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Fanfiction

Drei Schwestern - Pläne

von mia.winchester

Seitdem Sian die Wahrheit kannte, belauschte und verfolgte sie die verdächtigen Slytherins umso hartnäckiger. Sie wartete auf den perfekten Moment, um sie zu stellen, wartete auf einen handfesten Beweis für deren Machenschaften, den sie Dumbledore vorliegen könnte. Dass sie das, was dort mit ihnen vor sich ging, wirklich belegen konnte, war wichtig, denn oftmals hatte sie die Dinge überstürzt und Dumbledore alarmiert, wenn es in Wirklichkeit gar nicht nötig gewesen war. Zum Beispiel als sie in ihrem zweiten Jahr Professor Tagnus verdächtigt hatte, in Wahrheit ein mit einem Schrumpfzauber getarnter Riese zu sein, der Informationen an sein Volk verkaufte, damit die Riesen Hogwarts übernehmen konnten. Sian war darüber furchtbar aufgebracht gewesen und Dumbledore hatte tatsälich nachgeforscht, ob ihre Theorie stimmte, aber sie hatte vollkommen falsch gelegen, natürlich. Das einzig wirklich verdächtige an Professor Tagnus war sein Bart gewesen, der so dicht und lang war, dass er darin locker einen Riesen hätte verstecken können. Der richtige Riese, oder zumindest Halbriese, war Hagrid, ebenfalls rauschebärtig, abe kein bisschen verdächtig, und den grüßte Sian immer besonders gerne, wenn sie ihn auf dem Schulhof traf. Er schien wirklich nett zu sein. Und gar nicht wie jemand, den man ernsthaft verdächtigen konnte, die Kammer des Schreckens geöffnet zu haben. Dumbledore hatte gewusst, dass Hagrid zu so etwas nicht fähig war. Und da jetzt alle Schlussfolgerungen Sinn ergaben und Sian wirklich an einer großen Sache dran war, brauchte sie nur noch einen kleinen Beweis, musste die Anhänger von Voldemort auf frischer Tat ertappen, um sie Dumbledore vorbringen zu können. Dieser gutherzige und mächtige Zauberer würde sie schelten und Voldemort fassen und umbringen, oder zumindest nach Askaban schicken, wie er es mit dem anderen dunklen Magier Grindelwald getan hatte.
Doch genau jetzt, wo Sian eine Missetat, ein Vergehen, oder unheilvolle Gespräche über ihren unheimlichen Herren mitzubekommen erwartete, verhielten sich die vermeintlichen Anhänger Voldemorts wie ganz normale Jugendliche. Sie verloren kein Wort über ein Dunkles Mal oder irgendwelche Morde, sondern sprachen über den Frühling, die freien Tage, die vielen Aufgaben, die sie in der Zeit für die Schule nachholen mussten und ganz belanglose Dinge wie Musik und Bücher.
Selbst Bellatrix, die Sian in ihrem Kopf als die Anführerin festgelegt hatte, schien sich in der lauen Sonne um nichts zu scheren, als ihren Freund Rodolphus mit Küssen zu überhäufen. Das Schloss Hogwarts war umgeben von der Leichtigkeit des Frühlings. Nur eine ließ sich nicht vom Gelächter und dem Frohsinn anstecken.
Andromeda. Nachdem Sian und Andromeda sich am See unterhalten hatten, fiel es Sian schwer, in ihr die überhebliche Schwester von Bellatrix und eventuelle Anhängerin Voldemorts zu sehen. Sie hatte solch traurige Augen, die nur kurz aufleuchteten, wenn sie Sian in den Fluren traf, dass es selbiger wehtat, in sie zu blicken. Am liebsten hätte sie sich wirklich enger mit Andromeda angefreundet, aber da das, was im Moment ihr Leben bestimmte, genau gegen das verstieß, was Andromedas Leben seit jeher bestimmt hatte, wusste Sian, dass eine wirklich enge Bindung unmöglich war. Auch, wenn sie sich das ihrerseits wirklich wünschte. Andromeda war ihr wirklich lieb und teuer geworden, ohne, dass sie sie wirklich kannte und ohne, dass sie es gewollt hatte.
