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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Täter und Opfer

von Schwesterherz

Soo, weil ich die ganze Woche nicht zum Schreiben gekommen bin und es für die nächsten Wochen vor Weihnachten noch schlechter aussieht, schiebe ich sicherheitshalber mal ein Kapitel vor, bevor ihr zu lange warten müsst. Viel Spaß damit!

@Annaly: Ich danke dir für dein übersprudelndes Lob! Bin echt mit nem Dauergrinsen herumgelaufen :D. Ich denke, mit Freundinfreundin meintest du die Pärchenversion? :D Ja, Scorpius hat echt Glück mit ihr :).
Damit du nicht noch länger bibbern musst, tu ich dir/euch mal den Gefallen und lad ein Kapitel aus meinem (doch schon so kleinen) Vorrat hoch :D. Viel Vergnügen! :)

@Chellie: Wooow, ich glaube, dieser Kommi ist rekordverdächtig! Tausend Dank!!! Das war dann ein Dauerdauergrinsen, was ich auf den Lippen trug :D. Ja, Scorpius ist ja nun ein guter Zauberer, da müssen ihm doch auch mal Zauber gelingen :D. Auch schön, dass ich dich mit der Unterhaltung zwischen Al und Rose zum Lächeln bringen konnte! Was Vi und Scorp angeht: Irgendwie muss es sich ja bemerkbar machen, dass sie sich der Pubertät nähern. :D Ich kann Vi zwar verstehen aber eigentlich hätte sie damit rechnen müssen, dass Scorp ihr nichts sagt; Jungen haben einfach eine andere Überzeugung davon, wo und wann sie ihr Gefühlsleben ausplaudern- nämlich am Besten gar nicht, oder? :D
Ja, die Slytherins sind fies... du weißt ja, was da noch kommt. Aber sie kriegen auch ihre Strafe! Hehe. Soo, ich danke dir einfach für all dein Lob und deine ausführliche Rückmeldung, meine Liebe! Es hat mir wirklich den Tag versüßt, gerade so, als hätte ich in einer Badewanne voll Zucker gebadet *gg* ich hoffe, auch das neue Kapitel ist nach deinem Geschmack! :) Alles, alles Liebe, hab dich auch gern :))

Kapitel 25

Täter und Opfer


Do, 18. Januar 2018

-Oliver-

„Olli, Mensch, willst du verschlafen? Komm schon, steh auf!“ Mit diesen Worten wurde Oliver an einem Donnerstagmorgen Mitte Januar unsanft aus dem Schlaf gerissen. Es war Stewart Patton, der ihn geweckt hatte. Er stand mit braunen, zerstrubbelten Haaren vor dem Spiegel, der an der Schranktür hing, und versuchte, sich seine Krawatte zu binden. Damit hatte er noch immer seine Probleme. Als Oliver registrierte, dass außer ihnen beiden niemand mehr im Schlafsaal war, war er hellwach. „Wie spät ist es?!“, fragte er entgeistert und sprang aus dem warmen Bett, was er augenblicklich bereute- sein Schlafsaal war in einem Turm und im Winter nicht besonders warm, jedenfalls nicht, wenn das Feuer des Ofens schon herunter gebrannt war. Stewart seufzte- es klang genervt. „8: 30 Uhr.“ Im Nu entspannte Olli sich wieder- er war morgens schnell mit dem Waschen und Anziehen fertig und auch frühstücken tat er nicht viel. Also brauchte er sich nicht so sehr abhetzen, wie zunächst befürchtet. Er ging in alle Ruhe ins Bad und drehte den Wasserhahn auf. Das Wasser war nur lauwarm (im Winter hatten die Wärmezauber aufgrund der Kälte manchmal einen kleinen Knacks), doch inzwischen hatte er sich daran gewöhnt. Wie an so vieles, was ihm vorher fremd erschienen war.

Als er gerade dabei war, sich seinen dunkelgrauen Pullover von der Schuluniform überzustreifen, hörte er, wie die Tür des Schlafsaales geräuschvoll ins Schloss fiel. Offenbar hatte Stewart keine Lust darauf, auf ihn zu warten... als er kurz darauf zu seinem Schrank hinüber ging, bestätigte sich sein Verdacht- der Schlafsaal war menschenleer. Mit einem leisen Seufzer öffnete Oliver seinen Schrankteil und griff sich seine Tasche und die Bücher, die er für den kommenden Schultag benötigen würde. Dabei fiel ihm auf, dass er heute kein einziges Mal mit den Hufflepuffs gemeinsam Unterricht hatte. Genervt warf er sich die Tasche über und verließ den Schlafsaal. Obwohl er Schule mochte und wirklich sehr wissbegierig war (immerhin war dies hier eine ganz andere Welt und er wollte sich so gut es ging in dieser zurechtfinden und so viel wie möglich darüber herausfinden), war der Unterricht ohne seine Freunde doch nur halb so schön.

„Guten Morgen, Oliver...“ Die schüchterne Stimme, die ihn ansprach als er zielstrebig durch den Gemeinschaftsraum ging, erschrak ihn so sehr, dass er zusammen fuhr. Er wandte den Kopf. „Entschuldige“, sagte Colleen Primes, ein Mädchen aus seinem Jahrgang und trat auf ihn zu, „ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Schon gut“, Olli runzelte die Stirn und sah die Ravenclaw abwartend an. „Ähm... i- ich dachte nur, wir könnten g-gemeinsam hinunter gehen“, stammelte diese, da ihr sein direkter Blick wohl unangenehm war. Er räusperte sich. „Okay... klar.“ Mit einem weiteren Stirnrunzeln setzte er sich wieder in Bewegung.

„Haben Lorina, Sophie und Rike mal wieder dafür gesorgt, dass du verschläfst?“, fragte er mitleidig, als sie nebeneinander mit einem kleinen Pulk Gryffindors auf eine der sich bewegenden Treppen warteten. Colleen errötete. „Ja“, sagte sie kaum vernehmbar. Olli verdrehte die Augen. „Solche eingebildeten Zicken! Du solltest lernen, dich ihnen zu widersetzen, Colleen!“ „Das ist nicht so einfach“, meinte sie leise und vermied es, ihm in die Augen zu schauen. Die Treppe rastete ein und sie liefen weiter, die schwatzenden Gryffindors rasch hinter sich zurücklassend.

Olli biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte Recht, es war nicht einfach... „Ich weiß, was du meinst“, er räusperte sich nochmals, „wie du vielleicht weißt, bin ich Muggelgeborener und auf meiner alten Schule gab es auch genügend Leute, die mir Streiche gespielt oder mich anderweitig geärgert hatten. Eben, weil sie mich... absonderlich fanden, aufgrund der Dinge, die manchmal geschehen sind.“ „Echt?“, Colleen machte große Augen. „Ja... und ich weiß von meinem Freund Connor, dass er es auf seiner früheren Schule auch nicht leicht hatte...“ „Und? Was habt ihr dagegen getan?“, wollte die sonst so zurückhaltende Ravenclaw wissen.

„Hm... Connor bekam Privatunterricht und ich... habe nichts getan... und gerade das was verkehrt.“ Entmutigt ließ sie die Schultern sinken. „Aber was kann ich denn schon gegen die ausrichten?“ „Wie wäre es denn, wenn du dich unserer Vertrauensschülerin anvertraust?“ „Nie im Leben! Dann gehe ich voll als Petze durch und alles wird noch viel schlimmer! Ich will doch nicht so enden, wie Scorpius!“ Erschrocken schaute sie auf. „Entschuldige… so war das nicht gemeint… ich meine nur, er hatte auch bloß das Richtige tun wollen und was dabei herauskam, weißt du ja…“

Olli seufzte. „Was ist mit Serina? Sie hat mit den Zicken doch nichts zu tun, oder?“ „Nein...“ „Vielleicht solltest du dich mehr bemühen, dich mit ihr anzufreunden.“ Sie stiegen die Marmortreppe hinab. „Und was soll das bringen?“ Über Ollis Züge huschte ein Lächeln. „Glaub mir, das würde eine ganze Menge bewirken... wenn du jemanden hast, der hinter dir steht, dann fühlst du dich gleich tausend Mal besser... und du bist auch selbstbewusster. Ich wette, dir würden die Ärgernisse der Zicken dann nicht mehr so viel ausmachen und dann würden sie es gewiss bleiben lassen. Versuch es doch mal, so weit ich das mitbekommen habe, ist Serina ein wirklich nettes Mädchen.“ Er öffnete mit einiger Anstrengung die Tür zur Großen Halle. Colleen trat nach ihm ein und sah zu Serina hinüber, die im einigen Abstand zum Rest ihres Hauses am Ravenclawtisch saß und in einen Brief vertieft war. Colleen sah noch einmal Olli an, der ihr ermutigend zulächelte und ging dann zögernd auf ihre Klassenkameradin zu.

„So ein Mist!“, rief Connor als Oliver sich neben Scorpius an den Hufflepufftisch setzte. „Was ist los?“, fragte Olli verwundert und griff sich ein Toast. „Er hat eine Wette verloren“, grinste Violetta und hielt Connor auffordernd die Hand hin. Murrend gab er ihr zwei silberne Münzen. „Was für eine Wette?“, hakte Oliver nach und bestrich sein Toast mit Butter. „Dass du heute zum ersten Mal verschläfst und verspätet zum Unterricht erscheinst“, erklärte Scorpius matt. Oliver sah sofort den besorgten Blick, den Violetta ihrem besten Freund zuwarf. „Aha“, sagte er nur und angelte nach dem Marmeladenglas. „Ich habe einen Brief für dich angenommen“, meinte Violetta und reichte ihm einen Umschlag. „Danke, das war lieb von dir“, Oliver lächelte ihr zu und holte den Brief zu Tage. Natürlich war er von seinen Eltern, denn er hatte außerhalb von Hogwarts keine Freunde.

Lieber Oliver,

Nun bist du schon wieder fast zwei Wochen zurück in Hogwarts. Obwohl du in den Ferien in der ersten Woche kaum zu Hause warst, müssen wir uns an deine penetrante Abwesenheit erst wieder gewöhnen. Und auch, wenn du bereits beinahe fünf Monate auf die Zaubererschule gehst, so ist für uns der Gedanke noch immer seltsam fremd, dass du nicht auf das Eton College gehst, wie dein Vater es in deinem Alter getan hat und wie es für dich auch eigentlich vorgesehen war... Tante Lynette hatte schon gefragt, weswegen wir uns umentschieden haben und sich da herauszureden, war gar nicht so einfach. Dein Vater und ich waren etwas unangenehm berührt.

