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Fanfiction

Liebe ist die größte Magie - Kapitel 12

von ZauBaerin

Kapitel 12
@Ms Nymph: Och, du musst dich nicht aufregen. Severus ist wie er ist. Aber Hermione wird schon mit ihm fertig. Allerdings passiert auf dem Weg bis zu ihrem
endgültigen „Zusammenkommen“ noch eine ganze Menge. Erstmal gibt es wieder ein paar Erinnerungen.

GLG ZauBaerin

@Draco*Ginny: Nun ja, natürlich streiten sie nicht immer. Es kommen auch andere Szenen. Und eigentlich ist dieser Streit gar kein richtiger Streit.
Da prallen nur zwei Sturköppe aufeinander. ;-)
Heute gibt es erstmal wieder eine Märchenstunde, aber vorher erleben wir Severus an einem Ort, wo zumindest ich ihn nie vermutet hätte.

GLG ZauBaerin

@spebs-shibs: Also, deprimierende Szenen zu schreiben würde mir doch wohl schwer fallen, weil ich eher ein positiver Mensch bin. Und ich glaube, man kann schlecht gegen seine eigene Stimmung anschreiben. Ich lache zu gerne.
Wie schon vorher gesagt, ein richtiger Streit ist das ja eigentlich nicht.
Aber Hermione weiß ihren Severus zu nehmen, allerdings musste sie das auch erst lernen und hat auf dem Weg dahin eine Menge Tränen verloren.

GLG ZauBaerin

@Elena: Freut mich, dass es dir gefallen hat und ich dich zum lachen bringen konnte. Heute erzählt Severus seinen Kindern das Märchen weiter und kann es wahrscheinlich selbst nicht fassen, was er da so von sich gibt. ;-D

GLG ZauBaerin


Kapitel 12 Severus

„Daddy, wann kommt Mummy wieder nach Hause?“ Morag biss von ihrem Hamburger ab und sah ihren Vater fragend an.
Severus stellte seine Kaffeetasse ab und verzog das Gesicht. Dieses Gebräu schmeckte wie einer dieser verhunzten Tränke, die Neville Longbotton zu seinen schlimmsten Zeiten gebraut hatte.
Warum nur hatte er sich von seinen Kindern überreden lassen, in diesen Tempel des schlechten Geschmacks zu gehen.
Normalerweise schaffte er es immer, sich davor zu drücken, aber heute war der Tag so verkorkst, da war ihm der Abstecher in diese grauenvolle Nahrungsabfertigungshalle auch egal.

Seit die Kinder das erste Mal mit ihren Großeltern bei Mc Donalds gegessen hatten, liebten sie diesen entsetzlichen Schrott, den man dort serviert bekam.
Für gewöhnlich gingen Jane und Robert Granger mit ihnen hier her, hin und wieder auch Hermione oder Cat, aber er selbst hatte sich bisher immer geweigert. Doch heute hatte er dem Gebettel der Kinder nachgegeben und so nahmen sie hier ihr Abendessen ein.
Das heißt, Severus hatte sich natürlich nur eine Tasse Kaffee bestellt. Ihm reichten schon die Magenschmerzen, die er von dieser Brühe bekommen würde. Nahrung würde er hier niemals zu sich nehmen.

