von Simone Luna Rose
Hermine traute ihren Augen nicht, als sie Ron dabei zu sah, wie er zu Neville auf die Bühne stieg und seinem Freund das Mikro aus der Hand nahm. Hermine stand ganz nah am Bühnenrand, Ron hatte sich zu ihr heruntergebeugt, sodass sie fast seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Das Mikrofon noch ausgeschaltet, brüllte er ihr durch den ganzen Lärm der Musik und der Menge hindurch zu: „Schatz, das ist für dich, weil ich dich liebe!“ Hermine schüttelte fassunglos den Kopf und musste zugleich verlegen lächeln. Luna, in ein nachtblaues Cocktailkleid gehüllt, gesellte sich neben ihre Freundin und strich Hermine über den Arm. Hermine wusste in diesem Moment, dass die blonde Hexe von Rons Plan gewusst hatte. „Du hast es gewusst, oder Luna?“, meinte sie. Die blonde Hexe lächelte nur und starrte mit verträumtem Blick hinauf zu Ron, nein. Wohl eher zu Neville. Nur Hermine hatte Luna anvertraut, dass ihr der schüchterne Zauberer, der außer mit seiner Gitarre einen eher schüchternen Eindruck bei allen Schülern hinterlies. Hermine war immer noch fassungslos und gespannt, was jetzt gleich folgen würde. Würde er ihr hier einen Antrag machen? Nein, nicht vor allen Leuten. Er musste doch wissen, das ihr das nicht recht war. Sie schluckte. Ron lächelte sie etwas verlegen an, jedoch hatte sein Blick auch etwas fest entschlossenes. Er schaltete das Mikro ein und richtete sich auf. „Ahmmmm, hey Leute, könnt ihr mir mal kurz zuhörn?“ Die tanzende und feiernde Menge frischer Hogwarts-Absolventen verstummte, als sich Ron Wealsey, der gefeierte Quidditschkapitän von Gryffindor, der in diesem Schuljahr seinem Haus die Meisterschaft geholt hatte, das Wort ergriff. „Ist ja ziemlich entspannt und ausgelassen heute Abend, ähm... Ich hab sowas noch nie gemacht, und glaubt mir, ich musste mir ziemlich Mut antrinken.“ Hermine bekam von ihrer Freundin Luna ein Glas Sekt in die Hand gedrückt, und sie hatte Mühe, dieses festzuhalten und nicht fallen zu lassen. Sie zitterte vor Aufregung. „Ja, Es hat – wie ihr euch alle denken könnt – einen Grund, warum ich jetzt hier stehe. Ihr wisst sicher alle, dass ich schon seit einiger Zeit vergeben bin!“ Ron lächelte, als sich ein paar Mädels kreischend bemerkbar machten. Hermine schaute sich um und erkannte Lavender Brown, die in ihrem rosa Kleid an der Wand lehnte und fassunglos den Kopf schüttelte. Dann musste sie plötzlich auch lachen. Und glücklich lächelte sie zu ihrem Freund hinauf. In dem Moment war es ihr egal, was er vorhatte. Wie süß er aussah, in seinen neuen Jeans, die er am Nachmittag gegen seine Anzughosen getauscht hatte. Sein Hemd hatte er oben lässig aufgeknöpft, seine Krawatte hang ihm locker um den Hals. Seine roten Haare hatte er nach vorne gegelt, er sah echt gut aus! Hermine spürte ihren Herzschlag kaum noch, als er wieder begann, zu sprechen. Dieses Mal senkte er den Blick und schaute seiner Freundin tief in die braunen Augen. „Hermine. Ich weiß, dass das hier gerade wirklich peinlich ist und ich das warscheinlich auch nicht tun würde, wenn ich nichts getrunken hätte.“ Ron hob seine Flasche mit Butterbier und deutete mit der Hand, in der er das Mikrofon trug, darauf. Hermine musste auflachen. Das Sektglas schwankte bedrohlich und Luna, die immer noch neben ihrer Freundin stand, nahm es ihr aus der Hand. Sie war eingeweiht. „Auf jeden Fall, meine Liebe, haben Luna und Neville mir geholfen, sie haben mich sogar in gewisser Weise auf die Idee gebracht... Ich hab ein Lied geschrieben... Und ich wollte es dir schon lange vorsingen...Ich war am Anfang ein ziemlich hoffnungsloser Fall, laut Neville, aber er meint, inzwischen bin ich schon ganz gut, also... Für das hier! Ähm... ja, ich bin ziemlich nervös. Puh. Und ich glaube, dass ich sowas auch nicht zweimal machen werde, aber hey: Ich liebe dich, Hermine! Und das sollen heute alle wissen, ich liebe dich wirklich. Ich hab die beste, genialste, wunderbarste, schönste und tollste Freundin auf der ganzen Welt! Das ist für dich...“
Hermine stand der Mund offen, nachdem Ron geendet hatte und am liebsten wollte sie in Ohnmacht fallen. Sie klammerte sich an Lunas Hand, die sie weiter nach vorne an die Bühne führte, bis sie direkt vor Rons Füßen standt. Neville griff Hermines Hand und zog die Hexe nach oben, gefolgt von Luna. Hermine suchte nach Rons Hand... Sie war absolut fassungslos. Die Drums klickten und gaben den Einsatz für Neville und Seamus, die mit ihren Gitarren einsetzten. Hermine bekam Herzrasen. Die Melodie erinnerte sie an die Sommer und an ihre gemeinsame Zeit in den letzten Monaten in Hogwarts. Während Die Band begann, die Melodie zu spielen, drehte sich Ron zu ihr um und sprach nochmal in sein Mikro: „Ach ja, ich hab das Lied selbst geschrieben, aber es ist schon etwas länger her... Im vierten Schuljahr, um genau zu sein.“ Er weandte sich wieder zu seinem Mikroständer und steckte den Lautsprecher darauf. Dann atmete er tief durch, ergriff Hermines Hand und zog sie zu sich nach vorne in das Scheinwerferlicht... Hemrine konnte sich kaum noch auf den Beinen halten... Sie klammerte sich an die Schulter ihres Freundes und er nahm sie fest in den Arm. Sie blickte ihm in seine blauen Augen, die Augen, in die sie für immer und ewig schauen wollte. Jeden Morgen...
[i]Ein Traum ist eben nur ein Traum,
das hab' ich jetzt kapiert.
Das mit uns Beiden letzte Nacht ist leider nie passiert.
Der Wecker hat mich wach gemacht
und weil ich nicht mehr schlief
hab' ich mir einfach so gedacht:
Ich schreib' dir mal n Brief.
Ich schrieb' und schrieb' und ich wusste gleich:
Das wird ein guter Tag!
Ich schrieb' ganz mutig alles auf, was ich an dir so mag...
Der Brief war toll und voll mit Komplimenten nur für Dich,
der Brief war schön nur abgeschickt hab' ihn leider nicht!
Du bist ganz weit vorne, absolute Weltklasse.
Und wenn ich nicht aufpasse verlieb' ich mich in dich, das geht manchmal schnell.Bei den letzten Sätzen nahm Ron seine freie Hand an Hemrines Wange und sah ihr beim Singen tief in die Augen.[/i]
Du bist sensationell!
Wie oft hab' ich dich angerufen und blieb' einfach stumm.
Wie oft lief' ich nächtelang vor deiner Wohnung rum.
Warf mit Steinchen an dein Fenster und zielte knapp vorbei.
Traf nur das von Nachbar Hansen und der rief die Polizei.
Lautes Gelächter überstimmte den Jubel und das Klatschen der Zuschauer im Takt der Musik und auch Hermine musste lachen. Ron lies sich nicht beirren und sag einfach weiter.
Dann wollte ich romantisch sein
und hab' dir ein Lied geschrieben.
Es würde auch ein super Hit sein, bei ALDI auf Platz 7.
Das Lied war etwas kitschig, doch das hat mich nicht gestört.
Das Lied war schön doch blöderweise hast du's nie gehört!
Du bist ganz weit vorne, absolute Weltklasse.
Und wenn ich nicht aufpasse verlieb' ich mich in dich, das geht manchmal schnell.
Nicht an dich zu denken fällt mir schwer, deine ganze Art gefällt mir sehr!
Du bist ganz weit vorne, absolute Weltklasse.
Und wenn ich nicht aufpasse verlieb' ich mich in dich, das geht manchmal schnell.
Du bist sen-sa-tio-nell...
Naja...
Als er geendet hatte, nahm er Hermine einfach in seine Arme und küsste sie. Hermine wurde heiß. Dieses Gefühl... Immer wieder fühlte sie diese tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch, wenn Ron sie küsste. Sie schoss mit ihren Gedanken durch ihre gmeinsame Zeit... Der See, Weihnachten, sie hatte sein Kind verlorene, die erste gemeinsame Nacht.... Sie liebte ihn. Oh ja, das tat sie...
Ron löste sich von ihr, das war auch gut so, denn sie hätte es an diesem Abend nicht mehr fertig gebracht, sich von diesen wunderbaren Lippen zu lösen. „Ich hoffe, es hat dir gefallen, meine Prinzessin!“ Hermine strich durch sein rotes Haar und nickte nur stumm. Sie wollte mit ihm alleinsein, jetzt sofort. Sie wollte sich bei ihm bedanken. Für dieses wundervolle, einzigartige, für ihn so untypische Geschenk. „Las und irgendwo hingehen, wo wir allein sind, Ron!“ Hauchte sie in sein Ohr.
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