Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Ein letzter Blick - Ein letzter Blick

von Noble Scarlet

Es war einer dieser völlig normalen Tage, Alltag wie ich ihn seit 3 Jahren hier in Hogwarts verbrachte. Die Sonne schien durch die hohen Fenster in die Gänge und der Staub, welcher in der Zugluft tanzte, glitzerte matt in ihrem Licht. Wie jeden Morgen stieg ich aus meinem Bett, gähnte herzhaft, streckte mich und zog meine Schuluniform an. Ich seufzte, als ich beim Schuhe anziehen ein kleines Loch in meiner rechten Socke entdeckte. Als mir dann auch noch die Brille aus der Hand rutschte und auf dem Boden landete, ahnte ich, dass dies vielleicht doch nicht einer dieser völlig normalen Tage werden würde. Für mich war es immer ein schlechtes Omen morgens meine Brille fallen zu lassen. Als ich sie dann aufsetzte, bemerkte ich noch nicht, dass das Glas an der linken, oberen Seite nun einen hässlichen Kratzer hatte. Hätte ich es bemerkt, hätte ich mich wohl sogleich wieder in meinem Bett verkrochen. Kratzer in Brillengläsern sind ganz furchtbare Vorzeichen. Und leider sollten sie sich an diesem Tag auch tatsächlich erfüllen.

Ich stieg die Stufen zur Grossen Halle hinab und setzte mich an unseren Tisch um zu frühstücken. Wie üblich ass ich allein und las dabei den Tagespropheten. Klar, ich war schon etwas traurig darüber, dass ich in der ganzen Schule nur genau zwei Freundinnen hatte und die waren noch nicht einmal im selben Haus wie ich. Wir trafen uns nur in den Pausen, in den Freistunden oder im gemeinsamen Unterricht. Aber genauso wie sich ein Blinder irgendwann an seine Blindheit gewöhnt, hatte ich mich längst an meine Einsamkeit gewöhnt. Dabei war die gar nicht so schlecht. Die meisten Schüler hatten es nach etwa einem Jahr nämlich aufgegeben mich zu piesacken und daher hatte ich eigentlich fast immer meine Ruhe. Ich war ausserdem ziemlich unauffällig, was mich zumeist vor Hauspunkteabzügen und Lehrerschimpftiraden verschonte. Im Grossen und Ganzen ging es mir also recht gut und ich ging auch gerne in Hogwarts zur Schule.
Wäre da nicht Olive Horuby gewesen. Sie schaffte es mindestens einmal die Woche mich bis zum äussersten zu treiben. Sie war eine der Wenigen, die es noch nicht aufgegeben hatten mich zu ärgern. Einmal hatte sie mir in Zauberkunst den Zauberstab geklaut, als ich ihn kurz auf dem Tisch liegen liess und steckte ihn in eine der Kloschüsseln im untersten Stock, wo es immer so fürchterlich stank. Ich fand ihn nur zufällig, da ich aus lauter Verzweiflung ihn nicht mehr zu finden zu weinen begonnen hatte und ins Klo flüchtete, damit mich niemand dabei beobachten konnte. Er stank noch eine Woche und natürlich kam Olive damit davon. Überhaupt kam sie immer mit allem durch, diese kleine Streberin. Sie war Klassenbeste in Zaubertränke, Astronomie und Pflege Magischer Geschöpfe. Ach was, wenn ich ehrlich bin war sie in jedem Fach Klassenbeste, welches wir nicht mit den Slytherins zusammen hatten. In jenen war es nämlich stets Tom Riddle, der den ersten Platz belegte. Aber der ist ein anderes Thema. Bestimmt komme ich noch auf ihn zu sprechen.
Ich las also an diesem Morgen den Tagespropheten und verschluckte mich fast an meinem Toast.

Hogwarts weiterhin offen, noch wurde der Übeltäter, welcher unschuldige Schüler versteinert und gemeinhin als „Der Erbe Slytherins“ bezeichnet wird, nicht gefasst.

