von Bella.Sirius
Als ich aufwachte hatte ich ein ziehen im Bauch und sah Rabastan, der telefonierte. Er sprach leise und ich konnte nur Bruchteile verstehen. „Die Ärzte sagen es wird ihr wieder besser gehen... Ich glaube nicht das sie das will… Sag ihr das selber…“ Der Bildschirm neben mir fing an zu piepen, Rabastan bemerkte mich, legte auf und eine junge Ärztin kam herein. „Aaah.. Hallo Miss Black. Wie geht es ihnen?“ „Ich habe Durst, Kopfschmerzen und mein Bauch tut weh.“ „Die Schwester wird ihnen etwas gegen die Schmerzen geben.“ Sie machte sich noch ein paar Notizen und verkabelte mich mit ein paar Stöpseln und Schläuchen. „Eigentlich hatten wir vor ihre Familie zu informieren, aber Mr. Lestrange hat gesagt wir sollten auf ihre Entscheidung warten.“ „Nein bitte nicht! Sie sollen sich nicht unnötig Sorgen machen.“ „Nun gut. Aber wegen einer Fehlgeburt macht man sich normalerweise Sorgen.“ Ich war wie erstarrt. Die Ärztin verließ das Zimmer und eine bedrückende Stille trat ein. „M-m-m-m-mein Kind ist t-t-t-tot?“ „Oh Gott Bella es tut mir so Leid.“ .Nein, nein das konnte nicht sein! Ich schlug die Bettdecke zurück und zog das Krankenhausnachthemd hoch. Ich sah einen großen, weißen Verband und einen viel zu flachen Bauch. . „Du solltest Rodolphus Bescheid sagen.“ „Ich will nicht mit ihm reden.“ „Dann sag ich ihm Bescheid.“ Er nahm sein Handy und verließ das Zimmer. Ich war allein. Ich betrachtete die vielen Kabel an meinem Körper. Mir viel ein durchsichtiger, großer Schlauch auf durch den eine rote Flüssigkeit floss und der mit einer Nadel in meine recht Hand gestochen wurde. Ich betrachtete meine Hand. Ich erschrak und schreckte hoch. Dabei rissen einige Schläuche ab und die Monitore begannen zu piepen. Der Verlobungsring war immer noch an meinem Finger. Normalerweise entfernten sie jeglichen Schmuck vor einer Operation. Ich versuchte den Ring abzuziehen. Ohne Erfolg. Er blieb fest an meinem Finger. Eine Schwester betrat hektisch das Zimmer und atmete Erleichtert auf als sie mich sah. „Miss Black! Seien sie Vorsichtig mit den Schläuchen!“ „‘tschuldigung“ nuschelte ich verlegen.
Ein paar Minuten später war sie wieder verschwunden und Rabastan betrat das Zimmer. „Willst du wissen was er gesagt hat?“ Ich nickte. „Er hat gesagt, dass er gerne bei dir sein würde und dich trösten würde. Ich soll dir ausrichten, dass er mit dir reden will und er dich liebt. Du liebst ihn auch noch.“ Es war keine Frage. „Es ist besser so.“ „Nein. Du bereitest ihm größere Schmerzen wenn du-“ „NEIN! Wenn ich in ein paar Monaten sterbe wird er über mich hinweggekommen sein. Liebeskummer ist besser als trauern.“ Ein Moment des Schweigens trat ein. Dann sagte er: „Glaubst du an die Liebe des Lebens?“ „Er wird eine andere Frau finden und-“ „Du hast meine Frage nicht beantwortet. Glaubst du an die eine große Liebe im Leben?“ Ich zögerte. Ich wusste worauf er hinaus wollte. „Bella ich möchte, dass du die Frage ehrlich beantwortest.“ „Ja. Ja ich glaube an die eine große Liebe.“ „Gut. Dann stell ich dir die alles entscheidende Frage: Glaubst du das Rodolphus deine große Liebe ist?“ Während des Gesprächs hatten wir uns in die Augen gesehen. Jetzt konnte ich nicht mehr. Ich betrachtete den Verlobungsring von Rodolphus. Er folgte meinem Blick. „Ja. Ja ich glaube das Rodolphus meine große Liebe ist.“ „Du bist es auch. Du bist seine große Liebe. Ich bin sein Bruder. Ich weiß so etwas einfach. Ihr liebt euch. Immer noch. Sonst würdest du denn Ring nicht mehr tragen.“ „Ich habe versucht ihn abzubekommen.“ „Das ist ein Zauber. Der Ring löst sich in Luft auf, sobald einer von euch aufhört den anderen zu lieben.“ Ich guckte ihn an und lächelte. „Das ist ein wunderbarer Zauber.“ „Ja das ist er.“
Die Tage vergingen. Ich war traurig. Wegen Meinem Baby und wegen Rodolphus. Am 9. Tag durfte ich nach Hause. Das heißt ich ging zu Rabastan. Er freute sich und unterstützte mich sehr. Wir unternahmen viele kleine Spaziergänge, Shoppingtrips und Fernsehabende. Jeden Tag kam ein Brief, manchmal auch mehrere, von Rodolphus:
Bellatrix.
