von Gx2^4
Hermine war froh, dass das Fenster auf war, denn es war unangenehm stickig in diesem Raum, und sie würde umkommen, wenn ihr nicht ab und zu die kühle Nachtluft über das Gesicht streichen würde.
„Sollte der Fall eintreten, dass sich ein Verdächtiger nicht widerstandslos abführen lässt, sind alle Mittel erlaubt, die zur Ergreifung des Verdächtigen nötig sind, sofern dies mit den übergeordneten internationalen Gesetzen vereinbar ist!“ Der kleine Mann dessen graues Haar nur noch vereinzelt existierte, und ansonsten der blanken Kopfhaut Platz gemacht hatte, blickte mit müden Augen in die Runde.
Sein Aussehen war ebenso langweilig wie sein Vortrag, und seine Stimme so gelangweilt wie sich seine Zuhörer fühlten.
„Kann mir jemand sagen, was für übergeordnete internationale Gesetze das sein können?“ fragte er in die Runde, und obwohl wohl die meisten in diesem Raum zu einer Antwort fähig gewesen wären, waren sie doch viel zu faul die Hand zu heben.
Stattdessen starrten sie weiterhin Löcher in die Luft, und so war es mal wieder Hermines Hand, die als einzige in die Luft gereckt wurde.
„ja, Miss...“ der kleine Mann deutete auf sie. Ihren Namen kannte er immer noch nicht, obwohl er sie nun schon ein gutes halbes Jahr unterrichtete.
„Es gibt nicht besonders viele Internationale Verträge. Aber einer, und der wohl wichtigste ist das internationale Geheimhaltungsabkommen!“
Der Mann nickte, und fuhr seinen Vortrag fort.
Zwölf gelangweilte Gesichter blickten ihm entgegen. Zwölf paar Augen, die meist nur noch zur Hälfte geöffnet waren.
Es waren die zwölf Menschen, die gerade dabei waren ihre Ausbildung zu einem vollwertigen Auror zu bestreiten.
Plötzlich zuckte Hermine zusammen.
Jemand hatte sie aus ihrem trägen daher-Schlummern gerissen, indem er ihr auf die Schulter getippt hatte.
Erschrocken und blitzschnell fuhr Hermine mit ihrem Kopf herum und starrte den Jungen neben ihr an. Ihre Augen funkelten aufgebracht, doch sie sagte kein Wort, genauso wie er.
Er blickte sie an, und Hermine meinte Besorgnis in seinen Augen zu lesen.
Harry tippte mit einem Finger, an dem er einen silbernen Ring trug, auf ein Stück Pergament, das auf dem Tisch lag. Vorsichtig schob er es auf ihre Seite des Tisches.
Hermine nahm das Pergament verwundert entgegen, und blickte neugierig darauf hinab.
„Willst du es mir sagen?“ stand dort in eiliger Schrift hin gekritzelt.
Einige Augenblicke starrte Hermine auf diese fünf Wörter, und blickte dann irritiert zur Seite direkt in Harrys Gesicht, der sie die ganze Zeit beobachtete.
„Was?“ formte sie mit dem Mund, ohne dass ein Laut diesen verließ.
Harry zog die Augenbrauen hoch, und blickte sie durchdringend an.
Hermine hielt diesen Blick nicht aus. Diesen durchdringenden Blick. Dieser Blick, der ihr sagte, wie nah sie sich standen. Der ihr sagte, dass Harry genauso wie sie selbst wusste, dass da etwas war, dass es da etwas gab, was sie beschäftigte, was sie bedrückte. Er kannte sie einfach zu gut.
Resigniert schnappte sich Hermine Harrys Feder aus seinem lockeren Griff. Sie dachte eine Sekunde nach, und schrieb dann eine schnelle Antwort direkt unter Harrys Frage auf das Stück Pergament.
„Gehen wir nachher noch ein Eis essen?“
Hermine wollte nicht wahr haben, dass ihr Herzschlag sich erhöhte, während sie Harry anblickte, und auf eine Reaktion von ihm wartete. Sie wollte nicht sehen, wie sehr sie in diesem Moment hoffte, bangte.
Es ging nur um ein Treffen, ein unschuldiges Treffen, und doch zitterte sie als hinge ihr Leben davon ab, dass er zusagte.
Harry nickte.
Und im nächsten Moment machte sich eine riesige Erleichterung in ihr breit. Sie konnte nicht umhin zu lächeln.
Doch gleichzeitig hatte sie Angst, dass Harry es sah, es bemerkte. Und deshalb drehte sie sich ganz schnell wieder weg und blickte auf den kleinen grauen Mann, der ihnen das magische Rechtssystem näher brachte.
Die folgenden zwanzig Minuten waren für Hermine eine einzige, zähe Qual.
Sie blickte wie in Trance auf den sich bewegenden Mund des alten Mannes, der ausschweifend, und so langweilig wie eben möglich erklärte wie das Rechtssystem in der magischen Gesellschaft funktionierte.
Es war nichts neues für sie, und sie hörte auch gar nicht richtig zu, denn ihre Gedanken rasten.
Sie war richtig nervös, obwohl sie wusste, wie lächerlich das war. Sie hatte sich schon so oft allein mit Harry getroffen, so viel Zeit allein mit ihm verbracht.
Hermine war nervös, weil sie wusste was Harry sie fragen würde. Weil sie wusste, dass ihre Antwort alles verändern würde.
Sollte sie es wirklich tun? Die Wahrheit sagen?
War es nicht dieses eine Mal, nur dieses eine Mal besser, zu lügen? Die Dinge so zu belassen, wie sie waren?
Die Zweifel hatten Hermine fest im Griff. Zweifel die sie packten und nicht mehr los ließen. Zweifel die alles andere hinter einem dunklen Vorhang verschwinden ließen.
Endlich war es dann vorbei. Der Mann verabschiedete sich und schloss die Stunde.
Harry redete noch ein wenig mit den anderen Studenten, Hermine jedoch blieb still. So wie so oft in letzter Zeit.
Wie zufällig ging ihr Blick auf den silbernen Ring, an Harrys Hand.
„Kommst du?“ fragte Harry. Er stand plötzlich direkt vor ihr, sodass Hermine erschrocken zusammenzuckte.
„Wo warst du schon wieder mit deinen Gedanken?“ fragte er sie lächelnd, und nahm ihre Hand, um sie daran mit sich zu ziehen.
Heiße Blitze entluden sich in ihrer Magengegend, in dem Moment, da seine Hand die ihrige berührte.
„Nirgendwo.“ log sie, und ließ sich von ihm aus dem Raum ziehen.
Sie nahmen an ihrem Stammplatz im Eiscafe in der Winkelgasse platz. Hermine mochte diesen Platz, weil bei gutem Wetter immer die Sonne darauf schien, und man außerdem einen guten Blick auf die immer belebte Einkaufsgasse hatte, sodass man die Menschen beobachten konnte die hier vorbei gingen.
Sie bestellten ihr Eis, und Harry lehnte sich dann erst einmal mit geschlossenen Augen zurück.
Das Leben als Auszubildender Auror war stressig. Und Harry und Hermine fühlten sich eigentlich ständig müde und erschöpft. Deshalb nutzten sie auch jede freie Minute um sich einmal zu entspannen.
Harry seufzte, und lehnte sich auf seinem Stuhl weit zurück.
Als er die Augen leicht öffnete, dass heute etwas anders war.
Hermine tat es nicht – wie sonst üblich – ihm gleich, und lehnte sich erschöpft zurück, um zum ersten Mal am Tag einmal durchzuatmen. Nein Hermine saß angespannt und kerzengerade auf ihrem Stuhl, und beobachtete scheinbar interessiert die vorbeilaufenden Hexen und Zauberer.
Harry öffnete seine Augen nun wieder ganz, und blickte Hermine aufmerksam an. Er versuchte zu ergründen, was in ihr vor ging. Was mit ihr geschehen war.
Schon etwa eine Woche benahm sie sich so. Immer verspannt, immer mit den Gedanken woanders, und immer ausweichend, wenn er sie darauf ansprechen wollte.
Sie hatte sich weit zurück gezogen, und Harry überlegte schon fieberhaft, ob er etwas falsches zu er gesagt, etwas falsches getan hatte. Doch ihm fiel nichts ein.
Deshalb hatte er sich entschlossen sie zu konfrontieren. Sie war seine beste Freundin, und er stand ihr so nahe wie niemandem sonst.
„Mr Gunther is echt ne Schlaftablette, was?“ Harry versuchte mit einem unbeschwerten Thema das Gespräch zu eröffnen.
Der Versuch misslang jedoch gänzlich.
„mmh“ war alles was Hermine dazu zu sagen hatte.
Hermines Herzschlag war erhöht. Sie hatte ein wenig Bauchschmerzen – ja ihr war richtig schlecht.
Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, und hatte einfach nur Angst.
Angst vor dem, was ihr bevor stand.
Vorsichtig blickte sie immer Mal wieder herüber zu Harry.
Er war ihr bester Freund. Ihre Beziehung war etwas ganz besonderes. Dieses gegenseitige Vertrauen. Das ständige sich unterstützen.
Hermine hatte nicht gedacht, dass sie so etwas je erleben würde. Sie gaben und teilten Stärke. Sie hatten alles durchgestanden. Gemeinsam. Seite an Seite.
Diese einzigartige Freundschaft war ein Geschenk! Ein Geschenk, das sie nicht aufs Spiel setzen wollte.
Und doch war da noch dieses andere Gefühl. Ein Gefühl, das eigentlich in ihrer Beziehung keinen Platz haben sollte. Ein Gefühl, das diese Freundschaft unwiderruflich verändern wollte – und das war es, was sie am aller wenigsten wollte.
Sie wollte nicht fühlen, was sie fühlte. Sie wollte es verdrängen.
Sie wollte mit Harry befreundet sein. Und sie wollte das alles nicht aufs Spiel setzen, nur wegen eines Gefühls.
Ein Gefühl, das sie nicht haben sollte. Das nicht da sein sollte. Und doch war es da. Immer und überall.
Das Gefühl war mächtig.
So mächtig, dass es sie von innen heraus zerstörte.
Qualen durchlitt sie nur wegen dieses Gefühls. Nichts als Schmerz, hatte ihr dieses Gefühl bisher gebracht. Schmerz, der ihr die Luft zum Atmen nahm. Schmerz, der sie einschnürte.
Sie hatte dagegen angekämpft, gehofft dass es eines Tages verschwinden würde. Doch das tat es nicht.
Das Gefühl war da. Immer. Und es würde nicht verschwinden.
Und dann war da dieser Moment gewesen. Der Moment, der ihr die Augen geöffnet hatte. Der Moment, der alles verändert hatte.
Nie hatte sie sich so verloren gefühlt wie in diesem Moment. Nie so leer. So allein.
Es war der Moment, da ihr endgültig klar geworden war, dass sie so nicht weiterleben konnte. Mit diesem Gefühl. Es konnte nicht so weitergehen.
Sie musste aufhören sich etwas vor zu machen. Die Freundschaft, so wunderbar sie war, sie würde nun enden.
Das Vertrauen, die Stärke, die aus dieser Freundschaft hervor gegangen war, würde verloren gehen, und nichts als Schmerz zurück bleiben.
Hermine drehte den Kopf weg von Harry als sie bemerkte, dass eine feuchte Träne ihre Wange herunter lief.
Harry sollte es nicht sehen. Harry durfte es nicht sehen. Ihren Schmerz.
Natürlich hatte Harry es bemerkt. Natürlich war ihm nicht verborgen geblieben, wie aufgewühlt Hermine war.
Er rückte seinen Stuhl um den kleinen runden Tisch herum näher zu ihr.
Ganz vorsichtig tastete er sich dann an sie heran, nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Als sie ihn trotzdem nicht ansah sondern weiter den Kopf von ihm weggedreht hielt, strich er mit der Hand ihren Arm herauf, und dann langsam wieder hinab. Er spürte, wie er eine weiche Spur der Gänsehaut auf ihrem Arm hinterließ. Sie erschauerte kurz, und blickte dann zu ihm herüber.
Er sah den Schmerz ihn ihren Augen, und fragte sich zum wiederholten Male, was nur geschehen sein mochte.
„Sagst du es mir jetzt?“ fragte er sie nach einigen Momenten vorsichtig.
Es dauerte unzählige Augenblicke, bis sie endlich reagierte.
Sie nickte.
Nach weiteren elend langen Sekunden, begann sie dann schließlich zu sprechen.
„Du musst..“ begann sie, und ihre Stimme zitterte kaum „versprich mir, dass wir das hier“ sie deutete mit der Hand zwischen sich und Harry hin und her „ nicht verlieren! Versprich mir, dass ich dich nicht verliere!“
Harry sah sie verwundert an.
„Natürlich Hermine! Wir sind Freunde. Es gibt nichts in der Welt, was das ändern könnte! Du kannst mir alles sagen, das weißt du doch.“
Hermine nickte leicht, schien aber nicht sonderlich beruhigt.
Harry sah wie sie einmal ganz tief durchatmete, und dann sprach sie es einfach aus. Ganz schnell, und es fiel Harry schwer sie zu verstehen, und doch verstand er sofort.
„Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!“
Harrys Augen wurden groß und größer, und er starrte sie an. Kein Laut wollte seine Lippen verlassen.
„Als du mir letzte Woche erzählt hast, du und Ginny, ihr hättet euch verlobt da... ich habe mich noch nie so leer, so verloren gefühlt!“ sie redete einfach weiter, nur um die Stille zu vermeiden, die sonst unweigerlich aufkommen würde.
Harry starrte sie an. Ungläubig hatten sich seine Augen geweitet. Er schien nicht fähig zu reagieren.
„Ich weiß, dass du nicht das selbe für mich empfindest. Und ich will unsere Freundschaft auch nicht verlieren. Das ist mir viel zu wichtig. Unsere Freundschaft ist das wichtigste in meinem Leben!“
Hermine schien nicht zu stoppen. Sie war so Nervös, hatte eine solche Angst vor seiner Reaktion, dass sie versuchte diese herauszuzögern, indem sie einfach immer weiter redete. Sie redete, und redete, und wollte selbst nicht wahr haben, dass mit jedem Moment, da er nicht aufsprang und verschwand, mehr Hoffnung in ihr aufkeimte. Hoffnung die es nicht gab. Die es nicht geben konnte.
Sie blickte noch einmal wie zufällig auf den Verlobungsring an seinem Finger. Ein Ring, der sie verfolgte. In ihren Träumen. Immer wieder ging ihr Blick zurück auf diesen Ring. Der Ring, der all ihre Hoffnungen unter sich begrub.
Nun jedoch war ihr Redeschwall gestoppt und sie sah ihn einfach nur noch an. Sie starrte ihn an, und wartete, hoffte.
Ihr Herz schlug heftig und schmerzhaft. Es fiel ihr schwer zu atmen, als würde ihr jemand die Luft abschnüren.
Harry schien keine Anstalten zu machen, etwas zu sagen. Er starrte sie immer weiter einfach nur an. Der Unglaube war ihm ins Gesicht geschrieben. Und in ihm schien es wie verrückt zu arbeiten.
„Bitte Harry, sag etwas! Irgendwas!“ flehte sie ihn nach einer gefühlten halben Ewigkeit des stillen beieinander-sitzens an. Sie hielt es einfach nicht mehr aus. Ihr Magen schlug purzelbäume. Sie war so nervös. Sie fühlte sich, als hinge ihr ganzes Leben, von seiner Reaktion ab.
Und dann – endlich – öffnete Harry den Mund.
„Seit... wann?“ fragte er matt.
Hermine zuckte etwas mit den Achseln. „Irgendwie schon immer denke ich. So richtig klar wurde es mir aber erst, als du mir letzte Woche sagtest, du hättest dich mit Ginny verlobt. Ich weiß einfach nicht was mit mir seit dem los ist. Ich kann einfach an nichts anderes denken...“
„..Ginny...“ murmelte Harry leise. Er schien vollkommen verwirrt und überrumpelt.
„Ginny!“ wiederholte er „Ich bin mit Ginny verlobt. Hermine... wie kannst du... gerade jetzt?“
Sie sah heinab auf ihre Knie.
„Ich weiß“ murmelte sie „Ich weiß, das es falsch ist...was meinst du wie sehr ich mich dafür hasse! Aber ich liebe dich, und ich kann an nichts anderes mehr denken...“
Ihr Blick scheinbar interessiert auf ihre Knien liegen. „Und jetzt hasst du mich..“ murmelte sie noch leiser, und sie konnte nicht verhindern, dass vereinzelte Tränen ihre Wangen hinab liefen, und auf ihre Knie tropften.
Überrascht zuckte sie zusammen, als sie spürte, wie sein Zeigefinger, ihr Kinn berührte. Er drückte ihr Gesicht nach oben sodass sie sich ansehen mussten. Er blickte ihr direkt in die Augen. Etwas wildes tobte dort in seinen Augen. Etwas, was sie dort noch nie gesehen hatte. Dieses wilde flackern, faszinierte sie.
So sehr, dass sie gar nicht bemerkte, wie nah er ihr inzwischen gekommen war.
Nur noch Zentimeter lagen zwischen ihren Gesichtern. Und als sie dann spürte, wie seine Nasenspitze, die ihre berührte, glaubte sie ihr Herz würde aussetzen.
Ihr Magen zog sich zusammen. Und ihr Atem ging schnell und flach.
