von ZauBaerin
@MadSeverusSnape: Danke für dein Review. Die Geschichte ist schon fertig und wird alle 2-3 Tage gepostet. Freut mich, dass du dich amüsierst. ;))
Kapitel 3 - Dich kann ich gar nicht leiden
Catriona Snape stürzte ohne anzuklopfen in das Zimmer ihrer Freundin und Studienkollegin Cassandra Cavendish.
„Cas, habe ich bei dir…?“ Abrupt blieb sie stehen und starrte auf das Paar, das sich knutschend auf dem Sofa lümmelte. Die beiden fuhren auseinander. „Oh, sorry!
Ich wollte nicht stören. Macht einfach weiter.“
Schon wollte sie sich wieder umdrehen und durch die Tür verschwinden. Sie hörte ihre Freundin lachen.
„Nein, nein. Bleib hier Cat. Du brauchst nicht wieder zu gehen“, hielt Cas sie zurück. „Was wolltest du denn von mir?“
Das Paar auf dem Sofa hatte sich aufgesetzt und brachte seine Kleidung in Ordnung.
„Nicht so wichtig. Ich wollte nur fragen ob ich mein Alchemiebuch hier liegen gelassen habe. Aber ich sehe es schon, da ist es.“ Rasch trat sie an den Tisch, auf dem ihr Buch lag und schnappte es sich. „Also, wie gesagt, weitermachen!“
Mit diesen Worten stürmte sie aus dem Zimmer und zog die Tür schnellstens hinter sich zu.
Peinlich berührt ließ sie sich in ihrem Zimmer, das direkt neben Cassandras lag, auf ihren Schreibtischstuhl sinken.
„Verdammt, verdammt, verdammt!“ Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und fluchte leise vor sich hin. „Wie peinlich!“
Das sie aber auch ausgerechnet in diesem Augenblick in Cas Zimmer stürzen musste. Das heißt, welch ein Glück, dass sie nicht etwas später herüber gegangen war. Wer weiß, in welcher Situation sie die beiden dann angetroffen hätte.
Sie hatte ja jetzt schon seine Hand unter ihrem Pullover bemerkt, und das Cas sich an seiner Hose zu schaffen gemacht hatte, war ja auch nicht zu übersehen gewesen.
Kopfschüttelnd machte sie sich daran, in ihrem Buch „Die Bereitung und Anwendung alchemistischer Heilmittel“ nach einem bestimmten Text zu suchen.
Sie hatte sich gerade in die gesuchte Textpassage vertieft, als es lautstark an ihrer Zimmertür klopfte und eine Männerstimme rief „Cat? Bist du da? Darf ich reinkommen?“
Sie seufzte und klappte ergeben ihr Buch wieder zu, als sie die Stimme von Cav, dem Bruder ihrer Freundin Cassandra erkannte.
„Ja, komm rein, Cav!“
Stürmisch wurde die Tür aufgerissen und der junge Mann kam hereingepoltert. Er war das genaue Gegenstück seiner Schwester. Während diese klein und zart war und hellblonde Haare hatte, war Cav groß, dunkelblond und kräftig. Eigentlich hieß er ja Paris, denn seine und Cassandras Eltern hatten ein Faible für die griechische Mythologie und hatten ihren Kindern eben solche Namen gegeben. Ein weiterer Bruder hieß Hektor und die jüngste Schwester Polyxena. Diese vier waren auch in der Mythologie Geschwister.
Der Name Cav ergab sich durch seinen Nachnamen, Cavendish, den er dem Namen Paris vorzog.
Cav zog sie von Stuhl hoch und packte ihre Hand. „Komm mit, du Streberin. Wir wollen uns amüsieren. Mein Kumpel und ich laden dich und Cas zum Essen ein.“
„Ich befürchte, bei deiner Schwester wirst du kein Glück haben. Die hat gerade anderes zu tun“, entgegnete Cat.
„Ja, ich weiß. Mein Kumpel Cal ist bei ihr. Scheinbar hast du sie schon aus dem Konzept gebracht. Also gehen wir jetzt was essen und hinterher irgendwo auf eine Party!“
„Party?“ Sie sah an sich herunter. „Ich gehe doch nicht so auf eine Party. Mach das du raus kommst, ich muss mich noch umziehen!“
„Och, du gönnst mir aber auch nichts. Ich kann dir doch beim umziehen helfen!“
„Ich bin gleich fertig! Raus hier…“ Cat schob ihn in Richtung Tür und schlug sie ihm vor der Nase zu.
