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Fanfiction

Second Life - 2

von Xaveria

Hermine Granger saß zwischen Harry und Ron in der Großen Halle, genoss ihr Frühstück aus Eiern und gerösteten Speck. Es war ihr siebzehnter Geburtstag. Harry hatte ihr bereits ein etwas unbeholfen eingepacktes Buch über Arithmantik geschenkt, Ron war errötet und hatte ihr eine Schachtel Schokolade aus dem Honigtopf in die Hände gedrückt. Sie fühlte sich warm und geliebt und freute sich bereits auf die Ankunft der Posteulen, welche ihr sicherlich ein Geschenk ihrer Eltern mitbringen würden.

„Merlin, Hermine. 17. Du bist erwachsen. Du kannst jetzt lernen zu apparieren!”, sagte Ron mit vollem Mund.

Sie schürzte ihre Lippen mit nachgeahmter Missbilligung und antwortete: „Ich werde es nicht früher als ihr lernen. Du wirst am Ende des nächsten Semesters ebenfalls 17 sein, und erst dann wird es uns allen beigebracht.“

„Und ich werde es dieses Jahr gar nicht mehr lernen“, sagte Harry mürrisch.

Ron unterbrach Harrys Gedanken, als er anfing eine Auflistung all der Dinge zu machen, die Hermine nun als erwachsene Hexe genießen durfte. „Du darfst jetzt wählen. Du darfst Feuerwhisky kaufen. Du kannst jetzt heiraten. Du darfst jetzt ohne Erlaubnis in die Verbotene Abteilung … Hey! Du darfst jetzt auch aus dem geheimen Teil des Flourish & Botts Katalog bestellen … Hermine, wenn wir dir etwas Geld geben würden …“

Hermine lachte. „Nein, Ron. Ich werde nicht irgendwelche schmutzigen Bücher für euch beide kaufen. Außer dem Wählen werde ich nichts davon machen!“

Harry zog eine Augenbraue hoch. „Du wirst nicht die Verbotene Abteilung besuchen?“

„Nun, ja, aber nicht damit-“

Gerade in diesem Moment flogen die Posteulen ein.

Drei Eulen näherten sich dem Gryffindortisch, zwei trugen ein Paket zwischen sich und eine war die Eule des Schulleiters. Hermine befreite die beiden Eulen von dem Paket und fütterte sie mit ein paar Streifen Schinken. Sie nahm an, dass die Eule von Dumbledore für Harry war. Aber auf dem zweiten Blick sah sie, dass die Eule des Schulleiters aufgeplustert vor ihr auf und ab lief und als sie ihr ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, streckte sie ihr Bein aus, damit Hermine ein kleines, eingerolltes Pergament lösen konnte.

„Was schreibt dir Dumbledore?“, fragte Ron.

„Ich weiß es nicht. Ich dachte, es wäre für Harry“, sagte Hermine und entrollte das Pergament, ihr Geburtstagsgeschenk für diesen Moment vergessen.

„Vielleicht ist es ja für deinen Geburtstag“, sagte Harry.

„Ja, aber ich habe von ihm noch nie etwas zu meinen-“

„Sehr geehrte Miss Granger“, las Hermine. „Es ist mir zu Ohren gekommen, dass Sie heute volljährig werden. Bitte akzeptieren Sie meine Glückwünsche und die Hoffnung, dass Sie nicht allzu viele zusätzliche Stunden in der Verbotenen Abteilung verbringen werden. Madam Pince macht sich bereits Sorgen. Wenn Sie doch bitte um halb acht bei mir im Büro vorbeischauen würden, da gibt es etwas, was ich mit Ihnen besprechen möchte. Das Passwort lautet ‚Zischende Wissbies‘. Genießen Sie den Tag! Mit den besten Grüßen, Albus Dumbledore.“

„Was denkst du, was er will?“, fragte Harry.

„Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Es ist vermutlich nur so ein Volljährig-sein-Ding oder ein paar Sachen für Vertrauensschüler“, antwortete Hermine. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Paket ihrer Eltern, als Harry die Nachricht von Dumbledore an sich nahm, um sie noch einmal zu lesen.

