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Fanfiction

Drei Schwestern - Der unbrechbare Schwur

von mia.winchester

Die Bürde des Schweigens über das, was geschehen war, nahm Bellatrix ihren Schwestern gleich am nächsten Morgen ab. Andromeda wusste nicht, wie, aber über Nacht schien jeder davon erfahren zu haben, was ihr eigener Onkel Bellatrix angetan hatte. Oder auch nicht, aber Andromeda würde niemandem von ihrer Vermutung, oder eher gesagt ihrem Wissen, erzählen. Sie beobachtete stillschweigend, wie Bellatrix von Mädchen aller Häuser umarmt und getröstet wurde, und die Jungen um sie herum setzten rachsüchtige Gesichter auf und schworen ihr, Alphard umzubringen, wenn ihr ihnen über den Weg lief. Es war beinahe albern.
Besonders Rodolphus kochte vor Wut. Er machte Anstalten, in Dumbledores Büro einzubrechen um durch den Kamin aus Hogwarts zu entkommen und draußen nach Alphard zu jagen.
„Ich lasse nicht zu, dass dir jemand wehtut!“, knurrte er, als Bellatrix, wenn auch nicht gerade sehr überzeugend, versuchte, ihn vor dieser Dummheit zu bewahren.
„Oh, das weiß ich doch. Mein starker Mann.“, flüsterte sie und küsste Rodolphus einfach auf den Mund. Vor allen Anderen und so plötzlich und heftig, dass sein blasses Gesicht blutrot anlief. Als sie von ihm abließ, taumelte er benommen zurück. Damit hatte er nicht gerechnet. Selbst Andromeda war die Kinnlade heruntergefallen.
Der ganze Gemeinschaftsraum johlte und klatschte Beifall. Calista quietschte verzückt.
Bellatrix lächelte selbstgefällig und Rodolphus legte unsicher den Arm um ihre Schulter. Sie wich kaum merklich zurück, ließ seine Liebkosungen aber schließlich über sich ergehen.
„Endlich...“, flüsterte er in ihr Haar. „Ich habe dich vermisst, Bella.“
„Ich dich auch.“, log sie. Und dann, es kostete selbst sie einiges an Überwindung, einen solch mächtigen Satz in den Mund zu nehmen, sagte sie: „Ich liebe dich.“
Und Rodolphus, ergriffen von der plötzlichen Offenbarung, erwiderte ihre Worte, bloß mit dem Unterschied, dass er sie ernst meinte.


Als sie in der späten Nacht ins Vollmondlicht tauchten und verhüllt durch den Wald schlichen, griff Rodolphus nach Bellatrix' Hand. Er fühlte sich, als habe er endlich sein Ziel erreicht, noch viel höher als jedes Andere in seinem Leben. Aber sie schlug seine Hand weg.
„Reiß dich zusammen.“, zischte sie. „Oder hast du einen Liebestrank genommen?“
Rodolphus redete sich ein, dass es sicherlich wirklich albern war, händchenhaltend mit ihr zu einem Todessertreffen zu gehen, aber unterschwellig schwante ihm, dass Bellatrix ihn schlichtweg vor dem Dunklen Lord verleugnen wollte.
„Sind wir gleich da?“, flüsterte Malfoy. „Mein Bein tut weh.“
„Meine Güte, was bist du? Ein Schlammblutmädchen?“ Vielleicht war das etwas zu harsch gewesen, aber Rodolphus war auf einmal so wütend, dass er sich nicht mehr beherrschen konnte. Er zertrat einen Ast zu seinen Füßen mit aller Kraft und beschleunigte seinen Schritt, um nicht länger bei den Anderen gehen zu müssen.
„Was in den gefahren ist, möchte ich wissen.“, sagte Rabastan zu Bellatrix. „Du und dein Wahnsinn, schätze ich.“
„Halt den Mund über Dinge, die du nicht verstehst.“, gab sie zur Antwort.
„Ich meine ja nur. Wie kommt es, dass du ihn so plötzlich doch willst?“
„Was heißt hier doch?“, keifte Bellatrix. „Ich wollte ihn schon immer. Ich dachte, das wäre hier jedem klar.“
„Bist du Beedle der Barde oder warum erzählst du mir hier Märchen?“
Bellatrix wirbelte herum und packte Rabastan am Hals. „Hör mal zu, du Klugscheißer! “, zischte sie, „Ich weiß absolut nicht, was dich zu der Annahme kommen lässt, dass du das Recht hast, über meine Gefühle für deinen Bruder zu urteilen.“
„Weil du selbst nicht weißt, ob du überhaupt welche für ihn hast.“ Rabastan befreite sich aus ihrem Griff.