Sie musste lachen. Cal war so etwas wie ein Bruder für sie. Von Anfang an war klar, dass sie keinerlei Interesse aneinander hatten. Er war fünf Jahre älter als Cas und sie und als Auror für das Zaubereiministerium tätig. Er arbeitete dort im Büro gegen den Missbrauch von Magie. Er war ein lieber, großer Kindskopf und sie konnte sich immer auf ihn verlassen.
Blitzschnell öffnete sie ihren Kleiderschrank und zog ein dunkelgrünes Samtkleid hervor. In Sekundenschnelle war sie umgezogen und hatte ihr langes, schwarzes Haar locker hochgesteckt. Ein wenig Make-up, fertig war sie.
Kurz darauf klopfte sie an Cas Tür und trat ein. Sie hielt sich grinsend eine Hand vors Gesicht und fragte „Kann ich gucken?“
Cav lachte glucksend, er flegelte sich auf dem Bett seiner Schwester. „Du bist ja eine ganz Schnelle, meine Süße“, lobte er sie. „Meine Schwester hätte fünfmal so lange gebraucht wie du.“
„Gar nicht wahr, du Idiot!“ Cassandra warf lachend einen ihrer Schuhe nach ihrem Bruder.
Cav, der dem fliegenden Schuh ausgewichen war, stand jetzt auf und stellte sich neben Cat. Brüderlich legte er einen Arm um ihre Schulter. „Süße, darf ich dir meinen besten Freund und Kollegen Callum McGonagall vorstellen? Ihr habt euch ja schon kurz gesehen, wie mir berichtet wurde. Cal, das ist Catriona Snape.“
„Hallo, freut mich dich kennenzulernen.“ Cat wollte ihm flüchtig die Hand schütteln, doch irritiert bemerkte sie, dass er sie nicht sofort wieder losließ. Als sie ihre Hand diskret zurückziehen wollte, hielt er sie sehr zu ihrem Missfallen weiterhin fest.
„Ich freue mich auch, dich kennenzulernen.“ Cat stellte mit Befremden fest, dass ihr eine wohlige Gänsehaut über den Rücken lief. Bislang war sie seinem Blick ausgewichen, doch jetzt sah sie ihm empört in die Augen. Was für ein unmöglicher Kerl.
Sie sah das freche Funkeln in seinen leuchtend blauen Augen und hätte ihm am liebsten vor das Schienbein getreten. Mit einem Ruck entzog sie ihm jetzt ihre Hand und wandte sich an Cav, der die beiden neugierig betrachtete.
„Gehen wir?“, fragte sie und bemerkte, dass eine leichte Hitze in ihre Wangen stieg.
Verdammt, dass hatte sie eindeutig von ihrer Mutter vererbt bekommen. Ihr Dad zog sie beide immer damit auf. Es war einfach unfair.
„Klar, wenn alle soweit sind?“ Er nahm ihren Arm und zog sie mit sich.
Als sie vor dem Studentenwohnheim standen, in dem Catriona und Cassandra wohnten, fragte Callum „Also, worauf habt ihr Lust? Wie wäre es mit dem Italiener in der Winkelgasse?“
„Italiener gerne, aber bitte nicht Winkelgasse!“, bat Cat.
„Was hast du denn an der Winkelgasse auszusetzen?“, wollte Cal wissen.
„An der Winkelgasse selbst nichts, ich bin dort schließlich aufgewachsen. Ich bin dort zu bekannt und habe keine Lust auf Diskussionen mit meinen Eltern, die sofort wissen, wenn ich bei „Gravetta“ essen war.“
„Okay“, mischte Cav sich ein. „Ich kenne einen guten Italiener in der Nähe des Ministeriums. Fasst euch alle an. Wir werden als Gruppe apparieren.“
Er nahm Cats Hand in die seine, während Callum ihre andere ergriff, als sie sie gerade Cassandra reichen wollte.