„Deine Mutter kommt in vier Tagen wieder“, antwortete er seiner Tochter.
„Ich vermisse sie sooo sehr!“, jammerte das Mädchen.
„Ich auch“, Riordan seufzte. „Es ist komisch, wenn sie nicht da ist.“
Sein Vater sah ihn fragend an „Hast du irgendein Problem? Du kannst auch mit mir darüber sprechen.“
„Nein, das nicht. Aber es ist anders, wenn Mum da ist. Dann ist eine bessere Stimmung zuhause. Mum lacht immer mit uns. Und wir haben Spaß…“
„Hatten wir heute etwa keinen Spaß?“, fragte Severus ein wenig gekränkt.
„Doch“, beeilte der Junge sich zu sagen „es war klasse heute auf Hogwarts. Aber du hast die meiste Zeit mit Albus gesprochen oder mit Draco.“
„Du weißt doch, dass Draco Malfoy der Hauslehrer von Slytherin ist. Und du weißt auch, dass ich das früher auch mal war. Außerdem ist Draco mein Patensohn und seine Eltern Lucius und Narcissa sind gute Freunde von mir. Da hatten wir uns viel zu erzählen. Es war Zufall, dass er heute auf Hogwarts war. Immerhin sind Ferien. Dafür hat euch doch Minerva durch das Schloss geführt.“

„Oh ja“, begeistere sich Morag. „Hogwarts sieht aus wie das Schloss in meinem Märchen.“
Rio verdrehte nur die Augen.
„Auf jeden Fall vermisse ich eure Mutter auch sehr“, gab Severus leise zu „aber sie kommt ja bald wieder nach Hause. Es dauert nicht mehr so lange, Morag.“
Er schluckte den letzten Rest Kaffee aus seiner Tasse herunter und schaute auf die leeren Teller seiner Kinder. „Seid ihr fertig? Können wir jetzt gehen?“
Als beide Kinder nickten, stand er erleichtert auf. „Das ist gut. Dann nichts wie weg hier!“

Einige Zeit später lagen sie alle zusammen wieder in Morags Bett und Severus erklärte seiner kleinen Tochter gerade noch mal, wie oft sie noch schlafen musste, bis ihre Mutter wieder da wäre.
Danach war natürlich wieder die Fortsetzung des Märchens fällig.
„So, wo war ich denn stehen geblieben?“, fragte er das Mädchen.
„Die Prinzessin und der hübsche Zauberer haben sich immer heimlich gegenseitig beobachtet. Ich glaube sie sind in einander verliebt“, antwortete die Kleine begeistert.

„Ja, meinst du? Nun, dann schauen wir mal, wie es weiter geht.“ Severus gab seiner kleinen Tochter einen Kuss auf die Stirn und zog sie etwas näher zu sich heran.
„Mit der Liebe ist das so eine Sache. Manchmal merkt man nicht sofort, dass man sich in jemanden verliebt hat. Oder man ist sich nicht sicher, ob der andere einen auch liebt. Und manchmal traut man sich deshalb auch einfach nicht, demjenigen, den man sehr mag, seine Gefühle zu gestehen.“

„Och!“ Morag verzog das Gesicht und tippte dann mit dem Zeigefinger an ihre Stirn. „Erwachsene sind manchmal so blöd. Das kann man doch einfach sagen. Ich habe Matthew Brannigan auch gesagt das ich ihn gerne hab.“
„Wer ist Matthew Brannigan?“ Severus sah seine Tochter erstaunt an.
„Matti geht mit mir in den Kindergarten. Er kann schon etwas schreiben und lesen. Deshalb habe ich seinen Namen an die große Tafel in unserem Spielraum geschrieben und ein Herz daneben gemalt. Cat hat mir gezeigt, wie man Matthew schreibt!“ Stolz sah sie zu ihrem Vater hoch.

Der wandte sich an seinen Sohn. „Na toll, die Frauen in dieser Familie ticken eindeutig alle auf der gleichen Wellenlänge. Da muss ich doch mal ein ernstes Wort mit eurer Mutter sprechen.“
Riordan lachte laut los. „Oh man, Mädchen sind sowieso doof.“
„“Da sagst du was, mein Sohn, da sagst du was“, brummte Severus
„Erzählst du jetzt mal weiter, Daddy?“, drängelte Morag dann auch schon wieder.