Jetzt schrieben die schon wieder über diese Sache. Nun ja, es war ja in der Tat beunruhigend, aber da ich nicht zu jenen gehörte, die des Nachts alleine durch die Gänge schlichen, konnte ich wohl nicht so leicht angegriffen werden. Ich trank den letzten Schluck meines Tees und stand auf. Als ich vom Tisch aufblickte, bemerkte ich dann auch endlich den hässlichen Kratzer auf meiner Brille.
„Verdammt“, fluchte ich und schmollte, „Nicht schon wieder!“
„Na, sieh einer an!“, hörte ich dann auch gleich Olives zuckersüsse Stimme, „Myrte! Du beehrst uns mit deiner Gesellschaft? Hast du heute nicht verschlafen?“
Sie grinste hämisch und zwinkerte ihren Freundinnen zu, die sich neben sie setzten. Ich war nicht gerade ein schlagfertiger Mensch, also zuckte ich nur mit den Achseln, verzog den Mund und verliess den Tisch. Seit sie mich vor einer Woche im Schlafsaal mit einem Klammerfluch belegt hatten, war ich ihnen nicht mehr begegnet. Ich war an dem Tag erst gegen Mittag von einer meiner Zimmergenossinnen entdeckt worden. Olive und ihre Freundinnen waren ein Jahr über mir und waren in unseren Schlafsaal eingedrungen, als ich mir gerade die Schuhe hatte binden wollen.
Ich beachtete ihr schallendes Gelächter nicht weiter und ging weiter, mit zu Boden gesenktem Blick, zwischen den Tischen hindurch. Ich gebe zu, dass ich mich schon ein bisschen von Olive und ihren Freundinnen fürchtete. Und ich schämte mich auch, dass ich es nicht schaffte mich gegen sie zu wehren.
„Au, pass doch auf!“
Ich hatte gerade die Schulter eines Jungen gerammt und blickte auf. Tom Riddle rieb sich den Arm. Ich sagte doch, ich würde noch auf ihn zu sprechen kommen.
„Entschuldigung“, murmelte ich und zwängte mich an ihm vorbei. Er sagte nichts mehr, sondern sah mich nur aus seinen dunklen Augen mit seinem üblichen kalten, hochmütigen Blick an. Im Vergleich zu Olive war er mir aber herzlich egal. Immerhin hatte er nie zu jenen gehört, die es nötig hatten mich zu ärgern.
Ich machte mich auf den Weg zum Zauberkunstunterricht. Unterwegs fiel mein Blick auf eine Kolone von Spinnen, die sich die Wand entlang und dann durch die Ritze eines Fensters schob. Ich erinnerte mich, dass Spinnen doch sicher keine Herden bildeten und auch keine Strassen wie Ameisen. Ein paar Sekunden war ich verwundert. Dann schüttelte ich den Kopf und betrat das Klassenzimmer. Hätte ich gewusst, was diese Spinnen zu bedeuten hatten, hätte ich wohl auch das nicht getan.

Der Unterricht verlief grauenhaft und quälend langsam. Ich war nicht konzentriert genug und schaffte fast gar keine der Übungsaufgaben. Ausserdem musste ich neben Olive sitzen. Sie ärgerte mich die ganze Stunde lang. Liess mich hören, wie unfähig und unbegabt und noch dazu hässlich ich doch sei. Die Wut in meinem Bauch fing allmählich zu kochen an, doch wie immer hielt ich mich zurück.
„Weiss du, Myrte, du solltest dir dringend die Haare schneiden lassen. Die Jungs stehen nicht auf solche Mauerblümchen wie dich. Am Ende bleibst du ganz alleine mit ein paar Katzen, einer Kröte und fünf Eulen.“
„Ach, was“, ich versuchte die Übung noch einmal.
„Wieso wurdest du überhaupt in Hogwarts aufgenommen? Das wollte ich dich schon immer einmal fragen.“
„Mensch, Olive! Weil ich eine Hexe bin, wie alle hier“, fauchte ich.
Langsam trieb sie es zu weit.
„Tatsächlich? Ich hätte eher gedacht, dass du einem Troll ähnelst. Oder bist du vielleicht einfach ein Schlammblut? Das würde deine Unfähigkeit erklären. Hahahahaha, pass auf, dass der Erbe Slytherins dich nicht erwischt! Aber nein, ich denke nicht, dass er eine Missgeburt versteinern will. Dann müssten wir ja deine Hässlichkeit bis in alle Ewigkeit ertragen. Missgeburt inklusive Brille mit Kratzer, hahahahaha!“
Sie lachte. Es läutete und ich rastete aus. Diesmal war sie zu weit gegangen. Sie hatte kein Recht mich Missgeburt zu nennen.
„Olive, halt die Klappe! Lass mich doch einfach in Ruhe! Was habe ich dir getan?! Lass mich doch einfach in Frieden!“
Olive lachte weiter.
„Hahahahaha, die Heulsuse wehrt sich ja! Wie süss!“
Zornestränen liefen mir über die Wangen. Ich schluchzte auf, packte meine Tasche, warf sie mir èber die Schulter und stürmte aus dem Klassenzimmer.
Jede Woche musste ich das ertragen. Seit drei Jahren schon! Ich wollte doch nur wissen warum, aber einen Grund gab es wohl nicht. Ihr Gelächter verfolgte mich. Wenn ich ehrlich bin, verfolgte sie mich selbst im Traum. Dort quälte sie mich weiter, indem sie mir die Haare abschnitt oder mir die Kleidung weg hexte. Ich hasste sie. Ich hasste ihr hässliches Geschwätz. Und ich hasste mich selbst, weil ich zu schwach war mich dagegen zu wehren. Ich war wütend, traurig, verzweifelt und rannte die Gänge entlang, auf der Suche nach einem Zufluchtsort. Ich wollte einfach nur noch alleine sein und die Wut aus mir raus heulen. Im zweiten Stock sah ich endlich die Tür zu einem Mädchenklo. Ich stürzte hinein, vorbei an den Waschbecken und flüchtete mich in die hinterste Kabine. Ich verriegelte sie und hockte mich neben der Kloschüssel auf den Boden. Die Tränen wollten gar nicht aufhören aus meinen Augen zu kullern. Ich schniefte, zog die Knie an den Oberkörper, legte den Kopf darauf und weinte weiter.
Alles was ich wollte war, dass Olive verschwand, sich in Luft auflöste oder ich meine Schwäche ablegen könnte.
Aber wie sollte ich das machen? Ich wusste nicht, was es bedeutete mutig oder stark zu sein, sowas gab es doch nur in Geschichten. Vielleicht hatte Olive ja Recht und ich war ein hoffnungsloser Fall? Vielleicht würde ich ja wirklich einmal ganz alleine und ungeliebt sterben?
Wie Recht Olive doch tatsächlich hatte.
Ich war schwach. Ganz alleine und schwach.

