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Fanfiction

Philia - Freundschaftsliebe ist die stärkste Liebe - Kapitel 4: Das Grab unter den Fichten

von Paddy_4

Hallo, Leute! Nach einer recht schweren Zeit für mich, bin ich wieder da und hab auch gleich ein neues Kapitel mitgebracht. Ich hoffe ihr verzeiht mir die große Schreibpause, aufgrund einiger Umstände.
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und ihr schreibt hoffentlich genauso fleißig Kommentare wie sonst immer ;)

Ich grüße Mine1980, Harry James Potter, Hermine Jane, Forrest, Readingrat, Dumbledore, Albus & *silverbird*

Bin wieder da! ;)

LG Pat

PS: Danke für die Komplimente über mein Banner. Ja ich habs selbst zusammengebastelt und bin auch recht stolz drauf. :)

PS2: Bei Imminent Danger wirds bald weitergehen und zwar mit einem neuen Kapitel und einem neuen Banner ;)

Viel Spaß beim Lesen!



_____________________________________________________________________


Sie wirbelten zügellos durch den Raum. Wurden fortgeschleudert.
Fort von dem Wald, in dem einst die Quidditch-Weltmeisterschaft veranstaltet worden war und fort von den Greifern und dem Werwolf Fenrir Greyback höchstpersönlich.
Sekunden später schlug Harry mit dem Zeltboden unter seinen Knien und der Hand auf Aidans kalter Brust auf harten, unnachgiebigen Boden. Ein lautes Scheppern ertönte, als die Pfanne aus ihren Händen sprang und über den Boden schlitterte.
Stille legte sich über sie und der dunkle Schatten, den die mächtigen schwarzen Wolken draußen über sie warfen, kroch schleichend durch die zitternden Zeltwände.

Panisch richtete Harry sich auf und eilte aus dem Zelt.
Eisige, klare Luft drängte sich in seine Lungen und zu seiner Überraschung schwebten vor seinen Augen dicke, flauschige Schneeflocken durch die Luft.
Eine feine Schicht Schnee lag bereits auf dem Boden und breitete sich auf dem ganzen Gipfel des Berges aus, auf dem sie gelandet waren.
Ihr Zelt stand auf einem großen Fleck weichen Grases, doch um sie herum lag ein unüberschaubares Feld aus Steinrissen, die einer ausgetrockneten Strecke Erde glichen.
Drei große Fichten thronten über ihnen, ihre eisgrünen Blätter dem Horizont entgegengestreckt.
Doch so atemberaubend die Aussicht auch war, Harry achtete gar nicht auf sie.
Mit erhobenem Zauberstab blickte er in alle Richtungen, bereit dem nächst besten Greifer oder Todesser einen Fluch auf den Hals zu jagen.
„Siehst du jemanden?“, flüsterte Hermine ängstlich.
„Nein, ich glaube wir sind in Sicherheit. Fürs erste jedenfalls.“, sagte er.
„Bist du dir sicher? Das letzte Mal, als du das gesagt hast, wurden wir in einem Café fast umgebracht.“, erwiderte sie und ihre Augen huschten nervös hin und her.
Schnell eilte sie voraus und schwang ihren Zauberstab. Leise murmelnd beschwor sie sämtliche Schutzzauber, die sie vor einem weitern Aufeinandertreffen mit Voldemorts Anhängern bewahren würden.
„Salvio hexia…Protego Maxima…Repello Muggeltum…Muffliato…Repello Inimicum…â€
Das beruhigende Flimmern durchleuchtete die Luft ringsumher und kurz konnte Harry die schützende Kuppel sehen. Wieder einmal musste er über Hermines unglaubliche Fähigkeiten staunen.
Ohne sie wäre er aufgeschmissen und schon längst in Voldemorts Fänge gegangen.
Mit gesenktem Kopf taumelte sie zurück an seine Seite.
Ihr goldenes Haar wehte in der kalten Bergluft umher. Harry seufzte leise auf.
„Harry?“, wisperte sie und trat vor ihn, ihre Augen auf sein Gesicht gerichtet.
„Du bist genial, Hermine.“, sagte Harry mit ernster Stimme. „Ohne dich wär ich bereits tot.“
Sie lächelte zaghaft. „Unsinn, Harry.“, erwiderte sie.
„Nein, Hermine. Wie du den Protegoschild übers Zelt gezogen hast.“, sagte er. „Du warst großartig. Ehrlich, Hermine.“
Hermine seufzte leise auf und Harry sah eine Träne über ihre Wangen kullern.
Langsam legte sie ihre Arme um seine Mitte und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
„Ich bin froh, dass du bei mir bist.“, flüsterte er plötzlich.