„Also, die Prinzessin Harmonia war natürlich in der wunderbaren Zauberer Servatius verliebt. Aber, da dieser ja außer Prinz und Zauberer auch noch Spion war, hatte er natürlich keine Zeit, sich um Harmonia zu kümmern. Doch die Prinzessin wollte unbedingt seine Liebe erringen, deshalb verfolgte sie ihn immer heimlich. Sie heckte einen Plan aus, denn sie wollte ihn dazu bringen, sie zu heiraten. Irgendwann schlich sie ihm auch wieder hinterher, als er für den großen König Albuster einen ganz gefährlichen Auftrag erfüllen sollte. In einem Land, ganz weit entfernt lebte der düstere und böse Morvollo.

Servatius sollte für den König einen goldenen Drachen zurückholen, den der böse Morvollo gestohlen hatte. Natürlich war das eine ganz geheime und unglaublich gefährliche Angelegenheit. Niemand durfte davon erfahren, auch nicht die Prinzessin oder ihre trotteligen Begleiter.“
An dieser Stelle muss Rio wieder lachen, woraufhin Morag, die ihrem Vater gespannt zugehört hatte zusammenzuckte und ihn wütend anzickte. „Du bist blöd. Jetzt habe ich mich total erschreckt.“

„Ruhe! Ich höre sonst auf“, drohte Severus grimmig. „Also, weiter. Trotzdem alles so geheim sein sollte, schlich Harmonia, neugierig wie sie so war, hinter Servatius her. Sie trug einen Unsichtbarkeitsmantel, den sie sich von ihrem trotteligen Rittersfreund Harrino geliehen hatte. Und gerade als der Prinz apparieren wollte, hielt sie sich noch schnell an seinem Umhang fest. Und schwupp, waren sie beide in dem weit entfernten Land, in dem Morvollo lebte. Es war dort grau und kalt. Überall nur Berge und Bäume und weit und breit war kein Mensch zu sehen. Nur ganz weit oben, auf dem höchsten Berg war ein düsteres, verfallenes Schloss zu erkennen.amHaHa Das musste das Schloss von dem bösen Herrscher sein.“

Erleichtert stellte Severus fest, dass diesmal beide Kinder eingeschlafen waren. Leise stand er auf und beschloss, Rio einmal ausnahmsweise hier in Morags Bett schlafen zu lassen.
Leise schlich er aus dem Kinderzimmer und die Treppe hinunter in die Küche. Da er ja noch nicht zu Abend gegessen hatte, richtete er sich ein leichtes Mahl. Mit einem Teller Tomatensuppe, einigen Sandwiches und einem Glas Rotwein setzte er sich an den Küchentisch.
Er musste lächeln, als er sich daran erinnerte, dass ihm früher seine Ruhe enorm wichtig gewesen war und er es regelrecht genossen hatte, für sich alleine zu sein.

Jetzt fühlte es sich nicht gut an, so alleine in der Küche zu sitzen. Er vermisste Hermione unsagbar.
Dabei hatte er noch gut in Erinnerung, wie er sich langsam mit dem Gedanken vertraut machte, eventuell eine Beziehung mit ihr einzugehen.
Er hatte sich mit Händen und Füßen gegen diese Gefühle gewehrt, die sich da so langsam in sein Herz schlichen. Merlin war sein Zeuge. Und wie er sich gewehrt hatte.

Severus Erinnerungen Anfang….

Schmunzelnd erinnerte er sich an seinen ersten Besuch in „The Bookshop“. Eigentlich wollte er diesen Laden ja nie betreten. Schließlich gehörte er dieser unglaublich nervigen Besserwisserin. Und seit jenem Abend in dem Restaurant und seiner Eifersucht auf Blaise Zabini, die er damals natürlich noch nicht zugegeben hatte und die er heute eigentlich immer noch vehement abstritt, wollte er sich von dieser Hexe fernhalten.

Aber seine Leidenschaft für Bücher hatte dann doch gesiegt. Seit Ewigkeiten suchte er schon zwei bestimmte Bücher. Und eigentlich wollte er ja nur diese bestellen. Aber als er dann das Geschäft betrat und diese ganzen Regalreihen voller Bücher sah, musste er einfach stöbern.