So gerne er auch zugesehen hätte, Lucius und die übrigen Todesser waren weitergezogen und nun stand Bellatrix alleine mit Rabastan inmitten von ineinander verwachsenen Bäumen, die im Mondlicht wie knorrige Skelette über sie gebeugt waren. Ihre schwarzen, langen Finger zersausten Bellatrix das Haar und schnitten Rabastan in seinem Befreiungsakt ins Gesicht.
Bellatrix bebte vor Wut. Was nahm sich der Junge heraus, so mit ihr zu reden?
„Ich habe Respekt vor dir, das weißt du.“, erklärte er mit fester Stimme. „Aber hier geht es um meinen Bruder. Er hat mir von dem Kuss erzählt. Und davon, wie er sich fühlt, wenn du ihn so abweisend behandelst. Ich weiß, dass das Wichtigste in deinem Leben unser Herr ist und glaub mir, ich akzeptiere das. Ich selbst liebe ihn wie einen Vater. Aber ich kann es nicht ertragen, meinen Bruder leiden zu sehen.“
Rabastan wirkte auf einmal um Jahre älter und wäre Bellatrix nicht rasend vor Wut gewesen, hätte sie vielleicht so etwas wie Ehrfurcht verspürt.
„Du müsstest eigentlich wissen, wie das ist.“, sagte Rabastan leiser und blickte sie eingehend an. „Geschwisterliebe. Es gibt nichts Schlimmeres, als die leiden zu sehen, die man liebt. Blut ist dicker als Wasser, Bella. Und das Band zwischen Geschwistern kann kein Zauber der Welt trennen. Tu meinem Bruder weh und ich tue dir weh.“
Mit diesen Worten ließ Rabastan Bellatrix am Ende der Gruppe zurück. Sie bebte. Vor nicht allzu langer Zeit noch hätten diese schneidenden Worte ihr wehgetan. Sie hätten sie verletzt und ihr ein Gefühl wie ein schlechtes Gewissen gegeben. Aber alles, was sie jetzt spürte war das Brennen in ihren Augen, ein Brennen von Tränen, die sie niemals mehr weinen würde.


„Willkommen.“, sagte Lord Voldemort und blickte jeden seiner Anhänger für einen kurzen Moment an. „Ich sehe, wir haben Zuwachs bekommen.“
„Jasper Carmen.“, stellte sich ein Hufflepuff des vierten Jahres vor.
„Oh! Carmen.“ Voldemort zeigte ein entstellendes Lächeln. „Dein Vater ist mir wirklich sehr symphatisch gewesen, mein Junge. Er hat mir geholfen, vor nicht allzu langer Zeit.“
„Ja, Herr. Ich weiß. Sechs Muggel und acht Squibs, auf einen Schlag. Ich bin unglaublich stolz auf ihn.“, stotterte Jasper.
„Das kannst du auch sein. Es tut mir außerordentlich Leid um ihn. Mein Beileid.“
„Danke, Herr.“
Voldemort hatte sich die riesige Schlange Nagini um den aschgrauen Hals gelegt. Sein Umhang war von einem dunklen Grün und gab mehr von seiner Haut frei als gewohnt. Bellatrix konnte nicht anders, als auf seinen Brustkorb zu starren. Trotz seines sehnigen Erscheinens schien dieser ungewöhnlich kräftig zu sein. Er hob und senkte sich ganz normal und das war beinahe verwunderlich, wo Voldemort die meiste Zeit über doch eher weniger wie ein Mensch wirkte.
Nachdem sich auch eine Ravenclaw aus dem siebten Jahr und ein Gryffindor aus dem Sechsten als neue Anhänger vorgestellt hatten, fuhr Voldemort damit fort, von einigen seiner Erledigungen in der letzten Zeit zu sprechen. Viele Morde, einige Einstellungen von Todessern als Doppelagenten in Muggelschutzorganisationen und die Entführung einer alten, mächtigen Zaubertrankbrauerin, die Stärkungstränke aus seltenem, irischen Koboldblut fertigte. Voldemort verriet es nicht, aber seine Anhänger ahnten, dass er diese Tränke selbst zu sich nahm. Sein Ehrgeiz und Machthunger waren in jedem seiner Worte zu hören, es war unbestreitbar, dass er alles dafür tat, um an sein Ziel zu kommen. Das da war, der mächtigste dunkle Zauberer aller Zeiten zu werden. Der mächtigste Zauberer überhaupt.
