von Enim-Reh
Chap 11: Friends will be friends
An der Tür stand niemand anderes als Moony. „Du bist wieder zurück?“, fragte ich und legte Lily einen Arm um. Moony lächelte und kam zum Bett, Pad trat hinter ihm ein. „Ich hab gehört, dass es dir nicht gut geht und da hab ich meine Reise einfach mal unterbrochen! Außerdem hab ich schon so lange nichts mehr von euch gehört und musste euch unbedingt noch mal treffen.“, antwortete Moony und blickte uns drei an. „Du hast uns echt gefehlt, Remus!“, sagte Lily, stand auf und umarmte ihn freundschaftlich. „Ihr habt mir auch gefehlt. Und wie geht es dir James?“, fragte Moony und setzte sich auf den Stuhl neben meinem Bett. „Es war schon mal schlimmer.“, antwortete ich und Sirius half mir mich aufzurichten. Dafür war ich noch nicht stark genug. Oder der Kuss hatte mir einfach zu viel Kraft gekostet. Aber das war es wert. „Wenn du das sagst, James, dann wird es wohl stimmen.“, antwortete Moony.
„Warum strahlt ihr die ganze Zeit eigentlich so?“, fragte Sirius und auch Remus blickte interessiert auf. Ich blickte zu Lily und sie lächelte mich an. „Lily hat sich entschlossen bei mir einzuziehen!“, sagte ich und meine Freunde strahlten. „Das ist ja klasse!“, strahlte Sirius. „Dann brauch ich mir ja gar keine Sorgen mehr darüber machen, ob ich was zu essen bekomme!“, fügte er hinzu und grinste breit. „Ey, jetzt glaub mal nicht, dass ich eure Putz- und Kochfrau werde!“, empörte sich Lily wütend und eingeschnappt, doch das Glitzern in ihren Augen verriet sie und ich wusste, dass sie gar nicht so wütend war. Mir konnte sie zwar nichts vorspielen, aber Sirius ging sofort darauf ein. „Lily, das tut mir Leid! Das war nur ein Scherz. Nur Spaß!“, versuchte er meine Freundin zu beschwichtigen. Doch Lily verschränkte die Arme und blieb stur. Ich musste mich schwer zusammenreißen nicht laus loszulachen. Sirius stand auf und kniete sich vor Lily hin. „Oh bitte, herzallerliebste Lily. Freundin meines besten Freundes. Und vielleicht auch spätere Ehefrau!“ Er lachte. Ich fand das gar nicht zum lachen. Ich hatte schon oft davon geträumt, aber wir waren einfach zu jung. Ich blickte zu Remus und konnte aus seinem Gesicht lesen, dass er genauso wie ich wusste, dass Lily nur schauspielerte. Aber Sirius war manchmal einfach zu unaufmerksam.
Das Spiel ging so lange weiter, bis mich mein bester Freund um Hilfe bat. In diesem Moment konnte ich mich einfach nicht mehr zurückhalten und musste einfach drauf loslachen. Sirius blickte verwirrt in die Runde. Nun verstand er die Welt nicht mehr. „Du bekommst auch gar nichts mit, Sirius, oder?“, fragte Remus lachend. Mein bester Freund zog die Stirn kraus und man sah, wie es in seinem Kopf rattern musste. Dann fiel plötzlich die Galeone und er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Ihr seid so dumm!“, lachte er. „Nicht nur wir!“, sagte Lily. „Genau…“, sagte ich und fügte hinzu: „Aber einer ist noch viel schlimmer.“ „Ihr sollt doch nicht immer so gemein zu Peter sein!“, sagte Sirius mit ernster Stimme und die war nicht gespielt. „Eigentlich warst…“, begann Lily, doch ich hielt ihr den Mund zu.
