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Fanfiction

Letifold - Aktive Angstbewältigung

von mia.winchester

„Und?“, fragte Sam seinen großen Bruder, als der sich bei deren Rückkehr vom Sessel erhob.
Er schüttelte den Kopf. „Unser Freund hier ist kein besonders netter Geselle.“
Sam sah Mavis an, der ihn aus seinen traurigen Augen beobachtete. „Schade.“, sagte Sam. „Denn ich glaube, der Junge weiß was.“
„Ja?“, hakte Dean nach. „Was meinst du?“
„Seine Mutter hat erwähnt, dass er sich in der Nacht von Mr. Binsons Verschwinden in sein Zimmer eingeschlossen hat. Und nun ja, seitdem scheint er sich ja wirklich seltsam zu verhalten.“
Dean nickte. „Gib mir noch 'ne Minute mit dem Jungen.“, sagte er zu Sam. Er hatte eine Idee.
„Bleiben wir doch noch eine Weile im Wohnzimmer.“, schlug Sam Mrs. Binson und Rolf vor.
„Hey, Mavis.“, sprach Dean schließlich Mavis an. „Willst du mir mal dein Zimmer zeigen?“
„Bist du bescheuert?“, donnerte Mavis. Rolf und Sam erschraken über seine tiefe, wütende Stimme. Mrs. Binson errötete.
„Das tut mir Leid, Mr. Winchester.“, sagte sie. „Mavis, ich bitte dich. Reiß dich zusammen. Geh mit Mr. Winchester auf dein Zimmer.“
„Ist das dein Ernst, Mutter?“, fragte Mavis und quälte sich aus dem Sofa. Er stieß einen schleimigen Huster aus und wischte sich die Nase am Ärmel seines engen Pullovers ab. „Du hast mir immer gesagt, dass ich nicht mit Fremden gehen soll. Was, wenn er mir da oben etwas antut? Wenn er mich unsittlich anfasst, hm, was dann?“
Sam biss sich auf die Zunge, um nicht loszulachen und Rolf blickte fragend in die Runde. Mrs. Binson schämte sich fürchterlich.
„Mavis!“, zischte sie. „Jetzt geh.“
Auf dem Weg nach oben klopfte Dean Mavis besonders fest auf den Rücken.
„Glaub mir.“, sagte er. „Wenn ich jemanden unsittlich anfassen will, dann bestimmt keinen kleinen, aufgeblasenen Idioten wie dich.“
Über die Schroffheit des Erwachsenen empört sagte Mavis nichts mehr, bis er mit Dean in seinem Zimmer stand.


Die hellblau gestrichenen Wände des großen Raumes waren mit bunten, sich bewegenden Postern von auf Besen fliegenden Menschen in Sportuniformen behangen.
Außerdem hing ein riesiges Bild von Harry Potter über dem ungemütlich wirkenden Bett des Jungen. Es gab keinerlei Decken, nur ein einzelnes Kissen lag auf der Matratze.
„Er war hier.“, sagte Mavis, als er bemerkte, dass Deans Blick auf das Poster gefallen war. „Harry Potter. Er hat mit mir geredet.“
„Und, was hast du ihm gesagt? Vielleicht, was in der Nacht, als dein Vater verschwunden ist, passierte?“, fragte Dean mit herausfordernder Stimme.
Mavis sagte nichts und hustete stattdessen.
„Du klingst wie ein Kettenraucher.“, bemerkte Dean. „Wieso weigerst du dich, dich beim Schlafen zuzudecken? Dadurch wirst du auch kein harter Mann.“
Mavis sagte nichts, doch Dean bemerkte, dass die rote Farbe aus seinen Apfelwangen wich. Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Auch, wenn es ihm innerlich leid tat, wusste er, dass dieser Weg der Richtige war. Er schritt durch das Zimmer direkt auf das Fenster zu, riss die Schnürsenkel vom Griff und ließ es weit aufschwingen.


Sofort war das Haus erfüllt vom lauten Schreien des Kindes. Als wäre es von einem Dämon besessen, warf es sich auf den Boden und kauerte sich zu einem kugelrunden Bündel zusammen. Dean erschrak über den verstörenden Anblick, doch er verbat sich, das Fenster zu schließen.
„Bei Merlin, was geht da vor sich?“, hörte er Mrs. Binson von unten schreien. Mit lauten Schritten eilte sie hinauf. Als sie sah, dass Dean am offenen Fenster stand und auf den weinenden und kreischenden Mavis hinabblickte, schnappte sie schockiert nach Luft.
„Was tun Sie da?“, brüllte sie voller Empörung. „Sofort aufhören! Mein armes Kind!“
Dean gebot ihr mit einer hastigen Handbewegung, leise zu sein, doch ihre Mutterinstinkte nahmen Überhand und sie stürmte auf ihn zu, um ihn vom Fenster zu schubsen und es zu schließen.
„Wollen Sie mein Kind denn noch weiter quälen?“, fragte Mrs. Binson und kniete sich neben den zitternden Mavis.
„Aktive Angstbewältigung.“, sagte Dean.
Sam und Rolf waren im Türrahmen erschienen und hatten das Schauspiel mit offenen Mündern beobachtet. Beide schienen zu verstehen, was Dean vorhatte.
„Kommen Sie her, Mrs. Binson.“, sagte Sam ruhig. „Sie haben doch selbst gesagt, Sie denken, dass ihr Sohn mehr weiß, als er zugibt.“
„Pscht!“, machte Mrs. Binson und deutete auf Mavis. „Nicht jetzt.“
„Doch.“, sagte Dean mit harter Stimme. „Er soll es ruhig alles mitbekommen. Man kann nicht vor der Wahrheit davonrennen.“
Sein Blick wanderte unbewusst zu Sam, der sofort beschämt zu Boden sah. Hoffentlich ahnte Dean nicht, was er tief in seiner Seele zu verstecken versuchte. Die Visionen. All diese quälenden Gedanken und die vielen unbeantworteten Fragen. Seitdem er der Familie Winchester den Rücken gekehrt hatte, war er vor seiner Wahrheit davongerannt. Und auch, wenn er längst zurück an der Seite seines Bruders war, rannte er immer noch.
„Das ist gut.“, bemerkte Rolf.
Ohne zu zögern riss Dean das Fenster erneut auf.
„Nicht!“, schrie Mrs. Binson. Mavis begann sofort wieder, zu kreischen.
„Sammy, hol eine Decke.“, sagte Dean. Auch, wenn es ihm widerstrebte, das Kind auf solch brutale Art mit seinen Ängsten zu konfrontieren, spürte er, dass er auf dem Weg war, tatsächlich etwas zu erreichen. Außerdem kam es ihm unterschwellig ziemlich albern vor, dass jemand Angst vor Bettdecken und offenen Fenster hatten. Aber gut, sein Sam fürchtete sich vor Clowns.
Dieser tat wie gehießen und kam einen Augenblick später mit einer dunklen Fleecedecke aus dem Schlafzimmer des Ehepaars Binson zurück.
„Nein!“, brüllte Mrs. Binson. „Hören Sie auf, mein Kind so zu quälen!“
Sie stand auf und zückte ihren Zauberstab, doch Rolf reagierte rasch und entwaffnete sie mit einem lauten: „Expelliarmus!“
Als Mavis die Decke erblickte, steigerte sich sein Schreien ins Unermessliche.
„Nein!“, schrie er. „Weg damit!“
Dean winkte Sam zu sich heran. Sam konnte kaum atmen. Der Junge tat ihm unfassbar Leid. Er war schockiert über Deans Brutalität, doch auch er wusste, dass dies vielleicht der Weg zum entscheidenden Hinweis im Fall der verschwundenen Menschen war.
Mavis schrie und weinte. „Nein, nein, nein!“, brüllte er.
Mrs. Binson war in Tränen ausgebrochen, doch endlich schien sie zu verstehen.
Sam legte die Decke neben Mavis auf den Boden und der Junge kroch sofort davon weg. Sam hob die Decke an und ließ sie wieder fallen, und als sie für einen Moment neben Mavis in der Luft schwebte, ertönte ein unfassbar lauter Schrei, der alle Anderen verstummen ließ. Selbst Mavis schwieg und sah zu Rolf, der in der Mitte des Raumes stand und „Stop!“, gerufen hatte, so laut er nur konnte.
„Aufhören!“, rief er.
„Sag bloß, du hast jetzt auch Angst vor der Decke.“, rief Dean.
Rolf schüttelte den Kopf. „Nein. Nein.“, sagte er mit zittriger Stimme. „Ich weiß es. Ich weiß es!“


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