von cavendish1605
Rose POV:
Ich werde immer noch ganz rot, wenn ich daran denke, was zwischen mir und Scorpius auf diesem Feld in der Nähe von Beauxbatons geschehen war. Von wegen schüchtern. Halleluja. Doch erstaunlicherweise gestand er mir danach, dass es auch sein erstes Mal gewesen war und ich war unglaublich erleichtert in diesem Moment.
Trotzdem war es komisch, als wir uns danach anzogen und wieder zurück zur Schule flogen.
Wir kamen kurz vor Anpfiff des Spiels an und ergatterten gerade noch zwei gute Plätze in der Nähe unserer Mannschaft.
Auch Beauxbatons verlor gegen Durmstrang und es schien, als ob es schon eine Vorentscheidung gegeben hätte. Allerdings kam es mir ein wenig merkwürdig vor. Ich hatte die Bälle während des Spiels gegen uns beobachtet und es schien so als wären sie auf Scorpius abgerichtet gewesen. Ich gab die Information ohne jeglichen Kommentar an Professor Gold weiter.
Es war spannend gewesen. Nicht das Spiel, sondern die Tatsache, dass Scorpius neben mir saß und meine Hand hielt.
Ich musste immer wieder an das Picknick denken und bei dem Gedanken lief ich jedes Mal rot an und Scorpius fing jedes Mal an zu grinsen.
Am nächsten Tag saßen wir wieder gemeinsam in einem Abteil. Allein, denn die anderen hatten es vorgezogen, ein wenig Abstand von uns zu nehmen.
„Dann habt Ihr Zeit Euch zu überlegen, wie Ihr Claire gegenübertretet oder wolltest Du es allein Rose überlassen, Malfoy?“
„Unter Umständen werde ich es wohl gezwungenermaßen tun müssen oder würdest Du mich in Euren Gemeinschaftsraum einladen?“
„Mit Sicherheit nicht. Der Zug ist abgefahren, allerdings denke ich, dass in Deinem auch genug los sein wird. Ava wird sicher auch begeistert sein, denn die hat ja sogar bei Claire getobt und das hat ja keiner sonst von Euch Slytherins für voll genommen.“
Damit sprach Rowan etwas aus, was ich noch nicht bedacht hatte. Scorpius würde sich alleine mit seinen Haus auseinandersetzten und damit wahrscheinlich ein geringeres Problem haben, aber ich würde alleine meiner wahrscheinlich nicht mehr besten Freundin, meinem Bruder und meiner Familie gegenüberstehen. Oh mein Gott.
„Das kann ich Dir nicht abnehmen, auch wenn ich es gerne würde. Ich kann Dir nur versprechen, dass ich Dich vor dem Frühstück abholen werde und wenn Du möchtest, dann werde ich mich zu Dir an den Tisch setzen.“
„Nein, bloß nicht. Wir gehen zusammen hin. Jeder sitzt an seinem Tisch und dann gehen wir gemeinsam zum Unterricht. Wir haben die erste Stunde ja gemeinsam bei Professor Dungall.“
„Stimmt, cool und da darf ich Dich dann wieder aufziehen, wenn Du etwas Falsches sagst?“
„Wenn ich erwidern darf.“
„Natürlich, mir haben unsere Wortgefechte schon ein wenig gefehlt.“
„Aber es wird schon gewöhnungsbedürftig sein, wenn Du mich nach einer heißen Debatte küsst.“
„Daran wirst Du Dich auch noch gewöhnen.“
„Wahrscheinlich.“
Als wir aus dem Zug ausstiegen, waren meine Lippen geschwollen, meine Kleidung total verrutscht und meine Knie schlotterten vor Aufregung und Angst.
Zu allem Überfluss griff Scorpius nach meiner Hand und hatte sich an allen vorbei an die erste Stelle gedrängt. Er wollte allen Ernstes zuerst aussteigen.
Natürlich herrschte großer Bahnhof vor dem Schloss. Die Neuigkeit hatte die Runde gemacht und wer sich dafür nicht interessierte, der war spätestens deswegen gekommen, weil unser Spiel gegen Durmstrang letzten Endes als unentschieden gewertet worden war, weil sie einen verzauberten Klatscher benutzt hatten.
Gut, es konnte ihnen nicht nachgewiesen werden, dass sie es gewesen waren, aber man konnte erkennen, dass Scorpius das Ziel gewesen war und so entschieden sich alle drei Schulen für ein salomonisches Unentschieden.
Aber zurück zu unserer Ankunft in Hogwarts.
