Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Scorp's Feingefühl
von Schwesterherz
Wow :o So viele Kommis! Ihr seid spitze! :)
zu meiner Entscheidung bezüglich der Häuserauswahl: Ich habe beinahe eine ganze Woche darüber nachgegrübelt, welches Haus denn nun am Besten zu meinem Scorpius passt. Letzten endes ist es dann Hufflepuff geworden und ich bin im Nachhinein sehr zufrieden mit dieser Wahl! Und es freut mich, dass Scorp als Hufflepuff auch bei euch so einen guten Anklang findet! :)
@HarryundGinny: So eine aufmerksame Leserin! Vielen Dank für deinen Hinweis, ich habe Ryans Nachnamen gleich verbessert! Er soll Cresswell heißen ^^. Klasse, dass dir Scorp, Vi und Connor gefallen, es macht mir auch großen Spaß, ihr erstes Jahr zu beschreiben:). Draco's Antwort erfährst du bald(nicht hier ;)), aber ob sie dich zufrieden stimmen wird..xD. Und Mobbing kannst du dazu jetzt glaub ich noch nicht sagen... die Betonung ruht auf 'jetzt'! ;) Vielen Dank für die Kommis! :)
@Chellie.: Und wieder so ein langes Kommentar! Nur beim neuesten kamst du wohl noch nicht hinterher, was? :D Du hast meine Beweggründe, weswegen Scorp in Hufflepuff gelandet ist, wunderbar aufgegriffen! ;) Ja, Jessica Baker ist eine doofe Kuh! :D Bis die Schüler Scorp akzeptieren, muss noch so einiges geschehen -.-. Ryan... zu ihm sag ich erst einmal nix! :D Greengrass kommt in diesem Kap zwar nicht vor, aber im letzten hatte er ja seinen kleinen Auftritt^^. Ja, genau diese Sache, dass Al alles hat, wollte ich mit Scorp's kleiner Eifersuchtsattacke einmal verdeutlichen! Viel Spaß beim neuen Chap! (Und ja, ich war schnell dieses Mal! :D).
@klothhilde: Vielen Dank für dein Lob! :) Ja, Scorp in Hufflepuff- eine willkommene Abwechslung! :D Aber hallo, natürlich wussten die beiden Gryffindors, dass Fluffy in dem Raum ist, andernfalls hätten sie die drei Hufflepuffs ja auch in einem nahe gelegendem Klassenzimmer einsperren können, oder nicht? :D Allerdings hatten sie wohl nicht damit gerechnet, dass die Tür so morsch ist xD.
@Kati89: Vielen Dank, ich bemühe mich! :)
@Readingrat: Danke für dein Lob! :) Was mit Fluffy ist, erfährst du hier! ;) Willkommen! :)
@mia.winchester: meine Güte, was für ein Monsterkommi! :O Spitze, ich hab mich riesig gefreut! Und dann noch so viel Lob *erröt* ich bin begeistert, einen neuen Fan in dir gewonnen zu haben, der auch noch so Feuer und Flamme ist! :D Wahnsinn! :) Ich hoffe, ich kann dieses Niveau halten und dass du auch weiterhin mit meinen Charakteren zufrieden bist! ;) Haha, Connor ist mir auch sofort sympathisch gewesen :P Und Greengrass kann ich nicht leiden, aber wer böse Jungs mag, der wird an ihm wohl echt seine Freude haben :D. Ja, einer der Gründe- abgesehen davon, dass Scorp am Besten in das Haus gepasst hat- war auch, dass Hufflepuff in den Büchern immer so im Hintergrund mitlief und nur Cedric mal ein bisschen mehr Hufflepuff eingebracht hatte :D. Die Beziehung zwischen Scorp und Draco wird noch auf eine harte Probe gestellt, denn Scorp hat noch nicht begriffen, was es wirklich heißt, einen Todesser als Vater zu haben... natürlich werden Al, Rose und auch James hin und wieder auftauchen, aber Scorpius enge Freunde werden immer Vi und Connor sein;). Allerdings wird er später trotzdem näheren Kontakt zu Al haben- du wirst es ja sehen- oder eher lesen :D. Ich werd versuchen, deinen Tipp zu befolgen. Vielen Dank für all dieses motivierende Lob! Und viiieeeel Spaß beim neuen Chapter! Willkommen, meine Liebe! :)
@Phoebe Lily Potter: Herzlichen Dank! Hier ist das neue schon, ihr hattet Glück :P.
