von LoonyMoon
Es war der Tag der ersten Aufgabe (Uhhh!! :D)
Ich saß mit Victoria auf einer Couch des Gemeinschaftsraumes. Ich beobachtete jeden einzelnen der aus dem Portraitloch herauslief und sich auf den Weg zur ersten Aufgabe machte. Victoria saß mit gesenktem Kopf neben mir und starrte auf den Boden.
Als Harry, der letzte, herunter kam sprang sie auf und ging auf ihn zu.
>>Harry-<< fing sie an, aber er lief einfach weiter und ließ sie stehen. Victoria setzte sie sich wieder zu mir.
>>Er wird mir niemals verzeihen, Fred<< brachte sie flüsternd hervor und ich blickte in ihre Augen. Sie strahlten nicht mehr, strahlten keine Wärme und Freude mehr aus, nein, sie waren traurig, verschleiert und kalt.
>>Doch wird er, ich meine du bist doch seine Schwester und was wäre er ohn-<<
>>Wir müssen zu Snape<< unterbrach sie mich und lief aus dem Portraitloch. Es zerbrach mir wirklich mein ganzes Herz, wenn Victoria so schlecht drauf war. Ich machte mich auf den Weg in die Kerker und erkannte Victoria die gerade vor dem Büro von Snape stand und gerade klopfen wollte.
>>Tory!!!<< rief ich und sie drehte sich um, >>Warte<<
Ich eilte zu ihr runter und bevor sie gehen wollte hielt ich sie fest.
>>Könntest du einmal für mich lächeln? << fragte ich und sie sah mich verwirrt an.
>>Ähm... Ich soll was? <<
>>Lächeln... bitte<< es klang wie ein flehen von meiner Seite aus und sie lächelte. Wie lange hatte ich dieses Lächeln nicht mehr gesehen?
>>Danke, Tory<< grinste ich und sie musste lachen.
>>Ich musste jetzt im Ernst für dich lächeln, sag mir warum<< lachte sie.
>>Naja, ich hab dein Lächeln und dein Lachen lang nicht mehr gesehen. << grinste ich.
>>Wie rührend<< ertönte eine kalte Stimme hinter uns und ich drehte mich um. >>Weasley und Potter, ich kann es noch immer nicht... fassen<< sagte er, >>So und jetzt an die Arbeit<<Wir liefen in sein Büro und Victoria nahm sich eine leere Phiole und begann sie umzufüllen. Die ganze Zeit beobachtete ich sie wie sie sich zitternd daran machte die Zaubertränke umzufüllen. Ich verstand sie ja. Ich meine ihr Bruder musste dort draußen bei einem Turnier teilnehmen, wo Menschen sterben....
Nach einer Weile hörte ich ein Klirren.
>>Oh nein<< hauchte Victoria und ich drehte mich zu ihr um. Sie hatte eine Phiole fallen gelassen. Snape kam herein.
>>Miss Potter, Veritaserum ist äußerst selten und ich glaube, dass erneut vier Tage nachsitzen für sie kein Problem sein wird, oder irre ich mich? <<
>>Aber Sir, sie kannten doch das Risiko, wenn zwei Schüler ihre wertvollen Zaubertränkchen umfüllen müssen, oder? <<
>>Für diesen Kommentar Potter werden sie eine Woche nachsitzen und wischen sie das auf<<
Snape flog ^^ aus dem Büro heraus und Victoria drehte sich zu mir um.
>>Dämliche Fledermaus<< murmelte sie und ich lachte,
>>Das ist nicht witzig<< motzte sie und ich musste nur noch lauter lachen. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu niedlich um nicht lachen zu müssen. Nach der Stunde liefen wir wieder in Richtung Gemeinschaftraum. Auf dem halben Weg kam Harry mit den jubelnden Gryffindors zurück. Victoria seufzte erleichtert und als Harry vor ihr stand ging er auf sie zu und beide umarmten sich. (süß <3) >>Ich würd mal sagen, ich riech ne heftige Party<< rief nun Lee und alle jubelten noch lauter.
Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die Feier hatte bis spät in die Nacht gedauert, und natürlich waren George und ich zwischendrin kurz verschwunden, um genug zu essen aus der Küche zu holen. Die Hauselfen hatten uns wie immer bereitwillig bedient und uns, mit Tabletten voll Köstlichkeiten beladen, mit Verbeugungen und ihrem gepiepsten >>Alles, was Sie wünschen, Sir, alles, was Sie wünschen! << heraus geleitet.
Es war schon ein wenig schwer gewesen, das ganze Essen und Trinken an den Lehrern und Filch vorbeizuschmuggeln, aber mit unserer guten Kenntnis der verschiedenen Geheimgänge im Schloss hatten wir es schließlich geschafft. Wir feierten alle ausgelassen Harrys Erfolg, und (vor allem Victoria), dass er die erste Aufgabe lebendig und ohne größere Verletzungen überstanden hatte. Auch die von uns erfundenen Kanarienkremschnitten waren ein echter Erfolg gewesen, na ja, nachdem Neville sie unfreiwillig getestet hatte.
