von cavendish1605
Rose POV:
Es gibt Dinge im Leben, die muss man einfach akzeptieren. So hatte ich gelernt, dass ich für meine Liebe Opfer bringen musste. Viele und auch harte Opfer, doch dass sie es alle wert waren und ich sie gerne brachte.
Scorpius musste akzeptieren, dass er sich bereits mit 18 fest an eine Sache band, weil ihm diese eine Sache in seinem Leben wichtiger war, als sein Stolz und seine Eitelkeit, ja, die ihm sogar wichtiger war, als Quidditch und für die er alles tun und alles geben würde – mich.
Scorpius Vater hatte einsehen müssen, dass sich sein Sohn in eine Weasley verliebt hatte und dass es ihm damit verdammt ernst war. Er hatte letzten Endes verstanden, dass er sowohl mich, als auch die Quidditchkarriere seines Sohnes akzeptieren musste, wenn er noch weiterhin einen guten und regelmäßigen Kontakt zu seinem Sohn haben wollte. Scorpius hatte ihn knallhart vor die Wahl gestellt.
Sicher hatte er Scorpius Einschränkungen auferlegt. Er sollte sich zwei Jahre austoben. Dann wäre wahrscheinlich klar, dass es aus der Quidditchkarriere nichts werden würde und die Affäre mit mir wäre dann sicher auch längst beendet, aber solange die zwei Jahre liefen, würden sie zu den Spielen kommen und dann bei Bedarf sogar neben mir sitzen und sie würden mich auch in ihrem Haus empfangen. Zwei Jahre und danach würde neu verhandelt werden.
„Weißt Du, wenn es ihnen so wichtig ist, dann soll es eben so sein, dann wird die Abmachung eben alle zwei Jahre um weitere zwei Jahre verlängert. Wenn es sie glücklich macht. Warum sollte ich mich unnötig darüber aufregen und wenn ich Dich dann irgendwann einmal fragen werde, ob Du mich heiraten willst, dann können wir es ihnen ja immer noch beibringen. Vorausgesetzt, sie haben es dann immer noch nicht kapiert.“
„Du weißt am besten, wie Du mit Deinen Eltern umzugehen hast. Schade, dass das so bei meinen Eltern nicht funktionieren wird.“
Nein, so einfach funktionierte es bei meinen Eltern wirklich nicht. Ich sehe heute noch den erstarrten Gesichtsausdruck meines Vaters, als ich nach dem Spiel mit Scorpius Hand in Hand zu ihnen ging.
„Mum, Dad, das ist Scorpius Malfoy, mein Freund.“
Sie sagten nichts und so war es an Scorpius ihnen die Hand hinzuhalten.
„Guten Tag, nett Sie kennen zu lernen.“
Glücklicherweise nahm meine Mutter seine Hand, wenn auch nur sehr kurz. Mein Vater reagierte praktisch gar nicht, sondern lief nur rot an. Doch zum Glück konnte Scorpius mittlerweile damit umgehen und wusste, dass es Zeit war zu gehen, um mit gewissem Abstand noch einen Versuch zu starten.
„Ich bleibe vielleicht doch besser hier bei meinen Eltern. Wir sehen uns gleich.“
„Bist Du sicher?“
„Ja.“
„Darf ich Dich zum Abschied küssen?“
Ich drehte mich zu ihm um und gab ihm einen Kuss. Dann verschwand er und ich war mit meinen Eltern allein.
„Rose, um Himmels willen, was ist in Dich gefahren? Wir verstehen Dich nicht. Wenn man dem glauben kann, was Al und Hugo erzählen, dann ist er der Inbegriff eines Egoisten.“
„Naja, er ist vielleicht ein wenig selbstverliebt und sicherlich auch meistens auf seinen Vorteil bedacht, aber egoistisch ist er mir gegenüber wirklich nicht.“
„Aber er behandelt Dich nicht gut.“
„Doch. Das tut er. Tut er wirklich, Mum.“
„Wir wollen nicht, dass Du Dich noch mit ihm triffst.“
„Ich weiß, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich mit ihm zusammenbleiben werde.“
„Seit wann hörst Du nicht mehr auf unseren Rat? Wir haben doch bisher immer gut für Dich entschieden.“
„Das stimmt. Aber in dieser Sache liegt ihr falsch. Ich hatte auf Euren Rat gehört und es war eine entsetzliche Zeit.“
„Stimmt, das sagte Hugo, aber Hugo sagte auch, dass er sich sofort an Claire herangemacht hat.“
„Das ist richtig.“
„Und als ihr Euch gestritten habt, da ist er zurück zu seiner Exfreundin.“
„Das ist auch richtig.“
„Was tust Du dann also bei ihm?“
„Ich liebe ihn.“
„Aber Rose.“
„Nein, Mum, es tut mir sehr leid, was ich jetzt sagen werde, aber ich muss es tun. Ich liebe Scorpius und ich werde mit ihm zusammen bleiben. Wenn ihr es akzeptiert, dann würde ich mich sehr darüber freuen. Wenn ihr es nicht akzeptiert, dann kann ich es nicht ändern, ich werde trotzdem bei ihm bleiben. Es ändert nichts. Es hat noch nichts etwas daran geändert. Ich gehöre zu ihm.“
Die Gesichtsfarbe meines Vaters hatte sich während ich gesprochen hatte von feuerrot zu kalkweiß geändert.
„Du gehörst zu ihm? Zu einem Malfoy?“
„Ja.“
„Weißt Du überhaupt, was sein Vater und sein Großvater getan haben?“
„Ja, wir haben darüber geredet. Scorpius ist aber nicht so.“
Eigentlich hätte ich sagen müssen, dass Scorpius nicht ganz so extrem war, aber das hielt ich lieber zurück.
Ich stand meinen Eltern aufrecht gegenüber und blickte ihnen in die Augen. Noch nie hatte ich mich meinen Eltern so vehement entgegengestellt.
„Vielleicht ist es das Beste, wenn wir Euch jetzt alleine feiern lassen. Du hast prima gespielt, Schatz.“
Meine Mutter nahm mich in den Arm und auch mein Dad gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Wir werden jetzt Hugo suchen und uns von ihm verabschieden.“
Doch letzten Endes mussten auch sie akzeptieren, dass ihre Tochter eine Wahl getroffen hatte, die sie nicht nachvollziehen konnten.
Unsere Eltern arrangierten sich mit unserer Beziehung, doch auch heute, nach all diesen Jahren, können sie sich immer noch nicht wirklich damit abfinden.
Scorpius Vater hofft wahrscheinlich immer noch bei jedem Treffen oder jeder Meinungsverschiedenheit, dass wir uns trennen. Genauso, wie er wohl immer noch hofft, dass Scorpius, trotz seiner Erfolge, irgendwann doch noch eine solide Ausbildung macht und den Besen endlich an den Nagel hängt.
Tja und mein Vater? Sein Kontakt mit Scorpius beschränkt sich auf endloses Fachsimpeln über Quidditch, wobei er dann doch ganz zufrieden wirkt. Allerdings kann er sich bis heute nicht damit abfinden, dass seine Tochter und seine Enkelkinder den Namen Malfoy tragen.
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Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir einen Kommentar hinterlassen haben, auch wenn es nicht viele waren. Ihr seid der Grund, weswegen ich diese FF überhaupt beendet habe, denn ohne Euch hätte ich wohl meine Motivation dafür wohl komplett verloren, denn es ist schon deprimierend - insgesamt gesehen -noch nicht einmal einen Kommentar pro Kapitel bekommen zu haben.
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