Wir hatten den ganzen Vormittag noch viel Spaß. Remus erzählte uns von seiner Reise und was er alles erlebt hatte. So gegen eins kam meine Mom vorbei und brachte mir frisch gebackenen Kuchen und ein paar Süßigkeiten. Doch wirklich interessant wurde der Tag erst um vier. Es klopfte an der Tür und ich dachte, es seien Remus und Sirius, die sich zusammen mit meiner Mom wieder verkrümelt hatten. Doch es war kein anderer als Albus Dumbledore persönlich. „Guten Tag, Professor!“, begrüßte ich ihn leise, denn Lily war an mich gekuschelt eingeschlafen. „Guten Tag, James; aber das Professor darfst du gerne weglassen. Nenn mich doch Albus. Du hast schließlich deinen Abschluss gemacht!“, antwortete er leise und lächelte mich an. „Was treibt Sie…Ich meine Dich, hier hin?“, fragte ich und sah zu meinen ehemaligen Schulleiter auf. Dieser setzte sich auf den freien Stuhl neben dem Bett und antwortete: „Das, was ich dir jetzt sage, ist wirklich geheim und darf nur an ausgewählte Personen weitergegeben werden.“ Ich sah ihn aufmerksam und interessiert an. Er sah ernst aus und zückte seinen Zauberstab. Ein kleines Wort und eine Bewegung, doch nichts geschah. Zumindest nichts, was man sehen konnte. Er hatte wohl einen Muffliato über den Raum gelegt, sodass wir uns ungestört unterhalten konnten. „Da bin ich aber mal gespannt.“, sagte ich und strich Lily gedankenverloren durchs Haar. „Spätestens nach dem Angriff in Godrics Hollow muss dir bewusst geworden sein, wie kritisch die heutige Situation ist.“ „Natürlich. Deswegen will ich ja auch meine Ausbildung zum Auror absolvieren.“ „Das weiß ich natürlich, aber James, das was ihr in dieser Ausbildung lernt, hilft nur in begrenzten Maße.“ „Wie meinst du das?“ „Ihr lernt zwar, wie ihr mit den Totessern umgehen müsst, aber ihr seid nicht sicher vor Übergriffen auf die eigenen Kreise. Immer wieder werden Informationen an Voldemort persönlich übergeben, die er eigentlich nicht wissen dürfte.“ „Aber da kann man doch nie sicher sein, oder etwa doch?“ „Naja, so ganz unrecht hast du nicht. Aber ich bin gerade dabei mehrere Verbündete gegen Voldemort und seine Gefolgsleute zu suchen. Menschen, die geeignet sind und denen ich vertrauen kann. Und so habe ich einen Orden gegründet. Einen Orden, der sich gegen Voldemort richtet.“ „Und dieser Orden hat uns dort unten gerettet, stimmt’s?“ „Ich sehe schon, du bist ein sehr schlauer junger Mann! Aber du hast Recht. Diese Menschen gehörten zum Orden des Phönix’ und…“ „Ich möchte auf jeden Fall mitmachen. Ich will Lily beschützen können vor diesen Aasfressern. Diese Totesser sollten sich in Acht nehmen.“
Dumbledore lachte leise. „Ich wusste, dass du so reagierst. Dein Vater wäre stolz auf dich!“ Ich lächelte melancholisch als Dumbledore Dad erwähnte. Doch dann wich die Melancholie der Wut. „Wenn diese dreckigen Totesser nicht gewesen wären, wäre er heute noch am Leben!“, sagte ich wütend und Lily regte sich in meinen Armen. Ich hatte völlig vergessen, dass sie anwesend war. Sie seufzte leise auf, doch schlief weiter. „James, ich wollte dich tatsächlich fragen, ob du beitreten willst, aber eine Bedingung hätte ich. Oder besser gesagt zwei. Erstens, du darfst es niemanden weiter sagen. Sirius und Lily wissen schon Bescheid. Noch am Abend des Angriffs traten sie dem Orden bei. Dein Freund Remus Lupin sogar noch früher. Er trat noch vor Beginn der Ferien dem Orden bei und erledigte in den letzten Wochen seine erste Mission.