Olli verdrehte die Augen. Er konnte besagte Tante nicht ausstehen, denn sie war unglaublich hochnäsig und egozentrisch- trotzdem war sie bei allen Familiendramen und Änderungen auf dem Laufenden, es war also schon sehr ungewöhnlich, dass eine Reaktion von ihr so spät kam. Das musste an der dreihundertsiebenundachtzigsten Scheidungskrise ihrer Schwester liegen. Was seine Eltern anging, so war es klar, dass es ihnen peinlich gewesen war, dass sie die Sache nicht hatten vernünftig erklären können- welche Eltern, die es sich leisten konnten, ihr Kind auf die älteste Public School Englands zu schicken, waren schon so einfältig und töricht und taten dies nicht? Da müsste es schon einen triftigen Grund für geben und jener: 'Er besitzt besondere Talente, die woanders mehr gefördert werden' war von Tante Lynette garantiert als lächerlich angesehen worden. Gewiss sah sie Ollis Eltern nun als absurde, unkluge Menschen an, die ihrem Ansehen mit der Umentscheidung beträchtlich geschadet hatten- das war ja nahezu sträflich! Und dass das seinen Eltern nicht passte, war eindeutig. Oliver seufzte und las weiter.

Natürlich sind wir stolz auf deine Begabung und wir sind auch sicher, dass wir dich so erzogen haben, dass du etwas daraus machen wirst, aber wir kennen uns mit diesem Thema überhaupt nicht aus, auf diesem Gebiet ist weder einer von uns noch jemand anderes aus unserer Familie Experte. Einmal nicht informiert zu sein, das war für Chelsea und William Evans tatsächlich vollkommen neu. Allerdings hatten sie kein solches Interesse an den Familienskandalen, wie Tante Lynette, das musste Oliver einräumen. Doch das, was in der Welt so geschah, insbesondere in England, das war für seine Eltern das A und O. Dass sie Jahre lang nichts von der Existenz der Hexen und Zauberer gewusst hatten, hatte sie zutiefst erschüttert.

Allerdings hatten sie bisher auch keinerlei Willen gezeigt, ihr Unwissen umzuändern. Damit gaben sie Oliver allerdings auch zu verstehen, dass sie, obwohl sie ihn liebten, nicht mehr als nötig mit 'seiner' Welt konfrontiert werden wollten. Offenbar hatten sie Angst, ihr Ansehen könnte mit der Offenbarung, sie hätten einen Zauberer in der Familie, tatsächlich sinken. Natürlich hatten sie mit Scorpius Vater und Mutter und Violettas Eltern Bekanntschaft geschlossen, doch das wohl eher nur aus Höflichkeit.

Außerdem hatte Oliver erzählt, dass sowohl Violetta als auch Scorpius aus einer reinblütigen Familie stammten- sie hatten also in gewisser Weise auch Ansehen und das gefiel Olivers Eltern natürlich. Überdies passten sie sich außerhalb makellos an die perfekte Elternrolle an- dass sie eigentlich nicht viel Zeit für Oliver hatten und äußerst streng sein konnten (und nicht immer fair) wusste niemand. Und was die Erziehung anbelangte; es lag gewiss nicht an Ollis Eltern, dass er sich in der Schule so viel Mühe gab- auch, wenn er zugeben musste, dass er sich davor fürchten würde, ein schlechtes Zeugnis nach Hause zu bringen.

Nein, Schule machte ihm einfach Spaß und er hatte ein gutes Gedächtnis, sodass ihm das Aneignen von Wissen leicht fiel. Außerdem war er lerneifrig, denn damit stimmte er mit seinen Eltern auf jeden Fall überein: Bildung war alles! Aber dass sie dachten, ihre Vorbildrolle und ewigen Reden über den Erfolg hätten ihn zu dem wissbegierigen Jungen gemacht, der er war, war klar. Er seufzte nochmals, holte sich zurück in die Gegenwart und fuhr mit dem Lesen fort.

Naja, das müssen wir ja auch gar nicht sein. Der Herr vom Sommer hatte uns ja versichert, dass du in Hogwarts gut aufgehoben bist- obgleich des kuriosen Namens- und ich denke, einem Ministeriumsbeamten kann man da schon trauen. Außerdem bist du dort endlich unter deinesgleichen und konntest deshalb auch Freunde finden- darüber sind dein Vater und ich natürlich sehr erfreut! Selbstverständlich kannst du sie im Sommer mal einen Nachmittag zu uns einladen- das heißt, wenn wir von Mallorca zurückgekommen sind.
Oliver hob die Augenbrauen. Wie großzügig, seine Mutter erlaubte es, dass seine Freunde ihn einen Nachmittag besuchen konnten... Astoria, Scorp's Mum, hatte ihn bereits darauf hingewiesen, dass sie nahezu erwartete, dass Oliver und Connor in den Sommerferien für etwas längere Zeit bei ihnen zu Besuch sein würden... außerdem hatte Olli keinem der Drei erzählt, dass seine Eltern ein beträchtliches Vermögen besaßen und ihre Beziehung zu Olli nicht ganz so reibungslos war, wie es den Anschein hatte...
Schreibe uns bald, mein Lieber

