von HarryundGinny
Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Hoffe, es gefällt Euch!
@Kyreia: Schön, dass es Dir gefällt :-)
Bin gerade etwas ratlos. Wofür steht BN?
Also gerade habe ich Kapitel 17 beendet. Allerdings werden sicherlich noch einige folgen, da die Geschichte nicht nur in der Schulzeit spielt, sondern auch danach noch weitergeht. Wie viel es wird kann ich Dir aber leider noch nicht sagen.
Die Siebtklässler bekamen immer mehr Hausaufgaben und saßen bis spätabends über Aufsätzen für Verwandlung und Verteidigung gegen die dunklen Künste oder auch seitenlangen Ausführungen über die Verwendung eines Mittelmeerkrauts und so verging die Woche wie das letzte Wochenende scheinbar wie im Flug. James und Lily hatten zudem noch ihre Schulsprecherpflichten. Professor McGonagall hatte sie gebeten, bei der Gestaltung des Halloweenfests mitzuwirken, da Dumbledore beschlossen hatte, dass nach dem traditionellen Festessen eine kleine Party für die Schüler der sechsten und siebten Klassen stattfinden sollte. Und da Halloween dieses Jahr auf einen Montag fiel, war Dumbledore sogar so gnädig, den Unterricht am nächsten Tag zwei Stunden später beginnen zu lassen und sogar die Nachtruhe wurde um eine Stunde nach hinten auf elf Uhr geschoben. 


Endlich war dennoch Samstag und somit das Quidditchauswahltraining. James hoffte sehr auf einige wirklich gute Talente, schließlich wollte er in seinem letzten Schuljahr noch einmal den Quidditchpokal gewinnen. Fünf Jahre in Folge hatte Gryffindor nun den Hauspokal gewonnen, seit fünf Jahren war er im Team, dies hier war sein drittes Jahr als Kapitän. Nun begann seine sechste und letzte Saison als Quidditchspieler in Hogwarts. Eine Zeit lang hatte er davon geträumt, Profi-Quidditchspieler zu werden, aber das war, bevor Voldemort immer stärker geworden war. Nun gab es wichtigere Dinge…

Er schüttelte kurz den Kopf, wie um die Gedanken loszuwerden, schließlich musste er Teammitglieder aussuchen, dann sah er sich im Stadion um. Einundzwanzig Bewerber hatten sich eingefunden, davon ganze fünfzehn als Sucher und nur sechs als Treiber. James wunderte sich immer wieder drüber, dass alle glaubten, sie könnten auf der schwierigsten Position spielen. Sucher war kein Zuckerschlecken. Man musste dafür ein überragender Flieger sein, äußerst gute Reflexe haben und oft genug Kopf und Kragen riskieren. Leider waren nur wenige dazu in der Lage. Seufzend beschloss James, trotzdem mit der Auswahl eines neuen Suchers zu beginnen. Er hatte dafür in den Ferien extra ein paar kleine Golfbälle besorgt und sie so verzaubert, dass sie in alle Richtungen davonschwirren würden, sobald er sie in die Luft warf. Also setzte er sich auf seinen Besen und ließ seinen Blick über die Sucheranwärter gleiten.
„So, dann auf die Besen. Derjenige, der mir den ersten Ball zurückbringt wird der neue Sucher.“
James stieß sich ab und sein Nimbus erhob sich in die Luft. Die Anwärter machten es ihm nach. Nur eine Sekunde hatte er unterdessen den Blick in Richtung Tribüne gelenkt und wäre fast vom Besen gefallen. Dort saß doch tatsächlich Lily zusammen mit Sage und winkte ihm fröhlich zu. Jene Lily Evans, die Quiddtich hasste und ihm sechs Schuljahre vorgeworfen hatte, er sei doch mehr an Quidditch als an allem anderen interessiert und überhaupt sei Quidditch nur ein Sport für selbstverliebte Idioten. Dies wiederum hatte allerdings auch Morgan überhaupt nicht gefallen, die seit der dritten Klasse ebenfalls im Team spielte. Und nun saß Lily auf der Tribüne und winkte. Was hatte das zu bedeuten? Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er fast vergessen hätte, die Bälle zu werfen. Dies holte er jetzt schnell nach und winkte dann Lily grinsend zurück. So wie es gerade um seine Konzentration bestellt war, konnte er nur hoffen, dass sie niemals zu einem Spiel kommen würde. Wenn doch, mußte er sich dringend etwas einfallen lassen. Plötzlich hörte er einen kleinen Freudeschrei und wandte sich um. Laina Carmichael, die kleine Blondine, hatte tatsächlich innerhalb kürzester Zeit einen der Golfbälle gefangen, während die anderen noch quer übers Spielfeld jagten. Sie landete praktisch gleichzeitig mit ihm im Mittelkreis. Er streckte ihr die Hand hin: „Willkommen im Team, Laina.“ Diese grinste hocherfreut und lief zu ihren Freundinnen. Die Auswahl des neuen Treibers gestaltete sich etwas schwieriger und er hatte dafür auch den Rest des Teams auf das Spielfeld gebeten. Eine Stunde später konnte er allerdings einem Sechstklässler namens Joey Jenkins zur Ernennung als Treiber gratulieren. Die Mannschaft verschwand nach dem Training schnell in den Umkleidekabinen.
Das Wetter war immer noch unglaublich heiß und James und Sirius hatten in weiser Voraussicht ihre Badesachen mit zum Training genommen. Also zogen sie sich um und trotteten erschöpft vom Training zum See, um sich eine Abkühlung zu gönnen. Dort angekommen zögerten sie auch nicht lange und stürzten sich in die kühlen Fluten. Sie alberten eine Weile herum, bis James plötzlich zwei Hände auf seinen Augen spürte.
„Ihr hättet ruhig auf uns warten können“, hörte er eine Stimme nahe hinter sich, die er sofort erkannte. Lily! Sanft löste er ihre Hände von seinen Augen und drehte sich zu ihr um. Lily ärgerte sich inzwischen über sich selbst. Warum hatte sie seine Nähe gesucht? Sie war doch sowieso schon verwirrt genug und nun sah sie James schon wieder mit unbekleidetem Oberkörper. Beim letzten Mal hatte sie noch relativ schnell die Flucht ergreifen können. Doch nun war er so nah, ihre Körper trennten nur wenige Zentimeter. Seine durchtrainierte Brust war immer noch sonnengebräunt und überall glitzerten kleine Wassertröpfchen. Nie zuvor war ihr aufgefallen, wie breit James`Schultern waren. Ein Kribblen breitete sich in ihrem Magen aus und sie musste verzweiftelt den Implus unterdrücken, mit den Händen über seine Brust zu streichen. Sie schluckte hart, sah James in die Augen und hatte das Gefühl, in ihnen zu versinken. Seine Augen waren nicht einfach nur braun. Nein, sie hatten die Farbe von Vollmilchschokolade und wirkten unglaublich warm. James konnte den Blick ebenfalls nicht abwenden. Ihre grünen Augen hielten seinen Blick gefangen. Langsam senkte er den Kopf… 

Plötzlich traf ihn ein Schwall Wasser und der Moment war vorbei. Sirius hatte keinerlei Feingefühl bewiesen und ihn nass gespritzt. Vielleicht hatte er James aber auch vor einem Fehler bewahren wollen. Erst jetzt stellte dieser fest, dass auch Sage und Morgan mit Lily zusammen gekommen sein mussten. Er wandte sich zu Sirius um und vollführte mit ihm eine wilde Wasserschlacht, bei der die Mädchen schnell mitmachten. Den Rest des Nachmittags faulenzten sie am Seeufer. Irgendwann gesellten sich auch Remus und Peter dazu. Keiner von ihnen wollte an diesem Tag darüber nachdenken, was sie nach Hogwarts erwarten würde. Nie war der Krieg weiter weg als an diesem wunderschönen Spätsommertag. Irgendwann rollte sich James zu Lily herum, die neben ihm auf der Wiese lag.
„Wollen wir uns nachher nochmal an Schutzzaubern versuchen?“, fragte er so leise, dass niemand außer Lily ihn hören konnte.
„Gerne. Nach dem Abendessen?“ Lily lächelte ihn freundlich an. James nickte nur. Wie oft hatte er sich gewünscht, dieses Lächeln würde alleine ihm gehören. Wie oft hatte er gehofft, sie könnten eines Tages so unbeschwert zusammen sein wie heute. Allerdings hatte er sich dabei nicht wirklich eine Freundschaft vorgestellt, sondern weit mehr. Leider kam das nicht in Frage und er musste sich damit zufrieden geben, was er bekam. Nach dem Abendessen trafen sich Lily und James im Schulsprecherraum. Wieder lächelte Lily James freundlich an. James fragte sich langsam, warum dies nicht schon immer so gewesen sein konnte. Hatte er sich so sehr verändert?
„Nachdem du letztes Mal ja mehr als erfolgreich mit den Schutzzaubern warst, dachte ich, wir versuchen heute mal etwas, das wir noch nicht im Unterricht hatten. Den Patronus.“
Lily sah James entgeistert an. „Den schaffe ich doch nie!“
James trat einen Schritt auf sie zu, legte ihr beide Hände auf die Schulter und sah ihr eindringlich in die Augen.
„Was habe ich dir beim letzten Mal gesagt? Du sollst an dich glauben. Und wenn du das tust, wird das auch mit dem Patronus klappen. Glaube ist bei vielen Zaubern alles.“
„Ok, ich werde es versuchen.“
„Gut, dann brauchst du jetzt eine glückliche Erinnerung. Aber es muss eine wirklich glückliche Erinnerung sein.“
Lily dachte nach. Wann war sie wirklich glücklich gewesen? An dem Tag, als der Hogwarts-Brief kam!
„Hast du eine?“, fragte James und Lily nickte. „Gut, dann versuch es.“
Lily hob den Zauberstab.
„Expecto patronum.“ Ihre Stimme klang zuversichtlich, trotzdem kam aus ihrem Zauberstab nur ein ganz kurzes Leuchten.
„Ich fürchte, deine Erinnerung war nicht glücklich genug. Hast du noch eine andere?“ 


Lily dachte wieder kurz nach. Der Tag, an dem sie Sage und Morgan kennengelernt hatte, also ihr erster Schultag in Hogwarts. Wieder hob sie den Zauberstab und sprach die Formel. Das Leuchten war etwas stärker, verglomm aber schnell wieder. Lily hob fragend die Augenbrauen.
„Immer noch nicht glücklich genug?“
James schüttelte nur den Kopf und Lily überlegte erneut. Was war glücklicher als der Moment, in dem sie Freunde gefunden hatte? Dann fiel es ihr ein.
„Expecto Patronum“
Aus ihrem Zauberstab brach leuchtender Nebel hervor, welcher sich tatsächlich eine Weile hielt, und James strahlte sie an.
„Das ist es. Sehr gut!!!“
In diesem Moment musste sich Lily eingestehen, wie sehr sie James mochte. Denn ihre glückliche Erinnerung war dieser Nachmittag am See.
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