von ZauBaerin
Der Herbstball bei den Malfoys
@schnuffel1804: dieses ist eines meiner Lieblingskapitel :D
Da zeigt Severus mal wieder seine Slytherinseite. Und sie kommen sich auch etwas näher. Aber mit wem geht Hermione? Lies selbst……
Übrigens, bei dem Namen für Cats jungen Mann habe ich mich ein wenig von meinem Kater inspirieren lassen. Der heißt Gustav und hin und wieder sage ich Gustavo zu ihm. Dachte mir, der Name passt zu einer Cat. ;))
Kapitel 13 Hermione
Nachdem Hermione und Catriona sich gerade am Frühstückstisch niedergelassen hatten, tauchte wie zufällig jener junge Mann auf, für den das junge Mädchen eine Schwäche entwickelt hatte.
„Guten Morgen, Misses Snape. Guten Morgen, Catriona. Entschuldigen Sie die Störung, Misses Snape, aber ich wollte fragen, ob Sie erlauben, dass Catriona einen Stadtbummel mit mir macht?“ Schnell wandte er sich an Cat. „Natürlich nur, wenn du magst, Cat.“
„Guten Morgen, Gustavo. Nun, wenn sie will, ist das für mich in Ordnung.“ Hermione lächelte den jungen Mann an.
„Ist das wirklich kein Problem für dich, Mum?“
„Nein, verschwindet schon. Du weißt, ich habe gleich einen Termin und bin dann sowieso beschäftigt.“
Catriona gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange und stibitze ihr das Brötchen vom Teller. Blitzschnell waren die beiden jungen Leute verschwunden.
Hermione sah ihnen lächelnd hinterher. Dann belegte sie sich ein neues Brötchen und biss genussvoll hinein.
Sie seufzte und erinnerte sich an die Zeit, als sie anfing, sich in Severus Snape zu verlieben. Natürlich dauerte es, bis sie sich das eingestand. Doch dieses Kribbeln, das sie damals plötzlich empfand, war bis heute nicht verschwunden.
Sie dachte an den Ball bei den Malfoys.
Hermione Erinnerungen Anfang….
Blaise hatte auf sie eingeredet, wie auf einen lahmen Hyppogreif, um sie zu überreden, ihn auf den Herbstball auf Malfoy Manor zu begleiten.
Doch Hermione hatte sich erst gesträubt, da sie der Meinung war, die alte Reinblutfamilie wollte sie nicht in ihrem Hause haben. Aber Blaise hatte nicht locker gelassen und weiter auf sie eingeredet. Ausschlaggebend war allerdings die Aussicht, Severus dort ebenfalls zu treffen. Und die dadurch bestehende Möglichkeit, mit ihm zu flirten. Sie hatte es sich nämlich in den Kopf gesetzt, ihn zu erobern.
Und nachdem Hermione dann doch endlich zugestimmt hatte, Blaise auf den Herbstball der Malfoys zu begleiten, entschied sie, sich ein neues Kleid zu kaufen. Zwar hatte sie ein wunderbares Abendkleid, das auch noch recht neu war, allerdings war es grün.
Und grün ging gar nicht. Wenn sie sich schon als Gryffindor auf Slytheringebiet begab, dann wollte sie sich auf gar keinen Fall in Slytheringrün zeigen. Sie wusste, irgendjemand würde sie bestimmt darauf ansprechen.
Deshalb überließ sie an einem Nachmittag Mitch die Buchhandlung, vereinbarte mit ihren Eltern, Catriona erst später abzuholen und begab sich dann in das Einkaufsgewühl von Muggellondon.
Nach einigem Gesuche fand sie dann das ideale Kleid. Es war aus nougatbrauner Seide, lang und gerade geschnitten, mit einem tiefen Dekolleté und einem noch tieferen Rückenausschnitt. Dazu gehörte ein hauchzartes Tuch, aus feinstem Organza, das mit einer zarten goldenen Stickerei versehen war.