Sie apparierten in einen Park, der direkt gegenüber vom Zaubereiministerium lag und hinter einigen Büschen einen Apparierpunkt hatte, der mit einem starken Verschleierungszauber versehen war.
Cat war wie immer etwas schwindelig von dieser Fortbewegungsart und klammerte sich an dem Nächstbesten fest, dass ihr in die Finger kam. Und das war der Ärmel von Callums Lederjacke. Er hatte immer noch ihre Hand in der seinen und strich sanft über ihren Handrücken.
Mit einem unwilligen Geräusch machte Cat sich von ihm los, nachdem sie halbwegs fest auf den Beinen stand. Rasch trat sie einen Schritt zur Seite und ging mit gesenktem Kopf neben Cav her.
Kurz darauf saßen sie im dem Restaurant und studierten die Speisekarte. Nachdem sie die Bestellung aufgegeben hatten, brachte der Kellner ihnen eine Flasche Rotwein und schenkte jedem ein.
Callum hob sein Glas. „Auf einen schönen Abend und auf die wunderhübschen Frauen, die uns heute begleiten.“
„Hört, hört!“, rief Cav aus und stieß mit Catriona an. „Wann hast du mal keine schöne Frau an deiner Seite, McGonnagall?“
„Ja, du Schwerenöter!“, stimmte Cassandra zu und an Cat gewandt erklärte sie „Du musst nämlich wissen, dass laut der Erzählungen meines Bruders, dieser Typ hier der Frauenheld schlechthin ist. Er soll in der Damenwelt groß angesagt sein, wenn er denn nicht gerade als Auror in der Weltgeschichte herumfliegt. Aber wahrscheinlich kann man bei ihm auch dieses Muggelsprichwort anwenden. Im jedem Hafen eine Braut.“
„Das stimmt ja gar nicht!“, wehrte dieser vehement ab. „Wie kannst du nur so was behaupten, Cassandra Cavendish? Du stößt einen Dolch in mein Herz und drehst ihn darin um.“
„Armer Callum, immer wirst du verkannt. Die ganzen Mädels mit denen du ständig ausgehst, triffst du nur zu Forschungszwecken, nicht wahr!?“, spottete Cav nun auch noch.
„Nun hört schon auf“, kam es jetzt ziemlich unwirsch von Callum. „Catriona hat womöglich noch eine ganz schlechte Meinung von mir.“
Jetzt fing Cas laut an zu lachen. „Nachdem sie uns fast inflagranti erwischt hat, kann sie doch keine noch schlechtere Meinung haben.“
Cat hob ihr Glas. „Darauf trinken wir!“ Ihre Stimme klang spöttisch.
„Hört, hört!“, wiederholte Cav seinen Ausruf von vorhin lachend, während Callum wenig begeistert sein Glas hob.
Als wenig später das Essen serviert wurde, waren sie in ein Gespräch über die neusten Fälle der beiden jungen Auroren verwickelt. Zuletzt waren sie in Irland tätig gewesen und hatten nach einem Gegenstand gesucht, der dort in einer Felsspalte vergraben war und von spielenden Kindern gefunden und in ein Dorf geschleppt worden war. Dieser Gegenstand, ein Dolch, hatte sehr schnell seine schwarzmagischen Einflüsse auf die Dorfbewohner übergehen lassen, so dass es unter den etwa achthundert Muggeln, die dort lebten, plötzlich zu vermehrtem Mord und Totschlag kam.
Die ganze Geschichte was so spannend, dass Cat darüber fast ihr Essen vergaß.
„Hast du keinen Hunger?“ Cav schnappte sich mit seiner Gabel ein Stück von ihrer Pasta.
„Heh, du hast doch selber was zu essen. Ich klaue dir doch auch nichts von deiner Pizza!“, empörte sich Cat lachend.
„Kannst du aber gerne, wenn du mal probieren willst.“ Prompt hielt er ihr ein Stück vor den Mund.
Catriona ließ sich mit dem Pizzastück füttern und lächelte Cav dann an.
Wie zufällig fing sie einen Blick von Callum auf. Er lächelte zwar auch, aber sein Lächeln wirkte auf sie gekünstelt und erreichte seine Augen nicht. Im Gegenteil, er wirkte plötzlich sehr nachdenklich.
