Ich wusste, dass es irgendwann klappen würde. Sorry für die lange Wartezeit!
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„Potter!!!!“ Hach, wie schön es ist von ihrer liebreizenden Stimme geweckt zu werden. „Potter! Mach diesen verdammten Wecker aus!!!“ Grummelnd schlug ich mit meiner Hand auf meinen Mickey Mouse Wecker, den mir Remus vor einem Jahr auf den Geburtstag geschenkt hatte. Dummerweise verfehlte ich den Wecker und traf stattdessen das Glas, das ich mir gestern Abend noch hingestellt hatte. Es fiel zu Boden und zersprang, was mich endlich wachrüttelte und Lily dazu brachte, die Tür zum Badezimmer aufzureissen. Entgeistert starrte ich sie an. „Ausschalten, nicht zerstören!“ Sie starrte mich genervt an, ich grinste, schlug Mickey auf den Kopf, was ihn endlich ruhig stellte und stand auf. „Das war ein Glas, nicht mein toller Wecker, keine Sorge.“ Lily stand noch immer in meinem Zimmer (leider schon angezogen...) und starrte mich an. Hehe . Ihr Gesicht glich sich ganz langsam ihren Haaren an. Jaa, Lily, ich schlafe in Boxershorts. „Danke dass du den Wecker ausgezo ... ausgeschaltet hast.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand im Badezimmer. „Danke für das Kompliment.“, flüsterte ich grinsend.
Ich legte mir meine Uniform zurecht, zog mir ein T-Shirt über und verplemperte noch ein bisschen Zeit damit, mit meinem Schnatz zu spielen. Dan wartete ich darauf, dass Lily mir sagte, dass sie fertig sei.
Die Tür öffnete sich einen Spalt breit. „Potter?“ Auf diese Weise hat sie meinen Nachname noch nie ausgesprochen. So unsicher, ängstlich, peinlich berührt ... „Ich bin fertig. Du kannst rein.“ Die Tür schloss sich wieder und ich ging duschen.
Mit einem Dauergrinsen auf dem Gesicht betrat ich den Gemeinschaftsraum unserer Schulsprecherräume, natürlich in der Erwartung, die restlichen Rumtreiber zu sehen, die sich irgendwie reinschleichen konnten. Stattdessen sass da aber eine wunderschöne, rothaarige Hexe, die konzentriert in einem Buch las und so aussah, als hätte sie auf jemanden gewartet. Sie schien mich nicht bemerkt zu haben. Ich blieb stehen und beobachtete sie. Eine Strähne ihres Haares wickelte sie sich immer wieder um den Finger. Ihre smaragdgrünen Augen fuhren den Sätzen in ihrem Buch nach, hie und da entstand ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Ich wusste ganz genau, dass ich jetzt, in diesem Moment, ein verliebtes Grinsen auf dem Gesicht hatte und aussah wie ein Groupie, das in der ersten Reihe stand und ihren geliebten Quidditchstars beim Spielen zusah. Ich schüttelte den Kopf und setzte mein Pottergrinsen auf. Dann räusperte ich mich. „Kein Hunger?“, fragte ich sie provozierend. Lily packte wortlos ihr Buch in ihre Tasche und stand auf. „Eigentlich dachte ich mir, dass ich auf dich warten könnte. Damit wir wenigstens ein bisschen den Eindruck eines geeinigten Hogwarts vermitteln können.“ „Oh, okay. Das ist ein guter Gedanke. Tut mir leid, dass ich ... Egal.“ Lily sah mich bloss gelangweilt an und ging zum Portrait. „Kommst du, Potter?“ Ich nickte und folgte ihr rasch. Die liebe Permadora motzte wegen der Störung, was dazu führte, dass Lily’s Laune noch weiter sank. Wir schwiegen auf dem Weg in die Grosse Halle. Dann, als wir am Gryffindortisch bei ihren Freundinnen ankamen, nickte sie mir kurz zu und setzte sich. Frauen. Versteh sie einer!!
Als ich bei den restlichen Rumtreibern ankam, grinste Pad mich auffordernd an. „Und, Prongsie? Wie war sie?“ Ich sah meinen besten Freund (bin ich mir sicher, dass er mein bester Freund ist?!) wütend an. „Was meinst du?“ „Na, deine erste Nacht mit deiner Traumfrau in einer Wohnung.“ Ich schnaubte genervt und packte mir eine Ladung Pfannkuchen auf den Teller. „Sie dachte, ich würde mich in unser gemeinsames Badezimmer schleichen, während sie sich duscht, und ich habe mich peinlich gemacht .“ Ich tränkte meine Pfannkuchen mit Ahornsirup und pflasterte Butter auf ein Brötchen, während Pad anerkennend pfiff. „Ein Badezimmer?!“ Wormy schlug ihm in die Seite, damit er Ruhe gab. „Jaah, Pad, ein Badezimmer. Meine erste Nacht mit meiner Traumfrau in unserer ersten gemeinsamen Wohnung war beschissen.“ Frustriert stopfte ich mir eine grosse Ladung Pfannkuchen und Brötchen in den Mund und kaute energisch. Pad grinste mich mitleidig an. „Hast du wenigstens rausgefunden, was mit Bekker läuft?“ „Sie hat Schluss gemacht. Moony, kannst du mir mal zehn Würstchen reichen?“ Als er nicht reagierte, stupste ich ihn an. „Moony?“ Doch unser kleiner Werwolf starrte bloss abwesend den Gryffindortisch hinunter. Ich folgte seinem Blick. Nymphadora Tonks liess sich gerade einen langen, silbernen Bart wachsen. Moony lächelte, halb amüsiert, halb ... seltsam. Ich stupste Pad an, der sich gerade auf der Rückseite seines Löffels bewunderte. „Was gibt’s?“, fragte er, etwas beleidigt, weil ich ihn in seiner allmorgendlichen Ich-bin-so-toll-Session gestört habe. „Moony“, flüsterte ich ihm bloss zu. Das Hündchen sah sofort zu Moony, dann grinste er, stand auf und ging zur Dumbledore-imitierenden Tonks. Er sagte etwas zu ihr, sie antwortete und ihr ganzer Kopf wurde sofort feuerrot. Pad gab ihr ein Küsschen auf die Wange und kam zu uns zurück. Moony sah ihn misstrauisch an, Wormy schien verwirrt und ein blondes Mädchen neben uns wirkte etwas verärgert. „Warum küsst du sie?!“, fragte sie Pad sofort. Er seufzte. „Schätzchen, ich kann mich zwar nicht mehr an deinen Namen erinnern, aber ich erklärs dir. Tonks ist die Tochter meiner Lieblingscousine. Also mach keinen Stress.“ Pad setzte sich und wandte dem Mädchen seinen Rücken zu, was sie dazu brachte, heulend aus der Halle zu rennen. Pad zuckte bloss mit den Schultern und grinste dann eine Brünette an, die neben Wormy sass. Dann wandte er sich an Moony. „Du hast das erste Hogsmeadewochenende verplant gekriegt. Du gehst nämlich mit Tonks aus!“ Moony’s Mund klappte auf, dann starrte er Pad wütend an. „Wir reden nach Verwandlung bei der Buckligen Hexe.“, zischte er. Er stand auf, packte seine Tasche und rauschte an Bekker vorbei aus der Grossen Halle. „Hat er seine Tage?“ fragte Pad verwirrt. „Ich glaube, es liegt an seinem pelzigen Problemchen“, flüsterte Wormy ruhig, aber (interessanterweise) bestimmend. „Was macht Bekker bei Lily?“, fragte ich meine beiden Freunde dann etwas aggressiv. „Gehen wir’s klären.“ Pad stand auf und ging auf Bekker zu.
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Ich sah der Blondine hinterher, die aus der Grossen Halle rannte. Lächerlich, wie verletzt das Mädchen war, bloss weil so ein Volltrottel wie Black sie nicht mehr wollte. Ich schnaubte verächtlich beim Gedanken an Black und Potter und wollte mich dann wieder meinem Frühstück zuwenden, doch Katy hatte andere Pläne, denn sie stand mir auf den Fuss. „Ich dachte, er hätte kapiert, dass es aus ist?“, zischte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung Hufflepufftisch. „Ich habe jedenfalls Schluss gemacht.“ Alice sah ebenfalls in die Richtung, die Katy gedeutet hatte und seufzte. Dann ass sie ihr Müsli weiter. „Guten Morgen Lily, Alice, Katy!“ Oh nein. Nicht Ryan. Bitte nicht!! Er räusperte sich und lächelte jede von uns an. „Würdest du mit mir ausgehen, Katy?“ Was?!? Moment mal!! Alice liess ihren Löffel fallen und Katy verschluckte sich an ihrem Brötchen. Sie hustete und Alice starrte Bekker ungläubig an. Wütend drehte ich mich zu Bekker um. „Wie bitte?!“ Er besah mich mit einem verächtlichen Blick und wiederholte seine Frage. „Ob Katy mit mir ausgeht. Sie sieht so oder so besser aus als du, und ich wollte von Anfang an eigentlich sie. Aber ich dachte, wenn ich gleich zwei in eins kriege...“ Gerade ging Remus, ziemlich wütend aussehend, an Bekker vorbei und schubste ihn etwas. Ich mag Remus.
Katy holte Luft. „Bekker.“ Wow. Sie konnte seinen Namen fast so hasserfüllt ausspucken wie ich den Namen von Potter! „Ich schlage vor du kriechst zu deinen Loserpuffs zurück und hältst dich fern von uns.“ Bekker sah sie nun ebenfalls verächtlich an. „Wie auch immer. Ihr seid zu schlecht für mich. Zu streberhaft, zu prüde, zu langweilig, aber vor allem – zu hässlich!“ Was für ein Arschloch. Und ich bin auf ihn hereingefallen. „Nimm das sofort zurück, Bekker!“ Eine tiefe und sehr wütende Stimme liess Bekker herumfahren. Hinter ihm stand Black, die Hände zu Fäusten geballt und einen mörderischen Ausdruck auf dem Gesicht. „Warum sollte ich, Black?!“ „Weil du sonst deine scheissebrabbelnde Hackfresse poliert bekommst!“ „Och, wie süss! Ich dachte immer, Potty sei das Sensibelchen, das sich jede Nacht in den Schlaf heult, weil Evans ihn nicht will. Aber offenbar bist du, Blackilein, noch viel schlimmer!“ Bekker sagte das mit einer kindlichen Stimmer, doch sein Gesicht war vor Wut verzerrt. „Du beleidigst weder Alice, noch Lily und ganz sicher nicht Katy!“ „Upps, das habe ich aber getan, Blackilein. Was tust du denn jetzt?“ Bekker plusterte sich auf, um etwas weniger erbärmlich auszusehen – er war zwei Köpfe kleiner als Sirius. Black, meinte ich. „Weisst du, Black, diese zwei Schlampen sind wertlos, bloss gut genug für einen kurzen Fick.“
Jemand schrie auf und warf sich auf Bekker, der überrascht kreischte. Plötzlich ging alles unglaublich schnell. Bekker und ... war das Potter?! Schlugen sich auf dem Boden, Black versuchte immer wieder, einen der beiden zu fassen zu bekommen. Doch Potter und Bekker schlugen sich weiter. Irgendwann gewann Potter die Oberhand. Er sass auf Bekker, holte aus für den ersten gezielten Schlag, doch Black hielt seine Hand fest. „Der erste gehört mir!“ Fauchte er und schlug mit aller Kraft in Bekkers Gesicht. Etwas knackte laut und Potter schlug noch einmal zu. „Beleidige niemals Lily Evans in meiner Anwesenheit!!!“ Oh du verdammte verschissene Unterhose Merlins . Ich stand auf und zog meinen Zauberstab. „Wingardium Leviosa!“ Ich deutete auf Potter, der von Bekker weggeflogen wurde. „Lass mich runter!! Ich will diesem Schwein zeigen, dass er ...“ Potter zeterte noch weiter, aber man konnte nichts mehr hören. Dumbledore stand vor uns, mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck. „Mr Black, Mr Potter, in mein Büro. Bekker – in den Krankenflügel. Ich werde sie dort aufsuchen. Und ich warne sie – wenn ich noch einmal solche Beleidigungen aus Ihrem Mund höre, werden Sie den Rest ihrer Schulzeit mit einem Bann verbringen, der Sie mindestens zwanzig Meter von sämtlichen Schülerinnen fernhält. Wobei – vielleicht werden Sie das jetzt schon.“ Er liess Potter auf den Boden fallen und stoppte Bekkers Blutung. Dann packte er Black und Potter am Kragen und zog sie mit sich, während Professor Sprout Bekker packte und mit sich zog.
„Wow.“ Verwundert drehte ich mich zu Alice um. „Sie haben sich für euch beide geschlagen!“ Katy sah Alice nachdenklich an, während ich stöhnte. „Aber Potter SOLL sich nicht wegen mir schlagen!! Er hat sich da in etwas hineingesteigert! Ich meine, er hat sogar meine Sommersprossen gezählt!!“ Meine besten Freundinnen schienen diese Tatsache alles andere als bescheuert zu finden. Ganz im Gegenteil. „Echt jetzt?! Nein, wie süüüüüss!!!“ Sie lächelten mich verzückt an. „Er ist ein kleiner Ken, gib’s schon zu, Lily!“ „Ich wüsste nicht, dass sich mein Ken mit meinem Ex prügelt.“ „Na klar. Du willst überhaupt nicht, dass er dich verteidigt. Nein. Das ist absolut nicht erwünschenswert...“ Ich hörte den Sarkasmus in Alice’s Stimme, aber ich entschied mich dazu, nicht auf diese Bemerkung einzugehen. Potter und ein Ken?! Unmöglich. Potter und mein Ken?!?! Nie und nimmer! Unmöglicher als unmöglich.
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