Puuuh, das hat lange gedauert. Das ganze Kapitel wäre seit Monaten fertig - auf zehn A4 Seiten Papier. Ich bin eine klitzekleine Perfektionistin und denke über jeden Satz dreimal nach - also hat es leicht lange gedauert, bis das Kapitel eingetippt war. Ausserdem hatte ich noch Abschlussprüfungen und blablabla.
Jedenfalls habe ich jetzt Ferien und ich habe mir zum Ziel gesetzt, bis zum Weihnachtsball zu schreiben. Mindestens.
Bitte gebt doch ein paar Kommis darüber ab, wie ihr dieses Kapitel fandet. Es war sehr anstrengend, es zu schreiben...
Liebe Grüsse,
eure Ginny the Weasley
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„So, ich denke das genügt für heute.“ Lily liess sich müde in die Couch fallen und stöhnte. „Wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit und Organisation in so einem Ball steckt hätte ich das Halloweenfest genommen, egal wie viele Schüler dafür sind.“ „Lily, das waren gerade einmal zwei Stunden. Was erwartest du? Dass sich Bands von selbst einladen und sich Dekorationen selbst einkaufen und aufhängen?“ Grinsend packte ich unsere Notizen zusammen, während Lily mich schweigend beobachtete. „Wie kommt es, dass du plötzlich der Vernünftigere von uns bist?“ „Das kommt daher, dass ich seit der ersten mit meinen drei besten Freunden perfekte Pläne für unsere Streiche ausarbeite.“ Sie lachte bloss. „Eure Streiche? Du verarscht mich!“ „Nein. Oder was meinst du, wer die Statuen letztes Jahr im zweiten Stock dazu gebracht hat, diese besonderen Outfits anzuziehen? Allein das Überredungsgespräch musste peinlich genau geplant werden.“ „Du meinst, als ihr den zweiten Stock in einen Dschungel umdekoriert habt, die Statuen in Röckchen Hula tanzten und Äffchen die Unterhosen von Slytherins langgezogen haben?“ „Genau.“ Lily sah mich ausdruckslos an.
Mist. Ich hätte definitiv nicht über Streiche reden sollen. Eigentlich weiss ich ja, wie empfindlich Lily in diesen Dingen ist. „Das war wirklich bemerkenswerte Arbeit. Und auch noch witzig!“ meinte Lily plötzlich lächelnd und sah mich anerkennend an, was mein Herz Freudensprünge machen liess. „Die ganze Deko, die Zauber um den Urwald so echt darzustellen, die Geräusche, Pflanzen und Tiere ... wären wir damals Freunde gewesen hätte ich euch wahrscheinlich für den Rest des Jahrs mit offenem Mund angestarrt. Was habt ihr dieses Jahr vor? Wird schliesslich hart zu toppen.“ „Erstmal – danke. Du hast keine Ahnung was für ein riesiger Stein mir gerade vom Herzen gefallen ist. Ich dachte schon, du reisst mir jetzt den Kopf ab. Und zu deinem Einwand von wegen schwer zu toppen – so schwer war es noch nie. Aber wir schaffen das schon. Wir sind schliesslich Genies.“ „Gar nicht eingebildet Potter, was?“ Lily grinste, stand auf und streckte sich. „Ich muss jetzt lernen gehen.“ Mit diesen Worten verschwand sie im Arbeitszimmer und liess mich sorgenvoll zurück. Unser Streicheimage war in Gefahr. Dieses Jahr war schon zu weit fortgeschritten, ohne dass die Rumtreiber den grauen Schulalltag versüsst hatten. Voller Tatendrang verliess ich die Schulsprecherräume und rannte zum Gemeinschaftsraum, wo meine drei faulen Freunde kraftlos um den Kamin herum in ihren Sesseln hingen und nichts taten.
„Rumtreiberbesprechung!“ Rief ich laut, was ein paar kleine Zweitklässlerinnen zusammenzucken liess. Pad sprang vom Sessel auf und stellte sich vor mich hin. „Proooongs, wann ist das nächste Hogsmeadewochenende?“ Er sah mich mit grossen, bettelnden Augen an. „Könnt ihr es nicht vorverschieben? Auf ... heute?“ „Falls du es verdrängt hast – gestern warst du bereits in Hogsmeade“, meinte ich trocken, was ihn nur dazu brachte, mich noch flehender anzusehen. „Was ist mit ihm?“ Fragte ich nun doch etwas besorgt nach. „Er will jemand bestimmtes einladen“, stichelte Wormy grinsend und als ich wieder zu Sirius sah, musste ich unwillkürlich lachen. „Schnuffel, wedelst du grade mit deinem Schwanz?“ flüsterte ich ihm leise zu, damit die neugierigen Ohren der Zweitklässlerinnen nichts mitbekamen. Er nickte grinsend und begann nun auch noch, leise zu winseln. „Hör auf damit, Pad. Das nächste ist in zwei Wochen, Lily und ich haben es vorverlegt damit noch genug Zeit bleibt um Festumhänge zu kaufen. Wir werden es heute noch überall verkünden. Doch, was nun wichtiger ist – Rumtreiber, wir erfüllen unsere Pflicht nicht. Rauf mit euch in unser Geheimversteck, wir haben Streiche zu planen!“ Rief ich in bester Offiziersmanier. Wormy und Pad jauchzten und rannten sofort los. Bloss Moony erhob sich schwerfällig von seinem Sessel. „Remus, geht es um dein kleines, pelziges Problem?“ fragte ich ihn besorgt. In zwei Tagen war Vollmond. Moony war bereits ziemlich blass, ging gebückt, war bis aufs Äusserste angespannt und wirkte überaus nervös. Seine bernsteinfarbenen Augen zuckten bei jeder noch so kleinen Bewegung umher. Seine Instinkte erwachten bereits.
