Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Second Life - 24

von Xaveria

Hermine stand, zitternd in der tiefschwarzen Dunkelheit der oberen Etage. Mit halbem Ohr lauschte sie nach den Jungen im Erdgeschoss. Sie schliefen beide tief und fest; keiner von ihnen hatte sich gerührt, als sie sich aus dem Raum geschlichen und die Treppen hinaufgegangen war und sie hatte sich noch selbst mit einem Muffliato belegt, aber dennoch, forcierte sie sich auf irgendwelche Bewegungen von unten. Der Rest von ihr konzentrierte sich angespannt auf den leeren Rahmen vor sich. Phineas Nigellus Black hatte ihr gerade versichert, dass er sein Porträt in Hogwarts betreten und Snape mitteilen würde, dass sie wartete. Es wäre das erste Mal, seit dem kurzen Austausch in der Nacht von Harrys Verlegung, dass sie in der Lage waren miteinander zu kommunizieren und sie war schon fast verzweifelt, mit ihm zu sprechen.

Es gab nichts Spezielles, was sie ihn sagen musste, keinen Plan, von dem sie ihm erzählen, keine Informationen, die sie weiterleiten musste, sondern sie musste von ihm hören, brauchte die Versicherung, dass es nicht alles nur ein Hirngespinst gewesen war. Snape war noch irgendwo dort draußen, nicht wahr? Sie schwebte nicht alleine durch diese neue und schreckliche Welt?

In ihrem Herzen gab es eine kleine Explosion, als sie seine vertraute Stimme durch den Rahmen hörte. Warum konnte sie ihn hören? Sollte es nicht Schulleiter Black sein, der ihr seine Nachricht übermittelte? Für einen Moment war sie unglaublich besorgt, dass er gestorben war, dass alles, was sie jetzt noch hatte, verschmierte Kleckse in einem magischen Rahmen waren, bis sie erkannte, dass das vollkommen sinnlos war. Snape konnte nicht Phineas Nigellus Porträt bewohnen und außerdem hätte es gar keine Zeit gegeben für ihn ein Schulleiterportrait zu zeichnen. Nein, irgendwie war es Snape selbst, der sie jetzt sogar ziemlich beharrlich durch die Dunkelheit rief.

„Miss Granger? Miss Granger? Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass sie ...â€

„War sie auch! Es sei denn, sie ist wieder davongelaufen. Die jungen Leute sind so unbeständig, wissen Sie“, murmelte Black.

Bei dem Klang von Schulleiter Blacks Stimme begann Hermine beinahe vor Erleichterung zu lachen, aber sie wusste, wenn sie einmal damit anfangen würde, dann war es sehr wahrscheinlich, dass sie nicht mehr aufhören könnte. Snape war am Leben. Unerklärlicherweise waren sie beide noch am Leben und ihr Mann, ihr unglaublich brillanter Mann hatte einen Weg gefunden, mit ihr über diese Entfernung zu sprechen.

„Es – es tut mir leid. Ich bin hier. Ich hatte nur nicht erwartet, Sie zu hören!“

„Ja, eine Überraschung für uns alle“, antwortete Snape formal. „Dumbledore hatte mich heute Abend darüber informiert, dass er ein Geheimnis in der Porträtmalerei entdeckt hatte. Schulleiter Black war so freundlich für eine bestimmte Zeit seine beiden Rahmen zu bewohnen.“

Seine beiden Rahmen?, dachte sie, aber dann sah sie eine körperlose Hand, in der linken Ecke des Gemäldes, die mit ihren Fingern wackelte. Also stellte er eine magische Verbindung her. … Dann, plötzlich, erkannte sie es. Dumbledore. Wir werden beobachtet.

„Danke sehr, Schulleiter Black“, antwortete Hermine automatisch. Phineas Nigellus schnaubte. Hatte sie irgendwas gesagt, dass man als zu vertraut deuten könnte? Panisch überdachte sie noch einmal ihre Worte.

„Also seid ihr jetzt im Grimmauldplatz. Ich gehe davon aus, dass die Zauber gehalten haben?“

„Ja, Sir.“

„Und Potter? Geht es ihm gut?“

Hermine dachte flüchtig an ihre Eltern – ihre Gedanken übersahen sie schon fast so, als ob sie diejenige sei, die mit dem Vergessenszauber belegt worden war, es tat zu weh, an sie zu denken – und eine Unterhaltung, in der sie Harry diskutiert hatten.

„Ihm geht es gut, Sir.“

„Er hat den Kampf unbeschadet überstanden?“

„Ja, Sir. Dank Ihnen.“

Snape schnaubte. „Braucht er irgendetwas? Ich kann mir kaum vorstellen, wie er und Weasley bereits herumjammern, in Anbetracht dessen, wie sehr sie Molly Weasleys liebevolle Fürsorge bereits gewohnt sind.“

Hermine lächelte in die Dunkelheit. „Er wurde gut vorbereitet, Sir.“

„Gut.“

„Und Sie, Sir?“

„Wie bitte?“

„Geht es Ihnen, das heißt, Glückwunsch zu Ihrer Benennung. Ist alles gut in Hogwarts?“

„Ziemlich frech, nicht wahr? Als ob die Leitung von Hogwarts ihre Sorge sei“, sagte Phineas Nigellus verdrossen.

„Die Dinge, wie Sie sagen, laufen gut in Hogwarts, Miss Granger. Wenn sonst nichts mehr ist?“

Sie dachte schnell an irgendwas, was sie ihm noch sagen konnte, damit er noch blieb, irgendetwas, das irgendwie verdreht oder verändert werden konnte. Das konnte es doch sicherlich nicht sein. „Nein. Nichts, Sir.â€

„Also schön. Behalten Sie das Porträt in Ihrer Nähe, Miss Granger.“

„Das werde ich, Professor.“

„Dann also, gute Nacht.“

„Gute Nacht. Und nochmals danke, Schulleiter Black.“

Phineas Nigellus akzeptierte ihren Dank und seine Hand verschwand aus dem Gemälde. Sie stand, wie es ihr vorkam für Stunden, regungslos dar, hoffend, dass er gegen aller Logik plötzlich wieder zurückkehren würde, dass Dumbledore verschwinden und Snapes Stimme zu ihr zurück kommen würde, um ihr irgendwelche Worte des Trostes zu flüstern. Aber niemand kam; noch nicht einmal Phineas Nigellus schien noch irgendwelches Interesse daran zu haben, in seinem Gemälde am Grimmauldplatz zu verweilen. Schließlich drehte sie sich um und schlich die Treppen hinunter. Vorsichtig trat sie zwischen Harry und Ron, um ihren Platz auf der Couch im Wohnzimmer wieder einzunehmen. Sie würde noch einen Grund finden, das Gemälde in ihre Tasche zu packen. Sie würde noch einen weiteren Grund finden mit ihm zu reden.


***

Der Unterricht würde in ein paar Tagen wieder anfangen. Snape überflog die Namen auf dem Dienstplan vor sich. Hogwarts Einschulungen waren im Gegensatz zum vorigen Jahr gesunken – keine sonderlich große Überraschung nach den Ereignissen im letzten Jahr und der erst jüngsten Bekanntmachung des Ministeriums, dass Snape selbst zum Schulleiter ernannt worden war. Auch wenn er ihre Entscheidung verstehen konnte, so sorgte er sich doch um die Familien, die ihre Kinder zu Hause hielten – Missstimmung jeglicher Art würde die Aufmerksamkeit des Dunklen Lords erlangen. Und dann gab es da noch den Mangel an Muggelgeborenen. Nur sehr wenige von Muggelabstammung würden dieses Jahr in Hogwarts erlaubt werden. Hermine wäre es nicht erlaubt gewesen ihre Ausbildung fortzusetzen, selbst wenn sie sich nicht dafür entschieden hätte, Potter auf diesem närrischen Unterfangen zu begleiten. Er hatte ihren Namen auf der Liste im Tagespropheten gesehen. Es wurde von den Muggelgeborenen verlangt sich zu registrieren und langsam begann das Ministerium mit ‚Nachforschungen‘ und entledigte sie ihrer Zauberstäbe.

Er konnte nicht abstreiten, dass er sich um sie gesorgt hatte. Er wusste, dass sie vor dem Ministerium gewarnt worden war; er konnte nur hoffen, dass sie nicht kollidierten.

Es war an der Zeit die Versammlung zum Beginn des Schuljahres zu halten. Das Wissen von dem, was geschehen würde, hatte seit Wochen in seinen Hinterkopf gelauert. Snape hatte nicht sonderlich viel Zeit in Hogwarts verbracht; er war für endlose Treffen und Unterredungen von Lord Voldemort gerufen worden. Persönlich glaubte Snape, dass der Dunkle Lord noch verstörter wurde, als ob so etwas Derartiges überhaupt noch möglich war. Er war besessen von den Überlieferungen von Zauberstäben, überzeugt, wie Snape vermutete, dass es ein Problem mit dem Zwillingskern gab, der ihn davon abhielt, Harry Potter zu vernichten. Am Tage bereiste der Verrückte die Welt auf der Suche nach dem Zauberstabmacher Gregorovitch und in der Nacht kehrte er zu Malfoy Manor zurück, rief seine Anhänger, um sich ihre langwierigen Berichte von verschiedenen Außenposten im Ministerium anzuhören, ihre Verbreitung von Gerüchten und ihren Schleimereien.

Den Rest seiner Zeit verbrachte er abgesondert in Spinners End, obwohl es dort nichts außer seinen wandernden Gedanken gab, die ihn beschäftigen könnten. Er zog es jedoch vor durch Hogwarts zu schleichen und zwischen denen zu dinieren, die ihm den Tod wünschten.

Er kehrte allerdings jeden Tag in das Büro des Schulleiters zurück, um das Phineas Nigellus Blacks Porträt anzustarren, hoffend und gleichermaßen fürchtend, dass er irgendwelche Neuigkeiten von Hermine erhalten würde. Er sehnte sich danach ihre Stimme zu hören, selbst wenn sie nur Höflichkeiten und Phrasen austauschen könnten, auch wenn er wusste, dass eine Nachricht von ihr vermutlich nur Schlechtes bedeuten konnte.

Aber jetzt begann das neue Schuljahr und er konnte sich nicht länger verstecken. Er würde das Treffen im Büro des Schulleiters halten, in der Hoffnung, dass die Fänge der Autorität verbunden mit seiner gebieterischen Gegenwart genug waren, um die Aufstände seiner ehemaligen Kollegen im Keim zu ersticken. Und dann gab es noch die, die vorgestellt werden mussten – Amycus und Alecto Carrow. Warum der Dunkle Lord ihm solche stümperhaften Idioten geschickt hatte, lag außerhalb seines Verständnisses.

Und natürlich war da noch das Porträt, und Dumbledore würde sich zweifelsohne für diese Gelegenheit zur Verfügung stellen. Snape wusste, dass es zu seinem Vorteil sein könnte, dass ein sichtbarer Beweis dafür, wer hier wen besiegt hatte, genau die Sache sein könnte, die sie zum Schweigen brachte, wenn nicht sogar ihren Gehorsam erbrachte. Aber ihm wurde bereits beim alleinigen Gedanken daran übel, an Dumbledores gelassenes – friedliches, verdammt noch mal – Lächeln, während er, Snape, posierte und sie alle verhöhnte, während er sich vor aller Augen erniedrigte. McGonagalls Augen. Er fürchtete sich davor, Minerva zu sehen. Die Enttäuschung in ihrem Gesicht, als ob er wieder ein Zweitklässler sei und eine strenge Berichtigung bräuchte.

***

Sie trafen um zehn ein, gemäß seiner Aufforderung, direkt nach dem Frühstück, seine Belegschaft. Er hatte einmal davon geträumt, noch vor Voldemort, bevor Lily sein Herz in etwas Dunkles und Bitteres verdreht hatte, vor allem. Er hatte damals Zaubertränke so genossen und Slughorn hatte das Unterrichten vorgeschlagen. Er war an diesen Abend in sein Zimmer zurückgekehrt und hatte gewagt sich ein Leben vorzustellen, wo er das ganze Jahr über in Hogwarts bleiben würde, wo er niemals wieder nach Spinners End zurückkehren müsste, wo er vielleicht ein richtiges Zuhause finden könnte. Und weil er jung und sich seinen Fantasien hingegeben hatte, hatte er sich vorgestellt Schulleiter zu sein, der erste Slytherin-Schulleiter seit dem berühmten und gehassten Schulleiter Black. Er hatte sich vorgestellt verehrt zu werden, zuständig für eine eindrucksvolle Schule, Hogwarts in neue Höhen zu führen. Er hatte sich und dafür schämte er sich jetzt, vorgestellt, geliebt zu werden.

Flitwick war der Erste, der eintrat, dicht gefolgt von Sprout. Sinestra, Hooch, Hagrid und Trelawney, Vector, Binns, den Carrows, Slughorn, Pince, Pomfrey und Filch. Und zum Schluss, eine Minute hinter allen anderen, als ob sie in Erwägung gezogen hätte, überhaupt nicht zu erscheinen, McGonagall. Sie arrangierten sich unwohl auf ihren selbst herbei gezauberten Stühlen. Er hätte den Raum mit einem Erweiterungszauber belegen, ihn mit Stühlen besetzen, ein Feuer entfachen können … aber er hatte es nicht. Er wollte, dass sie sich unwohl fühlten, wollte, dass sie verstanden, dass es jetzt seine Launen waren, die sie vor sich hatten. Er traf nicht ihre Blicke, auch wenn er die ihren auf sich spürte. Ein flüchtiger Blick, überdeckt durch ein Wirbeln seiner Roben, sagte ihm, dass Dumbledore durchaus anwesend war. Der alte Mistkerl besaß die Dreistigkeit, ihm zuzuwinken.

Flitwick, Sprout und McGonagall saßen dicht nebeneinander, am anderen Ende des Büros. Sie schwiegen, aber anhand der Neigung ihrer Köpfe sagte ihm irgendwas, dass sie miteinander geflüstert hatten. Er wurde mit einem Male gewaltsam an das Gryffindor-Trio erinnert, und als er seinen Mund öffnete, hätte er fast ein „Ruhe“, gebellt, wie er es immer wieder vor seinem Zaubertränkeunterricht getan hatte.

Stattdessen lächelte er nur und sagte: „Also.“

Niemand rührte sich.

„Ein weiteres Jahr beginnt. Und damit einige, wenige Änderungen in der … Besetzung. Ich vermute, Sie haben alle die neuen Mitglieder unserer Fakultät getroffen? Amycus Carrow schließt sich uns an und übernimmt den Posten in Verteidigung gegen die Dunklen Künste und seine Schwester, Alecto, wird Muggelkunde unterrichten. Ich hoffe, Sie werden sie unter diesen Umständen in unserer Mitte willkommen heißen.“

Amycus und Alecto strahlten ihn an, während der Rest der Lehrer ihn ausdruckslos anstarrte.

„Die Lehrpläne werden mir bis drei Uhr morgen Nachmittag ausgehändigt. Ich werde Sie über jegliche Veränderungen noch vor dem Unterrichtsbeginn am Montag informieren.“

„Sie beabsichtigen meinen Lehrplan zu überprüfen?“, fragte McGonagall.

„Ich beabsichtige die Lehrpläne meiner gesamten Belegschaft zu überprüfen“, antwortete Snape. „Die Umstände an Hogwarts haben sich geändert, Minerva. Ich denke, dass es das Beste ist, wenn Hogwarts Lehrplan diese Veränderungen reflektiert.“

McGonagall nickte, aber sah so aus, als ob sie sich wünschte ihn an Ort und Stelle zu verfluchen.

„Horace, sind Sie darauf vorbereitet das Haus Slytherin zu übernehmen?“

Slughorn sah überrascht aus und antwortete dann kaum befriedigend: „Sicherlich.“

„Gut. Kommen Sie nach dem Treffen zu mir und ich werde Ihnen alles bezüglich der Sicherheitszauber sagen.“

Filch hob langsam seine Hand.

„Argus?“

„Ich frage mich, ob wir vielleicht Ihre Disziplinarmaßnahmen besprechen könnten?“

Einige Lehrer beugten sich leicht nach vorne.

„Alle Disziplinarmaßnahmen werden durch dieses Büro laufen, außer natürlich die Hauspunkte. Sollten Sie es für nötig erhalten Nachsitzen auszuteilen, reichen Sie Ihre Anfrage schriftlich ein und mir wird es eine Freude seine … angemessene Maßnahmen zu ergreifen“, antwortete Snape.

„Erneut, Schulleiter, muss ich fragen, ob es wirklich nötig ist. Ich bin die Hauslehrerin von Gryffindor. Sicherlich sollte ich diejenige sein, die ein Nachsitzen meinen Schülern zuweist. Wie würde es wohl aussehen, wenn ich erscheine, als ob ich keinerlei Autorität--“

„Es kümmert mich nicht, wie die Dinge den Schülern erscheinen. Ich versichere Ihnen, es wird Interesse von denen geben, die weitaus bessere Verbindungen haben, als eine Gruppe Erstklässler.“

„Ist das so? Und werden Sie ihm direkt berichten, Snape, oder sollen wir irgendwelche Erwartungen ...“

„Das reicht! Ich werde keine Ungehorsamkeit dulden. Sie können hier bei Ihren Schülern bleiben und meinen Anweisungen folgen oder Sie können rausfliegen. Es gibt so einige, die Ihren Job hier wollen, Minerva, und mir liegt es fern, es ihnen zu verweigern. Ich erschaudere bei den Gedanken daran, wie lange Sie es wohl dort draußen aushalten.“

„Drohen Sie mir, Severus Snape?“

„Sie können meine Worte so verstehen, wie Sie wollen, Minerva, wie ich mir sicher bin, wie Sie es schon immer getan haben. Meine Politiken werden nicht hinterfragt.“

„Verstehe.“

„Ich bete für Sie, dass Sie es tun“, antwortete er eisig. Er nahm ein Bündel von Pergamenten und mit einem lässigen Zucken seiner Hand sandte er die Seiten durch die Luft. „Ich habe hier Ihre Lehrpläne. Sie werden selbstverständlich nach der Hauswahl am Sonntagabend aktualisiert. Gibt es noch irgendwelche Fragen?“

Pomona Sprout überraschte ihn, als sie das Wort ergriff. „Bekommen wir die Gelegenheit mit Albus zu sprechen?“

Beinahe unbeabsichtigt warf Snape einen Blick über seine Schulter auf das Gemälde des ehemaligen Schulleiters. Er saß genauso da, wie Snape es sich vorgestellt hatte, in seinen Stuhl, seine Hände unter seinem Kinn gestülpt. Dumbledore machte keine Anstalten sich irgendwie einzubringen.

„Ich denke, es ist mehr als deutlich, dass er Ihnen nichts zu sagen hat.“

Wieder einmal war es McGonagall, die wütend dazwischen ging. „Vielleicht gibt es nichts, was er vor Ihnen sagen möchte.“

Snape atmete einmal tief durch seine Nase durch und riskierte damit alles. „Professor Dumbledore, möchten Sie mit einem von diesen Leuten hier persönlich sprechen?“

Langsam schüttelte Dumbledore mit dem Kopf. „Ich habe dem sicherlich nichts hinzuzufügen. Sie scheinen alleine ganz gut zurechtzukommen, Severus“, sagte er gleichmütig.

Professor Sprout schnappte scharf nach Luft und umklammerte ihr Taschentuch. Hagrid entglitt ein gequältes Geräusch. Minervas Hand verirrte sich zu ihrem Zauberstab, aber dann besann sie sich eines Besseren.

„Sonst noch etwas?“, fragte Snape mit unterkühlter Höflichkeit.

Sie schnaubte und erhob sich von ihrem Stuhl, ließ ihn verschwinden und verließ mit dem Raum mit einer flatternden Robe, die ihn stolz gemacht hätte. Als sie verschwunden war, spürte er, wie sich ein zerdrückendes Gewicht von seiner Brust hob, so echt, dass er sich fast fragte, ob sie ihn nicht doch verflucht hatte. Er hatte gehofft … so tief in sich vergraben, dass er es sich gegenüber niemals zugeben würde, aber hatte nichtsdestotrotz gehofft, dass sie es eventuell durchschaut hätte. Er hatte gedacht, dass die richtigen Worte vielleicht ein Auslöser – aber nein. Die Dinge standen so, wie sie immer waren. Der Rest des Kollegiums war Minervas Beispiel gefolgt, alle bis auf Slughorn, der noch zurückgeblieben war, um mit ihm das Haus Slytherin zu besprechen. Snape seufzte, als er Slughorn die Lehrpläne der ehemaligen Slytherin und eine Liste mit verschiedenen Passwörtern und Geheimnissen im Kerker überreichte.

„Zeit ist knapp“, bellte er, als Slughorn seinen Mund öffnete. „Ich bin mir sicher, damit ist alles abgedeckt. Sie können mich über das Flohnetzwerk erreichen, sollte sonst noch etwas sein.“ Und damit scheuchte er den rundlichen Zauberer aus seinem Büro und versiegelte die Tür hinter ihm.

Er sank hinter Albus‘ – seinen – Schreibtisch auf seinen Stuhl. „Sie haben sich gut geschlagen, Severus“, verkündete Dumbledore von seinem Gemälde aus. „Und verlieren Sie nicht gleich Ihren Mut. Minerva wird schon noch einsehen ...“

„Also ob ich meine Zeit damit verschwende, mir Gedanken darüber zu machen, was diese alte Fledermaus von mir denkt!“

Dumbledore lächelte weiterhin gutmütig. „Natürlich nicht.“


***


Der Zug traf ein, wie er es immer tat und die Schule wurde wieder einmal mit Schülern überflutet. Es lag ein seltsames Gefühl von Normalität in Hogwarts Luft – Unterricht und Mahlzeiten folgten ihrem Zeitplan und selbst wenn es hier und dort ein paar weniger Gryffindors gab, nun, war es schwierig irgendwelche wirklichen Veränderungen zu bemerken, da die, die geblieben waren zu ihren üblichen Schandtaten bereit waren. Seine Disziplinmaßnahmen wurden zum ersten Mal getestet, als er Longbottom und das Weasley-Mädchen dabei erwischte, wie sie mit dem Schwert von Gryffindor aus seinem Büro geschlichen kamen. Idioten. Wenn es das echte Schwert von Gryffindor gewesen wäre, hätte er sie vielleicht damit davonkommen lassen, da es für ihn bedeutete, dass er sich um ein Problem weniger sorgen musste. Bedauerlicherweise war das echte, genau wie Dumbledore vorgeschlagen hatte, hinter seinem Porträt versteckt und alles, was diese Dummköpfe geschafft hatten, war die Kopie, die er für das Ministerium erstellt hatte, zu stehlen. Er musste ein ziemliches Debakel veranstalten, um sie zu Hagrid zu schicken, damit sie ihr Nachsitzen im Verbotenen Wald verbringen konnten.

Seltsam, er vermisste das Unterrichten. Er verbrachte einfach zu viel Zeit in seinem Büro, beantwortete irgendwelche Eulenpost und meisterte zu jeder Zeit die Sperre von Anfragen auf Nachsitzen – die Belegschaft, wie es aussah, schien sich dazu entschlossen zu haben seinen Eifer zu testen, indem sie jeden einzelnen Schüler, die ohne Erlaubnis geatmet zu haben schienen, zum Nachsitzen verdonnerten. Aber diese Pflichten, so ärgerlich sie vielleicht auch sein sollten, beschäftigten ihn nicht und er begann sich nach seinem Klassenzimmer und die sich immerzu wechselnden Gesichterscharr zu sehnen. Das war zumindest niemals langweilig gewesen.

Phineas Nigellus hatte jetzt seit fast zwei Wochen geschwiegen. Snape blickte hinauf zum Rahmen – er war derzeit leer – und er fragte sich, was in aller Welt Hermine und ihre kleinen Freunde gerade anstellten. Hatte Dumbledore die ganze Zeit über beabsichtigt, dass sie im Grimmauldplatz endeten, und wenn ja, warum hatte er dann seine Wintermonate damit verbracht, ihr das Überleben in der Wildnis beizubringen? Sicherlich kochte dieser verdorbene Hauself für sie. Sie waren warm; sie waren zusammen …

Das Mal begann zu brennen, es riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Spätnachmittag. Der Dunkle Lord rief ihn gewöhnlich nicht vor den Abendstunden. Dies sandte eine Alarmwelle durch seine Körper. Er stand abrupt auf.

„Ich weiß, dass Sie nicht schlafen, Albus, und mir ist schleierhaft, warum Sie den Drang verspüren es vorzutäuschen.“ Panik machte ihn nervös und barsch. „Ich werde gerufen, und wenn die Tageszeit irgendein Indiz ist, dann stimmt etwas nicht. Falls ich nicht zurückkehren sollte, hoffe ich, dass Sie die entsprechenden Ermittlungen einleiten werden.“ Bevor Dumbledore antworten konnte, ließ Snape die Anti-Apparationszauber um sein Büro fallen, eine der wenigen Vorteile seines ansonsten undankbaren Jobs, und begann sich zu drehen.

Als er im Malfoy Manor ankam, wurde er von dem Anblick und Geräusch von Dutzenden von anderen Hexen und Zauberern, die mit ihm in der Eingangshalle, begrüßt. Seit dem Sturz des Ministeriums war es Voldemort wieder sicher genug ihnen zu erlauben, direkt ins Manor zu apparieren.

„Was ist los?“, flüsterte Avery, als sie sich der Menge, die zum Festsaal strömte, anschlossen.

Snape schüttelte mit dem Kopf. „Wir werden es schon bald erfahren.“

Der Festsaal war gefüllt mit misstönigem Geflüster, aber die Stimmung unterschied sich zunehmend von dem letzten Mal, als sie sich in diesem Raum versammelt hatten. Wer hatte versagt? Wie schwer würden sie bestraft werden? Ihre Anzahl war seit Narzissas Fest obendrein gestiegen, selbst wenn es Snape schwierig fand zu entscheiden, welcher sich ihnen angeschlossen hatte und welcher unter dem Imperius stand.

Doch Yaxley, Runcorn und Rookwood standen nervös an der Seite des Dunklen Lords, was Snape maßgeblich dazu verleiten ließ zu vermuten, dass welches Fiasko auch immer vorgefallen war, es im Ministerium stattgefunden hatte.

Voldemort stand von seinem Sessel auf und die Figuren im Raum stolperten in einer Welle aus schwarzem Stoff auf ihre Knie.

„Potter und seine Freunde haben uns heute einen Besuch im Ministerium abgestattet“, zischte er.

Snape senkte seinen Kopf, ließ seine Haare vor seinem Gesicht fallen. Er biss sich beinahe so fest auf seine Lippen, dass es anfing zu bluten. Konzentriere dich. Denk nach.

Niemand antwortete.

„Es sieht ganz so aus, als ob er etwas Vielsafttrank in die Hände bekommen und entschieden hatte, sich uns in einer kleinen Runde von Befreit-die-Schlammblüter anzuschließen.“

Gemurmel machte sich in der Menge breit. Was zum Teufel?, dachte Snape. Was zum Teufel hatte sie sich nur dabei gedacht?

„Was mich verblüfft“, sagte er, seine Stimme wurde gefährlich leise, „ist, wie er es wieder einmal geschafft hat mir durch die Finger zu gleiten. Der Junge hat das Ministerium für Zauberei betreten. Meinem Ministerium. Betrat und verließ es ohne ein gekrümmtes Haar.“

Snape vernahm kaum das gestammelte Flehen derer, die daran beteiligt gewesen waren, derer, die wieder einmal versagt hatten Potter auszuliefern. Offen gesagt, war es ihm vollkommen egal, was mit den Männern neben Voldemort passierte. Er konnte an nichts außer Hermine denken. Warum ,in alles in der Welt, sollte sie ins Ministerium gehen? Mut war eine Sache, aber das hier war eine absolut törichte Missachtung! Was glaubten sie wohl, was sie mal abgesehen davon, dass sie nur den Dunklen Lord gereizt und verärgert hatten, darüber hinaus noch erreichen würden? Also hatten sie ein paar Zauberstäbe gerettet. Wie viele Leben wären wohl verloren gewesen, wenn man Potter gefasst hätte?

Er wartete, seine Wut brodelte, während Voldemort seine Rache an Yaxley ausübte. Das Mädchen würde, wenn er erst einmal mit ihr fertig war, sich noch wünschen, dass der Dunkle Lord sie geschnappt hätte. Er hatte gedacht, dass sie verstanden hätte, was hier auf dem Spiel stand, hatte gedacht, dass sie wüsste, was sie hier opferte – nicht für ihn, sondern für Potter. Hatten sie nicht vor all diesen Monaten vereinbart, dass dies alles für Potter war? Grundgütiger Merlin, sie hatte seinen Trank! Wie sollte er ihr mit solch einem wichtigen Stück des Planes vertrauen, wenn sie sich noch nicht einmal für ein paar sinnlose Heldentaten zurückhalten konnte.

Als sie entlassen wurden, war die Nacht bereits eingebrochen und er apparierte direkt zurück in das Büro des Schulleiters und ersetzte die Schutzzauber. Er rammte seinen Zauberstab mit unnötiger Kraft in seine Faust. Porträt!, sandte er durch seinen Ring und marschierte hinüber zu Phineas Nigellus Rahmen, um zu warten.

Phineas Nigellus schien nur allzu erfreut zu sein, seinen Fuß in Grimmauldplatz zu stecken. Snape vermutete, dass er sich darauf freute, dass das ‚Schlammblut‘ ihre wohlverdiente Strafe bekam, da es mehr als offensichtlich war, dass Snape vor Wut brodelte und sich darauf vorbereitete seinen ganzen Zorn Luft zu machen.

„Professor?“, sagte ihre Stimme zaghaft.

„Miss Granger, was zum Teufel haben Sie sich nur dabei gedacht?“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Meine größte Angst ist es, dass man mich immer mit meiner Rolle identifiziert. Ich möchte noch andere Dinge tun.
Emma Watson