Zum krönenden Abschluss erwarb sie noch hochhackige, goldfarbene Schuhe, die wiederum mit zarten, kleinen, nougatbraunen Rosen bestickt waren.
Alles in allem überstiegen die Ausgaben für diesen Ball ihr Budget bei weitem, doch das war es ihr Wert. Schließlich würde sie sich unter Schlangen fortbewegen und niemand sollte einer Gryffindor nachsagen können, sie wüsste sich nicht standesgemäß zu kleiden.
Nun ja, wenn sie ganz ehrlich war, wollte sie vor allen Dingen Severus Snape beeindrucken. Sie trug ihm noch immer nach, dass er sie für zu dick und langweilig hielt. Sie würde ihm schon zeigen, was andere Männer von ihr hielten.
Am Tag des Balls brachte sie ihre Tochter mittags zu ihren Eltern und gönnte sich dann erst mal ein ausgiebiges Bad. So wenig Begeisterung sie am Anfang für den Ball aufbringen konnte und sie sich eine Zeitlang geärgert hatte, weil sie sich von Blaise hatte überreden lassen, so sehr freute sie sich jetzt darauf.
Wie lange war sie schon nicht mehr zum Tanzen aus gewesen. Wann hatte sie sich das letzte Mal so richtig auf einer Party amüsiert? Das musste jetzt schon Jahre her sein.
Nach dem Bad richtete sie sich her. Dazu gehörte natürlich ein dezentes Make up und eine elegante Hochsteckfrisur. Etwas anderes passte gar nicht zu dem Kleid.
Nachdem sie fertig war, betrachtete sie sich im Spiegel und war mit ihrem Erscheinungsbild mehr als nur zufrieden.
Und das es Blaise mindestens genau so ging, erkannte sie spätestens daran, dass er über seine eigenen Füße stolperte, als sie ihm den Rücken zuwandte, um dann elegant ihr Tuch über ihre Schultern zu drapieren.
Lächelnd dreht sie sich zu ihm um. „Probleme?“, fragte sie keck.
Der junge Mann räusperte sich und zog sein Jackett gerade. „Ich frage mich gerade, wie ich dir heute Abend die ganzen Männer vom Leib halten soll? Willst du dich nicht noch einmal umziehen? Wie wäre es mit einer schönen schwarzen Hose und einem Rollkragenpullover?“ Er grinste sie an.
Hermione lachte. „Vergiss es mein Lieber. In diesem Outfit steckt mein ganzes Herzblut. Das ist notwendig, um in dieser Slytherinhöhle überleben zu können. Ich komme mir eh schon vor, als würde ich in eine Schlangengrube geworfen.“
„Arme kleine Gryffindor!“ Blaise zog sie in seine Arme und mit einem leisen Plopp waren sie verschwunden.
Hermione musste sich einen Moment an Blaise Arm festhalten, als sie an ihrem Ziel angekommen waren. Als sich der leichte Schwindel gelegt hatte, sah sie mit weit aufgerissenen Augen auf das vor ihr liegende Anwesen.
„Das ist also Malfoy Manor?“, staunte sie. Das riesengroße Herrenhaus war hell erleuchtet und erstrahlte nur so in seinem Glanz.
Blaise hielt ihr seinen Arm hin und führte sie dann in Richtung der großen Freitreppe.
„Na, dann mal auf in die Schlangenhöhle.“ Er grinste sie an.
Langsam schritten sie nebeneinander die Stufen zum Eingang empor und betraten das Manor.
Dort wurden sie von Lucius Malfoy und seiner Ehefrau Narcissa empfangen.
„Blaise! Wie schön, dass du gekommen bist. Und wen hast du uns da mitgebracht?“, lächelte Narcissa sie an. Elegant beugte sie sich vor und gab Blaise einen Kuss auf die Wange. Dann hielt sie Hermione die Hand entgegen.
„Ich nehme an, ihr könnt euch an Hermione Granger erinnern“, erwiderte Blaise.