„Tonks gibt mir etwas Trost. Mein kleines pelziges Problem hat sie zwar noch nie gesehen, aber ich glaube, sie spürt dass es mich beschäftigt.“ „Was meinst du, geht es schnell auf das Ende zu?“ Remus nickte. „Ja. Es geht immer schneller. Immer schlechter. Immer heftiger. Höchstens noch zwei knappe Tage.“ Zwei knappe Tage? Das bedeutete, dass er sich früher als normal verwandeln würde. Und wenn Moony das spürte, konnte man sich sicher sein. Die Ohren der Zweitklässlerinnen schienen ungewöhnlich lang. Aufmunternd lächelnd legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Komm schon, Moony. Die letzten Jahre hat sich dein Kaninchen auch durchgeschlagen. Wahrscheinlich wird es auch diese Krise überstehen.“ Remus grinste schelmisch, wurde dann aber wieder todernst. „Hoffentlich ohne grossen Schaden ... mein armes kleines Kaninchen...“ Die Mädchen schienen nun äusserst bestürzt, was uns auffiel und uns fast zum Zerbersten brachte. Doch wir hielten durch. Tröstend legte ich einen Arm um meinen Freund und führte ihn zum Schlafsaal, während er theatralisch schluchzte und von seinem armen Kaninchen sprach. Kaum bei den restlichen Rumtreibern angekommen, prusteten wir los und kriegten uns fast nicht mehr ein. Peter und Sirius verstanden den Witz zwar nicht, aber sie lachten einfach mal mit. Ich hatte definitiv die besten Freunde aller Zeiten.
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Heute war Dienstag. Vollmond. Moony lag im Bett, entkräftet. Passend dazu war im Tagespropheten ein Bericht über Werwölfe im Dienste Voldemorts erschienen. Dass sie alle bösartige, seelenlose Monster seien. Wütend war ich aus der Grossen Halle raus und hatte mich auf dem Gelände in einen Hunden verwandelt. Voldemort zerstörte Stück für Stück unsere Leben und jetzt begann das allgemeine Katalogisieren erst richtig. Alle Werwölfe sind Monster, alle Reinblüter sind Todesser und so weiter. Moony war kein Monster. Er war ein unglaublich guter Freund. Treu, stark, weise. Auf seine Art. Jedenfalls weiser als James, Peter und ich zusammen.
Bellend rannte ich in den Eulenturm, wo die Vögel aufkreischten und durcheinander flogen, auf der Flucht vor meinen schnappenden Zähnen. Natürlich erwischte ich sie absichtlich nicht, damit ich keine Federn in den Mund bekam, das war eklig. Es war aber toll, Eulen zu jagen. Löste alle negativen Gedanken in Luft auf. Immer mehr Eulen flogen davon und als alle weg waren verwandelte ich mich zurück und lehnte mich schwer atmend an die Wand. Mein Blick schweifte über die umliegende Gegend. Wer auch immer Hogwarts erbaut hatte, besass ein unglaubliches Talent für perfekte Inszenierungen. Die Sonne ging gerade auf. Ich liebte Sonnenaufgänge über schottischem Land. Eine sanfte Melodie erreichte mein Ohr, jemand sang ein Lied. Die Melodie änderte wieder, wurde etwas schneller und rhythmischer. Lächelnd drehte ich mich zum Eingang des Turms, wo die Sängerin auftauchte, geschlossene Augen, tanzend und singend. Es klang wunderschön und sie tanzte wild dazu. Nun ging das Lied in ihrem Kopf wohl auf sein Ende zu, denn sie stiess ihre Hand in die Luft und drehte sich ein letztes Mal um ihre eigene Achse, bis sie stehen blieb. Schmunzelnd beobachtete ich, wie sie sich langsam zu mir umdrehte und zusammenzuckte, als sie mich erkannte.