„Denkst du, dass er dich in den Orden einführen wird?“, fragte er und sie dachte, einen Hauch von Eifersucht in seiner Stimme zu hören.

„Noch während meiner Schulzeit? Mach dich nicht lächerlich. Wenn es wirklich was Wichtiges wäre, dann bin ich mir sicher, dass er dich gerufen hätte“, sagte sie, als sie ein Teil des Geschenkpapiers anhob und es dann mit ihrem Zauberstab verschwinden ließ.

„Ooh! Sie haben mein Konto bei Flourish & Blotts gut geschrieben!“, rief sie. „Und neue Federn, und … oh!“ Hermine nahm ein blassgrünes Gewand aus der Verpackung.

Ron pfiff und sie errötete. Das Gewand war aus Seide und schlicht gehalten, aber maßgeschneidert, weit ausgeschnitten und offenbar sehr teuer.

„Das hätten sie nicht tun sollen“, murmelte sie und nahm eine Muggelkarte vom Boden des Paketes.

Liebste Hermine,

Herzlichen Glückwunsch! Daddy und ich waren uns nicht sicher, was die Tradition bei volljährigen Zauberern und Hexen ist, aber wir dachten, dass jede junge Dame (junge Hexe?) ein anständiges Kleid besitzen sollte. Vielleicht hast du ja Weihnachten einen weiteren Ball? Jedenfalls hoffe ich, dass es dir gefällt. Professor McGonagall hat uns dieses Jahr bei dem Einkauf geholfen, also solltest du dich noch bei ihr bedanken. Wir sind so stolz auf dich, Liebes, und denken an deinem besonderen Tag an dich.

In Liebe,
Mum



Hermine strich erneut über den Stoff des Gewandes, bevor sie es zurück in die Schachtel legte. Sie belegte es mit einem Verkleinerungszauber und steckte es in ihre Schultasche.

Harry und Ron schwiegen, sichtlich unsicher, was sie zu dem neuen Gewand ihrer Freundin sagen sollten.

Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Kommt schon“, sagte sie. „Sonst kommen wir noch zu spät zu Zauberkünste.“


+++++++++

So ungezwungen sie Harry und Ron vorhin auch gegenüber gewesen war, so war Hermine jetzt umso angespannter, als sie den Korridor entlang ging, der zum Büro des Schulleiters führte. Es wurde zuvor noch nie von ihr verlangt, Dumbledore alleine zu treffen.

„Zischende Wissbies“, sagte sie dem Wasserspeier und er hüpfte zur Seite, um sie eintreten zu lassen. Die Wendeltreppe hinaufgehend, schalte Hermine sich scharf, dass es nichts gab, um das sie sich Sorgen machen müsste. Es war ja nicht so, als ob sie irgendwas falsch gemacht hätte. Aber ein winziger Teil in ihrem Kopf plagte sich mit den Möglichkeiten wie eine Katze mit einem Wollknoll. Er hatte herausgefunden, was sie in ihrem zweiten Jahr aus Snapes Vorrat gestohlen hatte. Das Ministerium hatte herausgefunden, wofür sie den Zeitumkehrer wirklich eingesetzt hatte. Sie würde von der Schule fliegen.

Sie hob ihre Hand, um anzuklopfen.

„Kommen Sie rein, Miss Granger“, hallte Dumbledores Stimme durch die verschlossene Tür.

Hermine drückte die Tür auf und war erstaunt Professor Snape und Mad Eye Moody dort ebenfalls anzutreffen. Oh verdammt, was habe ich nur getan? Professor Snape vermied es gezielt sie anzusehen.

„Professor Dumbledore, Professor Snape…ah, Professor Moody, Sirs“, sagte sie.

„Hatte nie das Vergnügen Ihr Lehrer zu sein, Miss Granger“, knurrte Moody von seinem Platz aus vor dem Schreibtisch.

„Willkommen, Hermine. Kommen Sie, setzen Sie sich“, sagte Dumbledore und deutete ihr an sich zwischen die beiden Männer zu setzen.

Behutsam setzte sich Hermine, ihre Ausführung passte sich ihren Gedanken an, die vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten waren. Hatte Dumbledore sie gerade Hermine genannt?

„Ich bin mir sicher, dass Sie ziemlich neugierig sind, warum ich Sie heute hergebeten habe“, fragte Dumbledore freundlich.

„Ja, Sir.“

„Nun, meine Liebe, es sieht ganz so aus, als ob ich Sie um einen Gefallen bitten müsste.“

Erleichterung durchfuhr sie. Sie wurde dann also doch nicht von der Schule verwiesen.

„Alles, Sir“, sagte sie, als die Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte.

„Vielleicht sollten Sie sich mit Ihrer Entscheidung zurückhalten, bis Sie gehört haben, was der Gefallen ist“, sagte Professor Snape eisig. Sie dachte ihn ein „Gryffindor“ gemurmelt gehört zu haben.

„Auch wenn ich Ihre Bereitschaft zu helfen begrüße, hat Professor Snape Recht“, sagte Dumbledore. „Bitte, hören Sie mich erst an, bevor Sie eine Entscheidung treffen.“

Hermine bemerkte, dass Snape als auch Moody wütend ins Leere starrten. Sie konnte nicht direkt sagen, ob ihr Zorn auf sie oder Dumbledore gerichtet war. „Natürlich, Sir“, antwortete sie.

„Sie und Harry sind sich die letzten Jahre über ziemlich nahe gekommen.“

„Ja?“, fragte sie mit verwirrter Stimme. Ging es um Harry? Hat er etwas gemacht? Erwarteten sie, dass sie etwas preisgab, um-?

„Seid ihr, das heißt, gibt es da … etwas, was über Freundschaft hinausgeht?“

Ein knappes, schnaufendes Geräusch kam aus Snapes Richtung und Hermine war so fassungslos über diese Frage, dass sie ihn nicht beachtete.

„Zwischen mir und Harry? Nein, Sir. Aber … wenn Ihnen meine Frage nichts ausmacht … warum?“

Hermine dachte für einen Augenblick, dass Dumbledore erleichtert aussah, auch wenn ihr kein Grund bewusst war, warum er fragen sollte, noch warum er von dieser Frage erleichtert sein sollte, aber egal, wie sehr sie auch darüber nachdachte, ihr fiel nichts ein.

„Nur, weil ich weiß, wie sehr Harry Professor Snape misstraut.“

Ah. Darum ging es also. Hermine stolperte fast über ihre Zunge, als sie sich beeilte zu antworten. „Das hat nichts zu sagen“, sagte sie. „Sie wissen alle, wie Harry ist – ungestüme Gefühle und Reaktionen. Er vertraut Ihnen vollkommen, Professor Dumbledore und er würde niemals etwas tun, was Professor Snape verraten oder-“

Dumbledore nickte mit einem nachdenklichen Blick. „Und Sie, Hermine? Würden Sie Professor Snape verraten?“

„Nein! Sir, ich würde niemals … ich … gibt es da etwas, was ich getan habe, was-?“

„Nein. Nein, natürlich nicht, meine Liebe.“

„Ich habe nichts weiter als den größten Respekt für-“ Wieder schnaubte Snape und Hermine drehte sich ihm um, um ihn anzustarren. „Professor Snape.“

„Wenn ich darf, kann ich Ihnen da vielleicht eine andere Frage stellen.“ Dumbledore wartete, bis sie nickte, und fuhr dann fort. „Würden Sie vor Harry ein Geheimnis bewahren können?“

Ein Geheimnis vor Harry bewahren? Warum wollte er, dass sie ein Geheimnis vor Harry hatte? Dumbledore hatte Harry bereits die Erlaubnis gegeben mir ihr und Ron über alles zu reden, was sie besprachen, also warum … außer, es ging um Snape — außer, es gab da etwas … weniger Vertrauenswürdiges?