Warum auch nicht. Schließlich waren sie beide erwachsene Menschen und konnten tun und lassen was sie wollten. Und auch vernünftig miteinander umgehen. Immerhin hatten sie alle Missverständnisse geklärt und so sollten Begegnungen akzeptabel von statten gehen.
Außerdem hatte er ja beobachtet, dass Zabini seltenst auftauchte. Allerdings war ihm dieser Verkäufer ein Dorn im Auge. Immerhin hatte er ja selbst gesehen, wie Hermione diesen Kerl am Tag ihrer Ladeneröffnung geküsst hatte. Und jetzt arbeitete er im Bookshop.
Nun, er würde schon noch dahinter kommen, was es mit diesem oder auch anderen Kerlen auf sich hatte.

Diese Hexe beschäftigte seine Gedanken viel zu sehr. Seit Wochen schon beobachtete er sie. Verfolgte sie mit Blicken, wenn sie das Haus verließ. Allerdings schien sie nie Verabredungen mit Männern zu haben, da sie meistens mit ihrer Tochter zusammen fort ging.

Ja, das Mädchen war auch so eine Sache für sich. Sie hatte es nie aufgegeben und erschien nach ihrem Entschuldigungsbesuch bei ihm weiterhin ständig in seiner Apotheke. Immer wieder schickte er sie nach Hause, bis sie dann plötzlich einige Tage lang nicht kam. Da stellte er dann fest, dass ihm etwas fehlte, dass ihm ihr Besuch fehlte.

Am fünften Tag war sie plötzlich wieder da. Klein und blass.
„Hallo, Mister Servus“, begrüßte sie ihn mit leicht kratziger Stimme. „Hast du mich vermisst?“
„Sollte ich?“, grummelte er sie an. „Warst du etwa nicht hier?“
Diese Art von Sarkasmus war kleinen Kindern noch fremd. „Ja!“ Das Mädchen sah ganz geknickt aus „Hast du denn gar nicht gemerkt, dass ich nicht da war?“
Severus starrte auf das Kind hinab. Fast tat ihm seine Reaktion leid. Aber eben nur fast. „Natürlich habe ich gemerkt, dass mich nicht täglich jemand genervt hat. Es war sehr angenehm, seine Ruhe zu haben.“

Damit hatte er es geschafft. Die Unterlippe des Mädchens fing an zu zittern und sie ließ den Kopf hängen. „Du bist so gemein, Servus“, flüsterte sie. „Warum magst du mich nicht leiden? Ich mag dich sooo gerne.“
Selbst ein Severus Snape hatte seine Grenzen. Und die war soeben erreicht.

Er seufzte gequält auf und rieb sich gedankenverloren über sein Kinn.
Dann nahm er sie kurzerhand bei den Armen und setzte sie auf seinen Verkaufstresen. Er selbst nahm auf seinem Hocker direkt vor ihr Platz. „So ist das ja nicht. Für ein kleines Mädchen bist du ja eigentlich ganz nett. Aber ich bin den Umgang mit Kindern nicht gewohnt. Und deshalb reagiere ich oftmals unwirsch, wenn ich mich genervt fühle. Das geht gar nicht gegen dich persönlich.“

„Magst du mich denn wenigstens ein bisschen?“ Die kleine Hexe sah ihn an.
Sie hatte IHRE Augen. Hermiones Augen. Und das war sein Verhängnis.
„Ja, natürlich mag ich dich!“, brummte er und schloss entnervt die Augen.
„Oh prima!“, rief das Mädchen begeistert und dann geschah etwas, was Severus noch nie in seinem Leben erlebt hatte.

Das kleine Mädchen zeigte ihm aus eigenen Stücken seine Zuneigung und umarmte ihn. Severus schluckte, natürlich war er mit dieser Situation schlichtweg überfordert. Nach anfänglichem Zögern umschlang er den zarten Mädchenkörper mit seinen Armen und strich dem Kind leicht über den Rücken.
Für das Kind war es nicht merkwürdig, ihre Zuneigung auf diese Art und Weise zu zeigen, deshalb ging sie sofort wieder zur Tagesordnung über.
„Darf ich dann noch ein wenig bei dir bleiben? Ich habe dich so lange nicht gesehen“, fragte sie unbeschwert.

Severus konnte nur nicken, noch immer war er wie erstarrt.
„Soll ich dir mal erzählen, warum ich so lange nicht hier war?“
Ein weiteres Nicken von Severus.
„Ich war gaaanz doll krank. Meine Mum sagt, ich hatte ein Influza. Oder so ähnlich“, verkündigte sie ganz stolz.
„Eine Influenza“, korrigierte Severus sie automatisch.
„Ja, genau. Ich musste ganz viel Husten und hatte Halsschmerzen und Kopfweh. Und musste ganz oft die Nase putzen. Deshalb musste ich gaanz lange im Bett bleiben und durfte auch nicht zur Schule gehen. Und auch nicht zu dir.“ Das alles erzählte sie ihm in einem höchst wichtigen Tonfall. Dann ging sie nahtlos zum Thema Schule über und erzählte ihm von ihrem ersten Schultag heute, nach ihrer, wie sie ausdrückte, unglaublich laaangen Erkrankung.

Natürlich dauerte es nicht lange und die Eingangstür der Apotheke öffnete
sich und hereingestürmt wie ein Tornado kam die Mutter dieses Kindes.
„Es tut mir leid, dass meine Tochter Ihnen mal wieder auf die Nerven gegangen ist, Mister Snape. Catriona, komm mit, wir gehen! Du sollst Mister Snape doch nicht stören!“ Sie baute sich vor dem Tränkemeister und ihrer Tochter auf.
„Aber warum, Mummy. Es ist gerade so spannend. Ich erzähle Mister Servus
alles von der Schule“, empörte sich das Kind.
„Mister Snape will seine Ruhe haben. Komm jetzt mit mir rüber in die
Buchhandlung.“
„Och, Mummy. Ich will noch nicht rüber. Du hast sowieso keine Zeit und
Mitch auch nicht“, quengelte die Kleine jetzt und sah ihre Mutter betrübt
an.

Gerade als diese etwas entgegneten wollte, fühlte Severus sich genötigt in
diese Diskussion einzuschreiten.
„Lassen Sie das Kind ruhig hier, Miss Granger.“
Hermione sah ihn daraufhin mit großen Augen erstaunt an. „Sind Sie sich sicher?“
„Ja, gehen sie nur. Ich bringe Ihre Tochter dann rüber.“
„Wenn sie zu nervig wird, dann schicken Sie sie sofort rüber.“

„Miss Granger, wie lange kennen Sie mich?“ Er sah sie an, seine rechte Augenbraue fast bis an den Haaransatz hochgezogen. „Glauben Sie, ich lasse mich nerven? Nun gehen Sie schon.“ Er scheuchte die Hexe hinaus, machte dann mit seiner Arbeit weiter und ließ sich dabei von Catriona Granger unterhalten.
Allerdings verstand er sich selbst nicht mehr.
……………….

Von nun an besuchte die kleine Hexe ihn natürlich ziemlich häufig. Manchmal brachte sie eines ihrer Bücher mit und las ihm daraus vor, oder er half ihr bei ihren Hausaufgaben. Hin und wieder schaute sie ihm auch beim Brauen von irgendwelchen ungefährlichen Tränken zu.
Niemals hätte er es geglaubt, aber dieses kleine Mädchen störte ihn nicht im Geringsten. Er fing sogar an, ihre Anwesenheit zu genießen. Allerdings würde er das, selbst unter Einfluss von Veritaserum, niemals zugeben.

An einem Mittwochnachmittag besuchte sie ihn dann mal wieder in seinem Labor und brachte einen Brief für ihn mit. Natürlich erkannte er die Handschrift von Hermione Granger sofort. Schließlich hatte er sieben Jahre lang ihre schulischen Ergüsse genießen dürfen. Diese Frau hatte sich schon als Schülerin nicht kurz fassen können. Er war regelmäßig eine Tortur gewesen, ihre Arbeiten zu benoten.

Mit hochgezogenen Augenbrauen nahm er den Pergamentumschlag entgegen, um ihn dann aufzureißen.
Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass nur ein paar Zeilen auf dem Papier standen.

Sehr geehrter Mister Snape,

mit Freude kann ich Ihnen mitteilen, dass ich heute den von Ihnen gesuchten Band „Über die Natur des Seienden“ von „Empedokles“ erhalten habe.

Das Werk ist in einem ausgezeichneten Zustand und bei Interesse Ihrerseits können Sie sich diesen Band jederzeit ansehen. Eine Entscheidung über den käuflichen Erwerb dieses Buches ist selbstverständlich Ihnen überlassen.

Mit freundlichen Grüßen
Hermione Granger

Er schnaubte, als er die wenigen Zeilen gelesen hatte. Na, dieses Pergament war ja sehr geschäftsmäßig geschrieben. Da er jetzt direkt Zeit hatte, nahm er seinen Umhang vom Haken und gab dem Kind ein Zeichen.
„Komm, wir gehen in die Buchhandlung. Ich will mir ein Buch anschauen.“
Bereitwillig trabte das Mädchen neben ihm her. Als sie die Straße überquerten, schob sie plötzlich ihre Hand in seine. Einen Moment lang war Severus wie erstarrt und wollte sie als erste Reaktion abschütteln.

Doch als er ihren Hermioneblick sah, knurrte er innerlich kurz auf, schlang dann aber seine langen Finger um die kleine Kinderhand. Das kleine Mädchen hüpfte fröhlich an seiner Seite und Severus konnte mal wieder nicht glauben, was er tat.

Als er wenig später die Ladentür öffnete, um die Buchhandlung zu betreten, traute er seinen Augen im ersten Moment kaum.
Hermione Granger stand hinter dem Verkaufstresen und direkt neben ihr, auf der Theke saß Blaise Zabini. Die beiden lachten über irgendetwas.
Severus Laune sank sofort ins Bodenlose. Vor allem, als er dann auch noch beobachtete, dass die kleine Granger mit einem Freudenschrei auf seinen ehemaligen Schüler zu rannte.

„Blaise!“, Sie sprang an ihm hoch und umarmte ihn heftig. „Blaise, ich freue mich so, dass du da bist!“
„Hallo meine Süße. Wie geht es dir? Schau mal, ich habe dir etwas mitgebracht.“ Er setzte das Mädchen neben sich auf den Tresen und zog eine Tüte hervor, die neben ihm gelegen hatte.
Mit einem Freudenschrei öffnete die Kleine die Verpackung und zog eine kunterbunte Umhängetasche heraus. „Oh, die ist aber schön“, schwärmte sie sofort. „Schau mal was Blaise mir geschenkt hat, Mister Servus. Ist die nicht toll?“ Freudig sprang sie vom Tresen und lief zu Snape, der in der Nähe der Tür stehengeblieben war, um sie ihm unter die Nase zu halten.