@:) Ginny: Hey, willkommen & vielen Dank! :) Ja, es stimmt, dass Scorpius in fast allen FF's entweder eng mit Al befreundet ist oder ihn verabscheut. In dieser FF war mir von Anfang an klar, dass er zwar Kontakt mit Al haben wird, aber dass seine engen Freunde andere sein werden ;). Ja, die Länge der Kapitel spielt sich um und bei immer so bei 5 Seiten ein :D. Ja, die Gryffindors wussten von Fluffy ;). Und nun erfährst du ja, ob Scorp und die anderen gerettet werden! Viel Vergnügen :)
Da seht ihr's Kommi's schreiben lohnt sich, ich wurde so beflügelt, dass ich nun schon ein neues Chap präsentieren kann! Also, Vorhang auf für:
Kapitel 6
Scorp's Feingefühl
-Scorpius-
„Alohomora! “ Die Tür, an die sie sich pressten, sprengte auf und sie stolperten rücklings heraus. „Mach zu, mach zu, mach zu!“, wies Violetta den fremden Helfer kopflos an, ohne ihn anzublicken, denn nach der Düsternis kam ihnen das Tageslicht blendend hell vor. Wenige Sekunden darauf war die Tür wieder verschlossen. „Das war knapp!“, keuchte Connor. Der Angstschweiß rann ihm von der Stirn. „D-danke!“, japste Scorpius und sah den Jungen, der ihnen zur Hilfe geeilt war, an. Es war Louis.
„Was hattet ihr dort zu suchen, um Himmels willen?!“, fuhr er sie an. Fassungslos sah er ihnen zu, wie sie ihre Klamotten von Spinnweben und Schmutz befreiten. „Wir wurden von zwei Jungs hergeführt, die meinten, hier wäre das Klassenzimmer für Zauberkunst. Sie waren in Gryffindor.“, erklärte Violetta mit Schnappatmung. „James war das nicht, so verrückt ist selbst er nicht... hm, hatte der eine blonde Haare mit hochgegelten Spikes und der andere braune, die ihm bis zu den Schultern reichten?“ „Jaah!“, riefen die Drei wie aus einem Munde.
„Deswegen waren sie also so merkwürdig drauf! Na warte, wenn ich die erwische! Die können froh sein, wenn sie nicht von der Schule fliegen!“ „Ich verstehe nicht, wie sie zu so etwas im Stande sein konnten!“, empörte sich Violetta. „Vermutlich hatten sie die morsche Holztür nicht eingeplant.“, erwiderte Louis schlicht. „Jetzt kommt erst einmal mit in die Große Halle, ihr müsst ja furchtbaren Hunger haben!“ „Ja, haben wir!“, jammerte Connor und ignorierte Violettas perplexen Blick. „Wir sind gerade knapp einem dreiköpfigem Ungeheuer von Hund entkommen und du denkst schon wieder ans Essen?“, fragte sie verstört. „Ich hab die ganze Zeit ans Essen gedacht.“, korrigierte Connor sie. Sprachlos schüttelte sie den Kopf. Scorpius konnte sich, trotz der abstrusen Situation, das Grinsen nicht verkneifen.
Louis erzählte auf dem Weg zurück, dass der Hund Fluffy heißen würde. Er gehörte Hagrid und lebte für gewöhnlich im Verbotenen Wald, jedoch musste Hagrid eine schwere Verletzung an ihm heilen, weswegen er vorübergehend in diesen Raum untergebracht war. Louis wusste nur wegen seinem Cousin James davon, der alle möglichen Geheimnisse von Hogwarts kannte, obwohl er erst, wie Louis und Fred Weasley, in der dritten Klasse war. Doch auch die Fünftklässler, die die Erstklässler eingesperrt hatten, spürten gerne Geheimnisse auf. „So müssen auch Chris und Ray davon erfahren haben.“, endete Louis.
„Verflixt! Wir hatten so verdammtes Glück! Aber warum war die Tür nicht verschlossen, wenn es so gefährlich ist, dort hinzukommen?“, wollte Violetta wissen. „Eigentlich sollten sie verschlossen sein. Also, von Anfang an, nicht erst, wenn man drin ist. Habt ihr vielleicht bemerkt, dass einer der beiden Jungs kurz mit dem Zauberstab gezuckt hat?“ „Nein. Außerdem hätten sie dazu doch einen Spruch sagen müssen, oder?“, meinte Scorpius. „Nicht unbedingt. Es gibt auch unausgesprochene Zauber und ich traue diesen Typen so langsam alles zu!“
Louis drehte sich vor der großen Halle noch einmal zu ihnen um. „Falls ihr mal wieder in Dunkelheit warten müsst, oder ihr aus anderen Gründen mehr Licht braucht, dann tut folgendes…“, er hob seinen Zauberstab und murmelte: „Lumos!“ Sofort leuchtete seine Spitze auf.
„Cool!“, entfuhr es Connor. „Probiert es mal. Es ist ein simpler Zauber… ihr hättet ihn heute in Zauberkunst gehabt, also ist es nur gut, wenn ich ihn euch zeige.“ Scorpius holte seinen Zauberstab ebenfalls hervor und sagte laut und deutlich: „Lumos! Es klappt!“ „Gut so.“, Louis lächelte. „Also, ihr Drei, ich muss jetzt noch zu Wahrsagen…“, er verdrehte die Augen, „aber wenn ich zurückkehre, gehen wir zu McGonagall. Chris und Ray dürfen nicht einfach so davonkommen!“ „Okay.“ Louis wuselte von dannen und Connor ging den anderen Beiden voran zum Hufflepufftisch, um endlich zum Mittagessen zu kommen. Er schien die ganze Geschichte ungewöhnlich schnell verkraftet zu haben, während Violetta noch immer darüber grübelte.
„Warum haben die das nur getan?“, grummelte sie vor sich hin. „Das fragst du noch?“, antwortete Scorpius verdrießlich, als sie sich neben Conner setzten, „ich bin mir ziemlich sicher, dass es wegen mir war. Ich sollte in Slytherin sein, weißt du nicht mehr? Aufgrund meines Nachnamens und einigen schlechten Verbindungen mit diesem.“ „Völlsch bescheurt!“, schlemmerte Conner. Er spachtelte das Mittagessen in sich hinein, als hätte er seit Tagen gefastet, während Scorp keinen einzigen Bissen anrühren konnte. Das ungewollte Abenteuer und dessen Hintergründe lagen ihm schwer im Magen, fast, als hätte er einen Backstein verschluckt. „Tja, ihr seid so ziemlich die Einzigen, die mich deswegen nicht verurteilen, oder Vorurteile haben!“, stellte Scorpius schroff fest. „Ohne euch wäre ich aufgeschmissen, echt.“ „Hör bloß auf.“, erwiderte Conner, dessen Gesicht die Farbe einer reifen Tomate angenommen hatte.
„Ich habe mir nie wirklich meine Meinung aus anderer Leute Erzählungen gebildet. Du bist total in Ordnung und wenn die das nicht schnallen, ist das nicht dein Problem!“ „Wenn man bedenkt, dass sie uns dem Hund gerade auf einem Silbertablett vorgelegt haben, dann ist das schon mein Problem.“, widersprach Scorpius ehrlich. „Hmm“, seufzte Violetta, „ach, das wird schon. Es ist dein erster Tag hier, was hattest du erwartet?“ 'Nicht das!', erwiderte Scorp in Gedanken. Violetta wandte sich mit genervter Miene Connor zu und fauchte: „Bist du endlich fertig?!“ Der Angesprochene aß gerade genüsslich seinen dritten Teller. „Ja ja…“, murrte er. „Gut- ich wollte eigentlich noch in den Gemeinschaftsraum, anstatt in der Pause nur hier zu sitzen.“, gab sie bissig zurück.