“ Dafür war er also unterwegs. Kein Wunder, dass er nicht viel erzählen durfte und wir keinen Kontakt zu ihm gehabt hatten. „Das wird kein Problem sein. Ich will natürlich niemanden gefährden.“ „Das ist gut. Aber ich habe auch nichts anderes von dir erwartet, James. Aber genauso wichtig ist die zweite Bedingung. Du darfst unter keinen Umständen aus Rache einen Kampf antreten. Ich weiß, du hast viel erlebt in deinem jungen Leben, aber es kann sehr gefährlich werden, wenn man aus Rache in einen Kampf zieht. Ich habe es selbst schon oft erlebt.“ Ich nickte. Auch wenn ich es nicht wirklich verstand, musste er wohl Recht haben. Er hatte schließlich ein paar mehr Erfahrungen in seinem Leben gesammelt als ich. „Dann werde ich dich nun noch einmal offiziell fragen. James Potter, wollen Sie in den Orden des Phoenix’ eintreten und für die Seite der Guten kämpfen und dadurch verhindern, dass Voldemort und seine Totesser, wie sie sich nennen, die Herrschaft an sich reißen?“, fragte Albus mit ernster Stimmer und ich bejahte. „Dann heiße ich dich herzlichst im Orden Willkommen. Aber sieh dich vor. Die Ordensmitglieder sind wie Auroren auch ein beliebtes Ziel für Angriffe. Ich melde mich, wenn ich die nächste Sitzung einberufe. Ich werde euch einen Brief mit Ort und Zeit zukommen lassen.“, sagte Dumbledore und stand auf. „Und nun muss ich mich leider von dir verabschieden. Die Arbeit ruft. Auch außerhalb der Schulzeit muss in Hogwarts einiges erledigt werden. Dann wünsch ich dir noch gute Besserung und einen erfolgreichen Karrierestart. Bis bald!“, verabschiedete sich Dumbledore, schwang seinen Zauberstab (um vermutlich den Muffliato wieder aufzuheben) und verschwand durch die Tür.
Als die Tür hinter Dumbledore ins Schloss fiel regte sich Lily in meinen Armen und sah mich verschlafen an. „Morgen…“, nuschelte sie und ich lächelte sie an. „Morgen stimmt nicht ganz. Es ist ehrlich gesagt schon zwanzig vor sieben, abends!“, erwiderte ich und sie streckte mir die Zunge raus. „Das sagt man halt automatisch wenn man aufwacht.“, murmelte sie, wobei ich ein paar Worte nicht sehr klar verstehen konnte und sie mir nur aus dem Kontext erschließen konnte. „Bekomme ich denn demnächst morgens eine nettere Begrüßung, wenn du bei uns einziehst?“, fragte ich und küsste Lily auf die Schläfe. Sie grinste leicht und sagte: „Kommt drauf an, ob du sie verdienst.“ „Was soll das denn heißen?“, empörte ich mich und lachte leise auf. „Das weißt du ganz genau!“, lachte sie und küsste mich auf den Hals. „Du weißt, dass ich mich schonen soll!“, räusperte ich mich als sie mir erst einen Knutschfleck verpasste und dann meinen Hals mit ihren Lippen und ihrer Zunge weiter liebkoste. „Ein bisschen Kuscheln wird doch wohl drin sein!“, lachte sie, doch ich schob sie bestimmt ein bisschen von mir weg. „Mir ist das ein bisschen zu riskant. Im Gegensatz zu dir hab ich nicht geschlafen und ich bin müde. Ich hoffe du verstehst das.“, sagte ich ernst und blickte ihr dabei tief in die Augen. Sie schloss die Augen für einen kleinen Augenblick und nickte. „Du hast ja Recht!“, antwortete sie und kuschelte sich in meine Arme. „Ich will schließlich, dass es dir gut geht!“ Ich schloss die Augen und zog sie fest in die Arme. „Bleibst du bei mir die Nacht?“, fragte ich und spürte, wie sie nickte. Ich atmete tief ein und sog dabei ihren Duft ein. Und schon bald war ich im Land der Träume.
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