Deine Eltern


Oliver ließ den Brief sinken und stopfte ihn kommentarlos zurück in das Kuvert. Heute Abend hatte er gewiss Zeit genug, um eine Antwort zu verfassen. Eines musste er zugeben: Obwohl seine Eltern bestimmt nicht so ideal waren, wie sie offenbar dachten, so waren sie doch ein wichtiger Bestandteil seines Lebens- vor Hogwarts waren sie mit dem Kindermädchen sogar die wichtigsten Personen seines Lebens gewesen. Deshalb fehlten sie ihm auch mehr, als er erwartet hatte. Vor den Winterferien hatte er sich im Übrigen sehr darauf gefreut, sie zu sehen (sie hatten ihm nämlich geschrieben, dass sie ihn beide abholen würden und dass sie sich die Zeit nahmen, kennzeichnete zweifelsohne, dass er ihnen auch gefehlt hatte. Deshalb war das Wiedersehen und die Vorfreude für ihn etwas ganz Besonderes gewesen).

Aber der Alltag war doch schneller eingekehrt, als Oliver angenommen hatte und sie hatten auch kaum etwas über sein erstes Trimester erfahren wollen. Deswegen war der Ravenclaw auch enttäuscht gewesen aber dann war Scorpius Brief gekommen mit der Nachricht, dass Connors Eltern sich getrennt hatten und ob er ihm, Scorp, helfen wolle bei einer netten Überraschung zu Weihnachten und er hatte sich ablenken können und das Wissen, zu helfen und gebraucht zu werden, hatte gut getan und ihn mit neuer Zuversicht nach vorne schauen lassen.

Am Hufflepufftisch herrschte inzwischen eine gedrückte Stimmung. Oliver war zwar in seine Post versunken gewesen, doch trotzdem ahnte er bereits, weswegen die Atmosphäre sich so gewendet hatte. Connors Versuch, die Stimmung zu heben, bestätigte diese Annahme: „Vielleicht geschieht heute ja nichts.“ „Ach ja?“, Scorp schnaufte ungläubig, „wir haben heute vier von fünf Schulstunden zusammen mit den Slytherins... du glaubst doch nicht im Ernst, dass Greengrass sich diese Gelegenheit entgehen lässt, oder?“ Darauf konnten die anderen nichts erwidern. Oliver bedachte Scorp mit einem mitfühlenden Blick. Das Gefühl, einem anderen ausgeliefert zu sein, musste abscheulich sein... es war kein Wunder das dies, sowie die starken Magenkrämpfe, Scorpius zermürbten.

„Aber er muss vorsichtiger sein“, wandte Olli ein, „inzwischen ist es echt auffällig, dass du die Krämpfe nur in den Stunden bekommst, in denen du mit den Slytherins zusammen bist. Und es ist ja schon bekannt, dass ihr euch nicht ausstehen könnt.“ „Da hat er Recht!“, stimmte Violetta ihm zu. „Und wenn schon“, erwiderte Scorpius mutlos, „dann lässt er es eben eine Weile bleiben, nur um dann wieder zuzuschlagen, wenn niemand damit rechnet... ich fühle mich so dreckig mit diesem Fluch auf mir, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen... es ist widerlich! Und wenn das nicht schon genug wäre, traue ich mich kaum, nach dem Unterricht den Gemeinschaftsraum zu verlassen, aus Furcht, diesen Ekeln zu begegnen... sie sind noch immer nicht erwischt worden, wie ihr wisst, weil unsere Aussagen gegen ihre und die ihrer ?Zeugen' stehen... und ich war wegen ihnen drei Mal mehr im Krankenflügel. Dad geht schon fast die Wände hoch, er weiß ja von unserem Verdacht und es macht ihn krank, dass er mir nicht helfen kann und nichts gegen Lucius in der Hand hat!“

Ja, die Situation sah wirklich düster aus. Scorpius hatte ihnen erzählt, dass seine Mutter schon am Überlegen war, ob sie ihn von der Schule holen sollte. Auch, wenn den jüngsten Malfoy diese Vorstellung entsetzte, so konnte Oliver Astoria Malfoy durchaus verstehen. Und er konnte sich auch denken, dass Scorp sich mehr Gedanken darüber machte, als er zugab. Die Vorstellung, auf eine Schule zu gehen, wo er zweifellos von allen akzeptiert wurde und als normaler Schüler galt, das musste für ihn momentan einen unglaublichen Reiz haben. So wie es für Olli vor dem Beginn seines ersten Hogwartsjahres gewesen war, wenn er an die Zaubererschule gedacht hatte. Schweigend beendeten die vier Freunde ihr Frühstück und erhoben sich. In der Eingangshalle trennten sich ihre Wege. Scorpius, Connor und Violetta gingen hinaus in den kalten Januarmorgen und Olli stieg wieder die Marmortreppe hinauf, um zu Zauberkunst zu gelangen. Er war froh, dass seine Flugstunde erst einige Stunden später war. Erstens war er kein sehr begabter Flieger und zweitens war es noch immer bitterkalt, vor allem morgens. Auch der Schnee hielt sich hartnäckig, doch der war Oliver lieber als Modder und kalter Regen.

Der Vormittag verlief ereignislos. In Zauberkunst sollten sie einen großen Porzellanelefanten zerstören und wieder zusammensetzen. In Verteidigung gegen die dunklen Künste war es so langweilig wie eh und je, da noch immer keine praktische Verteidigung durchgenommen wurde. Als er für die Flugstunde nach draußen musste, war es eisig kalt und aufgrund des Wetters machte Olli die Stunde keinen Spaß. Dann war endlich Mittagspause. Er setzte sich an den Hufflepufftisch und wartete auf die anderen. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis sie erschienen und das hatte seinen Grund. "Entschuldige die Verspätung, wir kommen gerade vom Krankenflügel", erklärte Violetta, doch sie hätte gar nichts sagen müssen, Olli hatte schon an ihren Mienen abgelesen, dass es wieder passiert war. Er stöhnte. Scorpius setzte sich wortlos ihm gegenüber und füllte sich etwas auf seinen Teller- es war nicht gerade viel.

„Und dabei lief erst alles so glatt“, klagte Scorpius nach einigen Minuten Stille, „wir haben unseren Aufsatz zurückbekommen und ich hab ein 'E' erhalten und Verwandlung machte auch total Spaß- und dann, mitten in der zweiten Hälfte des Unterrichtes, überfiel es mich wieder...“ Er verzog das Gesicht. „Ein 'E', das ist doch super!“, versuchte Olli ihn aufzuheitern, „darf ich deinen Aufsatz mal sehen?“ „Klar, greif ihn dir“, Scorp deutete auf seine Tasche und verfiel wieder in dumpfes Schweigen. Oliver kramte die Hausaufgabe seines Freundes hervor und beugte sich neugierig hinüber. Tatsächlich stach ihm sofort das rote 'E' entgegen, sowie eine kleine Verbesserung zu Beginn: „Für die Verwandlung ist der Zauberspruch Beluabrooch nötig- hier haben Sie vergessen zu beschreiben, dass Aussprache und Betonung häufig verkehrt ausgeführt werden, was ein weiterer Fehler ist.“

„Hervorragend, Scorp!“, lobte Olli seinen Freund. „Damit bist du mit mir auf einem Stand, ich habe nämlich auch ein 'E' erhalten.“ „Echt?“ Das brachte Scorpius tatsächlich ein bisschen zum Strahlen, etwas, das momentan nur selten bei ihm vorkam- und genau das hatte Oliver mit seiner Aussage beabsichtigt. „Ich glaube, Greengrass wird dich in Zukunft vorerst in Verwandlung in Ruhe lassen“, klingte Violetta sich mit einem vollkommen anderen Thema in das Gespräch ein- gerade jenes, von dem Olli Scorp hatte ablenken wollen. „Ach und woher nimmst du diese Zuversicht?“, brummte Scorp, der sich mit zusammengezogenen Augenbrauen wieder seinem Essen gewidmet hatte.

„Professor Robards hat ihn beobachtet, während du krampfend am Boden lagst und Greengrass hat das mitbekommen... er will mit dieser Sache bestimmt nicht auffliegen, denn dann würde er wahrscheinlich von Hogwarts verwiesen werden und das ist ihm klar... also wird er vermutlich ab jetzt vorsichtiger sein.“ „Wie ich heute Morgen ja schon meinte“, erinnerte sie Oliver. Scorp schaffte ein schlaffes Lächeln. „Ich wünschte nur, es gäbe eine Möglichkeit, dass dieser Fluch von mir genommen werden kann... aber Dr. Sheffield hat schon alles durchgewälzt und bisher nichts gefunden...“ „Warten wir mal ab...“, meinte Connor, der bisher kein Wort gesagt hatte, „vielleicht ist Greengrass dir bald einen Gefallen schuldig und dann...“, er machte eine bedeutungsschwere Pause. „-Dann sollte dieses 'bald' aber sehr zeitnahe sein“, seufzte Violetta. Olli stimmte ihr zu: „Ja, bevor Mrs. Malfoy Scorpius doch noch von der Schule holt…“

-Scorpius-

Scorpius bibberte. Obwohl er sich zwei Pullover und seinen Winterumhang angezogen hatte, bevor er zu seiner Strafarbeit angetreten war, fror er, sobald er sich auch nur eine kleine Pause vom Saubermachen gönnte. Er scheuerte und schrubbte wie ein Verrückter, doch trotzdem waren seine Hände schon ganz steif vor Kälte. Scorp seufzte und rieb sich den schmerzenden Rücken.

Ein Blick aus dem Eulenturm hinaus zeigte ihm nicht nur den Sonnenuntergang, sondern auch die Silhouetten von Fliegern auf dem Quidditchfeld. Die waren bereits dort gewesen, als er vor eineinhalb Stunden mit seiner Arbeit begonnen hatte- und das hatte auch einen Grund, am kommenden Tag war nämlich die dritte Quidditch- Partie um den Pokal. Gryffindor würde an diesem Samstag gegen Slytherin antreten und Scorpius hoffte von ganzem Herzen, dass Gryffindor siegen würde, sonst nämlich würde das Schlangenhaus in Führung gehen und das wollte Scorp sich gar nicht vorstellen... Erneut schaute er zu den Spielern hinaus, die unermüdlich trainierten, obwohl bei ihnen inzwischen sämtliche Gliedmaßen eingefroren sein dürften.

Zum ersten Mal fragte er sich, ob er nächstes Jahr tatsächlich ins Team wollte... bei dieser verdammten Kälte draußen mindestens neunzig Minuten lang und im Halbdunkel herumzufliegen... doch ganz ohne Fliegerei würde er es bestimmt nicht aushalten und die Flugstunden dauerten nur ein Schuljahr über an. „Bei dem Federvieh hast du dich also verkrochen“, ertönte die Scorpius so verhasste Stimme. Er wirbelte herum. Greengrass, flankiert von den Scorp inzwischen altbekannten Slytherins, die ihm bereits die letzten zwei Wochen über aufgelauert waren, betrat den Eulenturm. „Wir haben heute unsere Belohnung für unsere guten Taten bekommen“, grinste der Riese, der Scorpius verbrannt hatte. Sein Name war Richard Mulciber. Sein Kumpel war der Sohn von Scorpius Zaubertranklehrer- Miles Warrington.

Professor Warrington war alles andere als gut auf Scorp zu sprechen, seit dieser seinen Sohn bei Professor McGonagall gemeldet hatte und jener nun unter Verdacht stand, Scorpius zu verfluchen. Nun stand Warrington Junior an der Tür Schmiere, während Greengrass und Mulciber Scorp immer näher kamen. „Du machst da auch mit?“, Scorpius sah seinen Cousin verächtlich an, „das hätte ich mir ja denken können! Von alleine wärst du auf die Masche mit diesen Krämpfen gewiss nicht gekommen, dafür besitzt du zu wenig Intelligenz!“ Ohne Vorwarnung zeigte Alexander mit seinem Zauberstab auf Scorpius und bellte: "Stomachus exentare!*"

Keuchend ging Scorpius zu Boden. Sein schmerzvoll zusammen gezogenes Gesicht ließ die anderen nur höhnisch grinsen. „Geschieht dir recht“, knurrte Richard und trat Scorp in den Rücken. Der schaffte es nicht, einen leisen Aufschrei zu unterdrücken, doch konnte er nicht anders, als sich auf seinen Magen zu konzentrieren, der sich in gleichmäßigen Abständen quälend verkrampfte. Stöhnend rollte Scorpius sich von einer auf die andere Seite. Langsam ebbten die Schmerzen ab und die Tortur schien ein Ende zu haben. Greengrass kniete sich zu ihm herab, sein blasses Gesicht war jetzt nur wenige Zentimeter von Scorpius seinem entfernt. „So solltest du nicht mit mir reden, wenn du willst, dass ich den Fluch irgendwann einmal von dir nehme, Malfoy!“ „Was?“, keuchte Scorp.

„Wenn dies geschehen soll“, fuhr Greengrass gedehnt fort, „musst du ein paar Dinge für mich erledigen, weißt du... Hausaufgaben zum Beispiel. Doch mir fallen gewiss noch genügend andere Sachen ein!“ „Das“, japste Scorpius, „ist Erpressung!“ „Deine Auffassungsgabe erstaunt mich... scheint, als hättest du noch nicht genug Abreibungen erhalten!“ Greengrass gab dem Riesen namens Mulciber einen Wink, der Scorp daraufhin grob an dessen Umhang auf die Beine riss, ihn aber nicht losließ. Mit einer Faust holte er aus und noch ehe Scorpius verstand, was da gerade geschah, stieß der Slytherin sie ihm ins Gesicht; er fühlte, wie seine Nase brach. Pochender Schmerz durchzuckte ihn und Blut spritzte auf seinen Umhang. Keuchend und stöhnend wappnete Scorpius sich für den nächsten Schlag- doch da ertönte ein spitzer Eulenschrei und ein Federball schoss an Scorp vorbei- Nicolas verteidigte ihn und griff seine Peiniger an!

„Ah! Hilfe! Verdammtes Scheusal!“ Beide Grüngewandten ergriffen die Flucht. Doch der Ältere wandte sich am Eingang noch einmal um und zielte mit dem Zauberstab auf den Habichtskauz. Es gab einen roten Lichtblitz und Nicolas wurde von dem Schockzauber getroffen und an die massive Wand geschleudert. „Nein!“ Scorpius rannte zu seinem Eulerich hinüber- währenddessen verzogen sich die Slytherins. Wieder hatte es für ihre Angriffe keine Zeugen gegeben, doch das kümmerte Scorp gerade wenig. Nicolas war bewusstlos, doch offenbar war ihm nichts weiter geschehen. Zur Sicherheit nahm Scorpius sich vor, seinen tapferen Freund von Professor Hagrid untersuchen zu lassen. „Oh, Nicolas...“, sagte er traurig und strich der Eule, die wie leblos in seinen Armen lag, über das Gefieder, „ich danke dir... aber du wirst mich nicht immer beschützen können. Wie soll das nur weiter gehen?“

Am selben Abend saß Scorpius grübelnd vor dem knisternden Kamin im Hufflepuff-Gemeinschaftsraum. Connor und Violetta lernten in der Bibliothek, da sie sich dort um einiges besser konzentrieren konnten, denn in den Abendstunden erreichte der Lautstärkepegel im Gemeinschaftsraum doch ein beträchtliches Maß. Scorpius hatte nur gemeint, dass er für Hausaufgaben momentan keinen Kopf hatte und er außerdem nicht erpicht darauf war, den älteren Slytherinschülern über den Weg zu laufen. Da er auch die letzten Tage abends oft nicht mehr auf die Korridore hinausgegangen war, hatten Connor und Violetta seine Entscheidung ohne Widerworte akzeptiert. Ihre Blicke hatte Scorp dennoch gespürt. Er wusste, dass sie sich um ihn sorgten. Genau deshalb hatte er ihnen auch nichts von den Übergriffen der Slytherins von heute erzählt.

