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Fanfiction

Drei Schwestern - Familienfeuer

von mia.winchester

„Andromeda, was redet sie da?“, fragte Druella und starrte ihre noch immer am Boden liegende Tochter mit weit aufgerissenen, schwarzen Augen an. „Was meint Bellatrix?“
Bellatrix war nach ihren letzten scharfen Worten aus dem Raum gegangen. Selbstgefällig hatte sie die Tür hinter sich zugezogen. Kurz bevor sie ins Schloss gefallen war, hatte sie Andromeda mit einem Lächeln bedacht. Einem Lächeln so kalt und durchtrieben bösartig, dass Andromeda sich nicht gewundert hätte, wenn ihr Herz von der Kälte darin zu schlagen aufgehört hätte. Wenn Blickte töten könnten, hätte Bellatrix sie damit schon zum dritten Mal umgebracht. Es war außerdem das Lächeln einer skrupellosen Kämpferin, die sich ihres Sieges sicher war. Was sie besiegt hatte war das, wofür sie einst gekämpft hatte.
„Ist das wahr, was Bellatrix sagt?“ Druella griff grob nach dem Arm ihrer Tochter und riss sie in einem Zug auf die Füße. „Schau mich an.“, keifte sie, „Schau mich an und sag mir, ob es stimmt, was sie gesagt hat.“
Es machte keinen Sinn, zu lügen. Bellatrix war die Ältere, seit jeher die liebste Tochter ihrer Eltern. Egal, worum es ging, man würde stets ihr glauben, und nicht Andromeda. Außerdem war Andromeda schwach. Zu schwach, um Widerstand zu leisten. Sie musste sich ergeben, sie wollte kein Spiel spielen, wie Bellatrix es tat, als sie Jonah auf sie angesetzt hatte und sie nun an ihre eigene Mutter verriet.
Also nickte sie. Kaum merklich, aber es kostete sie alle Überwindungskraft.
„Nein...“, keuchte Druella. „Was fällt dir ein? Kannst du mir das bitte erklären?“
Ohne eine Antwort abzuwarten oder sonst irgendwie zu versuchen, mit ihr über die Angelegenheit zu sprechen, holte Druella aus und schlug ihre Tochter mit der flachen Hand ins Gesicht. Sie brauchte keinen expliziten Grund. Nie hatte sie sich wirklich mit den Problemen und Leben ihrer Töchter auseinandergesetzt. Selbst wenn sie wütend gewesen war, erschienen ihre Gründe dafür nahezu willkürlich.
Andromeda ließ die Schelte über sich ergehen und blickte beschämt zu Boden. Nach allem, was ihr beigebracht wurde, hatte sie die Ohrfeige verdient. Trotzdem war sie geschockt.
„Du liebst ein Schlammblut, so, so!“ Druella trat einen Schritt von ihrer Tochter weg, die Hand, mit der sie sie geschlagen hatte, noch immer erhoben. „Gehst du mit ihm?“
„Nein, Mutter.“, sagte Andromeda. „Und ich liebe,-“ ihn auch nicht, wollte sie sagen, aber das wäre im Grunde gelogen, so unglaublich ihr selbst das auch erschien. Liebe war ein furchtbar großes Wort und sie war sich nicht sicher, ob sie die überhaupt für jemanden, den sie erst seit so kurzer Zeit kannte und erst einmal geküsst hatte, egal, wie bedeutsam ihr dieser Kuss erschienen war, empfinden konnte. Eher nicht, das wusste sie, und sie war die Letzte, die so voreilig mit solchen Bezeichnungen um sich schmiss, aber sie konnte nicht leugnen, dass ihr Herz wild schlug, wenn sie an Ted dachte, dass sie ihm nah sein wollte und ihn, auch ohne ihn wirklich zu kennen, durch und durch für sich wollte. Sie war, das hatte sie eben erst gemerkt, ganz heftig verliebt in ihn und unter normalen oder einfach anderen Umständen hätte sie dieses Gefühl durchaus in einer noch heftigeren Liebe münden sehen wollen. Aber dazu würde es nie kommen.
„Schläfst du mit ihm?“, donnerte Druella.
Andromeda schnappte nach Luft. „Nein.“, brachte sie hervor. Die Vorstellung allerdings... Sie spürte, wie erneut Tränen aufwallten, als sie sich verbat, in dieser Weise an Ted zu denken. Sie durfte gar nicht mehr an ihn denken. Das hier war das Ende von etwas, was noch nicht einmal begonnen hatte.
„Gut. Hör auf, dich mit ihm zu treffen. Und hör auf, an ihn zu denken.“, sagte Druella mit harter Stimme, als hätte sie in den Kopf ihrer Tochter gesehen.
„Ja, Mutter.“, flüsterte diese.
„Du weißt, so etwas führt zu nichts gutes. So etwas ist absolut unerwünscht und zudem furchtbar widerlich.“
„Ted ist ein Zauberer, Mama, er geht mit mir nach Hogwarts, er ist kein Muggel.“, zischte Andromeda, ohne es überhaupt zu wollen. Sie verteidigte Ted.
„Nimmst du ihn in Schutz?“, schrie Druella. „Muggel hin oder her, sein Blut ist nicht rein und eine Verbindung mit einem Jungen wie ihm ist undenkbar für die Familie. Ich weiß, die Zeiten von Zwangshochzeiten sind nun mal vorbei, aber man darf doch sehr darum bitten, dass die Ehre einer würdigen Zaubererfamilie erhalten wird. Und wo triffst du schon eine Familie wie die Blacks. Alle großen Zauberer des Landes finden sich in einer Abzweigung unseres Stammbaums. Toujours pur, Andromeda, denk dran.“
Wie sie dieses Motto zu hassen gelernt hatte. Durch alle Trauer und Angst brach nun Wut in Andromeda aus.
„Hör zu, mein Kind.“ Zum ersten Mal seit langem lag plötzlich etwas mütterliches in Druellas Ton. „Ich weiß wie das ist, wenn du verliebt bist und nicht mit ihm zusammen sein kannst. Nicht, dass ich je für ein Schlammblut geschwärmt hätte. Trotzdem. Liebeskummer ist bitterer als jeder Zaubertrank! Aber am Ende wirst du schon noch sehen, dass es sich lohnt, jemand so Ehrlosen besser unter Seinesgleichen zu lassen und Ausschau zu halten nach einem Jungen, der voll und ganz zu dir passt. Aber ich kam zur Vernunft. Schau mich und deinen Vater an.“
„Du und Dad.“, keuchte Andromeda. „Ihr...“ Am liebsten hätte sie ihrer Mutter vorgehalten, wie sie und ihr Ehemann es geschafft hatten, drei Kinder in die Welt zu setzen, ohne diese und einander überhaupt wirklich zu lieben. Sie hätte ihr am liebsten gesagt, dass sie gar nicht wusste, was Liebe ist, sonst hätte sie es ihren Töchtern besser beibringen können. Hätte sie öfters Liebe gezeigt, wäre Bellatrix vielleicht nicht so kalt und rücksichtslos, Narzissa nicht so schüchtern und ängstlich und Andromeda selbst vielleicht etwas standfester und nicht so verdammt hin und hergerissen. Die einzige Liebe, welche die Black-Schwestern je erfahren hatten, war die, die sie füreinander fühlten. Aber diese war dabei zu zerbrechen. Andromeda schwieg.
„Wenn du nach Hogwarts zurückkehrst, wirst du nicht mehr mit diesem Jungen reden.“, sagte Druella zum Abschluss. „Ihr trefft euch nie wieder. Hast du mich verstanden?“
„Ja, Mutter.“, sagte Andromeda und es brach ihr das Herz.


Sirius schlief tief und fest, als plötzlich die Tür zu seinem Zimmer aufging und er hochschreckte. Reflexartig griff er nach dem gestohlenen Zauberstab auf seinem Nachttisch, den er vor einiger Zeit seiner vergesslichen Tante Cassiopeia entwendet hatte, um damit schon einmal zaubern zu üben, bis er einen eigenen bekommen würde.
„Wer ist da?“, flüsterte er, bereit, einen der wenigen ihm bekannten Flüche abzufeuern. „Kreacher, bist du das? Mach dich vom Acker du dämlicher-“
„Ich bin's.“, zischte eine Stimme.
Sirius senkte den Zauberstab und lächelte seine Lieblingscousine breit an, als sie vor ihm stand. Sie war ganz blass und sah auf einmal furchtbar dünn aus. Der kleine Junge machte sich schreckliche Sorgen um sie.
„Dro!“, flüsterte er. „Was ist los?“
„Ich kann nicht schlafen.“, sagte sie leise.
„Bist du aufgeregt wegen morgen früh?“, flüsterte Sirius mit einem Lachen in der Stimme.
„Nein. Ich freue mich ganz und gar nicht auf den Weihnachtsmorgen.“
„Was ist los?“, fragte Sirius. „Wo warst du für den Rest des Abends? Bella hat gesagt, du kommst sicher jeden Moment. Aber ich habe mir schon gedacht, dass irgendwas passiert ist. Bella war auch ganz komisch. Ich versteh auch nicht, wieso sie aufgestanden ist und-“
„Sirius“, unterbrach Andromeda sein aufgeregtes Reden, „sei mir nicht böse, aber ich will nicht darüber sprechen. Kann ich auf deinem Sofa schlafen?“
„Nein.“, sagte Sirius. „Aber du kannst in meinem Bett schlafen, ich geh auf's Sofa.“
„Ach Quatsch.“, flüsterte Andromeda, gerührt von der unerwarteten Höflichkeit ihres kleinen Cousins. „Das geht schon so.“
„Nein, ehrlich.“ Sirius kroch aus den warmen Federn seines großen Bettes und zog einige Decken für das Sofa hinter sich her. „Ich bitte dich, Andromeda. Leg dich hin und schlaf gut.“
„Danke, Sirius.“ Sie schlich sich in das warme Bett, das nach Zimtplätzchen und Kindsein roch. „Wirklich, Sirius. Danke.“


Am nächsten Morgen ließ Orion die selbe Glocke erklingen wie zuvor beim Festessen und auf dieses Kommando hin liefen alle Gäste aus ihren Zimmern und fanden sich in der Stube am Weihnachtsbaum ein, wo der Hauself Kreacher über Nacht all ihre Geschenke füreinander drapiert hatte.
Narzissa wollte nicht aufstehen. Sie wollte keine Geschenke bekommen und sie wollte nicht sehen, wie Bellatrix und Andromeda sich stritten. Nachdem Andromeda in der Nacht endlich in das Haus zurückgekommen war, hatte sie bloß ihre Sachen aus dem Gästezimmer der Schwestern geholt und war dann verschwunden. Narzissa ahnte zwar, dass sie zu Sirius gegangen waren, hielt es aber gleichermaßen für möglich, dass sie jetzt nicht einmal zur Bescherung erscheinen würde. Die Familie Black hielt es klein mit Geschenken und es ging weniger um von Herzen kommende Gesten als um den Austausch von alten Familienerbstücken oder Büchern. Meistens eben Bücher, oder Kleidung.
Lediglich die beiden Jüngsten, Regulus und Sirius, konnten sich noch über Süßigkeiten und besondere Geschenke freuen. Dieses Jahr, das hatte Narzissa schon von ihrer Tante Walburga erfahren, schenkten die Eltern ihren Söhnen die ersten Besen.
Narzissa hatte wenigstens für ihre Schwestern einen ähnlichen Brauch bewahren wollen und im Honigtopf große Tüten mit allerlei Süßkram, von dem sie wusste, dass er ihnen schmecken würde, gekauft. Aber nun hatte sie keine Lust, es ihnen zu geben.
„Zissy, wach auf! Schnau mal was ich bekommen habe!“, brüllte Sirius von unten. Narzissa konnte nicht widerstehen, einen Blick auf die neuen Besen zu werfen und hob sich schließlich doch aus dem Bett. Zu ihrer Überraschung standen Andromeda und Bellatrix beide unter dem Weihnachtsbaum. Sie schauten sich mit einer Kälte in den Augen an, die Narzissa eine Gänsehaut bescherte.
Andromeda war gerade dabei, Bellatrix ihr Geschenk zu überreichen. Beiden widerstrebte diese Prozedur.
„Danke.“, zischte Bellatrix voller Abneigung. Sie riss das Paket achtlos auf und betrachtete das teure Fläschchen von Bydwicks Blubbernder Badetinktur, das sich darin befunden hatte, nur kurz, ehe sie sie zu ihren anderen Geschenken schmiss. „Für dich habe ich leider nichts.“, sagte sie kurz abgebunden.
Narzissa stockte der Atem. Hatte Bellatrix ihr nicht schon vor langer Zeit erzählt, dass sie für Andromeda ein Kleid bei Madam Malkins in Auftrag gegeben hatte, das in den Hausfarben von Slytherin gehalten als Kleid für den Frühlingsball des Slug-Clubs dienen sollte? Was war nur geschehen, dass Bellatrix Andromeda jetzt belog? Weswegen waren die Schwestern zerstritten? War es nur wegen Bellatrix' immer schlimmer werdenden Gemütszustand? Nein, das konnte nicht sein. Narzissa wusste, dass etwas vorgefallen war und bald würde sie erfahren, was. Sie hatte kaum Zeit, um weiter darüber nachzudenken, denn Regulus riss an ihrem Morgenmantel und flehte sie an, mit ihm und Sirius nach draußen zu gehen, um die neuen Besen auszutesten.
„Das geht doch jetzt nicht, du Dummerchen.“, sagte sie. „Die Muggel sehen euch doch. Ihr müsst das nachts machen.“
Enttäuscht gestand sich Regulus sein, dass seine Cousine Recht hatte.
Dann übergab man ihr ihre Geschenke. Sie bekam reichlich Bücher, wie geahnt, einige davon hatten bereits so ernüchternde Einbände, dass sie wusste, sie würde nicht über die zweite Seite kommen, einen schönen neuen Mantel und ein Paar Lederhandschuhe. Andromeda schenkte ihr ein kleines Medallion, aus dem eine kleine, blecherne Banshee stieg, wenn man es öffnete. Die Melodie, die erklang, während sich die Banshee drehte, war passenderweise der bekannte Hit „Betörende Banshee“ . Narzissa lächelte Andromeda aus ganzem Herzen an. Sie wusste, wie viel ihr dieses Lied bedeutete. Bellatrix schenkte ihr einen Paar herrlich schimmernder Ohrringe mit dem Wappen der Familie. Noch nie hatte Narzissa solch schönen Schmuck in der Hand gehalten.
Sie gab ihren Schwestern ihre Geschenke und beide freuten sich. Doch ihre Lächeln erreichten nicht ihre Augen. Andromedas Blick war müde und traurig, Bellatrix' Augen waren hart und kalt.
Die ganze Familie Black frühstückte zusammen, wobei Bellatrix' Blick starr und hasserfüllt auf Alphard ruhte. Narzissa konnte ahnen, wie wütend sie wegen seiner Geschichte vom gestrigen Abend war und eigentlich tat sie ihr Leid. Doch sie wusste, da musste noch mehr gewesen sein als ihre Enttäuschung, dass sie und Andromeda einander nicht mehr richtig ansahen, und wenn, dann, als wären sie nie Schwestern gewesen. Das Frühstück endete und dann entschied sich die Familie zur Feier des Tages einen Spaziergang zu machen. Die Schwestern, sowie Cassiopeia und Pollux, blieben allerdings im Hause.
Narzissa ging für eine Weile in ihr Gästezimmer und begann, in dem Roman zu lesen, den sie von Dorea und Charlus bekommen hatte, doch dann beschloss sie, nach ihren Schwestern zu sehen. Beide waren im ganzen Haus nicht aufzufinden und Narzissa befürchtete schon, sie hätten sich auf eigene Faust ins Freie gemacht, als zwei Stimmen dumpf durch die Tür des Raumes drangen, in dem Narzissa nicht nachgesehen hatte. Bloß, weil sich hier normalerweise niemand aufhielt. Es war das Zimmer, dessen Wände vom Stammbaum der Familie geschmückt wurde.


„Es ist nur zu deinem eigenen Besten!“, keifte Bellatrix.
„Bella, nein, du musst mir zuhören. Ich verspreche dir, dass ich,-“
„Ziiisschhhh! Sieh, wie es brennt!“ Bellatrix lachte laut und spitz. Narzissa stand an der Tür und lauschte. Das Lachen machte ihr Angst. Für einen Moment dachte sie, wenn sie den Raum betrat, würde sie darin nicht ihre Bella, sondern eine böse alte Sumpfhexe auffinden.
„Bella, nein!“, schrie Andromeda.
„Incendio!“, zischte Bellatrix. „Guck nur!“
„Bella, hör auf!“, schrie Andromeda.
Das war genug! Narzissa fiel beinahe durch die Tür, so schwungvoll trat sie ein. Vor ihr fuchtelte Bellatrix mit irrem Blick mit ihrem brennenden Zauberstab herum. Immer wieder hielt sie ihn dicht an das Bild von Andromeda und lachte dabei laut. Andromeda selbst weinte. Sie wurde wie ein getretener Hund von ihrer eigenen Schwester gepeinigt.
„Bella, was tust du da?“, schrie Narzissa gequält. Das zu beobachten tat mehr weh, als jeder Schlag, jeder Tritt, jeder nur mögliche körperliche Schmerz hätte wehtun können. „Hör auf!“
Erst jetzt bemerkten die Schwestern, dass die Dritte von ihnen dazugestoßen war.
„Zissy, geh.“, forderte Bellatrix, doch Narzissa blieb stehen.
„Zissy, bitte.“, flehte Andromeda. „Das hier musst du nicht sehen. Es tut mir so Leid.“
„Nein, ich gehe nicht.“, bestimmte Narzissa. „Ich verlange, zu erfahren, was hier vor sich geht. Ich habe das Recht, es zu wissen. Ihr seid meine Schwestern und glaubt ja nicht, dass ihr mir etwas verbergen könnt. Ich merke doch, was mit euch los ist. Ich sehe, wie ihr euch anseht. Und es zerreißt mich innerlich, zu sehen, wie ihr, die das selbe Blut in den Adern habt wie auch ich, beginnt, einander mit Abscheu und Furcht zu betrachten. Als wären wir keine Schwestern.“
Narzissa begann zu weinen und auch Andromeda schluchzte noch immer. Selbst Bellatrix' Mund zuckte. Sie hatte die irren Augen weit aufgerissen und sah ihre kleine Schwester beinahe mitleidig an. Es war einer der immer seltener werdenden Momente, in den sie wenigstens noch für sie so etwas wie Liebe empfand. Aber dann berappelte sie sich wieder.
„Du willst wissen, was hier vor sich geht?“, hauchte sie. „Gut, ich kann es dir sagen. Andromeda ist die Hure eines Schlammbluts.“
Wieder schluchzte Andromeda auf, Narzissa sog erschrocken die Luft ein. Ein Wort wie ein Schlag ins Gesicht.
„Sie und dieser Ted Tonks haben sich geküsst. Jonah hat es gesehen.“
„Du hast ihn auf sie angesetzt!“, schrie Narzissa auf. „Bella, das war nicht richtig von dir!“
„Ist mir doch egal! Was ist schon richtig! Dass ein Mitglied dieser Familie sich an einen Muggelgeborenen verkauft sicherlich noch weniger, als dass ich mir im Namen der Blacks und im Namen des Dunklen Lords Sorgen um die Erhaltung unserer Ehre mache.“
„Egal.“, sagte Narzissa. „Dieser Kuss hatte nichts zu bedeuten, oder Andromeda?“
Andromeda zögerte, als sie in das flehende Gesicht ihrer Schwester sah. Sie konnte nichts sagen.
„Andromeda, jetzt rede schon! Triffst du dich mit Ted?“, fragte Narzissa.
„Erst einmal.“, gab Andromeda kleinlaut zu.
„Egal wie oft!“, kreischte Bellatrix.
„Du wirst es nicht mehr tun, oder?“, fragte Narzissa voller Sorgen in der Stimme. „Du weißt, dass du das nicht darfst. Andromeda, du weißt, das gibt Ärger.“
„Mama weiß es schon.“, sagte Andromeda.
„Ja, und wenn du die abtrünnigen Gefühle, die du für dieses Schlammblut hegst, nicht unterbindest, wird es bald die ganze Familie wissen.“, schrie Bellatrix. „Weil dann dein hübsches Köpfchen nämlich aus dem Stammbaum gebrannt wird.“
„Andromeda, wie kam es dazu? Wieso hast du mir nichts erzählt?“, fragte Narzissa.
„Sie hat ihn angegriffen!“, schrie Andromeda plötzlich.
„Pah!“, machte Bellatrix und äffte ihre Schwester nach.
„Sie hat den Cruciatus-Fluch auf ihn verwendet. Den unverzeihlichen Fluch! Ich habe Ted geholfen und,-“ Andromeda schlug mit der Faust gegen die Wand. Ihre Hand landete genau auf der Stelle des Wandteppichs, an der einst das Gesicht von Marius Black gewesen war.
„Bella! Wieso?“ Narzissa konnte kaum glauben, was ihr hier alles offenbart wurde.
„Es war der Wille des Dunklen Lords! Somit konnte ich die Ehre von Rabastan wiederherstellen! Und im Nachhinein hat es wirklich Spaß gemacht.“
„Bella...“, hauchte Narzissa. „Bella, so kenne ich dich gar nicht.“
„Du lernst mich noch kennen!“, kreischte Bellatrix. „Ihr lernt mich alle noch kennen. Du, Andromeda, und Alphard, dieses Schwein.“
Jetzt merkten ihre Schwestern, dass Bellatrix zutiefst verletzt war. Egal, wie gefühlskalt und skrupellos sie tat, die Angelegenheit mit Alphard und dem Dunklen Lord hatte sie zutiefst erschüttert.
Sie packte Andromeda am Kragen ihres Umhangs und schaute ihr tief in die Augen. „Wenn du nicht auf Mama hörst, und auf mich, dann wirst du brennen. Wenn auch nur auf dem Papier, aber das schwöre ich dir. Ich brenne dich eigenhändig aus dem Stammbaum der Familie. Ich brenne dich aus meinem Leben.“
„Bella!“, mahnte Narzissa. Diese Worte hatten ihr den Boden unter den Füßen weggerissen und sie musste sich an der Wand festhalten, denn die Knie waren ihr vom Schock weich geworden, und Andromeda weinte lauter denn je. Bellatrix ließ Andromeda los und stellte sich in die Mitte des Raumes.
„Aber du bist nicht die Erste, Dro, also bleib ruhig und verbock's nicht. Erstmal wird das hässliche Gesicht unseres lieben Onkel Alphards brennen. Und vielleicht der ganze Bastard selbst.“


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