von Simone Luna Rose
Sag' mir das dieser Ort hier sicher ist.
Und alles Gute steht hier still
Die Welt hatte aufgehört sich zu drehen. Plötzlich war mir alles um mich herum einfach nur noch gleichgültig. Ich vergaß wo ich war, dass über mir im Schloss der größte Krieg in unserer Welt herrschte. Ich vergaß in diesem Moment sogar mich selbst. Wer war ich? Ich war nur noch das Mädchen, dass gerade geküsst wurde. Geküsst. Von Ron Wealsey. Ich konnte mich nur noch auf ihn konzentrieren. Wie lange hatte ich gebraucht, um zu merken, dass er mehr war. Mehr als mein bester Freund, mehr als nur der, der auf meiner Hochzeit in der ersten Reihe sitzen sollte... Nein, in diesem Augenblick war Ron Weasley der Mann, der neben mir am Altar stand...
Wo dachte ich hin? Meine Gedanken überschlugen sich jedoch wusste ich genau, was ich da gerade tat...und trotzdem war ich nicht fähig, klar zu denken... Ich spüre seine Lippen immer noch auf meinen... Er war so zärtlich... Man, wie konnte ich nur eine Sekunde daran zweifeln, das sich ihn liebe? Seine Zunge hatte nur nach einer Zehntel Sekunde meine Lippen berührt und ich konnte kaum anders, als ihr Einlass zu gewähren. Ich war schockiert. Schockiert und überrascht. Überrascht, wie sehr er mich doch zu begehren schien. Aber es machte mir nichts aus, denn ich begehrte ihn genauso. Ich liebte ihn schon so lange.
Jetzt wusste ich es. Jetzt war ich mir sicher. Und es war nicht nur eine dumme Verliebtheit, wie es damals bei Viktor gewesen war. Es war so komplett anders, wenn ich mit Ron zusammen war. Ich hatte niemals Angst, wenn ich bei ihm war. Ich musste niemals fürchten, dass mich Jemand oder Etwas verletzen würde, denn er beschützte mich. Er hatte mich gerettet, in jeder Art und Weise, wie ein Mensch einen anderen Menschen auch retten konnte.
Seine Lippen schmeckten so gut. So einzigartig. Er schmeckte nach Pfefferminz, roch ein bisschen nach Zitrone... Ich hatte ihm doch letztes Weihnachten ein Parfüm geschenkt, konnte es sein, dass er es trug??? Oh mein Gott... Und wie verrückt das hier doch war! Er hielt mich so fest in seinen Armen, das ich fast ohnmächtig vor Glück zu werden schien... Ich bekam bald keine Luft mehr... Ron... Hör' nicht auf, bitte...
Und dass das Wort, dass du mir heute gibst
morgen noch genauso gilt.
Ich fuhr mit meinen zitternden Händen durch sein nasses, wunderbares rotes Haar. Auch ich war vollkommen durchnässt. Meine Haare fielen mir unkontrolliert in die Stirn. Meine Klamotten klebten mir am Körper und eigentlich wollte ich nur noch raus aus diesen nassen Sachen... Aber was kümmerte es mich. Sein Haar... Ich liebte sein Haar. Ich liebte alles an ihm. Ich war nicht fähig, zu atmen. Ich musste Luft holen...
Gott sei Dank löste sich Ron im selben Moment von mir, denn ich hätte nicht die Kraft gehabt, mich von seinen Lippen loszureißen. Viel zu lang hatte ich darauf gewartet. Heftig atmend zog er mich näher zu sich. Ich legte meine Stirn an seine. Ich sah nichts mehr, außer seine blauen Augen. Wie schön sie doch waren! In diesem Moment verlor' ich mich ganz und gar darin.
Noch ein paar Sekunden blieben wir so stehen. Es kam aber wie eine Ewigkeit vor. Plötzlich konnte ich nicht mehr anders und musste lächeln. Ron strich mir vorsichtig die nassen Haare aus dem Gesicht. Er selbst war auch völlig nass und mindestens genauso nervös wie ich, ich konnte seinen Herzschlag spüren, als ich mit nervösen Bewegungen über seinen Brustkorb fuhr. Ich musste ihn berühren... Nach minutenlangem Schweigen durchbrach er dann diese friedliche, einzigartige Stille. „Geht's dir gut, Hermine?“ Was für eine Frage, Ron Wealsey! Immer noch zitternd nahm ich seine Hände in meine eigenen. Mein nervöses Lächeln wurde erwidert. Wie schön es doch war, in sein lachendes Gesicht zu blicken und seine Hände dabei zu halten. Ich fand endlich die Worte, die ich für angebracht hielt. „Es ging mir nie besser.“
Diese Welt ist schnell und hat verlernt, beständig zu sein.
Denn Versuchungen setzen ihre Frist.