„Bist du eigentlich mit Minerva McGonagall verwandt?“, fragte sie ihn interessiert.
„Oh ja, sie ist meine Großtante. Tante Minnie!“, erwiderte er.
Cat verschluckte sich fast an ihrem Wein. „Tante Minnie? Du sagst Tante Minnie zu Minerva?“
Cal lachte. „Was ist daran so fürchterlich?“
„Nichts. Ich kenne Minerva sehr gut, habe aber noch nie gehört, dass jemand sie so anspricht. Mir war auch bewusst, dass sie Familie hat, aber ich habe noch nie darüber nachgedacht.“
„Wie gut kennst du sie denn?“
„Och, ziemlich gut. Meine Mutter ist in Hogwarts zur Schule gegangen und mein Dad war dort früher Lehrer. Außerdem war ich ja selbst in Hogwarts. Ich kenne Albus und Minerva schon mein Leben lang und als Kind habe ich sogar oft bei den beiden übernachtet. Aber Minerva hat nie von einer eigenen Familien gesprochen.“
„Wir, dass heißt, meine Eltern und ich, haben in Amerika gelebt. Ich bin auch dort zur Schule gegangen. Wir haben Tante Minnie nur ganz selten mal gesehen“, erklärte Callum. „Du sagtest gerade, dein Vater war Lehrer in Hogwarts. Ist er das jetzt nicht mehr?“
„Nein, nach der Vernichtung Voldemorts hat mein Vater Hogwarts verlassen und hat eine Apotheke in der Winkelgasse übernommen. Meine Mum hat dann direkt gegenüber einen Buchladen eröffnet. So haben sie sich wiedergesehen.“
„Wiedergesehen?“
„Ja, früher in Hogwarts, war sie seine Schülerin“, erzählte Cat weiter.
„Du hast bestimmt schon mal von ihren Eltern gehört. Severus Snape und Hermione Granger“, klärte Cav seinen Freund auf.
„Oh Merlin, natürlich habe ich die Namen schon gehört. Das sind deine Eltern?“ Cal sah sie mit großen Augen an.
„Ja und, was ist daran so besonders?“
„Na, deine Eltern sind Helden. Sie waren maßgeblich an der Vernichtung Voldemorts beteiligt. Das finde ich schon besonders. Dein Vater soll ja ein richtig scharfer Hund sein und war als Doppelspion tätig. Wie ist er denn so als Vater?“, wollte Callum wissen.
Catriona sah ihre Freundin Cassandra an und verdrehte die Augen. „Ich spreche nicht über meine Eltern. Sorry, aber das hat nichts mit dir zu tun. Ständig versuchen irgendwelche Reporter etwas über die Familie Snape in Erfahrung zu bringen. Aber das ist ein sehr privater Teil meines Lebens und der geht Fremde nichts an.“
„Aber ich bin doch kein Fremder für dich?“, entgegnete Callum.
„Natürlich bist du das. Nur weil du mit meiner Freundin schläfst, bist du noch lange nicht mit mir bekannt“, gab Catriona spöttisch zur Antwort.
„Ich schlafe nicht mit Cas, falls du sie meinst!“, erwiderte er hitzig.
„Falls? Mit wie vielen von meinen Freundinnen schläfst du denn sonst noch?“, stichelte Cat.
„Mit gar keiner! Ich weiß nicht, was für eine Meinung du von mir hast“, brauste Cal auf.
„Was glaubst du? Denk mal nach…. Unser Kennenlernen war ja in dieser Hinsicht nicht gerade ohne.“ Catriona konnte es nicht lassen ihn weiter zu reizen.
„Kann es sein, dass du eine richtig verwöhnte Zicke bist?“, fuhr er sie an.
„Besser ne Zicke, als ein Möchtegernhengst, der alles flachlegt, was nicht bei drei auf nem Baum ist!“, giftete sie zurück.
„Hallooo, geht´s noch Cat?”, mischte sich Cassandra jetzt ein. „Du meinst mich damit. Außerdem haben wir nicht miteinander geschlafen.“
„Aber auch nur nicht, weil ich reingeplatzt bin“, erwiderte Catriona.
„Und? Hast du damit ein Problem? Was stört dich daran?“
„Vielleicht ist sie ja neidisch!“, ätzte Callum jetzt.