„Verdammt, Sirius! Warum warnst du mich nicht vor?!“ „Guten Morgen Katy, auch schön dich zu sehen. Weil ich dann die tolle Vorführung nicht gesehen hätte. War wirklich bezaubernd.“ Sie funkelte mich wütend an, dann besann sie sich jedoch und ging möglichst anmutig zu der Stelle, wo ansonsten wohl ihre Eule zu finden war – doch ihr Griff ging ins Leere. Erst jetzt sah sie sich überrascht um. „Wo sind alle Eulen?“ „Die sind...“ angestrengt suchte ich nach einer Ausrede, welche nicht ganz so absonderlich klang. „Oh, ich versteh schon. Ihr plant etwas, oder? Remus, James, Peter und du.“ Danke liebe Katy. „Exakt, wir ... planen einen Streich. Aber erzähl es niemandem, nur schon die Reaktionen meiner Pelzbrüder wäre schrecklich ... Sirius Black, erwischt worden wie er die Eulen verschwinden liess.“ „Du hast sie verschwinden lassen? Dann gib meine bitte kurz her, ich muss meiner Mum dringend einen Brief schreiben.“ „Das ... klappt grade nicht.“ „Warum?“ „Weil sie weggeflogen sind. Ich habe sie vertrieben. Die ersten Eulen werden heute Mittag wieder kommen.“
„Mensch Sirius, der Brief ist wichtig! Mum muss mir etwas besorgen dass ich in zwei Wochen, wenn das nächste Mal Hogsmeade angesagt ist, nicht mehr brauchen werde.“ „Was denn?“ Ihre Wangen färbten sich tiefrot. „Das sind ... Frauenprobleme. Die heissen so, weil sie nur Frauen etwas angehen.“ „Du hast also deine Tage und keine Tampons oder Binden.“ Fassungslos starrte sie mich an. „Ich habe noch nie einen Typen getroffen, der so unbeschwert über weibliche Probleme spricht.“ Ich grinste sie fröhlich an. „Warum benutzt du nicht einen Zauber oder so? Gibt es schliesslich auch.“ „Weil ich in einem Muggelhaushalt aufgewachsen bin – zumindest ist meine Mum nicht eine Hexe sondern eine Squib, was einem Muggel praktisch gleichkommt. Und ich traue Zaubern nicht. Vor allem nicht solchen, welche irgendetwas mit meinem Körper anstellen.“ „Dann gehen wir doch in einen dieser Muggelläden die alles mögliche verkaufen, Supermärkte nennt man die glaube ich, und kaufen dir einen Vorrat ein!“ Katy musterte mich skeptisch. „Du willst mit mir Binden kaufen gehen?“ „Warum nicht? Immerhin besser als Doppelstunde Geschichte der Zauberei.“ „Wie kommt es eigentlich, dass du so viele Dinge über Muggel weisst?“ Ich zuckte mit den Schultern. Woher wusste ich das Zeug? „Muggelkunde. Und einige abenteuerliche Ausflüge nach London. Und weil mich Muggel faszinieren. Welche Ideen sie haben, um ihre Leben leichter zu machen – zum Beispiel Motorräder! Absolut fantastisch. Wir lassen dieses schreckliche Apparieren über uns ergehen und die Muggel beherrschen Monstermaschinen ... manchmal denke ich, sie sind die wahren Zauberer.“
Die Schwarzhaarige lächelte mich erfreut an. „Du bist ein überaus seltsamer Reinblüter.“ „Echt? Danke!!“ Rief ich aus und stiess die Faust in die Luft. „Ich falle vom Rest meiner gestörten Familie ab.“ Sie lächelte bloss weiter, was mich natürlich ansteckte. So standen wir uns einige peinliche Momente gegenüber, schweigend, doof lächelnd und sich im Hinterkopf fragend, was wir gerade machten. Und doch wollte keiner von uns diesen Moment unterbrechen. „Ich habe einen Vorschlag. Ich, als ehrenvoller Rumtreiber, helfe dir, einer Dame in Not. Alles was ich im Gegenzug erwarte ist, mir zu vertrauen und die Schule ausfallen zu lassen.“ „Schule ausfallen lassen? Du meinst, ich soll schwänzen?“ „Nicht-Rumtreiber und Remus nennen das so, allerdings. Aber ich verspreche dir, du wirst es nicht bereuen.“ Sie schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte zurück. „Tut mir Leid, ich muss zur Schule.“ „Komm schon Katy. Tu mir den Gefallen! Was verpasst du denn schon? Geschichte der Zauberei, Zaubertränke und Wahrsagen?“ „Du hast Arithmantik vergessen.“ fügte sie mit einem sanften Lächeln hinzu, dass mir bereits zeigte, dass ich sie überredet hatte. Doch sie schüttelte wieder den Kopf, was mich dazu brachte, flehend in ihre Augen zu sehen und mir knapp ein Winseln zu unterdrücken. Ihre Augen waren fantastisch. Ein Stück von unfassbar mächtiger Magie.
