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Fanfiction

Letifold - Die Hexenhütte

von mia.winchester

Als die Jäger am Nachmittag Windy Gates erreichten, fuhr Rolf schnurstracks durch den Ort durch, ohne zu halten.
„Rolf.“, wisperte Sam besonders leise, um ihn nicht bloßzustellen. „Wir sind längst da.“
Doch Rolf sagte, er wisse dies und fuhr über eine dunkle Straße in einen Wald hinein.
„Jetzt ist es so weit.“, sagte Dean von der Rückbank. „Alles war nur Show. Jetzt fährt Houdini uns in den Wald, schlitzt uns auf und webt sich Möbel aus unserer Haut. War schön dich als Bruder gehabt zu haben, Sammy.“
Sam lachte nicht, denn dass Rolf sich ihm anvertraut hatte, lag noch keine zwei Stunden zurück und er wollte sein Vertrauen zu ihm nicht brechen, indem er auf Deans beleidigenden Spruch einging.
„Unsereins weiß eben, wo.“, sagte Rolf, als er schließlich mitten im Wald anhielt und ausstieg. Er schlug Dean die Tür direkt vor der Nase zu, und dieser musste einige Male wütend am Türgriff ruckeln, ehe er sie wieder aufbekam und von der Rückbank klettern konnte. Es war ein Wunder, dass der Wagen die holprige Fahrt über Wurzeln und Steine so gut gemeistert hatte, doch der Wald hatte sich verdichtet und Rolf erklärte, dass sie von dort aus laufen müssten.
„Was meinst du damit?“, fragte Sam etwas zu spät.
„Na ja. Jäger wie Zauberer haben eben überall ihre kleinen gemeinschaftlichen Verstecke. Wenn man nur weiß, wo.“ Mit einem Augenzwinkern drehte sich Rolf wieder um und führte die Winchesters mit strammen Schritt durch einen aus knorrigen alten Bäumen bestehenden Wald. Durch die hohen Kronen brach das Sonnenlicht mit herrlicher Wärme und schnell waren die Jäger völlig außer Puste. Weder Sam noch der sonst so aufmüpfige Dean wagten es, Rolf zu fragen, wohin genau es ging und endlich standen sie vor einer einsam mitten im Wald stehenden Hütte.
„Knusper, Knupser Knäuschen.“, witzelte Dean. Er und Sam wussten in Amerika auch von einigen Jägerunterkünften in den Wäldern. So klischeehaft es auch war, die meisten Kreaturen zog es tatsächlich in die dunkle Einsamkeit der Natur. Im Wald fand man die meisten magischen Tierwesen, Wendigos oder Werwölfe.
Doch eine Hütte wie diese hatten die Brüder noch nicht gesehen.


Sie sah überraschend sauber und kaum verkommen aus, und mit dem glänzend polierten Holz und den rosanen Fensterläden erinnerte sie tatsächlich an die Zuckerhütte der Hexe aus dem Grimm'schen Märchen. Dean spürte, wie er Hunger bekam und hoffte, dass es im Inneren der Hütte etwas zu Essen gab. Rolf öffnete die hellblau gestrichene Tür mit einem Zauberspruch und als die Brüder eintraten, fühlten sie sich in ihre kaum vorhanden gewesene Kindheit zurückversetzt.
Die gesamte Einrichtung der Hexenhütte war pastellfarben angestrichen und mit zahlreichen Rüschen und und Borten versäht. Es gab eine rosarote, winzige Küchenzeile und ein knautschiges, kuscheliges Sofa. Vier weiß gestrichene Türen verrieten, dass es außerdem Schlafzimmer und ein Bad gab. Die Wände der Hütte waren aus hellem, massiven Holz und auf dem Boden lagen zahlreiche Flickenteppiche mit Blumenmuster.
„Wahnsinn.“, sagte Sam und lachte.
„Sieht tatsächlich aus wie bei Siegfried und Roy zu Hause.“, sagte Dean. „Passt ja, nicht wahr, Rolf?“
Sam strafte Dean mit einem mahnenden Blick und sah sich stattdessen weiter in der Hütte um. Rolf breitete sein mitgebrachtes Material auf dem herzförmigen Küchentisch aus und las sich noch einmal die Beschreibung des Letifolds im Buch seines Großvaters durch. Dass er nicht früher darauf gekommen war, dass es sich bei den Angriffen um dieses Wesen handeln könnte, ärgerte ihn. Aber wer erwartete das Lebende Leichentuch schon im vom Wetter her eher launischen Schottland? Die Theorie kam ihm nach wie vor abwegig vor.
Dean ließ sich auf das Sofa fallen und streckte alle Viere von sich. „Herrlich.“, keuchte er. „Schade, dass es keinen Fernseher gibt. Oder ein süßes Mädchen, das mir jetzt den Rücken massiert.“
„Was den Fernseher anbelangt muss ich dich enttäuschen.“, sagte Sam. „Aber ein Mädchen betreffend könntest du Glück haben.“


