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Fanfiction

Second Life - 10

von Xaveria

Sie klopfte. Als sie keine Antwort bekam, zauberte sie stumm einen Protego Totalum auf sich und betrat das Büro mit gezogenem Zauberstab.

„Stupor!“, sagte er. Der Fluch prallte in der Luft von ihr ab und verschwand. Sie grinste.

„Expelliarmus!“, erwiderte sie, aber er hatte selbst einen Schildzauber auf sich gelegt und ihr Zauber war vollkommen nutzlos.

„Und jetzt reden wir darüber, wie man einen Schildzauber umgehen kann“, sagte Snape irgendwo von ihrer linken Seite.

„Zeigen Sie sich“, sagte sie. „Es ist mir unangenehm, Befehle von einem leeren Platz anzunehmen.“

„Ah, aber man sollte meinen, dass Sie mich spüren können, Miss Granger.“

Sie verdrehte ihre Augen und drehte sich in Richtung Tür um, wo sie ihn vermutete.

„Hier drüben“, sagte er mit einem ersichtlichen Lächeln in seiner Stimme.

Sie wirbelte herum. Dann plötzlich konnte sie ihn direkt hinter sich spüren. Gewürz und Wolle. Sie streckte ihre Hand aus und fühlte den schweren Stoff seines Gewandes, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte.

„Aber wie--?“

„Weil ich einen Protego Horribilis gezaubert habe.“

„Also, kann ich Sie berühren, weil ich Ihnen nichts Böses will?“

„Anscheinend.“

„Aber der Expelliarmus--“

„Jeder Fluch, der Schaden verursachen – oder in dem Fall von Expelliarmus – mir einen Nachteil bringen kann, wird zurückgewiesen, ganz egal wer der Ausführende ist. Protego Horribilis wäre eine kluge Entscheidung, wenn Sie sich unter Todessern befänden.“

„Also, wenn ich etwas Harmloses oder etwas, was Ihnen helfen würde, zaubere, würde er durchdringen?“

„Als da wären?“

„Der Desillusionierungszauber. Entfernen Sie ihn. Ich möchte gerne sehen, ob ich ihn ersetzen kann.â€

Nach und nach wurde er vor ihr sichtbar. Sie schwang ihren Zauberstab und er schmolz wieder aus ihrem Sichtfeld. Es war ein extrem seltsamer Anblick. Hermine hatte immer bisher nur sich selbst getarnt. Sie hatte nicht gewusst, dass das unangenehme Gefühl Stück für Stück zu verschwinden auch ein sichtbares Pendant hatte.

Sie lächelte. Wenn Sie gefangen genommen werden würde, wäre Snape in der Lage zu zaubern, um ihr zu helfen. Er konnte sie auch ohne irgendwelche Auswirkungen verhexen, um so seine Rolle als Spion zu wahren. Das waren nützliche Informationen. Sie dachte an die Stunden, die er ihr gegeben hatte. Sie haben jetzt zwei dienliche Maskierungen auf Ihrem Geheiß ... Wenn ich es sehen sollte, muss ich mir sicher sein, dass es Sie sind … Ich selbst tendiere dazu einen Nachthimmel zu benutzen … Protego Horribilis wäre eine kluge Entscheidung, wenn Sie sich unter Todessern befänden. Was auch immer Dumbledore mit diesen Stunden bezwecken wollte, Snape brachte ihr bei zu überleben.

Plötzlich fühlte sich Hermine so leicht, wie sie es seit Wochen nicht mehr getan hatte. Es würde alles in Ordnung sein. Sie hatte das Richtige getan. Snape war … nun, er war Snape, und daran konnte man nichts ändern. Aber er würde ihr helfen und sie würde ihm helfen. Und sie kamen so gut, wie man es von ihnen erwarten konnte, miteinander aus, oder nicht? Sie musste sogar zugeben, dass sie ihre Wortattacken genoss. Es war keine Ehe, bei weiten nicht, aber es war ein Plan.

„Entfernen Sie den Zauber, Miss Granger“, sagte er und sie machte ihn wieder sichtbar.

„Ich meinte den Protego Totalum“, spottete er.

Gerade als sie ihren Zauberstab hob, zischte er vor Schmerzen und seine Augen verzogen sich zu kleinen Schlitzen.

„Professor! Ich schwöre, ich habe nicht--“

„Benutzen Sie Ihr Gehirn“, schaffte er zu knurren. „Ich befinde mich noch immer unter dem Schild.“

„Was dann?--“

„Ich werde gerufen.“

Ihr Herz schien in ihre Magengrube zu sinken. Gerufen.

Schnell entfernte Snape den Schildzauber und sagte: „Accio Roben und Maske!“

Mit stummem Entsetzen sah sie, wie die Kleidung der Todesser durch den Raum und in seine Hände flog.

„Sie müssen den Schulleiter informieren“, sagte er, als er an ihr vorbeirauschte, bereit zu verschwinden.

„Warten Sie“, sagte sie, als sie nach seinem Arm griff. Er wandte sich an sie und da lag nichts von dem Mann, den sie die letzten Tage kennen gelernt hatte, in seinen Augen. Schnell ließ sie ihn los.

„Ja?“

„Wenn er es weiß â€¦ müssen Sie ihm dann nicht irgendwas geben?“ Sie konnte ihn nicht ohne eine Geschichte dort hinausgehen lassen. Er hatte diese Ferien damit verbracht, sie vorzubereiten; jetzt musste sie ihn vorbereiten.

„Was schwafeln Sie da, Miss Granger? Je länger ich warte, desto schlimmer--“

„Ich nehme an, dass Sie ihm erzählt haben, dass Sie mich benutzen, um an Informationen über Harry zu gelangen—dass Sie mich … verführt haben?“

Er antwortete nicht, aber starrte weiterhin drohend in ihre Augen.

„Nehmen Sie das“, sagte sie und öffnete die Spange ihrer Robe.

„Miss Granger!“

„Vertrauen Sie mir“, sagte sie bestimmt und löste ihre Krawatte. Sie öffnete die obersten Knöpfe ihrer Bluse und griff erneut nach seinem Arm, starrte ihn flehend an.

„Professor Snape, Harry vermutet, dass Draco Malfoy irgendwas ausheckt! Er verfolgt ihm durch das Schloss – er denkt, dass Draco vielleicht etwas mit der Kette zu tun hat, die Katie Bell verflucht hat! Ich habe Angst, Professor. Werden Sie es überprüfen?â€

Snapes Blick war absolut unleserlich, aber er strich eine Hand über ihr Haar und sagte: „Fürchten Sie sich nicht, Miss Granger. Natürlich werde ich es überprüfen. Aber sagen Sie Mr. Potter, dass er nichts Überstürztes unternehmen soll. Draco Malfoy ist ein Zauberer mit mächtigen Verbindungen. Ich würde mich nicht mit ihm anlegen.“

„Danke, Sir“, lächelte sie.

„Ich danke Ihnen, Miss Granger“, antwortete er und sie wusste nicht, ob es ein Teil der Szene war, die sie so hastig aufgebaut hatte oder etwas anderes.

Snape verlor kein Wort mehr, sondern floh eilig aus dem Raum, ließ sie alleine in seinem Büro zurück. Einige Minuten stand sie einfach nur da, vollkommen überrollt von dem, was gerade geschehen war. Auf und ab zu laufen half nicht die kriechende Panik, die ihren Blutkreislauf infiziert hatte, zu besänftigen. Bitte Gott, dachte sie. Bitte Gott. Bitte Gott. Anscheinend nicht in der Lage von weiteren zusammenhängenden Gedanken und nicht mehr gewillt dort noch länger nutzlos herumzustehen, knöpfte sie sich ihre Bluse zu, richtete ihre Krawatte, strich ihre Roben glatt und machte sich auf den Weg zu Dumbledores Büro.

***

Snapes Gedanken waren gefärbt mit Schmerz und Verwirrung, als er den Korridor entlang eilte. Nur noch wenige Minuten bis Apparationspunkt, wenn die Treppen mitspielten und das Ende des Brennens in seinem linken Unterarm. Er hatte zu lange gewartet, der Schmerz erreichte bereits einen Fieberanfall. Er erinnerte sich an den ersten Ruf des Dunklen Lords nach seiner Rückkehr zur Macht. Diese Nacht hatte Snape eine Stunde warten müssen, bis er zu ihm gehen konnte. Es war kein Schmerz, den er wünschte, noch einmal zu erleben und jedes Stechen und Brennen brachte jetzt diese Erinnerung zurück. Was zum Teufel konnte Voldemort nur wollen? Es war nicht vorgesehen, dass er während der Ferien gerufen wurde; der Dunkle Lord war damit einverstanden gewesen, mit so wenigen Anwesenden im Schloss, würde seine Abwesenheit eher bemerkt werden, als wenn die Hallen mit Schülern gefüllt waren. Seine Haut juckte vor Sorge.

Nach allem schien sein Arm noch immer dort, wo Miss Granger ihn berührt hatte, zu kribbeln. Das Mädchen hatte ihn verwirrt. Nicht, weil sie so schnell verstanden hatte, was nötig war – er hatte sie immer wegen ihrem Mangel an Originalität gejagt – sondern, weil sie sich willentlich so erniedrigt hat. Es ließ ihn stutzen. Er war nur ein Halbblut und gerade deswegen, hatte er sein Leben lang Schmerzen einstecken müssen, damit er keine Nachteile erfahren musste. Dass sie, eine Muggelgeborene, dessen Wert immer hinterfragt werden würde, war gewillt gewesen dumm und naiv vor einen so mächtigen Zauber wie dem Dunklen Lord zu erscheinen … nun, er wusste nicht, ob er sie dafür bewundern oder ausschimpfen sollte. Vielleicht war es genial; vielleicht würden sie es schaffen diesen teuflischen Bastard in ein Gefühl von Wohlbehagen zu wiegen, aber dennoch spürte er, dass es ein schreckliches Risiko war. Er hätte sie nie darum gebeten; er hätte einen anderen Weg gefunden, etwas, was er verdrehen konnte …

Er dachte erneut an ihre Worte, Harry vermutet, dass Draco Malfoy irgendwas ausheckt! Schlau. Es sah ganz danach aus, als ob sie bereits die wichtigste aller Lektionen gelernt hatte, ohne dass er sie ihr gelehrt hatte: Man lügt immer mit der Wahrheit.

Zu dem Zeitpunkt, wo er das Schloss verlassen hatte, rannte er schon fast zum Verbotenen Wald. Er legte schnell seinen Umhang um, sobald er die Schatten der Bäume erreicht hatte, stieß die Maske auf sein Gesicht und berührte mit seinem Zauberstab das Dunkle Mal. Das Ende des Schmerzes kollidierte mit dem Druck des Apparieren, ließ ihn leer und angewidert zurück. Als er wieder auftauchte, war er sich nicht sicher, wo er angekommen war. Der Raum war groß, gehüllt in Steinwände. Andere Todesser waren bereits anwesend, und lautlos glitt er in die Reihen, aber nicht, bevor er bemerkt wurde.

„Severus!“

Er trat vor, fiel auf seine Knie und nahm den Saum von dem Gewand des Dunklen Lords zwischen seine Finger, senkte sein Gesicht, um es zu küssen.

„Du bist zu spät.“

„Vergebe mir, Herr. Es hat ein paar Momente gedauert, bevor ich unbemerkt verschwinden konnte.“

„Ich hoffe, du hast genug Informationen mitgebracht, um deine weitere Anwesenheit in Hogwarts zu rechtfertigen.“

Snape hob sein Gesicht zu den Augen des schlangenartigen Zauberers und wartete auf das Unvermeidbare.

