von Simone Luna Rose
„Ron! Hör' endlich auf zu Essen. Wir müssen gleich los...“ Hermine schlug ihrem Freund genervt das schwere Verwandlungsbuch auf den Hinterkopf. „Au! Bist du verrückt, ich habe Hunger!“, empörte sich der junge Magier und kitzelte seine Freundin. Sie lache laut auf und der ganze Gryffindortisch drehte sich zu ihnen um. „Wenn du so viel isst, fällst du uns nachher noch vom Besen!“, meinte Luna, die blonde Hexe aus Ravenclaw im Vorbeigehen, die den Beiden letztes Jahr bei der Schacht in Hogwarts beigestanden hatte. Ron würde heute ein äußerst wichtiges Quidditschspiel haben, er war seit diesem Schuljahr Kapitän und wenn sie heute gegen Slytherin gewinnen würden, würde sein Team den Pokal für Gryffindor gewinnen. Er trug bereits seine Uniform und seinen Helm. Seinen Besen hatte Hermine auf dem Schoß. Er war sichtlich nervös, als er und Hermine sich vom Gryffindortisch erhoben folgte ihnen tosender Applaus zur Motivation hinaus in die Eingangshalle. Ron hatte ein Grinsen aufgesetzt, von dem Hermine wusste, dass es pure Angst und Nervosität verstecken sollte. Sie hakte sich bei ihrem Freund ein und lehnte sich im Gehen an seine Schulter. „Ich bin mir sicher, dass ihr gewinnt, Ron!“, meinte sie aufmunternd. Er gab nur ein Grummeln von sich und griff nach ihrer Hand. „Hast du mich auch noch gerne, wenn ich heute alle Bälle durchlasse?“, fragte er und lächelte sie verliebt an. Sie waren im Gemeinschaftsraum angekommen, Hermine zog Ron in ihre Arme und schaute ihm ernst in die blauen Augen.. „Schatz. Ich liebe dich.“ Sie küsste ihn sanft, aber sehr zärtlich. Ihre Hände streichelten über seinen Oberkörper und die dunkelrote Quidditschuniform mit dem großen, eingestickten Löwen auf der Brust. Sie spürte, dass sein Herz schnell schlug. Ihre Hände hatte er in ihre gelegt und eine Weile starrten sie sich nur an. Dann fiel ihm auf, dass sie wieder ihre Kette mit seinem Anhänger trug. Er nahm das glitzernde „R“ in die Finger und spielte damit in seinen Händen. Hermine schmunzelte und strich ihm über die Wange. Ron blickte wieder zu ihr auf. „Ich liebe dich auch.“ „Das bringt dir Glück da draussen...“ „Wenn du es trägst...“ „Tu' ich doch immer“ „Stimmt.“ Hinter den Beiden kamen die Anderen in den Gemeinschaftsraum. „Ron, du als Kapitän solltest noch eien Ansprache an deine Mannschaft halten, schließlich geht es um den Pokal!“, meinte Seamus Finnigan.
Ron drückte die Hände seiner Freundin noch einmal und ging dann hinunter, über die Ländereien zum Quidditschfeld, das nach der Schlacht wieder neu aufgebaut worden war. Es war jetzt größer und moderner. Aber Ron mochte dieses Stadion nicht. Warum das so war, konnte er selbst nicht sagen. Die neu errichteten Umkleidekabinen waren in den jeweiligen Farben ihrer Teams gestrichen, so war die Kabine der Gryffindors in Rot und Gelb gehalten. Er lehnte seinen Besen an die Wand und setzte sich einen Moment. Bald würden auch die restlichen 6 Spieler auftauchen. Er zitterte vor Nervosität. Doch er wusste nicht recht. Ob es nur Nervosität war, die seinen Puls erhöhte. Ron schüttelte den Kopf. Hatte er etwa Angst? Er hatte doch schon so viele Spiele bestritten... Oder war es, weil Hermine zum ersten Mal als seine Freundin zusah???
Lange blieb er nicht mehr alleine mit seinen Gedanken. Dean Thomas, der einer von den drei Jägern im Team der Gryffindors war, war hereingestürmt.
Nach und nach wurde es voller in der Kabine. Als Ron sich vor sein Team stellte, um eine abschließende und motivierende Rede zu halten, konnte er sich vor Angst kaum auf den Beinen halten.
Als sie sich ihre Fluggeräte griffen, machten sie sich gegenseitig nocheinmal Mut und schritten hinaus auf das Sonnendurchflutete Feld. Der Frühling war da... Ron atmete tief und gleichmäßig... Er versuchte sich zu beruhigen. Tausende von Schülern jubelten auf den Rängen des neuen Stadions zu ihnen herunter und Ron ließ seinen Blick schweifen, obwohl er genau wusste, dass er seine gleibte Hermine von hier unten niemals erkennen würde.