„Aber selbstverständlich!“ Lucius beugte sich über Hermiones Hand und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. „Wie könnte ich einen Teil des goldenen Trios vergessen.“
Hermione war sich nicht sicher, ob das spöttisch gemeint war. Sie beschloss aber, sich auf keinen Fall provozieren zu lassen und lächelte ihn an.
„Misses Malfoy, Mister Malfoy. Ich freue mich hier sein zu dürfen. Sie haben ein wundervolles Haus.“
„Danke sehr Miss Granger.“ Narcissa lächelte sie freundlich an und gab einem Hauselfen ein Zeichen. Sofort wurde ihr ein Tablett mit Champagner hingehalten. „Vielleicht ergibt sich später die Gelegenheit, Sie ein wenig herum zuführen. Geht doch schon mal alleine hinein. Sicher werdet Ihr einige Eurer alten Schulfreunde treffen. Wir begrüßen erst noch weitere Gäste.“
„Sehr gerne.“ Blaise nahm Hermione beim Ellbogen und führte sie in den großen Ballsaal.
Tatsächlich trafen sie dort als erstes auf Draco und seine Frau Astoria. Hermione hätte es nie für möglich gehalten, aber ihr ehemaliger Erzfeind arbeitete inzwischen als Lehrer auf Hogwarts. Er unterrichtete das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste und war doch tatsächlich auch Hauslehrer von Slytherin.
„Nanu, wer hätte das jemals geglaubt? Blaise Zabini und die Granger!“, schnarrte er arrogant, doch dann fing er an zu lachen und sagte in einem ganz anderen Tonfall „Sorry, aber alte Gewohnheiten lassen sich nicht so schnell ablegen.“
„Draco Malfoy!“ Hermione sah auf die junge Frau, die neben ihm stand „ Jetzt sag bloß, dich hat auch eine genommen?“ Sie hob dabei ihre Faust, in Erinnerung an den Kinnhaken, den sie ihm als Kind mal verpasst hatte. Dabei grinste sie aber von einem Ohr bis zum anderen.
Draco wich mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck zurück und versteckte sich hinter dem Rücken seiner Frau. Diese schüttelte mit dem Kopf und reichte dann Hermione lächelnd die Hand.
„Scheinbar muss ich mich selbst vorstellen. Mein Name ist Astoria. Ich bin mit diesem Kindskopf verheiratet. Frag mich nicht warum!“
„Warum? Weil du mich unsagbar liebst. Darum!“ Draco küsste zärtlich die Hand seiner Frau. „Wie ist es dir ergangen, Hermione?“, fragte er dann.
„Oh, mir geht es gut. Ich habe eine wunderbare sechsjährige Tochter und vor einigen Monaten habe ich einen kleinen Buchladen in der Winkelgasse eröffnet.“
„Nun sei mal nicht so bescheiden“, warf Blaise ein. „Hermione war beruflich einige Jahre in Spanien und den Vereinigten Staaten tätig und besitzt jetzt eine wirklich gut gehende Buchhandlung, mit der sie sich in den letzten Monaten einen ausgezeichneten Ruf erworben hat.“
„Das hört sich ja interessant an!“ Astoria hob ihr Champagnerglas und stieß dann mit Hermione an. „Erzähl mir von deiner Tochter.“
Und schon waren die beiden Frauen in ein Gespräch vertieft. Astoria und Draco hatten selbst zwei Kinder, deshalb gab es reichlich Gesprächsstoff.
Hermione amüsierte sich königlich. Tatsächlich waren einige frühere Schulkollegen ebenfalls zu Gast auf diesem Ball. Zwar waren die meisten aus dem Hause Slytherin, aber auch einige andere Ehemalige waren da. Allerdings war weit und breit kein Gryffindor zu entdecken. Trotzdem gab es ein großes Wiedersehen und es wurde viel gelacht und erzählt.
Nach einiger Zeit wurde dann das Buffet eröffnet. Hermione war darüber ziemlich froh, denn sie hatte dem Champagner doch mehr zugesprochen, als gut für sie war.
