von Simone Luna Rose
Die Prüfungen der Siebtklässler rückten näher und Hermine Granger verfiel wieder in ihre übliche Lernpanik. Ihr Freund Ron litt sehr darunter, denn auch nachts, wenn er schon kaputt vom vielen Lernen und vom Quidditchtraining war, lag sie noch auf seinem Schoß und büffelte. Dabei wusste der Zauberer genau, dass eigentlich er der Jenige war, der lernen müsste. Immer wieder fielen der fleißigen jungen Hexe die Augen zu und Ron musste sie nicht bloß einmal vom Gemeinschaftsraum hinauf in ihr Bett tragen. Liebevoll deckte er sie dann immer zu und legte sich leise neben sie. Hermine protestierte zwar jedes Mal, aber Ron bestand darauf, dass sie schlief. Erst, als er die gleichmäßigen und ruhigen Atmenzüge seiner Freundin hörte, stand er selbst immer noch einmal auf, um sich an seine Prüfungsaufgaben zu setzen. Verwandlung war wohl das Schwerste...
Am Morgen der Prüfungen waren sowohl Rona als auch Hermine käseweiß. Ron hatte in der Nacht nicht eine Minute geschlafen, weil er immer wieder vor Panik aufgestanden und sich sämtlichste Zaubersprüche für Verwandlung und einige Rezepte für Zaubertränke noch einmal durchlesen wollte. Hermine wirkte kaum anwesend... Ron legte seine Hand in Ihre, als sie sich gemeinsam an den großen Gryffindortisch zum Frühstück setzten. „Das machen wir schon!“, meinte er beruhigend und drückte ihre Hand. Hermine schaute in aus leeren Augen an, nickte jedoch nur kaum merklich. Nach dem Frühstück (das für Ron und Hermine nicht allzu üppig ausfiel) erhob sich die Schulleiterin und munterte sie mit einer langen motivierenden Rede zum Jahresexamen auf. Das junge Paar lauschte gespannt und als Professor McGonagall geendet hatte, erhob sich eine etwas erleichterte Schülerschaft von den vier Haustischen. Ron zog seine Freundin mit sich nach draussen. Sie würde jetzt zuerst zu ihrer Prüfung in Muggelkunde gehen, er in Wahrsagen. Hermine hielt seine Hand fest umklammert. „Ron, ich kann nicht, ich bin nicht genug vorbereitet!“ Ron seufzte: „Ach, Mine! Jetzt hör' aber auf, so einen Unsinn zu reden! Ich weiß, dass du es kannst, du hast es in den letzten 6 Jahren hervorragend gemacht und wirst auch diesmal wieder hervorragend sein!“ Sie blickte in seine blauen Augen und ihre füllten sich mit Tränen. „Ron. Ich hab Angst!“ „Vor was denn, bitteschön? Liebling, wer hat vor nicht einmal zwei Jahren mit mir und Harry hier Seite an Seite gegen den Tod gekämpft? Du bist die mutigste Hexe, die ich je gesehen habe und – mal abgesehen davon – Hermine, ich liebe dich, egal, wie diese Prüfung heute laufen wird! Aber ich bin mir sicher, dass du die Beste sein wirst!“ Als er geendet hatte, küsste er sie flüchtig und umarmte sie. Hermine krallte sich mit ihren Fingern in seinen Rücken und wimmerte. Dann schaute sie zu ihrem Freund hoch. Seine Augen machten ihr Mut. „Ich liebe dich auch, Ron. Wir sehen uns zum Mittagessen!“, meinte sie, zog die Nase hoch und umklammerte seine Finger mit Ihren. Sie stellte sich auf seine Füße, um ihn zu küssen. Ihn zu küssen machte ihr Mut, gab ihr Kraft, manchmal hatte sie sogar das Gefühl, zu fliegen... „Bis dann, du Genie!“, meinte Ron und lief dann die Treppen Richtung Astronomieturm hinauf. Als er auf dem ersten Treppenabsatz angekommen war drehte er sich noch einmal um und hauchte ihr einen Handkuss hinunter, den sie lächelnd erwiderte.
Es war unerträglich heiß, wie immer in Professor Trewlaneys Lehrzimmer. Schon beim Eintreten wurde Ron schläfrig und er hatte keine Ahnung, wie er diese 2 Stunden Prüfung überleben sollte.
Es verlief aber alles relativ gut, er wusste, was er zu tun hatte, Professor Trewlaney war eine alte Heidin, sie glaubte alles, was die Schüler ihr aus der Kristallkugel vorlogen, solange es nur schrecklich und abwechslungsreich genug war.
Als Ron dann fix und fertig zu seiner nächsten Prüfung in Verwandlung schlurfte, dachte er, dass er diese wohl kaum überleben könnte. Jedoch verging auch diese Prüfung ohne große Probleme oder Zwischenfälle, wobei sein goldener Kelch nicht ganz so funkelte, wie der der Anderen, den sie aus einem stinknormalen Wasserglas hatten zaubern sollen.
Mittagessen.
Hermine wartete unten in der Eingangshalle und blickte zu ihm nach oben, als er zusammen mit Seamus und Dean die Treppe hinunterstieg. Sie lief ihm entgegen und fiel ihm grinsend um den Hals. Sie war wie ausgewechselt. „Du hattest Recht! Ich kann es noch!“ „Na, ich hab es dir ja gesagt, mein Schatz!“, antwortete er nicht minder erfreut und schlenderte Hand in Hand mit seiner Freundin in die große Halle. Der Nachmittag verging schnell, Rons und Hermines restliche Prüfungen waren allesamt zu bewältigen und als sie gegen 5 in das gleißende Sonnenlicht vor dem Schloßgelände traten, war der ganze Stress der letzten Tage sofort vergessen. Ron und Hermine suchten sich einen schattigen Platz unter einem der vielen Weiden auf den Ländereien und dösten vor sich hin. Hermine lag eng umschlungen in den Armen ihres Freundes und spielte mit seinen roten Haarsträhnen. Er zwirbelte ihre braunen Locken mit seinen Fingern und beide waren einfach nur glücklich und entspannt. Hermine betrachtete den Ring, den Ron ihr geschenkt hatte, wie er im Licht der langsam untergehenden Sonne glitzerte. Ron lächelte. Dann küsste er seine Freundin aufs Haar und flüsterte: „Jetzt beginnt das richtige Leben. Und weißt du was? Mit dir an meiner Seite habe ich gar keine Angst davor!“
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