Dean drehte den Kopf nach seinem Bruder, der an der Tür eines der Schlafzimmer stand. In der Hand hielt er ein schmal geschnittenes hellblaues Kleid.
Rolf sah auf. „Vielleicht hat das die letzte Bewohnerin einfach hier liegen lassen.“, sagte er. Doch etwas an dem Kleid weckte seine Neugier.
Sam schüttelte den Kopf. „Kommt einfach her und seht euch das an.“
Rolf und Dean standen auf, letzterer mit einem entnervten Stöhnen. „Ich hab mich gerade hingelegt.“, murmelte er, doch als er erblickte, was ihn in dem ganz in rosa gehaltenen Schlafzimmer erwartete, blieb ihm die Spucke weg. Das breite Bett war zerwühlt, darauf lagen weitere Frauenkleider, ein weißer Koffer lag geöffnet auf dem Boden und ein angebissenes Erdbeerquark-Sandwich lag auf dem Nachttisch. Es roch nach einem frühlingshaften Parfum und man spürte sofort, dass es nicht lange her sein konnte, dass die Bewohnerin des Zimmer jenes verlassen hatte.
„Wir sind nicht allein hier.“, sagte Sam und warf das hellblaue Kleid zurück aufs Bett. Er trat an den Nachttisch, als hätte er außer dem Sandwich noch etwas darauf entdeckt.
„Hoffentlich ist sie heiß.“, sagte Dean und lachte.
„Ich glaube, sie ist eher Rolfs Geschmack.“, sagte Sam und lächelte sein typisches mitleidiges Lächeln. Auf dem Nachttisch hatte etwas gelegen, und das hielt er nun in der Hand. Rolf erkannte es sofort und errötete und durch seine Reaktion wurde auch Dean klar, dass er das Paar Radieschenohrringe in Sams Hand schon einmal gesehen hatte: An den Ohren von Luna Lovegood.



Wie für ein Theaterstück einstudiert hatten die Jäger sich in der Hütte verteilt und warteten mit voller Anspannung auf ihren Einsatz: Sam saß am Herzchentisch und las in „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, ohne sich darauf konzentrieren zu können, Rolf stand am großen Fenster gegenüber der Tür und atmete bewusst langsam und Dean, der die Jacke über seinem T-Shirt ausgezogen hatte, um seine Muskeln in der Pose noch mehr zur Geltung zu bringen, stand mit verschränkten Armen in der Mitte des Raumes und starrte auf die Tür.
Es kam ihnen vor wie eine Ewigkeit, aber in Wirklichkeit tauchte Luna schon eine halbe Stunde, nachdem die Männer ihre Sachen im rosa Zimmer entdeckt hatten, an der Tür auf.
Ihre großen Augen waren vor Angst und Überraschung noch weiter aufgerissen als sonst und ihr Porzellangesicht errötete.
„Na, Miss Lovegood?“, fragte Dean provozierend. Es war unfassbar, dass sie ihm, seinem Bruder und Rolf schon wieder einen Schritt voraus gewesen war. Doch diesmal waren sie es, die für die große Überraschung sorgten. Luna hätte nie damit gerechnet, dass sie hier waren. Und sie wussten etwas, was Luna nicht wusste. Dean hoffte, sie einschüchtern und zum Aufgeben bringen zu können.
„Was machen Sie hier?“, fragte Luna mit zittriger Stimme. Als sie Rolf erblickte, lockerte sich ihre Körperhaltung dennoch ein wenig. Er lächelte ihr zu und nahm dem vermeintlich angsteinflößendem Aufgebot der Brüder somit die Ernsthaftigkeit. Luna wusste, dass ihr nichts passieren würde. Trotzdem konnte sie den Blick nicht von dem wütenden Dean und seinen kräftigen Armen nehmen, sehr zum Ärger von Rolf.
„Wahrscheinlich das selbe wie du.“, sagte Dean.
„Geht.“, sagte Luna plötzlich. „Verlasst sofort diese Hütte.“
„Das hättest du wohl gern.“, sagte Dean. Er drehte sich um und ließ sich ins Sofa fallen, nahm den Blick jedoch nicht von der jungen Hexe. „Wir bleiben.“