Er seufzte tief und starrte ins Feuer. Unschlüssig dachte er darüber nach, ob er seinem Vater davon berichten sollte... immerhin hatten sie munter darüber geplaudert, ihre 'Belohnung' erhalten zu haben... doch nützen würde es eh nichts... denn sie hatten ja einfach nichts gegen diese Widerlinge in der Hand! Und wahrscheinlich würde seine Mutter ihn dann wirklich von Hogwarts wegholen und das wollte er nicht, auch, wenn er in den letzten zwei Wochen oft darüber nachgedacht hatte, wie es wohl sein würde, auf eine Schule zu gehen, wo er einfach nur ein Junge wie jeder andere war...

„Hey, Kurzer. Was bedrückt dich?“ Erschrocken zuckte Scorp zusammen und schaute von den Flammen auf- direkt in die Augen von Grace. „Ach...“, er zögerte und spürte, wie er errötete. Gott sei Dank schien es nicht sehr stark zu sein. Zudem spendete das Feuer nur gedämpftes Licht, sodass es Grace kaum auffallen dürfte- hoffentlich. „Was 'ach'? Hör zu, ich habe mitbekommen, dass du von solch komischen Magenkrämpfen geplagt wirst... das spricht sich schon in der ganzen Schule herum... und offenbar geschieht das nur in den Stunden, in denen du mit den Slytherins Unterricht hast... ich weiß, du bist ein aufgewecktes Kerlchen, deswegen dürfte dir wie uns allen klar sein, dass da was faul ist, oder?“ Scorpius nickte.

„Die Krämpfe kommen von Greengrass... der Fluch kann nur von ihm wieder rückgängig gemacht werden... und drei Slytherins aus der fünften und sechsten Klasse werden von meinem Großvater dafür bezahlt, mir das Leben schwer zu machen... wobei einer, glaube ich, ausgestiegen ist.“ „Bei Merlins Zahnlücke, wenn du das weißt, wieso gehst du dann nicht zu einem Lehrer?!“, fragte Grace fassungslos. „Professor McGonagall und Professor Goldstein wissen doch Bescheid... zumindest, was die Älteren betrifft... doch es steht Aussage gegen Aussage. Ich habe keine Beweise. Heute war auch niemand da, der gesehen hatte, wie sie mir die Nase gebrochen hatten... oder wie sie meiner Eule einen Schockzauber verpasst hatten... Dr. Sheffield glaubt mir natürlich auch... doch bei solch schwerwiegenden Verstößen lügen die lieber kalt, statt alles zuzugeben, wie es Chris und Ray damals getan hatten...sie haben sogar unechte Alibis, wahrscheinlich haben sie den Zeugen einen Teil der ?Belohnung' dafür versprochen...“, Scorpius stockte. „Seit zwei Wochen suchen mich diese Saftsäcke schon auf und sie sind schlimmer, als alle Mobbingattacken, die ich bisher überstehen musste, zusammen! Aber was kann ich schon tun?!“

Grace blickte ihn nachdenklich an und mit ihrem intensiven Blick brachte sie Scorp's in seinem Bauch lebende Schmetterlinge zum Schweben. „Geh doch noch einmal zu Professor Robards... und rede mit ihm darüber... er ist raffiniert, dem fällt bestimmt was ein. Mir hatte er damals auch bei einer überaus wichtigen Angelegenheit helfen können.“ „Was für eine Angelegenheit?“, fragte Scorpius neugierig nach, ehe er darüber nachdachte. „Entschuldige“, setzte er sofort dahinter, „vielleicht willst du ja gar nicht darüber reden... schon gar nicht mit mir.“ Grace Mundwinkel zuckten. „Ich sag dir was: wenn du zu Professor Robards gehst und euch sein Plan, den er gewiss aushecken kann, gelingt... dann erzähle ich dir davon. Immerhin hast du dich mir auch anvertraut.“ Sie zwinkerte ihm zu. Scorpius lächelte schwach zurück. „Aber wenn ich mich jetzt alleine auf den Weg mache, verarbeiten die mich bestimmt zu Brei“, gab er zu bedenken.

Grace hob die Schultern: „Wenn es nur das ist...“ Sie blickte zu einer kleinen Jungengruppe hinüber und pfiff kurz auf zwei Fingern. Einige der Jungen hoben den Kopf, Joseph Sherman gehörte auch zu ihnen. Genau ihn sprach Grace an. „Joseph, kannst du mir und Scorpius einen Gefallen tun und ihn zu Professor Robards begleiten?“ „Logisch“, der Kapitän der Hufflepuffmannschaft kam mit zügigen Schritten zu ihnen hinüber. „Slytherins, hm?“, versicherte er sich leise, als er bei ihnen war und Grace nickte. „Hmpf. Die sind eine richtige Plage! Okay, Scorp, folge mir. Ich bringe dich sicher zu Professor Robards und begleite dich danach auch zurück, wenn du möchtest.“ Scorpius strahlte ihn und Grace an. „Tausend Dank!“