„In Ordnung, aber nur, wenn du aufhörst, mich wie ein getretener Hund anzustarren.“ Ich grinste. „Einverstanden. Nun, Madam, darf ich bitten?" Galant bot ich ihr meinen Arm, bei dem sie sich lachend einhakte. „Wir können aber nicht den normalen Weg nach Hogsmeade gehen, falls du dort hin willst.“ „Katy, wofür hältst du mich? Für einen Anfänger?“ Ich führte sie zum Schloss, wo wir auf Wormy trafen, der, gleich als er uns sah, laut nach uns rief. „Sirius, Katy, kommt ihr? Wir sind zu spät dran." Ärgerlich schüttelte ich den Kopf. "Nein, verdammt, aber du darfst ruhig weiter in der Eingangshalle herumschreien, damit McG sicherlich mitkriegt, dass wir verschwinden, Volltrottel.“ Peter liess den Kopf hängen und entschuldigte sich kleinlaut. Verdammt. Ich konnte auch noch freundlicher mit ihm umspringen. „Tut mir Leid, Wormy. Hätte nicht gleich so ausrasten sollen.“ Schnell umarmte ich ihn versöhnlich und flüsterte ihm dabei ins Ohr, dass Katy und ich verschwanden und heute Abend sicher wieder hier seien, um Moony Gesellschaft zu leisten. Der blonde Junge grinste schelmisch und wünschte uns lauthals eine gute Besserung, dann verschwand er. Ich verzog mein Gesicht leidend, während Katy sich ihren Bauch hielt. Zusammen gingen wir die Treppe hinauf und dann führte ich sie direkt in den dritten Stock zur einäugigen Hexe, vor welcher wir schweigend stehen blieben. Katy sah mich verwirrt an. „Sirius? Meinst du nicht ... dass wir gehen sollten? Oder dass wir ... zumindest eine ... etwas ... schönere Statue betrachten können?“ „Dissendium.“ „Gesundheit!“ Nun sahen wir uns gegenseitig verwirrt an, bis der Buckel der Hexe sich öffnete, was Katy fasziniert beobachtete. „Darf ich vorstellen? Marie, eines unserer Rumtreibergeheimnisse.“ „Marie? Ihr habt eine Statue benannt?“ „Allerdings.“ „Wozu?“ Grinsend ging ich zum Buckel und stieg darauf. „McG kennt keine Marie.“
Dann liess ich mich fallen und kam sicher auf dem Boden des Geheimgangs auf. Katy folgte mir, doch sie hatte weniger Glück und kam unsicher auf dem Boden auf. Ich hörte, wie sie vor Schmerz kurz aufschrie. Sofort zückte ich meinen Zauberstab und machte Licht. Sie sass auf dem Boden und hielt sich ihren schmerzenden Knöchel. Schnell beschwor ich einen Stuhl und half ihr, sich darauf zu setzen. Dann zog ich ihren Schuh aus und besah mir ihren Knöchel besorgt.
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Er musterte meinen Fuss besorgt. Es war unglaublich süss. Und sexy. Seine Haare fielen in sein Gesicht und seine grauen Augen waren einfach faszinierend. Waren sie schon immer. Bereits in unserem ersten Schuljahr, als er mich zum ersten Mal begrüsste. Nach der Häusereinteilung setzte er sich neben mich, lächelte mich schüchtern an und stellte sich vor – und alles was ich dachte war, wow, seine Augen sind sooooooooooo schöön .... die folgenden Nächte hatte ich bloss von Sirius Blacks sturmgrauen Augen geträumt.
Eben jene Augen suchten meinen Blick und sahen mich entschuldigend an. „Na toll. Ich entführe dich und das Erste, was geschieht ist, dass du dich verletzt.“ „Es ist nicht so schlimm, Sirius. Es tut eigentlich gar nicht mehr weh.“ Zweifelnd musterte er mich. „Sicher?“ „Ganz sicher.“ Entschlossen stand ich auf, es schmerzte nur noch etwas. Jedenfalls tat es nicht weh genug, um die Chance auf ein Abenteuer mit Sirius Black zu verpassen. Meine Güte, so durfte ich das Lily nicht erzählen, sonst verstand sie etwas total falsch. Leise lachte ich, was Sirius wohl davon überzeugte, dass ich wirklich keine Schmerzen mehr hatte, denn er lächelte beruhigt. „Dir scheint es wirklich gut zu gehen.“ Ich nickte zustimmend, dann meinte ich lachend: „Komm schon, die Zeit läuft, ich will Spass haben!!“ Er lachte bellend auf, als ich ihn am Arm packte und mit mir zog. „Wohin willst du, Katy?“ „Na, den Gang entlang, dazu sind wir doch in die Marie gestiegen, oder?“ „Nein, ich meine – Hogsmeade? London? Sonstige Wünsche?“ Zweifelnd blieb ich stehen und musterte ihn. „Wie willst du nach London kommen?“ „Apparieren.“ „Darfst du nicht!“ „Ich kann apparieren, obwohl ich keine Prüfung habe, aber da ich bereits seit einiger Zeit siebzehn bin können sie mich nicht mehr verfolgen.“ „Das ist illegal!“ „Habe ich mich jemals um Regeln geschert?“ Er grinste frech und legte seinen Kopf etwas schief. Leise seufzte ich. „Gutes Argument.“ „Siehst du! Da du akzeptierst, dass wir einen kleinen Regelbruch begehen könnten für unseren heutigen, bereits regelbrüchigen Tag, nehme ich an dass die Madam nach London möchte?“ Heftig nickend nahm ich seine Hand und zog ihn wieder den Gang entlang. „Jaa! ich will nach Muggellondon, und jetzt komm endlich mal in die Gänge!“