Nach Ende der Besprechung und einigen Abklärungen mit seinen Todessern sollte das Treffen im Vollmond schon wieder zu Ende sein. Er verabschiedete sich gebührlich von ihnen. Dieses Mal würde niemand mit ihm im Wald zurückbleiben, um zu sterben. Doch als er sich umdrehte, um mit seiner Schlange von dannen zu gehen, bemerkte er, dass noch eine Gestalt an einem Baum lehnte.


Er sah selbst im Augenwinkel, wer es war. Mit einem Lächeln in den Augen das er, hätte er sich über Dinge wie diese Gedanken gemacht, beinahe als lasziv bezeichnet hätte, schaute ihn aus der Dunkelheit Bellatrix Black an.
„Möchtest du nicht mit deinen Freunden gehen?“, sagte er in einem herablassenden Tonfall.
Bellatrix sagte nichts. Sie stieß sich vom Baum ab und trat hinter Voldemort, der sich noch immer nicht umgedreht hatte. Je näher sie ihm kam, umso aufgeregter wurde sie, doch sie durfte sich davon nichts anmerken lassen. Was sie jetzt vorhatte, erforderte Mut und Kraft und Standfestigkeit.
„Ich möchte etwas wichtiges besprechen, Herr.“, flüsterte sie nah an seinem Ohr. Voldemort wand sich unter ihrem warmen Atem und ließ sich endlich dazu herab, sich umzudrehen und ihr in die Augen zu blicken. Das hübsche Mädchen lächelte.
„Worum geht es, Bellatrix?“, fragte er.
„Es geht um ihren engsten Vertrauten, Herr.“, wisperte Bellatrix mit Kinderstimme.
„Alphard ist dein Onkel, habe ich Recht?“, sagte Voldemort kühl. „Was ist mit ihm?“
„Was bedeutet er ihnen, Herr?“, fragte Bellatrix.
„Was für eine Frage ist das?“ Voldemort wich zurück. Er wusste nicht, was sie vorhatte.
„Ist er ihr engster Vetrauter, ja?“ Ihre hoch gestellte Stimme überschlug sich. „Ja?“
„So bezeichne ich ihn in der Tat.“ Voldemort nickte. „Hör zu, Bella. Wenn das eines deiner seltsamen Spielchen werden soll,- Ich glaube, du weißt, dass du mit mir nicht so umzugehen hast.“
„Sie genießen meinen ganzen Respekt, Herr.“ Sie verbeugte sich, so tief es ging. „Genau darum geht es doch.“
„Wie meinst du das? Jetzt sprich endlich!“
„Mir scheint es, als hätte mein Onkel nicht allzu viel Respekt vor ihnen. Sonst hätte er mir nicht all diese Dinge über sie erzählt, Herr. Sonst hätte er mich nicht in das Geheimnis des Medaillons und der Angelegenheit mit den Horkruxen eingeweiht.“
Voldemorts schmallippiger Mund stand offen. Wut trat in seine Augen. In seiner Umhangtasche hielt er den Zauberstab fest umklammert.
„Er hat mir alle diese Dinge erzählt... Keine Sorge, ich werde sie niemandem sonst verraten...“, säuselte Bellatrix. „Und dann hat er... Dann hat er mich...“ Sie presste die Lippen aufeinander, als wolle sie verhindern, in Tränen auszubrechen.
„Was?“, keifte Voldemort, genervt von der Langatmigkeit ihres Geständnisses.
„Er hat mich gefesselt.“ Bellatrix' Augen füllten sich mit Tränen, ihr Blick war starr auf Voldemorts Schlangenaugen gerichtet. Auch er konnte den Blick jetzt nicht mehr von ihr nehmen.