„Scorpius? Joseph?“, überrascht schaute der Verwandlungslehrer von einem zum anderen. Er trug bereits seinen Morgenmantel und Scorpius fand es plötzlich sehr taktlos von sich, einfach so zu einer so späten Uhrzeit bei Robards aufzutauchen. Es war zwar noch nicht einmal neun, aber dennoch rechneten die Lehrer nicht mehr damit, von Schülern besucht zu werden, was Robards Outfit eindeutig bestätigte. „Was führt Sie zu mir?“, wollte Besagter wissen. Joseph legte Scorpius mit ernster Miene eine Hand auf die Schulter. „Er muss dringend mit Ihnen reden, Sir.“ „In Ordnung, gut“, Professor Robards Stimme war ruhig. Er sah dem Erstklässler einen Moment ins Gesicht und trat beiseite, „komm rein, Scorpius.“

Scorp warf Joseph einen fragenden Blick zu, doch dieser schüttelte den Kopf. „Ich warte hier“, sagte er schlicht. Der jüngste Malfoy hauchte dem Siebtklässler noch rasch ein „Danke“ zu, dann war er schon hinter der Tür des Lehrers verschwunden. „Ich höre?“, der Professor goss ihnen beiden Tee ein und bedeutete Scorp, sich zu setzen. Dieser ergriff nach kurzem Unbehagen das Wort. Die Sache war schnell erzählt. Das Gesicht seines Gegenübers verdunkelte sich bei den Schilderungen des Erstklässlers immer mehr.

„Dass Greengrass etwas mit Ihren Magenkrämpfen zu tun hat, habe ich mir schon gedacht“, meinte er, nachdem sie beide eine Weile schweigsam dagesessen hatten. „Dass er auch noch zu denjenigen gehört, die sich für ihre Straftaten dir gegenüber bezahlen lassen, noch dazu von deinem eigenen Großvater, setzt dem noch die Krone auf... aber ich habe da schon eine Idee, wie wir sie überführen können...“ "Wirklich?", hoffnungsvoll blickte Scorpius seinen Verwandlungslehrer an. „Oh ja“, Stephen Robards lächelte. Es war ein grimmiges, gönnerhaftes Lächeln. „ Die Gerechtigkeit ist bisher ein bisschen zu kurz gekommen, nicht wahr? Als dein Verteidiger wird es an der Zeit, dass ich den ersten Zeugen aufrufe... wenn du so willst... und einen weiteren werden wir auch gar nicht benötigen... ja, ich werde meinem lieben Freund gleich schreiben... und sobald ein Termin gefunden ist, werde ich dich, deine Freunde sowie die beschuldigten Slytherins... nun ja, quasi vorladen. Dann wird das Ganze hoffentlich zügig ein Ende haben. Ich hoffe, solange kannst du noch durchhalten?“

Scorpius nickte. Er war von Hoffnung und Zuversicht erfüllt. „Oh ja, Sir. Nun, wo ich weiß, dass sie ihre gerechte Strafe erhalten, werde ich ihnen sogar noch ins Gesicht lächeln können, wenn sie mir das nächste Mal auflauern...“ Er erhob sich und atmete erleichtert durch. Wer hätte gedacht, dass ein Gespräch mit seinem Lieblingslehrer dermaßen viel bewirken würde? Er schaute auf, Professor Robards ins Gesicht. „Ich danke Ihnen.“ „Nicht doch.“, der Professor gab Scorp die Hand. „Es war sehr mutig von dir, dich einem weiteren Lehrer anzuvertrauen. Ich denke, nun kannst du beruhigt schlafen?“ „Gewiss, Sir. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Scorpius.“ Scorp lief hinüber zur Tür. Dabei spürte er den nachdenklichen Blick seines Lehrers im Rücken und dieses Gefühl bestärkte ihn. Endlich jemand, der ihm wirklich half!

TBC

*Stomachus exentare: Ich habe die lateinischen Begriffe in einem Online-Wörterbuch nachgeschlagen und hoffe, es ist so korrekt genug, um als Zauberspruch/Fluch wirken zu können xP.

Sooo, das erste Kapitel, bei dem ihr mal etwas mehr von Oliver erfahren habt… seine Eltern ähneln den von Scorpius und Violetta wohl doch nicht so… (das Vermögen mal ausgenommen ;)). Natürlich lieben sie ihn trotzdem. Aber ihnen fehlt halt die Zeit. Jedenfalls konntet ihr euch jetzt ein Bild von Olivers Eltern machen und vielleicht sogar ein bisschen von seinem Leben vor Hogwarts^^. Hat es euch gefallen?

Ich habe etwas gebraucht, um auf den Titel zu kommen. Dennoch finde ich ihn ziemlich passend. Wollen wir doch mal sehen, ob Lorina, Sophie und Rike damit aufhören, Colleen zu ärgern, wenn diese sich mit Serina anfreundet. Und was Professor Robards sich da wohl ausgedacht hat?

Nun, bereits im nächsten Chap erfahrt ihr es! Bis dahin freue ich mich über jede Rückmeldung! Auch die Schwarzleser können sich gerne mal zu Wort melden, ich würde mit Freuden wissen, wer denn so dabei ist von diesen 32 Benutzern, die meine Fanfiction abonniert haben.

Viele Grüße & bis bald
Eure Schwesterherz


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
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