Die Schüler jubelten uns zu, als Scorpius die Stufen zuerst herunterstieg und mir dann seine Hand reichte, um mir beim Aussteigen behilflich zu sein. Als ich neben ihm stand, lächelte er mir zu, gab mir einen kurzen Kuss auf den Mund und legte dann den Arm so fest um mich, als wollte er mich von den anderen abschirmen.
Wahrscheinlich wollte er das auch, denn keine zwei Sekunden später stürzte Claire auf uns zu.
„Wie konntest Du das nur tun? Du bist meine beste Freundin. Wie kannst Du jetzt mit ihm zusammen sein, wo Du doch weißt, wie sehr ich leide? Wie kannst Du den gleichen Fehler machen, wie ich?“
„Das tut sie nicht.“
Ich wusste, dass Scorpius mir helfen wollte, doch er machte es nur schlimmer.
„Du kannst Dich doch nicht mit Rose vergleichen. Ich bin in sie verliebt und ich möchte mir ihr zusammen sein. Ich werde Rose nicht wehtun. Das ist der Unterschied zwischen Dir und ihr.“
„Lass gut sein, Scorpius. Ich denke, dass ich das mit ihr allein klären werde.“
„Nein, da gibt es nichts zu klären. Du bist für mich gestorben und denke ja nicht, dass ich Dich unterstützen werde, wenn Du Dich mit Deinen Cousins auseinandersetzen musst.
Deine Eltern wissen übrigens auch schon Bescheid. Ich könnte mir vorstellen, dass der Heuler schon unterwegs ist.“
Ich merkte, wie die Wut in mir hochstieg und ich merkte, wie sie zu brennen anfing. Ich sah rot!
„Wie bist Du nur auf den Gedanken gekommen, dass Scorpius sich in irgendeiner Weise jemals für Dich interessieren könnte? Du warst ihm zu jedem Zeitpunkt scheißegal. Du warst für ihn nur Mittel zum Zweck. Er hat Dich nur benutzt um mich eifersüchtig zu machen. Weil ich nämlich mit ihm Schluss gemacht hatte.
Ja, da staunt Ihr alle, nicht wahr?
Das hättet Ihr nicht gedacht, dass es zwischen ihm und mir schon länger geht, aber es ist so. Wir waren schon vor Weihnachten zusammen, doch dann habe ich Idiotin mich von ihm getrennt, weil ich auf alle anderen gehört habe, die mir sagten, dass er ein Arsch ist und das ich doch etwas viel Besseres verdient hätte. Doch ich will nichts anderes. Ich will ihn und alle, die das nicht akzeptieren können, die sollen meinetwegen zur Hölle fahren. Mit denen bin ich fertig.“
Dann drehte ich mich um und küsste ihn. Vor allen Augen und zum Glück küsste er mich zurück.
„Wow, kleine Lady. Von wem hast Du das denn?“
„Das kommt dabei raus, wenn sich Weasleygene von einem Malfoy beeinflussen lassen.“
„Wahrscheinlich. Aber das war sehr beeindruckend. Wenn Du so weitermachst, dann werden wir nicht lange dumme Bemerkungen ertragen müssen.“
„Tja, aber ich werde wahrscheinlich auch nicht mehr viele Freunde haben.“
„Eine Tür schließt sich und eine andere geht auf. Sehen wir uns morgen vor dem Frühstück?“
„Ja. Wünsch mir Glück.“
„Du mir auch.“
Doch wie in so vielen Dingen hatte Scorpius Recht. Die Dinge wurden meistens heißer gekocht, als sie letzten Endes gegessen wurden.
Natürlich bauten sich meine Cousins im Gemeinschaftsraum vor mir auf und dachten, sie müssten mich bekehren. Natürlich versuchte mein Bruder mit Logik auf mich einzuwirken und natürlich traf es mich, dass Claire nicht mehr mit mir sprach und still vor sich hin litt und sicherlich war es auch nicht besonders angenehm gewesen, vor allen Lehrern und Schülern einen Heuler zu bekommen, der mir mit der Stimme meines Vaters vorschrieb, dass ich mich augenblicklich von diesem … diesem … trennen sollte. Was denn nur in mich gefahren wäre.
Doch nachdem alle gemerkt hatten, dass sie nichts ausrichten konnten und sie wie ein Mantra von mir immer wieder die gleiche Antwort erhielten: „Ich weiß, aber ich will ihn und nur ihn“, verstummten auch langsam die härtesten Bekehrer und nach einigen Tagen oder sagen wir nach fast zwei Wochen hatten sich die Wogen weitestgehend geglättet und wir wagten es, uns wieder ab und an in der Bibliothek oder am See zu treffen.
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