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Fanfiction

Letifold - Das Labor des Grauens

von mia.winchester

„Sammy!“
Dean langte nach seinem Bruder, der einen kehligen Laut des Erwachens von sich gab. Vom unerträglichen Schmerz in seinem gesamten Körper war er in Ohnmacht gefallen. Nun kam er zu sich und fühlte mit einem Mal jede Faser seines geschwächten Leibs ziehen und brennen. Er hob den Kopf, um sich in dem gefliesten, runden Raum, auf dessen Boden er, Dean, und wie er im Augenwinkel erkennen konnte, auch Luna lagen, doch er schaffte es nicht, sich auf seinen Arm zu stützen. Sein Rücken war es, der am meisten schmerzte und als er zurück auf die kalten Fliesen sank, spürte er, dass der Stoff seines leichten Hemdes an ihm klebte wie eine zweite Haut. Deans Blick zu Folge war das, was Sams Kleidung da tränkte, Blut.


„Scheiße, verdammte!“, brüllte Dean und schaffte es, sich auf die Beine zu stellen. Von Greyback war keine Spur. Doch Deans Angst vor dessen Auftauchen wurde von den vielen plötzlichen Eindrücken des Raumes um ihn herum getrübt.
Er befand sich in der Mitte eines kreisrunden, an ein Ampitheater erinnerndes Labor, in dessen Wände sich kleine, vergitterte Zellen befanden. Die meisten davon waren dunkel, doch hinter einigen konnte Sam scheußlich aussehende Kreaturen, Dämonen und mutierte Tiere erkennen. Ein paar von ihnen streckten die Hände, Klauen oder Tatzen nach ihm aus. In einer Zelle ihm gegenüber saß ein schrecklich zugerichteter Junge, dem Fell über das ganze Gesicht wucherte.
Es gab neben den Zellen kleine, mit Bücherregalen vollgestopfte Nischen und von der Decke herab baumelte ein riesiger, prunkvoller Kronleuchter, der dem klinischen, an ein Schlachthaus erinnerndem Rundsaal eine ironisch elegante Note gab. Es gab eine Art Galerie, die über eine Wendeltreppe zu erreichen war. Man konnte von oben hinab auf das Geschehen in der Mitte des weisgefließten, steril wirkenden Labors blicken als handele sich um eine Oper. Und die neuste Vorführung war das Erscheinen dreier verloren wirkender, blutender und ahnungsloser Jäger.
„Professor Nialls Labor.“, schlussfolgerte Dean. „Da wären wir.“
„Ich verstehe nicht.“, sagte Luna plötzlich. Dean fühlte sich wie ein Unhold, ihr nicht gleich auf die Füße geholfen zu haben und griff ihr beschämt und unbeholfen unter die blassen Schultern, obwohl sie schon lange stand.
„Alles okay?“, fragte er sie und sie nickte.
„Hat nicht wehgetan.“
Er warf einen flüchtigen Blick auf die Stelle an ihrem Nacken, die der Werwolf Greyback zuvor mit seinen abscheulichen Lippen geküsst hatte und verbot sich den unpassenden Gedanken daran, wie es sich wohl anfühlte, es ihm gleichzutun.
„Also... Was verstehst du nicht?“, hakte er nach, während er zurück auf die Knie ging, um Sam zu stützen.
„Um ehrlich zu sein viel zu viel, um es in Worte fassen zu können.“, hauchte Luna und rieb sich die Schläfen. „Aber vor allen Dingen nicht, wie ihr apparieren konntet. Das ist eigentlich unmöglich für Muggel.“
„Gott sei Dank. Wenn ich das öfter machen müsste, würde ich durchdrehen. Jetzt sieh dir nur Sam an!“ Dean fühlte den Puls seines Bruders und stellte erleichtert fest, dass er trotz des starken Blutverlustes nicht in Lebensgefahr zu schweben schien.
„Luna...“, keuchte Sam.
Luna fiel sofort auf die Knie vor dem Verletzten, nahm sein Gesicht in die Hände und sah ihm prüfend in die Augen.
„Du bist zersplintert, Sam.“, erklärte sie. Zu Deans Verwunderung schien sein Bruder sofort zu verstehen, was das bedeutete. Er schien in der Hexenhütte mehr Fachliteratur aus der Zaubererwelt gewälzt zu haben, als Dean in seinem ganzen Leben je gelesen hatte.
„Soweit ich das beurteilen kann, fehlt ihm ein ganzes Stück vom Rücken.“, sagte Dean mit Leid in der Stimme.
„Tatsache.“ Luna tastete Sams fehlendes Fleisch behutsam mit den Fingerspitzen ab. „Wir brauchen Diptam-Essenz.“
„Gut, dass ich immer ein Fläschchen in meiner Handtasche hab.“, scherzte Dean.
„Ich habe meine Tasche beim Wegrennen verloren.“, bedauerte Luna. „Aber vielleicht ist dort irgendwo auf dem Schreibtisch bei Nialls Vorräten etwas.“


Dean stand auf, schritt, die jaulenden und ächzenden Wesen um ihn herum ignorierend, in eine Nische, die bis oben hin mit Fläschchen voller bunter Säfte gefüllt war.
„Wo ist Greyback? Und wo ist dieser Niall eigentlich?“, brüllte er quer durch den Raum. Seine Stimme sorgte für einen lauten Widerhall. „Dieser Idiot!“


„Dean?“, vermischte sich eine bekannte Stimme aus der oberen Etage mit dem Echo von Deans Beleidigung.
„Diptam-Essenz!“, brüllte Sam.
„Dean?“, rief die Stimme von oben noch einmal.
Dean trat einen Schritt zurück, sah hinauf zur Galerie, doch erblickte niemanden, der dort stand und ihn rief. Verwirrt griff er sich an den Kopf.
„Wer ist da?“, schrie er und wartete auf eine Antwort, doch Luna kam ihm zuvor, rief ihn zu sich, und so langte Dean nach einem Fläschchen, auf dem in großen Buchstaben besagte Diptam- Essenz vermerkt war, und eilte hinüber zu Sam.
„Wo, glaubst du, ist Greyback?“, drängte er, während er dabei zusah, wie Luna seinem Bruder das Hemd vom Leib riss. Dieser Anblick war ihm unangenehm. Sie träufelte die Flüssigkeit auf Sams Rücken. An einer kleinen Stelle über seinem Steißbein konnte Dean die blanke Wirbelsäule seines kleinen Bruders erkennen. Wieder musste er würgen. Durch seinen Job war er so einige unschöne Anblicke und ekelerregende Szenarien gewohnt, aber die übel zugerichteten Leichen des Ehepaars Crabbe vorhin, und nun das Skelett seines Bruders, das war eindeutig zu viel. Um sich abzulenken, griff er nach seiner Pistole, prüfte, ob sie geladen war und stellte erleichtert fest, dass fünf Silberkugeln im Lauf steckten. Wenn Greyback, womit jede Sekunde zu rechnen war, auftauchte, würde er ihm alle fünf direkt ins haarige Fleisch jagen.


„Ich weiß es nicht.“, sagte Luna. „Es ist seltsam, dass er uns hier her gebracht hat und dann verschwunden ist. Es ist seltsam, dass er uns nicht angegriffen hat. Es ist seltsam, dass wir uns in Nialls Büro befinden. Alles ist seltsam, nahezu verrückt.“
Luna schenkte Dean ein Lächeln. Er war irritiert, doch dann verstand er. Der Nachmittag in der Taverne. Er lag nicht eine Woche zurück und doch fühlte es sich an, als läge eine Ewigkeit zwischen diesem schönen Erlebnis und der furchteinflößenden Gegenwart.
„Wir sind verrückt.“, erinnerte er sich mit einem schwachen Lächeln.
„Dean!“, weckte ihn die erste Stimme von oben aus seinen Gedanken an Bertie Bott's Bohnen. „Luna, bist du auch da? Und Sam? Hier oben bin ich!“
„Verdammt!“, brüllte Dean. „Was ist da los?“
Sam wand sich am Boden. Die Diptam-Essenz brannte auf seiner Haut, doch sie schien zu wirken. Neue, blasse Haut spannte sich über seinem baren, blutigen Fleisch. Stöhnend und ächzend ließ er diese Qual über sich ergehen, ehe er in Lunas Armen zusammensackte und Luft holte, als hätte er nie zuvor geatmet.
„Alles okay, Sammy?“, fragte Dean. „Hältst du es aus?“


„Ich bitte dich, Dean.“, sagte Sam und grinste, so gut er es konnte. Aus seinen halb geschlossenen Augen strahlte er seinen Bruder optimistisch an. Doch die Sicherheit, in der sich die Jäger in diesem Moment wiegen konnten, war nicht von großer Dauer.
„Luna! Sam! Hey! Dean Winchester!“, rief die Stimme. „Hier oben!“
„Das ist Rolf!“, entfuhr es Luna. Vorsichtig, aber mit größter Eile, bettete sie Sams Kopf auf dessen zusammengeknüllten Hemd, sprang auf und machte Anstalten, die Wendeltreppe ins Obergeschoss zu nehmen, um der rufenden Stimme zu folgen.
„Was machst du?“, fuhr Dean sie an.
„Ich gehe nachsehen, ob das da oben wirklich Rolf ist!“, erwiderte sie mit vor Aufregung brüchiger Stimme.
„Ganz bestimmt nicht!“, befahl Dean. „Was, wenn es ein Wendigo ist? Die können menschliche Stimme nachahmen und-“
Doch dieses Mal konnte er nicht den Beschützer spielen. Luna drängte sich schneller an ihm vorbei, als er gucken konnte, und Sam, der unter lautem Husten versuchte, aufzustehen, lenkte Deans Aufmerksamkeit auf sich. Luna rannte die Treppe in die Galerie auf leichten Füßen hoch und wenige Sekunden später hörte Dean sie verzückt aufstöhnen. „Rolf!“


„Oh Mann.“, seufzte Dean und griff seinem Bruder an den muskulösen Oberarmen. „Geht's?“, fragte er und versuchte, ihn auf die Beine zu stellen.
„Jungs! Es ist alles okay!“, rief Luna von oben und schaute über das Geländer auf die Mitte des runden Raumes hinab. Ihre Wangen hatten die Farbe von Pfingstrosen angenommen.
„Du bist verdammt leichtsinnig!“, brüllte Dean, und zusätzlich zu seinem Groll über Lunas Dummheit, sich alleine nach oben zu wagen, ärgerte ihn die Tatsache, dass sie dort wirklich Rolf vorgefunden zu haben schien. Rolf, den er schon beinahe vergessen hatte. Rolf, ohne den die Jagd besser vorangegangen war als je zuvor.
„Oh Rolf!“, hörte Dean Luna von oben jauchzen.
Er hörte die Stimme des Jägers, doch verstand seine Worte nicht. Dann aber brüllte Luna, mit erstaunlicher Wut in der Stimme. „Du!“
„Luna, was ist los?“, rief Dean von unten, während er Sam seine Jacke reichte, um dass er sich wenigstens ein bisschen bedecken konnte.„Kannst du stehen?“
„Ja.“, sagte Sam schroff, weil er langsam genervt davon war, ständig der schwächere der beiden Brüder zu sein. Er wollte nicht verletzlich, jung und leichtsinnig wirken. In vielerlei Hinsicht war er soviel gefasster und klüger als Dean. Doch seine Visionen, die ihn zusätzlich auslaugten, waren keinesfalls von Vorteil, selbst wenn sie die Jäger hierher geführt hatten. Das, was sie davon hatten, waren Schmerzen, Verwirrung und Angst, dass der mörderische Werwolf jeden Moment auftauchen konnte. Und dann fiel Sam das gelbe Augenpaar ein und der Gedanke, dem Dämon hier zu begegnen, ergriff Besitz von ihm. Was sollte er tun, wenn der Mörder seiner Mutter in diesem Labor vor ihm stand?


„Sicher?“, fragte Dean.
„Ja, Dean!“, schoss Sam energisch zurück. „Jetzt geh hoch, verdammt!“
Dean erschrak über den scharfen Ton seines Bruders, aber er gehorchte. Er eilte die Treppen hinauf und fand sich auf der Galerie wieder, die ebenfalls von Zellen gesäumt war. Von diesen jedoch waren nur zwei besetzt. In der linken Zelle erkannte Dean Rolf, der mit sanften, auf Luna ruhenden Augen am Gitter stand. Er wirkte mager und hatte blaue Flecken im Gesicht, als hätte er sich geprügelt. Er bemerkte Dean, doch ehe sich die Blicke der Männer treffen konnten, sah Dean schon zu der anderen Zelle, in welcher, auf dem Boden zusammengekauert wie ein Irrer, der völlig verstört wirkende Professor Niall saß.


„Was hast du mit all dem zu tun?“, forderte Luna von ihm zu erfahren.
Dean trat an ihre Seite. Angestrengt versuchte er, Rolfs Blicken auszuweichen.
„Sag schon!“, herrschte Luna Niall an, doch er antwortete nicht.
„Vergiss es, Luna.“, sagte Rolf sanft. „Er kann nichts dafür.“
„Was?“ Luna sah Rolf verunsichert in die Augen. Die Augen, die sie so vermisst hatte. Als er sie eben entdeckt hatte, war er von seiner Pritsche aufgesprungen, ans Gitter geeilt und hatte beide Hände nach ihr ausgestreckt, nur, um die Ihren zu nehmen und wie ein Gentleman der alten Schule zu küssen. Doch er küsste sie nicht sanft, er übersähte sie mit heftigen, dankbaren Küssen und Lunas von Kummer geprägten Gedanken hatten sich einen Moment lang nur um die Frage gedreht, wie sich diese Küsse wohl auf ihren Lippen statt auf ihren Händen anfühlen würden. Sie war unglaublich froh und erleichtert, Rolf wieder um sich zu haben.


„Es ist eine lange Geschichte. Ich habe am Anfang nicht ganz durchgeblickt, aber ich meine, verstanden zu haben.“, erklärte Rolf.
„Erzähl es mir!“, bat Luna und wich von Nialls Gitterstäben zurück an Rolfs Zelle.
Sie langte nach seiner Hand und umschloss sie sanft mit ihren Fingern. Dean beobachtete das Geschehen mit einem Gesicht, als habe er einen üblen Geruch in der Nase.
Rolf und Luna standen nur da, hielten einander die Hände und waren froh, sich wieder nah sein zu können.


„Hallo!“, sagte Dean schroff. „Sam ist da unten, alleine. Er hat eben ein Stück Rücken verloren. Der Wolfsmensch kann jeden Moment auftauchen und uns zu einem exotischen Büffet verarbeiten. Wollen wir jetzt hier oben noch eine Weile kitschige Seifenopern nachspielen oder gehen wir runter und lassen uns von Rolf erklären, was zur Hölle ihr abläuft? Und das möglichst schnell, ehe unsere Little Miss Sunshine wieder auftaucht.“
Luna sah Dean eindringlich an.
„Kein Zauber kann das Schloss öffnen. Luna hat es schon versucht.“, bemerkte Rolf, ohne dass Dean ihn dabei ansah.
Er hob bloß die Augenbraue, griff an seinen Gürtel und zückte seine Pistole.
„Tritt mal beiseite.“, forderte er und Rolf gehorchte.
„Ich kann nicht fassen, dass ich dafür eine Kugel verschwende.“, grummelte Dean.
Der Krach, den diese machte, als sie aus dem Lauf der Waffe raste und das Schloss an Rolfs Zelle durchbrach, war kaum auszuhalten. Die Kreaturen im Untergeschoss heulten und jaulten los und Sam beschwerte sich mit einem ziemlich schlimmen Wort über den Schreck, den er erlitten hatte.
„Alles okay?“, rief er dann.
„Ja, ja. Wir kommen jetzt runter.“, sagte Dean.
„Was ist mit Niall?“, fragte Luna, als Rolf aus der Zelle zu ihr trat.
„Nein.“, gab Dean zur Antwort. „Solange ich nicht weiß, was los ist, lasse ich den Irren nicht aus seiner Zelle. Du kannst froh sein, dass ich dich herausgelassen hab, Rolf.“


Rolf und Luna standen einander nun ohne das trennende Gitter gegenüber. Beide schienen sich zu wünschen, ihre Wiedervereinigung mit einer innigen Umarmung zu besiegeln, doch ebenso schienen sie beide zu schüchtern, um diese zu vollführen.
„Das ist erbärmlich.“, kommentierte Dean das Verhalten der Beiden und machte sich indes schon auf den Weg nach unten. Sam stand unbewegt dort. Die Jacke seines Bruders war ihm deutlich zu klein, trotz seiner Blessuren sah er albern aus. Dean hätte über diesen Anblick sicher gelacht, wäre seine Laune nicht am absoluten Tiefpunkt angelangt.
„Rolf, hm?“, deutete Sam am Gesichtsausdruck seines großen Bruders.
„Rolf.“, antwortete Dean.


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