Wenn sie Andromeda also alleine in den Fluren traf, dann grüßten die Mädchen einander und redeten eine Weile über belanglose Dinge, ehe sie sich wieder ihren eigenen Problemen zuwanden.
Die da waren Liebeskummer für Andromeda und für Sian das absolute Defizit von Beweisen für aktuelle Machenschaften des aufstrebenden dunklen Magiers Lord Voldemort.


Narzissa und Lucius hatten die halbe Woche damit verbracht, in luftiger Kleidung auf dem feinen Rasen des Herrenhauses zu liegen und Tiere in den Wolken zu suchen. Eine Wolke sah aus wie ein Hase, die nächste wie ein Fisch. Außerdem hatte Narzissa Lucius ein wenig Klavierspielen beigebracht und wenn sie einander überdrüssig wurden, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück und lasen. Das Haus der Malfoys war nicht nur mit allerlei Prunk ausgestattet, sondern beherbergte auch Zimmer, die bis zur Stuckdecke mit Büchern vollgestopft waren. Narzissa fühlte sich, als wäre sie in ihrem ganz eigenen Himmel gelandet. Nicht nur, dass das Haus und der Park allerlei Möglichkeiten zur schönsten Zerstreuung boten. Gesina und Draconimus waren die freundlichsten Erwachsenen, die Narzissa je getroffen hatte. Und das war schwer zu glauben, wo sie auf den ersten Blick so blasiert und hochnäsig aussahen. Aber auch in Lucius hatte sich Narzissa getäuscht. Und der Apfel fiel bekanntlich nun mal nicht weit vom Stamm.
Ein wenig traurig machte die schöne Zeit Narzissa schon. Sie konnte so tun, als hätte sie keine Sorgen und zeitweise vergaß sie diese auch völlig, doch wann immer Gesina sich nach ihrem Wohlbefinden erkundete oder Draconimus mit ihr sprach, wann immer sie mit Lucius lachte und wenn sie sich abends vom schönen Tage ganz erschöpft in die weichen Kissen ihres Bettes fallen ließ, kam ihr die eigene Familie in den Sinn und dass sie sich dort niemals wieder so wohl fühlen würde, wie sie es bei den Malfoys tat. Nach nur vier Tagen hatte Narzissa das Gefühl, vollkommen Teil der Familie geworden zu sein.
Lucius war unbeschreiblich glücklich, dass er seiner lieben Narzissa eine so schöne Zeit bieten konnte. Er tat alles dafür, um dass es ihr gut ging und der zerstörerische Kummer, den sie noch vor wenigen Tagen auf dem Gesicht getragen hatte wie eine entstellende Maske, war der alten, zerbrechlichen aber anmutigen Schönheit gewichen, die er so an ihr mochte, beinahe schon liebte.
„Ich bin so froh, dich zu haben, Lucius.“, sagte Narzissa am vierten Abend, bevor sie zu Bett ging. Sie stand am Türrahmen und sah Lucius in seinem Bett an.
Er spürte seine Wangen heiß werden und nickte anerkennend. „Kann ich nur zurückgeben.“, sagte er kleinlaut.