Sie wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, ohne wirklich zu wissen, was das überhaupt war, als es passierte.
Er küsste sie.
Auf den Mund.
Seine Lippen berührten die ihrigen. Ganz ganz vorsichtig, als fürchte er sie zu zerbrechen, wenn er zu viel Druck anwendete.
Ihr zusammengezogener Magen dehnte sich wieder aus. Ihr Herzschlag explodierte, sie spürte mehr denn je jede einzelne Faser ihres Körper. Sie spürte ihre Hände, die auf wundersame Weise auf einmal umschlungen um Harry herum lagen.
Sie zog ihn an sich, so sehr sie konnte, und lehnte sich selber gleichzeitig so weit wie eben möglich vor.
Langsam und vorsichtig öffneten sie ihre Münder. Seine Zungenspitze stieß in ihren Mund vor, und sie zuckte überrascht ob des willkommenen, jedoch unangekündigten Eindringlings.
Sie tastete mit ihrer eigenen Zunge vor, berührte ihn. Schmeckte ihn.
Vor ihrem inneren Auge explodierte ein Meer aus Farben. Alles war so hell, so freundlich. Alles war perfekt.
Sie fühlte Harry, und nur so konnte sie glaube, dass es kein Traum war, den sie hier gerade erlebte. Nein es geschah wirklich. Ihr Traum wurde Wahrheit.
Harry küsste sie.
In diesem Moment, war Hermine die glücklichste Person auf der Welt. Nichts konnte ihr jetzt noch etwas anhaben, denn sie hatte ihr größtes Glück gefunden.
„Ähem“ Ein Räuspern.
Ein Räuspern, dass sie zurück holte in die Wirklichkeit.
Hermine hielt die Augen geschlossen und seufzte, als sie den Kuss beendet hatte.
Nun war sie es, die sich mit geschlossenen Augen zurücklehnte. Ihre Augen waren immer noch geschlossen, und ein unbegreiflich glückliches Lächeln hatte sich auf ihrem Gesicht eingenistet.
Das Lächeln umspielte ihre Lippen, und war so vollkommen, dass es auf ihr Inneres hindeutete. Diese vollkommene Glückseligkeit, die sie in diesem Moment spürte, hatte sie so noch nie gefühlt.
„Hier ist ihr Eiscafe, und der Schokoeisbecher!“ sagte die Frau, die sie unterbrochen hatte. Sie stellte beides auf dem Tisch ab, und verschwand eilig wieder.
Hermine hatte hatte inzwischen ihre Augen geöffnet, und blickte Harry einfach nur an.
Und als sie sah, was er tat, zuckte sie zusammen.
Vorbei war es mit der Glückseligkeit. Mit dem vollkommenen Glück. All das war vorbei!
Harry starrte mit ernster Miene auf seinen Eiscafe, und spielte mit der rechten Hand, an dem silbernen Ring herum, der an seiner linken Hand war.
Sein Blick ging ruckartig zu Hermine herüber. Er blickte sie einige Sekunden tief in Gedanken an, bevor er offenbar aus einem Gedanken heraus aufsprang.
Das geschah so plötzlich das Hermine erschrocken zusammenzuckte.
„Ich muss gehen, tut mir leid!“ sagte er nur, und drehte sich im nächsten Moment um die eigene Achse, und war verschwunden.
Und da war es dann wieder.
Dieses leere Gefühle.
Dieses Gefühl, sie würde fallen, und nichts würde sie auffangen.
Ihr wurde mit einem Mal schlecht. Sie hatte jeden Appetit auf ihr Schokoeis verloren.
Sie starrte wie verloren auf die Stelle, an der Harry noch vor Sekunden gestanden hatte.
Doch dann erregte etwas im Hintergrund ihre Aufmerksamkeit.
Sie wandte ihren Kopf herum, aus einem plötzlichen Gefühl heraus, das ihr sagte, sie würde beobachtet.
Und da sah sie sich plötzlich Auge in Auge gegenüber mit ihrer größten Angst.
Ihre roten Haare identifizierten sie eindeutig. Hermine kannte diese Harre. Es waren Weasley-Haare.
Dort, im Schatten eines hohen Gebäudes, etwa 10 Schritte von ihr entfernt, stand Ginny Weasley. Der silberne Ring an ihrer Hand blitzte in der Sonne, als sie ihn mit zitternden Fingern von ihrer Ringfinger ab zog.
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Wenns irgendwer bis hier hin geschafft hat, würd ich mich riesig über ein Review freuen!
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