„Noch nicht, Severus“, lachte Voldemort kalt. „So viele meiner loyalen Anhänger riskieren so viel, während du unter dem Schutz der Schule verweilst. Heute Abend möchte ich, dass Sie hören, was du mir bringst, damit sie wissen, was hinter diesen Mauern gewonnen werden kann.“

„Sehr wohl, mein Herr“, sagte er und dachte Lucius. Lucius hatte in das Ohr des Dunklen Lord geflüstert. Geschichten, wie er sich in Dracos Plan einmischen wollte vielleicht, oder noch weniger. Seine Eifersucht war keinesfalls unangebracht; er saß in Askaban, während Severus im relativen Komfort lebte – nicht dass Askaban, seitdem die Dementoren auf die Seite des Dunklen Lords gekommen sind und das Ministerium langsam infiltriert wurde, noch das war, was es einmal gewesen war. Nachrichten konnte ohne Probleme weitergereicht werden und Snape dachte bitter, dass Lucius es als eine Art Urlaub betrachten sollte. Er lebte innerhalb von Grenzen, die ihn relativ gut schützen und man verlangte, trotz seiner Ermattung, nicht mehr von ihm als loyal zu sein.

„Potter verbringt seine Ferien im Fuchsbau, zusammen mit den Weasley. Das Haus ist gefüllt mit dem Orden.“

„Also dann nicht in Hogwarts?“

„Nein, mein Herr. Dumbledore ist oft fort. Ich denke nicht, dass er wünscht, dass Potter ohne seine Anwesenheit dort bleibt.â€

„Wo ist Dumbledore? Ich hatte angenommen, dass er nur widerwillig seine kostbare Schule unbeaufsichtigt zurücklässt?“

„Er hat sie in die Hände des Werwolfs und der Metamorphmagus gegeben. Er denkt, dass sie dadurch geschützt genug ist.“

„Töricht, töricht.“

„In der Tat, mein Herr. Der Orden gewinnt nicht so schnell neue Mitglieder, wie sie vielleicht gehofft haben. Ihre Anwesenheit im Ministerium ist konstant. Sie haben weder Potter noch irgendwelche Sympathisanten der Schüler eingeweiht.“

„Interessant.“

„Jedoch liegt ihr Hauptaugenmerk auf Potter. Sie legen einen großen Wert auf die Prophezeiung, auch wenn sie vorgeben sie zu verachten. Ich bin mir sicher, dass Dumbledore dem Jungen Privatunterricht gibt, von dem noch nicht einmal der Orden etwas weiß. Ich vermute, dass es etwas mit seiner andauernden Abwesenheit zu tun hat.“

„Du musst an diese Informationen kommen, Severus. Ich werde es nicht tolerieren--“

„Ja, mein Herr. Ich arbeite gerade an einer Quelle.“

„Potters Freundin?“

Leichtes Gemurmel ging durch die Reihen der Todesser. „Ja, mein Herr.“

„Beweist sie sich als einen brauchbaren Kontakt?“

Snape lächelte. „Das tut sie. Gerade diesen Morgen hat sie mir erzählt, dass Potter vermutet, dass Draco Malfoy eine Art von Verrat begeht und verfolgt ihn durch das Schloss. Ich habe ihr gesagt, dass sie es mir überlassen soll, dass ich mich darum kümmern werde und dass ich ihm davon abgeraten habe, damit zu Dumbledore zu gehen.“

Der Dunkle Lord nickte und sah ihn nachdenklich mit glühend roten Augen an. „Hast du sie schon in dein Bett bekommen?“

Snape blickte anzüglich, zog seine Mundwinkel hoch. „Wie widerwärtig es auch ist sich mit einem Schlammblut einzulassen, aber es gibt keinen schnelleren Weg in das dumme Herz eines jungen Mädchens. Sie stellen Vergnügen mit Liebe gleich.“

Daraufhin hörte er verständnisvolles Lachen.

Voldemort konnte anscheinend nicht länger warten. Er umgriff Snapes Gesicht und zischte: „Legilimens!“

Snape war bereit gewesen. Er hatte vermutet, dass egal, was der Dunkle Lord auch sagte, er greifbare Beweise von seiner Zeit mit Miss Granger haben wollte.

Als der Zauberer in seinen Kopf eindrang, erlaubte er es das Bild des Mädchens aufzutauchen, sich daran erinnernd, wie sie nach seinem energischen Okklumentikangriff, auf seiner Couch lag, ängstlich aber immer noch vertrauend. Langsam ließ er Eindrücke von ihrer Hochzeitsnacht aufblitzen: ein enthülltes Bein, ein geöffneter Mund, entblößte, weiche Haut. Er gab ihm sein Gesicht, offen und fragend, dann entspannt und gesättigt und endgültig spielte er ihr Geschenk an ihm aus, ihre Worte. Ich habe Angst, Professor. Werden Sie es überprüfen?

Plötzlich richtete sich die Aufmerksamkeit des Dunklen Lord auf etwas anderes. Snape spürte, wie er sich durch seine Erinnerungen wühlte, nach etwas auf der Suche. Er bot ihm Dumbledore an, der ihm befohlen hatte Miss Granger zu trainieren; Draco, der darauf bestand, dass er keine Hilfe brauchte; wie er Potter während des Unterrichts verflucht hatte. Der Dunkle Lord glitt schneller und schneller durch seine Gedanken, schien nicht zufrieden mit dem, was er vorfand. Letztendlich gab Severus nur widerwillig eine Erinnerung preis, die er gehofft hatte zu bewahren: Miss Granger, in seiner Armbeuge schlafend. Dann, Er denkt, dass Draco vielleicht etwas mit der Kette zu tun hat, die Katie Bell verflucht hat! Schnell zog sich Voldemort zurück.

„Ich habe von einer verfluchten Schülerin in Hogwarts gehört“, murmelte Voldemort, „auch wenn Dumbledore sein Bestes gibt, es zu verbergen. Sage mir, Severus, war Draco daran beteiligt?“

„Er sagt, er war es nicht, mein Herr.“

„Aber du denkst anders.“

„Es obliegt mir nicht, Vermutungen aufzustellen. Dracos Handeln ist eine Sache zwischen euch beiden.“

„Ja, du hast versucht Details von seinem Plan zu erfahren.“

„Ich wollte ihn nur unterstützen, mein Herr.“

„Narzissa hat mir von eurem Schwur erzählt.“

„Wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass sie es tun würde, hätte ich es Euch augenblicklich mitgeteilt?“

„Hättest du? In letzter Zeit empfand ich dich … zurückhaltend.“

„Mein Herr, ich biete Euch meine Gedanken an. Welche Geheimnisse könnte ich schon verbergen?“

„Warum konnte ich dann keine Beweise von dem Schwur in deinen Erinnerungen finden?“

„Aber versichert Euch dessen Abwesenheit denn nicht?“, fragte Snape seidig. „Wenn ich angenommen hätte, etwas getan zu haben, was Euch missfällt, wenn ich etwas versucht hätte zu verbergen, hätte doch ein Legilimentor mit Euren Fähigkeiten es sofort entdeckt.“

Voldemort gab ihm einen bemessenden Blick, aber nickte.

„Sehr wohl. Ich finde deine Neuigkeiten akzeptabel. Aber ich warne dich, Severus. Komme Draco Malfoy nicht in die Quere. Wie du bereits gesagt hast, es obliegt mir, ihn zu kontrollieren.“

Da wusste Snape, dass er gewonnen hatte, doch zu welchem Preis, daran mochte er nicht denken. Der Dunkle Lord hatte Lucius Kommentare als haltlos angesehen und die anderen – er dachte er hätte Yaxley, Macnair und Bellatrix Lestrange Gestalten unter ihnen erkannt – würden zufrieden sein, dass er ihnen weiter diente. Jedoch bangte er um Draco. Sein Missgeschick mit dem Bell-Mädchen wurde offenbart und jetzt würde Lucius mit seiner schlangenartigen Zunge wieder einmal das Objekt von Voldemorts Zorn sein.

„Ja, mein Herr.“

„Bellatrix! Komm zu mir.â€

Snape beobachtete, wie verschiedene Todesser gerufen wurden, um von ihrem Verbleib und ihren Taten zu berichten, genauso wie er es getan hatte. Er widerstand dem Drang, von dem einen Fuß auf den anderen zu treten. Es würde ihn nicht helfen den Zorn des Dunklen Lords auf sich zu ziehen, wo er doch gerade so daran gearbeitet hatte, diesen zu vermeiden - nicht, dass die Taten von Walden Mcnair besonders prahlend waren. Jedoch wusste er, dass er sich jedes Wort einprägen musste. Er musste sie bei seiner Rückkehr seinem anderen Meister überbringen.

***

Er kletterte müde die Wendeltreppe hinauf und versuchte dankbar zu sein, dass er sie überhaupt hochgehen konnte. Es wurde immer schwerer zu glauben, dass er überhaupt noch was taugte. All die Geheimnisse wurden hin und her gereicht, all die Berichte. Es war leicht für ihn die Übersicht zu verlieren, für wen er eigentlich spionierte. Dumbledore sollte dies lieber schnell machen. Er sehnte sich nach der Stille in seinen Gemächern, etwas Tee, oder vielleicht auch etwas Stärkeres und dann Ruhe.

Er klopfte und trat ein, nur um Dumbledore auf seinen gewohnten Platz hinter dem Schreibtisch vorzufinden.

„Geht’s Ihnen gut?“, fragte der alte Mann.

„So gut wie man erwarten kann.“

„Hermine war vor Stunden hier. Ich gestehe, ich habe angefangen mir Sorgen zu machen.“

Snape zog eine Augenbraue hoch. „Bemühen Sie sich nicht.“

„Ich nehme an, er hat nach ihr gefragt?“

„Hat er.“

„Und?“

„Ich habe ihm das gegeben, was er wollte – Informationen, die nur sie mir geben konnte.“

„Welche sind das?“

„Dass Potter Malfoy misstraut.“

„Severus!“

„Fangen Sie nicht an. Es war die Idee Ihrer kostbaren Miss Granger. Sie hat mir, gerade bevor ich verschwunden bin, diese Erinnerung gegeben.“

„Waren wir uns nicht einig darüber, dass Sie Dracos Plan vor Hermine geheim halten?“ Dumbledore schwieg vor Wut.

„Ich habe Ihre Geheimnisse für mich behalten, alter Mann. Sie weiß nichts von Dracos Plänen.“

„Warum sollte sie dann so etwas vorschlagen?“

„Vielleicht weil es wahr ist? Potter hatte niemals etwas anderes als Misstrauen gegenüber Draco oder irgendeinen anderen Slytherin! Sie hat gesagt, dass er Draco durch das Schloss folgt und ihn beobachtet. Sie scheint zu denken, und dem stimme ich zu, dass es das ist, was der Dunkle Lord erwartet von ihren Lippen zu hören. Keine Pläne, keine Strategie! Einfach nur jugendliche Gerüchte und Groll.“

„Verstehe.“

Snape setzte sich und kochte. Wie konnte er es wagen, ihre Methoden zu hinterfragen? Es war auf Dumbledores Befehl hin gewesen, dass er zum Spion wurde, dem Orden beigetreten war, dieses Mädchen geheiratet hatte. Es war Dumbledores eigener Befehl gewesen, dass er den hoch geachteten, alten Zauberer umbringen und zum Ausgesetzten werden sollte. Schütze Malfoy. Schütze Granger. Schütze Potter. „Sie halten eine Menge für selbstverständlich, Dumbledore! Vielleicht habe ich es mir anders überlegt!“

„Sie gaben mir Ihr Wort, Severus.“


„Und ich habe es gehalten! Bis zum Ende habe ich es gehalten.“

Und weil er zu müde war, noch weiter zu streiten und weil es absolut egal war, ob er es nicht tun würde, sagte er: „Bellatrix Lestrange hat etwas von dem Dunklen Lord in ihr Verlies in Gringotts verlagert.“ Dann stand er auf und trat durch den Kamin.

***

Sie befand sich irgendwo in seinen Gemächern. Er wusste es den Moment, den er aus dem Kamin getreten war. Würde das Herumschnüffeln, das Spionieren, denn nie enden? Was war es noch, was sie gestern gesagt hatte? Sie hätten fragen können. Ich hätte Ihnen alles gesagt, was Sie hätten wissen wollen. Sie heuchelte Vertrauen und Ehrlichkeit vor, aber sie schlich in seinem Heim herum, während er sein Leben riskierte, um das ihre zu beschützen. Nun, er würde sie schon finden. Und wenn er es tat, würde er sie zu Tode erschrecken und sie daran erinnern, wessen Rasen sie zertrat.

Wie er es die Ferien über so oft getan hatte, tarnte sich Snape und zauberte den Muffilatio-Zauber über sich. Er schlich von seinem Büro in sein Wohnzimmer, schaute hinüber zum Bücherregal, wo er erwartet hatte, sie anzufinden. Sein Schlafzimmer? Er durchstreifte das Wohnzimmer zum Schlafzimmer und fragte sich flüchtig, was er mit ihr machen sollte, wenn er sie in seinem Bett fand. Aber dort war sie auch nicht. Hatte er sich getäuscht? Hatte er einfach nur gehofft, dass sie hier sein würde?

Er kehrte in das Wohnzimmer zurück und dachte darüber nach im Badezimmer nachzusehen, als er sie entdeckte. Sie hatte sich zusammengerollt, eingehüllt in der Decke, die er gestern für sie besorgt hatte. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihr Haar lag wild verteilt über der Couchlehne. Sie sah für ihn gleichsam wie ein erschöpftes Kind und ein erschöpfter Engel aus. Er setzte sich in den Sessel gegenüber von ihr und beobachtete eine Zeitlang ihren Schlaf, dankbar für die Zauber, die ihn ruhig und unsichtbar hielten. Was tat sie hier? Er redete sich ein, dass sie sich nur vergewissern wollte, dass er nicht mehr über ihre Beziehung Voldemort gegenüber preisgegeben hatte. Ihr war extrem schlecht geworden, als sie erfahren hatte, dass der Dunkle Zauberer von ihr wusste; sicherlich wollte sie nur Gewissheit, dass sie in nicht noch größere Gefahr war. Es überraschte ihn, dass Dumbledore ihr nicht angeboten hatte sie zu beruhigen, nachdem sie ihn berichtet hatte, aber … hier war sie. Er war dankbar, dass sie schlief, dass heute keine weiteren harten Worte fallen würden, dass er vorgeben konnte, dass da jemand all die Stunden gewartet hatte, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut ging.

Sie rührte sich in ihrem Schlaf und strich sich ihre Haare auf eine Seite. Er dachte, dass es besser sei, nicht das Bedauern, welches er verspürte, als so viel von dem verfilzten Gestrüpp ihres Haares aus seiner Sicht verschwand, genauer zu untersuchen. „Sie sind zurück“, murmelte sie.

Er lächelte reuevoll, auch wenn sie ihn nicht sehen konnte.

„Geht’s Ihnen gut? Hat er sie verletzt?“ Sie begann sich jetzt aufzusetzen und ihre Stimme stieg dabei an. „Professor? Wo sind Sie?“

Er entfernte die Zauber und stand vor ihr. Ihre Augen saugten ihn auf, suchten seine Haut Zentimeter für Zentimeter ab. Als sie zufrieden schien, dass er unversehrt war, seufzte sie. „Danke Gott“, und sank zurück auf die Couch.

Er setzte sich neben sie. „Ihr Plan hat funktioniert“, erzählte er ihr flüsternd.

Sie nickte. „Gut.“

Er lehnte sich zurück gegen die harte Couchlehne und mit seinem Zauberstab zündete er ein Feuer an. Sie starrte hinein und es schien, dass die Flammen sie zurück in den Schlaf wogen. Er starrte selbst für eine unbestimmte Zeit hinein, bevor er ihr folgte.


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Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson