Hermine saß in Gedanken versunken am Fenster in ihrer gemeinsamen Wohnung und starrte hinaus in die Nacht. Draco war unterwegs und sie konnte nicht schlafen. Seit sie aus England zurückgekommen waren, hatte sie sich zu hause eingeschlossen. Fast zwei Wochen war sie nicht vor die Tür getreten. Draco war unglaublich wütend auf sie gewesen, als er erfahren hatte, dass sie sogar vorgehabt hatte, ihre Stelle beim VKS zu kündigen.
„Du wirst jetzt nicht den Schwanz einklemmen und weglaufen. Das hast du sonst auch nie getan, also fange da jetzt nicht mit an“, hatte er sie böse angeknurrt.
Jetzt war er unterwegs. Wollte dafür sorgen, dass sie in dem aufkommenden Konflikt geschützt waren. Man konnte nicht wissen, auf was für Ideen Bafello oder Ilias kommen würden.
Ilias wollte Draco. Das hatte er eindeutig klar gemacht.
Und Bafello wollte Hermine. Ein „Nein“ würde er nicht akzeptieren.
Wie hatte es nur so weit kommen können?
Bafello und Ilias existierten schon so lange nebeneinander. Ein Krieg zwischen den Beiden würde alles gefährden, was die magische Gemeinschaft in der neuen Welt aufgebaut hatte.
Und das Schlimme war, dass es den Zaubereiminister der USA nicht im geringsten interessierte.
Mannhauser hatte ihn hoffentlich kontaktiert.
Wenn nicht, war das Ende nicht abzusehen.
Ein Schatten vor dem Fenster ließ sie zurückschrecken.
Mit klopfendem Herzen trat sie zurück.
Ihre Hand glitt zu ihrem Zauberstab.
Doch der Schatten trat ins Licht und sie erkannte Draco.
Wie war er dorthin gekommen?
Er konnte nicht auf die Veranda apparieren.
War er etwa hinauf geklettert? Was gut möglich war. Beim EHB hatte er sicherlich so manches gelernt, worauf jeder Hochleistungssportler stolz gewesen wäre.
Rasch öffnete sie ihm die Tür.
„Mein Gott, du bist ja bist auf die Haut durchnässt. Du musst aus den Klamotten heraus, sonst holst du dir noch eine Lungenentzündung“, meinte Hermine besorgt und begann ihm die Jacke von den Schultern zu ziehen.
Draco schüttelte sie ab.
Ohne ihr auch nur einen Blick zu schenken, schloss er die Tür und versiegelte sie magisch. Dann trat er zu jedem anderen Fenster. Die große Glasfront verbarrikadierte er gar mit einer kompletten magischen Wand.
„Draco, was ist passiert?“, fragte sie verunsichert.
Einen Moment sagte er nichts.
Schließlich drehte er sich langsam um.
Sein Gesicht war nicht lesbar. Aber er war blass. Sehr blass.
„Seamus ist erschossen worden.“
tbc
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