Bei dem Gedanken musste ich glücklich grinsen. Nachdem Harry und Victoria sich wieder vertragen hatten, war auch ihre Laune zusehends gestiegen und sie hatte endlich wieder hemmungslos über unsere Scherze lachen können. Wir waren uns auch wieder näher gekommen…
Und immer noch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sank ich in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen standen alle Gryffindors, jedenfalls alle, die gestern mitgefeiert hatten, so spät wie möglich auf, froh, dass es Sonntag war.
Der Tag verlief ziemlich ereignislos, wahrscheinlich weil wir den halben Tag schon geschlafen hatten und so nur noch ein paar Stunden Zeit hatten, um die Hausaufgaben für den kommenden Montag zu erledigen.
Auch das Nachsitzen an diesem Tag verlief, den Umständen entsprechend, ereignislos. Snape machte sich wieder über uns lustig, was wir doch für ein süßes Paar abgaben. Die Arbeit wurde immer ekelhafter, denn je weiter wir in die Zutatenschränke vordrangen, desto schlimmere, verschimmeltere und vergessenere Sachen fanden wir vor.
Einmal fand ich in einem alten, rostigen Schrank eine ganze Kolonie kreischender Doxys, die ich dann natürlich alleine, ohne Snapes Hilfe entfernen musste.
Doch das hatte auch einen Vorteil: ich konnte unbemerkt eine davon in meiner Tasche verschwinden lassen. Doxygift würde nämlich für Georges und meine Erfindungen von ungeheurem Wert sein.
Am Donnerstag schließlich war Victoria besonders gut gelaunt: Heute Abend würde ihr letztes Nachsitzen bei Snape sein, dann war sie frei.
Leicht wehmütig sah ich ihr dabei zu, wie sie in Zauberkunst beschwingt mit dem Zauberstab wedelte, um ihren Essig in Wein zu verwandeln. Ich selbst würde noch bis Sonntagabend nachsitzen müssen.
Als es dann so weit war und wir bei Snapes Büro anklopften, öffnete er wieder mit dem üblichen spöttischen Lächeln auf den Lippen.
>>Ah, da sind Sie ja endlich. Nun denn, Miss Potter, sie werden heute die letzten Schränke ausräumen. Mr Weasley jedoch wird damit beginnen, die Kessel zu schrubben. << Bei diesen Worten blickte er uns durch seine schwarzen, fettigen Haare hindurch an.
>>Und wehe einer von ihnen macht wieder etwas kaputt. Das wird dann nämlich mit weiteren vier Wochen nachsitzen bestraft werden, habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt? <<
Wir nickten beide mit gehässigem Blick, und machten uns schweigend an die Arbeit. Schließlich, als wir nur noch eine Viertelstunde zu arbeiten hatten, sah Victoria auf.
>>Fred, kannst du mir bitte noch ein paar Glasbehälter von oben holen? Ich glaube, im Verwandlungsklassenzimmer müssten noch ein paar sein. <<
Erleichtert stand ich von einem besonders schmutzigen Kessel auf, der aussah und auch so roch, als hätte jemand reingekotzt.
>>Klar! <<
Auch Snape blickte nun von seiner Arbeit auf (er korrigierte gerade Zweitklässleraufsätze… die armen kleinen taten mir leid, denn so wie es aussah würden sie keine besonders guten Noten dafür bekommen) und wandte sich zu mir.
>>Beeilen sie sich gefälligst, Mr Weasley<<
Ich nickte schnell und machte mich glücklich auf den Weg. Die Verwandlungsklassenzimmer waren am anderen Ende der Schule; ich würde heute, so wie es aussah, wahrscheinlich keine Kessel mehr schrubben müssen.
Beschwingt und darauf bedacht auch ja schön langsam zu gehen lief ich durch die menschenleeren Gänge.
Als ich endlich angekommen war, ging ich zu dem Vorratsschrank im Klassenzimmer und lud so viele Glasphiolen wie ich tragen konnte auf meine Arme.
Kurz vor dem Kerker hielt ich inne. Laute Stimmen drangen aus Snapes Büro. Langsam und neugierig schlich ich näher.
>>… anscheinend sind Sie genau so wie ihr Vater: arrogant, selbstsüchtig… <<
>>Sagen sie nichts gegen meinen Vater! Er war ein großer Mann! << rief Victoria aufgebracht.
>>Ihr Vater war ein Schwein! << (Filmzitat :D )
Die Tür krachte auf, und heraus kam Victoria mit vor Wut geröteten Wangen und einem mörderischen Gesichtsausdruck.
>>Victoria, was - << Doch bevor ich enden konnte, war sie um die Ecke gestürmt und verschwunden.
Dann trat Snape aus dem Büro und nahm mir ungestüm die Glasbehälter aus den Armen, wobei ein paar auf den Boden fielen, doch er beachtete sie nicht.
>>Mr Weasley, für heute ist das Nachsitzen beendet. Morgen wieder in meinem Büro<< sagte er kurz angebunden und mit wehendem Umhang drehte er sich um und schlug die Bürotür vor meiner Nase zu.
Völlig verdattert stand ich da und verstand überhaupt nichts mehr. Was war das denn gerade gewesen? Was war passiert? Und warum zum Teufel hatten sich Snape und Victoria so heftig gestritten?!
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