„Sag es bitte keinem.“, brachte Narzissa hervor. „Aber ich wünsche mir so sehr, das hier wäre mein Zuhause. Statt meinem wirklichen Heim. Ich würde lieber hier mit dir wohnen und jeden Tag so schöne Sachen machen, statt mich weiter über meine zerstrittenen Schwestern und meine sorglosen Eltern zu ärgern.“
Lucius war ergriffen von dem, was sie sagte. Er war stolz auf sich und sein Haus, dass sie Narzissa so gut gefielen, gleichzeitig war er sehr traurig darüber, dass sie so empfand. Er kroch aus seinem Bett und ging auf Narzissa zu. In ihrem weißen Nachthemd sah sie noch viel blasser und verletzlicher aus als je zuvor. Das Mädchen aus Glas. Sie war wunderschön. Lucius durchfuhr ein ungekanntes Kribbeln, als er daran dachte, wie schön sie wohl in zehn Jahren sein würde. Als eine richtige Frau. Er nahm sich fest vor, sie nie gehen zu lassen, als er sie schließlich umarmte. Er würde es nicht ertragen, wenn sie in zehn Jahren nicht mehr an seiner Seite sein würde. Also machte er einen Plan. Er grub sein Gesicht in ihr Haar, das nach Gras und Wind roch, und schwor sich, das Mädchen in seinen Armen eines Tages zu heiraten. Und er fühlte sich kein bisschen als Kind, kein bisschen als der unterwürfige Junge, der er sonst war: Nur Mittel zum Zweck. Als er dort stand und draußen die Nacht hörte, Narzissa fühlte und roch und einfach nur glücklich war, fühlte er sich zum ersten Mal in seinem Leben als würde die Welt nicht länger denen gehören, vor denen er sich ducken musste und die ihn darin herum schubsten, sondern er fühlte sich, als gehöre die Welt ihm ganz alleine.



„Narzissa ist über den Frühling nicht da. Wieso ist Bellatrix nicht auch weg?“ Ted drückte den Quaffel in seinem Arm. „Die soll auch wegfahren.“
„Ja und du glaubst, wenn Bellatrix weg ist, bleibt Andromeda hier? Und du kannst mit ihr reden und ein bisschen rumknutschen?“, fragte Fabian.
„Nimm dich zurück.“, warnteb Ted. Fabian rauschte auf dem Besen an ihm vorbei. In einer flinken Bewegung schnappte er ihm den Quaffel aus der Hand.
„Hey!“, brüllte Ted, machte aber keine Anstalten, Fabian zu folgen. „Ist doch denkbar! Du weißt, die sind nicht mehr wie früher.“
„Ich weiß gar nichts.“, brüllte Fabian von weit oben. „Nur, dass du mir tierisch auf den Wecker gehst mit deinem Liebeskummer.“
Gideon flog neben seinen Bruder und stieß ihm mit der Faust in die Seite. „Lass ihn.“
„Meine Güte.“, keuchte Fabian. „Ist doch sowieso total untypisch für die paar freien Tage wegzufahren!“
„Ja aber Bellatrix und Rodolphus hätten sich doch einen schönen Liebesurlaub machen können!“, feixte Zachary, der zusammen mit den Jungs Quidditch trainierte. Er war der Kapitän der Mannschaft von Gryffindor.
„Oh Mann.“, seufzte Gideon. „Vielleicht ist es besser, wenn wir über etwas ganz anderes reden.“
„Oder zur Abwechslung mal trainieren? Statt hier dauernd nur rumzufliegen. Und was wollte Ted eigentlich mit dem Quaffel. Wie wärs, spielen wir?“, schlug Zachary vor und legte sich auf seinen Besen, um noch schneller um die in der Luft ruhenden Anderen zu wirbeln. „Du musst deine Präzision noch verbessern, Gid. Dein Bruder ist ein besserer Treiber.“
„Tja!“, lachte Fabian. „Ich mal wieder.“
„Das will ich aber sehen.“, bestimmte Gideon. „Lass die Klatscher frei!“
Zachary sauste zu Boden und öffnete den Ballkorb, um die Klatscher hinaus schießen zu lassen. Mit einem lauten Sausen stiegen sie in die Lüfte und nahmen sofort Jagd auf die Prewett-Brüder auf. Ted, der in der Mannschaft die Position des Suchers hatte und aus bloßer Langeweile an diesem Training teilgenommen hatte, verharrte in der Luft. Zu spät sah er, dass ein Klatscher mit vollem Tempo auf ihn zuraste. Seine Freunde rasten um ihn herum, doch er war mit Gedanken bei Andromeda und überlegte, wie er es nur schaffen könnte, sie endlich davon zu überzeugen, dass es nicht richtig war, wenn sie sich so dabei quälte, ihm fern zu bleiben.