Scorpius hob beide Augenbrauen. „Jetzt sei mal nicht immer so schnippisch zu ihm, sonst denkt er noch, du wärst ne ewig mies gelaunte, alte Kröte.“ „Denk ich jetzt schon...“, murmelte Connor, woraufhin Violetta ihn empört anstarrte, doch bevor sie etwas entgegnen konnte, zuckte Scorp mit den Schultern und sagte: „Du hast es selbst verursacht!“ Sie seufzte. „Du hast ja Recht... `tschuldige, Connor, normalerweise bin ich nicht so...“, sie hielt inne, scheinbar, um das passende Adjektiv zu finden. „Zickig?“, schlug Connor mit einem schiefen Grinsen vor. „Zickig“, bestätigte sie mit einem Nicken und deutete dann auf eine Stelle an ihrem Kinn. „Dir hängt da ne Nudel!“
Zaubertränke war eine einzige Katastrophe. Scorpius war mitunter am meisten auf diesen Unterricht gespannt gewesen, doch offenbar waren seine Fähigkeiten in dem Bereich absolut nicht auf Lager. Kurz vor dem Ende der Stunde flog ihm der Kessel um die Ohren- sie hatten einen Trank gegen Schnupfen herstellen sollen. Gegen Schnupfen! Es war lächerlich und alle seine Mitschüler- mit Ausnahme Vi und Connor- lachten ihn aus, selbst die Hufflepuffs nahmen keine Rücksicht auf ihn und verbargen ihre Schadenfreude nicht (was sie bei Simon Grantham gemacht hatten, als dessen knallorangener Zaubertrank übergekocht war und Löcher in seine Schuhe gebrannt hatte- falls bei ihnen da überhaupt Schadenfreude existiert hatte, was Scorpius bezweifelte- es machte eher den Eindruck, dass die Dachse sich das nur für ihn aufzusparen schienen- offensichtlich waren sie wirklich von Zweifel geprägt, denn typisch für das Haus war das nun wirklich nicht).
Rußgeschwärzt und bis zu seinem Lebensende gedemütigt, verließ Scorpius beim Klingelgong das Klassenzimmer. Connor und Violetta schlossen rasch zu ihm auf. „Mann, ich mache mir echt Sorgen, ob du die ZAGs im fünften Schuljahr schaffst“, witzelte Connor und warf sich mit einer Kopfbewegung den Pony aus den Augen. Violetta trat ihm auf den Fuß. „Autsch!“ „Taktgefühl ist für dich wohl ein Fremdwort, was?“, meckerte sie. „Kommt das nicht aus dem Lateinischen?“, erwiderte Connor unüberhörbar ironisch. Deprimiert ließ Scorpius sich von der Menge mitreißen. „Er hat doch Recht“, murmelte er, „wie soll ich die ZAGs schaffen, wenn mir nicht mal der einfachste Zaubertrank gelingen will?“ Frustriert fuhr er sich durchs hellblonde Haar.
„Nun mal Kopf hoch, Scorp!“, versuchte Violetta ihn aufzumuntern, „nur, weil du die falsche Essenz hinzugetan hattest und deswegen dein Kessel in die Luft geflogen war, heißt das noch lange nicht, dass du ein schlechter Zauberer bist! Schau dir Professor Longbottom an! Der war in seiner Schulzeit auch echt nicht gut in dem Fach und jetzt geht er in seinem Job nahezu auf! Außerdem ist unser Lehrer in Zaubertränke ja wohl total verkorkst! Erst einmal quatschte er uns mit Definitionen und Begriffen dicht, die keiner von uns wirklich verstehen konnte und dann teilte er einen Batzen Bögen aus, ohne auch nur einen Ton der Erklärung dazu abzuliefern! Und als ich nachgefragt habe, meinte er nur, es würde alles auf den Zetteln stehen und dass ich, wenn ich des Lesens mächtig wäre, wohl kaum Schwierigkeiten mit dem Trank haben dürfte. Das ist ja wohl die Höhe!“
Scorpius lieferte ein schlichtes Nicken ab. Er war noch immer bedrückt. Connor klatschte ihm eine Hand auf den Rücken und sagte enthusiastisch: „Warte doch erst einmal die Woche ab, dann sehen wir schon, dass du das Zeug dazu hast, ein großartiger Zauberer zu werden!“ „Nun, im Bereich der dunklen Künste vielleicht!“, sagte eine Stimme hinter ihnen. Sie wirbelten herum. Ray und Chris standen am Fuß der Marmortreppe- in der Schülermenge waren sie nahezu unsichtbar gewesen, weswegen die Drei sie nicht bemerkt hatten. Doch nun hatten sich die meisten verstreut und sie waren beinahe vollkommen alleine mit den Gryffindors.
Voller Abneigung stierten diese auf Scorpius und seine Begleiter hinab. „Nette Schönheitsmaske, Malfoy... wusste nicht, dass man das heute so trägt!“, grinste der Blondhaarige und Scorpius fuhr sich ärgerlich mit dem Ärmel über das rußgeschwärzte Gesicht, was das Zeug leider nur noch mehr verschmierte. „Mit euch haben wir sowieso noch ein Hühnchen zu rupfen!“, meldete sich Connor zu Wort, „was fällt euch eigentlich ein, uns einfach einzusperren und dann noch in unmittelbarer Nähe von so einem Vieh?“ „Frag doch ihn.“ Der Blonde mit den Igelstacheln, Scorpius vermutete, dass er Chris war, deutete mit einem Kopfnicken auf seine Wenigkeit. „Was hat er damit zu tun, hä?“, erwiderte Violetta angriffslustig.
„Er ist ein widerlicher Malfoy, verdammt!“, gab der mit den schulterlangen Haaren zurück, „ein dreckiger Nachfahre derer, die beinahe meine komplette Familie ausgelöscht hatten! Und in wenigen Jahren wird er die Schandtaten seiner Vorfahren wiederholen!“ „Moment mal!“, Violetta funkelte die Älteren zornig an, „nur, weil seine Vorfahren Todesser waren, könnt ihr doch nicht einfach Scorpius das Leben schwer machen! Was kann er denn dafür, dass sein Name in der Vergangenheit so oft mit der schwarzen Seite in Verbindung gebracht wurde?! Fakt ist, dass er und seine Eltern jetzt im 21 Jahrhundert nichts mehr mit den dunklen Künsten zu tun haben, Punkt! Und wenn ihr zu dämlich seid, um das zu erkennen, dann tut ihr mir wirklich Leid, und ich bin echt am Zweifeln, ob ihr in irgendeiner Weise Verstand besitzt!“ „Vi...!“, Scorpius Worte verloren sich. Er spürte tiefe Dankbarkeit für ihre Loyalität, doch beschimpfen ließen die Älteren sich bestimmt nicht. „Du wagst es, uns zu beleidigen, kleine Göre?!“, fauchte der Blonde und riss seinen Zauberstab aus der Seitentasche seines Umhangs. Scorpius zog seine beste Freundin schnell einen Schritt zurück.
„Violetta, ich danke dir wirklich, aber wir sollten jetzt McGonagall aufsuchen und ihr alles erzählen. So kommen die zu ihrer Strafe und wir kommen ohne Ärger davon!“ „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun, Malfoy!“, fauchte der mit den braunen Haaren und seine Augen verengten sich. „Ich tu's aber, Jungs.“ „Was denn, Dalton, Cooper, ihr bedroht Erstklässler? Und ich dachte, ihr könntet nicht noch tiefer sinken!“ Louis war am Treppenansatz aufgetaucht. „Halt dich da raus, Weasley!“, knurrte der Blondhaarige. „Nein, Cooper. Ihr lasst sie in Ruhe, verstanden? Ich denke, ihr habt bereits genug Ärger am Hals!“ Louis wandte sich an Scorpius und seine Begleiter: „Kommt, gehen wir. Ich habe McGonagall Bescheid gegeben, sie erwartet uns bereits.“ Scorp nickte. Als sie Louis folgten, spürte er die Blicke von Ray und Chris im Rücken.
Vor dem Wasserspeier, der das Büro der Schulleiterin bewachte, musterte Louis Scorpius rußbeschmutztes Gesicht und sagte: „So lass ich dich aber nicht da hoch! Ratzeputz!“ „Er glänzt wie neu!“, prustete Connor. Scorp fuhr sich verlegen durchs Haar. „Danke.“, murmelte er. Er wäre nur froh gewesen, wenn Chris und Ray ihn nicht so gesehen hätten. Louis lächelte ihm noch einmal aufmunternd zu und sagte deutlich zu dem Wasserspeier: „Animagi!“ Der Wächter gab wortlos die Wendeltreppe frei, welche Scorpius, Violetta und Connor bestiegen. „Ich warte unten auf euch!“, rief Louis, dann war sein blonder Haarschopf auch schon verschwunden. Kurz darauf fanden sich die Drei vor der Tür des Schulleiterbüros wieder. Scorpius atmete kurz tief durch und klopfte. Nachdem sie herein gebeten wurden, öffnete er die Tür.
„Ah, Mr. Malfoy, natürlich. Und die anderen Beiden haben Sie auch gleich mitgebracht! “, stellte McGonagall mit einem Blick fest. „Nun, setzten Sie sich, meine Herren. Und Sie natürlich auch, Miss Stevenson.“, wies sie sie dann an und mit einem Schlenker ihres Zauberstabs erschienen zwei Stühle in der Luft, die klappernd vor ihrem Schreibtisch neben dem schon vorhandenem Stuhl landeten. Zögerlich nahmen Scorpius, Violetta und Connor vor dem großen Schreibtisch platz. „Ich glaube, Sie haben den Rekord von James Potter und Sirius Black gebrochen, die mussten erst an ihrem dritten Schultag beim Schulleiter erscheinen...“, sie zog die Augenbrauen hoch. „Ähm- es ist aber nicht unsere Schuld!“, beteuerte Connor, der in ihrer Gegenwart einen unsicheren Eindruck machte. „Das weiß ich“, sagte McGonagall knapp, „ich brauche nur noch einmal Ihre Aussagen, um Mr. Dalton und Mr. Cooper angemessen zu bestrafen. Mr. Weasley erzählte mir, dass sie sie in dem Korridor eingesperrt hatten, der zu dem Raum führt, in dem Hagrid momentan... Fluffy...“, McGonagall verzog das Gesicht, „gesund pflegt. Stimmt das?“
Scorpius räusperte sich. Er fühlte sich beobachtet. Die ganzen Portraits der vergangenen Schulleiter hingen in diesem Zimmer und alle starrten sie auf ihn herab. Nicht gerade ein angenehmes Gefühl, von gemalten Augen betrachtet zu werden. „Ähm, ja das ist richtig.“, bestätigte er nach kurzem Zögern. „Und dieser Hund hat total verrückt gespielt und ist beinahe durch die Tür gebrochen!“, erzählte Violetta aufgebracht, „wenn Louis nicht rechtzeitig gekommen wäre...“, ihre Stimme verlor sich, aber allen war klar, was sie hatte sagen wollen. Sie erschauderte. „Der Hund hat sich durch die Tür gefressen?“, fragte McGonagall entsetzt. „Eh. Eher... geschlagen... mit seinen Pfoten.“, berichtigte Scorp die Direktorin. Fassungslos rückte diese ihre Brille zurecht. „Nun, dadurch ist das Vergehen der beiden Gryffindors etwas, das ich nicht akzeptieren kann. Sie hätten von diesem Vieh getötet werden können! Es-“ „-Professor, entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich weiß, weswegen sie das getan haben…“ Scorp biss sich auf die Unterlippe. Die Professorin durchbohrte ihn mit ihrem Blick. „Ich höre, Mr. Malfoy…und bin gespannt auf ihr psychologisches Urteil.“, erwiderte sie im kühl-spöttischem Ton und sah ihn auffordernd an.
Er räusperte sich kurz und erklärte: „Professor, eben hatten die Jungen und wir eine kleine Auseinandersetzung. Connor wollte wissen, weswegen sie uns eingesperrt hatten. Es stellte sich heraus, dass der eine fast seine komplette Familie durch Todesser verloren hatte. Lucius Malfoy war wohl auch dabei gewesen. “ „Das ist wahr“, sagte Professor McGonagall leise. „Mr. Daltons Mum war die Einzige Überlebende ihrer Familie gewesen. Keine leichte Vergangenheit, die Ray da hat...“ Sie seufzte. Scorp fuhr fort: „Wie dem auch sei, ich kann ihn verstehen. Er hat zwar einen großen Fehler gemacht, aber... war das seine Schuld?“ „Wie soll ich denn das auffassen, Mr. Malfoy? Natürlich war es seine Schuld!“, erwiderte die Direktorin bestimmt.
Scorpius fuhr sich durchs Haar. „Naja, er wurde doch von seinen Gefühlen beeinflusst, Professor. Ich meine, er ist ohne eine richtige Familie aufgewachsen, weil mein Großvater an dem Tod der diesen beteiligt war. Und jetzt ist ein Enkelkind desjenigen in Hogwarts, der ihm die Chance auf eine glückliche Familie verbaut hat. Und ich bin auch noch in dem Alter, in dem vielleicht auch sein Cousin oder so gewesen wäre, hätten die anderen Familienmitglieder nur den Krieg damals überlebt. Ich glaube, wenn ich in seiner Situation gewesen wäre, hätte ich nicht anders gehandelt. Da wäre viel zu viel Wut gewesen, als dass ich zu realistischem Denken fähig gewesen wäre. Rache. Das hätte im Vordergrund gestanden und nichts anderes.“
Die Schulleiterin musterte ihn inbrünstig durch ihre viereckigen Brillengläser. „Ihre Einstellung ehrt Sie, Mr. Malfoy, aber nichtsdestotrotz hätte doch zumindest Mr. Cooper seinen Kopf einschalten können!“ „Ich stimme mit Ihnen überein, dass diese ganze Aktion sehr dumm von den Beiden war und das Ganze auch hätte böse enden können... aber-“ „-Aber das mit der morschen Tür hatten sie sicherlich nicht geahnt.“, fiel Violetta ihm ins Wort. „Das sind Fünftklässler“, fügte Connor schlicht hinzu, „und auch noch Gryffindors. Soweit ich das im Kopf habe, überstürzen die gerne mal eine Entscheidung, ohne über Komplikationen nachzudenken, oder?“„Ich vermute, was Sie versuchen wollen, mir zu sagen ist, dass ich noch einmal Gnade walten lassen und weder Mr. Cooper, noch Mr. Dalton von der Schule verweisen soll.“, antwortete Professor McGonagall mit hochgezogenen Augenbrauen. Alle drei nickten. „Ich bitte Sie darum.“, fügte Scorpius bei. „Uns ist nichts geschehen, also... müssen Sie doch nicht aufs Ganze gehen, oder?“
„Echt mal, Scorpius, für nen Kerl besitzt du fast schon zu viel Feingefühl!“, rief Connor, als sie auf dem Weg nach unten waren. „Was soll das denn heißen?“, fragte Scorpius verstört. „Naja, erinnert mich irgendwie an ein Mädchen!“ Violetta lachte, als sie den entgeisterten Gesichtsausdruck ihres besten Freundes bemerkte. „Keine Sorge, so schlimm bist du nicht.“, beruhigte sie ihn. „Außerdem muss ich sagen, dass mir dieses Einfühlungsvermögen gefällt.“ „Wirklich?“, hakte er verwundert nach. „Ja“, sie grinste, „wie sonst hätte ich es all die Zeit mit dir aushalten sollen?“ Er schmunzelte. „Danke, Leute“, sagte er ernst und sah erst Violetta, dann den pummeligen Connor dankerfüllt an, „ich werde mich irgendwann einmal erkenntlich zeigen.“ „Wir erinnern dich daran!“, mahnte Connor und zwinkerte ihm zu. Violetta drückte Scorpius Hand. „Ich bin für dich da, das weißt du doch.“ Er blickte in ihr rehbraunes Augenpaar. „Ja“, sagte er, „das weiß ich.“