Sirius lachte wieder und rannte dann los. Mist. Das hatte ich nun doch nicht gewollt. Ich gab mein Bestes um ihm hinterher zu rennen, bis ich total erschöpft und halb hyperventilierend (Leute, Sirius Black hielt die ganze Zeit meine Hand!!) stehen blieb und mir meine Seiten hielt. „Black, verdammt ... ich spiele kein ... Quidditch, das bedeutet ... ich renne ... nicht dreissig Runden ... ums Feld um fit zu bleiben...“ Sirius liess mich etwas zu Atem kommen, dann packte er mich und warf mich über seine Schulter. S o beladen rannte er dann weiter, während ich ihm voller Panik ins Ohr schrie und ihm auf den Rücken schlug. „Sirius, du frecher Idiot, lass mich runter!!“ Der Junge lachte bloss wieder bellend und rannte noch etwas schneller. „Du willst möglichst schnell etwas erleben.“ Er atmete nun doch etwas angestrengter. „Aber du kannst nicht mehr rennen, also ... wirst du auf ... Händen getragen!“ Er rannte noch einige Meter weiter, bis er völlig erledigt stehen blieb und mich auf den Boden zurückstellte. „Vielleicht ... sollte James ... uns ... das nächste ... Mal ... Frauen auf den Rücken ... binden.“ „Hmm, vielleicht sollte er das wirklich einführen. Ich überrede Lily dann dazu, dass sie sich freiwillig meldet um James als Vorzeigeobjekt zu dienen.“ Sirius grinste. „Das wäre doch etwas sehr hart. Dann müsste James physische, seelische und gedankliche Höchstleistungen vollbringen – Er müsste Lilys Körper so nah bei seinem fühlen – seelisch, dazu müsste er Runden rennen, was ihn an seine physischen Grenzen stossen liesse und so wie ich Lily kenne würde sie ihn auch noch nach Gamps Gesetz der elementaren Transfiguration ausfragen.“ Gespielt bestürzt sah ich den Schwarzhaarigen an. „Mister Black, ich bin entsetzt dass jemand wie ihr Gamps Transdingsda Gesetz kennt!“ Er lachte, was seine grauen Augen noch mehr zum Leuchte brachte. „Nun, Miss Stewarts, ich bin vielleicht ein fauler Köter, doch was Verwandlung angeht habe ich doch gewisse Talente.“ Fauler Köter? Offenbar mochte Sirius Hunde. Er verglich sich immer wieder mit ihnen. „So, da wären wir. Über uns ist der Honigtopf. Wir sind somit ausserhalb von Hogwarts und können disapparieren.“ Er bot mir seinen Arm, an dem ich mich lächelnd festhielt. Dann zog etwas heftig an mir, es wurde schwarz und ich fühlte mich, als würde ich durch einen dünnen Gummischlauch gezogen.
Gerade, als ich dachte ich müsse ersticken, tauchten wir in einer Sackgasse auf. Als erstes fiel mein Blick auf Westminster. Wir waren in London. Sirius lächelte mich erfreut an und schwang seinen Zauberstab. Nun stand er in Jeans, einem schwarzen The Beatles Shirt und Lederjacke vor mir. Verflucht. Typen wie er konnten einfach immer noch besser aussehen...als ich an mir hinuntersah, trug auch ich keine Schulkleidung mehr sondern eine blaue enge Hose und ein weisses Shirt mit sanften goldenen Verzierungen. „Wie?!“ „Ich sagte doch, ich bin gut in Verwandlung. Gefällt dir deine neue Uniform?“ Einen Moment sahen wir uns in die Augen. „Ja. Und dir?“ „Mir gefällst du immer.“ Ich wurde etwas rosa um die Nase, ich spürte es. Sirius sah grosszügig über meine momentane Verlegenheit weg und führte mich stattdessen aus der Sackgasse hinaus, durch Seitengässchen zu einer grossen Strasse, gesäumt von Shops und Boutiquen, welche gerade öffneten. Ich sah mich mit leuchtenden Augen um. Zuerst gingen wir in eine Apotheke und kauften meinen Vorrat, den wir schnell kleiner zauberten. Dann sah mich Sirius grinsend an. „Was möchtest du tun?“ „Shoppen!“
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Katy schnappte sich meine Hand und zog mich in den ersten Laden. Lachend sah ich ihr dabei zu, wie sie den ganzen Laden sorgfältig durchsuchte, um dann, beladen mit Kleidung, in einer Garderobe zu verschwinden. Geduldig wartete ich, bis sie etwas anprobiert hatte, das ich dann bewerten konnte. Dumm war nur, dass ihr irgendwie alles stand ... sie kaufte ein paar Hosen und zwei Shirts. Dann gingen wir zum nächsten Shop. So ging es eine Stunde lang weiter. Manchmal drückten wir uns peinliche Kleidungsstücke in die Hand, welche wir anzogen und uns über die Leute lustig machten, welche wirklich solche Dinge kauften wie einen, mit Leopardenmusterung versehenen, Rollkragenpullover für Männer. Auch wenn ihr denkt, dass Männer doch eigentlich nicht gerne shoppen gehen – mit Katy machte es wirklich Spass. Sie zog mich irgendwann in einen Markenladen für Männer und verlangte das Recht, mich einkleiden zu dürfen. Überraschenderweise wollte sie unbedingt, dass ich meine Lederjacke behalte. Beladen mit einigen Tüten betraten wir dann einen Laden, der wirklich sehr teuer aussah. Katy stellte ihre zwei Tüten neben der Tür ab und half dann mir dabei, die restlichen sechs daneben zu platzieren. Dann schwebte Katy träumerisch zu den langen Abendkleidern, welche einzeln präsentiert wurden und fuhr vorsichtig über die feinen Stoffe. Bei einem roten Kleid blieb sie stehen. Es war trägerlos, bis zur Hüfte eng anliegend und bestickt und ab der Hüfte fiel der Stoff geschwungen hinab. Auf der linken Seite war der Stoff zu einer Rose geformt. Es war ein sehr schönes Kleid. Wenn man meinem Urteil trauen konnte. Aber Katy schien dasselbe zu denken, denn sie betrachtete das Kleid noch immer mit sehnsüchtigen Blicken. „Gefällt es dir?“ fragte ich sie leise. Welch gloriose Frage, deren Antwort ich natürlich noch nicht wusste. Sie nickte und berührte den Stoff mit ihren Fingerspitzen. „Brauchst du nicht noch ein Kleid für den Weihnachtsball?“ „Doch. Aber ... naja. Was, wenn mich niemand fragt?“ Natürlich. Es war schliesslich auch nicht so, dass die Mehrheit von Hogwarts’ Schülern welche noch nicht fest vergeben waren Katy, Lily und Alice anschmachteten. Manchmal fast noch schlimmer als die Mädchen mich. Also wird Katy garantiert von niemandem gefragt werden.