„Ted!“, brüllte Gideon, doch Ted reagiert nicht.
Der Klatscher raste direkt auf Teds Oberarm zu.
„Ted! Ted, pass auf!“, schrie Fabian. Doch es war zu spät.



Am nächsten Tag trudelten hübsch verzierte Einladungen aus dünnem Pergament für diese wenigen Schüler ein, die dem Slug-Club angehörten. Wie jedes Jahr veranstaltete Horace Slughorn auch diesmal einen Frühlingsball, direkt an dem Wochenende, nachdem die Schüler aus ihrer Freizeit zurückgekehrt waren. Es würde sicherlich ein rauschendes Fest werden und Sian überlegte sich schon, was für ein Kleid sie sich dafür nähen würde. Sie hatte nicht viel Zeit dafür, schließlich war der Ball sehr bald, aber sie bestand, wie immer, darauf, sich ihr Festgewand selbst zu schneidern. Um sofort Stoff kaufen zu gehen, rauschte sie an den späten Frühstücksgästen in der großen Halle vorbei Richtung Gemeinschaftsraum, doch dann hielt sie inne. Es war das, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatte. Ein einziges Wort, das ihre Aufmerksamkeit weckte.
„An dem Wochenende ist auch wieder Vollmond.“, sagte Rabastan Lestrange am Slytherin-Tisch zu seinem Bruder. „Ihr wisst, was der Dunkle Lord uns dazu gesagt hat.“
„Nein, was?“, fragte ein Junge nach, der Andromeda noch nie aufgefallen war. Er gehörte nicht mal zum Hause Slytherin. Es war ein Ravenclaw, der sich allem Anschein nach auch den Kreisen Voldemorts angeschlossen hatte.
Bellatrix, die wie eine Königin am Kopf des Tisches saß und genussvoll an einer Traubenrispe kaute, sah sich mit hektischen Blicken um, ob jemand sie beobachtete oder belauschte. Sian wirbelte herum und setzte sich kurzerhand einfach an den Tisch nebenan, wo sie verächtliche Blicke von fremden Schülern kassierte.
„Was machst du hier, Albtraum-Sian?“, fauchte ein wirklich hässliches Mädchen.
Sian bedeutete ihr, still zu sein, damit sie wenigstens grob mitbekam, worüber die Slytherins hinter ihr sprachen.
„Erinnere dich doch, du Idiot.“, zischte Bellatrix. „Wir verlassen das Schloss und helfen ihm dabei, das nächste muggelstämmige Waisenhaus abzufackeln.“
Sian hielt den Atem an. Das konnte nicht wahr sein! Die Anhänger Voldemorts waren genau so grausam wie dumm, solch einen schrecklichen Plan für andere eventuell hörbar zu besprechen.
„Er hat gesagt, wir können uns austoben.“, lachte Rabastan.
„Das ist schon grausam, oder?“, fragte der Ravenclaw.
„Wenn du was dagegen hast, zisch ab!“, bellte Rodolphus. „So ist das nun mal. Man muss Opfer bringen auf dem Weg nach Oben.“
„Vielleicht sollten wir das doch nicht hier besprechen.“, zischte Bellatrix. Sian zog die Schultern zusammen, als könne sie sich vor dem, was jetzt auf sie zukam, schützen. Doch es half nichts. Die skeptischen Blicke derer, die mit ihr am Tisch saßen, sowieso ihre starre Haltung hatten Bellatrix wohl stutzig gemacht. Sian war geliefert. Sie hatte sich verraten.
„Ich habe das Gefühl“, sagte Bellatrix Stimme auf einmal ganz dicht an Sians Ohr. „Eine gewisse Person belauscht uns.“
Bellatrix war aufgestanden und beugte sich nun von hinten über Sian. Ihr Atem war heiß an Sians Ohr. Sie selbst wusste nicht mehr, wie man atmet.
