von LoonyMoon
>>Hey Harry, Lust auf ne Kleinigkeit zu Essen? << fragte ich mit einem verschmitzten Grinsen und bot ihm eine Eierkremschnitte an. Was er nicht wusste – es war keine gewöhnliche Schnitte, sondern eine Kanarienkremschnitte…
>>Okay, danke Fred! << sagte er und nahm die Schnitte. Er machte Anstalten sie zu essen, hielt jedoch dann unwillkürlich inne.
>>Moment mal, hast du da dran was gedreht? << fragte er misstrauisch.
>>Was meinst du? Daran gedreht? Ich? Wie kommst du denn darauf? << sagte ich mit einer Unschuldsmiene.
Doch Harry gab mir die Schnitte zurück und sagte langsam >>Danke, vielleicht ein andermal… <<
>>Schade, wirklich<< grinste ich und lief weiter in den Gemeinschaftsraum. Um mich aufzuheitern hatte George beschlossen, sich einen Spaß daraus zu machen, den Gryffindors solche Sachen unterzujubeln, und so passierte es während der ersten Feiertage andauernd, dass einem Schüler plötzlich ein Federkleid wuchs. Doch leider waren die Gryffindors misstrauisch geworden und nahmen nur noch selten Essen an.
Aber man konnte es ja immer wieder versuchen.
Obwohl es schon ein ziemlicher Stoß vor den Kopf gewesen war, dass Victoria nun mit Kenneth auf den Ball ging, hatten Lee und George mich aufgemuntert und mir beteuert, dass sie nur als Freunde dort hingingen, nicht weil sich da etwas zwischen ihnen entwickelte.
Und so hatte ich beschlossen, die Weihnachtsferien und die damit einhergehende Ruhe und Pause vom Unterricht in vollen Zügen zu genießen. Und ich hatte gemerkt, dass ich mich mit meinem Date schon ziemlich glücklich schätzen konnte, denn es schien so, als hätten Ron und Harry nur mit Mühe jemand abgekriegt, und das auch nur nach einigen peinlichen Fragen.
Am Weihnachtsmorgen wachten wir alle ziemlich früh auf und machten uns daran, die Geschenke auszupacken. (Hab jetzt keine Lust in allen Einzelheiten zu beschreiben, was er bekommt, hoffe das ist okay ^^)
Nachmittags dann machten wir (George und ich) uns mit Harry, Ron und Hermine auf nach draußen in den meist noch unberührten Puderschnee und lieferten uns eine heftige Schneeballschlacht.
Sie dauerte bis ca. sieben Uhr, weil wir da wegen der früh eintretenden Dunkelheit fast nichts mehr sehen konnten. Durchnässt, aber immer noch lachend machten wir uns auf den Weg zurück zum Gryffindorturm und begannen uns für den Ball umzuziehen.
George und ich waren heilfroh, dass wir von unseren Eltern nicht auch so einen grässlichen Festumhang bekommen hatten und zogen vergnügt unsere schwarz-weißen Fracks an.
Im Gemeinschaftsraum dann suchten wir verzweifelt nach unseren Partnerinnen, was ziemlich kompliziert war, da es heute total voll war mit Schülern, die in den unterschiedlichsten Farben gekleidet waren.
Schließlich erblickte ich Leanne, die mich am Porträtloch erwartete. Sie hatte ein langes, eng anliegendes dunkelrotes Kleid an und mit dem glatten mausbraunen Haar, das mit einem zum Kleid passenden Haarreif geschmückt war, sah sie unbestreitbar hübsch aus.
>>Hey Leanne, du siehst toll aus! Wollen wir? << rief ich ihr über den allgemeinen Lärm entgegen und sie nickte geschmeichelt und hakte sich bei mir ein. Auf dem Weg nach draußen sah ich Harry mit Parvati Patil zusammen und zwinkerte ihm verschmitzt zu.
In der Eingangshalle war es, wenn möglich, noch voller als schon im Gemeinschaftsraum. Doch das hielt mich nicht davon ab, nach Victoria und Kenneth ausschau zu halten, auch wenn ich mir vorgenommen hatte, nicht eifersüchtig zu sein. Egal was passierte, sie waren nur Freunde, und das redete ich mir die ganze Zeit ein, um später nicht wieder überzureagieren, und Victoria womöglich zu verletzen (wie beim letzten Mal…).
Ich fand sie jedoch nicht, und als sich das Eichenportal zur Großen Halle schließlich öffnete, ging ich enttäuscht neben Leanne her.
Wir aßen ausgiebig und als alle fertig waren, folgte der feierliche Einführungstanz der Champions und ihrer Partner. Als dann auch die anderen Paare anfingen zu tanzen, erblickte ich endlich Victoria und – mein Mund klappte mir auf. Ihre langen, kirschroten Haare fielen in weichen Locken sanft auf ihre Schultern. Sie trug ein silberweißes, langes, wunderschönes Kleid, das ihre Figur großartig betonte und dazu silberne High-Heels. Kurz gesagt, sie war wunderschön.
Ihr Blick traf meinen und ich klappte den Mund schnell zu und winkte ihr.
Sie grinste fröhlich und winkte zurück. Dann wandte sie sich wieder Kenneth zu und begann mit ihm zu tanzen. Für meinen Geschmack tanzten sie viel zu nah… und Kenneth konnte meiner Meinung nach überhaupt nicht tanzen. Was fand sie nur an ihm?
Entschlossen wandte ich den Blick von dem Paar ab und zog Leanne auf die Beine. >>Komm, lass uns auch mal tanzen! << rief ich und zerrte sie mehr oder weniger auf die Tanzfläche.
>>Ich weiß nicht Fred, sollen wir nicht erst noch warten? << fragte sie schüchtern, doch ich antwortete nicht und begann ausgelassen mit ihr zu tanzen – vielleicht ein bisschen zu ungestüm, denn die Leute um uns herum wichen ängstlich zurück, um sich nicht zu verletzen.
Doch ich ignorierte sie und schielte hinüber zu Victoria. Sie schien uns immer noch nicht bemerkt zu haben… Und dabei wollte ich sie doch eifersüchtig machen, dadurch, dass ich mit Leanne tanzte.
Also näherte ich mich dem Paar unauffällig und schmiegte mich enger an Leanne, die mich relativ verwirrt anblickte, es jedoch zuließ.
Wir waren nun unmittelbar neben Victoria und Kenneth und endlich sah Victoria auf und blickte uns an. Sofort tanzte ich noch fröhlicher und enger mit Leanne und winkte Victoria fröhlich zu.
Sie sah uns verwirrt an und lächelte mir dann zu.
>>Ähm… Fred? Sollen wir mal eine Pause machen, ich bin schon ganz außer Atem<< flüsterte mir Leanne schließlich ins Ohr.
Ich sah rüber zu Victoria und Kenneth und antwortete: >>Nein, lass uns doch noch ein bisschen weiter tanzen… <<
Sie folgte meinem Blick und ihre Augen verengten sich.
>>Ach, das ist es also! Deshalb tanzt du so eng mit mir! Und ich dachte schon, du willst was anderes als Freunde sein… << zischte sie.
>>Was meinst du damit? <<
>>Tu doch nicht so, ich bin ja nicht dumm! Du willst mich doch nur benutzen, um Victoria eifersüchtig zu machen, oder? Aber weißt du was? Mir ist das jetzt echt zu blöd. Wenn du mich nur ausnutzen willst, dann such dir gefälligst eine andere dafür! << Und mit diesen Worten trat sie mir so fest wie möglich mit ihrem Absatz auf den Fuß und verschwand aufgebracht.
Na toll. Möglichst unauffällig stahl ich mich von der Tanzfläche und setzte mich an einen der freien Tische. Das war ja ganz toll gelaufen, wenn Victoria mich jetzt sah, dann konnte ich mir meinen Plan sie eifersüchtig zu machen abschminken.
So saß ich eine Weile allein und deprimiert an dem Tisch und rieb mir meinen Fuß, auf den Leanne getreten war, was höllisch wehgetan hatte.
>>Hey Fred! Was machst du hier so alleine? << sagte da plötzlich eine Stimme neben mir, und vor Schreck fiel ich fast von meinem Stuhl.
Als ich mich endlich wieder aufgerichtet hatte, sah ich, wer mich da angesprochen hatte – Victoria.
Ich schluckte nervös und räusperte mich. >>Ähm… ich ruh mich nur kurz aus. Und du? Wo ist denn Kenneth? << Das letzte Wort zischte ich fast.
>>Ach, Kenny holt uns nur schnell einen Drink<< antwortete sie fröhlich. Vor Mein Gesicht versteinerte förmlich vor Eifersucht. Kenny?!
>>Was ist eigentlich mit Leanne? << fuhr sie fort.
>>Äh… hm…<< begann ich verlegen. Was sollte ich ihr sagen? >>Sie… sie ist kurz rausgegangen, frische Luft schnappen. Aber mir ist es zu kalt draußen, also… << sagte ich verlegen.
>>Ah, okay. Und, wie war euer Abend? <<
>>Ganz okay… << murmelte ich.
Sie lächelte. >>Das freut mich so für euch beide<< rief sie.
>>Ähm… was genau meinst du? << fragte ich verwirrt.
>>Ach, nun tu doch nicht so! Erst starrst du sie in der Bibliothek an, dann geht ihr zusammen zum Ball und tanzt so eng und ausgelassen! Ich bin nicht doof, ich merke doch, was da zwischen euch abgeht! << grinste sie wissend.
Ich sah sie entsetzt an. Mein Plan war voll nach hinten losgegangen! Anstatt eifersüchtig zu sein, schien Victoria zu denken, ich wäre nun mit Leanne zusammen… Ich brachte kein Wort heraus.
>>Unser Abend war eigentlich auch ganz toll, weißt du? Ich wusste gar nicht, wie charmant Kenny sein kann! Und er kann so toll tanzen… << fuhr Victoria fort, ohne zu bemerken, dass meine Miene nun endgültig versteinert war.
Ich brachte gerade so hervor: >>Ich – muss kurz raus… Bis gleich<< Und ich stürmte aus der Halle, ignorierte ihr verwirrtes >>Aber ich dachte, dir wäre es zu kalt draußen! <<.
Also – war sie jetzt doch wieder in Kenneth verliebt? Hatte ich mich so in ihr getäuscht? Was hatte er, was ich nicht hatte?!
All diese Fragen wirbelten in meinem Kopf umher, als ich ruhelos in die schwarze Dunkelheit der Nacht rannte.
Ich verlangsamte meine Schritte und lief an den See und lehnte mich gegen einen Baum. Victoria liebte ihn, ich wusste es. In mir brach alleszusammen. Ich liebte sie doch, aber warum er? Ich würde alles für sie tun, alles! Langsam wurde es verdammt kalt, aber das war mir total egal. Ich dachte nur noch an Victoria. Sie sah so unendlich schön aus und -
>>Fred? Fred, wo bist du? Melde dich doch bitte!!Ich mach mir verdammte Sorgen!!<< rief eine Stimme und wusste das es Victoria war. Schritte kamen auf mich zu und ich erkannte das silbern-weiße Kleid von Victoria.
>>Fred, ich hatte mir echt Sorgen gemacht<< murmelte sie und setzte sich neben mich.
>>Solltest du nicht bei Kenny sein? << sagte ich verächtlich und Victoria blickte mich an.
>>Hat es was mit ihm zu tun? Bist du wegen ihm gegangen? << fragte sie und sah mich prüfend an.
>>Auch<< murmelte ich nur, >>Geh doch wieder zu deinem neuen Freund<<
>>Ich bin nicht mit ihm zusammen, Fred. Wir waren nur freundschaftlich auf dem Ball, wirklich<< beteuerte sie und ich seufzte nur.
>>Das sagst du nur so<<
>>Warum interessiert dich das eigentlich? <<
>>Naja, ich bin doch dein bester Freund, ich mach mir eben Sorgen um dich. Was wenn er dich verletzt und...<< flüsterte ich und sie rutschte näher zu mir.
>>Du musst dir keine Sorgen machen, Kenneth und ich... das ist nichts<<
Ich merkte wie sie zitterte und legte vorsichtig einen Arm um ihre Schulter. Sie schmiegte sich an mich und legte ihren Kopf an meine Brust. Ich lauschte ihren langsam Atemzügen und war einfach froh, sie bei mir zu haben. Natürlich war ich total nervös irgendetwas falsch zu machen und natürlich war ich mal wieder knallrot angelaufen. Sie war also doch nicht mit Kenneth zusammen.
>>Wo ist Kenneth? << fragte ich vorsichtig und sie drehte ihren Kopf zu mir.
>>Keine Ahnung, er wollte eigentlich nur was zum Trinken holen und dann bist du gegangen und ich bin dir nachgegangen. << flüsterte sie, >>Sollen wir wieder reingehen, mir ist echt kalt<< Ich nickte nur und stand auf.
>>Willst du mir nicht aufhelfen? << grinste sie und ich reichte ihr meine Hand. Sie nahm sie und ich zog sie nach oben. Wohl etwas zu fest, denn sie prallte an mich. Sie sah mir tief in die Augen und beugte sich zu meinem Ohr.
>>Wenn du ein Gentleman wärst, würdest du mich jetzt zum Schloss hochtragen, oder? << flüsterte sie und ich wurde jetzt wirklich nervös. War das jetzt ernst gemeint? Sie grinste mich an und lachte dann.
>>Also doch kein Gentleman? << lachte sie laut und ich stolperte einen Schritt auf sie zu. Ich nahm sie also vorsichtig hoch und ihre Stirn, war an meine gelegt. Sie war unglaublich leicht und ich machte ein paar Schritte nach vorne, doch stolperte dann schließlich und fiel hin. Victoria krümmte sich vor lachen auf dem Boden und ich blickte sie nur beschämt an.
>>Sorry<< murmelte ich und sie stand auf.
>>Ist doch egal, also komm, mir ist echt kalt<<grinste sie und ich folgte ihr unbeholfen. Als wir dann oben am Schloss ankamen stand Kenneth am Torbogen und Victoria ging auf ihn zu.
>>Hey Kenny! Sorry, aber Fred ging es nicht gut und ich bin ihm nachgegangen<< sagte sie und Kenneth nickte nur.
>>Trotzdem, war ein echt schöner Abend<< lächelte er und Victoria gab ihm einen Kuss auf die Wange.
>>Versteh DAS jetzt nicht falsch<< lachte sie und er grinste.
>>Ich, weiß. Ich mach mir sowieso keine Hoffnungen mehr. Das mit dir war schon die reinste Hölle<< grinste Kenneth und lief in Richtung Große Halle. Victoria wandte sich an mich und umarmte mich zum Abschied.
>>Ich schenk dir zu deinem Geburtstag ein Buch wie man ein echter Gentleman wird<< hauchte sie mir noch ins Ohr und verschwand.
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