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Fanfiction

Esperar - Esperar

von hawthornandvine

Esperar = Warten


Espero que vuelves


Mit jeder Stunde wurde es schlimmer. 
Der Regen. 
Der Sturm. 
Das Warten. 
Das Warten auf sein Zurückkommen, oder auch auf ihr Zurückkommen. 

Die Regentropfen prasselten heftig gegen das ohnehin schon undichte Dach und es war kein angenehmes Geräusch. Es war so eintönig und trist, wie der Herbst. 
Hermine konnte den Herbst nicht wirklich leiden, den britischen jedenfalls nicht. Kalt, nass, verregnet und grau. 
Im Hintergrund kochte sich jemand Kaffee, bot ihr sogar einen an (obwohl der Vorrat bald zu Ende ging und Kaffee in diesen Zeiten kaum noch aufzutreiben war) den sie aber ablehnte. 
Koffein am frühen Abend vertrug sie nicht. Sie wollte wenigstens 5 Stunden Schlaf abbekommen, was ihr zur Zeit auch nicht mehr so richtig gelang. 


An diesem einen besonders verregneten Dienstag, als Harry bei der Tür hereingestürmt kam, wusste sie sofort, dass es Neuigkeiten geben musste. Ansonsten hätte er diesen Glanz in den in letzter Zeit so matten, grünen Augen nicht gehabt. 
Etwas war geschehen. 



"Wir haben es gefunden. Das Diadem und-" Er hielt inne, als er Draco neben Hermine sitzen sah. 
Harry wusste von der Sache zwischen den beiden, es war so offensichtlich. Aber Harry wollte auf keinen Fall, dass Draco irgendetwas über die Horkruxe erfuhr, denn das ging nur ihn, Ron und Hermine etwas an. 

"Du musst es nicht von mir geheim halten, ich weiß schon längst, was du und Weasley so treibt wenn Granger nervös Zuhause sitzt und an euch denkt."

"Woher weißt du das? Hermine?"
Harry sah sie misstrauisch an und seine Finger um den Zettel in seiner Hand verkrampften sich. 

Sie schüttelte den Kopf: "Er muss euch wohl belauscht haben oder was auch immer. Jedenfalls ist es jetzt egal. Sag schon."

Mit einem vielsagenden Blick drängte sie ihn zum Weiterreden. 

"Nun... Wir wissen wo das Diadem versteckt ist - ich dachte, es müsste in Hogwarts sein, und da war es auch. Aber sie haben es versteckt, nochmals neu verschleppt. Komischerweise war es Hagrid, der mir diese Information lieferte. Er war mit Grawp in den Bergen und-"

"Du glaubst doch nicht diesem Trottel von Halbriese", unterbrach ihn Draco. 

"Hagrid kann sehr zuverlässig sein", zischte Hermine ihn an und kniff ihn in den Arm. 

"Klappe, Malfoy. Hagrid hat es mit eigenen Augen gesehen. Sie haben es so getan, wie es schon jemand zuvor getan hatte. Das Diadem liegt in einer Baumhöhle versteckt. Es klingt einfach, ist es aber nicht. Ein Teil der Todesser belagert das Areal darum und es wird verdammt schwierig, ran zu kommen. Aber wir können es schaffen. Ich habe mit Lupin geredet. Er gestattet uns, so viele Leute mitzunehmen, wie wir brauchen werden. Zwar weiß er nicht wirklich dass wir nach dem Horkrux suchen, aber er erkennt die Wichtigkeit in dieser Mission. Wir brechen morgen früh auf."

"Wer kommt mit?", fragte Hermine unsicher. 

"Neben mir, dir und Ron werden es Neville, George, Dean, ein paar deren Namen ich nicht kenne, Charlie und ein paar seiner Freunde die vor kurzem angekommen sind und Ginny sein, wenn ich sie wirklich nicht mehr umstimmen kann."

In seinen letzten Worten klang Besorgnis mit, denn er wollte eindeutig nicht, dass Ginny mit aufs Schlachtfeld zog. 

"Gut", sagte Hermine und atmete tief durch. 

"Du wirst auf keinen Fall mitgehen, Hermine. Nicht nach dem, was letzten Monat passiert ist! Du wärest fast ertrunken und später auch noch beinahe von meinem Onkel ermordet worden. Nein, du bleibst eindeutig hier."