„Oder ... keine Ahnung. Es ist so oder so viel zu teuer.“ Sie zwang sich, von dem Kleid wegzugehen und sah sich weiter um, während ich unauffällig zur Verkäuferin ging. Sie war eine junge Frau, kaum älter als wir, mit einem sehr sympathischen Lächeln. Zumindest die Lippen, welche gross auf ihrem Shirt abgebildet waren, lächelten sympathisch. „Ashley! Ich darf Sie doch Ashley nennen?“ Zumindest stand das auf dem pinken Schildchen auf ihrer Brust. Sie nickte. Freundlich. „Ich möchte dieses rote Kleid dort kaufen. Bitte packen Sie es möglichst schnell und unauffällig ein.“ Sie lächelte. „Für ihre Freundin? Welche Grösse soll ich nehmen?“ „Einfach dieselbe Grösse. Das passt schon.“ Vor allem, wenn man einen Zauberstab zur Hand hatte, der alles passend machen konnte. Ashley ging zur Puppe, schrieb sich etwas auf und verschwand dann hinter der Kasse in einem Raum. Im selben Moment kam Katy zurück. „Sirius, willst du überhaupt noch shoppen? Ich meine, eine Stunde, okay, aber jetzt müsstest du doch wohl ziemlich die Schnauze voll haben, oder? Bist schliesslich ein Junge.“ Diese Vorurteile immer! Schrecklich. Trotzdem lächelte ich freundlich, verbeugte mich und sagte in bester Manier:
„Heute ist euer Tag, My Lady. Meine Wenigkeit ist bloss anwesend, um euch einen unvergesslichen Tag zu schenken.“ Katy lachte leise und fiel mir um den Hals. „Ich weiss nicht, ob das irgendeine Masche ist von dir, Black, aber ich danke dir!“ Eine Masche? Nein. Obwohl, sie könnte ziemlich effektiv sein. Hoffen wir es. „Katy, ich brauche noch einen Anzug und in Hogsmeade hat es garantiert keine passenden. Was meinst du, findest du einen guten, edlen Anzug für den guten, edlen Mr Black?“ „Nun, ich denke das könnte machbar sein. Mit wem gehst du denn?“ Fragte sie mit einem seltsamen Unterton in der Stimme, während sie gezielt zur Männerabteilung ging. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie die Verkäuferin mit einem grossen Sack aus dem Lager kam. „Ich weiss, wen ich fragen will, aber ich bezweifle, dass ... naja, du weisst schon.“ Sie sah mich fragend an. „Ich weiss nicht, ob sie ja sagen wird.“ „Welches Mädchen auf Hogwarts würde dich ablehnen?“ Sie musterte konzentriert die Anzüge, welche, im Gegensatz zu den Kleidern, an Stangen hingen. „Lily, Alice, meine tussigen Cousinen, McG und ... du.“ „Der ist perfekt!“ , meinte sie bloss und deutete auf einen tiefschwarzen Anzug mit blauer Krawatte. Einfach aber ausserordentlich edel. „Die Krawatte würde ich ändern, ansonsten gehörst du plötzlich zu den Strebern. Und, ich persönlich glaube ja, dass McG dich zum Ball begleiten würde, wenn du sie nur fragen würdest.“ Aber Katy würde nicht mit mir hingehen. Ansonsten hätte sie etwas gesagt, oder? „Zieh den mal an.“ Sie nahm den Anzug von der Schiene, drückte ihn mir in die Hand und schob mich in eine Umkleidekabine. Langsam zog ich mich um. Der Anzug sass perfekt. Wie immer. Nachdenklich betrachtete ich mich im Spiegel. Schwarze Haare, graue Augen, braungebrannt, muskulös, männlich. Etwas Angeberei konnte ich mir definitiv leisten. Das musste man der Familie Black lassen, gute Gene, was Äusserliches betrifft, hatte sie allemal. Offenbar waren aber meine Gene nicht gut genug, um Katy zu beeindrucken.
Ich verliess die Umkleidekabine und präsentierte mich Katy und Ashley, welche dazugekommen war. Katy lächelte und meinte leise: „Sieht gut aus...“ Die Verkäuferin lächelte künstlich. „Ihre Freundin hat ein sehr gutes Händchen. Wie wäre diese Krawatte?“ Sie hielt mir eine rote entgegen, dasselbe rot wie Katy’s Kleid. „Warum nicht?“ Antwortete ich, was die Verkäuferin dazu brachte, mir die Krawatte umzubinden. Mit fiel auf, dass ihr Ausschnitt mindestens doppelt so gross war wie zuvor. Nachdem sie die Krawatte erfolgreich und mit sehr viel Körpereinsatz an meinem Hals befestigt hatte, fuhr sie mir über die Schultern und musterte mich lasziv. Schrecklich. Sie sollte sich lieber einen Typen suchen, den sie ohne Ausschnitt verzaubern kann. Katy sah angewidert und traurig weg. Naa toll. Danke, Ashley! Eigentlich war ich nicht so direkt zu Frauen, zu gross das Risiko, dass sie durchdrehen, aber jetzt musste ich direkt sein. „Ashley, wenn du davon ausgehst, dass sie meine Freundin ist, weshalb versuchst du dann so billig, mit mir zu flirten? Glaubst du etwas ich würde sie vor ihren Augen betrügen?“ „Irgendwie muss man anfangen.“ „Wenn ich so eine tolle Freundin habe, betrüge ich sie nicht. Sie ist viel zu wertvoll. Also bitte, zieh dein Shirt wieder hoch und lass mich die Kleidung bezahlen.“ Katy sah verwundert zu mir, während Ashley verärgert an ihrem Ausschnitt herum zupfte und zur Kasse ging und ich mich umzog.
Katy wartete bei der Kasse auf mich, einen stummen Krieg mit Ashley ausfechtend. „Das macht £ 5'000.“ zickte die Verkäuferin und Katy sah mich geschockt an. „Du kaufst einen Anzug für 5'000 PFUND? Spinnst du?“ Ich zuckte bloss mit den Schultern. „Ist das Geld meiner Eltern.“ Als ich eine Kreditkarte zückte, um zu bezahlen schien Katy vollkommen verwirrt. „Danke für Ihre Hilfe, Ashley.“ Meinten wir beide und verliessen, nachdem wir all unsere Tüten wieder aufgenommen hatten, den Laden. Katy sah noch immer so aus, als wäre ihre Welt vollkommen zu Staub zerfallen. „Du hast eine Kreditkarte?!“ fragte sie mich, während ich sie in eine Seitengasse zog um die nervigen Tüten zu verkleinern. „Ja. Meine Eltern haben mir Geld gegeben. Viel Geld. Um mich umzustimmen. Ich habe die eine Hälfte in Muggelwährung gewechselt und in einer Muggelbank ein Konto eröffnet. Die andere habe ich in ein Hochsicherheitsverlies in Gringotts gelegt. Absolut kein Zutritt für meine Familie oder deren überaus freundliche Freunde.“ „Du überraschst mich. Erst wimmelst du diese Tusse ab, dann zückst du eine Kreditkarte – was kommt jetzt? Besitzt du ein Stadthaus im Soho und drei Ferraris?“ „Verari? Was sind Verari?“
Katy lachte lauthals, hakte sich bei mir ein und zog mich zurück zur Shoppingmeile. In meiner Hand trug ich nur noch die Tüte vom teuren Designerladen. Ein bisschen damit angeben, dass ich mir so etwas leisten konnte schadet schliesslich nicht ... "Ferraris, Sirius. Das sind Autos, sehr teure und sehr schnelle Autos. Machos fahren gerne mit ihren Ferraris herum. Dann sehen sie manchmal aus wie Gockel, die zu viele Hühner um sich herum haben.“ „Machos? Ich bin doch kein Macho! Was auch immer das ist. Aber du scheinst sie nicht zu mögen. Also bin ich keiner. Oder?“ „Urteile selber. Ein Macho ist ein Typ, der einen zu kleinen Schwanz hat und das versucht mithilfe von Luxus und Arschlochgehabe wettzumachen.“ Ihre Stimme klang sehr professinell, etwas wie Lily, wenn sie in Zaubertränke ein Gesetz oder so etwas herunterleierte. Moment mal! Arschlochgehabe?! Oh, ja richtig. Hatte ich jetzt doch glatt vergessen, dass ich ein Arschloch war. Aber nicht, weil ich einen kleinen Schwanz hatte! Als Hund hatte ich einen sehr langen Schwanz. „Ich bin also ein kleinschwänziges, eingebildetes Arschloch, deiner Meinung nach?“ Sie schwieg und dachte nach. Na toll. Das machte Mut. Doch, allerdings! Wenn jemand so lange brauchte um festzustellen, ob man so dachte oder nicht. „Nein, ich sehe dich nicht als kleinschwänziges, eingebildetes Arschloch. Das Erste weiss ich nicht, das Zweite ist nicht, was ich glaube dass du bist, es ist eine Tatsache dass du eingebildet bist und das Dritte ist leider auch Fakt. Aber trotzdem mag ich dich. Du bist kein Macho. Zumindest zu mir nicht.“ „Warum sagst du dann, dass ich Ferraris besitzen muss?" "Weil sie irre teuer sind." Sie lächelte mich lieb an und ich liess mich, mal wieder, von ihr verzaubern. James hatte doch etwas Recht gehabt. Grün war eine sehr schöne Augenfarbe. Aber zusammen mit Braun war sie perfekt. „Du brauchst jetzt nur noch ein Date, Sirius. Den überteuerten Anzug hast du ja bereits." Jetzt war der perfekte Moment. Sirius Black musste Katy Stewarts nach einem Date fragen. Langsam öffnete ich meinen Mund, aber kein Laut drang nach aussen. Ich konnte sie nicht fragen. Sirius Black traute sich nicht, ein Mädchen nach einem Date zu fragen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich von James wusste, wie verflucht weh es tat, von diesem einen Mädchen einen Korb zu bekommen. Wann war ich so peinlich schwach geworden?
