von Hanne
Kapitel 15 Frühstück bei McGonnagall
Etwas fahrig zog sie sich um. Sie würde ihre Eltern im Sommer wieder sehen! Aber mit dem Blick nach draußen sah sie, dass das noch lange hin wäre. Also versuchte sie sich zu beruhigen. Es war mittlerweile halb zehn und noch immer war es nicht richtig hell draußen. Sie zog sich um und ging in ihren Gemeinschaftsraum. Draco saß dort bereits am Kaminfeuer und trug einen scheußlich gemusterten Pullunder. Er grinste und deute darauf. “Das hat man also davon, wenn man nett zu den Weasleys ist: Man bekommt schreckliche Geschenke!”, er lachte. Hermine begutachtete das Muster ganz genau. Wenn sie es richtig deutete waren kleine Eulen darauf gestickt. Es könnten aber auch Fledermäuse sein. “Aber Danke für dein Buch über Heilungstränke. Ich glaube, damit werde ich mich wirklich mal ein bisschen mehr befassen...“ Er ging auf sie zu und umarmte sie. Hermine schloss genüsslich die Augen.
Das Frühstück bei McGonnagall war nett, wenn auch etwas seltsam. Flitwick trug einen für ihn festlichen Hut, der golden glitzerte. Professor Sprout hatte McGonnagall eine Pflanze geschenkt die einen seltsam süßen Duft versprühte. Sie hatte sie ans Fenster verbannt. Scheinbar konnte nur Neville ihre wahre Schönheit erkennen, dachte sich Hermine. Draco und sie setzten sich zwischen Professor Slughorn und Neville und aßen die gewürzten Lebkuchen und den Vanilliepudding. Es war ein schöner Morgen.
Erst am Mittag löste sich die Tafel auf. Nach einem kurzen Abstecher bei Hagrid kamen sie am Nachmittag wieder in ihrem Gemeinschaftsraum an.
“In zwei Stunden fängt das Fest an. Ich lege mich noch einmal hin”, sagte Hermine etwas müde zu Draco und ging ihr in Schlafzimmer. Sie kuschelte sich in ihre Decken und Kissen und versuchte einzuschlafen. Obwohl sie hundemüde war, war sie aufgekratzt. Der gestrige Abend war ihr noch immer in den Gedanken. Jetzt hatte Draco ihr auch noch die Karten geschenkt! Nach einer Viertelstunde war sie es leid. Sie stand auf und entschloss sich zu duschen. Bewaffnet mit einem Handtuch und ihrem Shampoo ging sie zum Badezimmer und öffnete die Tür. Sie erschrak, machte die Tür aber nicht zu, sondern starre nur:
Draco stand dort und trocknete sich ab. Sein Rücken war ihr zugewandt. Er war splitterfasernackt. “Ent - ent- entschuldigung”, stammelte sie und rührte sich trotzdem nicht. Sie konnte einfach nicht weggucken. Dieser Körper war so wunderschön. So filigran, so hübsch und so unglaublich attraktiv. Malfoy hatte sich ohne sich zu beeilen das Handtuch umgewickelt und umgedreht. Er und ging zu ihr. Einen Hauch näher, als es vielleicht angemessen wäre, blieb er vor ihr stehen. Hermine blickte auf seine Brust und sah dort drei lange Narben, die sich quer über den Oberkörper zogen. Sie zog scharf die Luft ein, hob die Hand und zog die zarten Linien sanft mit Finger nach. “Ist das...?”, sie traute sich kaum es auszusprechen. Wie konnte einer ihrer besten Freunde einem Menschen so etwas antun? Sie war entsetzt. Draco nickte. “Ja, das war Potters Sectumsempra-Fluch.” Er legte seine Hand auf Hermines und sie ruhte auf seiner Brust. “Es ist vergangen. Wir haben alle schreckliche Fehler gemacht.” Noch immer stand sie da, mit ihrer Hand auf Dracos nackte Brust und seiner Hand auf ihrer. Sie spürte seine Wärme und die Feuchtigkeit seiner noch nassen Haut.
Da war sie wieder, diese Hitze und dieses Verlangen ihn anzufassen und zu berühren; Seine Haut zu streicheln und ihn zu küssen. Sie wollte ihm so nah sein. Ihr Gesicht wurde heiß und ihr Atem tiefer. Sie zog seinen Duft tief ein. Draco kam noch einen Schritt näher. Sein Handtuch berührte ihren Rock. Sie war ihm so unglaublich nah. Seine ganze Körperwärme spürte sie nun. Sie hob ihren Kopf und schaute ihm in die Augen. Langsam beugte sich Draco zu ihr herunter. Hermine wusste, was nun endlich, endlich geschehen würde... Plötzlich klopfte es an der Tür. “Mr Malfoy, sind Sie da?”, fragte Slughorns Stimme. Draco stöhnte genervt und ging sichtlich sauer zur Tür. Hermine blieb da stehen, wo sie gewesen war. Noch immer aufgewühlt von ihren Gefühlen und einem schrecklichen Verlangen nach Draco.
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