Hermine keuchte leise auf und drückte sich fester an ihn. Sie weinte.
„Alles in Ordnung.“, wisperte Harry in ihr weiches Haar an seinem Kinn.
„Nein…es – ist nicht alles in Ordnung.“, jammerte sie und blickte zu ihm auf.
Kurz nickte sie ins Zeltinnere. Harrys eiserner Blick folgte ihrem Nicken.

„Aidan…ich liebe dich.“
Caroline lag auf dem leblosen Körper, das Gesicht fest an seinen Hals gepresst, die Hände eng um seinen Oberkörper geschlungen und die Haare schützend über sein bleiches Gesicht gelegt. „Aidan, bitte wach auf. Komm zu mir zurück. Lass mich nicht alleine!“
Ihr verzweifeltes Bitten und Flehen hallte durchs ganze Zelt.

„Wir hätten früher eingreifen sollen.“, wimmerte Hermine und griff hilfesuchend nach dem rauen Stoff des Zelts. Markenerschütternde Schluchzer folgten dem verzweifelten Wimmern und Caroline krächzte unverständliche Worte. Ihre bleichen Hände krallten sich in den Zeltboden, ihre Knöchel traten hervor. Sie fing zu hyperventilieren, ihr ganzer Körper fing an zu beben.
Harry wollte helfen, sie beruhigen und zur Vernunft bringen, doch er konnte es nicht. Stocksteif stand er da. Unsichtbares Eis kettete ihn an den Boden und ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust machte es ihm unmöglich sich zu bewegen. Jeder weitere Schluchzer war wie eine Welle eiskalter Angst die seinen Körper durchströmte.
Wie konnte er sie beruhigen, wenn er doch selbst kaum atmen konnte? Wie sollte er ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde, wenn er doch selbst ganz genau wusste, wie sie sich fühlte.
„Aidan…BITTE!“, schrie Caroline und hämmerte mit flachen Händen auf die Brust des Toten.
„Caroline!“, rief Hermine plötzlich, als diese mit unkontrollierbarer Wucht auf Aidan einschlug. Schnell stolperte sie auf sie zu und ging auf die Knie.
„Caroline! Hör auf!“, sagte Hermine beschwichtigend und schloss vorsichtig die Hände um ihre Handgelenke. Doch Caroline schien sie nicht zu beachten. Immer weiter und immer härter prügelte sie auf Aidan ein.
„Hör auf!“, rief Hermine verzweifelt, doch nach einem weiteren Versuch sie festzuhalten, drückte Caroline sie grob zur Seite und plötzlich schrie sie noch lauter.
„Wie konntest du es WAGEN!“, kreischte sie, völlig außer sich. „WIE KONNTEST DU ES WAGEN MICH ZU VERLASSEN! WARUM BIST DU EINFACH GESTORBEN UND HAST MICH HIER ALLEIN GELASSEN!? BITTE, KOMM ZURÜCK!“
Laut kreischend stürzte sie sich auf Aidans leblosen Körper.
„Ich kann ohne dich nicht leben! Bitte, komm zurück!“, schluchzte sie.
„Caroline…“, versuchte Hermine es erneut. „Ist ja gut…alles okay.“ Doch sie antwortete nicht. Völlig entgeistert rappelte Hermine sich auf.
„Harry, was sollen wir…?“, flüsterte sie ihm ängstlich zu. Er wusste es nicht.

Langsam schlurfte er durchs Zelt, hob die Pfanne auf und stellte sie auf dem Herd ab.
Er nahm die Decke von seiner Pritsche und legte sie behutsam über Carolines Schultern.
Harry setzte sich neben sie auf den Boden. Hermine tat es ihm gleich. Sie warteten.
Carolines Schluchzen erstarb nach und nach, bis nur noch heiseres Krächzen aus ihrer Kehle drang. Harry atmete tief durch und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Rücken.
„Es tut mir Leid wegen deinem Freund.“, sagte er. „Wir waren zu langsam. Es tut mir Leid…“
Und plötzlich wandte sie ihm, ihr Gesicht zu.
Ihre Augen tiefrot, mit dunkeln Ringen darunter und auf ihren Wangen, die Abdrücke des Reißverschlusses von Aidans schwarzer Jacke. Ihr Blick war leer und emotionslos.
„Harry Potter…“, krächzte sie. „Du bist…Potter!?“
„Ja.“, flüsterte Harry. Hermine rückte näher an ihn heran und legte eine Hand auf sein Knie.
„Harry Potter…“, flüsterte sie wieder. „Und du bist…“
„Hermine Granger.“, setzte Hermine fort und versuchte ein wenig zu lächeln.
Caroline zeigte keine Reaktion. Geistesabwesend wanderte ihr Blick zum Boden.