„Sirius? Alles in Ordnung bei dir? Du siehst ... wütend aus.“ „Lass uns etwas Essen gehen, in Ordnung? Ich lade dich ein. Schliesslich liegt noch ein langer Tag vor uns.“ Sie schien nicht sehr erfreut über meinen Themenwechsel, stimmte aber zu und wir fanden ein Café, dass Cupcakes, Muffins, Waffeln und andere Leckereien verkaufte. Wir setzten uns, bestellten und – schwiegen. Mit jeder Minute, jeder Sekunde, die verstrich, wurde die ganze Situation unwirklicher, peinlicher, unangenehmer. Das Essen kam, wir assen schweigend. Kaum waren wir fertig, räusperte sich Katy und sah mir direkt in die Augen. „Sirius, was ist los? Du bist so ... seltsam. Zu ruhig, irgendwie.“ „Katy?“ „Ja?“ Ich starrte auf meine Hände, schluckte und versuchte, meinen rasenden Puls zu beruhigen. Als ich zu sprechen begann, fühlte sich meine Stimme kraftlos an. „Ich bin so seltsam, weil ich nicht weiss, wie ich ... ich ... ich habe doch ...ich sagte doch, dass ich weiss, mit WEM ich ausgehen will? Wen ich einladen will.“ „Ja, aber du weisst nicht, ob sie ja sagt.“ Wenn es doch nur das wäre, meine liebe Katy. „Nicht nur. Ich ... na ja, ich weiss noch nicht einmal ... wie ich fragen soll.“ Sie lächelte, aber ihre Augen schienen nicht mitlächeln zu wollen. „Sie bedeutet dir wirklich etwas.“ „Ich ... denke schon. Ich ... jedenfalls habe ich mich noch nie in meinem Leben so gefühlt. Ich weiss nicht, ob das ... du weisst schon, Verliebtsein ist ... aber ich drehe durch, wenn sie mich anlächelt, mich ansieht, ich will möglichst viel Zeit mit ihr verbringen, bei ihr sein ... ich will einfach jeden Tag in ihre Augen sehen können. Dann ist mein Leben in Ordnung.“ Katy seufzte. „Klingt für mich nach Verliebtsein. Oder noch mehr. Auf jeden Fall hast du Gefühle für sie.“ Katy fuhr sich durch ihre schwarzen Haare und spielte mit der Kaffeetasse vor sich. „Sirius Black, du bist der beliebteste Single auf Hogwarts. Sogar Slytherins fahren auf dich ab. Wer auch immer sie ist, nein wird sie wohl kaum sagen. Ausser Lily, vielleicht. Aber sie ist so oder so etwas besonderes wenn es darum geht, sich auf die richtigen Typen einzulassen.“ „Du meinst, ich soll es wagen und sie fragen?“ „Ja. Ansonsten weisst du es doch nie, oder?“ Wir sahen uns lange in die Augen. Ich könnte das stundenlang tun. Aber ich hatte etwas zu erledigen. „Katy Stewarts, würdest du mir die Ehre geben, mich auf den Weihnachtsball zu begleiten?“ flüsterte ich leise und wartete auf Katy’s Reaktion.
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„Du...fragst...mich?” Mein Herz raste. Sirius sah mich ernst an und nickte. „Ich...würdest du mir antworten? Ansonsten platze ich gleich vor...” Er brach ab und räusperte sich. „Katy?” Flehend sah er mich an, als würde sein Leben von meiner Antwort abhängen. Wollte ich mit Sirius Black auf den Ball? „Ja.” Sein Gesicht war ausdruckslos, dann entstand ganz langsam ein Lächeln, als meine Antwort zu ihm durchsickerte. Er sass einfach bloss grinsend vor mir, wie ein kleiner Junge, dessen grösster Traum wahr geworden war. In meinem Hinterkopf meldete meine eingebildete Seite, dass es wirklich ein Traum für ihn war, mit mir auszugehen. „Du...das ist...wow. Ich war so verflucht nervös, weil ich weiss, wie es James geht wenn Lily ihn abblitzen lässt und ich dachte, dass du mir einen Korb gibst und das machte mir Angst, darum habe ich so lange gebraucht...jedenfalls...” Sirius räusperte sich, richtete sich auf und nahm vorsichtig meine Hand. „Katy, erinnerst du dich an das rote Kleid?” Sehnsüchtig nickte ich. Es war einfach wunderschön! „Ich habe es dir gekauft...” meldete er kleinlaut und hielt mir die Tüte hin. Er hatte mir das Kleid gekauft?! Schnell sah ich in die Tasche, in der tatsächlich ein rotes Kleid war. Darum war es so teuer! „Und du hattest Angst, dass ich nein sage?” Seine grauen Augen leuchteten. „Du sahst so aus als würdest du es dir wünschen. Ich dachte, das Kleid kannst du zum Ball anziehen, egal mit wem du gehst. Natürlich wäre ich grün geworden vor Neid, aber du...wolltest das Kleid. Und es ging um dich. Der ganze heutige Tag geht um dich.” Lächelnd sah ich zu ihm. Er war zum Verlieben. Wäre ich das nicht bereits.
„Es geht um uns.” Sagte ich nun leise und sah ihn verliebt an.
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