Mein Atem hatte sich gerade etwas beruhigt und ich wischte mir die Augen trocken, als ich plötzlich ein Flüstern hörte. Ich erstarrte und lauschte. Da flüsterte wirklich jemand! Es klang wie ein leises Zischen und wurde dann merklich lauter. Es klang nach einer Sprache, aber ich hatte sie nie zuvor gehört. Auf einmal schien mir, als erkannte ich die Stimme. Sie hatte trotz der fremden Sprache diesen einen, unverwechselbaren, Klang.

„Au, pass doch auf!“

Mein Herz setzte für eine Sekunde aus und ich erschauerter erschrocken. Es war dieses unverwechselbar Kalte, welches durch die fremde Sprache noch verdeutlicht wurde und mir eine Gänsehaut einjagte.
Dann wurde die Stimme wieder leiser und ich war mir auf einmal nicht mehr ganz sicher. Ich war mir jedoch sicher, dass es eine Jungenstimme sein musste. Und da ich mich ja zuvor so sehr für meine Schwäche geschämt hatte, beschloss ich nun für ein einziges Mal mutig zu sein. Ich wollte dem Jungen gehörig die Meinung sagen, ganz gleich wer es war, denn es schickte sich einfach nicht für einen Jungen sich auf einem Mädchenklo herumzutreiben. Sollte er seine seltsamen Vokabeln doch auf seinem Klo üben!
Einen Moment noch zögerte ich, ich fürchtete mich schon ziemlich. Aber ich wollte stark sein. Hätte ich doch bloss die Tür zugelassen und mich weitergeschämt. Es war der falsche Moment gewesen um meine Schwäche abzulegen.
Aber woher hätte ich auch ahnen können, dass ich nicht die geringste Chance haben würde?
Ich hatte zwar ein ungutes Gefühl im Bauch und dachte noch einmal kurz an das Loch in der Socke, den Kratzer auf der Brille und die Spinnen. Doch dann stand ich auf, entriegelte die Kabinentür und stiess sie auf.
„Hey!“, rief ich.
Es war auf einmal verdächtig still. Ich trat aus der Kabine und mir war, als hätte auf einmal die Temperatur rasant abgenommen. Mir lief es eiskalt über den Rücken . Trotzdem machte ich noch einen Schritt um die Kabinen herum und sagte dabei:
„Ich weiss, dass du da bist. Kannst du nicht dein eigenes Klo benutzen? Das ist ein Mädchen-„
Weiter kam ich nicht.
Vor dem Waschbecken erkannte ich noch verschwommen die Gestalt eines dunkelhaarigen Jungen, der mir den Rücken zugewandt hatte. Dann sah ich nur noch sie:
Zwei riesige, funkelnde, gelbe Augen.
Und im selben Moment fühlte ich, wie die Kälte nach meinem Herzen griff, ich meinen Mund zu einem stummen Schrei aufriss, sich meine Augen weiteten und meine Glieder erstarrten.
„Olive, das ist alles deine Schuld“, war mein letzter Gedanke, dann kam die Dunkelheit und ich war nicht mehr.
Ich war also wirklich alleine und einsam gestorben.
Ja, es war ziemlich furchtbar.

Ende


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck