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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Das wahre Geschenk des Lebens

von Schwesterherz

@Adamantia: Hey! Wow, eine Anmeldung, nur wegen meiner FF- das allein ist ja schon ein klasse Lob! Ich hab mich echt gefreut & es ist super, dass dir alles so gut gefällt. Ja, manchmal hat man den einen OC einfach ein bisschen lieber als den anderen ;). Also, herzlich Willkommen bei Harrypotter-xperts & viel Spaß beim folgenden Kapitel!:)

@mia.winchester: Hey:) Wow, wieder so ein hammer Lob, ich hab mich riesig gefreut! Ja, aber diese alltäglichen Themen fanden ganz allein ihren Weg in die Geschichte, ich musste gar nicht viel tunxD. Connor werden schon die Freundschaften zu Vi und Scorp helfen, das kann ich dir versichern :). Hm, ob deine Angst um Scorp berechtigt ist? Ein bisschen vielleicht. Ihm steht zumindest eine harte Zeit bevor, die ihm zu schaffen machen wird, auch, wenn er einen starken Charakter hat ;). Haha, es amüsiert mich wirklich, dass du Alex so klasse findest. Aber ihm würd's bestimmt gefallen! ;) Und ja, Alex ist wirklich ein blasiertes Arschloch :D. Ja, für Liebe sind sie vielleicht noch einen Ticken zu jung ;). Jedenfalls für was Ernstes. Alex und Vi sagst du? :D Das würde Scorp ihr vermutlich übel nehmen :D. Jedenfalls eine Zeit lang ^^. Oh, das mit der Kapitellänge ist natürlich auch nochmal ein prima Lob,dankeschön :). Wobei ich finde, dass 5 Seiten eher im Normalbereich liegen, aber das ist wohl Ansichtssache ^^. Ich wünsche dir beim folgenden Kapitel viel Vergnügen! :)

Kapitel 8

Das wahre Geschenk des Lebens


-Scorpius-

Scorpius hatte gehofft, mit dem (für ihn) ersten Schultag wäre der 'schlechte Start' vorbei, doch leider war dem noch lange nicht so. Alexander Greengrass war stinksauer und drohte Scorp bei ihrer nächsten Begegnung, ihm die ganze Sache heimzuzahlen. Hinzu kam, dass Scorpius Attacke auf seinen Cousin sich in Windeseile herum gesprochen hatte- dies und Chris und Rays Gerücht, wegen Scorp ungerecht bestraft worden zu sein, waren die Gründe, weswegen der jüngste Malfoy innerhalb kürzester Zeit radikal zum Außenseiter wurde.

Waren seine Mitschüler ganz zu Beginn schlichtweg misstrauisch gewesen, so begegnetem sie ihm jetzt beinahe alle ausnahmslos mit Abscheu und Boshaftigkeit. Der Jux mit seiner Vorführung am Ende der ersten Verteidigungsstunde verfolgte ihn von früh bis spät und in fast allen Fällen lachten die Schüler in jedes Mal aufs Neue aus. So waren die einzigen Lichtpunkte der restlichen Woche die Briefe von seiner Mum und seinen Muggelfreunden und das Auswahlspiel am Samstag, welches seine Laune etwas anhob.

Als er am Sonntagabend, nach der letzten Strafarbeit bei Professor Smith, in seinen Schlafsaal stürmte, fand er dort nur Connor vor. „Ich hasse es, ein Malfoy zu sein!“, platzte es aus Scorp heraus und Connor zuckte dermaßen zusammen, dass er sein Tintenfass umschmiss. „Oh, nein!“, stöhnte er. „Ich war gerade kurz davor, Dawlish Hausaufgabe zu beenden!“ Zerknirscht blickte Scorpius auf Connors überschwemmten Aufsatz. „Entschuldige“, sagte er und setzte sich betreten auf sein Bett, „ich suche in der Bibliothek nach einem Zauber, der dir hilft, das Pergament und dein Bettzeug zu säubern.“ Connor seufzte tief und gesellte sich an die Seite seines Kameraden.

„Schon gut.“ Er räusperte sich. „Ich verstehe deinen Wutausbruch. Ich habe das dreieinhalb Jahre lang durchstehen müssen. Du wirst für schuldig erklärt für etwas, für das du gar nichts kannst oder was du selbst schon an dir verachtest. Und wurde dieses Urteil erst einmal gefällt, ist die Chance, dass dir jemand zuhört, schier aussichtslos.“ „Du hörst mir zu“, erwiderte Scorp sogleich, „dafür wirst du von den anderen gemieden.“ „Ich würde eh nicht mit ihnen befreundet sein wollen“, stellte Connor klar, „sie alle sind Mitläufer, die das Denken anderen überlassen. Auf solche Freunde kann ich gut verzichten.“ „Auch wieder wahr“, meinte Scorpius und ein mattes Lächeln schlich sich über seine Lippen.

„Wo sind eigentlich Ryan und Simon?“, wollte Scorpius wissen. „Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht.“, gab Connor achselzuckend zurück. Scorpius runzelte nachdenklich die Stirn. „Simon hat solche Angst davor, hier keine Freunde zu finden, dass er lieber mit den falschen Leuten seine Freizeit verbringt. Man merkt an seinem Verhalten, wie Ryan ihn beeinflusst, doch ich wette, von allein ändert er trotzdem nichts daran.“ Connor strich sich den Pony aus den Augen: „Ist das so? Er hat Angst davor, keine Freunde zu finden?“ „Das hatte er mir am Anfang erzählt.“ „Oh. Und du hast Recht, Ryan ist ganz sicher nicht die vernünftige Gesellschaft für jemanden, wie Simon Grantham.“ Einige Augenblicke vergingen, die sie schweigend verbrachten.

„Ein paar Hoffnungsschimmer unter dem Haufen Mistkäfer gibt es doch“, sagte Scorpius plötzlich, „zum Beispiel Oliver Evans aus Ravenclaw. Er hatte seine erste Zugfahrt mit mir und Violetta zusammen verbracht und am Freitag in Kräuterkunde kein Problem damit gehabt, mit dir, Vi und mir eine Gruppe zu bilden.“ „Der besitzt auch zweifellos zu viel Intelligenz!“, stieß Connor prustend aus, „der würde niemals anderen das Denken überlassen, immerhin könnten sie ja Fehler begehen.“ „Offensichtlich“, nickte Scorpius düster. „Jedenfalls ist das für uns natürlich ein großer Vorteil.“, fügte Connor hinzu. „Rose, Albus und Louis hatten sich auch noch nie den Hänseleien angeschlossen“, überlegte Scorpius, „sie lassen mich einfach in Ruhe.“ „Hatten wohl alle eine gute Erziehung genossen“, antwortete Connor und grinste.

Sein Gegenüber seufzte: „Und praktisch alle anderen machen sich einen Spaß daraus, mir das Leben schwer zu machen. Deshalb hasse ich es, ein Malfoy zu sein! Hätte ich nicht irgendein anderer Schüler sein können? Mit einem unbedeutendem Namen und einer noch unbedeutenderen Vergangenheit? Nein, natürlich nicht.“ „Man kann sich seine Eltern leider nicht aussuchen.“, Connor erhob sich. „Kommst du mit, einen Zauber für meine Hausaufgaben finden?“ „Als ob ich mich drücken könnte!“, erwiderte Scorpius trocken und stand ebenfalls auf.

Am nächsten Nachmittag saßen Violetta, Connor und Scorpius im Gemeinschaftsraum, um ihre Hausaufgaben für Zauberkunst zu erledigen. Doch der junge Malfoy konnte sich nicht konzentrieren- ständig lagen die Blicke der anderen auf ihm und andauernd meinte er, seinen Nachnamen aus allen Ecken zuhören. Schließlich erhob er sich entnervt und packte seine Sachen zusammen. „Wir sehen uns später“, sagte er schlicht zu den beiden anderen und ließ den Gemeinschaftsraum hinter sich. Draußen auf Hogwarts Ländereien lief er unruhig umher. Sollte das jetzt das ganze Jahr lang so weiter gehen? Mit Ablehnung angestarrt werden, Getuschel hinter seinem Rücken, Hänseleien, wenn ihm ein Missgeschick im Unterricht widerfahren war? Gerade heute hatte er beim Brauen in Zaubertränke erneut einen Fehler gemacht, der seinen Trank zum Überlaufen gebracht hatte. Und die anderen hatten nicht lang gefackelt und begonnen, ihn 'den Katastrophenmischer' zu nennen. Scorp seufzte. So hatte er sich sein erstes Jahr auf Hogwarts sicher nicht vorgestellt...

„Guten Tag, Mr. Malfoy.“ Erschrocken sah Scorp auf und blickte Professor Robards ins Gesicht. „Hallo, Sir“, sagte er und konnte die Trübsinnigkeit in seiner Stimme nicht ganz verbannen. „Die Ländereien sind gut geeignet, um seinen Gedanken nachzuhängen, nicht wahr?“ Der Erstklässler zuckte die Schultern: „Schon.“ Sein Verwandlungslehrer schmunzelte: „Was meinen Sie, wollen wir eine Tasse Tee zusammen trinken?“ Scorpius wollte zuerst höflich ablehnen, doch irgendetwas im Blick seines Gegenübers ließ ihn antworten: „Okay, gerne.“

So begaben sie sich in den ersten Stock und der Lehrer schloss sein Büro auf und ließ den blonden Hufflepuff vorbei. „Pfefferminze?“, fragte er beiläufig. Scorp nickte und besah sich die Umgebung, während sein Lehrer einem Hogwarts-Hauselfen beauftragte, zwei Tassen Pfefferminztee zu beschaffen. Das Büro war nicht sehr groß, doch behaglich eingerichtet. In der hinteren Ecke des quadratischen Zimmers stand ein Schreibtisch mit einem gemütlichen Chefsessel dahinter. Auf dem Schreibtisch lagen lediglich ein paar unbenutzte Pergamente und die Rückseite eines Bilderrahmens war ebenso zu erkennen. Gegenüber dem Schreibtisch stand ein Bücherregal, was bis zum Anschlag gefüllt war. Genau zwischen Schreibtisch und Regal befand sich der Kamin, der gegenüber der Tür lag und vor dem der Professor den Tee bestellte. Und neben dem Regal befand sich ein kleiner, runder Holztisch mit zwei dazu passenden Stühlen und genau an jenen Tisch ließ Scorp sich nieder.

Kurz darauf stellte sein Verwandlungslehrer ihm eine dampfende Tasse Tee vor die Nase und setzte sich ihm gegenüber. „Ich habe mitbekommen, wie die anderen Schüler sich Ihnen gegenüber verhalten.“, begann er. Scorp räusperte sich und zuckte die Schultern: „Ich glaube, daran kann ich nicht viel ändern. Okay, Chris und Ray haben wirklich eine Lüge verbreitet- und mein Cousin hatte mich bereits den ganzen Tag provoziert, als ich ihn vor so vielen Leuten geschubst hatte- aber die würden wohl alles so hindrehen, dass ich als niederträchtig und arglistig gelte...“, Scorpius seufzte und fügte bitter hinzu: „Ich bin der Sohn eines Todessers, was also macht es für einen Unterschied, dass ich in einem Haus bin, das für Loyalität und Hilfsbereitschaft steht.“

„Ich kenne dieses Gefühl der Machtlosigkeit so gut- das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden. Ich verstehe, wie es in Ihnen aussieht.“ Skeptisch blickte der Erstklässler sein Gegenüber an. Dieser bemerkte, dass sein Schüler nicht überzeugt war und lächelte: „Sie glauben mir nicht? Hören Sie zu. Ich bin ein muggelstämmiger Zauberer, Mr. Malfoy. Und obwohl ich im Ministerium eine gute Karriere erlebt hatte, wurde ich in den Jahren 1997 und 1998 von beinahe allen verstoßen, ja später sogar gejagt, aufgrund der Muggelverfolgung des Zaubereiministeriums. Ich war gefasst worden und hatte beinahe alle Hoffnung aufgegeben- hilflos und unschuldig würde ich in Askaban zugrunde gehen, wie so viele andere, die ebenfalls in meiner Lage gewesen waren.“, der Professor stoppte und nippte nachdenklich an seinem Tee. Ergriffen wartete Scorpius darauf, dass er fortfahren würde.

Nach ein paar Minuten erzählte der Professor weiter: „Doch als ich und ein Angestellter des Ministeriums bereits unterwegs zum Gefängnis waren, konnte ich fliehen- dank meiner Freunde, die eine Rettungsaktion im Nebel vor der Haftanstalt geplant und durchgeführt hatten. Meine Freunde hatten mich davor bewahrt, elendig neben anderen, unschuldigen Muggelgeborenen zu hungern und zu frieren. Und nachdem der Krieg vorüber war und ich wieder unbehelligt und frei mein neues Leben aufbauen konnte, waren sie noch immer an meiner Seite.“ Stille breitete sich aus und die grünblauen Augen des Lehrers berührten Scorps seine. „Was ich Ihnen mit dieser Erfahrung sagen möchte, Mr. Malfoy, ist folgendes: Gegebenheiten und Umstände sind nie von Dauer und egal, welchen Zeitraum sie einnehmen, bis sie verschwinden, man kann sich glücklich schätzen, wenn man an seiner Seite wahre Freunde hat, die einen durch diesen Zeitraum und natürlich darüber hinaus begleiten. Freunde sind das wahre Geschenk des Lebens und mit ihnen können Sie jede Hürde meistern.“

Scorpius nickte verstehend und ein warmes Gefühl der Zufriedenheit und Glückseligkeit breitete sich in seinem Körper aus. Er hatte Violetta, die ihn seit Jahren kannte und die er mit Recht 'beste Freundin' nennen konnte. Und er hatte Connor, einen ehrlichen, sensiblen und unglaublich sympathischen Jungen, bei dem er bereits nach so kurzer Zeit beinahe dazu fähig war, ihn als 'Freund' zu bezeichnen. Mit diesen beiden war er tausendmal besser dran, als so manch anderer, selbst in solchen Situationen, wie es sie jetzt gab. „Ich danke Ihnen, Sir“, sagte er ehrlich und lächelte. Sein Gegenüber erwiderte die freundliche Geste. „Ich hoffe, ich konnte Ihnen etwas helfen.“ „Oh ja!“, erwiderte Scorp ernst, „das konnten sie gewiss.“

Durch die Geschichte seines Verwandlungslehres ermutigt, überstand Scorpius die restliche Woche relativ unbeschadet. Zwar kam es täglich vor, dass die anderen über ihn tuschelten, ihn auslachten und ausgrenzten, doch da Scorpius sich nur darauf konzentrierte, dass seine Freunde ihm beistanden, prallte der meiste Spott verhältnismäßig gut an ihm ab. Er hatte Violetta und Connor nur grob von dem Gespräch erzählt, denn er fand es beeindruckend, wie offen Professor Robards ihm gegenüber gewesen war und er wollte seinen Freunden nichts genaues erzählen, da er sonst das Gefühl gehabt hätte, das Vertrauen des Lehrers nicht verdient zu haben.

Der Unterricht bei Robards machte Scorpius auch am meisten Spaß. In Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte Professor Dawlish ständig ein Auge auf ihn, was unheimlich nervig war; andauernd meckerte er Scorpius an und hielt ihm bildlich gesprochen ein Spiegel vor, der Scorp all das zeigte, was er selbst am wenigsten an sich sehen mochte. In Zaubertränke musste Scorp sich eingestehen, dass er darin einfach eine Niete war. Irgendetwas lief immer schief; mit anderen Worten, mit dem Tag, an dem er einen absolut korrekten Trank brauen würde, hätte er das achte Weltwunder erschaffen. Geschichte der Zauberei entwickelte sich ebenfalls zu einem der Fächer, die er am wenigsten mochte. War Professor Smith in der ersten Stunde noch relativ neutral gewesen, so stach jetzt bei jedem Unterricht mehr hervor, dass er die Schüler, die er mochte, bevorzugte und andere wiederum vollkommen überging. Und seit dem Vorfall mit Alexander Greengrass gehörte Scorpius natürlich nicht zu den bevorzugten Schülern.

Die einzigen Fächer, die Scorpius- abgesehen von Verwandlung- noch gefielen, waren Zauberkunst und die Flugstunden. Zauberkunst wurde von einer asiatischen Frau namens Cho Chang unterrichtet. Ihre Stunden waren immer lehrreich, obwohl es anstrengend war, ihren begeisterten Ausschweifungen fortwährend gut zuzuhören. Und die Flugstunden waren einfach immer die Gelegenheit, all den Frust und den Ärger loszuwerden, der Scorp am Boden verfolgte. Außerdem war es jedes Mal herrlich mit anzusehen, wie Rose Weasley sich auf einem Besen anstellte. Ihr Lehrer Joey Jenkins war ein ehemaliger professioneller Quidditchspieler der Chudley Cannons und bei jeder Stunde darauf bedacht, dass sie bei der ganzen Aktion auch Spaß hatten. Er pochte auf ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler und wollte immer mit 'Joey', nie mit 'Professor' angesprochen werden.

In den Fächern Astronomie und Kräuterkunde war Scorpius eher unbegabt. Astronomie wurde ihnen von Professor Goldstein gelehrt, der zwar so alt wie Scorps Vater war, aber dennoch zehn Jahre jünger ausschaute und deswegen von fast allen Mädchen im Kurs mit bewundernden Blicken bedacht wurde (selbst Violetta schmachtete ihn heimlich an, womit Scorpius sie gerne aufzog, da sie diese Tatsache kontinuierlich abstritt). Professor Longbottom in Kräuterkunde war einer der beliebtesten Lehrer, aufgrund seiner Aufgeschlossenheit gegenüber den Schülern, doch Scorpius konnte trotzdem nicht begreifen, wie sich jemand so dermaßen für Pflanzen und anderes Wucherzeug interessieren konnte. Es war zwar manchmal ganz ansprechend, aber größtenteils eben nicht spannend.

Beim Frühstück am Morgen des 18 Septembers wurden Scorp, Violetta und Connor von einem Slytherin namens Jimmi Harper und dem Gryffindor James Potter abgelenkt, die in einen heftigen, verbalen Streit verfielen. Nachdem Professor Mayor den Streithähnen mit einer Woche Strafarbeiten gedroht hatte, wandten die Zwei sich wortlos den Rücken zu und nahmen wieder ihre Plätze ein. Scorpius wendete den Kopf und begegnete den moosgrünen Augen seines Cousins, der ihn hinterlistig angrinste und dann mit Tarek Payne die Große Halle verließ. Nichts Böses ahnend nahm der Blonde daraufhin einen großen Schluck Kakao- und erbrach sich umgehend in seine Müslischüssel. Violetta stieß einen spitzen Schrei aus und Connor fluchte ein lautes „Ach du Scheiße!“

Scorpius würgte und bemühte sich, seinen Mageninhalt bei sich zu behalten- doch dieser Versuch scheiterte kläglich, es war schier unmöglich, dem Drang standzuhalten. Inzwischen hatte er die Aufmerksamkeit der gesamten Schülerschaft inne und wünschte sich, einfach im Erdboden versinken zu können- noch nie war ihm etwas so hochgradig peinlich gewesen. „Miss Stevenson, bitte begleiten Sie Mr. Malfoy auf die Krankenstation.“, hörte er die besorgte Stimme von Professor Robards. „Ja, Sir.“ Violetta packte Scorpius am Arm und zog ihn hoch, ungeachtet dessen, dass dieser ihre Klamotten einsaute. „Ischnehhmpf“, versuchte er zu sagen, doch es nützte nichts. So machten sich beide unter den stummen aber eindeutig höhnischen Blicken der verbliebenen Schüler auf den Weg in die Krankenstation.

„Tja, da sind Sie eindeutig Opfer einer Kotzpastille geworden.“, erklärte Dr. Sheffield Scorpius, nachdem er ihm das Gegenstück des Auslösers injiziert hatte. „Ach, wirklich?“, erwiderte Scorpius matt, der sich, obwohl die Spuckerei ein Ende hatte, hundeelend fühlte. „Das war gewiss Alexander Greengrass!“, rief Violetta erregt, „der hatte dich noch so im Visier, ehe er die Halle verlassen hatte! Vermutlich war der ganze Streit von Potter und Harper ein Ablenkungsmanöver, um Greengrass freie Hand zu gewährleisten! Wann haben die endlich genug davon, dich zu ärgern?!“ „Ärgern? Wenn es dabei nur bleiben würde!“, erwiderte Scorpius ungehalten, „das war ja wohl verdammt noch mal die größte Demütigung, die ich je ertragen musste!“

„Tut mir wirklich Leid für Sie“, sagte Dr. Sheffield betroffen, „aber ohne Beweise können Sie natürlich gar nichts ausrichten.“ „Und die werde ich nicht bekommen, selbst, wenn jemand Greengrass gesehen hat, wie er mir etwas in den Becher geschmuggelt hatte, so würde derjenige ihn bestimmt nicht wegen mir verpfeifen!“, wütend fuhr Scorpius sich durch die Haare. „Immerhin geht es Ihnen jetzt wieder gut.“, versuchte der junge Krankenpfleger ihn aufzumuntern. „Die Frage ist nur: wie lange noch?“, murrte Scorp und erhob sich von dem Krankenbett. „Wir sollten jetzt zu Kräuterkunde gehen.“, meinte Violetta und er stimmte ihr zu. Sie verabschiedeten sich von Dr. Sheffield und verließen den Krankenflügel.

Scorpius und Violetta beeilten sich, zum Unterricht zu kommen. Ihr Lehrer begrüßte sie mit den Worten: „Ich habe gesehen, was geschehen ist. Schön, dass es Ihnen wieder gut geht, Mr. Malfoy. Gehen Sie mit Miss Stevenson zu Ihrer Gruppe hinüber und arbeiten Sie weiter- achten Sie auf die Säure, die die Pflanze mit ihren Drüsen verspritzt- das Zeug kann an Ihnen Lähmungserscheinungen verursachen, also tragen Sie die nötige Schutzkleidung!“ Nachdem die beiden Nachzügler sich Kittel, Handschuhe und Schutzbrillen übergezogen hatten, traten sie zu Connor und Oliver. Letzterer war schon eifrig am Arbeiten, unterbrach sich jedoch unmittelbar, als er Scorpius erblickte. „Hey, da hat der Krankenpfleger gute Arbeit geleistet!“ „Hat mir das Gegenmittel der Kotzpastille in den Schlund gestopft.“, brummte Scorp. „Meinst du, es war-“ „-Greengrass? Ja!“

Oliver seufzte: „Das hab ich befürchtet. Dieses Aas! Es kam mir von Anfang an verdächtig vor, dass Harper vor allen Lehrern einen offenen Konflikt auslöst!“ „Also war Potter nur Mittel zum Zweck?“, hakte Vi zweifelnd nach, „der tut seine Abneigung gegenüber Scorp auch jedem kund, ich glaube schon, dass er mitspielen würde- abgesehen davon, dass es doch ein genialer Streich wäre!“ „Deine Vorwürfe sind berechtigt, aber ich denke, dass Potters Hass auf Harper viel größer ist, als der auf Scorpius. Erst letzte Woche hatten die beiden ein dermaßen heftiges Duell ausgefochten, dass beide anschließend in den Krankenflügel mussten. Potter würde nie freiwillig mit Harper zusammen arbeiten. Und hatte er dich einmal öffentlich angefeindet?“, wollte Oliver an Scorp gewandt wissen.

„So richtig weder öffentlich noch hinter verschlossenen Türen... er wirft mir immer ablehnende Blicke zu und hin und wieder lacht er mich mit den anderen aus... keine Ahnung, ob er mit den Slytherins gemeinsame Sache machen würde, dazu kenn ich ihn zu wenig.“, antwortete Scorpius ehrlich. „Hmm“, murmelte Oliver. „Na gut, was geschehen ist, ist geschehen. Los, lasst uns weiter arbeiten, Professor Longbottom hat schon so warnend geschaut...“ So machte sich die Gruppe daran, die knallroten Früchte der magischen Pflanze zu ernten, welche als wichtige Zaubertrankzutat galten und Scorpius zwang sich, alles andere in die hinterste Ecke seines Kopfes zu verbannen (was angesichts der Tatsache, dass alle ihn spöttisch beobachteten, beinahe unmöglich war).

Als es gongte, stürmten die Schüler hinaus. „Geht schon vor“, sagte Scorpius, der noch seine Schutzkleidung von der Säure befreien musste. Die anderen sahen ihn skeptisch an. „Wirklich, ich komm schon klar.“, versicherte er und scheuchte sie hinaus. Zögernd ließen sie ihn allein zurück. Nachdem Scorp alles gesäubert und weggeräumt hatte, hastete er ins Schloss. Doch mitten im verlassenen Zauberkunstkorridor wurde ihm aus einem Seitengang blitzschnell ein Bein gestellt- mit einem Aufschrei stürzte er zu Boden. Wenige Sekunden darauf traf ihn ein Zauber im Kreuz. Jemand lachte und sagte: „Gut getroffen!“ Schwer atmend blickte Scorpius sich um und sah gerade noch drei große Jungen in roten Gewändern im Nebenflur verschwinden. Stöhnend richtete er sich auf. Was für einen Zauber sie auch verwendet hatten, er schien nicht gewirkt zu haben. Zumindest hatte er keine Schmerzen- jedenfalls keine, die nicht vom Sturz herrührten.

Scorpius sammelte seine Tasche auf und betrat das Zauberkunst-Klassenzimmer. „Nun aber, Scorpius“, mahnte Professor Chang ihn und er humpelte zu seinem Platz (was viele Gryffindors- und einige Hufflepuffs- amüsiert zur Kenntnis nahmen). Violetta blickte ihn besorgt an und er erzählte ihr flüsternd, was geschehen war. Er rieb sich die aufgescheuerten Handflächen, die unangenehm brannten, ebenso, wie sein zerschundenes Knie. „Vielleicht solltest du dich von Dr. Sheffield heilen lassen.“, überlegte Violetta. „Dann verpass ich zu viel von Zauberkunst!“, erwiderte Scorpius, „außerdem gehe ich nicht wegen jedem Mist in den Krankenflügel!“ „Wie du meinst!“, erwiderte Vi schnippisch und wandte sich ihren Unterlagen zu. „Dann beschwer dich auch nicht!“ „Mr. Malfoy, Miss Stevenson! Wären Sie so gütig und würden Ihr Privatgespräch bitte einstellen?“, unterbrach die Professorin sie frostig. „Entschuldigen Sie“, sagte Scorpius zerknirscht.

Nach dem Unterricht hatten sie eine Freistunde. Sie waren auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum und Scorpius erzählte Connor von den Gryffindors, die ihm aufgelauert waren, als sein Cousin und dessen Angehörige ihm in der Eingangshalle den Weg versperrten. „Das Showspiel von heut früh war ja das reinste Vergnügen, kam mir zu Ohren!“, Alexander grinste voller Hohn, „eine wahrlich spritzige Angelegenheit, was, Malfoy?“ „Ich weiß genau, dass du das getan hast, Greengrass! Genauso, wie du Nicolas verletzt hast!“ „Ach wirklich?“, der Slytherin trat dicht an ihn heran und fragte herausfordernd: „Kannst du das auch beweisen?“ Scorpius kochte vor Wut.

„Ich werde dir das heimzahlen, verlass dich drauf! Und-“ „-Zum Teufel-“, prustend wich Alex zurück, „-hast du dir hinterher nich den Mund gewaschen, Malfoy?! Stinkt ja, als hättest du zum Frühstück nen Berg Hippogreifkot gefrühstückt! Ist ja widerlich!“ Die Slytherins grölten, doch der Hufflepuff-Erstklässler runzelte die Stirn: „Was soll der Mist?“ „Baah!“, sein Cousin verzog das Gesicht, „zur Hölle, das hält ja kein Schwein aus! Ein Wunder, dass Stevenson und McGowan noch nicht aus den Latschen gekippt sind!“
Irritiert blickte Scorpius Genannte an. Zaghaft trat Connor näher und bat: „Sag mal was!“ „Spinn ich oder-“ „-Igitt!“, unterbrach Connor ihn und wich zurück, „der lügt nicht, du stinkst wirklich aus dem Mund, als hättest du sonst was gefuttert!“ „Von jetzt auf gleich, oder wie?!“, fauchte Scorpius über das Gelächter der Slytherins hinweg, die sich bogen und krümmten vor Lachen. „Scheint so.“

„Offensichtlich kannst du jetzt keinen Bogen mehr um die Krankenstation machen, es sei denn, du willst den ganzen Tag mit üblen Mundgeruch herum laufen.“, bemerkte Violetta. „Ich glaub, der Heini dort kann daran auch nichts mehr ändern- elende Verräter stinken von Natur aus!“, fuhr Alexander zynisch dazwischen. Scorpius zückte seinen Zauberstab, doch seine beste Freundin packte ihn am Arm. „Er ist es nicht wert- du willst dir doch nicht noch eine Woche Strafarbeiten aufhalsen, oder?“ Alexander grinste: „Hör auf sie, Malfoy! Du wärst ja doch zu feige!“ „Und das aus deinem Mund!“, erwiderte Scorpius scharf, „ohne deine Gefolgschaft würdest du schneller das Weite suchen, als ein gesunder Gilderoy Lockart!“ „Hört, hört! Ich wette, du würdest dich nicht trauen, es alleine mit mir aufzunehmen, oder?“ „Die Wette würdest du verlieren!“, spie Scorpius.

„Gut“, ein boshaftes Lächeln glitt über Greengrass Gesicht, „heute um Mitternacht in der Schulbibliothek, Malfoy?!“ Einen winzigen Moment zögerte Scorpius, doch dann antwortete er hitzig: „Ich werde da sein!“ „Ausgezeichnet! Ich freue mich darauf, dich in einer Papiertüte bei Dr. Sheffield abzuliefern!“ Mit einem letzten höhnischen Lacher wandte Alexander sich ab. „Sag mal, spinnst du!“, fauchte Violetta, kaum, dass sie im Gemeinschaftsraum (nach einem Abstecher zum Krankenpfleger) unter sich waren, „du wirst doch heute Nacht nicht wirklich in die Bibliothek gehen, um dich zu duellieren?“

„Ich werde nicht kneifen!“, erwiderte Scorpius grimmig, „falls er wirklich so viel Mumm hat und tatsächlich da sein wird und ich nicht dort bin, dann ist das die nächste Geschichte, die über mich herum geht!“ „Und wenn ihr beide dort seid und er dich wirklich verhext, was dann?“ „Vi, komm schon! Was bitte sollte er denn bewerkstelligen können, er ist genauso ein Erstklässler, wie wir es sind!“, erinnerte Scorpius sie augenrollend. „Ach, wirklich?“, Violetta schnaubte, „nun, ich bin gespannt, wie du Morgen aussehen wirst!“ Und mit einem letzten aufgebrachten Blick rauschte sie davon und knallte die Tür zu den Mädchenschlafsälen zu.

„Irgendwie hat sie Recht...“, murmelte Connor, „du bist doch gar nicht so ein draufgängerischer Typ, oder? Also, was soll's, lass Greengrass doch in der Bücherei verrotten!“
„Ich geb' zwar zu, dass da gerade mein Zorn mit mir durchgegangen ist...“, Scorpius seufzte, „aber ich stehe zu meinem Wort, selbst, wenn ich dieses einem Slytherin gegeben habe. Ich möchte nicht noch das letzte bisschen Würde verlieren, verstehst du? Das möchte ich ihm nicht auch noch gönnen.“ „Hm“, Connor strich sich den Pony aus den Augen, „kann ich nachvollziehen. Also, wann willst du losgehen? Ich glaube, dreißig Minuten vor Mitternacht müssten genügen, oder?“ Verwirrt blickte Scorpius sein Gegenüber an. „Wie, du willst mitkommen?“ „Greengrass ist garantiert zu feige, es alleine mit dir aufzunehmen, selbst, wenn ihr beide nur Erstklässler seid! Ich könnte dich gar nicht guten Gewissens alleine ziehen lassen, auch, wenn ich es wollen würde.“

Erleichtert lächelte Scorpius Connor an. „Danke!“ „Hey“, Connor erwiderte das Lächeln, „dafür sind Freunde doch da!“


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck