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Fanfiction

Second Life - 11

von Xaveria

Überrascht setzte sie sich, als sie Dumbledores Stimme hörte und sein grünes Gesicht in der Asche erkannte, auf. Wo war sie? Wie lange hatte sie schon auf Snapes Schulter gesabbert?

„Guten Morgen, Severus, Hermine“, sagte er streng. „Severus, ich schlage vor, dass Sie Hermine zurück in ihr Zimmer schicken. Die Hauselfen sind vollkommen aufgebracht, da sie nicht wissen, wo sie ihre Weihnachtsgeschenke hinbringen sollen.“

Weihnachten? Oh, lieber Gott. Hatte sie die ganze Nacht hier geschlafen?

Snape blinzelte und sagte dann ruhig: „Natürlich, Albus. Ist das dann alles?“

„Ja“, sagte der Schulleiter. „Das ist dann alles. Fröhliche Weihnachten.” Damit war er verschwunden.

„Es tut mir schrecklich leid, Professor Snape. Ich wollte nicht--“

Abweisend winkte er ab. „Wollten was nicht? Die einzige Person in dem Schloss sein, die auch nur einen Funken von Sorge meinem Wohlbefinden gegenüber gezeigt hat? Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Ihnen sei vergeben.“

Sie stand auf, reckte sich schweigend, da sie keine Ahnung hatte, wie sie antworten sollte. Das war Snape, wie sie ihn nie gesehen hatte und sie verspürte den Drang zu fliehen, bevor er plötzlich wieder mit Flüchen um sich schmeißen würde.

Sie faltete die Decke, legte sie auf die Couch und sammelte ihre Schultasche zusammen. „Wann soll ich zurückkommen?“, fragte sie.

„Zurückkommen?“

„Für meinen Unterricht?“

Snape schüttelte mit dem Kopf. „Es ist Weihnachten, Miss Granger.“

Sie nickte, mit dem merkwürdigen Gefühl entlassen worden zu sein.

Zum Kamin gehend, hielt sie inne und schaute zurück. „Fröhliche Weihnachten, Professor Snape.“

„Ihnen auch.“ Sein Gesicht blieb leer, aber es lag kein Gift in seiner Stimme.

Sie trat durch die Flammen.


***


Sie erschien zum Frühstück in der Großen Halle, aber sah ihn nicht an, stattdessen nickte sie knapp dem Schulleiter zu und nahm ihren Platz am Gryffindor-Tisch ein. Sie saß allein, wie es ihre Gewohnheit die Ferien über gewesen war, doch jetzt konnte Snape keine Freude mehr darin finden. Trotz der Tatsache, dass die Tische stark verkleinert wurden, sah sie immer noch ziemlich klein aus.

Über ein höfliches ‚Guten Morgen‘ hinaus, hatte Dumbledore nicht mit ihm beim Frühstück gesprochen. Snape wechselte Nettigkeiten mit dem Rest des Kollegiums aus und aß schweigend sein Essen. Er war nicht besonders angetan von diesen Ferienessen und ihrer gezwungenen Fröhlichkeit. Er hätte es vorgezogen in seinen Gemächern zu essen, aber er wollte den Schulleiter am heutigen Tag nicht noch weiter verärgern.

Als er fertig war, wünschte er seinen Kollegen ein Fröhliches Weihnachten und, verließ schnell den Saal und stieg die vielen Treppen zum Astronomieturm hinauf. Eine dicke Schneedecke hatte sich über Nacht auf das Gelände gelegt und er wünschte sich, es zu sehen, frei gefegt von den Schülern und ihrem Abfall. Er genoss das dichte, ruhige Gefühl von der schneebedeckten Schule. Es war eines der wenigen Dinge, die ihm Sicherheit gaben.

Seinen Mantel dicht um sich gewickelt, trat er hinaus auf den Turm. Die Luft war bitterkalt, aber sauber. Was auch immer er durch gestanden hatte, er fühlte sich von dem barschen Winterwind gereinigt und erneuert. Der Verbotene Wald lag glasig unter dem Eis und er war etwas überrascht von dem Gedanken, dass über Nacht eine ganz andere Art von Verwandlung stattgefunden hatte. Alles schien sich verändert zu haben. Was für Gewöhnlich Hagrids baufällige Hütte war, war nichts weiter als ein Hügel und der Schwarze See wurde von Schnee und Eis weiß verzaubert. Er lehnte sich gegen das Geländer und atmete tief ein, spürte, wie der Wind seine Kehle durchschnitt und in seine Lungen biss. Auch wenn ein Teil von ihm es liebte, die Erneuerung der Welt in seiner Einsamkeit zu betrachten, wünschte er sich doch irgendwie Miss Granger und ihr unerträgliches Gerede herbei, damit der Tag sich wirklich wie Urlaub anfühlte.

Als ob er sie mit seinem Gedanken herbeigezaubert hätte, sah er, wie sie über das Gelände schritt, ein glänzender Fleck gegen das endlose Weiß. Sie trug ihren schweren Mantel über ihrer Robe und einen Schal in den Farben ihres Hauses und ihr Haar wurde von dem Wind in eine kastanienfarbige Wolke gewirbelt. Er lächelte leicht. Es erinnerte ihn etwas an die Peitschende Weide. Er bereute es, ihren Vorschlag auf Unterricht abgelehnt zu haben. Er hegte nicht den Wunsch, heute Aufsätze zu benoten oder Zaubertränke für den Krankenflügel zu brauen. Er hatte seit Jahren keine Familie mehr, mit der er Weihnachten hätte feiern können, keine Geschenke zu überreichen, keine Ferienessen außerhalb von Hogwarts und dennoch hob sich dieser Tag immer seltsamerweise von den anderen ab. Sie heute zu unterrichten wäre schon fast weihnachtlich.

Sie ging zum See hinüber und zauberte ein Loch in den Schnee. Langsam erschien eine Bank, wo zuvor nur eine sanfte Erhebung in der weiten Weiße gewesen war. Er beobachtete, wie sie sich setzte, offensichtlich damit zufrieden dabei zusehen, wie der Schnee über die zugefrorene Oberfläche des Sees geweht wurde. Sich weigernd noch weiter darüber nachzudenken, anstatt eine Entscheidung zu treffen, wandte er sich von Brüstung ab und ging zurück in seine Gemächer.

Einmal angekommen durchquerte er sein Wohnzimmer und überflog schnell sein Bücherregal nach dem Buch, welches er wollte. Er verspürte ein ungewöhnliches Verlangen sich zu beeilen, für den Fall, dass er sie verpassen würde, da dies eine ausgezeichnete Gelegenheit war, sie in den essbaren Pflanzen und Pilzen zu unterrichten. Niemand sonst würde sich auf dem Wetter auf dem Grund aufhalten und er konnte ihr eine praktische Stunde geben, ohne dass jemand neugierig werden würde. Er griff nach dem Buch, welches er gesucht hatte und eilte auf das Gelände.

Das Licht blendete ihn fast, reflektiert von Schnee. Er stoppte, kniff seine Augen zusammen, um nach dem vertrauten Farbausbruch zu suchen. Da. Sie war noch immer auf der Bank, unachtsam dem Wind und der Kälte gegenüber. Wieder einmal überraschte es ihn, wie klein sie wirkte, ein glänzender, winziger Fleck gegen eine große und ziemlich unverzeihliche Szene. Er stiefelte durch den Schnee auf sie zu.

„Miss Granger“, sagte er und riss sie aus ihren Gedanken.

Ihr Kopf flog hoch und sie lächelte ihn an. „Professor Snape. Ich war nur hier draußen, um das Wetter zu genießen.“

Er schnaubte. „Sie können von Glück sprechen, wenn Sie nicht an der Bank festgefroren sind. Sind sie entsprechend gekleidet?“

„Wie bitte?“

„Ist Ihnen kalt?“

„Nein, Sir. Ich habe einen Wärmezauber benutzt. Ich … ich mag es den Schnee zu betrachten. Die Welt scheint wieder sauber zu sein. Neu.“

Er nickte knapp.

„Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht an einer Stunde über das essbare Wildleben interessiert sind. Wenn Sie natürlich damit fertig sind, gefrorene Wassertropfen zu bewundern.“

Sie starrte ihn lange und irgendwie amüsiert an. Letztendlich stand sie von der Bank auf. „Natürlich, Sir.“

„Gut. Kommen Sie.“ Er schlug sich mit Miss Granger im Anhang durch den Schnee zum Verbotenen Wald.

Als sie einmal die Tarnung der Bäume erreicht hatten, wo der Schnee dünner auf dem Boden lag, benutzte er seinen Zauberstab, um ihnen einen Weg durch den Untergrund zu ermöglichen.

„Was sehen Sie?“

„Buchen. Laub. Schneematsch. Pilze.”

Er sah sie herablassend an. „Und was bitte schön ist davon nützlich?“

„Nun, Buchenholz wird manchmal für Zauberstäbe benutzt, wenn auch nicht besonders oft. Und die Pilze, denke ich? Auch wenn ich nicht wüsste, welche man unbedenklich essen kann.“

„An der Wurzel von Buchen findet man für gewöhnlich eine Fülle von Pilzen, die essbar sind, sollte man Essen benötigen. Das“, sagte er und deutete auf einen orangen, kleinhütigen Pilz mit abgerundeten blauen Adern. „ist ein Pfifferling. Er ist essbar und ziemlich genießbar. Sehen Sie noch weitere?”

„Dieser hier“, sagte sie und deutete auf einen anderen Pilz, den er hervorgehoben hatte.

„Wenn Sie den essen, Miss Granger, haben Sie sich innerhalb einer Stunde vergiftet.“ Er stieß den Pilz leicht mit seinem Fuß an. „Das ist ein Ölbaumpilz. Beachten Sie, dass er sehr feine Lamellen besitzt, anstatt von Gefäßen.“

Sie beugte sich vor und betrachtete den Pilz. „Verstehe.“

„Merken Sie sich das“, sagte er. Sie nickte und sah so aus, als ob sie sich Pergament herbeiwünschen würde.

„Wenn Sie sich auf Pilze als Ihre Nahrungsgrundlage verlassen, Miss Granger, dann haben Sie sehr wahrscheinlich Ihre Notizen auch nicht bei sich. Sie müssen sich diese Dinge einprägen.“ Er ließ noch etwas Schnee schmelzen.

„Das hier“, sagte er und deutete auf einen gezahnten und gescharten Pilz, „ist ein Morchel, den man auch in Buchenwäldern finden kann. Man kann ihn essen, aber wieder, müssen Sie darauf achten, ihn nicht mit dem Frühjahrslorchel zu verwechseln.“ Er schnitt den Pilz in der Länge mit seinem Zauberstab auf und zeigte ihr den hohlen Stängel des Morchels. „Ein Frühjahrslorchel wäre mit einer baumwollartigen Substanz gefüllt. Ihn zu essen, wäre fatal.“

„Professor Snape?“, fragte sie und ihr Gesicht war so ernst und konzentriert, als ob er ihr die Schritte erklären würde, die nötig waren, um den Trank der lebenden Toten zu brauen.

„Ja?“

„Ist das hier – ich meine, hat Dumbledore das hier auch auf meinen Lehrplan gesetzt?“

„Fragen Sie mich gerade, ob ich mich freiwillig dafür entschieden hätte, in den Weihnachtsferien den Schnee nach Pilzen abzusuchen?“

Sie starrte ihn an, aber ihre Stimme war ruhig und ernst. „Ich frage Sie, ob Sie denken, dass ich in naher Zukunft im Untergrund nach Essen suchen werde.“

„Sie wissen ganz genau, dass ich keine Ahnung von den Plänen habe, die der Schulleiter für Sie hat.“

„Ich frage sie nicht, was Sie wissen. Ich frage Sie, was Sie denken.“

„Er hat mich darum gebeten, nicht zu denken. Doppelblind, Miss Granger.“

Sie sah ihn einen langen Moment an, solange, dass er sich wünschte wegzuschauen, aber er tat es nicht.

„Ich möchte weder Sie noch mich gefährden. Aber es scheint für uns beide eine Beleidigung zu sein, wenn wir weiterhin vorgeben nicht zu sehen, was dies zu bedeuten hat“, sagte sie.

„Was nur die Wichtigkeit dieser Stunde hervorhebt“, antwortete er kurz angebunden. In diesem Moment hasste er sich etwas. Es war offensichtlich, was das alles bedeutete: die Maskierungen, Okklumentik, die Schildzauber, der Unterricht in Nahrung und Heilzauber. Sie würde auf der Flucht sein. Und dennoch würde er nicht – konnte er nicht – mit ihr darüber reden, konnte sie nicht beruhigen. Er konnte sie nur unterrichten.

Sie nickte und schmolz einen großen Platz in dem Schnee, damit sie sich setzen konnte. Langsam ließ er sich herab, ihm graute es bereits vor der Kälte, die er bis in seinen Knochen spüren würde, aber fand zu seiner Erleichterung, dass sie zugleich den gefrorenen Grund mit einem Polsterungs- und Wärmezauber belegt hatte, damit sie bequem arbeiten konnte. Er verschränkte seine Beine und öffnete das Buch.

„Hier ist eine Liste aller sich befindlichen Pilze in England“, sagte er. „Ich habe den Buchenwald gewählt, nicht nur weil er gerade zur Verfügung stand, sondern auch weil sie üblich sind und weil ich nicht erwarte, dass Sie den gesamten Inhalt auswendig lernen. Meines Erachtens ist es das Beste, wenn Sie sich auf ein Biotop beschränken.“

Miss Granger legte das Buch in ihren Schoß und beugte sich darüber. Ihr Blick schoss schnell hin und her über den Text.

Accio Pilze“, sagte er und lachte beinahe, als sie beide von angeflogenen Pilzen überschüttet wurden. Sie lachte und das Geräusch läutete wie Glocken durch den Winterwind.

Er beobachtete, wie sie einen der hellorangen Pilze nahm und ihn untersuchte. „Ölbaumpilz“, sagte sie und legte ihn zur Seite.

„Markieren Sie ihn, Miss Granger. Sie wollen doch nicht, dass irgendwelche schwachköpfigen Begleiter, die Sie vielleicht haben werden, es ausversehen aufessen.“

Sie sah ihn scharf an, lächelte dann und ließ ihn mit ihrem Zauberstab verschwinden. Er nickte und sie nahm einen leicht violetten Pilz mit einem gewölbten Hut, blätterte in dem Buch, als sie nach einem Treffer suchte.

„Nebelgrauer Trichterling?“, fragte sie ihn.

„In der Tat. Sie sollten ihn kochen, aber er ist essbar. Einige Leute genießen sie sogar.“

Sie legte ihn eine Falte ihrer Robe, wo sich in ihrem Schoß angesammelt hatten. Sie nahm alle heraus, die ihm ähnlich sahen und nachdem sie sie genau untersucht hatte, legte sie sie auf einem Haufen.

Sie arbeitete unermüdlich, nahm Pilz nach Pilz auf, verglich sie mit den Abbildungen im Buch und ließ sie dann entweder verschwinden oder fügte sie dem wachsenden Hügel in ihrem Schoß zu. Er beobachtete sie, als sie arbeite, bestätigte gelegentlich ihre Identifizierung oder fügte ein paar Informationen zur Zubereitung oder über den Geschmack hinzu. Ihre Stirn lag in Falten und ihr Haar fegte verrückt vor ihrem Gesicht. Einige Male hielt sie inne und knotete sie in ihrem Nacken zusammen, aber erst die Strähnen und dann der gesamte Knoten wurden von dem Wind gelöst und sie tanzten fröhlich über ihrem Kopf. Sie schlug sie abwesend. Ihre Wangen und ihre Nasen waren gerötet, wund gerieben von den fliegenden Schneeflocken. Das war es, was er an meisten an ihr mochte, entschied er. Nicht einmal beschwerte sie sich über das Wetter oder fragte, wie lange sie das noch tun mussten. Sie saß einfach da, erledigte ihre Aufgabe mit fachmännischem Interesse und Entschlossenheit es zu beenden.

Als der Pilzhügel um sie herum fast vollständig verschwunden war und der Hügel in ihrem Schoß so groß war, dass man damit drei verzweifelte Teenager füttern konnte, stoppte er sie.

„Gut gemacht“, sagte er, blockierte die Hand, die nach einen der wenigen Pilzen auf den Boden griff. „Dieser natürlich, ist der Fliegenpilz, der Bilderbuchpilz. Ziemlich leicht zu erkennen und ziemlich giftig. Lassen Sie ihn verschwinden.“ Sie gehorchte und wandte sich an ihn. Eine ihrer Strähnen strichen über seinen Mund.

„Der nächste Schritt nach einer positiven Identifikation ist natürlich-“

„Einen zu essen“, sagte sie.

„Genau.“

Sie stocherte im Hügel herum und wählte einen Morchel. Sie schnitt ihn von oben bis nach unten auf und untersuchte den hohlen Stängel.

„Keine Baumwolle“, sagte sie. „Und die Lamellen sind zu erkennen. Es sollte in Ordnung sein.“

Sie schnitt ein Stück von dem Pilz ab und hob es zu ihren Lippen. Plötzlich wurde er von Panik gepackt.

„Nein!“, sagte Snape und sie ließ das Stück fast fallen.

„Was? Sie habe mir zugestimmt! Es ist Morchel.”

„Lassen Sie mich.“ Er griff nach dem Pilz, aber sie schüttelte vehement mit dem Kopf.

„Nein. Ihr Leben ist weitaus wertvoller als das meine, Professor. Ich werde es essen.”

„Niemand wird es essen“, sagte er bestimmt.

„Sind Sie verrückt? Sie haben doch selbst gesagt, dass es ein Teil des Unterrichts ist! Was bringt es denn, mir beizubringen mir Essen zu suchen, wenn ich es anschließend nicht essen kann? Ich vertraue meiner Arbeit, Professor. Ich werde es essen.“

„Wenn Sie Ihrer Arbeit vertrauen, dann gibt es kein Grund zur Besorgnis mit meinem Urt--“

„Nein—Hören Sie. Sie …“ Sie betrachtete ihn sorgsam, als ob sie entscheiden würde, wie er ihre Worte auffassen würde. „Sie riskieren meinetwegen schon genug.“

Das ließ ihn innehalten. Er erinnerte sich an die Art, wie sie ihn gestern Nacht angesehen hatte. Ihr Blick hatte ihn so ordentlich und systematisch abgetastet. Sie hatte ihn abgesucht, nicht nur nach Blut, sondern nach Schmerz und er war sich sicher, sich zu erinnern, wie ihr Blick auf seinem Gesicht gehangen hatte, um dort seinen Ausdruck abzuwägen. Und dann, wie sie schlaff zurück in die Kissen gefallen war, die Erleichterung so offenkundig in ihrer Haltung.

„Wir werden ihn beide essen“, sagte er. Seltsame Gedanken tanzten durch seinen Kopf – von dem Muggel Shakespeare – und sie beide würden wie ein abscheulicher Romeo und Julia Abklatsch tot im Schnee enden. Er fand dieses Bild irgendwie beruhigend.

Sie nickte und schnitt den Pilz erneut, reichte ihm einen Streifen, der ihren eigenen entsprach. Er kaute und schluckte, sein Blick ruhte immer auf ihrem Gesicht, als sie dasselbe tat.

„Und was jetzt?“, fragte sie.

„Jetzt warten wir.“

Sie saßen schweigend da, beobachteten, wie der fallende Schnee die Bäume bedeckte. Ein paar Winterstare schossen zwischen den Ästen hindurch. Sie lehnte sich zurück und setzte sich auf ihre Hände. „Wie verbringen Sie ansonsten Weihnachten?“, fragte sie.

„Wie bitte?“

„Wie verbringen Sie Weihnachten -- wenn Sie nicht gerade unausstehliche Gryffindors darin unterrichten, im Wald zu überleben?“

Sein Blick schoss zu ihrem Gesicht und er sah, dass sie ihn ärgerte. Unverschämtes kleines Mädchen. Er lächelte und schüttelte mit dem Kopf. „Normalerweise erfülle ich die erfreulichere Aufgabe die Aufsätze von Studenten zu benoten“, sagte er und sie grinste.

„Sie bleiben immer hier?“

„Ich mag es nicht, für mich selbst zu kochen“, sagte er einfach.

Ihr Schweigen setzte sich fort, unterstrichen von dem gelegentlichen Knirschen der gefrorenen Zweige und dem Rascheln von Tieren, die sich viel tiefer im Wald befanden. Die Sonne stand hoch über ihnen, aber es war dunkel auf dem Waldboden, wo sie saßen.

„Und Sie?“, fragte er schließlich.

„Ich bin außerhalb von London aufgewachsen“, sagte sie. „Meine Eltern sind Zahnärzte. Das ist eine Art Muggelarzt für Zähne.“

„Mein Vater war ein Muggel“, flüsterte Snape. „Ich weiß, was ein Zahnarzt ist.“

„Oh!“, antworte sie. „Das habe ich nicht gewusst. Nun, meine Eltern haben ihre Praxis während der Feiertage für ein paar Tage geschlossen. Wir haben all die traditionellen Dinge getan. Viel gegessen, Geschenke und all das.“

Für einen Moment bemitleidete er sie, an Weihnachten weit entfernt von ihrer Familie und aß Pilze im Schnee, anstatt warmes Festtagsessen, das von ihrer Mutter zubereitet worden war.

„Ich dachte, dass ich ziemliches Heimweh haben würde“, sagte sie plötzlich. „Aber ich genieße diese Pause. Es ist ziemlich merkwürdig, in eine Welt ohne Magie zurückzukehren.“

„In der Tat“, sagte er. „Viele Muggelgeborene haben Schwierigkeiten damit.“

„Haben sie? Ich finde irgendwie, dass ich keine Ahnung habe, was ich erwarten soll, wenn ich Hogwarts verlasse.“

„Die meisten entdecken einen Vorzug für eine Welt und wählen danach aus. Wie Sie bereits sagten, es ist schwierig, dazwischen zu leben.“

Er wies sie nicht darauf hin, dass sie sich im Krieg befanden und dass sie vermutlich eine äußerst geringe Auswahl haben würde, sollten die Todesser an Macht gewinnen: Die Magie aufgeben und untertauchen oder kämpfen und untertauchen. Er wies sie auch nicht darauf hin, dass ihre Wahl in der Nacht, in der sie ihn geheiratet hatte, getroffen worden war.

„Dennoch sind Sie zwischendrin aufgewachsen“, sagte sie, sich seinen Gedanken nicht bewusst.

„Das bin ich“, antwortete er knapp. „Ich bevorzuge die Magie.“

„Genau wie ich, denke ich.“

Er war nicht überrascht über ihre Aussage. Er hatte kaum einen Muggelgeborenen gesehen, der die Magie so aufgenommen hat, wie sie. Es war nicht nur ihr Talent, sondern die Art und Weise, wie sie standhaft mit Potter befreundet blieb, einen hervorstechenden Platz in dem magischen Krieg eingenommen hatte, der schon lange bevor sie überhaupt von der Magie wusste, lange, bevor sie überhaupt geboren war, im Gange war.

„Ich denke, wir können jetzt sicher davon ausgehen, dass wir nicht an einer qualvollen Pilzvergiftung sterben werden“, sagte er, drückte sich auf die Beine, als ob er nicht weiter über seine Erziehung sprechen wollte.

Er bot ihr seine Hand, um ihr vom Boden zu helfen und sie nahm sie. Als sie aufstand, fiel der Pilzhaufen aus ihrem Schoß. Gerade als sie sich beugte, um sie von ihrem Mantel zu streichen, riss eine gewaltige Windböe durch die Bäume und riss ihre Haare aus den Knoten. Sie blinzelte, als es vor ihrem Gesicht flog und sie erblinden ließ. Sie ließ seine Hand los, hob ihre beiden zu ihrem Gesicht, um ihre fliegende Mähne zu kontrollieren und er beobachtete sie amüsiert, wie sie mit ihrem Haar kämpfte. Er spürte eine unglaubliche Welle der Zuneigung für dieses dumme, unmögliche Mädchen; sein mutiges Gryffindor-Mädchen, dass er seine Hand nach ihr ausstreckte, um ihre Haare hinter ihre Ohren stecken. Und dann, ihr Kinn mit beiden Handflächen umfassend, beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie.

Ihre Lippen waren eiskalt und er suchte nach den wärmeren Tiefen ihres Mundes mit seiner Zunge. Ihre Hände teilten seinen Mantel und sie ging auf ihn zu, schlang ihre Arme um ihn, festigt ihre Position in seinem festen Griff, als sich ihr Kuss vertiefte. Er hörte den rauschenden, erbarmungslosen Wind oder vielleicht auch nur seinen eigenen Puls in seinen Ohren, als plötzlich jeder Teil seines Körpers zum Leben erwachte.

Was zum Teufel tat er da nur?

Grob ließ er sie los und tat einen Schritt zurück.

„Ich entschuldige mich, Miss Granger. Das war höchst unangebracht.“

„Unangebracht?“, stammelte sie.

„Ich — vergeben Sie mir.“ Er stieß das Buch in ihre Hände. „Behalten Sie es.“

Sie nahm es und sah ihn noch immer mit nackter Verwirrtheit an. Er rauschte an ihr vorbei, eilte durch den Wald zum Schloss.

„Professor Snape!“

Er hörte ihr Rufen über den Wind, aber setzte seinen Weg ohne einen weiteren Blick zurückwerfend, fort. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Eine Schülerin zu küssen? Nicht eine Schülerin – seine Frau!, plapperte und rechtfertigte sein Verstand. Deine Frau. Er dachte wieder daran, wie winzig sie in dem verschneiten Ausmaß des Geländes gewirkt hatte.

Dieses Mädchen würde sein Untergang sein.


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