Es wurde Zeit, dass sie etwas zu Essen bekam, denn irgendwie hatte sie heute vergessen, außer dem Frühstück noch etwas anderes zu sich zu nehmen.
Lachend hakte sie sich deshalb bei Blaise unter und ließ sich in den Nachbarraum begleiten.
Allerdings blieb ihr das Lachen fast im Hals stecken, als sie beinahe mit Severus Snape zusammen stieß, der ihr mit einem Glas in der Hand in der Tür entgegen kam.
Dieser sah sie prüfend an, während er den Gruß von Hermione Begleiter erwiderte.
„Zabini!“ Er nickte dem jüngeren Mann zu.
„Snape!“ Blaise nickte ebenso knapp zurück.
Hermione sah die beiden erstaunt an und hielt sich dann erschrocken die Hand vor den Mund, weil sie hicksen musste.
„Ach, Miss Granger!“, schnarrte Snape „Haben wir dem Alkohol heute schon heftig zugesprochen?“
Blaise ging einfach weiter, doch Hermione stoppte und sah Severus frech grinsend an. „Ich ja! Wie sieht es bei Ihnen aus. Heute schon amüsiert? Ach, ich vergaß, Sie amüsieren sich ja nie.“
Er zog spöttisch die Augenbrauen hoch und prostete ihr zu. „Wer weiß! Vielleicht können Sie mir ja zeigen, wie man sich amüsiert?“
„Ich?“ Hermione musste lachen. „Heute keine magere Rothaarige zur Verfügung?“
„Vielleicht habe ich ja meine Vorlieben verändert und bin das Magere leid?“
„So, stehen Sie jetzt auf dicke Braunhaarige?“, schnappte die junge Hexe bissig.
„Ach, Sie sollten ihre Vorteile nicht so herab setzen“, konterte Severus spöttisch.
Hermione holte tief Luft und piekste mit ihrem Finger in seine Brust. „Und Sie, Sie sollten mich nicht immer so provozieren.“
Severus packte ihren Finger und hielt ihn fest. „Meine liebe Miss Granger. Das ist jetzt schon das zweite mal, dass Sie mich mit ihrem Finger fast erstechen.“ Er hauchte einen zarten Kuss auf ihre Fingerspitze. „Das nächste Mal beiße ich ihn ab.“
Dann ließ er ihren Finger los und schlenderte weiter.
Hermione blieb einen Augenblick wie erstarrt stehen. Ihr Finger, sogar der ganze Arm kribbelten. Ihr Herz raste und sie sah sich irritiert um. Was war das denn jetzt gewesen. Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, dass mehrere der Gäste sie erstaunt ansahen. Natürlich spürte sie sofort die zarte Röte ihre Wangen hinauf kriechen.
Zum Glück stand dann auch schon wieder Blaise vor ihr und sah sie fragend an. „Was war das denn jetzt?“, fragte er interessiert.
„Ich weiß nicht, was du meinst?“ Hermione versuchte völlig unbeteiligt zu wirken, was ihr aber nicht so ganz gelang.
„Also doch!“, grinste Blaise. „Die alte Fledermaus? Wer hätte das je gedacht!? Hermione Granger hat eine Schwäche für Severus Snape entwickelt. Wo liegt denn das Problem? Warum bist du dann mit mir hier und nicht mit ihm?“
„Vielleicht, weil er mich nicht gefragt hat?“, schnappte Hermione. „Vielleicht, weil ich ihn nicht interessiere! Weil ich nicht seinem Frauentyp entspreche.“
„Quatsch! Welcher Mann kann dich nicht wollen! Schnapp ihn dir, Süße.“ Blaise nahm ihre Hand und sah sie ernst an „Ich glaube nicht, dass er so ganz abgeneigt ist. Sonst würde er dich komplett links liegen lassen. Ein gewisses Interesse hat er an dir. So wie der dich anschaut, würde ich sagen, sogar eine Menge Interesse. Glaube es mir.“
Er drückte ihr einen Kuss auf die Hand und zog sie dann zu einem Tisch. Dort saßen auch schon Astoria und Draco. Auf dem Tisch stand ein Teller für sie parat. Blaise hatte ihr einige Leckereien vom Buffet aufgetan, so dass sie jetzt Gelegenheit hatte, sich wieder abzureagieren.
