von Paddy_4
Hallo, Leute! Nach einer recht schweren Zeit für mich, bin ich wieder da und hab auch gleich ein neues Kapitel mitgebracht. Ich hoffe ihr verzeiht mir die große Schreibpause, aufgrund einiger Umstände.
Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel und ihr schreibt hoffentlich genauso fleißig Kommentare wie sonst immer ;)
Ich grüße Mine1980, Harry James Potter, Hermine Jane, Forrest, Readingrat, Dumbledore, Albus & *silverbird*
Bin wieder da! ;)
LG Pat
PS: Danke für die Komplimente über mein Banner. Ja ich habs selbst zusammengebastelt und bin auch recht stolz drauf. :)
PS2: Bei Imminent Danger wirds bald weitergehen und zwar mit einem neuen Kapitel und einem neuen Banner ;)
Viel Spaß beim Lesen!
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Sie wirbelten zügellos durch den Raum. Wurden fortgeschleudert.
Fort von dem Wald, in dem einst die Quidditch-Weltmeisterschaft veranstaltet worden war und fort von den Greifern und dem Werwolf Fenrir Greyback höchstpersönlich.
Sekunden später schlug Harry mit dem Zeltboden unter seinen Knien und der Hand auf Aidans kalter Brust auf harten, unnachgiebigen Boden. Ein lautes Scheppern ertönte, als die Pfanne aus ihren Händen sprang und über den Boden schlitterte.
Stille legte sich über sie und der dunkle Schatten, den die mächtigen schwarzen Wolken draußen über sie warfen, kroch schleichend durch die zitternden Zeltwände.
Panisch richtete Harry sich auf und eilte aus dem Zelt.
Eisige, klare Luft drängte sich in seine Lungen und zu seiner Überraschung schwebten vor seinen Augen dicke, flauschige Schneeflocken durch die Luft.
Eine feine Schicht Schnee lag bereits auf dem Boden und breitete sich auf dem ganzen Gipfel des Berges aus, auf dem sie gelandet waren.
Ihr Zelt stand auf einem großen Fleck weichen Grases, doch um sie herum lag ein unüberschaubares Feld aus Steinrissen, die einer ausgetrockneten Strecke Erde glichen.
Drei große Fichten thronten über ihnen, ihre eisgrünen Blätter dem Horizont entgegengestreckt.
Doch so atemberaubend die Aussicht auch war, Harry achtete gar nicht auf sie.
Mit erhobenem Zauberstab blickte er in alle Richtungen, bereit dem nächst besten Greifer oder Todesser einen Fluch auf den Hals zu jagen.
„Siehst du jemanden?“, flüsterte Hermine ängstlich.
„Nein, ich glaube wir sind in Sicherheit. Fürs erste jedenfalls.“, sagte er.
„Bist du dir sicher? Das letzte Mal, als du das gesagt hast, wurden wir in einem Café fast umgebracht.“, erwiderte sie und ihre Augen huschten nervös hin und her.
Schnell eilte sie voraus und schwang ihren Zauberstab. Leise murmelnd beschwor sie sämtliche Schutzzauber, die sie vor einem weitern Aufeinandertreffen mit Voldemorts Anhängern bewahren würden.
„Salvio hexia…Protego Maxima…Repello Muggeltum…Muffliato…Repello Inimicum…â€
Das beruhigende Flimmern durchleuchtete die Luft ringsumher und kurz konnte Harry die schützende Kuppel sehen. Wieder einmal musste er über Hermines unglaubliche Fähigkeiten staunen.
Ohne sie wäre er aufgeschmissen und schon längst in Voldemorts Fänge gegangen.
Mit gesenktem Kopf taumelte sie zurück an seine Seite.
Ihr goldenes Haar wehte in der kalten Bergluft umher. Harry seufzte leise auf.
„Harry?“, wisperte sie und trat vor ihn, ihre Augen auf sein Gesicht gerichtet.
„Du bist genial, Hermine.“, sagte Harry mit ernster Stimme. „Ohne dich wär ich bereits tot.“
Sie lächelte zaghaft. „Unsinn, Harry.“, erwiderte sie.
„Nein, Hermine. Wie du den Protegoschild übers Zelt gezogen hast.“, sagte er. „Du warst großartig. Ehrlich, Hermine.“
Hermine seufzte leise auf und Harry sah eine Träne über ihre Wangen kullern.
