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Fanfiction

Numb - Die Tränen der Hermine Granger - Krieg!

von Blue

„Harry!“ Hermine rannte auf ihn zu und er fing sie auf. Noch bevor er den Mund öffnen konnte, schrie sie: „Feuer! Es brennt, LAUF!“ Sie packte seine Hand und zog ihn mit sich. Im selben Augenblick schoss eine gigantische Feuerschlange um die Ecke und raste mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu. Harry rannte und versuchte zugleich, dem Feuer irgendetwas in den Weg zu werfen, das es aufhalten würde. Zumindest für eine Weile. Immer wieder drehte Hermine sich nach ihm um, um sicher zu sein, dass er auch weiterlief. Sie hatten den Ausgang vom Raum der Wünsche fast erreicht, als plötzlich ein markerschütternder Schrei ertönte. Harry blieb stehen und sah sich um. Ganz oben, direkt unter der Decke hockten Grabbe und Malfoy und versuchten, sich vor den Flammen in Sicherheit zu bringen, die immer höher zu ihnen hinauf stiegen. Hermine zerrte zuerst wie verrückt an ihm, dann schrie sie erneut: „Harry!! Komm schon! HARRY!!“ Sein Blick fiel auf mehrere Besen, die an einem Schrank lehnten. „Wir müssen sie retten!“, rief er und Hermine hatte Schwierigkeiten, ihn durch das laute Geknister des Feuers zu verstehen. Er deutete auf Malfoy und Grabbe und dann auf die Besen. Sie machte ein leidendes Gesicht. Die Luft war mittlerweile so heiß, dass sie kaum noch atmen konnten und die Hitze kam immer näher. Sie zögerte und blickte Harry verständnislos an. Malfoy hatte es nicht verdient, gerettet zu werden. Er hatte sie im Stich gelassen. Es war mit seine Schuld, dass Ron getötet worden war. Sie schloss die Augen und unterdrückte ihre Tränen. Ron! Auf der anderen Seite konnte sie Draco auch nicht einfach diesem grausamen Schicksal überlassen. Sie war nicht, wie er! Sie hatte ein Gewissen. Sie hatte Mitgefühl!
Im nächsten Moment folgen die beiden durch die Luft, immer auf der Hut vor den unaufhörlich züngelnden Flammen. Hermine hustete und versuchte, möglichst nah an Grabbe heranzukommen, ohne selbst verbrannt zu werden. Während Harry Draco Malfoy mit einer kräftigen Armbewegung auf seinen Besen zog, hielt Hermine Grabbe ihre Hand hin. Der Slytherin versuchte sie zu greifen, packte sie und zerrte sie beinahe vom Besen runter! Doch Hermine balancierte das Gewicht aus und rief ihm zu: „Spring! Spring schon!!“ Grabbe sah sie zweifelnd und voller Angst an. In diesem Moment wusste sie nicht, ob er zurückziehen würde oder nicht. Doch Grabbe bewies zum ersten Mal in seinem Leben Mut, stieß sich von den Möbeln ab und schwang sich hinter sie. Sofort schoss ihr Besen in Richtung Ausgang. Harry, der die ganze Zeit ihretwegen gezögert hatte, flog nun auch hinaus. Gleichzeitig ließ er das Diadem fallen, welches in der Flammenhölle versank. Nur einen Wimpernwink später krachten sie alle vier auf den steinernen Boden, die Tür schloss sich und Grabbe und Malfoy rannten davon. Hermine rappelte sich auf und blickte zu Harry, der sich gegen die Wand presste. Ihre Augen weiteten sich, sie rannte zu ihm und fiel schon auf die Knie, als sie einen Meter vor ihm stand. Besorgt legte sie ihm die Hand auf den Unterarm und suchte seinen Blick. „Harry.“ Er schien völlig apathisch zu sein. Sein Blick war schmerzerfüllt, sein Körper krümmte sich und sein Atem ging ungleichmäßig. Es ging ihm schlecht, das bedeutete, dass Voldemort auch nicht besser dran sein konnte. „Harry“, begann sie sanft „Wir können es schaffen. Es ist nur noch ein Horkrux, er wird schwächer.“ Er sah sie mit leidendem Blick an, drückte sich noch mehr gegen die Wand. „Harry.“ Sie fühlte sich so schrecklich machtlos. Genauso machtlos, wie auf Malfoy Manor. Sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Augen wieder mit Tränen füllten. Doch sie riss sich zusammen und schluckte sie herunter. „Du weißt, ich bin nie eine Befürworterin davon gewesen aber…“ Sie zögerte. „Du kannst ihn finden. Dring in seinen Geist ein. Er wird dir sagen, wo er ist.“ Zum ersten Mal sah er sie an. In seinen grünen Augen lag eine Mischung aus Entsetzen, Schmerz und Verständnis. Harry griff ihre Hand, drückte sie so fest, dass sie beinahe aufgeächzt hätte und schloss die Augen. Zuerst passierte gar nichts. Er drückte nur ihre Hand, ihre Knöchel traten weiß hervor, doch sie konzentrierte sich voll und ganz auf ihn. Dann begann sein Gesicht, zu zucken. Er öffnete den Mund, seine Lippen begannen, zu zittern und formten Worte, die unausgesprochen blieben. Auf einmal riss er die Augen auf und starrte sie an. Er keuchte und Hermine wusste, dass es funktioniert hatte. „Er ist in der Heulenden Hütte!“, stieß Harry hervor und erhob sich mit letzter Kraft. Dabei ließ er ihre Hand los, sie blieb noch hocken. „Hermine?“ Sie starrte vor sich hin. Die Heulende Hütte. Aus irgendeinem Grund hoffte sie, dass es sich noch einmal so abspielen würde, wie in ihrem dritten Jahr hier in Hogwarts. Dass Ron dort auf sie warten würde. Aber er würde höchstens im Himmel auf sie warten, wenn ein Himmel existierte. „Hermine!“ Sie löste sich aus ihrer Erstarrung und sprang auf. Die beiden eilten die Korridore entlang, die Treppe herunter und plötzlich packte er sie und zog sie zurück, als genau vor ihrer Nase ein Todesfluch an ihr vorbeijagte. Hermine keuchte auf und gleich darauf rannten sie weiter. Sie befanden sich bereits in der Eingangshalle und bremsten abrupt ab, als sie in den Hof sahen. Gerade explodierte etwas an der Westmauer, ein Riese erschlug massenweise Menschen und viele, viele, unsagbar viele Todesser schienen nur einen einzigen Fluch zu kennen. Die grünen Blitze wirkten beinahe schon monoton. Harry und Hermine sahen sich an. Sie hörte ihr Herz bis zum Hals schlagen, hatte aber den unbezwingbaren Drang, zu rennen. Das musste das Adrenalin sein. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, nickte Harry, packte ihre Hand und beide rasten sie durch den Innenhof. Während Hermine einen Todesser abwerte und ihn gleich danach schockte, zerrte Harry sie von dem Riesen weg, der gerade mit seiner Keule ausgeholt hatte, um sie zu töten. Und wieder flog etwas hinter ihnen in die Luft. Hermine spürte die widerliche Hitze in ihrem Nacken und ihre Beine trugen sie noch schneller davon. Irgendwie schafften sie es über die Brücke und hetzten in einer permanenten, fast schon übernatürlichen Geschwindigkeit den Berg hinunter. Hermines Kopf war in diesen Momenten vollkommen leer. Ihr Gehirn sendete nur noch einen einzigen Befehl und der lautete: Rennen!
Die beiden rannten im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben. Sie befürchtete irgendwo in ihrem Hinterkopf, dass sie bei dieser gewaltigen Geschwindigkeit bestimmt über irgendeinen Stein stolpern und hinfallen würde. Doch, sie zögerte nicht. Sprang einfach über jedes Hindernis, was ihr im Weg lag, was unter anderem auch menschliche, leblose Körper waren. In diesem Moment schien das alles um sie herum nichtig.

Sie hörten einen fürchterlichen Schrei und die Schlange biss ein weiteres Mal zu. Snape versuchte, sich zu wehren, was ihm aber nicht gelang. Die Schlange stürzte sich noch zweimal auf ihn und er blieb regungslos liegen. Voldemort lächelte grausam und war gleich darauf mit seinem Haustier verschwunden. Harry zögerte keinen Moment und stürzte in den Raum. Snape lag aschfahl und bewegungslos in seinem eigenen Blut. Hermine kam ihm unsicher hinterher und wandte sofort den Blick ab, als sie Snape sah. Er hatte es verdient! Er hatte Ron umgebracht! Dieser miese Verräter, dieser widerliche Todesser, dieser kaltblütige Mörder, hatte es verdient zu sterben. Hermine hatte noch nie zuvor irgendjemandem den Tod gewünscht. Eigentlich hätte sie über sich selbst erschrocken sein müssen, aber es war ihr egal. „Hermine!“ Harrys Stimme riss sie aus ihren Gedanken und zwang sie, zu ihm herüber zu sehen. „Ich brauche eine Phiole und etwas, das die Blutung stillt! Hermine! Schnell!“
Sie wühlte kurz in ihrem Perlenhandtäschen, ging auf die Knie und reichte ihm die Phiole. „Hermine, sein Hals! Etwas, das die Blutung stoppt!“ Doch sie schüttelte nur stumm den Kopf und hob leicht abwehrend die Hände. Sie hatte nichts mehr. Ihre Vorräte waren aufgebraucht. Sie hätte so etwas nicht denken sollen, aber sie war doch ganz froh darum. Froh, dass sie ihm nicht helfen konnte. Froh, dass sie ihn nicht retten konnte. Froh darüber, dass er sterben würde! Hermine senkte den Blick und hörte Snapes Stimme leise murmeln: „Sieh….mich..an.“ Dann hörte sie einen dumpfen Aufschlag und Harry seufzte.
Hermine stand auf und wollte gerade etwas sagen, als sie einen fürchterlichen Schmerz in ihrem Kopf spürte. Sie packte sich an die Schläfen und schrie auf. Harry fuhr herum, sprang sofort auf und eilte zu ihr. Er nahm sie fürsorglich an den Schultern, doch Hermine hörte sie plötzlich: seine Stimme. Jeder Tropfen magischen Blutes, der vergossen wird, ist eine Schande! Ich habe nicht die Absicht, so viele unnötige Opfer zu fordern. Deshalb befehle ich meinen Anhängern, sich zurück zu ziehen.
Sie starrte Harry an und in seinen entsetzen Augen konnte sie erkennen, dass auch er es hörte.
Harry Potter! Ich spreche nun direkt zu dir! Heute Nacht hast du zugelassen, dass deine Freunde für dich sterben, anstatt mir selbst gegenüber zu treten. Es gibt keine größere Schande! Komm in binnen einer Stunde in den verbotenen Wald und stell dich deinem Schicksal. Oder lass zu, dass noch mehr Menschen sterben!
Aus ihren Augen flossen Tränen. Sie schüttelte den Kopf. Er würde sie alle töten. Das alles würde nie enden. Sie würden sterben! Hermine spürte, wie die Angst in ihr hoch kroch, als Harry sie losließ und aufstand.

Sie eilten zurück zum Schloss. Harry erklärte ihr während sie liefen, dass er sich Snapes Erinnerungen ansehen musste, wobei ihr nicht ganz klar war, wozu das gut sein sollte.
Schwer atmend kamen die beiden in der Eingangshalle an. Hermines Blick fiel auf die Leichen von Lupin und Tonks. Sie fühlte sich erschlagen und dumpf. Sie hörte Harrys Stimme nur entfernt einen kurzen Abschiedsgruß sagen, dann eilte er die Treppen hinauf zu Dumbledores Büro. Hermine blickte sich um. Überall lagen Verletzte, Tote. Da bemerkte sie die Familie Weasley, die auf dem Boden kauerte. Alle miteinander schrieen und weinten sie. George hielt Ginny im Arm, während sich Molly an Athur klammerte. Wo war Fred? Hermine hoffte, durch ihren Tränenschleier nicht alle Rotschöpfe voneinander trennen zu können, und dass Fred irgendwo dazwischen hockte. Doch dann hörte sie Molly wimmern: „Mein Junge! Mein Fred!“ Nein! Hermine sog scharf die Luft ein. Nein, das konnte nicht sein! Das durfte einfach nicht sein! Nicht auch noch Fred! Sie stolperte zu der Treppe, vorbei an der Familie, raus aus dem Getümmel, weg von all den Toten. Sie wollte nicht, dass sie jemand sah. Ermattet ließ sie sich auf eine Stufe sinken und drehte den Zauberstab von Bellatrix Lestrange in den Händen. Den hatte sie ihr abgenommen, als sie erbärmlich auf dem Boden zusammengesackt war. Sie hatte ihr den Dolch in einer Kurzschlussreaktion in den Bauch gerammt, doch die Hexe hatte überlebt. Sie hatte sie vor Kurzem noch auf dem Schlachtfeld gesehen und hatte es selbst nicht fassen können. Die schwarzhaarige Furie lebte! Hermine zog ihre Beine an, umklammerte sie mit beiden Armen und stützte ihren kopf auf die Knie.

Wie lange sie so dagesessen hatte, wusste sie nicht. Im Grunde war sie bloß froh, dass niemand sie ansprach. Sie hatte die Augen geschlossen und sich in frühere Tage zurückgeträumt. In die Zeit, als alles mehr oder weniger einfach gewesen war. In die Zeit, in der sie noch zu dritt gewesen waren. In die Zeit, in der Ronald Billius Weasley noch am Leben gewesen war. Immer wieder tauchte diese schreckliche Szene vor ihr auf. Seit diesem Tag träumte sie nachts immer den gleichen Alptraum, der sich nach dem Aufwachen immer als brutale Wirklichkeit herausstellte. „Avada Kedavra!“
„OOH MEIN GOOOOOOOTT!!“ „ROOOON!“ Er schrie nicht einmal. Der Schock war so groß, dass er stumm und bewegungslos blieb. Der dumpfe Aufprall an dem Pfeiler. Das grüne Licht. Sein Körper, dessen Gliedmaßen unnatürlich verdreht waren.

Harry, die Familie Weasley und sie selbst würden nie erfahren, was mit seiner Leiche geschehen war. Hermine hatte fürchterliche Vorstellungen. Bei Bellatrix Lestrange war das aber auch nicht verwunderlich. Immer, wenn ihre Befürchtungen zu schlimm wurden, brach sie den Gedanken ab. Sie konnten ihn nicht einmal beerdigen. Im Grunde war Ron also verschwunden. In Shell Cottage war Hermine eines Morgens mit dem absurden Gedanken zum Frühstück gekommen, dass Ron noch immer am Leben sein könnte, und sie deshalb unbedingt zurück nach Malfoy Manor müssten, um ihn zu befreien. Harry hatte ihr daraufhin in zunächst ruhigem Ton versucht, zu erklären, dass niemand den Todesfluch überleben konnte. Doch Hermine hatte das nicht hören wollen. „Du hast ihn doch auch überlebt!“, hatte sie argumentiert. „Warum solltest nur du dieses Glück haben?!“ – „Hermine ich habe es dir doch schon erklärt, das war die Liebe meiner Mutter. Sie hat..“ – „Harry James Potter! Wir werden zurückgehen! Und zwar sofort!“ Harry hatte sich nicht mehr anders zu helfen gewusst und ebenfalls die Stimme erhoben, hatte ihr gesagt, dass sie aufhören solle, so naiv zu sein. Dann hatte er versucht, sie herunterzufahren. Er hatte ihr klarmachen wollen, dass es vorbei und Ron nicht mehr zu retten war. Das alles hatte ihn selbst zum Weinen gebracht. Doch Hermine hatte sich nicht beruhigen wollen. Sie hatte immer weiter dagegen angeredet, war Harry gegenüber sogar verletzend geworden, bis Bill Weasley sich eingemischt und ihr eine Standpauke gehalten hatte. Danach hatte Hermine sich einen Tag lang in ihrem Zimmer verkrochen und mit niemandem gesprochen. Harry hatte ihr später, von Schuldgefühlen geplagt, sogar angeboten, die Sache alleine zu Ende zu bringen. Da war sie aufgesprungen und war ihm um den Hals gefallen. „Du brauchst uns Harry. Hab ich doch gesagt. Ich bleibe bei dir!“ Und doch hatte sie seitdem kaum noch mit ihm gesprochen. Nur noch das Nötigste. Sie hatte sich zunehmend abgekapselt. So auch jetzt.
In diesem Moment hörte sie Schritte hinter sich. Sie hob den Kopf, blickte sich aber nicht um.
Harry ging stumm an ihr vorbei und blickte geradeaus, so als hätte er sie gar nicht gesehen.
Langsam stand sie auf. „Harry!“ Er blieb abrupt stehen und wandte sich wie in Zeitlupe zu ihr um. Er sah so niedergeschlagen aus, dass es ihr in der Seele wehtat. „Es ist die Schlange“, sagte er. „Sie ist der letzte Horkrux.“ Hermine verstand nicht, was er sagen wollte. Das konnte unmöglich der Grund sein, weshalb er so fertig aussah. „Harry, was hast du gesehen?“, fragte sie und kam auf ihn zu. „Ich werde es tun, Hermine.“, murmelte er und hielt den Blick gesenkt. „Ich werde mich töten lassen. Es muss sein. Das alles muss ein Ende haben.“ Für einen Moment war sie wie erstarrt. Sie hatte seine Worte verstanden, aber nicht deren Bedeutung. Er wollte sterben? Nach allem, was sie zusammen durchgemacht hatten, wollte er einfach aufgeben? Sie öffnete entsetzt den Mund und begann, zu weinen. „Du willst…Nein!“ Sie schluckte hart und versuchte möglichst, nicht auszurasten. „Nein! Nein! Harry! Das darfst du nicht! Nein!“ In ihrer Stimme lag die pure Verzweiflung. Doch er blieb ruhig. „Hermine, es muss sein. Es ist nur noch die Schlange. Danach nur noch er selbst. Ihr könnt ihn töten. Aber ich muss mich opfern.“ Seine Stimme war unglaublich gefasst. Wahrscheinlich hatte er einen Schock. Anders konnte sie es sich nicht erklären. Oder er war jetzt vollkommen wahnsinnig, was sie eher glaubte. „Ich werde mit dir kommen“, schluchzte sie und kam noch etwas näher. „Nein“, sagte er entschieden. „Bleib hier und rette dich.“
Sie konnte nicht mehr anders und warf sich in seine Arme. „Harry! Verlass mich nicht! Bitte, lass mich nicht allein!!“ Er drückte sie fest und sie wollte, dass die Zeit stehen blieb. Auf gar keinen Fall wollte sie ihn gehen lassen. Doch schließlich löste er sich von ihr und sah sie noch ein letztes Mal freundlich an, bevor er ihr den Rücken zukehrte und davonging. Hermine kämpfte gegen sich selbst, ihm nicht nachzulaufen. Sie wollte. Mehr als alles auf der Welt wollte sie ihn aufhalten, doch sie wusste, dass sie ihn gehen lassen musste. Während Harry immer kleiner wurde und in der Ferne verschwand, verschwand auch der letzte Funken Kraft in Hermines Herz.

„Harry Potter ist TOOOOT!“ Voldemort schrie so laut, wie es ihm nur irgendwie möglich war und die Schar von Todessern hinter ihm jubelte auf. Sie sah seinen leblosen Körper in Hagrids Armen. Er sah so friedlich aus. Fast so, als würde er bloß schlafen.
„Nein! NEEEIIN!!“, brüllte Hermine und wollte zu ihm laufen, doch es war ausgerechnet George Weasley, der sie am Arm packte, zurückzog und festhielt. „Lass mich! Nein! HARRY!! HAAAARRYYYY!!“ Sie wehrte sich, schlug nach George, doch es nützte nichts, er war stärker als sie. In diesem Moment reagierte Voldemort auf sie. „RUHE!!“, brüllte er uns sah sie mit hasserfülltem Blick an. „Dummes Mädchen! Du dummes, wertloses Schlammblut!!“
Da tauchte in der Ferne eine Staubwolke auf, die größer und größer wurde. Gleichzeitig verstummten alle, als plötzlich wie aus dem Nichts Pfeile aus dem Himmel herab regneten und die ersten Todesser niederstreckte.

Harry lebte! Er hatte es geschafft! Voldemort lag auf dem Boden, tot. Und Harry stand dort, in seinen Händen zwei Zauberstäbe. Alles war still. Niemand wagte, auch nur laut zu atmen. Es war vorbei. Voldemort war tot. Endgültig und für immer. Hermine glaubte für einen Moment, in Ohnmacht fallen zu müssen. Die Fassungslosigkeit lähmte alle. Aber auf eine angenehme Art und Weise. Da löste sie sich plötzlich aus ihrer Erstarrung und lief im Joggingschritt auf Harry zu, der sich langsam zu ihr umwandte. Je näher sie ihm kam, desto schneller lief sie. Harry sah sie vollkommen emotionslos an. Er war ebenso schockiert, wie sie alle. Endlich hatte sie ihn erreicht und schlang sogleich ihre Arme um ihn. Sie wäre ihm am Liebsten auf den Arm gesprungen. Ganz sacht spürte sie seine Hände auf ihrem Rücken. Da brach plötzlich lauter Jubel aus. Hermine hörte, wie die anderen auf sie zugestürmt kamen und sich augenblicklich um sie drängten. Ginny umarmte Harry von hinten, dann kam der Rest der Weasley Familie und alle anderen Hogwartsschüler und –lehrer, alle die mitgekämpft hatten, tummelten sich um sie. „Du hast es geschafft!“, flüsterte Hermine in sein Ohr, sodass er sie trotz der lauten Geräuschkulisse verstehen konnte. „Nein“, entgegnete Harry sanft. „Wir haben es geschafft, Hermine. Wir alle zusammen.“


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