„Gut. Ich bleibe auch.“, sagte Luna und streifte sich den leichten Mantel von den Schultern. Sie trug ein frühlingshaftes, weißes Kleid mit kleinen blauen Streublumen. Sie sah wunderschön aus, das entging keinem der Männer.
„Ah, ah, ah. Nein.“, machte Dean. „Du gehst. Ich habe keine Lust mehr, dir überall zu begegnen, wo wir sind. Ich werde das Gefühl nicht los, dass du uns verfolgst, seitdem du uns in Hoglands über den Weg gelaufen bist.“
„Es heißt Hogwarts.“, korrigierte Rolf und erntete einen vernichtenden Blick von Dean, sowie ein Lächeln von Luna.
„Wieso sollte ich?“, fragte Luna seelenruhig. „Ich kann mich nur wiederholen. Ich habe absolut keinen Grund, Drei wie Ihnen hinterherzurennen.“
Sie hatte die ganze Zeit über nicht einmal geblinzelt, aber jetzt schloss sie die Augen eine Weile. Als sie sie wieder öffnete, hatte sie Sam fixiert.
„Es hat doch keinen Sinn, sich zu streiten.“, sagte sie an Sam gewandt, da sie wusste, dass sie bei Dean nicht weiterkommen würde. Und Rolf anzusprechen, das traute sie sich aus irgendeinem Grund nicht.
„Nein, natürlich nicht.“, gab Sam zu und stand auf. „Trotzdem muss ich ehrlich zugeben, dass ich Ihnen nicht ganz vertraue.“
Luna schien pikiert über diese Aussage. „Ich bin höchst vertrauenswürdig. Dad hat seine geheimen Notizen immer in meinem Zimmer aufbewahrt, weil er wusste, dass sie dort sicher waren. Dad hat immer gesagt, ich bin die ehrlichste und vertrauenswürdigste Person, die er kennt.“
„Na super. Einen Vaterkomplex hat sie auch noch.“, sagte Dean. „Ist mir egal, was dein Daddy sagt. Du läufst uns nicht mehr nach, verstehst du das? Und noch was. Hör zu, Loony,-“
Luna sog scharf die Luft ein. Den Spitznamen, den ihre Mitschüler ihr in der Zeit in Hogwarts gegeben hatte, hatte sie damals bewusst überhört. Nach wie vor machte sie sich reichlich wenig aus der Meinung, die Andere über sie hatten, aber die Erinnerung an die Tage, an denen sie keine Freunde gehabt hatte, traf sie wie ein eisiger Windstoß mitten ins Herz. Dean bemerkte, dass sich etwas an ihrem Blick verändert hatte, selbst, wenn sie sich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen.


Und dann war es wieder da. Dieses dämliche Gefühl, das Dean bekommen hatte, als er Luna zum ersten Mal gesehen hatte. Das Gefühl, dass er manchmal verspürte, wenn er Sam ansah. Das Gefühl, das ihn vor einiger Zeit zurück zu seinem Bruder getrieben hatte. Das Gefühl, das er hatte, wenn er nachts alleine Auto fuhr und plötzlich anzweifelte, dass dies das Richtige war, und er sich dann wünschte, stattdessen in einem ganz normalen Einfamilienhaus mit Frau und Kind zu leben. Es zerrte an seinem Herz und stach in seinem Brustkorb, dieses Gefühl. Es war irgendetwas zwischen Mitleid und Sehnsucht, dem Willen, die Person, für die man jenes Gefühl hegt, zu beschützen und tiefer, inniger Zuneigung.
Dean wagte es nicht, seinen Satz zu beenden.
„Miss Lovegood, wir wollen wirklich keine unnötige Auseinandersetzung mit Ihnen.“, sagte Sam, der die plötzliche Kälte zwischen Luna und Dean bemerkt hatte. „Aber vielleicht ist es besser, wenn sie auf uns vertrauen und uns die Sache erledigen lassen. Es ist ja offensichtlich, dass wir am selben Fall arbeiten.“
„Der Letifold-Fall, ja?“, fragte Luna und schlug sich sofort die Hände vor den Mund.
„Ganz ge- Moment. Woher...?“ Sam trat einen Schritt nach vorne. „Woher wissen Sie...?“
Luna merkte, dass es keinen Sinn machte, abzustreiten, dass sie eine wohlmöglich sehr bedeutsame Ahnung hatte, was hinter dem Verschwinden der Menschen stecken konnte. Da sie es jetzt ohnehin gesagt hatte und die Jäger sowieso den selben Verdacht zu haben schienen, erklärte sie: „Es lag doch auf der Hand. Der Junge der Binsons hatte Angst vor Decken. Den Türspalt hat er zugestellt. Der war gerade so breit, dass ein Letifold hindurchpasste.“