Doch statt, wie Sian es erwartete, sie auf der Stelle zu erwürgen, strich Bellatrix ihr beinahe zärtlich über den Nacken und schließlich verschwanden die Slytherins und der Ravenclaw aus der großen Halle.
Als sie weg waren, konnte sich Sian einigermaßen entspannen.
„Was zur Hölle war das?“, fragte ein Hufflepuff schräg gegenüber.
Sian schüttelte nur mit dem Kopf. „Das war der Wahnsinn. In Person.“, sagte sie leise.
Eigentlich wäre sie ihnen gefolgt, aber nun, da Bellatrix sie halbwegs erwischt hatte, traute sie sich nicht. Für einen kurzen Moment überlegte sie sogar, die Verfolgung der Sache ganz aufzugeben. Aber dann kam ihr in den Sinn, dass sie es schaffen könnte, das ganze drohende Unheil zu unterbinden. In der Nacht, in der der Frühlingsball stattfand, würde sie Dumbledore alarmieren und rechtzeitig rufen, um dass er Voldemort und seine Anhänger stoppen konnte. Und sie würde ihm dabei helfen.
Sie überlegte kurz, ob sie direkt zu ihm ging, aber es würde effektiver sein, wenn sie es genau dann tat, wenn es auch wirklich geschah. Stattdessen blieb sie bei ihrem alten Plan, in Hogsmeade Stoff für ihr Kleid zu kaufen. Wenn man schon die Zaubererwelt rettete, konnte man dabei doch auch gut aussehen.


Das nächste, was Ted sah, war Andromeda. Ganz schwach und dunkel, fast eines mit der Nacht, die ihn umgab, schwebte ihr Gesicht über ihm. Er träumte. Sein Kopf tat ihm schrecklich weh, aber die schlimmsten Schmerzen bereitete ihm sein Oberarm. Der Klatscher hatte ihn gnadenlos zertrümmert. Er würde lange keine Quidditch mehr spielen können. Er spürte Wut in sich aufkochen und Verwirrung, weil Andromeda über ihm so echt und nah erschien. Er streckte den unverletzten Arm aus, um sie zu berühren, und als seine Finger ihr Gesicht trafen, merkte er, dass es kein Traum war. Augenblicklich zog sich sein Magen zusammen und er versuchte, sich aufzurichten.
„Bleib liegen.“, sagte Andromeda. „Und vor allem, bleib leise.“
Sie war wirklich hier. Sie saß an seinem Bett im Krankenflügel. Und sie redete wieder mit ihm. Endlich.
„Andromeda!“, platzte er trotz ihrer Bitte hervor. „Ich kann nicht fassen, dass du hier bist.“
„Ich auch nicht.“, murmelte Andromeda. „Aber ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht. Als ich gehört habe, was dir passiert ist, bin ich-... Na ja, nicht sofort los. Ich musste den ganzen Tag über so tun als würde mich deine Verletzung nicht im gerinsten kümmern, aber sobald alle Anderen eingeschlafen sind, habe ich es einfach getan. Ich habe mich rausgeschlichen, Ted. Und ich habe nicht viel Zeit. Ich wollte nur mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“
Ted nickte. „Mir geht’s prima.“, log er. Andromeda lächelte voller Mitleid.
„Ach Ted.“, seufzte sie. „Nie zu schade für einen Spruch.“
„Nie.“, witzelte Ted. „Was ist mit dir? Ich meine, wie geht’s dir?“
Andromeda schüttelte bloß mit dem Kopf und gab Ted damit zu verstehen, dass es ihr nicht anders ging, als er schon ahnte.
„Du siehst mich doch.“, fügte sie leise hinzu.