Es tut mir Leid. Bitte komm zurück!
Ich liebe dich.
Ich fand es überhaupt nicht lästig. Ich fing nur an, an meiner Entscheidung zu zweifeln. Ich hatte mir etwas überlegt. Ich würde nicht mehr lange leben, also wollte ich leben. Ich wollte die verrücktesten Dinge machen. Rabastan war überhaupt nicht begeistert von meiner Idee. Er wollte nicht, dass ich Scheiße baute und schlimmstenfalls noch im Gefängnis landete. Er war wie mein Vater oder mein großer Bruder. Ich hatte ihn sehr lieb. Ich saß gerade auf dem Sofa und las ein Buch, als es an der Tür klingelte. Rabastan war arbeiten also war ich allein. Ich zögerte. Was wenn es Rodolphus war? Ich konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. Aber ich war kein Feigling. Ich hatte keine Angst! Ich drückte die große, eiserne Türklinke runter und atmete erleichtert aus. Offenbar hatte Sirius das bemerkt denn er antwortete belustigt: „Wenn hattest du denn erwartet? Den Sensenmann?“ „So ungefähr.“ Wir mussten lachen, er nahm ich in den Arm und hob mich hoch.
Wir saßen eine ganze Weile auf dem Sofa und quatschten. Wir redeten über alles. Wirklich über alles. Über meine Vergewaltigung, meine Krankheit, meine Essstörung, meine Fehlgeburt, meine Trennung mit Rodolphus. Es tat gut mit ihm zu reden. Er stimmte mir nicht pausenlos zu wie Rabastan, er machte mir klar, dass ich Fehler gemacht hatte. „Geh zu ihm zurück.“ Er meinte es ehrlich als er mit mir sprach. „Ich hab ihm so sehr wehgetan. Ich kann ihm nicht mehr in de Augen sehen.“ „Er liebt dich. Er wird dir verzeihen. Was hast du schon zu verlieren?!“ Stimmt. Was hatte ich schon zu verlieren?!
Am Abend ging ich sehr früh schlafen. Ich lag schon im Bett und hatte das Licht ausgemacht, als ich ein Klopfen am Fenster hörte. Ich machte es auf und nahm einer Eule einen Brief und eine rote Rose ab. Ich öffnete den Brief:
Meine Bellatrix!
Dich kennengelernt zu haben war das schönste Geschenk, das mir jemals von jemandem gemacht wurde. Oft sehne ich mich nach Dir und wünsche mir ganz fest, Du wärst hier und ich könnte Deine Nähe spüren. Ich möchte Dich lieben, ohne Dich einzuengen, und Dich wertschätzen, ohne Dich zu bewerten.
Wenn ich meine Zeit mit Dir verbringe, dann weiß ich, dass ich die Zeit gut verbracht habe. Ich kann Dich gar nicht oft genug sehen! Ich liebe dich! Doch du mich nicht. Ich kann mit dieser Situation nicht weiter leben. Ich werde dich vermissen, doch ist alles besser als diesen Schmerz ertragen zu müssen. Leb wohl.
Dein Rodolphus
Nein, nein! Ich las die letzten Zeilen immer wieder durch. Ich fing an zu zittern. Er würde sich doch nicht wegen mir umbringen? Ich traute mich nicht daran zu denken. Rabastan kam in mein Zimmer gestürmt. „Bella. Bella! Du musst sofort mitkommen! Rodolphus, er, er, ER WILL SICH UMBRINGEN! Er ist auf der Brücke nicht weit von hier. Er hört nicht auf mich Bella!!“ Ich wusste welche Brücke er meinte. Sie war weniger als einen Kilometer von hier. Ohne zu überlegen rannte ich raus in den strömenden Regen. Gedanken schossen mir durch den Kopf: Was, wenn ich zu spät käme? Was, wenn er schon tot ist? Was, wenn er gar nicht springen würde? Was, wenn er überleben würde? Meine Lunge brannte. Meine Beine gaben nach. Ich stürzte und schürfte mit die Hände auf. Ich keuchte ich konnte nicht mehr. Ich sah die Brücke schon. Ich fror schrecklich. Ich war vollkommend durchnässt. Meine Haare klebten mir in Strähnen auf den Schultern und im Gesicht. Ich schrie seinen Namen. Immer wieder. Er hörte mich nicht. Ich war nur noch 100 Meter von ihm entfernt. Meine Stimme versagte. Er trat näher an den Abgrund. Wenn er springen würde, wäre er tot. Kein Mensch überlebt einen Sturz aus 50 Metern Höhe. Ich stürzte erneut auf den Boden. Ich stand auf und blickte auf. Er war weg. Er stand nicht mehr am Abgrund. Er war tot.
Kommis? ;)
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