„Pah…“ Cat sah ihn mit funkelnden Augen an.
„Ich würde sagen, wir beruhigen uns jetzt alle mal!“ Cav hob beschwichtigend die Hand. „Und wir einigen uns darauf, dass hier niemand mit irgendjemand aus dieser Runde schläft. Wäre das möglich? Wenn nicht, würde ich mich nämlich jetzt verabschieden. Auf solche Verwicklungen habe ich keine Lust.“
Alle nickten zustimmend und wandten sich ihrem Essen zu. Aber die Stimmung war erstmal hinüber.
Als sie die Rechnung bezahlt hatten, beschlossen sie aber trotzdem, wie geplant zu der Party zu gehen. Gemeinsam verließen sie das Restaurant und apparierten als Gruppe, da nur die Männer das Ziel kannten
Jetzt schaffte es Cat allerdings, sich zwischen Cav und Cassandra zu stellen.
Die Party war bereits im vollen Gange, als sie dort eintrafen. Cav besorgte ihnen was zu trinken, während die beiden Mädchen sich erst mal in die Waschräume verzogen.
„Was sollte das vorhin bedeuten?“, wollte Cassandra wissen. „So kenne ich dich gar nicht. Ich habe dich noch nie so zickig und unfreundlich erlebt, Cat.“
„Ich kann diesen Typen nicht ausstehen. Er ist arrogant und hält sich für Merlins Geschenk an die Hexenwelt!“, erwiderte Cat hitzig. „Ich verstehe gar nicht, was du an dem findest?“
Cas lachte. „Nun ja. Es sollte ja nur was für den kleinen Hunger zwischendurch werden. Ich will ja keine Beziehung mit ihm eingehen... und er mit mir genauso wenig. Wir haben uns vor kurzen kennen gelernt und während wir so auf meinen Bruder warteten, ergab es sich so, dass wir anfingen ein wenig rumzufummeln. Du brauchst keine Panik haben, da war nichts zwischen uns und wird auch nichts sein!“
„Wieso unterstellst du mir Panik? Es ist mir doch egal, mit wem er rummacht!“, fuhr Cat ihre Freundin gereizt an,
„Ja, ist ja gut...... ich meinte ja nur.....“, Cas lachte immer noch.
„Pffhhh.... was du schon meinst!“ Cat drehte sich beleidigt zur Seite.
„Ach komm, Cat. Ich bins, deine Freundin Cassandra. Die, der du so leicht nichts vormachen kannst. Die, die merkt, dass du Interesse an Callum McGonagall hast. Die, die dir nicht in die Quere kommt wird.“
Die beiden Freundinnen sahen sich an und fingen gleichzeitig an zu lachen.
„Du bist verrückt!“, Catriona schüttelte den Kopf. „Aber, damit es keine Missverständnisse gibt, ich.bin.nicht.interessiert.an.dem.Kerl!“
„Ja, ja, ist klar!“, antwortete Cas ganz ernst, ihre Augen allerdings funkelten spöttisch, während sie das sagte. „Dann lass uns mal zu den Männern zurück gehen. Sie warten sicher schon auf uns.“
Als sie wenige Augenblicke später den Partyraum wieder betraten, sahen sie nur Cav, der an der Theke stand und sich mit einem Mädchen unterhielt. Von Callum war nichts zu sehen. Die Mädchen gingen hinüber zu Cav, der ihnen seine Gesprächspartnerin vorstellte. „Das ist Leonarda. Sie arbeitet ebenfalls im Ministerium.“
Die Mädchen nickten sich zu und die beiden Freundinnen nahmen die Getränke, die Cav ihnen reichte, in Empfang.
Während Cat an ihrem Glas nippte, suchten ihre Augen den Raum unauffällig ab. „Er steht da drüben“, flüsterte Cas ihr von hinten ins Ohr.
„Wer?“
„Na, der den du suchst. Callum! Da drüben, bei der Brünetten.“
„Wie kommst du darauf, dass ich ihn suche? Meinetwegen kann er da mit drei Brünetten und fünf Blondinen stehen. Ist mir doch egal.......“
Um ihrer Freundschaft willen, hielt Cassandra jetzt vorsorglich den Mund, grinste ihre Freundin aber an.