Draußen ertönte ein lautes Grollen, gefolgt von einem fernen Donnern.
Harry blickte in das Gesicht des jungen Mannes, der neben ihnen lag. Kalt und regungslos, mit Falten in die weiße Haut eingraviert, die nicht zu seinem Alter passten.
„Du bist eine Muggelstämmige.“, schloss er nach einer Weile. „Das Ministerium ist hinter dir her, nicht wahr?“ Entgeistert blickte sie in sein Gesicht.
„Aidan ist mit mir geflohen. Es musste das nicht tun. Ich wollte nicht, dass er mit mir geht. Ich hätte ihn davon abhalten sollen. Ich bin Schuld…“
„Nein bist du nicht.“, drängte Hermine schnell.
„Doch bin ich!“, sagte Caroline schrill. „Ich bin Schuld. Nur meinetwegen, ist er tot! Aidan ist gestorben, weil ich zu feige war, mich dem Ministerium zu stellen.“
Sie fing an schnell den Kopf zu schütteln, sie krallte ihre Finger ins sandblonde Haar und verzog ihr Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Wieder strömten Tränen über ihre schmutzigen Wangen.
Hermine zögerte zuerst, doch schließlich legte sie eine Hand auf ihre Schultern und im nächsten Moment hielt sie das schluchzende Mädchen fest in ihren Armen.
„Was mach ich denn jetzt!? Aidan ist weg! Ich hab niemanden…“
Hermine versuchte sie zu beruhigen. „Schscht…du kannst bei uns bleiben, bis wir eine sichere Unterkunft für dich gefunden haben.“
„Ich kann…ich will euch nicht zur Last fallen.“, weinte Caroline und wischte sich mit dem Ärmel über ihre saphirblauen Augen.
„Tust du nicht.“, unterbrach Harry sie, doch insgeheim hatte er große Bedenken. Wie sollten sie es schaffen die restlichen Horkruxe zu finden, wenn sie jemanden in Obhut nahmen, der keine Ahnung von ihrer Mission hatte?

„Wir sollten Aidan begraben, Caroline.“, flüsterte Harry vorsichtig.
Erschrocken blickte sie zu ihm auf, die Arme schwach um Hermine gelegt und die Hände zu zierlichen Krallen zusammengezogen.
„Es zieht ein Gewitter auf, wir sollten uns beeilen.“

Schwere Tropfen prasselten auf sie herab und säuberten ihre schmutzbefleckten Gesichter, als sie stumm durch den rasch aufziehenden Sturm gingen.
Harry lief voran, über die Schulter gelegt, Aidans Körper mit einem weißen Bettlaken umwickelt, das sie aus einer kleinen Truhe gezogen hatten, in der sie ihre Decken für die Pritschen aufbewahrten. Nachdem Hermine und Harry es um seinen kalten Leib gewickelt hatten, war Caroline an Aidans Seite geschlurft. Leise schluchzend hatte sie sich eine goldene Kette mit einem roten Kristall über den Kopf gezerrt und sie Aidan um den Hals gehängt.
Stumm trug Harry ihn hinters Zelt, gefolgt von Hermine und Caroline. Beide, dicht umschlungen von dicken Wolldecken, beide mit eiskalten Tränen auf den Wangen.
„Hier.“, sagte Harry leise, als sie an dem Platz hinter dem Zelt angekommen waren, den Harry ausgesucht hatte.
Dort inmitten der dicken Baumstämme der drei Fichten über ihnen, geschützt vor Regen, Blitz und Donner, hatte Harry mit seinem Zauberstab ein Grab ausgehoben, an dessen Kopf er einen glatten, mittelgroßen Stein gegen den Stamm gelehnt hatte, den Hermine mit gelben Rosen beschmückt hatte, die sie aus ihrem Zauberstab hat sprießen lassen.
Schließlich hatte Caroline die Inschrift eingraviert, auf der nun stand:

Aidan Erulass
geboren am 23. September 1979
gestorben am 16. Dezember 1997

Darunter, in feiner mit Schnörkeln verzierter Schrift stand geschrieben:

Mein Herz wird für immer dein sein


„Vorsichtig.“, flüsterte Harry, als Caroline und Hermine herbeikamen um ihm zu helfen.
Zärtlich und behutsam legten sie die Hände um Schultern, Hüfte und Beine und langsam ließen sie Aidan hinab in die dunkle Erde gleiten. Hermine wimmerte kümmerlich, doch Caroline blieb stumm. Ihr Blick ausdruckslos und kalt.
„Ich übernehme den Rest.“, sagte Harry, als Aidans Leiche sanft auf dem Boden aufsetzte.
Er zog seinen Zauberstab aus dem Gürtel. Die Mädchen taumelten einige Schritte rückwärts.
„Wingardium Leviosa.“, murmelte Harry und der Erdhügel neben dem Grab erhob sich einige Zentimeter über das Gras. Er schwebte über das Loch und mit einem dumpfen Aufprall fiel die Erde ordentlich hinein. Zurück blieb ein leichter Hügel aus frischer, dunkler Erde, ein glatter Grabstein mit schimmernden Mineralpartikeln, beschmückt mit den gelben Rosen, deren grüne Stiele sich langsam windend um die steinernen Kanten wickelten.
Harry trat zurück.
Ein schöneres Grab hätte sich Aidan nicht wünschen können. Minuten zogen vorbei.

Die Gewitterwolken wanderten langsam über den Berggipfel und die Stille wurde jäh unterbrochen, als ein tieferes Grollen ertönte und ein helles Leuchten durch die sturmgrauen Wolken zuckte.
„Gleich donnert es.“, prophezeite Hermine, mit dem Kopf nach oben gestreckt.
„Wir sollten zurück ins Zelt.“, sagte Harry und trat an ihre Seite. Etwas ängstlich blickte in das regungslose Gesicht von Caroline. Sie war blass und ihre Augen schienen schwer, doch noch immer blickte sie stumm hinab auf das Grab.
„Caroline, wir sollten jetzt reingehen.“, sagte Hermine zaghaft. Sie antwortete nicht,
„Du wirst dich erkälten, Caroline. Es wäre besser, wenn…“
„Ich würde gerne noch etwas hier bleiben.“, unterbrach Caroline sie mit verblüffend freundlicher Stimme.
„Vielleicht solltest du wirklich…“
Doch Harry stupste Hermine in die Seite und schüttelte den Kopf. Sie verstand.
„Wir werden nach drinnen gehen, ja?“, sagte Harry. „Nimm aber den hier.“
Hermine reichte ihm ihre Wolldecke und Harry legte sie Caroline um die Schultern.
„Dankeschön…Harry.“ Sie wandte ihm das Gesicht zu und lächelte mild.
Er versuchte zurück zu lächeln, doch die aufquellenden Tränen in ihren saphirblauen Augen ließen seine Gesichtzüge einfrieren.
„Keine Ursache.“, sagte Harry mit rauer Stimme.

Langsam schlurften Harry und Hermine zurück ins Zelt. Ohne ein Wort zu wechseln setzten sie sich in die einzigen Sessel vor dem kleinen Ofen. Hermine entfachte mithilfe ihres Zauberstabes ein kleines Feuer, steckte ihn ein und zog Rons Decke vom Boden über ihren zitternden Körper. Verzweifelt strich sie durch ihre Haare. Harry beobachtete sie.
„Alles in Ordnung?“, fragte er, als ein lautes Knallen durch die Luft dröhnte. Das Gewitter hatte sie erreicht.
„Schlecht.“, antwortete sie.
„Was machen wir jetzt? Ich meine mit Caroline.“
„Ich weiß es nicht, Harry.“, flüsterte sie und stellte die Füße auf den Rand des Sessels.
„Wir können sie nicht bei uns aufnehmen. Das weißt du doch.“, sagte Harry ermahnend.
„Natürlich.“, erwiderte Hermine finster.
„Es wäre zu gefährlich noch jemandem von unserer Mission zu erzählen. Wir können sie nicht mit auf die Jagd nach Horkruxen nehmen, sie wäre nur hinderlich.“
„Wie kannst du nur so kalt bleiben!?“, zischte Hermine plötzlich. „Ihr Freund ist eben gestorben und du willst sie wieder abschieben? Noch eben hast du gemeint, sie kann bei uns bleiben!“
„Ich bleibe nur sachlich, Hermine.“, murrte Harry. „Du bist zu emotional.“
„Ich bin also zu emotional!?“
„Hermine, hör doch zu! Es wäre zu gefährlich, wenn sie davon wüsste. Sie wäre eben so ein Ziel von den Todessern, wie wir es sind. Willst du das?“
Hermine schreckte zurück.
„Wenn wir Ihn also endlich vernichten wollen, sollten wir diese Teile so schnell wie möglich ausfindig machen und zerstören. Caroline kann uns nicht begleiten ohne etwas zu bemerken oder in Gefahr zu geraten. Wenn wir diese Mission überhaupt durchstehen können, dann ohne jede Last.“
Entschlossen blickte er in das eingefallene Gesicht von Hermine. Sie nickte kurz, doch dann…
„Ich werde mitkommen.“

