mit Lily ist kein vernünftiges Wort mehr zu reden. Sie freut sich wie verrückt auf dieses Hogwarts und drängelt immer, dass unsere Eltern endlich mit ihr in diese Winkelgasse fahren und ihre Schulsachen kaufen sollen. Ich tue natürlich so, als ob mich das alles gar nicht interessiert. Denn so einsam wie in diesen Sommerferien habe ich mich noch nie gefühlt. Früher haben wir da immer eine Menge zusammen gemacht, Lily und ich. Wir waren auf dem Spielplatz oder gingen im Fluss baden oder haben in unseren Zimmern alles Mögliche gespielt. Und jetzt gibt sich Lily kaum mehr mit mir ab, sondern ist dauernd nur noch mit diesem Jungen zusammen. Und da soll sie sich bloß nicht einbilden, dass ich neidisch auf sie bin. Schließlich habe ich auch meinen Stolz.
18. Juli 1971
Liebe Susan,
heute hat mich Lily zu meiner Überraschung gefragt, ob ich in die Winkelgasse mit-fahren möchte, und ich habe hoheitsvoll gesagt, dass ich es mir überlegen würde. Wahrscheinlich hat sie bloß ein schlechtes Gewissen, weil sie mich jetzt immer allein lässt und will wieder gutmachen. Aber diese Zauberwelt möchte ich doch gerne mal sehen. Schon der Name von diesem Pub - Tropfender Kessel - klingt spannend.
Ach, ich würde auch so gerne nach Hogwarts gehen! Auch wenn ich keine magischen Fähigkeiten habe. Aber vielleicht könnte man die dort ja kriegen. Nur habe ich leider keinen Brief von dieser Zauberschule bekommen.
25. Juli 1971
Liebe Susan,
allmählich frage ich mich, warum ich eigentlich so gar keinen Erfolg bei Jungen habe. Lily hat diesen Snape-Jungen, obwohl sie erst elf ist, und wen habe ich? Vielleicht liegt es ja daran, dass ich einen so langen Hals habe. Oder an meinen faden blonden Haaren. Obwohl, Vernon Dursley guckt immer so komisch, wenn er mich sieht, und vor den Ferien wollte er mich sogar zu einem Eis einladen. Aber ich habe abgelehnt, denn der ist mir nun wirklich viel zu dick.
30. Juli 1971
Liebe Susan,
mir ist eine großartige Idee gekommen! Ich werde einfach selbst nach Hogwarts schreiben und darum bitten, dass sie mich dort aufnehmen. Lily darf natürlich nichts davon erfahren, denn wenn es schiefgeht, lachen sie und dieser Junge bestimmt über mich. Die zwei trauen mir ja ohnehin keine magischen Fähigkeiten zu. Mir muss nur noch einfallen, wie ich an Lilys Brief rankomme wegen der Anschrift. Dann schreibe ich an den Schulleiter, diesen Professor Dumbledore. Dad und Mum wären zwar sicher traurig, wenn auch ich auf ein Internat ginge und von ihnen weg, aber das müßten sie schließlich einsehen, dass ich auch zaubern lernen will.
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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