Hermine zog die Luft ein. Auch sie war nervös. Als sie ihren Freund allen voran auf das Spielfeld schreiten sah, machte ihr Herz einen gewaltigen Hüpfer. Schon vorher hatte sie immer, wenn sie Ron hatte fliegen sehen, ein schönes wohliges Gefühl in ihrem Herzen verspürt, sie wusste, dass das sein Leben war. Aber diese Mal war es wieder etwas anders. Es klopfte so laut gegen ihre Brust, dass sie schon fast Angst bekam. Jetzt sah die junge Hexe, wie ihr Freund dem Kapitän der Slytherins die Hand schüttelte. Sie schmunzelte. Und keine 2 Minuten später pfiff Madam Hooch das Spiel an, Ron stieg mit seinen Teamkollegen und den Slytherins in die Lüfte.
Ihm wehte frische Frühlingsluft durch das rote Haar. Seine ganze Aufregung war wie weggeblasen. Wie konnte er nur Angst haben? Die Erde entfernte sich immer mehr und je höher er stieg, desto glücklicher wurde er... Er schwebte hinüber zu sienen Torringen. Hermine musste irgendwo auf den erhöhten Rängen sein, zusammen mit Luna... Er schaute auf das Spielfeld. Gryffindor war im Ballbesitz. Dean startete gerade einen Angriff auf das gegnerische Tor. Er konnte beruhigt zurück auf die Tribünen schauen... Plötzlich erkannte er Luna an ihrem auffällig goldblondem Haar, sie saß rechts der Torstangen auf einen der erhöhten Ränge. Neben ihr saß eine junge Hexe mit karamellbraunen Haaren. Ron lächelte. Da war sie also! Sie klatschte heftig und feuerte das Team der Gryffindors an... Wie toll sie doch war.
Hermine schrie sich die Seele aus dem Leib, als Dean mit dem Quaffel auf die gegnerischen Torstangen zusteuerte. Als er den Ball sicher wie eh und je in einer der Tore versenkte, jubelte sie erfreut und schaute glücklich hinüber zu ihrem Freund. Dieser hatte seine Blicke ebenfalls nach seinem Torjubel in die Menge schweifen lassen. Sie stand auf. Sie trug ein rotes Shirt, und ihr Schal schimmerte rotgolden in der Frühlingssonne. „Super, Dean... Und gleich noch einen!“, schrie Luna neben ihr. Ihre goldenen Locken hüpften und erfreut schwenkte sie ihre Fahne. Hermine umarmte sie und ddie Beiden Hexen stimmten in das Fangeschrei ein... Hermines Blick wanderte jedoch immer wieder zu ihrem Ron... Der wehrte gerade sicher einen Quaffel von den Slytherins ab...
Plötzlich schrie die Masse der Fans auf. Der Jäger der Gryffindors verfiel in einen Sturzflug. Wenige Sekunden später riss er seinen Besen aus der Bahn und flog erfreut schreiend über die Menge der Zuschauer auf seine Teamkollegen zu. Er hatte den Schnatz gefangen. Ron legte vor seinen Torringen einen wahren Freudentanz hin, soweit dies mit einem Besen möglich war. Hermine hörte nicht mehr auf zu brüllen und Luna hatte neben ihr begonnen hemmunglos zu weinen. Die junge Gryffindor umarmte ihre Freundin und kämpfte sich dann nach vorne an den Tribünenrand. Sie stieg auf die Absperrung und rief aus Leibeskräften nach ihrem Freund. Ron hörte sie sofort und ehe Hermine wusste, was geschah, schwebte ein vor Glück weinender Ron mit seinem Besen direkt vor ihr. Er beugte sich zu seiner Freundin hinunter und streichelte mit einer Hand über ihre Wangen... „Ich hab' gewusst, dass DU mir Glück bringst, Liebling!“, brüllte er gegen das Fangeschrei an und küsste Hermine vor versammelter Mannschaft und tausenden Schülern. Sie konnte ihre Gefühle nicht mehr im Zaum halten und zog ihren Freund noch näher an sich heran. Er stürzte sich mit seiner freien Hand am Tribünenrand ab und erwiderte ihren leidenschaftlichen Kuss. Als sie sich wieder voneinander lösten, schauten beide in total verliebte Augen, ein Augenpaar blau und das Andere braun... „Ich liebe dich so, Hermine!“, meinte Ron immer noch unter Tränen. Hermine lächelte sanft und legte ihre Arme um seinen Hals. „Und ich liebe dich!“ „Und weißt du, was wir jetzt machen?“ „Was?“ Ehe sich die Hexe versah, hatte sie Ron zu sich auf seinen Besen gezogen. „Rooooon! Nicht, ich hab' doch solche Angst...“, protestierte sie. Doch er hielt sie so fest an sich gedrückt, dass sie plötzlich alle Angst verlor. „Ich lass' dich nicht los, das schwöre ich dir!“, meinte er nur glücklich und nachdem er sie noch einmal geküsst hatte, flog er mit ihr ein paar Runden über die tobende Menge hinweg. „Wenn ich mit dir zusammen bin, fürchte ich mich vor gar nichts!“, schrie Hermine und küsste ihn noch einmal.
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