„Das tu ich.“, sagte Ted. „Jeden Tag. Und ich weiß, dass du mich auch siehst. Andromeda-“
„Ted, bitte.“, fiel sie ihm ins Wort. „Fang nicht wieder damit an. Du weißt, es geht nicht. Ich wollte nur nach dir sehen, weil ein gebrochener Arm wirklich schlimm ist. Das hat nichts damit zu tun, ob... Du weißt schon.“ Doch Andromeda log. Ted sah es in ihren Augen und hörte es an ihrer Stimme. Er wollte sie dennoch in dem Glauben lassen, dass er ihre Worte hinnahm.
„Danke trotzdem.“, sagte er. „Es ist wirklich lieb von dir, dass du hergekommen bist.“
Dann schwiegen beide. Im Krankenflügel lag niemand sonst als Ted selbst. Es war dunkelste Nacht und obwohl sie so dicht beieinander saßen, fühlten sich Andromeda und Ted schrecklich einsam. Bis sie aus heiterem Himmel seine Hand griff und fest drückte. Ted sah zu ihr auf und entdeckte perlengleiche Tränen auf ihren Wangen.
„Nicht doch.“, sagte er. „Bitte nicht.“
Mit der gesunden Hand strich er ihr die salzigen Tränen aus dem Gesicht und Andromeda schmiegte sich ganz ohne es wirklich zu wollen an seine Hand.
Dann sah sie auf und alles schöne, was sie je für Ted empfunden hatte, lag in ihrem Blick.
Ted konnte nicht anders. „Hör zu.“, sagte er. „Ich habe einen Plan. Wir beide hauen ab.“
„Sei nicht albern, Ted.“, sagte Andromeda. „Wie meinst du das?“
„Ich meine damit, dass wir beide einfach abhauen. Wir schmeißen die Schule hin und sehen uns die Welt an. Wir zaubern ohne Ende herum und keiner kann uns dafür drankriegen, weil wir in einem Monat eh siebzehn werden. Wir fliegen auf unseren Besen über die Ozeane und lernen fremde Zaubererkulturen kennen. Und wenn du magst, zeig ich dir auch die Welt meiner Familie. Die nichtmagische Welt.“
Andromedas Tränenfluss hatte sich noch verstärkt. Sie sah Ted tief in die Augen und genoss jedes Wort, das er sagte. Mit Hoffnung und Vernunft, die in diesem Fall absolute Gegensätze bildeten, zugleich.
„Das geht nicht, Ted.“, flüsterte sie. „Das wäre mein Tod.“
„Sag so was nicht. Als ob dich deine Familie umbringt. Jetzt bist du aber albern.“
„Das vielleicht nicht, aber sie brennen mich ganz bestimmt aus dem Stammbaum. Und Bella redet nie wieder mit mir.“
„Das tut sie auch jetzt nicht!“, zischte Ted. „Ich weiß, das klingt hart, aber gib es endlich auf, so krampfhaft zu versuchen, es all denen, die nur noch gemein zu dir sind, trotzdem Recht zu machen. Hör doch mal auf dein Herz.“
Andromeda fühlte sich an die Worte von Sian erinnert und nahm sich vor, sich beim nächsten Treffen bei ihr für diesen Rat zu bedanken. Auch, wenn er ihr nicht half. Denn sie konnte es nicht. Sie wusste, wie man auf seine Mutter, auf seine eigene Schwester und auf die Wünsche eines dunklen Magiers hören konnte, aber die Stimme ihres eigenen Herzens hatte sie stets überhört.
„Ted, es geht nicht. Wie stellst du dir das vor? Das können wir nicht machen.“, sagte Andromeda mit tränenerstickter Stimme.
„Klar können wir das.“, sagte Ted. Seine Augen glänzten beinahe wahnsinnig. Irgendein Gedanke hatte ihn gepackt, das konnte Andromeda darin erkennen. Er richtete sich jetzt ganz in seinem Bett auf und griff Andromedas Hände mit seiner Rechten.
„Andromeda.“, sagte er und sah ihr fester in die Augen als je zuvor. „Heirate mich.“


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Als ich das Buch las, sah ich es sofort vor mir. Für mich war klar, wie der Film aussehen würde.
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