
Hehe...freue mich auf die Kommentare über dieses Kapitel!
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Ich öffnete meine Augen und hörte, wie mein Magen knurrte. Verschlafen setzte ich mich auf, fuhr durch meine Haare und rieb meine Augen. „Guten Abend.“ In ihrer Stimme klang ein Lachen mit. Verwirrt sah ich zu Lily, die neben meinem Bett auf einem Stuhl sass und ihre nackten Füsse auf meinem Bett abgestellt hatte. In ihrem Schoss lag ein aufgeschlagenes Buch. „Ich dachte mir, da ich heute so oder so nicht in die Schule darf, kann ich auch aufpassen, dass du nicht wieder in Ohnmacht fällst wenn du erwachst.“ Sie lächelte mich lieb an und strich ihre Haare hinters Ohr. Sie trug wieder den übergrossen Pullover. Meinen Pullover. Ich sagte wieder nichts. Sie sah einfach unglaublich süss aus ... „Ähm, ich ... danke, denke ich.“ Wieder lächelte sie und stand dann auf. „Komm, wir sollten zum Abendessen in die Grosse Halle. Alice und Katy werden mich vermisst haben.“ „Wie geht es dir denn?“, fragte ich leise, während ich aus meinem Bett kletterte und ein neues Shirt aus meinem Schrank fliegen liess. „Mir geht es gut. Pomfrey hat mir noch was mitgegeben, dass ich abends einstreichen muss bis alle Spuren verschwunden sind. Aber ansonsten geht es mir super!“ „Und Remus? Weiss er es?“ Sie nickte, legte das Buch auf mein Bett und stellte den Stuhl zurück. „Er kam zu mir und hat mich gefragt, was ich im Krankenflügel mache.“ Seufzend zog ich mein Shirt über den Kopf und wollte gerade das neue anziehen, als Lily erschrocken nach Luft schnappte.
„Warum hast du nichts gesagt?!“ „Was?“ „Na, das!“ Lily kam schnell auf mich zu und fuhr mit einem Finger vorsichtig über einen faustgrossen, blau-lila Fleck auf meinen Rippen. Unwillkürlich bekam ich Gänsehaut, was sie nicht zu bemerken schien. „Das sieht nicht gut aus.“ „Nicht? Gut, dann weiss ich jetzt, dass ich, sollte ich dich verführen wollen, keine blauen Flecken haben sollte.“ Verwirrt sah sie zu mir auf. „Mich ... verführen?“ Ihre Hand lag nun auf meiner Brust. Lächelnd strich ich eine Strähne ihres Haars aus ihrem Gesicht und sah in ihre Augen. Sie erwiderte mein Lächeln und mein Herz setzte für einen Moment aus. „Prongs!“ Meine Zimmertür schwang auf und krachte mit voller Wucht an die Wand. Lily und ich sprangen auseinander und starrten erschrocken auf Sirius, der, auf einem Bein stehend, in der Tür stand. „Hi Lily!“ Sie nickte ihm abwesend zu und sah dann verwirrt zu mir. „Prongs! Warum hast du kein Shirt an?“ Sirius grinste frech. Dann schien ihm aufzufallen, wie ungewöhnlich ruhig Lily und ich waren und seine Augen wurden so gross wie Untertassen. „Oh. Das ... tut mir jetzt leid.“ Lily räusperte sich, hob ihr Buch von meinem Bett auf und ging langsam auf die Tür zu. „Ich ... gehe dann mal essen. Tschüss, Jungs!“ Sie lächelte uns noch ein letztes Mal unsicher an, dann verliess sie das Zimmer und Sirius liess die Tür zu fallen.
„James, das tut mir echt höllisch leid.“ „Ach, schon in Ordnung. Ich wollte mir eigentlich bloss ein frisches Shirt anziehen.“ Natürlich war es nicht in Ordnung. „Du weisst, dass ich es nicht nett finde, wenn du mich anlügst?“ Seufzend zog ich mein Shirt an und steckte meinen Zauberstab in die Hosentasche. „Pad, sie war hier weil ich das Bewusstsein verloren habe und sie sicher gehen wollte, dass ich okay bin.“ „Und um sicher zu gehen, dass du okay bist, muss sie ihre Hand auf deinen nackten, durchtrainierten Oberkörper legen, der zufälligerweise Stoff von unzähligen schlaflosen Mädchennächten ist? Klar.“ Seine Stimme triefte vor Ironie. „Ja. Ich habe einen blauen Fleck.“ „Das habe ich gesehen. Erklärt trotzdem nicht, warum ihr euch fast geküsst hättet.“ „Wir haben uns nicht fast geküsst!“ „Hey, ich versteh das schon, Prongs. Sie ist enttäuscht, dass ihr Loser von Freund sie einem Werwolf überlassen hat und will ihrem Ritter in braunem Fell danken, dass er so mutig war.“ „Wir haben uns nicht geküsst.“ „Aber fast.“ „Sag das bloss nicht Lily.“ „Oh, brauch ich nicht. Sie war schliesslich dabei.“ „Schon, aber ich glaube, sie war nicht wirklich sich selbst.“ „Natürlich nicht. Sie war ihr wahres Selbst, die Lily, die hoffnungslos in James Potter verknallt ist!“ rief Sirius begeistert und klopfte mir auf die Schulter, während wir durch den Schulsprecherraum zum Portrait gingen. „Ich schwör’s dir, Prongs – du kriegst sie!“
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Verwirrt machte ich mich auf den Weg in die Grosse Halle. Was war da eben geschehen? Warum konnte ich mich nicht von seinen Augen losreissen? Natürlich, sie erinnerten mich daran, dass ich ihm mein Leben verdankte, aber musste ich dann gleich so ... dahinschmelzen? Ärgerlich fuhr ich durch meine Haare und murrte. „Hey, Lily, warte mal!“ Ertappt blieb ich stehen und drehte mich zu Luke um, der lächelnd auf mich zu kam. „Auch unterwegs zum Essen?“ Lächelnd nickte ich. „Super, dann können wir zusammen gehen.“ Er küsste mich sanft auf den Mund, grinste und nahm meine Hand. „Ich hatte heute wieder Wahrsagen. War ziemlich witzig. Professor Dinkelroy hat die ganze Zeit etwas über...“ Ich entschloss mich, sein Geplapper einfach zu ignorieren. Luke gab es nicht zu, aber er war unheimlich versessen auf Wahrsagerei. Nahm es für bare Münze. Was ich ziemlich lächerlich fand, aber sagen würde ich das nie. Ab und zu nickte ich interessiert, was Luke in seiner falschen Annahme, dass ich zuhörte bestärkte und mir Zeit gab, um über einen gewissen Braunäugigen nachzudenken, der Wahrsagen bloss genommen hatte, weil er dort gute Noten bekam fürs Nichtstun – und unterhalten wurde.
„Setzt du dich zu uns?“ Seine blauen Augen sahen mich auffordernd an. Schnell sah ich mich in der Halle um, entdeckte Alice, Katy, Frank und Peter und schüttelte den Kopf. „Nein, ich setze mich heute mal wieder zu meinen Girls.“ „Oh, klar ... weisst du was? Ich setze mich zu euch!“ Nein! Auf keinen Fall! Bleib hier! „Gute Idee!“ Ich lächelte, er grinste, nahm meine Hand drückte mir einen Kuss auf den Mund und zog mich zum Gryffindortisch, wo Peter aufsah, mich entdeckte und freudig zuwinkte. „Hey Peter!“, rief ich ihm zu, was ihm ein riesiges Grinsen aufs Gesicht zauberte. Alice, Katy und Frank sahen auf als sie meine Stimme hörten. Sie sahen zu mir. Alice wandte sich wieder ab, kaum erkannte sie Luke neben mir. „Hey Leute. Können wir uns zu euch setzen?“ Katy nickte, Alice zuckte mit den Schultern. Verwirrt über das Verhalten meiner besten Freundin setzte ich mich neben Katy, die mich anstrahlte. „Lily! Wo warst du den ganzen Tag?“ Oh je. Was sollte ich jetzt sagen? Oh, ich war in James’ Zimmer, habe ihm etwas beim Schlafen zugesehen, weil er in Ohnmacht gefallen ist weil er Angst um mich hatte weil ich von Remus, der ein Werwolf ist, angegriffen wurde? Und als er dann aufgewacht ist, hätten wir uns fast geküsst, aber sag das bloss nicht Luke?! „Mir ging es nicht so gut. Bin im Bett geblieben.“ „Ach so. Wir dachten, du wärst unterwegs mit Luke.“ Erwähnter sah von seinem Hühnerbein auf und grinste. „Ich würde niemals schwänzen!“ Vor allem nicht, wenn Wahrsagen auf dem Stundenplan stand. Katy musterte ihn kurz, lächelte dann etwas und sah wieder zu mir. „Geht es dir denn jetzt wieder gut?“ „Ja, klar. Sonst wäre ich nicht hier.“ „Vielleicht solltest du wieder gehen.“ Sie sprach leise, aber ich verstand Alice ganz genau. Verwirrt sah ich sie an. Ihre blauen Augen funkelten wütend, während sie mich und dann Luke musterte. „Guten Appetit wünsche ich euch noch.“ Dann stand sie auf und verliess die Grosse Halle mit schnellen Schritten. Frank seufzte. „Ich geh mal nach ihr sehen. Bis später, Katy, Lily.“ Er lächelte uns zu, dann sah er zu Luke. „Bekker.“ „Longbottom.“ Ihre Stimmen klangen eisig. Uh-oh. Frank und Luke mochten sich nicht. Das war nicht gut. Es war nie gut, wenn beste Freundinnen mit Typen zusammen waren, die sich nicht ausstehen konnten. Was mir momentan aber grössere Sorgen machte, war die Tatsache, dass meine beste Freundin mich nicht mehr ausstehen konnte.
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Wütend durchquerte ich die Eingangshalle. Mein Blick haftete auf dem Steinboden, was mir auf der Treppe zum Verhängnis wurde. Ich prallte in etwas, das zwei Köpfe grösser und doppelt so breit war wie ich. „Wow, Conelly, langsam!“ Starke Hände fingen mich auf und verhinderten damit, dass ich die Treppe runter fiel. Verwirrt sah ich auf und blickte direkt in Sirius Black’s besorgten grauen Augen. „Tut mir leid, Sirius.“ „Schon okay.“ „Alice, alles in Ordnung mit dir?“ James klang besorgt. Ich nickte, spürte dann aber, wie die Wut verschwand und der Traurigkeit Platz machte. „Alice!“ Franks Stimme beruhigte mich, gab mir die Kraft, James und Sirius ein letztes Mal traurig anzulächeln und ein paar Stufen weiter zu gehen bis ich die Hände meines Freundes an meinen Schultern spürte, die mich sanft weiter die Treppe hinauf führten. Ein paar erste Tränen flohen aus meinen Augen. „Gehen wir hier rein“, flüsterte er sanft, dann öffnete er eine Tür, zog mich in ein Klassenzimmer und schloss die Tür wieder. Ein Schluchzer entwich meinem Mund. Sofort war Frank wieder bei mir, zog mich in seine warmen Arme und ich verbarg mein Gesicht an seinem Hals. Heisse Tränen durchnässten sein Hemd und sein Geruch zog mich in seinen Bann.
Seit vier Jahren war er mein Freund. Wir hatten gestritten, wir hatten geredet, uns geküsst, uns genervt, Hausaufgaben abgeschrieben, tolle Ausflüge nach Hogsmeade erlebt, unsere Eltern und Geschwister kennen gelernt, wir waren älter geworden, gewachsen – er war grösser geworden als ich. Doch bei all diesen Veränderungen waren drei Dinge immer gleich geblieben. Erstens besass Frank Longbottom die absolut schönsten dunkeln schokobraunen Augen im ganzen Universum und zweitens fühlte ich mich genau an diesem Ort zuhause. In seinen Armen, wenn ich seinen Duft einatmete und seine Wärme spürte. Und, drittens, liebte ich ihn mehr als alles andere auf dieser Welt. Irgendwie wusste ich, dass diese drei Dinge für den Rest unserer Leben so bleiben werden. Ich werde mich immer wieder in ihn verlieben, selbst wenn ich ihn vergessen würde, bräuchte ich nur eine Umarmung und die Erinnerung wäre wieder da. „Ganz ruhig, mein Engel ... es wird alles wieder gut...“ Frank flüsterte sanft in mein Ohr, strich über mein Haar und wiegte mich hin und her. Langsam beruhigte ich mich wieder und er lockerte seinen Griff etwas. Los liess es mich aber nicht.
Lieb lächelnd sah er mich an. „Willst du darüber reden?“ Ich lachte trocken und strich meine Tränen von meiner Wange. „Du weisst schon alles. Ich habe dir alles schon mehrmals erzählt.“ „Ich höre gern nochmals zu.“ Nachdenklich sah ich in seine Augen und versank sofort in der Wärme und Liebe, die sie ausstrahlten. „Ich liebe dich. Weisst du das?“, flüsterte ich mit rauer Stimme. Er lächelte, küsste meine Stirn und zog sanft an einer verirrten Strähne meines blonden Haars. „Ich liebe dich auch, Alice.“ Wie immer, wenn er das sagte, sprang mein Herz vor Freude und ein Lächeln erschien auf meinen Lippen. „Weisst du, manchmal denke ich, dass es gar nicht so schlimm wäre wenn Lily mich vergessen würde. Ich hätte noch immer dich.“ Frank sah mich aufmerksam an. „Schon. Aber du brauchst jemanden, der dich vor unserer Hochzeit beruhigt. Und Katy kann dich nur noch nervöser machen.“ Unsere Hochzeit. Für ihn war es klar, dass wir eines Tages heiraten würden. „Das ist wahr. Falls ich heirate, brauche ich Lily.“ „Falls du heiratest?“ Ich zuckte mit den Schultern und legte meinen Kopf schief. „Na ja, noch hat mir niemand einen Antrag gemacht und ein Datum ist auch nicht festgelegt. Also, ja, falls ich heirate, brauche ich Lily.“ Frank sah mich aufmerksam an. Dann lächelte er. Er küsste mich noch einmal, dann liess er mich los. „Eigentlich habe ich mir das anders vorgestellt.“ Dann sah er mir in die Augen, während er vor mir auf die Knie ging und etwas aus seiner Tasche holte. Es war ein schwarzes, quadratisches Kästchen. Überrascht hielt ich die Luft an.
„Alice Conelly, ich weiss, wir sind erst siebzehn, aber ich liebe dich seit du mir in unserem ersten Jahr gesagt hast, dass ich vergessen habe, meine Pyjamahose auszuziehen. Die Welt ausserhalb von Hogwarts wird nicht sicherer und das Leben kann unglaublich schnell vorbei sein. Darum frage ich dich, mein Engel, willst du meine Frau werden? Willst du mich heiraten?“ Seine Schokoaugen sahen bittend in meine, während er mit einer Bewegung das Kästchen öffnete und einen wunderschönen silbernen Ring zeigte. Ein runder Rubin glitzerte, umrahmt von kleinen, weissen Steinen. Mir blieb die Luft weg. Er meinte das ernst. Er wollte mich heiraten. „Alice?“ Seine Stimme klang unsicher, leise. Schnell sah ich wieder in seine Augen, in denen jetzt Unsicherheit und Angst geschrieben stand. „Könntest du ... mir antworten?“ „Ich ... es tut mir Leid, aber ich war gerade etwas ... überrascht.“ „Oh.“ Er liess seine Hand sinken und sah traurig auf den wunderschönen Ring. „Was? Nein, Frank, ich meine – doch! Ich will dich heiraten, Frank, hörst du?“ Er sah wieder auf. Erschrocken bemerkte ich die kleinen Tränen, die auf seiner Wange funkelten. „Wirklich?“ „Ja! Natürlich will ich dich heiraten!“ Schnell kniete ich mich zu ihm und küsste ihn stürmisch. Wohl etwas zu stürmisch, denn Frank verlor das Gleichgewicht und wir fielen zusammen nach hinten. Lachend versuchten wir uns wieder aufzurappeln. Wir sassen jetzt unter einem der vordersten Schreibtische im Verteidigungsklassenzimmer, lachend, glücklich und – verlobt. Als wir uns endlich erholt hatten, sah Frank mich glühend an und nahm meine linke Hand. Vorsichtig streifte er mir den Ring über den Finger während ich ihn aufmerksam beobachtete. Sein Lächeln war noch nie so schön und rein gewesen. Pure Freude stand in seinem Gesicht und in seinen Augen geschrieben. Und als er vom Ring an meinem Finger zu meinem Gesicht sah, seufzte er leise und küsste mich sanft. „Weisst du was, Frank?“ „Was?“ „Eines Tages, könnte es sein, dass unser Sohn genau an diesem Schreibtisch sitzt.“ Mit diesen Worten deutete ich auf das Tischbein, an das ich gelehnt sass und lächelte, als Frank zu Strahlen begann. „Bist du dir sicher? Vielleicht kriegen wir eine Tochter.“ „Nein. Wir kriegen einen Sohn. Ganz sicher. Und er wird Neville heissen. Wie mein ... eigentlicher kleiner Bruder. Neville Longbottom.“ „Klingt nach einem perfekten Plan.“, flüsterte Frank mir zu, dann versanken wir in einem zärtlichen Kuss.
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Uuuund?? Bitte schreibt mir, wie ihr es fandet!!
Falls ihr wissen wollt, wie ich mir den Ring vorstelle:
http://www.adamence.de/media/images/BIJ_2131_320b.jpg
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