von Odo der Held
In den frühen Morgenstunden wurde Hermine von einem Geräusch geweckt, das von draußen vor ihrer Tür kam.
Hastig und um Ginny nicht zu wecken stand sie auf und schlich sich zur Tür.
Im Lumosschein erkannte sie, dass Snape vor ihrer Tür saß. Er sah total erschöpft aus.
Sie hockte sich schnell hin und überprüfte ihn. Er war körperlich gesund. Seine psychische Gesundheit war ein ganz anderer Punkt.
Als er sie sah murmelte er. „Miss Granger. Es tut mir leid. Habe ich Sie geweckt?“
„Nein“, log sie um ihn nicht schon wieder zur Verzweiflung zu bringen. „Warum sitzen Sie hier?“
„Sie schlafen nicht alleine und das Wichtigere: Ich rühre Sie eh nie wieder in meinem Leben an. Ich dachte, wenn ich Ihnen aber nah bin, geht es mir besser.“
„Haben Sie getrunken, Sir?“
„Ja.“
„Kommen Sie, ich bringe Sie auf ihr Zimmer.“
„Das geht wohl schlecht. Ich wiege bestimmt doppelt so viel wie Sie mit ihrer zierlichen Figur.“
„Na dann: Immobilus“. Severus bemerkte, dass er ein paar Zentimeter anfing zu schweben.
So bugsierte Hermine ihren Lehrer in sein Zimmer unter dem Dach und ließ ihn auf dem Bett nieder.
„Evanesca“, hexte sie kurzerhand und ihr Lehrer war nackt. Sie deckte ihn zu und wollte gehen, da fasste er sie sanft am Arm.
„Hermine“, er blickte sie zaghaft an.
„Ja?“
„Es tut mir so unsäglich leid.“
„Ich weiß, Sir. Und ich hoffe, das hört ganz schnell auf.“ Sie strich ihm sanft über die Stirn.
Er lächelte.
Aus einem Impuls heraus ging Hermine nicht. Sie setzte sich auf die Bettkante und sah ihn einfach an. Dann beugte sie sich zu seinen Lippen hinunter und küsste ihn sanft. Plötzlich hatte sie das Gefühl zu schweben. Er erwiderte ihren Kuss zaghaft und ihre Lippen spielten miteinander. Ihm entfuhr ein ganz leises Raunen. Dann fasste er hinter ihr Ohr und zog sie noch näher zu sich heran.
„Haben Sie keine Angst, ich bin nicht betrunken.“
„Ich weiß. Sie schmecken nicht sehr nach Alkohol. Sie schmecken…irgendwie gut.“
Er roch weich nach Gewürzen und Seife und er schmeckte nach Whiskey. Hermine küsste ihn wieder und versank in seinen köstlichen Lippen.
Lange, lange Zeit küssten sie sich. Hermine hatte sich neben ihn gelegt und er hatte sie mit zugedeckt.
„Ich schlafe gleich ein, Sir, wenn ich nicht aufpasse.“
„Mir macht das nichts. Schlafen Sie hier!“
„Aber die anderen…“
„Die sind mir völlig egal. Ich will nicht, dass Sie gehen.“
Nach einer Weile murmelte er: „Du schmeckst exquisit.“
Sie lachte leise. „Wonach denn?“
„Nach Schokolade und irgendwie nach Limone.“
„Das kann sein. Ich bin ein Mädchen. Wir lieben Schokolade und ich habe einen Tee mit Limonen-Geschmack.“
„Sehen Sie. Und schon weiß ich etwas über Sie.“
Sie lachte wieder leise.
Sie schaffte es noch die Tür zu verriegeln und schwappte dann langsam in den Schlaf über.
Am nächsten Morgen fühlte sich Severus top fit. Als er wach wurde hatte Hermine neben ihm gelegen – in all ihrer Unschuld und in all ihrem Vertrauen in ihn. Erst drohte wieder sein Magen umzudrehen, aber sein Gehirn hatte der Sache schnell den Geraus gemacht. Sie hat Dir versichert es sei ok! Also lern damit zu leben, dass Du ihr die Unschuld geraubt hast, sie Dir aber aus vollem Herzen verzeiht!
Er hatte sie zum Aufwachen an sich gedrückt und geküsst und mit einem niedlichen grummelnden Laut war sie wach geworden. „Guten Morgen, Hermine.“
„Was?“
„Guten Morgen. Ich hoffe, Du hast vernünftig geschlafen.“
„Ja, ich glaub schon.“
Sie schob sich mit routinierter Bewegung ihre wirren Locken aus dem Gesicht, fummelte dann kurz an ihrem Gürtel herum und zog eine Haarspange hervor, mit der sich ihre Haare bändigte.
Dann stand sie auf. „Wie spät ist es?“
„Noch keine sechs.“
„Dann gehe ich mal lieber in mein Zimmer zurück. Vielleicht hat Gin gar nicht mitbekommen, dass ich die meisten Stunden nicht da war.“
„Bis später dann.“
„Bis später, Sir.“
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