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Fanfiction

Second Life - 18

von Xaveria

Der Unterricht wurde abgesagt und man traf Vorbereitungen, um den Hogwarts Express zwei Wochen früher einfahren zu lassen, um die Schüler nach Hause zu bringen. Kein Unterricht bedeutete, dass die Schüler frei durch die Hallen liefen, als ob man dem zugestimmt hatte, dass alle, die bleiben wollten, um Dumbledore ihren letzten Respekt zu erweisen, auch die Möglichkeit erhielten. Die Große Halle war während der Mahlzeiten mit Schülern gefüllt und dennoch schien Hogwarts unter Schweigen und Leere begraben zu sein. Die Vertrauensschüler mussten nicht die Korridore patrouillieren; kein Schüler würde es wagen in der Atmosphäre von Trauer und Niederlage, die über das Schloss hing, ein Feuerwerk zu zünden oder einen Klassenkameraden zu verhexen.

Der Mangel an Routine machte Hermine regungslos. Die meiste Zeit verbrachte sie damit auf der Couch im Gryffindor-Gemeinschaftsraum zu sitzen und in das Feuer zu starren. Hin und wieder kam Ron vorbei und setzte sich für eine Weile schweigend neben sie und dann, genauso wortlos, wie er gekommen war, würde er wieder verschwinden. Sie wusste, dass er nachts Wache an Bills Seite hielt und sein Blick war geschlagen und gebeutelt, aber sie konnte sich einfach nicht überwinden ihm zu sagen, dass er sich mehr ausruhen sollte. Und wer war sie schon, die so etwas vorschlagen durfte, da sie die Nacht davor selbst nicht mehr als zwei Stunden geschlafen hatte.

In einen der wenigen Momente, in denen sie alle drei seit der Nacht im Krankenflügel zusammen waren, war Harry in den Gemeinschaftsraum gekommen und hatte ihnen mit hohler und müder Stimme erklärt, dass seine und Dumbledores Jagd nach dem Horkrux rein gar nichts gebracht hatte. Er ließ den gefälschten Horkrux vor ihren Gesichtern baumeln und zog es dann wieder zurück und stopfte ihn zurück in die Tasche seiner Roben. Niemand wollte darüber diskutieren. Es war einfach zu schmerzhaft, um darüber nachzudenken – ein Schlag in die Magengrube, der seiner Macht beraubt worden war, da sie bereits seit einiger Zeit keine Gefühle mehr hatten. Hermine wusste, dass sie darüber nachdenken musste, um dafür zu planen, aber ihr Verstand wollte einfach nicht aufhören um Snape zu kreisen.

Den größten Teil der ersten Nacht hatte sie im Bett gelegen und darüber nachgedacht, was Moody ihr im Krankenflügel gesagt hatte. Kurz darauf war er verschwunden und hatte ihr keine weitere Nachricht zukommen lassen, keinen weiteren wissenden Blick über seine Schulter. Er hatte einfach nur verkündet, dass er ihr Hauptquartier räumen würde; niemand musste danach fragen, warum dies nötig war und Tonks und Remus haben sich freiwillig gemeldet, um mit ihm mitzugehen. Dann hatte er sich umgedreht und war aus dem Raum gehumpelt, ließ sie ihm nachstarrend zurück, als ob er das letzte Stück Treibholz sei und die gesamte Welt ein einziger großer Ozean war.

Hatte sie sich alles nur eingebildet? War sie so verzweifelt zu hören, dass der Mann, den sie liebte, sie nicht alle betrogen und ihren Anführer ermordet hatte, dass sie vorgab, dass die Nachrichten nicht da waren? Gab Moody einfach nur denselben sinnlosen Mist von sich, den sie die letzten zwei Tage zu hören bekamen? Es ist nicht Ihre Schuld … Was er gewollt hatte … Oder war es das, was sie dachte in Moodys Worten zu hören, dass der Plan genauso verlaufen war, wie Dumbledore es beabsichtigt hatte?

Würde sie, konnte sie, Snape vertrauen? Sie blickte in ihren Verstand und sah dort sein blasses Gesicht; die tiefe Falte, die sich zwischen seinen Augenbrauen gezogen hatte, seine Hakennase, seine dünnen Lippen. Und in ihrem Kopf formten diese Lippen ein einziges Wort: Glaube.

Harry kannte jetzt die Identität des Halbblutprinzen. Snape hatte ihn angeschrieen, als er über das Gelände zum Apparationpunkt gerannt war. Jedoch plagte sie etwas an Harrys Bericht von ihrem Austausch. Es kam ihr so vor, dass Snape die ganze Zeit gewusst haben musste, dass Harry sein Buch gehabt hatte. Seit dieser einen Unterrichtsstunde, wo sie den Gegenzauber zu Levicorpus gewusst hatte, musste er es vermutet haben. Und Slughorn … wie er immer darüber geredet hatte, wie brillant Harry in Zaubertränke gewesen war … Snape musste es gewusst haben. Warum hätte er das Buch in den Vorratsraum für Zaubertränke zurücklassen sollen? Snape war vielleicht vieles, aber achtlos zählte nicht dazu. Außer, dass er gewollt hatte, dass das Buch irgendwie Harry finden würde … Ihr Herz schlug schmerzhaft, als sie sich an seine Worte aus ihrer Hochzeitsnacht erinnerte. Er weiß, dass Potter nicht auf mich hören wird; dieser Idiot sieht in mir einen treuen Todesser … Außer, dass er gewollt hätte, dass Harry es fand. War es seine Art gewesen, um Harry zu trainieren, ihm Zauber und Techniken zu lehren, von denen er ansonsten niemals Kenntnis genommen oder sich dafür interessiert hätte? Aber wenn er gewollt hätte, dass Harry aus dem Buch lernte, warum hatte er sich dann vor ihm als den Halbblutprinzen offenbart, sehr wohl wissend, dass Harry sie jetzt alle ablehnen würde?

Aber dann war es vollkommen sinnlos. Warum sollte man irgendeinen Unterricht aufgrund seiner Quelle ablehnen? Sollte sie jetzt Ausdehn-, Maskierungszauber und Okklumentik vergessen, nur weil Snape es ihr beigebracht hatte? Und doch wusste sie, dass Harry ja sagen würde und dass es jetzt wichtiger denn je war, dass sie niemals durchsickern lassen durfte, woher sie ihr Wissen über das Überleben in der Wildnis hatte.

Glaube.

Trotz allem wollte sie glauben. Hatte er sie nicht trainiert? Hatte er sie nicht gehalten? Hatte er sie nicht … geliebt? Sie dachte, dass er es getan hätte. Aber schlimmer als der Gedanke, dass er sie nie geliebt hatte, war der Gedanke, dass sie sich in ihm getäuscht hatte, dass er vielleicht noch immer zu Voldemort gehörte. Denn dann war es nicht nur Snape, den sie nicht vertrauen konnte, sondern auch sich selbst.

***


Snape war von Hogwarts direkt zum Herrenhaus der Malfoys gegangen. Seine erste Sorge galt Dracos Wohlergehen. Er wollte dabei sein, wenn der Junge vor Voldemort trat, wollte sich vergewissern, dass die Geschichte so dargestellt wurde, dass Draco im bestmöglichen Licht erschien. Die Haut des Jungen war kalt und feucht unter seinen Fingern, als sie apparierten und sie hatte eine alarmierende aschfahle Farbe angenommen.

Als sie in die Eingangshalle apparierten, warf Narzissa ihre Arme um ihren Sohn, schluchzte herzzerreißend in das Haar des Jungen, als sie um seinen Hals hing. Draco war nicht in der Verfassung selbst zu stehen, ganz zu schweigen das Gewicht seiner Mutter zu tragen, also führte Snape Narzissa sanft von Dracos Armen in die seinen.

„Es ist alles in Ordnung, Zissy“, sagte er nicht unfreundlich. Auch wenn er Narzissa Malfoy gegenüber keine besondere Zuneigung hegte, wusste er, dass ihre Liebe für ihren Sohn echt war. Sie hatte dies letzten Sommer bewiesen, als sie zu ihm, gegen den Befehl des Dunklen Lords, gekommen war, um ihn anzuflehen Draco zu helfen. Da lag etwas in der Gewalt ihrer Umarmung, um ihren Sohn zu beschützen, dass ihn ansprach. Narzissa Malfoy war keine Kämpferin von Natur aus. Sie wurde in die Gesellschaft der Reinblütler geboren und hatte ihre Sitten akzeptiert. Sie hatte Lucius geheiratet und ihm einen Sohn geboren, weil es so von ihr erwartet worden war. Sie war den Todessern beigetreten, weil Lucius und ihre Familie es von ihr verlangt hatten. Sich dem Dunklen Lord zu widersetzen, um sich zu vergewissern, dass ihre Wünsche über den seinen triumphierten – nun, es sprach gegen alles, was man ihr beigebracht hatte zu sein. Und dennoch stand sie ihr in ihrer eigenen Eingangshalle, mit dem Dunklen Lord nur wenige Zimmer entfernt, und versuchte gegen jegliche Vernunft ihn zu untergraben. Er wünschte sich auf einer wagen und vergrabenen Art, dass seine eigene Mutter jemals seine eigene Sicherheit in ihre Hände genommen hätte.

Sie schluchzte schwer, ihr ganzer Körper zitterte in seinen Armen. Letzten Endes hielt er es nicht mehr aus. Das war nicht der Zeitpunkt für Hysterie – der Junge musste sich noch immer dem Dunklen Lord gegenüberstellen und die Tränen seiner Mutter konnten ihn nicht bestärken.

„Genug, Narzissa“, sagte er, befreite sich und zwang sie dazu selbstständig zu stehen. „Reiß dich zusammen. Wir sind noch nicht fertig.“

Er schritt, gefolgt von den Malfoys, hinüber zum Ballsaal. Ein Zucken seines Zauberstabes und sein Mantel wallte beeindruckend um ihn, als er sich den thronartigen Stuhl näherte, den der Dunkle Lord zu bevorzugen schien. Als er den blassen, schlangenartigen Zauberer erreichte, fiel er schwungvoll auf seine Knie.

„Mein Herr“, sagte er. „Draco war erfolgreich. Dumbledore ist tot.â€

Aus seinen Augenwinkel heraus, konnte er Draco und Narzissa zögerlich auf ihre Knie sinken sehen.

Voldemorts Lippen zogen sich fast lächelnd zurück. „Das sind begrüßende Neuigkeiten“, sagte er. „Draco, komm her.“

Snape zwang den Jungen auch nur einen Funken seiner ehemaligen Arroganz zu finden und beobachtete zufrieden, als Draco sich aufrichtete und sich an den Dunklen Lord wandte. Er war totenbleich, aber er zitterte nicht.

Der wahnsinnige Zauberer betrachtete Draco abschätzend. „Sage mir, Draco. Wie fühlte es sich an, den Todesfluch auszuführen?“

Innerlich fluchte Snape. Er hatte gehofft, dass zuvor noch etwas mehr von der Geschichte erzählt werden würde, aber es war offensichtlich, dass Voldemort bereits wusste, dass Draco nicht in der Lage gewesen wa r… aber natürlich, das war schon immer sein Plan gewesen.

Aber Draco überraschte ihn. In seiner typischen Überheblichkeit antwortete er: „Ich hatte nicht das Vergnügen, mein Herr. Snape hier wollte den Ruhm unbedingt für sich und hat den Avada Kedavra selbst gezaubert.“

„In der Tat?“, sagte Voldemort mit drohender Höflichkeit.

„Also, Draco“, schnurrte Narzissa böse. „Du darfst Severus sein …übereiltes Verhalten nicht vorhalten. Wie würde er denn dastehen, wenn einer seiner Schüler ein mächtigerer Todesser sei als er selbst?“

Snape neigte seinen Kopf vor dem Dunklen Lord. Er sehnte sich danach zu widersprechen, aber er wusste, wenn er das hier überleben wollte, dann durfte er nichts entgegensetzen, sondern seine Bestrafung willentlich akzeptieren. Wie hatte er ihnen nur erlaubt, ihn so in eine Ecke zu drängen? Er hatte so viel riskiert, um den Jungen vor sich selbst zu schützen.

„Severus …“, zischte der Dunkle Lord. „Ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt, dass du dich nicht in Dracos Pläne einmischen solltest.“

„Vergebt mir, mein Herr“, sagte er nach Worten würgend, würgend aufgrund Narzissas Doppelspiels. „Dracos Plan war gut ausgeführt worden. Ich wollte ihm lediglich helfen, ihn zu beenden … zu helfen Euch den Sieg zu bringen, den Ihr Euch herbeigewünscht habt.“

Der Dunkle Lord wandte sich an Draco. „Ich bin mit dir zufrieden“, sagte er einfach. „Du und deine Mutter könnt jetzt gehen.“

Die Malfoys drehten sich um und ohne einen weiteren Blick auf Snape, der noch immer auf dem Marmorboden kniete, verließen sie den Raum. Er kämpfte darum, seine Muskeln zu entspannen. Die Auswirkungen des Cruciatus waren weniger schlimm, wenn er sich nicht dagegen wehrte, wenn er sich einfach beugte und dem Fluch einfach das machen ließ, was es tat.

„Du kannst froh sein, dass du so nützlich für mich warst, Severus“, sagte Voldemort. „Wenn ich dich jetzt nicht brauchen würde, würde ich dich als ein Beispiel für meine Anhänger umbringen, um ihnen zu zeigen, was mit ihnen passiert, wenn sie nicht meine Befehle befolgen.“

Snape beugte den Kopf so weit, bis sein Haar über den Boden strich. „Mein Herr … ich dachte, dass es Euer Wunsch war, dass Dumbledore um jeden Preis getötet werden sollte. Ich dachte--“

„Dein Problem, Severus, ist, dass du einfach zu viel denkst. Crucio!“

Snape wandte sich unter dem Fluch, verdrehte sich, bis er sich sicher war, dass seine Knochen unter der Anspannung seiner Muskeln brechen würden. Er versuchte seine Gliedmaßen dazu zu zwingen geschmeidig zu bleiben, während er darum kämpfte, die Mauern in seinem Kopf fest und aufgerichtet zu halten. Die Folter ging so lange, bis er anfing, sich zu ängstigen – er konnte nicht mehr die Grenzen seiner Mauern spüren; hinter seinen Augen fand er nur Hitze und Schwärze.

Als der Schmerz schließlich nachließ, blickte er mit geröteten und wässrigen Augen zu dem Dunklen Lord auf. Unnachgiebig starrte Voldemort zurück. Er war bisher noch nicht in Snapes Kopf eingedrungen, aber Snape merkte, dass er darüber nachdachte.

„Du bist immer ein treuer Anhänger gewesen, Severus. Andere haben an dir gezweifelt, aber ich war mir deiner …Loyalität … immer sicher.“

„Ja, mein Herr. Danke.“

„Jedoch finde ich jetzt, dass ich, sollen wir sagen, eine gewisse Demonstration deiner Loyalität benötige.“

„Ich lebe, um Euch zu dienen.“

Voldemort lachte leise. „Wie wahr, mein lieber Junge. Wie wahr. Du weißt, dass ich darüber nachdenke, dass du Hogwarts als Schulleiter übernehmen sollst?“

„Wenn es das ist, was Ihr Euch wünscht, dann werde ich es gerne machen.“

„Deine Spionage war mehr als nur auf eine Art nützlich. Unter meinen Anhängern bist du der Einzige, der ausreichend damit vertraut ist, die Schule zu führen und meine Pläne auszuführen.“

„Was sind Eure Pläne für die Schule, mein Herr?“

„Tut, tut, Severus. Spiele nicht den Dummen. Das passt nicht zu dir. Du weißt so gut wie ich, dass ich eine Armee aufbauen will … um die Schule von den Unwürdigen zu säubern und den Rest zu trainieren--“

„Das kann ich tun, mein Herr. Es wäre nicht schwer – in der Belegschaft gibt es bereits Sympathisanten – sie waren bisher noch nicht vorgetreten, weil sie sich vor Dumbledore gefürchtet haben, aber jetzt--“

„Ja, ja, ich bin mir sicher, dass du der Aufgabe gewachsen bist. Jedoch--“ Der Dunkle Lord hielt inne, bis er aufschaute. Als er es tat, hielt der Blick des Zauberers den seinen und Snape spürte, wie er in seinen Kopf eindrang. Subtil, schlängelnd spürte er die fremde Gegenwart in seine tieferen Gedanken eindringen, testend, suchend, schmeckend … auf der Suche nach Miss Granger.

„Bevor ich dir eine solch wichtige Aufgabe gebe, muss ich mir sicher sein, dass du, wie du behauptest, voll und ganz mir gehörst.“

„Was immer mein Herr sich wünscht“, antwortete Snape.

„Du hast … bereits in der Vergangenheit … eine Schwäche … für Schlammblütler gezeigt, Severus.“

Lily. Snape lächelte fast aufgrund der Ironie. Seine Meister spielten nur eine Karte. Er neigte seinen Kopf in angeblicher Reue und wartete.

„Du streitest es nicht ab?“

„Als ich noch viel jünger war, da hatte ich, wie Ihr sehr wohl wisst, Gefühle für Lily Evans. Aber das ist Vergangenheit, mein Herr, so weit in der Vergangenheit, als ob es ein anderes Leben sei. Ihr habt mir gezeigt, dass es noch andere, viel würdigere Auswahlmöglichkeiten gab--“

„Und doch hast du nie eine Wahl getroffen. Du hast nie geheiratet, Severus. Warum ist das so?“

„Einige Männer fühlen sich dazu berufen ihren Glauben zu unterstützen, indem sie eine neue Generation von ausgezeichneten Reinblütern erschaffen. Meine Berufung war es immer Euch zu dienen, dafür zu sorgen, dass es eine angemessene Welt gibt, in der sie aufwachsen können.“

„Ein wahrer Lehrer, dann also? Ist es das, was du willst, was ich glaube?“

„Es ist eine Verschwendung Magie deren zu lehren, die es nicht verdienen. Wenn Ihr Unzufriedenheit in meinen Gedanken entdeckt habt, dann rührt sie daher, dass ich gezwungen bin, unser Geschenk mit den Unwürdigen zu teilen. Aber in einer anderen Welt, in Eurer Welt, da würde ich--“

„Genug. Es ist nicht von Belangen. Es gibt da eine Aufgabe, von der ich mir wünsche, dass du sie ausführst. Dann, wenn du sie zu meiner Zufriedenheit erfüllt hast, kannst du zu deiner kostbaren Schule zurückkehren und die Position einnehmen, die du dir wünschst.“

„Ihr müsst nur fragen, mein Herr.“

„Dein Kontakt … Potters Freundin?“

Jeder Muskel in seinem Körper erstarrte, aber hielt seinen Blick. „Ja, mein Herr?“

„Beseitige ihre Familie.“

„Nicht das Mädchen selbst?“

„Ich denke nicht. Du hattest sie in deinem Bett, nicht wahr?“

„Ja, mein Herr.“

„Dann vertraut sie dir vielleicht noch. Sie wird sich nicht wünschen, sich einem Verräter hingegeben zu haben. Sie erweist sich letzten Endes vielleicht als … nützlich … Also, werde ich nicht von dir verlangen ihr zu sagen, dass du es getan hast, aber für meinen eigenen Seelenfrieden--“

„Betrachtet es als erledigt.“

„Danke, Severus. Dein Gehorsam freut mich. Möchtest du hier verweilen, bis das Schuljahr wieder beginnt? Ich bin mir sicher, Narzissa wäre entzückt, dich als ihren Gast hier zu haben.“

„Narzissas Gastfreundschaft ist unangefochten, mein Herr, aber ich möchte mich ihr nicht für eine so lange Zeit aufzwängen. Ich bin ein privater Mensch mit wenigen sozialen Bedürfnissen. Wenn es Euch Recht ist, würde ich gerne für den Sommer nach Spinners End zurückkehren.“

Voldemort betrachtete ihn überlegend. „Du bist ein gesuchter Mann, Severus. Für deine eigene Sicherheit, denke ich, ist ein Fidelius-Zauber angebracht.â€

„In der Tat, mein Herr.“

„Na schön. Platziere den Zauber und kehre mit dem Geheimnis zu mir zurück. Wenn es das ist, was du wünschst, sollst du in Spinners End verweilen.“

„Danke, mein Herr.“

„Gern geschehen. Und Severus?“

„Ja?“

„Ich erwarte schon bald von den Muggels zu hören.“

„Natürlich, mein Herr.“


***

Als die Zeit der Beerdigung kam, nahm Hermine ihren Platz unter den anderen Gryffindors ein und folgte Professor McGonagall hinaus auf das Gelände, in eine Welt, die nicht das Recht besaß, so hell und so schön zu sein. Es war ein perfekter Sommertag. Die Bäume standen in voller Blüte und der Wind trug den süßen Hauch von Blumen über den grünen Grund.

Stühle waren in einen Halbkreis aufgestellt worden und ein großer Anteil von ihnen war bereits besetzt von allen möglichen Hexen und Zauberern. Moody, Lupin und Tonks saßen zusammen neben Kingsley Shacklebolt. Sie sah Madam Malkin aus dem Gardrobenladen in der Winkelgasse, verschiedene Verkäufer, die sie aus Flourish & Blotts kannte und Argus Filch, der die merkwürdigste Zusammenstellung von Kleidung trug, die sie seit einiger Zeit gesehen hatte und daneben saß Madam Pince, welche ruhig in ein langes, schwarzes Taschentuch weinte. Die Weasleys formten ein großes, rotköpfiges Muster auf der linken Seite; sogar Percy war erschienen, um seinen Respekt zu erweisen, auch wenn er neben Rufus Scrimgeour in einer der ersten Reihen saß. Unwahrscheinlich auf Srimgeour anderer Seite saß der Barmann des Eberkopfs und---

Der Barmann aus dem Eberkopf? Snapes Stimme hallte in ihrem Kopf. Also, wissen Sie nicht, dass sein Bruder Aberforth dort die Bar des Eberkopfs führt? Hatten er und Draco über Dumbledore gesprochen? War das Dumbledores Bruder? Ihr Bauch begann zu torkeln. Warum sollte er sonst in der ersten Reihe sitzen? Und wenn das Dumbledores Bruder war, dann … Ihre Dummheit hat fast die Pläne des Schulleiters zunichte gemacht! Der Plan des Schulleiters. Der Plan des Schulleiters!

Harry verfolgte mit Ginny direkt hinter ihm eine Reihe von schmalen Stühlen. Hermine folgte, fast erblindet durch ihre eigenen Tränen. Sie hielt ihren Blick auf Ginnys Füße gerichtet und tastete sich an den Stühlen entlang. Sie setzte sich neben Ginny und Ron nahm auf ihrer anderen Seite Platz. Beide griffen nach ihren Händen und sie schloss ihre Augen, die Tränen liefen noch immer ungehindert über ihre Wangen und tropften auf ihre Robe. Der Plan des Schulleiters. Der Plan des Schulleiters. Sie konnte an nichts als an diese Worte denken und in ihrem Kopf verfolgten sie sich gegenseitig. Der Plan des Schulleiters.

Meermenschen waren an die Oberfläche des Schwarzen Sees gekommen. Das merkwürdige Geräusch und das Durcheinander ihres Gesangs füllte die Luft und schien für Hermine das Echo ihrer Gedanken zu sein. Sie konnte nicht ein Wort von ihren Klagen verstehen, aber sie spürte, dass sie die schmerzhafte Wahrheit trugen, von Verlust und Verwirrung und Krieg und unglaublicher Traurigkeit. Hermine schielte zu Harry, welcher einen merkwürdigen Blick von Aufmerksamkeit und Entschlossenheit trug. Das Lied der Meermenschen schien ihn mit einer Absicht zu füllen und sie fragte sich, ob es sich für jeden anders anhörte.

Aber bevor sie die Reaktion der anderen untersuchen konnte, schritt Hagrid den Gang entlang, der durch die Mitte der Stühle führte, und trug Dumbledores Körper, eingehüllt in violetten, mit goldenen Sternen besetzten Samt. Sie starrte auf die leblose Figur, die im Vergleich zu Hagrids riesiger Gestalt winzig ausschaute, als ob sie all die Fragen, die in ihrer Seele wüteten, beantworten konnte.

War das wirklich der Plan des Schulleiters gewesen? Als er sie im September in sein Büro gerufen hatte, hatte er ihr gesagt, dass er nicht erwarten würde, noch lange zu leben – im Grunde hatte er sogar gesagt, dass Voldemort einen Plan hatte, der ihn noch dieses Jahr umbringen würde. Sie hatte es nicht geglaubt, nicht geglaubt, dass es möglich sei, dass jemand mächtig genug war, um Dumbledore umzubringen. Vielleicht gab es niemanden, es sei denn … es sei denn er wollte umgebracht werden.

Jemand hielt eine Grabrede vor Dumbledores Körper; Hermine konnte den Kopf des Zauberers über die Menge aufblitzen sehen, aber sie verstand kein Wort. Stattdessen hörte sie die Stimme des Schulleiters, wie schon an ihrem Geburtstag, als er sie um Hilfe geben hatte.

„Sie verstehen sicherlich, dass es ein Handeln von Professor Snapes Seite aus geben wird, ein trennendes Ereignis, welches ihn sicher auf die andere Seite bringen wird?“

„Ja …?“

„Wenn Sie sich dafür entscheiden, Professor Snape und sein Geheimnis zu schützen, muss ich daran glauben können, dass Ihr Vertrauen in ihn nicht gebrochen wird, egal, was er tun muss, um den Orden zu verlassen. Ich muss sicher sein, dass Sie wirklich verstehen, dass alles, was Professor Snape macht, dass er es für das Licht tut. Er und ich haben diese Entscheidung zusammengetroffen, weil wir glauben, dass er Harry besser von der anderen Seite aus beschützen kann.“


Ein Geräusch entwich ihren Lippen, ein keuchendes, pfeifendes Schluchzen und Ron legte seine Arme um sie und sie lehnte sich gegen ihn. Das war es gewesen, was passieren sollte, verdammt noch mal. Das war von Anfang an der Plan gewesen. Sie wusste nicht mehr, um wen sie weinte. Um Harry, der jetzt auch noch die letzte seiner jämmerlichen Vaterfiguren verloren hatte; um Snape, dem das schreckliche Wissen von dem, was er tun musste, auferlegt worden war ohne, dass er es mit jemandem teilen konnte; um Dumbledore, einen Mann, dem sie mit ihrem Leben und ihrem Glauben vertraut hatte, von dem sie geglaubt hatte, dass er sie retten würde; oder um sich selbst – da sie sich mit ihren Geheimnissen einsamer denn je in ihrem Leben gefühlt hatte. Was für ein Plan sollte das sein? Sie wollte Dumbledores Körper anschreien, welcher jetzt in ein magisches Grab gelegt wurde. Wer hatte diese Art von Schmerz in Bewegung gesetzt?

Die Zeremonie endete, aber Hermine saß eingesunken, starr vor Angst und Wut und Trauer, noch immer in Rons Umarmung. Nur verschwommen war sie sich bewusst, dass Harry und Ginny neben ihr flüsterten. Da lag ein merkwürdiger Unterton in ihren Stimmen, aber sie schrieb es den Ereignissen des Tages zu und beachtete es nicht weiter. Aber dann waren sie verschwunden und Ron sprach leise mit ihr.

„Hermine?“

„Ja?“

„Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir es Harry sagen.“

„Ihm, was sagen?“

„Ihm sagen, dass wir ihn begleiten.“

Hermine sah Ron an. Wann hatte er herausgefunden, was sie tun würden? Wann waren ihre Jungs erwachsen geworden? Sie hatte das plötzliche Bedürfnis all ihre Geheimnisse auszuplaudern. Ron, ich—ich habe Professor Snape geheiratet. Er wird uns helfen. Ich schwöre es – Aber natürlich war das absolut sinnlos. Er verstand vielleicht wohin sie gehen würde, aber das würde er nie verstehen können.

„Was ist mit Lavender?“

„Du meinst, wenn sie nach dem hier noch mit mir redet?“, sagte er mit einem kleinen, reuevollen Lächeln und ließ sie los. „Sie wird warten müssen, nicht wahr? Sie wird es verstehen, wenn sie erst einmal verstanden hat, wohin ich gegangen bin. Und wenn sie es nicht tut … nun …“ Er verstummte.

„Denkst du, dass Ginny es weiß?“

„Ich glaube, er sagt es ihr gerade.“

Hermine schaute hinüber zu Harry und Ginny und beobachtete, wie er sich von ihr entfernte. Ginnys Augen waren gefüllt mit Tränen, aber sie sah … stolz aus und Hermines Herz zog sich mit Liebe für ihre Freundin zusammen.

„Hermine, ich weiß, wie sehr du die Schule beenden wolltest--“

„Hör auf. Du weißt, dass das jetzt nicht wichtig ist.“

Er nickte langsam. „Komm schon. Er braucht uns jetzt.“

Sie stand auf und überquerte zusammen mit Ron den Grund, schon fast rennend, um zu Harry aufzuschließen, der hinter den Bäumen herlief, um Srcimgeour aus dem Weg zu gehen.

„Harry, warte!“, rief Hermine und er verlangsamte sein Tempo, drehte sich aber nicht zu ihnen um.

„Harry--“ Sie schloss die Entfernung zwischen sich und legte eine Hand auf Harrys Schulter. „Geht’s dir gut?“

Harry drehte sich um und schaute hinauf zum Schloss und sie folgte seinem Blick. Das riesige Steingebäude erschien noch gigantischer in der Spätnachmittagssonne, die von den Türmen glitzerte. Es war schon fast zu viel, sich vorzustellen, dass sie nicht mehr zurückkehren würden.

„Wir kommen mit dir mit“, flüsterte Ron.

Harry setzte zum Protest an, aber Ron schüttelte einfach nur seinen Kopf. „Der Zug fährt heute Nachmittag. Ich muss nach Hause zu Bills Hochzeit, aber danach--“

„Danach gehen wir“, beendete Hermine für ihn den Satz. „Hast du schon einen Plan?“

Die Worte sprudelten wütend aus ihm heraus. „Ich muss die restlichen Horkruxe aufspüren, oder?“, erwiderte Harry, die Augen auf Dumbledores weißes Grabmal gerichtet, das sich im Wasser auf der anderen Seite des Sees spiegelte. „Er wollte, dass ich das tue, deshalb hat er mir alles über sie erzählt … Ich muss sie finden und zerstören und dann muss ich mich auf die Jagd nach dem siebten Stück von Voldemorts Seele machen, dem Stück, das noch immer in seinem Körper ist, und ich bin derjenige, der ihn töten wird. Und wenn ich unterwegs auf Snape stoße“, fügte er hinzu, „umso besser für mich, umso schlechter für ihn.“

Hermine nickte, auch wenn seine Worte Angst in ihr Blut pumpte. Eines Tages würde sie es ihm irgendwie sagen müssen. Sie verdrängte diesen Gedanken. „Ich muss mich um meine Familie kümmern“, sagte sie. „Aber ich werde euch am Fuchsbau treffen – spätestens in zwei Wochen.“

Sie nahm Harrys Hand in die eine und Rons in ihre andere und zusammen gingen sie zurück ins Schloss, um zu packen.


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