Die tippte mit ihrem Zeigefinger an ihre Stirn, suchte mit den Augen aber gleichzeitig jene erwähnte Brünette.
Und tatsächlich. Da stand Callum McGonagall, an einen Pfeiler gelehnt. Neben ihm eine zierliche Frau in superkurzen Minirock und sehr knapper Korsage, die mit klimpernden Wimpern bewundernd zu ihm aufsah.
Catriona sah ihre Freundin an und gab ein würgendes Ekelgeräusch von sich. „Na, wenn er auf solche Schnepfen steht!“ Sie stellte ihr Glas ab. „Kommst du mit auf die Tanzfläche?“
Es dauerte gar nicht lange, da waren die beiden Mädchen umlagert von jungen Männern. Obwohl Cat viel Spaß hatte und sich prächtig amüsierte, konnte sie sich selbst nicht davon abhalten, hin und wieder zu Callum hinüber zu schauen, der wiederum sie, trotz seiner Flirterei, nicht aus den Augen ließ.
Irgendwann im Laufe des Abends stand Cat dann am Rande der Tanzfläche und unterhielt sich mit einem jungen Mann namens Duncan, der sie schon wiederholt zum Tanzen aufgefordert hatte. Als sie mal wieder bemerkte, dass Callum zu ihr herüber sah, lachte sie besonders laut über einen Witz, den ihr Duncan erzählt hatte und legte ihm dabei eine Hand auf die Brust. Cal zog seine Augenbrauen verächtlich hoch und wandte sich seiner sexy Brünetten zu und fing an, mit ihr rumzuknutschen und nach einiger Zeit waren die beiden dann verschwunden.
Cat Laune sank in den Keller. Sie sah sich nach Cassandra um und entdeckte diese auf der Tanzfläche. Rasch lief sie zu ihrer Freundin. „Cassie, ich habe keine Lust mehr und werde nach Hause verschwinden. Bleib du ruhig noch hier.“
„Bist du sicher? Ich begleite dich auch nach Hause!“ Cas machte aber trotz ihres Angebotes den Eindruck, als würde sie gerne noch bleiben.
„Das ist okay! Tanz du ruhig weiter. Ich werde vor der Tür irgendwo apparieren. Wir sehen uns.“ Cat drückte ihre Freundin kurz an sich und ging wieder zurück zu dem jungen Mann, mit dem sie die ganze Zeit getanzt hatte.
„Duncan, es ist spät und ich habe morgen einige Termine. Deshalb werde ich jetzt nach Hause gehen.“
„Ich begleite dich bis zum nächsten Apparierpunkt, Catriona. Keine Widerrede!“ Er nahm ihren Arm und führte sie durch die Menge in Richtung Tür.
Gemeinsam verließen sie das Lokal und traten hinaus auf die Straße. Draußen tummelte sich auch eine Menge Partygäste herum. Duncan nahm ihre Hand und zog sie ein ganzes Stück hinter sich her.
„Ich denke, hier ist ein guter Platz zum apparieren“, meinte er und drehte sich zur ihr um. „Gibst du mir deine Adresse Cat? Ich würde dich gerne wiedersehen.“
„Ja, natürlich. Es war ein schöner Abend mit dir, Duncan!“ Sie nannte ihm den Namen ihres Wohnheimes. „Aber schick mir bitte erst eine Eule, da ich eine Menge zu tun habe in nächster Zeit.“
Cat sah sich einen Moment um, weil sie Geräusche hörte, die ziemlich eindeutig waren. Halb verborgen von einem Baum, entdeckte sie Callum und die Brünette.
Ungläubig blinzelnd sah sie, dass dieses Weib ihre Beine um Cals Hüften geschlungen hatte und dieser mehr als eindeutige Bewegungen machte. Sie spürte, dass ihr Gesicht brennend heiß wurde und ohne es zu wollen, gab sie einen geschockten Ausruf von sich.
Ob Callum ihren Ausruf gehört hatte oder er zufällig aufsah und in ihre Richtung blickte; Cat wusste es nicht und es war ihr auch egal. Fassungslos starrte sie auf das Paar, dass gerade Sex hatte. Und während sie apparierte, hörte sie noch Callum, der ihren Namen ausstieß.
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