„Sir, das würde von dem Geheimnis abhängen“, sagte sie langsam. „Ich würde niemals etwas tun, was Harry gefährden könnte und ich würde nie etwas vor ihm geheim halten, das ihn verletzen oder seine Chancen gegen … Voldemort schwächen würden.“

Für den Bruchteil einer Sekunde sah Dumbledore fast siegessicher aus. „Aber, wenn es da etwas geben würde, von großer Notwendigkeit, etwas, das Harry nicht gefährden, sondern einen anderen helfen würde?“

Sie zögerte für einen Moment und antwortete dann: „Wenn es einen guten Grund geben würde und Harry daraus kein Nachteil ziehen würde … dann ja. Wenn Sie meine Hilfe benötigen, dann ja.“

Plötzlich ging Dumbledore in eine andere Richtung. „Hermine, ich gehe davon aus, dass Sie mitbekommen haben, dass Professor Snape die letzten 16 Jahre für unsere Sache als Doppelagent gearbeitet hat.“

In Hermines Kopf raste alles, aber sie nickte dem Schulleiter zu und warf, wie sie hoffte, Snape einen beruhigenden Blick zu, welcher einfach weiterhin auf die Wand starrte.

„Natürlich glauben die Todesser, dass er für sie spioniert.“

„Natürlich“, antwortete sie.

„Ja, nun … Schon bald wird Professor Snape seinen Kontakt zum Orden abbrechen und zu Voldemort zurückkehren.“

Hermine schnappte nicht nach Luft, aber sie stand kurz davor. Zurückkehren zu Voldemort … Auch wenn sie keine Liebe für den höhnischen, zynischen Mann neben sich übrig hatte, so verspürte sie doch ein tiefes Mitleid mit ihm, bei dem Gedanken daran, dass er dazu gezwungen war, mit den Todessern zu leben und Befehle von einem mörderischen Wahnsinnigen annehmen zu müssen. Sie blickte ihn an, auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen, was er von dieser Verkündung hielt, aber sie konnte nichts weiter als seinen gewöhnlichen finsteren Blick erkennen.

„Verstehe.“

„Niemand darf erfahren, dass wir das geplant haben. Es muss so aussehen, dass Professor Snape uns verraten hat. Andernfalls wäre das Risiko, dass Voldemort seine wahre Loyalität aufdeckt, einfach zu groß. Jedes Ordensmitglied, welcher gefangen genommen wird, würde Severus Leben und unsere einzige Verbindung zu den Todessern riskieren.“

Hermine nickte. „Aber, Sir, warum erzählen Sie mir das? Ich kann genauso gut wie jeder andere gefangen genommen und gefoltert werden, wie-“ Plötzlich lehnte sie sich vor. „Ich glaube, Sie sollten mich mit einem Erinnerungszauber belegen.“

Moody lachte anerkennend. „Habe noch von niemanden gehört, der sich freiwillig dem Erinnerungszauber unterziehen möchte“, sagte er. „Sie hatten Recht, Albus, sie ist ein tapferes Mädchen.“

Hermine beachtete ihn nicht. „Wirklich, Professor, Sie müssen meine Erinnerungen löschen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich aus versehen – Und warum weiß Professor Moody Bescheid?“

„Wollen Sie damit andeuten, dass ich meinen Mund nicht halten kann?“, fragte Moody.

„Alastor“, sagte Dumbledore warnend. „Hermine, wenn ich Sie daran erinnern darf, Sie haben zugestimmt mich erst anzuhören, bevor Sie irgendwelche Entscheidungen treffen.“

Hermine errötete und lehnte sich etwas in ihren Stuhl zurück. „Ja, Sir. Entschuldigen Sie.“

„Schon in Ordnung. Wenn Sie am Ende unseres Treffen wünschen, dass man ihr Gedächtnis löscht, dann ist das Ihre Entscheidung. Jedoch würde ich Ihnen noch gerne etwas mehr über den Gefallen erzählen, um den ich Sie bitte.“

„Bitte, fahren Sie fort“, sagte sie.

„Ich denke, dass es unwahrscheinlich ist, dass ich den Krieg überleben werde“, sagte Dumbledore ruhig. „Mir ist bereits bekannt, dass Voldemort einen Plan ausarbeitet, in dem ich noch vor Ende dieses Jahr getötet werde.“

„Aber, Sir, Sie sind hier ziemlich beschützt und Voldemort hatte sich immer vor Ihnen gefürchtet-“

Dumbledore hielt seine Hand hoch. „Wie dem auch sei, ich fühle, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt. Wie ich bereits erklärt habe, wird Severus allen Anschein nach dem Orden dem Rücken zuwenden und wieder Voldemort dienen.“

Verständnis rieselte kalt durch Hermines Körper. Sie fühlte ein eisiges Kribbeln, das in ihren Wangen begann und sich über ihre Brust auszubreiten schien, bevor es ihr Herz verschlang. Wenn Dumbledore starb, würde es niemanden mehr geben, der wissen würde, dass Snape sie nicht verraten hatte. Er würde ein Ausgestoßener sein, würde sogar vielleicht selbst umgebracht, gefangen genommen als Todesser und nach Askaban geschickt werden. Sie durfte ihr Gedächtnis nicht löschen. Sie würde Snapes Geheimnis tragen und würde bereit sein, seine Verteidigung zu starten, wenn der Krieg beendet war.

„Ich werde es tun“, sagte Hermine.

Snape drehte sich langsam zu ihr herum. „Sie werden was tun, wenn ich fragen darf?“, zischte er.

„Ich werde Ihr Geheimnis bewahren. Ich werde jetzt damit anfangen einen Fall für Ihre Unschuld aufzubauen, der dann sofort-“

„Sie hätten das Zeug dazu, meine Liebe“, sagte Dumbledore. „Aber ich befürchte, das, um das ich Sie bitte, ist etwas komplizierter als das.“

Hermine sah den alten Zauberer fragend an.

„Sie verstehen sicherlich, dass es ein Handeln von Professor Snapes Seite aus geben wird, ein trennendes Ereignis, welches ihn sicher auf die andere Seite bringen wird?“

„Ja …?“

„Wenn Sie sich dafür entscheiden, Professor Snape und sein Geheimnis zu schützen, muss ich daran glauben können, dass Ihr Vertrauen in ihn nicht gebrochen wird, egal, was er tun muss, um den Order zu verlassen. Ich muss sicher sein, dass Sie wirklich verstehen, dass alles, was Professor Snape macht, dass er es für das Licht tut. Er und ich haben diese Entscheidung zusammen getroffen, weil wir glauben, dass er Harry besser von der anderen Seite aus beschützen kann.“

Hermine saß für einen Moment still. Wenn Snape weiterhin Harry beschützen würde, dann würde, was auch immer er unternehmen musste, Harry nicht allzu sehr schaden. „Was muss ich tun, um Sie davon zu überzeugen, dass ich diese Bürde freiwillig auf mich nehmen und Professor Snape ohne Vorbehalte vertrauen würde?“

„Ich würde Sie darum bitten, ihn zu heiraten.“

Ihn heiraten! Ihn heiraten? Plötzlich erkannte Hermine wie geschickt Dumbledore sie in ihren eigenen Empfindungen verwickelt hatte. Wie immer war sie kopfüber vorgeprescht, wie sie es von ihr erwartet haben mussten … aber – ihn heiraten? Ihren Professor? Den Mann, der die letzten fünf Jahre damit verbracht hatte sie niederzumachen, der sie bis auf ihre Tränen reduziert hatte? Er hasste sie. Sicherlich würde er nicht wollen …

Hermine war zu geschockt, um zu sprechen. Sie schnappte nicht nach Luft oder begann zu protestieren, wie Snape es sicherlich von ihr erwartet hatte, so wie er sie anstarrte, aber sie sagte so lange keinen Ton, dass eine seltsame vibrierende Anspannung den Raum füllte. Gedanken verfingen sich und stolperten durch ihren Kopf. Ron. Sie hatte immer gedacht, sie würde Ron heiraten. Sollte es so nicht laufen? Sie würde Ron heiraten und … ihre Gedanken verirrten sich zu diesem geheimen, lang gehegten Wunsch in ihrem Herzen. Sie in einem elfenbeinfarbigen Kleid, Ron in einem dunkelblauen Anzug, der Garten des Fuchsbaus lebendig vor Blumen. In ihrem Kopf blickte sie zu dem Gesicht ihres geliebten Zauberers auf und sah stattdessen die höhnischen und harten Züge von Severus Snape. Ihn heiraten? Unmöglich. Niemand konnte wirklich von ihr verlangen — aber sie dachte an das erste Mal zurück, als sie ihm auf einem Ordenstreffen im Grimmauldplatz gesehen hatte. Die Neuigkeiten, dass er ein Spion war. Sie dachte an Sirius, der wachende tote Blick in seinen Augen nach Askaban. Sie konnte diesen Mann – schrecklich oder nicht! – nicht einer Bestrafung ausliefern, die er nicht verdient hatte.

Es war schließlich Snape, der das Schweigen durchbrach. Seine Oberlippe war in ein hämisches Lächeln verzogen, als er sagte: „Wo ist jetzt all das Gryffindor-Getöse, Miss Granger? Noch vor wenigen Minuten wollten Sie ohne Vorbehalten Bürden auf sich nehmen.“ Er wandte sich ab und sprach Dumbledore an. „Ich habe Ihnen ja gesagt, dass sie nicht zustimmen würde. Sie sind nie so mutig, wie sie vorgeben zu sein.“

„Severus!“, sagte Dumbledore scharf.

Als Hermine ihre Stimme wieder fand, sprach sie leise, aber bestimmt. „Sie werden mich nicht einschüchtern, Professor Snape. Wenn ich dem zustimme, dann nur zu meinen eigenen Bedingungen. Und es gibt keinen Grund für Sie meinen Mut infrage zu stellen. Sie bitten mich darum, den Rest meines Lebens aufzugeben. Ich bin mir sehr wohl im Klaren darüber, dass magische Ehen nicht mehr aufgelöst werden können.“

„Ihre Bedingungen, Miss Granger? Und wie mögen die wohl aussehen?“

Hermine ignorierte ihn und wandte sich stattdessen an Dumbledore. „Ich habe Fragen“, sagte sie einfach.

„Fahren Sie fort, meine Liebe.“

„Vorhin haben Sie mich gefragt, ob ich ein Geheimnis vor Harry wahren würde. Würde dies das Geheimnis sein? Würde von mir erwartet werden …“ Letztendlich schien sie für einen Moment die Nerven zu verlieren, aber sie hielt inne und sammelte sich. „Das heißt, würde jemand von unserer Ehe wissen?“

„Niemand außer Alastor Moody“, sagte Dumbledore, und deutete mit seinem Kopf auf den vernarbten und verwitterten Zauberer. „Er würde ein Zeuge dieser Eheschließung sein. Es würde auch in seiner Verantwortung liegen, die Ehe vor dem Ministerium zu verbergen.“

„Vor dem Ministerium zu verbergen?“

„Sicherlich wissen Sie, dass alle magischen Eheschließungen aufgezeichnet werden, Miss Granger. Stellen sich nur die Schlagzeilen vor, sollte jemand über diese Aufzeichnungen stolpern: Skandal in Hogwarts. Lehrer ist es erlaubt, eine Vertrauensschülerin aus dem sechsten Jahr zu ehelichen.“ Er funkelte sie an.

Sie nickte. „Verstehe. Also, unsere Ehe würde ein Geheimnis bis zum Ende des Krieges sein?”

„Genau“, sagte Dumbledore.

„Und dann?“

„Wie bitte?“, sagte Snape

„Und dann was?“, verlor Hermine fast ihre Geduld. „Also, der Krieg endet und ich bereite Ihre Verteidigung vor. Wir spielen für eine Zeit das ergebene Paar … Harry und Ron werden nie wieder ein Wort mit mir reden … meine Eltern werden mich vermutlich enterben … und dann was? Werde ich den Rest meines Lebens mit Ihnen in diesem Schloss verbringen? Was?“

„Ich glaube kaum, dass ich noch weiter in Hogwarts arbeiten werde, wenn ich einmal als Todesser gebrandmarkt bin“, sagte Snape gedehnt.

Wenn sie mit ihrem Fuß hätte aufstampfen können, sie hätte es getan. „Sie wissen, was ich meine! Werden wir diese List für unser restliches Leben fortführen oder-“

„Miss Granger“, sagte Snape langsam. „Erwarten Sie wirklich, dass ich zustimmen würde … sie zu heiraten … wenn ich denken würde, den Krieg zu überleben?“

Sie starrte ihn an, widerwillig nachzugeben. „Wenn Sie so davon überzeugt sind, dass Sie nicht überleben werden, warum dann überhaupt erst den Plan ins Leben rufen?“

„Ich versichere Ihnen, es war nicht meine Idee gewesen.“

Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Verstehe.“

„Tun Sie das jetzt?“

„Dennoch“, begann sie erneut mit voller Kraft. „In dem Falle, dass Sie überleben … dann hätte ich gerne ein paar Absicherungen.“

„Ha“, spuckte Snape. „Jetzt zeigen Sie also Ihr wahres Gesicht. Einen finanziellen Anteil, nehme ich an? Wie viele Galleonen dürfen es sein, Miss Granger, um Ihre Seele zu kaufen?“

„Das ist widerwärtig“, flüsterte Hermine. „Weder meine Seele noch mein Leben stehen zum Verkauf. Wenn ich mich dafür entscheide Sie zu heiraten, Professor Snape, dann will ich eine Absicherung, dass beides mir gehören wird.“

„Da ich für beides keine Verwendung habe, sehe ich nicht, wo das ein Problem sein sollte.“

„Und wollen Sie … wollen Sie einen Erben?“

Snape starrte sie an, Unglaube zeichnete sich quer über sein Gesicht. „Halten Sie mich für einen Vergewaltiger? Ich versichere Ihnen, dass ich genauso wenig Verwendung für Ihren Körper wie für Ihre Seele habe.“

„Also wird nicht von uns verlangt, dass wir--“

„Ganz sicher nicht.“

„Severus“, begann Dumbledore.

„Was?“, schnappte Snape.

„Sie wissen, dass es nötig ist, um diese Ehe zu binden, sie von einer Annullierung zu bewahren, für den Fall, dass jemand herausfinden sollte--“

„Nein, Albus. Nein. Ich würde mich lieber von einem Dementor küssen lassen.”

Hermine saß schweigend, lauschend da. Vielleicht wurde sie ja doch noch gerettet. Da hier mehr als nur ihre Ehre auf dem Spiel stand. So sehr sich auch jede Zelle in ihr gegen diese Idee wehrte, würde sie Snape nicht ohne Regress zurücklassen. Aber wenn er entschied, es abzusagen … dann konnte sie niemand dafür verantwortlich machen--

Aber das war gelogen. Sofern sie nicht zustimmte, ihr Gedächtnis zu löschen, würde sie es wissen. Sie würde sich selbst verantwortlich machen.

„Überdenken Sie es noch einmal, Professor Snape“, sagte sie.

Er verhaspelte sich einen Moment. „Wirklich, Miss Granger, ich—Sicherlich wollen Sie nicht--“ Dann schien er sich gesammelt zu haben. „Reicht Mister Weasley etwa nicht, um Ihre Bedürfnisse zu stillen?“

Hermine lief dunkelrot an und Moody machte Anstalten aus seinem Stuhl zu springen. „Snape! Es gibt keinen Grund zu bestreiten--“

„Schon in Ordnung, Professor Moody. Ich bin es gewohnt“, sagte sie. Dann wandte sie ich an Snape und sagte süß: „Wieso, Professor, mir war nicht bekannt, dass Sie sich so für mein Privatleben interessieren, aber ihre Quellen haben unrecht. Ich bin jetzt nicht oder war jemals mit einem Weasley zusammen gewesen ... Ich meine einfach nur, dass ein einziger Akt – wie schrecklich er auch noch sein mag – nicht der Grund sein könnte, um sich selbst dem Tod zu verschreiben.“

„Tod wäre dem vorzuziehen“, sagte Snape kühl.

Hermine stand auf. „Wenn das so ist“, sagte sie. „Professor Dumbledore, wenn das dann alles wäre?“

„Hermine, bitte, setzen Sie sich. Severus, bitte etwas Zurückhaltung, wenn ich bitten darf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie nicht erkannt haben, dass dies eine Notwendigkeit sein würde.“

„Ganz im Gegenteil, Albus. Ich habe lediglich angenommen, dass Ihr Respekt Miss Granger gegenüber sie davor bewahren würde eine ordinäre Prostituierte aus ihr zu machen.“

„Severus!“, donnerte Dumbledore. Moody hob drohend seinen Zauberstab.

„Eine Ehefrau ist keine Prostituierte“, sagte Hermine ruhig.

„Ein Kind ist keine Ehefrau“, erwiderte Snape.

„Professor Dumbledore, bei allem nötigen Respekt, wenn es Professor Snape dermaßen widerstrebt, dann sehe ich keinen Sinn darin, diese Unterhaltung fortzusetzen. Bitte löschen Sie mein Gedächtnis, damit ich in meinem Schlafraum zurückkehren kann.“

Dumbledore streckte für einen Moment seine Hand aus, um sie aufzuhalten.

„Severus, Sie haben diesem Plan zugestimmt“, sagte er aufgebracht. „Es ist unerlässlich, dass Sie einen Kontakt zu Harry Potter haben. Muss ich Sie daran erinnern--“

Snape lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kreuzte seine Beine. Seine Stimme war ruhig und gleichmäßig, aber Hermine dachte so etwas wie Hass, rein und kalt, herauszuhören. „Oh, nein, Albus. Nein. Nein, Sie müssen mich an gar nichts erinnern. Bitte, wenn Sie unbedingt wollen, verheiraten Sie uns doch jetzt gleich.“

Hermine erbleichte. Jetzt? Hier?

Dumbledore sah sie mit einem schweren, müden Blick an. „Hermine?“

Sie sah zu Professor Snape. Etwas Seltsames lag in der Art, wie er saß, den Ausdruck in seinen Augen. Sie spürte, obwohl sie nicht wusste, woher, dass er gerade erheblich verletzt worden war.

„Professor?“, fragte sie.

„Ich werde Sie jetzt nicht mehr retten, wenn es das ist, was Sie fragen.“ Sein Blick war leer.

„Nein, ich—nein.“ Sie stand auf. „Was muss ich tun?“

Snape stellte sich neben sie. „Ziehen Sie Ihre Ärmel zurück“, sagte er und sie begann sich, zu entspannen. Sie wusste, wenn nichts anderes, wie sie Anweisungen von ihm befolgen konnte. Er sah sie herablassend an. „Sie brauchen Ihren Zauberstab.“

Sie zog ihren Zauberstab aus ihrer Tasche und beobachtete wie Snape seine Ärmel aufknöpfte und sie zurückrollte. Sie sah ihn fragend an.

„Richten Sie Ihren Zauberstab auf mich“, sagte er und sie tat es, zuckte leicht zusammen, als sich sein Zauberstab auf sie richtete.

„Ich werde Sie nicht verfluchen, Miss Granger“, sagte er. „Zumindest nicht in dem traditionellen Sinne.“

Ihre Lippen verzogen sich zu einem trockenen Lächeln und sie dachte in seinen Blick, Schock und dann etwas Belustigung zu finden.

„Nehmen Sie meine Hand“, sagte er, umschloss ihre linke Hand in die seine.

Professor Moody stellte sich links neben sie und Professor Dumbledore rechts von ihnen.

„Passen Sie jetzt auf“, sagte er. „Sie werden die Anweisungen wiederholen müssen.“ Sie nickte.

„Ich, Severus Snape, nehme dich, Hermine Granger, zu meiner Frau. Von diesem Tage an wird mein Blut dein Blut sein; mein Heim, dein Heim sein; mein Leben, dein Leben sein.“

Hermine atmete einmal tief durch und wiederholte die Worte. „Ich, Hermine Granger, nehme dich, Severus Snape, zu meinem Ehemann. Von diesem Tage wird mein Blut dein Blut sein; mein Heim, dein Heim sein; mein Leben, dein Leben sein.“

Die Professoren Dumbledore und Moody berührten mit ihren Zauberstäben ihre gehaltenen Hände und ein fester, warmer Druck wanderte von dem Punkt, wo der Zauber gelegt wurde, ihren Arm hinauf. Sie spürte, wie das Versprechen ihren Kopf einnahm, dann zu ihrer linken Schulter, hinunter in ihr Herz und durch ihren rechten Arm in ihren Zauberstab wanderte und einen magischen Kreis bildete. Er beugte sich nach vorne und seine Lippen streiften oberflächlich über die ihren und der Zauber hatte sich geschlossen.

„Möge Gott meiner Seele gnädig sein“, sagte er.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch