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Drei Schwestern - Salz, Fleisch und Blut

von mia.winchester

Andromeda wusste nicht, was sie tat, als sie aufstand und ihrer Schwester hinterherrannte.
„Dro, komm zurück, es gibt doch jetzt Essen!“, rief Sirius hinter ihr her, aber Andromeda war der Appetit schon wieder vergangen. Die ganze Familie starrte ihr nach, als sie Bellatrix die Treppen hoch folgte.
„Was ist denn nur los mit den Mädchen?“, fragte Cygnus seine Frau.
„Was weiß ich.“, maulte Druella. „Die haben Launen.“
„Soll ich mal nach ihnen sehen?“, fragte Irma in die Runde.
„Bitte iss doch erstmal, Mutter.“, sagte Cygnus. „Es schmeckt vorzüglich.“
„Danke, Charis und Caspar.“, sagte Cassiopeia. Ihre irren Augen huschten umher. „ Und danke auch dir, Lucy, für dieses herrliche Festmahl.“
„Gerngeschehen.“, sagte Lucretia und schob sich einen riesigen Brocken Fleisch in den Mund.
„Nein ehrlich, das mit den Mädchen lässt mir keine Ruhe.“, hauchte Irma. „Vielleicht sollte ich wirklich mal nach ihnen sehen. Bella war ja ganz außer sich. Und Andromeda kommt mir sowieso ganz komisch vor in letzter Zeit.“
„Ach Quatsch.“, bellte Cygnus. „Jetzt iss und sei leise, Mutter. Druella wird gleich nach ihnen sehen.“


Bellatrix hatte die Tür des Gästezimmers mit einem Zauber verriegelt, aber Andromeda brauchte nicht lange, um sie wieder zu öffnen. So, wie sie ihre Schwester vorfand, hatte sie sie noch nie erlebt. Klein und verletzlich, zu einem schwarzen Bündel auf den Decken des Bettes zusammengerollt lag sie dort und weinte bitterlich in das Kissen hinein, dass sie sich wie ein Schild vor die Brust geklemmt hatte. Dennoch war dieser befremdliche Anblick ganz anders als der, den sie Andromeda bei ihrem Angriff auf Ted geboten hatte. Diese noch unbekannte Seite von Bellatrix schien wieder mit dem Bild der lieben, wenn auch leicht wahnsinnigen, großen Schwester zu harmonieren, das Andromeda stets von ihr gehabt hatte. Und das Mitleid, das schon in der Stube in ihr aufgekeimt war, steigerte sich ins Maßlose. Alles, was Andromedas Seele jetzt begehrte, war die Stärke, zu Bellatrix zu schreiten und sie zu umarmen, wie sie es früher getan hätte. Sie wollte, dass Bellatrix ihr Gesicht in ihren Haaren vergrub und weinte, sie wollte die salzigen Tränen ihrer Schwester auf ihrem Kleid, wollte den Geruch ihrer Haut in der Nase und den dunklen Schleier ihrer Trauer auch auf ihrem Herzen spüren. Sie wollte ihr Leid teilen, wollte ihr die Last der Enttäuschung abnehmen. Auch, wenn sie wusste, dass Bellatrix lang nicht mehr versuchen würde, im Gegenzug sie zu trösten, weil sie im Gegenteil sogar der Grund für ihre Trauer war. Andromeda fühlte sie wieder, die Liebe zu ihrer Schwester, auch wenn die sie vor Wochen mit jenem Blick in in sich selbst getötet hatte.
„Bella...“, hauchte Andromeda und fiel vor dem Bett auf die Knie. Sie legte den Kopf auf die Matratze und schaute ihrer Schwester in das von Tränen benetzte Gesicht. „Meine Bella...“
Bellatrix schluchzte weiter.
„Ich kann dich verstehen, Bella. Es tut mir so Leid für dich. Ich kann mir vorstellen, wie weh das tut.“
„Kannst du nicht.“, heulte Bella. „Du hast keine Ahnung, wie das ist.“
„Doch, Bella, ich weiß, dass es wehtut.“ Andromeda dachte an Ted, daran, wie sehr ihr Herz bei dem Gedanken schmerzte, ihn nicht mehr treffen zu können. Sie erinnerte sich an den Kuss und wünschte sich zurück in den Wald.
Alles um sie herum war leise. Es war ein nahezu beiläufiger Gedanke, der plötzlich in ihr hochkam, aber hier, bei ihrer Schwester auf dem Boden hockend, mit all dem Schmerz in sich, gestand sich Andromeda ein, dass sie ruhig weiter dagegen ankämpfen konnte, aber längst gefallen war. Sie hatte nicht gedacht, dass es so geht. Sich verlieben. Sie hatte stets gedacht, Gefühle kommen mit der Zeit. Vertrautheit aus Gewohnheit, sich langsam anbahnende Zärtlichkeit. Aber nach nur einem Kuss, der nicht hätte stattfinden dürfen, nach nur dieser kurzen Zeit, war es geschehen. Sie hatte sich in Ted verliebt und es gab keinen Weg, das zu bestreiten. Sie war sich so albern vorgekommen, als sie vorher darüber nachgedacht hatte und weil das auf keinen Fall sein durfte, hatte sie den Gedanken auch stets verdrängt. Aber den Schmerz, den sie spürte, weil sie wusste, dass es nie ein gutes Ende nehmen könnte, der Schmerz, der jetzt in ihr hochkam, weil auch ihre Schwester vor der Tatsache stand, dass jemand, der ihr am Herzen lag, nicht bei ihr war, sie enttäuscht hatte und es unmöglich war, mit ihm auf die Art und Weise vereint zu sein, wie sie es sich wünschte, war Beweis genug. Beweis dafür, dass das, was sie nie erwartet hatte, das, was nie geschehen durfte, längst geschehen war. Und in diesem Moment kam sich Andromeda nicht albern vor, nicht kindisch und voreilig. Sie nahm es einfach so hin, akzeptierte den Gedanken.
Auch, wenn es zwei völlig verschiedene Situationen waren, in denen sie und ihre Schwester sich befanden, so war sich Andromeda doch sicher, dass es sich gleich anfühlte.
Noch viele Jahre später würde sie sich an diesen leisen Moment im Haus der Blacks erinnern. Es war der erste Moment, in dem sie Ted liebte. Und der letzte, in dem sie Bellatrix liebte.
„Es ist, als ob jemand einen stumpfen Löffeln genommen hat und dir den Brustkorb ausgehöhlt hat.“, sagte sie leise zu ihrer großen Schwester. „Und alles, was du willst ist, dass es aufhört, wehzutun. Aber du weißt, dass der Weg, der zur Linderung deiner Schmerzen führt, unbegehbar ist.“
Sie streckte die Hand aus, um Bellatrix' Gesicht zu streicheln, aber da rappelte sich diese urplötzlich auf. Sie schlug Andromedas Hand mit aller Kraft weg und stieß sie zu Boden.
„Halt deine verdammte Schnauze!“, brüllte sie aus ganzer Kehle. Ihre Stimme überschlug sich und in ihren Augen flammte wieder der kalte Wahnsinn auf, selbst, wenn sie noch immer tränten.
„Bellatrix, nein!“, rief Andromeda und drückte sich gegen die Wand. Jetzt weinte auch sie.
„Halt die Schnauze!“, brüllte Bellatrix. „Halt die Schnauze!“, immer und immer wieder.
„Bella, hör auf damit!“, schluchzte Andromeda. Du machst mir Angst, wollte sie sagen.
„Du wagst es, mich mit deinen schmutzigen Fingern anzufassen?“ Nie hatte Bellatrix so geschrien. Der Blick, der Andromeda schlaflose Nächte bereitet hatte, war in Bellatrix' Augen zurückgekehrt. Als wäre sie nicht ihre Schwester, als teilten sie nicht Fleisch und Blut. Bellatrix schaute auf Andromeda, als wäre sie ein Stück Dreck und noch weniger als das. Sie heulte und schluchzte, aber als sie weiter schrie, zierte ein irres Lächeln ihre blutrot geschminkten Lippen. „Schande über dich! Du meinst, du weißt, wie es sich anfühlt? Einen Scheißdreck weißt du, du dreckige Schlammbluthure!“
Andromedas Herz drohte zu zerreißen. Ein Schlag ins Gesicht hätte nicht mehr wehgetan.
„Bella...“, flüsterte sie. „Bella, sag so etwas nicht.“
„Schnauze!“, kreischte Bella. „Das ist es doch, was du bist! Eine Hure, eine schmutzige, verdammte Hure, die sich an das Schlammblut Ted Tonks verkauft hat! Tu nicht so, als ob du unglücklich bist, du hast keinen Grund dazu! Du weißt nicht, wie sich das anfühlt! Du weißt nur, wie es sich anfühlt, die verdreckte Zunge eines Schlammbluts im Hals stecken zu haben! Hure!“
Noch nie zuvor hatte jemand Andromeda auf diese Weise beleidigt. Ganz plötzlich erinnerte sie sich an ein Weihnachtsfest vor vielen Jahren, als sie sich mit Bellatrix um ein Kleid gestritten hatte, das Callidora genäht hatte. Sie hatte insgesamt drei genäht, aber die älteren Schwestern wollten beide das seidige Blaue haben. Am Ende hatte es natürlich Bellatrix bekommen und da hatte Andromeda sie aus Wut eine hässliche Diebin genannt. Bellatrix war furchtbar beleidigt gewesen, aber eine Woche später war Andromeda in ihr Zimmer gekommen und hatte auf dem Bett das blaue Kleid vorgefunden, mit einem Brief von Bellatrix. Hier hast du dein dummes Kleid. Beleidige mich nie wieder hatte darin gestanden. Ich hab dich lieb. Deine große Schwester.
Andromeda war in Tränen ausgebrochen und sofort in Bellatrix' Zimmer gerannt, wo die beiden Mädchen sich weinend in den Armen gelegen hatten und einander schworen, sich nie wieder zu beleidigen und nie wieder zu streiten. Streit gab es danach noch oft genug, aber stets blieb er ohne Beleidigungen und sie vertrugen sich schnell genug wieder.
Das war sie gewesen, ihre große Schwester. Das, was jetzt vor Andromeda stand, war das verzerrte Bild eines hübschen Mädchens mit so viel Hass in den Augen, dass es auf einmal schrecklich hässlich wirkte. Das war nicht ihre Schwester.
„Wie war es, hm?“, fragte Bellatrix und lachte ein vom Heulen ganz krächzendes Lachen. „Hat es dir gefallen? Wie fühlt es sich an, Schmutz zu küssen?“
Andromeda starrte Bellatrix mit wässrigen Augen an.
„Ja, ja.“, lachte diese. „Jonah hat euch gesehen. Ich hab ihm gesagt, er soll dich im Auge behalten. Er hat's gern gemacht, glaub mir. Er steht auf dich. Schade, dass er nicht dein Typ ist. Du stehst ja eher auf Ratten und den Abschaum unserer Gesellschaft.“
Natürlich. Jonah war nicht krank gewesen. Als Andromeda den Unterricht geschwänzt hatte, war er ihr gefolgt, doch er hatte ihr Spur verloren. Dann, im Gemeinschaftsraum, hatte sie ihn getroffen. Er hatte sie angelogen und wusste genau, dass auch sie log. Und dann, als sie mit Ted im Wald gewesen war. Er war es gewesen, dem Ted gefolgt war. Er hatte sie gesehen und verraten, wie Andromeda es befürchtet hatte. Es war Jonah Macnaire gewesen.
„Sag schon, Dro, wie ist es? War es schön? War es romantisch?“ Bellatrix lachte laut auf.
„Bella, hör auf.“, flehte Andromeda ein letztes Mal. „Bitte, bitte hör auf!“
„Bist du verliebt, Dro-Dro? Bist du verliebt in Teddy Tonks?“ Bellatrix beugte sich zu Andromeda herunter, sah ihr tief in die Augen. Sie flüsterte: „Liebst du ihn?“ Und dann wich sie wieder zurück und brüllte, lauter noch als je zuvor: „Liebst du ihn!?“
Andromeda konnte sich nicht erinnern, in ihrem Leben jemals so viel geweint zu haben. Sie drückte sich gegen die Wand hinter ihr, wünschte sich, darin verschwinden zu können. Sie hatte Angst, Bellatrix würde jeden Moment ihren Zauberstab zücken und auf sie richten. Sie war unberechenbar.
„Ich kann dir sagen, wie das enden wird!“, schrie Bellatrix. „Erinnerst du dich an Cedrella? Grandpas Cousine? Sie hat sich von einem Muggel schwänger lassen. Zwei Wochen später war sie tot. Kein Mensch weiß mehr, wie ihr Gesicht aussieht, nachdem Tante Walburga es für Grandpa aus dem Wandteppich gebrannt hat. Und was ist mit Marius? Vielleicht erinnerst du dich an seinen Namen. Er war Dads Onkel. Er hat sich für Muggelrechte eingesetzt. Sein Gesicht zierte hunderte von Kampagnenplakaten für die Einführung von Muggelbotschaftern. Von unserem Familienstammbaum wurde es allerdings mit Flammen entfernt. Ich schätze mal, er liegt auch schon unter der Erde. Willst du so enden, Andromeda?“
Andromeda kannte all diese Geschichten. Sie wusste Bescheid über die Verstoßenen, sah die Brandlöcher im Wandteppich und es wäre gelogen, würde sie behaupten, sie hätte nicht schon vorher daran gedacht, bald auch ihr eigenes Bild in Flammen aufgehen zu sehen und für die Nachfahren ihrer Verwandten unkenntlich gemacht zu wissen.
„Noch kannst du zur Vernunft kommen!“, hauchte Bellatrix.
Andromeda nickte. Sie wusste nicht wieso, aber sie nickte. Sie wollte nicht mehr beleidigt werden, wollte nichts mehr hören. Sie wollte nur noch weg.
„Willst du vernünftig sein?“, fragte Bellatrix mit verstellt hoher Stimme.
„Ja...“, weinte Andromeda. „Ja, ich will vernünftig sein. Und jetzt bitte, bitte, lass mich gehen.“
„Ich glaube dir nicht.“, sagte Bellatrix hart. „Und um ehrlich zu sein sehe ich keine Chance mehr für dich. Du hast dich bereits beschmutzt.“
Andromeda weinte bitterlich und Bellatrix weidete sich an ihrer Schwäche.
„Du bist eine Hure.“, flüsterte sie. „Du bist nicht meine Schwester.“
„Was ist hier los?“ Die Tür sprang auf und Druella trat ein. Sie schaute Bellatrix an, die sofort ihr liebstes Festtagsgesicht auflegte. Der Wahnsinn in den Augen allerdings blieb, jedoch schien Druella den nicht zu bemerken. Sie schaute voller Schreck auf ihre andere, am Boden kauernde Tochter, die nicht aufhören wollte, zu weinen.
„Dro, was ist denn geschehen?“, fragte sie und beugte sich zu ihrer Tochter, um ihr aufzuhelfen.
„Ich glaube, sie hat Liebeskummer, Mama.“, hauchte Bellatrix.
Verdutzt schaute Druella ihre jüngere Tochter an. „Liebeskummer?“, fragte sie.
„Ja, ja. Er heißt Ted Tonks.“, sagte Bellatrix mit süßlicher Stimme. Sie wand den Blick nicht von Andromeda.
Innerlich flehte Andromeda Bellatrix an, nichts zu sagen. All ihr Flehen legte sie in ihre Augen, sie bat mit all ihrer Kraft darum, dass sie ihrer Mutter nichts verriet. Bellatrix nickte, als würde sie verstehen und für eine Sekunde war Andromeda fast erleichtert.
Aber nur, damit der Schock, der sie dann lähmte, umso intensiver war.
„Er ist ein Schlammblut, Mama.“, sagte Bellatrix. „Und Dro hier liebt ihn.“


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