Allerdings ließ Draco ihr nicht allzu viel Zeit, sondern bemerkte „Ich wusste gar nicht, dass du meinen Paten so gut kennst.“
„Nun, gut kennen wäre zuviel gesagt.“ Hermione schob sich genussvoll eine Scampi in den Mund. „Meine Buchhandlung ist in dem Gebäude gegenüber der Apotheke. Hin und wieder geraten wir aneinander. Allerdings ist es schon etwas besser geworden. Wir beleidigen uns nur noch selten.“
Astoria verschluckte sich fast und fing dann an zu lachen. „Nun, Severus ist und war schon immer ein spezieller Fall. Obwohl, als Schülerin hatte ich ja Angst vor ihm.“ Sie beugte sich vertraulich zu Hermione herüber und flüsterte ihr leise zu. „Allerdings finde ich ihn heute ganz schön scharf!“
Hermione grinste nur und warf einen Blick auf Draco und Blaise, die beide das Gesicht verzogen, da sie natürlich Astorias Worte verstanden hatten.
„Das meinst du doch wohl nicht ernst, meine liebe Frau?“ Draco konnte es nicht glauben.
„Ach“, mischte Blaise sich ein. „mach dir keine Hoffnungen. Snape steht laute Hermione auf diese Modell-Typen. Groß, mager, flachbrüstig und lange, rote Haare.“ Er grinste Hermione an. Astoria musste lachen und sah an sich herunter. „Nun, diesem Typ entspreche ich nicht.“ Sie war klein, hellblond und sehr zierlich.
„Mich hält er für zu dick!“, gab Hermione zum Besten. „Und außerdem für langweilig.“
„Wie bitte?“ Astoria sah die andere Hexe erstaunt an. „Du hast eine ganz tolle Figur und bist schlank. Was für eine Frechheit.“
„Nun, im Gegensatz zu seinen rothaarigen Damen bin ich das wahrscheinlich.“ Hermione lachte. „Aber was interessiert es mich, was ein Severus Snape über mich denkt.“ Das kleine Stimmchen in ihrem Inneren, das sie eine Lügnerin nannte, ignorierte sie geflissentlich.
Einige Zeit später wurden alle Gäste in den eigentlichen Tanzsaal gebeten. Dort wurden sie noch einmal von dem Gastgeber und seiner Frau begrüßt. Hermione nippte an ihrem Champagner und lauschte seiner Rede.
Dabei ließ sie ihre Augen über die anwesenden Gäste gleiten. Direkt gegenüber entdeckte sie Severus Snape, der ebenfalls ein Glas, aber scheinbar mit einem Cognac, in der Hand hielt. Kaum sichtbar prostete er ihr mit seinem Glas zu, ein fast unsichtbares Lächeln lag auf seinen Lippen.
Hermione hob ihr Champagnerglas leicht an, um ebenfalls zu prosten. Dann führte sie es an die Lippen und nippte leicht an dem Getränk. Anschließend fuhr sie mit der Zunge leicht über die Lippen. Dabei hatte sie Severus nicht eine Minute aus den Augen gelassen.
Sie sah, dass er wie gebannt jede ihrer Bewegungen mit seinen schwarzen Augen verfolgte und das er schluckte, als er beobachtete, wie ihre Zunge über die Lippen strich.
Hermione ritt der Teufel, oder war vielleicht der Champagner schuld? Sie wusste es nicht. Jedenfalls kniff sie ihm keck ein Auge zu.
Dann wandte sie sich Blaise zu, der sie gerade am Arm fasste und fragte: „Möchtest du tanzen?“
Scheinbar war inzwischen das Orchester in Stellung gegangen. Hermione war so in ihren Flirt mit Severus Snape vertieft gewesen, dass sie davon gar nichts mitbekommen hatte.