„Er hat mich gefesselt und überall angefasst. Er hat mich geschlagen.“, wimmerte sie und zog ihren Ärmel hoch, um Voldemort die blauen Flecke an ihrem Arm zu zeigen. „Es hat so wehgetan.“
Doch er würdigte die Blessuren keines Blickes. Er starrte Bellatrix in die Augen und kam nicht von dem perfiden Gedanken daran los, wie sie wohl ausgesehen haben musste,schutzlos und verwundbar wie das Fohlen, das sie getötet hatte, und in Fesseln. Der Gedanke daran lähmte ihn auf eine begierige Art und Weise, schürte aber gleichzeitig seine Wut auf seinen offenbar verräterischen engsten Vertrauten.
Als er wieder einigermaßen klar denken konnte, sagte er: „Gut. Ich werde Alphard sofort einen Besuch abstatten und dazu ausfragen. Danke, dass du mich darüber in Kenntnis gesetzt hast, Bellatrix.“
Er wand sich um und wollte gehen, als Bellatrix ihn mit all ihrer Kraft an der Schulter packte. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich loszureißen, egal, wie sehr sie sich anstrengte. Aber viel kräftiger noch als ihre Körperkraft war die Kraft ihres Willens und war er auch sonst alles Andere als sensibel, was Gefühle Anderer anbelangte, wusste er, dass er dieser Wille war. Er drehte sich wieder zu ihr um und sah sie wütend an.
„WAS?“, donnerte er. „Was gibt es noch!“
„Das mit den Horkruxen war nicht das einzige, was er mir erzählt hat.“ Sie trat ganz nah an Voldemort, schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass niemand sonst in den Schatten des nächtlichen Waldes lauschte und flüsterte ihm dann ins Ohr: „Ich weiß um ihre Herkunft, Herr. Ich weiß um ihren Vater.“
War sie ihm eben noch so nah gewesen, fand sich Bellatrix augenblicklich fünf Meter vor dem Dunklen Lord am Boden, mit einem stechenden Schmerz im Brustkorb.
„Hat er dir das wirklich erzählt?“, schrie Voldemort, baute sich über sie auf und zielte mit seinem Zauberstab genau auf ihr Herz.
„Ja, Herr.“, wimmerte Bellatrix. Dass er so reagieren würde, hatte sie zwar bedacht, aber nicht wirklich erwartet. Sie bekam Angst.
Voldemorts Gesicht hatte sich zu einer hässlichen Maske aus purem Hass verwandelt. Bellatrix, die sich sonst nach nichts mehr verzehrte als nach diesem Mann, hielt es kaum aus, ihn so anzusehen.
„Ich werde ihn töten!“, brüllte er. „Dieser Verräter!“
Bellatrix lachte. So wollte sie das hören. Ihr Plan ging auf.
„Was lachst du!“, schrie Voldemort. „Du bist nicht besser. Du bist zuerst dran!“
Das allerdings hatte Bellatrix wirklich nicht bedacht. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, Schwindel ergriff ihren Körper. Sie kauerte sich im nassen Laub vor Voldemort zusammen und hoffte mit ihrem ganzen Herzen, dass er ihr das nicht antun würde. Bei ihm, von seiner Hand zu sterben, erschien ihr zwar als der schönste nur vorstellbare Tod, aber sich jetzt schon in seinem Angesicht vorzufinden, das hatte sie nicht gewollt. Sie begann, zu weinen, und dieses Mal richtig. Es ging um ihr Leben.
„Avada-“, begann Voldemort, doch dann brach er ab. Er hatte es sich anders überlegt. Außerdem hatte Bellatrix' markerschütternder Angstschrei ihn zusammenzucken lassen.
„Bitte nicht, Herr, ich flehe sie an, bitte lassen sie mich am Leben, ich verspreche ich werde es niemandem verraten, Herr, ich verspreche es, aber bitte tun sie mir nichts, Herr, bitte.“
Bellatrix wimmerte wie ein kleines Kind und bekundete aus Angst immer und immer wieder ihre Treue. Voldemort zog ein angewidertes Gesicht. Sie kroch vor ihm auf dem Boden herum und legte den Kopf auf seine Füße, schmiegte sich an ihn, flehte, dass er sie am Leben ließ.
„Ich schwöre es ihnen, Herr, ich schwöre ihnen, nichts zu verraten und ich schwöre ihnen ewige Treue, wenn sie mich verschonen.“ Sie klammerte sich an seine Beine, doch er schüttelte sie ab wie Ungeziefer.
„Mach dich nicht lächerlich.“, knurrte er voller Abscheu. Dann beugte er sich, griff sie grob an der Schulter und stellte sie vor sich auf die Beine.
„Oh danke, Herr.“, wisperte Bellatrix. Tränen standen ihr in den plötzlich so kindlich wirkenden Augen, als sie ihn dankbar ansah. „Vielen, vielen Dank.“
„Ewige Treue und keinen Verrat?“ Voldemort sah sie prüfend an. Es war richtig gewesen, sie nicht zu töten. Sie war eine mächtige Hexe. Eine schöne junge Frau. Klug, gerissen und gewillt, alles für ihn zu tun. Ihm war eine bessere Idee gekommen, als sie einfach umzubringen. Er würde sie vollends zu seinem machen. Das wollte sich doch. Sie bemühte sich so um seine Nähe. Jeder andere, der an seiner Stelle gewesen wäre, wäre entzückt gewesen von ihren Avancen. Also würde er ihr ihren Willen geben und zu seinem Besten nutzen. Der Verräter würde sterben und sie würde seinen Platz einnehmen.
„Ja, Herr. Das und viel mehr schwöre ich ihnen. Und sollte ich den Schwur je brechen, so will ich sterben.“
„Das lässt sich einrichten.“, sagte Voldemort mit einem Lächeln. „Ein unbrechbarer Schwur läuft genau darauf hinaus.“
„Natürlich!“, seufzte Bellatrix. „Jetzt, hier.“
Sie reichte Voldemort die Hand, doch dann zögerte sie.
„Hier ist niemand, der den Zauber vollführen kann.“, stellte sie fest. „Wir brauchen einen Dritten.“
„Es gibt einen anderen Weg, Bella.“, sagte Voldemort süffisant lächelnd. „Das weißt du.“
„Nein, Herr.“, gab sie zu. „Ich weiß nichts von einem anderen Weg.“
Statt ihr diesen zu erklären, zückte Voldemort abermals seinen Zauberstab und richtete ihn auf Bellatrix' Gesicht.
„Schwörst du, alles, was der Verräter Alphard Black dir erzählt hat, als dein Geheimnis zu wahren, auf dass du es mit niemandem teilst?“, fragte er.
„Ich schwöre es.“, entgegnete Bellatrix mit zittriger Stimme.
„Schwörst du, mir bis zum Ende eine treue und ergebene Dienerin zu sein?“
„Ich schwöre es.“
Dann meinte Bellatrix, etwas wie ein Lächeln auf dem Gesicht des Dunklen Lords zu erkennen. Doch sie konnte es nicht lange ansehen, denn dann war es zu nah vor ihr. Krallenartige Finger gruben sich in ihr Haar, zogen ihren Kopf mit aller Kraft an das aschgraue Gesicht vor ihr und dann spürte sie kalte Lippen wie aus Marmor auf den Ihren. Sie wusste nicht, ob es die bindenden Ketten des Unbrechbaren Schwurs waren, die sich im Vollzug ihres Zaubers um sie legten, oder ein anderer, viel mächtiger Zauber, der sie in diesem Moment durchströmte wie das Feuer der Hölle, aber sie war unfähig, etwas anderes zu tun, als einfach nur dazustehen und sich von Lord Voldemort küssen zu lassen, als täte er dies aus so etwas wie Liebe und nicht aus der Verfolgung seines persönliches Ziels heraus.
Sie wollte den Kuss erwidern, denn nicht selten hatte sie sich genau das hier vorgestellt: Sie und Voldemort alleine im Verbotenen Wald. So abstrus ihr diese Gedanken erschienen waren, wie sehr sie sie beschämt hatten, so hatte sie doch stets danach verlangt. Doch jetzt konnte sie nichts tun als dastehen und hoffen, dass er sich nie wieder von ihr löste, um dass sie die stetige Abneigung in seinem Blick wieder sehen musste.
Doch er tat es. Sobald sich die engen Fesseln des Zaubers von ihren Schultern gelöst hatten, stießen die Küssenden voneinander und Voldemort blickte Bellatrix so verächtlich an, als wäre nicts geschehen.
Sie war auf die Knie gesunken und wagte es nicht, nach oben zu schauen.
„Geh zurück ins Schloss.“, befahl er ihr. „Rodolphus wartet sicher auf dich.“


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