Harry und Hermine schreckten auf, als plötzlich Caroline ins Zelt hereingekommen war und sie stur ansah, in ihren Augen glimmte ein zorniges Feuer auf. Ihre Tränen hatte sie sich aus dem schmutzigen Gesicht gewischt. Sie sah wütend aus. Harry stellte sich ahnungslos.
„Mitkommen?“, fragte er verblüfft. „Wohin denn?“
„Mit auf eure Mission diese Herkoxe zu zerstören oder wie auch immer die Dinger heißen.“
Harry stöhnte entnervt. Offensichtlich hatte es keinen Zweck sich ahnungslos zu stellen.
„Caroline…“
„Ich werde mitkommen.“, unterbrach ihn Caroline betont. „Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Zerstörung dieser Teile der Schlüssel zur Vernichtung, von Du-weißt-schon-wem. Das ist doch eure Mission, oder etwa nicht? Deshalb seid ihr untergetaucht, ihr zwei und dieser Ronald Weasley. Wo steckt der denn?“
Vollkommen entgeistert schüttelte Harry den Kopf. Hermine machte große Augen.
„Das ist eine lange Geschichte.“, sagte er. „Caroline, du kannst nicht mit uns kommen. Das wäre zu gefährlich. Für dich und für uns.“
„Es ist mir egal, wie gefährlich das ist. Seine Anhänger haben meinen Freund ermordet. Sie haben ihn mir geraubt. Ich werde mich nicht länger vor ihnen verstecken, wie ich es vor den Greifern getan habe. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Das einzige, was ich will, ist diese Mistkerle dafür zu bestrafen, was sie Aidan angetan haben.“

Harry wusste genau, wie Caroline sich fühlen musste. Sie wollte Rache an dem Tod eines geliebten Menschen, so wie er damals Rache an dem Mord an Sirius wollte. Doch es war viel zu…
„-gefährlich!“, redete Hermine auf Caroline ein. Diese stöhnte verzweifelt auf.
„Weshalb macht ihr so einen Aufstand!?“, rief sie erregt. „Dieser Ronald scheint doch nicht mehr da zu sein, also…“
„Er wird ZURÜCKKOMMEN!“, schrie Hermine plötzlich laut. Caroline verstummt jäh.
Hermine funkelte sie zornig an, doch bevor Harry oder Caroline etwas sagen konnten, war sie aufgesprungen und mit den Decken hinausgestürmt. Im Vorbeigehen rempelte sie Caroline beiseite, sodass diese in den kleinen Campingstuhl fiel.
Mit wehenden Haaren verschwand Hermine in kaltem Regen und donnerndem Himmel.
„H-Harry!“, stammelte Caroline ängstlich. „Das tut mir Leid, ich wusste nicht, dass sie…“
„Schon okay.“, sagte Harry rasch. „Ich werd nach ihr sehen, bleib du einfach hier, ja? Du solltest vielleicht ein Bad nehmen. Das Badezimmer ist dahinten.“
Er zeigte in die rechte Hälfte des Zeltes, ehe er Hermine nacheilte.
„Ich hab aber keine…“
„Hermines Sachen sind in dem Holzschränkchen neben der Wanne, Handtücher hängen darüber.“, rief er ihr nach.

Draußen war es eiskalt und es regnete bereits wie aus Eimern. Die Sonne wurde fast gänzlich von den Wolken verdeckt und nur ein schwaches rötliches Leuchten ermöglichte es ihm etwas zu erkennen. Die Tropfen peitschten gegen Harrys überhitztes Gesicht, das durch die Dunkelheit spähte.
„Hermine!?“, rief er durch das Trommeln der schweren Tropfen. Es folgte keine Antwort.
Er hob den Arm vors Gesicht und stapfte ziellos voran, übers nasse Gras. Seine Füße trafen auf harten Stein, als er den großen Grasfleck verlassen hatte.
Der Regen hat bereits sämtlichen Schnee weggewischt, der sich über den ganzen Gipfel verteilt hatte und kalten, nackten Fels zurückgelassen.
„Hermine!? Wo bist du?“, brüllte Harry ein weiteres Mal.
„Ich bin hier, Harry.“, antwortete eine schwache Stimme aus der Nähe.
Und Harry erkannte ihre Umrisse, nur wenige Meter zu seiner Linken. Er taumelte zu ihr.
„Komm wieder rein, du wirst noch krank.“, sagte Harry, als er sie erreicht hatte.
Noch immer in Rons Decke eingewickelt, hatte sie ihr Gesicht zwischen ihren Händen versteckt. Nur ihre rehbraunen Augen blickten zu ihm auf.
„Lass mich bitte alleine.“, flüsterte sie, als er näher trat. Sie wischte sich über die nasse Haut.
Harry hielt inne. Sie starrte ihn wütend über die Ränder der Decke an.
„Schön.“, erwiderte Harry milde. „Das wird mir alles zu dämlich.“
„Ach, dämlich ist das!?“, pfiff Hermine ihn zurück. Wütend schnaubend blickte sie an.
„Ja, du hast richtig gehört. Dämlich!“, rief er erzürnt.
„Dir scheint es wohl egal zu sein, dass Ron weg ist!?“, erwiderte Hermine schrill. Sie nahm die Hände vom Gesicht und funkelte ihn wütend an.
„Mich kümmert es nicht, was passiert ist, Hermine! Ich will das erledigen, was Dumbledore uns aufgetragen hat, nämlich Horkruxe aufzuspüren und zu zerstören. Ron hat uns freiwillig verlassen und er wird auch nicht zurückkommen. Unsere Schutzzauber machen es ihm unmöglich uns ausfindig zu machen. Also, wenn du ihn so sehr vermisst, wieso bist du nicht mit ihm gegangen!?“
Hermines Wangen nahmen ein zorniges Purpurrot an, das stetig dunkler wurde.
„Weil ich dich nicht im Stich lassen wollte!“, schrie sie, durch das laute Grollen eines nahen Donnerschlags.
„Schön, du hast dich für mich entschieden, also steh auch zu deiner Entscheidung und heul ihm nicht jede Minute hinterher.“
„Du bist so engstirnig, Harry Potter! Ich liebe ihn!“, kreischte sie und dicke Tränen quollen aus ihren funkelnden Augen.
„Aber liebt er auch dich!? Ohne mit der Wimper zu zucken, hat er dich allein gelassen.“, knurrte Harry. „Das soll Liebe sein!?“
„Wie kannst du es wagen!?“, rief Hermine empört. „Du hast ja keine Ahnung, Harry!“
„Wenn du meinst!“, entgegnete Harry vollkommen außer sich. Er wandte sich von ihr ab.

Zorn durchströmte seine pulsierenden Adern und ein wütendes Rauschen in seinem Kopf, ließ ihn taub werden für Empfindsamkeit und sämtliches Mitleid. Das war’s.
Hermine würde ihn, genau wie Ron, im Stich lassen.
„Harry James Potter! Bleib gefälligst stehen!“

Abrupt blieb er stehen. Er holte tief Luft, ehe er sich noch einmal zu ihr umwandte.
Er hatte keine Kraft für weitere Streitereien, also würde er es kurz machen und ihr raten, ihn zu verlassen.

Noch immer funkelte Hermine ihn zornig an, ihre Lippen zu einer schmalen Linie verzogen.
Plötzlich rannte sie auf ihm zu. Rons Decke trudelte ihr hinterher. Harry stolperte ein paar Schritte rückwärts. Vollkommen entgeistert sah er sie näher kommen, bis sie schließlich einen kleinen Sprung machte.

Sie prallte gegen seine breite Brust und schlang seine Arme wild um sein Genick.
Ihre nassen Haare klatschten in sein Gesicht.

Und dann, im selben Moment, presste sie ihre weichen Lippen auf die seinen.


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