Langsam legte sie ihre Arme um seine Mitte und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust.
„Ich bin froh, dass du bei mir bist.“, flüsterte er plötzlich.
Hermine keuchte leise auf und drückte sich fester an ihn. Sie weinte.
„Alles in Ordnung.“, wisperte Harry in ihr weiches Haar an seinem Kinn.
„Nein…es – ist nicht alles in Ordnung.“, jammerte sie und blickte zu ihm auf.
Kurz nickte sie ins Zeltinnere. Harrys eiserner Blick folgte ihrem Nicken.
„Aidan…ich liebe dich.“
Caroline lag auf dem leblosen Körper, das Gesicht fest an seinen Hals gepresst, die Hände eng um seinen Oberkörper geschlungen und die Haare schützend über sein bleiches Gesicht gelegt. „Aidan, bitte wach auf. Komm zu mir zurück. Lass mich nicht alleine!“
Ihr verzweifeltes Bitten und Flehen hallte durchs ganze Zelt.
„Wir hätten früher eingreifen sollen.“, wimmerte Hermine und griff hilfesuchend nach dem rauen Stoff des Zelts. Markenerschütternde Schluchzer folgten dem verzweifelten Wimmern und Caroline krächzte unverständliche Worte. Ihre bleichen Hände krallten sich in den Zeltboden, ihre Knöchel traten hervor. Sie fing zu hyperventilieren, ihr ganzer Körper fing an zu beben.
Harry wollte helfen, sie beruhigen und zur Vernunft bringen, doch er konnte es nicht. Stocksteif stand er da. Unsichtbares Eis kettete ihn an den Boden und ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust machte es ihm unmöglich sich zu bewegen. Jeder weitere Schluchzer war wie eine Welle eiskalter Angst die seinen Körper durchströmte.
Wie konnte er sie beruhigen, wenn er doch selbst kaum atmen konnte? Wie sollte er ihr sagen, dass alles wieder gut werden würde, wenn er doch selbst ganz genau wusste, wie sie sich fühlte.
„Aidan…BITTE!“, schrie Caroline und hämmerte mit flachen Händen auf die Brust des Toten.
„Caroline!“, rief Hermine plötzlich, als diese mit unkontrollierbarer Wucht auf Aidan einschlug. Schnell stolperte sie auf sie zu und ging auf die Knie.
„Caroline! Hör auf!“, sagte Hermine beschwichtigend und schloss vorsichtig die Hände um ihre Handgelenke. Doch Caroline schien sie nicht zu beachten. Immer weiter und immer härter prügelte sie auf Aidan ein.
„Hör auf!“, rief Hermine verzweifelt, doch nach einem weiteren Versuch sie festzuhalten, drückte Caroline sie grob zur Seite und plötzlich schrie sie noch lauter.
„Wie konntest du es WAGEN!“, kreischte sie, völlig außer sich. „WIE KONNTEST DU ES WAGEN MICH ZU VERLASSEN! WARUM BIST DU EINFACH GESTORBEN UND HAST MICH HIER ALLEIN GELASSEN!? BITTE, KOMM ZURÜCK!“
Laut kreischend stürzte sie sich auf Aidans leblosen Körper.
„Ich kann ohne dich nicht leben! Bitte, komm zurück!“, schluchzte sie.
„Caroline…“, versuchte Hermine es erneut. „Ist ja gut…alles okay.“ Doch sie antwortete nicht. Völlig entgeistert rappelte Hermine sich auf.
„Harry, was sollen wir…?“, flüsterte sie ihm ängstlich zu. Er wusste es nicht.
Langsam schlurfte er durchs Zelt, hob die Pfanne auf und stellte sie auf dem Herd ab.
Er nahm die Decke von seiner Pritsche und legte sie behutsam über Carolines Schultern.
Harry setzte sich neben sie auf den Boden. Hermine tat es ihm gleich. Sie warteten.
Carolines Schluchzen erstarb nach und nach, bis nur noch heiseres Krächzen aus ihrer Kehle drang. Harry atmete tief durch und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Rücken.
„Es tut mir Leid wegen deinem Freund.“, sagte er. „Wir waren zu langsam. Es tut mir Leid…“
Und plötzlich wandte sie ihm, ihr Gesicht zu.
Ihre Augen tiefrot, mit dunkeln Ringen darunter und auf ihren Wangen, die Abdrücke des Reißverschlusses von Aidans schwarzer Jacke. Ihr Blick war leer und emotionslos.
„Harry Potter…“, krächzte sie. „Du bist…Potter!?“
„Ja.“, flüsterte Harry. Hermine rückte näher an ihn heran und legte eine Hand auf sein Knie.
„Harry Potter…“, flüsterte sie wieder. „Und du bist…“
„Hermine Granger.“, setzte Hermine fort und versuchte ein wenig zu lächeln.
Caroline zeigte keine Reaktion. Geistesabwesend wanderte ihr Blick zum Boden.
Draußen ertönte ein lautes Grollen, gefolgt von einem fernen Donnern.
Harry blickte in das Gesicht des jungen Mannes, der neben ihnen lag. Kalt und regungslos, mit Falten in die weiße Haut eingraviert, die nicht zu seinem Alter passten.
„Du bist eine Muggelstämmige.“, schloss er nach einer Weile. „Das Ministerium ist hinter dir her, nicht wahr?“ Entgeistert blickte sie in sein Gesicht.
„Aidan ist mit mir geflohen. Es musste das nicht tun. Ich wollte nicht, dass er mit mir geht. Ich hätte ihn davon abhalten sollen. Ich bin Schuld…“
„Nein bist du nicht.“, drängte Hermine schnell.
„Doch bin ich!“, sagte Caroline schrill. „Ich bin Schuld. Nur meinetwegen, ist er tot! Aidan ist gestorben, weil ich zu feige war, mich dem Ministerium zu stellen.“
Sie fing an schnell den Kopf zu schütteln, sie krallte ihre Finger ins sandblonde Haar und verzog ihr Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse. Wieder strömten Tränen über ihre schmutzigen Wangen.
Hermine zögerte zuerst, doch schließlich legte sie eine Hand auf ihre Schultern und im nächsten Moment hielt sie das schluchzende Mädchen fest in ihren Armen.
„Was mach ich denn jetzt!? Aidan ist weg! Ich hab niemanden…“
Hermine versuchte sie zu beruhigen. „Schscht…du kannst bei uns bleiben, bis wir eine sichere Unterkunft für dich gefunden haben.“
„Ich kann…ich will euch nicht zur Last fallen.“, weinte Caroline und wischte sich mit dem Ärmel über ihre saphirblauen Augen.
„Tust du nicht.“, unterbrach Harry sie, doch insgeheim hatte er große Bedenken. Wie sollten sie es schaffen die restlichen Horkruxe zu finden, wenn sie jemanden in Obhut nahmen, der keine Ahnung von ihrer Mission hatte?
„Wir sollten Aidan begraben, Caroline.“, flüsterte Harry vorsichtig.
Erschrocken blickte sie zu ihm auf, die Arme schwach um Hermine gelegt und die Hände zu zierlichen Krallen zusammengezogen.
„Es zieht ein Gewitter auf, wir sollten uns beeilen.“
Schwere Tropfen prasselten auf sie herab und säuberten ihre schmutzbefleckten Gesichter, als sie stumm durch den rasch aufziehenden Sturm gingen.
Harry lief voran, über die Schulter gelegt, Aidans Körper mit einem weißen Bettlaken umwickelt, das sie aus einer kleinen Truhe gezogen hatten, in der sie ihre Decken für die Pritschen aufbewahrten. Nachdem Hermine und Harry es um seinen kalten Leib gewickelt hatten, war Caroline an Aidans Seite geschlurft. Leise schluchzend hatte sie sich eine goldene Kette mit einem roten Kristall über den Kopf gezerrt und sie Aidan um den Hals gehängt.
Stumm trug Harry ihn hinters Zelt, gefolgt von Hermine und Caroline. Beide, dicht umschlungen von dicken Wolldecken, beide mit eiskalten Tränen auf den Wangen.
„Hier.“, sagte Harry leise, als sie an dem Platz hinter dem Zelt angekommen waren, den Harry ausgesucht hatte.
Dort inmitten der dicken Baumstämme der drei Fichten über ihnen, geschützt vor Regen, Blitz und Donner, hatte Harry mit seinem Zauberstab ein Grab ausgehoben, an dessen Kopf er einen glatten, mittelgroßen Stein gegen den Stamm gelehnt hatte, den Hermine mit gelben Rosen beschmückt hatte, die sie aus ihrem Zauberstab hat sprießen lassen.
Schließlich hatte Caroline die Inschrift eingraviert, auf der nun stand:
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