Wie sanft er über meine Handknochen streichelte... Mit seinen unsagbar blauen Augen starrte er mich an. Anscheinend wusste er auch nicht recht, was er jetzt sagen sollte. Bitte – er sollte mich doch einfach nur küssen, nie wieder loslassen... Ich atmete unruhig. Ich musste ihn noch einmal küssen, ich war nicht sicher, ob wir diese Nacht überleben würden... Langsam näherte ich mich wieder seinem Gesicht... Er wusste genau, was ich vor hatte. Er strich mit seinen Händen über mein Gesicht. Wie weich und zart seine Hände waren. Könnte ich doch nur die Zeit anhalten! „Hab' ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass deine Augen schön sind?“ Oh Ron! Du machst mich so... verrückt. Ich musste ihn küssen, nur noch einmal... Ich musste sichergehen, dass ich das gerade nicht träumte... Und sanft legte ich meine Lippen auf seinen wunderbaren Mund. Meine Gefühle trugen mich davon, über tausend Ozeane. Er legte seine Hand in meinen Nacken, mit der Anderen krallte er sich in meine Hüfte... Er wollte mich! Und ich wollte ihn, doch schon so verdammt lange. Als ich damals seine Hand gehalten habe, im Krankenflügel... Er hatte meinen Namen geflüstert. Hermine... Ich war stundenlang bei ihm gewesen, ich wollte ihn nicht eine Sekunde mehr loslassen... So sehr hatte ich ihn damals schon gewollt. Und jetzt begehrte ich diesen Jungen mehr den je! Ich wollte Ron jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde... Ich war mir bei keiner Sache jemals so sicher, wie in diesem Moment mit ihm.
Doch bitte schwör', dass wenn ich wieder komm'
alles noch beim Alten ist.
Ich erkundete mit meiner Zunge jetzt seinen gesamten Mund, ich griff wieder in sein Haar und klammerte mich an seinen Hals. Er sollte merken, dass ich ihn die ganze Zeit über doch auch schon liebte! Als er uns verlassen hatte, war ich ihm nachgelaufen. Ich hätte ihn niemals loslassen dürfen. Er hatte mich ganze 6 Wochen mit Harry allein gelassen, meine Sehnsucht nach ihm wurde fast unerträglich! Und dann war er wiedergekommen. Und mein grenzenloser Egoismus hatte es nicht zugelassen, dass ich ihm damals schon meine Liebe so offen zeigen konnte.
Hermine Granger, manchmal konntest du so dumm sein!
Sehnsucht. Ja, jetzt wusste ich genau, was Sehnsucht war. Ron Weasley, jetzt lasse ich dich sicher niemals wieder gehen!
Wieder schaffte ich es nicht aus eigener Kraft mich aus unserem leidenschaftlichen Kuss zu lösen, wieder tat er den ersten Schritt. Er lächelte. Dieses Lächeln raubte mir die Kraft, mich auf meinen Beinen zu halten. Ich sackte zusammen. Schützend legte er seine starken Arme um mich, er würde mich nie fallen lassen, da war ich mir sicher... Ich klammerte mich an ihn. Ron nahm mich behutsam in seine Arme und setzte sich mit mir auf den kalten Boden der Kammer.
Gib' mir ein kleines bisschen Sicherheit, in einer Welt, in der nichts sicher scheint.
Gib' mir in dieser schnellen Zeit irgendwas, das bleibt.
„Mir geht’s gut, mach' dir keine Sorgen...“ Ich konnte kaum noch klar denken. Immer noch faszinierten mich seine endlos blauen Augen... So sehr... Ich hielt seine Hand. Langsam begann ich, die Kälte auf meiner Haut wieder zu spüren. Er beugte sich ganz nah zu mir. Gott im Himmel. Ich spürte seinen Atmen auf meiner feuchten Haut. Ich schoss meine Augen. Er sollte nicht bemerken, dass seine bloße Nähe mich fast um den Verstand brachte. Als ich wieder mit meinen Händen über seinen harten Brustkorb strich, merkte ich, dass sein Herz immer noch schnell schlug, fast im Takt mit meinem eigenen Herzen.
Er hatte sich neben mich auf den Boden gelegt. Seinen Körper und meinen Körper durchfuhr nun die eisige Kälte. Unsere beiden Körper waren vollkommen durchnässt. Ich sah weiter in seine Augen, die mich an ihn zu fesseln schienen. Ron starrte mich ebenfalls unentwegt an. Ich fühlte, wie er über meine Jacke strich und seine Finger mit meinen verschränkte.
Auch, wenn die Welt den Verstand verliert:
Das hier bleibt unberührt.
Nach einer Ewigkeit fand ich erneut ein paar Worte. „Ron, das hier.. ist so verrückt“ Ich brach ab und küsste ihn erneut. Immer vertrauter wurde das Gefühl, dass immer wieder aufloderte, wenn ich ihn küsste. „Verrückt ja.“ Ich lies ihm kaum Zeit, zu antworten. Wie wenn ich eine Sucht stillen wollte, so hängte ich an seinen Lippen. So wunderbar! Er zog mich näher zu sich. „Hermine...“ murmelte er und küsste meinen Hals... Er küsste mein Ohrläppchen... Ich suchte nach seinen zarten Lippen, ich begehrte ihn so sehr. Ich fand sie und wäre am liebsten mit ihm verschmolzen... Das hier – war für immer. Plötzlich wusste ich es...
Nichts passiert.
Ich war der mächtigste Mensch der Welt, mit ihm an meiner Seite.
Ich konnte wieder von selbst stehen. Ich erhob mich und zog auch Ron mit nach oben. Jetzt war es real, jetzt war es die Wirklichkeit. So glücklich war ich noch nie in meinem Leben. Ron Weasley, du und ich, wir gehörten zusammen. Ehe ich noch überlegen konnte, hatte ich meine Gedanken laut ausgesprochen. Er schaute mich mit überlegendem Blick an. Dann küsste er mich erneut, kurz, aber genauso leidenschaftlich und ehrlich, wie ich ihn zuvor geküsst hatte. Er nahm mich zärtlich in seine Arme, streichelt über meinen nassen Rücken und murmelte an mein Ohr: „Ich lass' dich nie wieder gehen!“ Oh, das hatte ich auch nicht vor...
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