„Wie war's?“, empfing Louis sie, sobald sie die sich drehende Wendeltreppe hinter sich gelassen hatten. „Gut.“, antwortete Scorpius gelassen. „Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Ich meine, wie war euer Gespräch verlaufen?“ „Gut.“, wiederholte er. „Sie fliegen nicht, wenn du das meinst.“, fuhr Connor freimütig dazwischen. „Oh“, ein überraschter Ausdruck trat auf Louis hübsche Züge, „warum nicht?“ Violetta zog die Augenbrauen hoch: „Weil wir nicht tot sind.“ Auf Louis Blick hin zuckte Scorp die Schultern: „Ich hab ein gutes Wort für sie eingelegt und McGonagall ist darauf eingegangen.“ Connor hob beide Arme und sagte mit einem Seufzen: „Er hat einfach zu viel Feingefühl, verstehst du?“ „Ach so!“, Louis grinste und klopfte Scorpius auf die Schulter. „Ich würde mal sagen, für heute hast du deine gute Tat vollbracht.“ „Ja, das ist wirklich ein Vorteil“, sagte Violetta und strich sich ihr schwarzes, gelocktes Haar hinter die Ohren. „Weshalb?“, wollte Connor verständnislos wissen.
„Nun, es passt nicht gerade zu Scorpius momentanen, ungewollten, Image, dass er sich für zwei Gryffindors einsetzt, die ihm einen schlimmen Streich gespielt haben.“, erklärte sie und ein verschmitztes Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. „Das wird bestimmt schnell die Runde machen.“ „Hoffen wir's“, sagte Scorpius mit einem schiefen Grinsen. „Okay, wir sollten in den Unterricht zurückkehren.“, warf Louis ein. „Danke, dass du für uns geschwänzt hast, um uns zur Schulleiterin zu bringen.“, meinte Violetta an ihn gewandt, als sie sich in Bewegung setzten. „Kein Problem.“, erwiderte Louis und zwinkerte ihr zu. „Zaubereigeschichte lasse ich gern für euch sausen. Auch wenn Smith der Alptraum-Lehrer eines jeden Schülers ist!“ Er lachte ihnen zu und bog in einen anderen Korridor ein. „Verteidigung findet in der ersten Etage statt!“, rief er noch über seine Schulter hinweg, dann war er um eine Biegung verschwunden.
„Kommt“, sagte Violetta, „lasst uns zu Verteidigung gegen die dunklen Künste gehen. Ich hoffe nur, der Lehrer hat Verständnis dafür, dass wir erst noch zur Schulleiterin mussten!“ „Wir werden's ja sehen.“, meinte Connor desinteressiert. „Hey, Vi“, sagte Scorp, als sie ihren Weg fortsetzten, „du kannst deinen Kater doch Fluffy nennen!“ Sie sahen sich kurz an und brachen in ungestümes Gelächter aus.
TBC
Ich weiß, es ist nicht ganz so viel passiert aber dieses Gespräch hat nachwirkende Folgen, deswegen musste ich es etwas genauer ausschreiben! ;) Danke für all euer Feedback, ich freue mich über jede Rückmeldung! :) Ihr seid spitze, ich kann es nur wiederholen! <3
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Hermine hängt die Tweed-Röcke und Strickpullis von Oma in den Schrank und - darf ich es überhaupt aussprechen - trägt Jeans!
Emma Watson