Mit ausdrucksloser Miene sah er auf das Kind hinab und raffte sich dann zu einem knappen Kopfnicken auf.
Dann sah er zu dem jüngeren Mann und nickte abermals. „Zabini!“
„Hallo Severus. Wie sieht es aus? Was macht die Kunst des Tränkebrauens?“, kam es fröhlich zurück.
Der ältere Slytherin wandte sich, ohne auf Blaise Fragen einzugehen, sofort an Hermione.
„Sie haben ein Buch für mich, Miss Granger?“, schnarrte er.
„Ja, wenn Sie bitte in mein Büro mitkommen würden!“, sie drehte sich zu Blaise. „Kannst du einen Augenblick auf Cat achten und Mitch sagen wo ich bin, wenn er zurück kommt? Er ist gerade im Lager.“
„Natürlich Süße!“, schnurrte er und kniff ihr ein Auge zu. „Macht nichts, was ich nicht auch machen würde!“
„Blaise! Du bist unmöglich!“ Hermione öffnete die Bürotür für Severus und bat ihn hinein. Natürlich war ihr Gesicht wieder rot angelaufen.

Snape sah auf sie hinab, dann flüsterte er grollend. „Ich hätte Ihnen einen besseren Geschmack zugetraut.“
Hermione stemmte die Hände in die Seiten und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „So? Ich Ihnen auch!“, konterte sie.
Er starrte auf sie hinab „Was Sie von mir und meinem Geschmack halten, haben Sie mir ja schon mit deutlichen Worten in dem Restaurant klargemacht.“
Finster sahen die beiden Kontrahenten sich an, dann seufzte Hermione einmal auf.
„Nun seien Sie doch nicht so nachtragend!“ Sie piekste ihm ihren Finger in die Brust.

Dann drehte sie sich schwungvoll zu ihrem Schreibtisch herum.
„Übrigens bin ich nicht mit Blaise liiert. Das war eine einmalige Geschichte“, sagte sie dabei beiläufig.
Severus, der ihr gefolgt war, schnaubte. „Wer´s glaubt! Der Kerl verschlingt Sie doch regelrecht mit seinen Blicken.“
„Ach ja? Eifersüchtig?“ Hermione konnte es nicht lassen.
„Eifersüchtig? Ich? Auf Zabini? Pah….“,
„Ich frag ja nur!“ Sie zuckte unschuldig mit den Schultern und schmunzelte.

Dann allerdings wurde sie ernst und schob ihm einen Stuhl heran. „So, hier ist jetzt das von Ihnen gesuchte Werk von Empedokles. Was halten Sie davon, wenn ich Sie jetzt eine Zeitlang allein lasse und Sie sich dieses Exemplar in Ruhe anschauen. Ich bin dann wieder im Laden. Der geforderte Preis steht auf einem Pergament, welches vorne im Buch liegt.“

Severus war angenehm überrascht, dass sie ihn in ihrem Büro allein ließ. Das setzte schon eine Menge Vertrauen voraus.
Deshalb nickte er. „Ich denke, ich kann mich schnell entscheiden.“
Hermione hatte ihn noch keine fünf Minuten verlassen, da war ihm schon klar, dass er das Buch nehmen würde.

Deshalb war er ziemlich schnell wieder im Verkaufsraum. Was er da allerdings sah, ließ ihn Hermiones Worte über sich und Zabini anzweifeln. Die beiden standen ziemlich nah beieinander und Zabini hatte sogar einen Arm um ihre Schulter gelegt. Er redete leise auf sie ein und Hermione schüttelte mit dem Kopf.
Severus räusperte sich. „Miss Granger“, schnarrte er. „Kann ich Sie einen Augenblick von Ihren amourösen Abenteuern ablenken.“

Hermione sah ihn finster an ob seiner überflüssigen Bemerkung an. „Ungern!“, grummelte sie dann. „Interessiert Sie das Buch?“
„Ja, aber wenn Sie jetzt…“ setzte er an, doch Hermione unterbrach ihn. „Nein, schon gut. Schließlich ist das hier eine Buchhandlung. Sind Sie mit dem Preis einverstanden?“
„Ja, der Preis ist durchaus akzeptabel.“ Severus legte das Buch auf die Theke und zog seinen Zauberstab. „Ich werde veranlassen, dass der Betrag auf Ihr Konto bei Gringotts gutgeschrieben wird.“
Hermione nickte.

„Severus, was sagst du? Ich versuche Hermione zu überreden, mit mir auf den Herbstball bei den Malfoys zu gehen. Sie weigert sich aber, weil sie glaubt, Lucius und Familie möchten sie nicht dabei haben. Du bist doch bestimmt auch eingeladen. Glaubst du, die Familie Malfoy denkt so?“, wandte sich plötzlich Blaise an Snape.

Der sah ihn mit unbewegter Miene an. „Warum fragst du mich das?“
„Weil ich glaube, dass Hermione dir eher glauben wird als mir. Und weil Lucius und Narcissa Malfoy alte Freunde von dir sind und du sie somit am besten kennst.“
Severus zuckte unbeteiligt mit den Schultern. „Ich denke nicht, dass die Malfoys etwas gegen ihren Besuch auf dem Herbstball in ihrem Manor haben werden.“

Und in Gedanken setzte er noch hinzu „Aber ich. Zumindest wenn sie dort mit dir erscheint.“ Doch das würde er niemals laut aussprechen. Niemals!

Als er sich jetzt Richtung Tür wandte, fragte Zabini ihn. „Mit wem kommst du denn? Hast du wieder eine deiner rassigen rothaarigen Begleiterinnen an deiner Seite? Vielleicht stellst du sie uns diesmal vor?“
Severus hätte diese Frage am liebsten ignoriert, allerdings wollte er sich keine Blöße geben, deshalb antwortete er schnarrend „Wir werden sehen!“
Damit war er verschwunden.
Als er einige Augenblicke später in seinem Büro in seiner Wohnung saß, lag zwar das neue Buch vor ihm, aber er hatte keine Augen dafür. Stattdessen klangen ihm noch Hermiones Worte in den Ohren.

War sie tatsächlich nicht mehr mit Blaise Zabini liiert?
Doch eigentlich konnte es ihm doch egal sein. Für ihn käme sie nie in Frage. Eine Frau wie Hermione Granger war für ihn vollkommen unerreichbar.
Sie brauchte einen guten Mann. Einen, mit einer anständigen Vergangenheit und niemanden, der so ein Leben hinter sich hatte wie er. Schließlich hatte sie schon ein Kind.

Er war absolut beziehungsuntauglich. Er würde ihr nur Kummer bringen. Außerdem war sie gar nicht an ihm interessiert. Sonst würde sie niemals mit Blaise auf den Herbstball gehen. Oder?
Ging sie überhaupt? Eigentlich hatte er dieses Jahr vorgehabt, dort alleine aufzutauchen. Denn noch immer gab es keine neue Frau in seinem Leben. Doch jetzt musste er sich eine Partnerin suchen.

Auf gar keinen Fall konnte er dort alleine erscheinen, wenn sie dann doch an Zabinis Seite dort auftauchte.
Allerdings, warum nicht, schließlich war sie doch gar nicht an ihm interessiert! War sie das wirklich nicht? Immerhin flirtete sie schon mit ihm. Oder bildete er sich das nur ein?
Aber er war wirklich nicht gut für sie. Definitiv nicht!

Oder sollte er es doch bei ihr wagen. Aber was wäre mit dem Kind. Wenn sie nur eine Affäre hatten und sich womöglich, was ja gar nichts ausgeschlossen war, im Streit trennten.
Gut, Zabini kam ja auch mit dem Kind zurecht. Aber er war nicht Zabini. Und scheinbar mochte die Kleine ihn. Also ihn selbst, nicht Zabini. Das heißt, den auch.
Und das störte ihn enorm.

Severus ließ seinen Kopf auf den Schreibtisch sinken und stöhnte auf. „Bei Merlins Eiern, jetzt drehe ich durch“, dachte er völlig entnervt.

Severus Erinnerungen tbc….


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