"Bist du verrückt? Natürlich werde ich Harry und Ron begleiten! Du, Draco Malfoy, bestimmst nicht über was ich tun oder lassen soll. Ich werde mit ihnen gehen. Ich werde ihnen helfen, das Diadem zu zerstören und diesem Krieg endgültig ein Ende zu bereiten."

Sie war aufgebracht, wütend über seine Eigensinnigkeit. 

"Bitte", sagte Draco einfach und schlicht. "Bitte. Ich will nicht, dass dir so etwas wieder passiert. Du wirst nicht immer Glück haben, Hermine. Bitte, lass mich anstatt dir gehen."

Sie öffnete den Mund, aber es kam nichts raus. Sie sah ihn einfach nur an. Eine Mischung aus Wut, Verwirrung und Verständnis. 
Es war in den letzten Jahren offensichtlich gewesen, dass Malfoy sich geändert hatte, aber das hatte er noch nicht gesagt. 

"Malfoy, es ist nicht deine Sache. Hermine kann selbst entscheiden."

"Ich kenne die Todesser besser als ihr. Ich war selbst mal einer, wer passt also besser in eure Gruppe als ich? Es ist nicht leicht, sie in die Irre zu führen, aber machbar. Lasst mich mitgehen, aber lasst Hermine hier, wo es sicher ist. Bitte."

Harry sah zuerst ratlos zu Hermine, die ihn ebenso anstarrte, und dann verwirrt zu Draco. 

"Es wird eine gefährliche Mission werden, Hermine. Ich möchte auch nicht, dass Ginny mitgeht. Wenn du nicht dabei bist, wird sie gewiss auch hier bleiben, und so seid ihr beide sicher. Wir schaffen das schon, auch ohne dich."

"Endlich sind wir einer Meinung, Potter", seufzte Draco. 


Hermine ahnte ihre Entscheidung bereits, als Draco mit dem »Bitte« anfing. 

Sie stand auf und sagte: "Na schön! Ich bleibe hier. Ich werde für die anderen kochen, putzen und mich um euch sorgen. Ich bin ja auch nur eine Frau." Das letzte Wort hisste sie und ging aus dem Raum raus, die Treppen runter ins Erdgeschoss in ihr Zimmer. 




Wie sie diesen letzten Moment bereut hatte. 
Sie war einfach so gegangen. Hatte sich kaum von Draco und Harry und Ron verabschiedet. 
Was, wenn sie jetzt nie wieder zurück kommen würden? 
Sie brauchte sie, alle. 

Und Ginny war tatsächlich bei ihr geblieben. 
Sie trank am Küchentisch Kaffee und schwieg, so wie seit Tagen. 
So wie Hermine. 
Sie hingegen saß am Fenster und versuchte die Regentropfen zu zählen, was natürlich unmöglich war. 
Die Äste der Bäume krümmten sich unter der Sturmböe und sie hatte Angst, der große Baum vor diesem kleinen Haus würde bald umstürzen und sie alle erschlagen. 


"Was denkst du, machen sie gerade?", meldete sich Ginny. 

"Keine Ahnung", antwortete Hermine tonlos. 

"Du bist nicht die einzige, die sich Sorgen macht."

"Ich weiß."

"Es ist bereits 16 Tage aus und sie haben sich immer noch nicht gemeldet."

"Hm", murmelte Hermine und schloss ihre Augen. Sie wollte schlafen. Doch sie konnte nicht. 
Gedanken an die toten Körper ihrer Freunde plagten sie. 
All die Möglichkeiten, wie sie ihr Leben verlieren könnten. 
Und niemand war hier, mit dem sie wirklich reden konnte. 

Ginny machte sich ebenso verrückt, Luna hatte sich seit 3 Tagen in ihrem Zimmer eingesperrt, der Grund war "das Zimmer ist mit Nargeln verseucht und sie bräuchte Zeit, es zu entnargeln oder was auch immer"

Luna hatte nicht recht überzeugend dabei gewirkt. Nargeln in ihrem Zimmer, das kaufte ihr Hermine nicht ab. Wahrscheinlich musste sie genau so betrübt wie alle anderen sein. 

In der Ferne sah Hermine ein Licht aufblitzen. Der Sturm ließ nicht nach und nun kam vermutlich auch noch ein Gewitter dazu. 
Natürlich konnte dieser Blitz auch etwas anderes bedeuten. 

Wie sehr sie sich doch wünschte, dass sie bald zurück kommen würden. 

Hermine stand von ihrem Platz beim Fenster auf, ging an Ginny vorbei - welche sich ganz und gar mit ihrem Kaffee beschäftigte - und schloss dann leise die Tür hinter sich. 
Im Gang war es still, so wie im ganzen Haus, seit Dreiviertel der Menschen hier weg war. 

Ihr Zimmer war nicht groß, vielleicht 15 m². 
An der Wand hing ein einziges, schäbiges Bild von einem Baum, dessen Äste sich je nach dem Wetter bewegten; es war ein Abbild des Wetters draußen. 
Das Bett im Eck des Raumes war gerade mal so groß für zwei Personen, wenn auch nicht ganz und die linke Tür ihres Schrankes knarzte, wenn man sie öffnete. 

Hermine ließ sich auf ihr Bett fallen und schloss die Augen, versuchte, das Geräusch vom tosenden Wind auszublenden und summte eine Melodie, die ihre Mutter ihr manchmal zum Schlafengehen vorgesungen hatte. 
Trotzdem war es kein trostvoller Gedanke. Ihre Mutter war zwar nicht tot, aber weit weg und die Chancen auf ein Wiedersehen standen laut Hermines Berechnungen nicht sehr hoch. 
Ihren Vater vermisste sie ebenso. 
Sein Lachen, wenn sie in den Sommerferien von Hogwarts erzählte und vor allem seine Herzlichkeit. 

Kurz gesagt, sie vermisste alles. 
Ihre Kindheit, ihre Freunde, die Gewissheit, ihr würde nichts passieren. Und die Vorbereitungszeit auf die jährlichen Prüfungen in Hogwarts. Damals hatte sie Ron und Harry in den Wahnsinn getrieben. Wochen vorher hatte sie mit dem Lernen begannen und verzweifelt versucht, die beiden Jungs von Quidditch & Co. fern zuhalten, damit sie endlich was für die Schule taten. 
Über was sie auch oft nachdachte, war diese Sache mit Draco damals. 
Er war nichts weiter als ihr meist gehasster Mensch hinter den Mauern von Hogwarts. Sogar Severus Snape konnte sie mehr leiden als dieses kleine Frettchen von damals. 

Nur nahmen ihre Gefühle für ihn eben eine Wendung, vor etwa einem Jahr. 
Die Geschichte dahinter war so kompliziert und noch dazu äußerst peinlich und bemitleidenswert, dass sie sie grundsätzlich verdrängte. 

Aber sie dachte gerne daran zurück, wie alles angefangen hatte. 
Diese zufälligen Blicke, der ungewollte Körperkontakt in den unmöglichsten Situationen und die Tatsache, dass er nicht mehr der aufgeblasene Junge aus Hogwarts war. 
Früher hatte sie immer von diesem einen Mann geträumt, der sie am Abend in seine Arme nimmt und so wie im Märchen küsst, sie seine Prinzessin, er ihr Prinz. 

Nun, das traf nicht auf Draco zu. 

Er war kein Prinz, aber er gehörte ihr und das reichte Hermine. 
Mehr wollte sie nicht. Nicht jetzt. 

Im Krieg ist kein Platz für ein Märchen. Ansonsten wäre kein Krieg. 

An dem Tag, an dem sie aufgebrochen waren, war Hermine erst spät aufgewacht, wo sie schon längst weg waren. 
Sie hatte schlecht geträumt und Kopfschmerzen hatten sie geplagt. 
Am Boden hatte sie einen Zettel gefunden. 
Das einzige, was drauf stand war ein "Bis bald".


Hermine hatte den Zettel auch jetzt in der Hand, er war bereits ziemlich verknittert aber die Schrift konnte man immer noch lesen. 

In ihrem Zimmer gab es weder einen Kamin, noch wurde geheizt und darum wickelte sie sich in ihre Decke ein, um nicht so zu frieren. 
Sie hasste den Herbst. Und den Regen, den Sturm, das Gewitter und vor allem das Heulen des Windes. 
Wäre sie doch mit ihnen gegangen. 
Sie wäre immerhin nicht alleine. 
Vielleicht wären sie dann gemeinsam gestorben und sie müsste sich keine Sorgen mehr machen.  


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