„Oh ja, gerne.“ Sie stellte ihr leeres Glas einem Elfen auf das Tablett und ließ sich von Blaise auf die Tanzfläche führen.
Eine Stunde später sank sie auf einen Stuhl und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas. Sie hatte ununterbrochen getanzt. Die Tanzpartner hatten nur so Schlange gestanden und nun hatte sie eine kleine Pause nötig. Diskret stieg sie aus ihren Schuhen und ließ dann ihr großes Schultertuch auf die Rückenlehne ihres Stuhles sinken.
Draco, der gerade einen Schluck Champagner nahm, verschluckte sich, als er ihr Dekollete entdeckte. „Beim großen Merlin. Granger, hättest du mich nicht vorwarnen können?“, japste er.
Astoria schlug ihm spielerisch auf den Arm. „Behalte deine Augen bei dir, mein lieber Mann!“
Blaise grinste Draco an und sagte mit gesenkter Stimme „Warte ab, bis sie aufsteht!“
Hermione zeigte ihm lachend einen Vogel, dann sah sie Astoria an und knurrte „Männer!“
„Miss Granger, darf ich Sie um den nächsten Tanz bitten?“ Als sie hochsah, stand Lucius Malfoy vor ihr.
„Aber selbstverständlich, Mister Malfoy.“ Hermione hangelte möglichst unauffällig nach ihren Schuhen, was ihr aber nicht so ganz gelang, denn sie sah das ein leichtes Lächeln die Lippen ihres Gastgebers umspielte.
Dann stand sie auf und ergriff den ihr dargebotenen Arm. Auf dem Weg zur Tanzfläche hörte sie noch Draco husten und Astorias Stimme, die ihren Mann zu Recht wies.
Als sie dann mit Lucius über die Tanzfläche schwebte, fühlte sie seine Hand leicht auf ihrem nackten Rücken herumtasten.
„Entschuldigen Sie Miss Granger!“, er räusperte sich „ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Ich….“
Weiter kam er nicht, denn in dem Moment erklang die Stimme von Narcissa Malfoy neben ihnen.
„Miss Granger, ich denke, Sie haben nichts dagegen, mir meinen Mann für einen Tanz zu überlassen!? Ich schlage einen Tanzpartnertausch vor.“
„Aber natürlich, Misses Malfoy!“ Hermione blieb stehen und drehte sich lächelnd um.
Allerdings verging ihr das Lächeln sofort, als sie plötzlich in Severus Snapes Armen lag.
„Mister Snape. Welch eine Ehre. Ich dachte immer, Sie würden nicht tanzen.“
„Miss Granger. Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite.“ Er neigte leicht den Kopf. „Warum sollte ich nicht tanzen?“
„Nun, ich habe Sie noch nie tanzen gesehen.“
„Es ist Jahre her, das wir gleichzeitig auf einer Tanzveranstaltung waren. Wenn ich mich recht entsinne, war das sogar zu Hogwartszeiten.“
„Und wenn ich mich recht entsinne, war das auf dem ersten Jahresball nach der entscheidenden Schlacht. Danach habe ich Sie übrigens nie mehr gesehen.“ Hermione sah ihn fragend an.
„Das liegt vielleicht daran, dass wir beide uns jahrelang im Ausland aufgehalten haben“, erwiderte Severus.
Hermione wollte gerade antworten, als sie spürte, dass er sie etwas näher an sich heran zog.
Mittlerweile spielte das Orchester ein sehr langsames Lied und Severus umfasste sie etwas fester. Hermione lehnte sich etwas in seine Umarmung hinein. Sie spürte seine warme Hand auf ihrem nackten Rücken. Mit seinem Daumen machte er leichte, kreisende Bewegungen auf ihrer Haut. Hermione fühlte einen angenehmen Schauer über ihren Rücken rieseln.
Natürlich blieb das Severus nicht verborgen. Er beugte sich leicht hinunter. „Wenn Sie meine Frau wären, würde ich Ihnen verbieten so ein Kleid in der Öffentlichkeit zu tragen!“, grollte er. Dunkel, wie schwarzer Samt klang seine Stimme in ihr Ohr.
Hermione hob ihr Gesicht etwas an und raunte ihm zu „Glauben Sie ernsthaft, ich würde mir etwas verbieten lassen?“
Dabei ließ sie mit Absicht ihren warmen Atem über seine Haut streichen. Sie sah, dass er eine Gänsehaut bekam. Tief atmete sie seinen Geruch ein.
„Sie spielen mit dem Feuer, Hermione Granger!“ Er zog sie etwas näher an sich.
„So? Dann muss ich ja aufpassen, dass ich mich nicht verbrenne!“ Sie lehnte sich ein wenig mehr in seine Umarmung.
Zum Takt der wundervoll langsamen Musik führte er sie über die Tanzfläche.
Warm und weich hielt er sie in seinen Armen und bewegte sich mit ihr in Richtung Terrassentür.
„Nun, dann sollte ich vielleicht für eine Abkühlung sorgen!“ Er tanzte mit ihr hinaus auf die Terrasse, nahm dort ihre Hand und zog sie hinter sich her.
Allerdings nur bis hinter eine große Hecke. Dort blieb er vor ihr stehen und sah sie mit Augen, schwarz wie die Nacht, an.
„Kühl genug?“, fragte er leise.
„Zu kühl!“, flüsterte sie und sah ihn mit glänzenden Augen an. Es schien, als würden ihre Blicke sich gefangen halten, als wenn sie immer tiefer in den Augen des anderen versanken. Dann sah Hermione, das Severus schluckte und seinen Blick auf ihren Mund richtete.
„Zu kühl?“, wiederholte er ihre Antwort. „Das lässt sich ändern.“
Hermione spürte, dass ihr Herz, das sowieso schon schneller schlug, anfing zu rasen. Atemlos sah sie seine Lippen näher kommen und dann küsste er sie.
Und wie er sie küsste. Warm und fest spürte sie seine Lippen auf ihrem Mund. Seine Arme schlangen sich um sie und der Kuss wurde noch intensiver. Mit seiner Zunge strich er über ihre Unterlippe und sie öffnete ihren Mund. Ihre Zungen umspielten sich. Der Kuss wurde leidenschaftlicher. Er schmeckte eindeutig nach mehr.
Hermione seufzte und ließ ihre Hände langsam bis zu seinem Nacken hoch
wandern. Ihre Knie zitterten und sie musste sich an ihm festhalten. Severus Hände strichen zart über die nackte Haut ihres Rückens. Rasend schnell breitete sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper aus. Irgendwann wurde ihnen die Luft knapp und sie mussten den Kuss unterbrechen. Severus strich über die aufgestellten Härchen auf ihren Armen und lehnte seine Stirn an die ihre. Atemlos hatten beide die Augen geschlossen, keuchend versuchten sie wieder Luft zu bekommen.
„Besser so?“ Severus hielt sie wieder fest umschlungen.
„Viel besser!“, wisperte sie und schmiegte sich in seine Arme. Wieder suchten sich ihre Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss, bis Severus sich abrupt von ihr losriss.
Er atmete keuchend ein und aus und zog sein Jackett in Form.
Hermione sah ihn blinzend an.
„Ich denke“, er räusperte sich „es ist besser, wenn wir wieder hineingehen.“
Etwas irritiert richtete Hermione ihr Äußeres und nickte dann. Schweigend gingen sie nebeneinander zurück in den Ballsaal.
Hermione Erinnerungen Ende….
Hermione seufzte auf und nahm einen Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. Sie konnte gar nicht damit umgehen, dass diese Unstimmigkeiten zwischen ihr und Severus waren. Dieser verrückte Mann war aber auch zu stur. Nun, und wenn sie ehrlich war…., sie war ja auch nicht unschuldig.
Noch mal tief aufseufzend goss sie sich eine weitere Tasse Kaffee ein und beschloss heute Abend noch mal ein vernünftiges Gespräch mit ihrem Mann zu führen.
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