Rolf war angetan von Lunas Klugheit. Sie war zu jener Schlussfolgerung gekommen, ohne das Kind vorher fast bis zu dessen Nervenzusammenbruch zu maltretieren. Dean schluckte schwer. Er schämte sich dafür, so brutal gewesen zu sein, wenn man im Grunde nur ein bisschen Köpfchen gebracht hätte, um zum selben Ergebnis zu kommen. Allerdings hatte er zuvor nie etwas von Letifolden gehört. Die Schuld, dass niemand von Ihnen also zuvor darauf gekommen war, dass jene gruseligen Wesen vielleicht hinter dem Verschwinden der Menschen stecken könnten, lag also weder bei ihm, noch bei Sam, sondern ganz alleine bei dem furchtbar zerstreuten Zauberer Rolf Scamander.
Dieser hing mit glänzenden Augen an Lunas Lippen, als diese wortgetreu aus dem Buch seines Großvaters zitierte: „Nun fiel mein Blick auf einen unförmigen schwarzen Schatten, der unter der Tür hindurch in mein Schlafzimmer glitt. In Mavis' Fall kam der Letifold durch das offene Fenster und entschwand unter der Tür hindurch ins Schlafzimmer seiner Eltern.“
„Wieso hat er sich nicht gleich den Jungen genommen?“, fragte Sam wissbegierig.
„Falls es dem Vieh um das Fleisch geht, wäre der doch der Hauptgewinn gewesen.“, sagte Dean.
„Mr. Binson war noch viel, viel dicker.“, sagte Luna geradeheraus und ohne zu lachen.
Stille trat ein und Sam warf Dean einen fragenden Blick zu. Dieser schüttelte energisch den Kopf.
„Freut mich, dass du so schlau bist.“, sagte er an Luna gewandt. „Von mir aus mach's dir hier in der Hütte gemütlich, aber die Arbeit überlässt du uns.“
Luna zog die hellen Brauen hoch. „Nein.“, sagte sie. „Entweder oder.“
„Entweder oder was?“, fragte Dean spöttisch.
„Entweder ich bleibe und wir arbeiten zusammen, oder ihr geht.“, erwiderte die hübsche Hexe selbstsicher.


Rolf wagte es nicht, etwas zu sagen. Er war hin und weg vom Auftreten dieser besonderen Frau. Die Abendsonne schien durch das Fenster in ihr schmutzig blondes Haar und ließ ihre blassen Augen silberne Funken sprühen.
„Auf keinen Fall.“, sagte Dean, doch Rolf hatte in seiner Verzückung ohne es zu wollen bereits den Raum durchquert und Luna die Hand hingestreckt.
„Willkommen im Team.“, sagte er. Zaghaft ergriff Luna seine Hand, schüttelte sie sanft und lächelte auch Sam und Dean aus ganzem Herzen an. Sam erwiderte ihr Lächeln nur knapp und sah stattdessen grinsend seinen großen Bruder an, der sich die Stirn hielt und nicht fassen konnte, was soeben geschehen war.


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Beziehungskomödien aufzubauen und die entsprechenden Dialoge zu schreiben kann Joanne K. Rowling so gut wie Woody Allen. Im vierten und fünften Band ist das schön zu beobachten, wenn es die ersten Eifersüchteleien zwischen den Freunden gibt.
Klaus Fritz