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Fanfiction

Gestohlene Erinnerungen - 15. Kapitel

von fiirvogel

15. Kapitel

Noée genoss die Arbeit im Labor. Das friedlich knisternde Feuer, das Brodeln im Kessel, die vielfältigen Gerüche, die in der Luft hingen, die geheimnisvollen Ingredienzien – und nicht zuletzt die Nähe dieses Mannes, den sie praktisch nicht kannte, der aber eine solche Ruhe und ein unerschütterliches Selbstbewusstsein ausstrahlte, dass sie sich in seiner Gegenwart rundum geborgen fühlte.
Als sie ihm den Mörser mit dem pulverisierten Mondstein hinstreckte und er ihr das Gefäß aus der Hand nahm, berührten seine Finger ihre für einen kurzen Augenblick. Noée zog die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie blickte in seine faszinierenden, nachtschwarzen Augen und sah dann schnell zur Seite.
"Du kannst rühren", erklärte Severus knapp, ohne irgendeine Regung erkennen zu lassen, und reichte ihr die Holzkelle. "Im Uhrzeigersinn."
Lange Zeit sprach keiner ein Wort, Noée rührte – im Uhrzeigersinn – und Severus hackte ein schwarzes, glitschiges Etwas, das ziemlich streng roch, und gab zwischendurch ein rotes Pulver in den Trank, worauf die Flüssigkeit zu qualmen anfing.
"Jetzt kannst du aufhören", meinte er schließlich, nachdem er die schwarze, gehackte Masse dazugegeben hatte. "Es muss fünf Minuten knapp unter dem Siedepunkt ziehen", fügte er als Erklärung an, als er sah, dass Noée zu einer Frage ansetzte. Er richtete den Zauberstab auf das Feuer und murmelte etwas, was Noée nicht verstand, worauf das Feuer kleiner wurde.
"Hast du Schmerzen?", fragte er unvermittelt.
"Schmerzen? Ja, immer nach diesen Attacken, das dauert jeweils ein oder zwei Tage, bis es ganz abgeklungen ist."
"Ich weiß", antwortete Severus und ging zu einer Glasvitrine, die gefüllt war mit Weckgläsern, Flaschen, irdenen Töpfen und Tiegeln. Er schob die Behälter hin und her auf der Suche nach etwas und kam dann zurück mit einem Tiegel. Er schraubte den Deckel auf und roch prüfend daran. "Mit dieser Tinktur lassen die Schmerzen schneller nach. Es ist nicht mehr allzu viel übrig, aber ich werde wieder welche herstellen."
Noée blickte in den Tiegel: darin hatte es eine grüne, geleeartige Creme. "Du kennst dich aus mit Schmerzen?"
Severus verzog das Gesicht, gab jedoch keine Antwort. Ja, er hatte mit Schmerzen genügend Erfahrungen gemacht; sie reichten ihm für den Rest seines Lebens. Schmerzen waren Voldemorts Strafe für jegliches offensichtliche oder scheinbare Versagen seiner Todesser gewesen, manchmal auch einfach nur eine seiner unberechenbaren Launen. Severus hatte sich diese Salbe kreiert, um nicht jedes Mal zwei Tage unter den Folgeschmerzen leiden zu müssen. Er hatte sie gottlob in den letzten Jahren bis auf das eine Mal vor ein paar Monaten nicht mehr gebraucht. Doch unter den gegebenen Umständen würde er wieder für Nachschub sorgen müssen.
"Ich habe eine Theorie, was deine Schmerzen anbelangt", meinte er nach kurzem Überlegen.
Noée sah ihn abwartend an.
"Wofür sind Erinnerungen gut, schlechte Erinnerungen meine ich, wofür sind sie gut?"
Noée zuckte mit den Schultern, legte die Stirn in Falten und meinte nach kurzem Überlegen unsicher: "Damit wir nicht zweimal denselben Fehler machen."
Severus nickte. "Oder nicht zweimal in dieselbe Gefahr laufen."
"Gebranntes Kind …"
"Genau. Aber was passiert, wenn das Gedächtnis diese Aufgabe nicht mehr wahrnehmen kann, wenn es uns nicht mehr erinnern und warnen kann?"
"Dann verbrennen wir uns wieder", antwortete Noée.
Severus nickte und kontrollierte den dampfenden Trank im Kessel, warf einen Blick auf die Uhr und fuhr fort: "Ich glaube, dein Körper erinnert sich. Anstelle deines Gedächtnisses quasi.Traumatische Erlebnisse brennen sich in jede Zelle des Körpers. Sie haben ein eigenes Gedächtnis, das man nicht einfach löschen kann. Dein Körper sorgt dafür, dass du nicht vergisst; er hat die Aufgabe übernommen, die eigentlich dein Kopf ausüben müsste."
"Eine Art Phantomschmerzen?"
"Eine Art …"
"Heißt das, ich werde mein Leben lang solche Schmerzattacken haben?", fragte Noée besorgt.
"Wir können versuchen –"
"Was?"
"Das wollte ich gerade erklären", knurrte Severus genervt.
Noée öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Severus sah sie warnend an. Er hasste es, ständig unterbrochen zu werden.
"Wir werden dein Gedächtnis mit Erinnerungen füttern. Vielleicht –"
"Was für Erinnerungen? Woher willst du sie nehmen? Sie sind doch gelöscht worden …"
"Lässt du mich endlich ausreden", schnaubte Severus.
„Das hast du selbst gesagt.“
„Sei endlich still!“
"Das sind meine Erinnerungen, das ist mir sehr wichtig. Ich will endlich wissen, was passiert ist. Kannst du das nicht verstehen?!", schrie sie ihn an.
"Doch, kann ich, aber wieso lässt du mich nicht ausreden?"
"Du bist nicht gerade freigiebig mit deinen Informationen. Dir muss man alles aus der Nase ziehen!"

Noée spürte, dass sie zu weit gegangen war, als Severus die Kelle, die er gerade in die Hand genommen hatte, zurück auf den Holztisch knallte.
"Verschwinde!", zischte er eisig.
Noée schluckte, traute sich aber nicht mehr, etwas zu sagen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte die Wendeltreppe hinauf. Eine Weile lief sie wütend im Wohnzimmer auf und ab. Ihre Mutter hatte sie oft einen Hitzkopf genannt, aber sie konnte sich nicht helfen: Es waren IHRE Erinnerungen, die jemand völlig ungefragt aus ihrem Kopf gelöscht hatte. Das machte sie unglaublich wütend. Und noch etwas beschäftigte sie: Wenn Zauberer ihr Gedächtnis einmal gelöscht hatten, konnten sie es ein zweites Mal tun. Snape selber könnte ihr Gedächtnis löschen und sie irgendwo in London auf eine Strasse stellen, wenn er es leid war, ihre vielen Fragen zu beantworten. Die Vorstellung trieb ihr Wuttränen in die Augen: Sie war ihm völlig ausgeliefert. Letztendlich konnte er mit ihr machen, was er wollte. Ob er skrupellos genug war, sich an ihren Erinnerungen zu vergreifen, wenn er es für nötig hielt? Immerhin war er offenbar dabei gewesen, als ihr fünf Tage aus dem Gedächtnis gelöscht worden waren, und hatte nichts dagegen unternommen. Zauberrecht, hatte er gesagt!
Noée trat wütend gegen einen Stuhl, der krachend umkippte. Einen Augenblick starrte sie ins Feuer, dann ging sie entschlossen zurück ins Büro. Aus dem Labor unten war kein Geräusch zu hören. Leise durchquerte sie den Raum und trat an den Schreibtisch. Fein säuberlich lagen hier Schüleraufsätze gestapelt, daneben zwei Zeitschriften über Zaubertränke, die November- und die Dezemberausgabe. Noée blickte sich suchend um, dann zog sie vorsichtig eine Schublade auf, schob sie aber sogleich hastig wieder zu, als sich etwas darin bewegte. Sie atmete tief durch und versuchte es in der nächsten Schublade – und wurde endlich fündig: Hier lagen unbeschriebene Pergamentrollen. Noée blickte kurz zur Wendeltreppe hinüber, dann griff sie nach einer Rolle und verließ das Büro.

Als Noée am nächsten Morgen – es war Samstag – aufwachte, konnte sie Severus nirgends finden. Auf dem Tisch im Wohnzimmer stand der Tiegel mit dem schmerzlindernden Gelee, den ihr Severus am Abend zuvor gegeben und den sie in ihrer Wut stehen gelassen und vergessen hatte, auf dem Tisch. Daneben stand ein kleines Fläschchen randvoll mit einer violett schillernden Flüssigkeit. Ob es wohl der schmerzstillende Trank war? Noée zögerte einen Augenblick, entschied dann jedoch, dass Severus nichts Gefährliches herumliegen lassen würde, und öffnete das Fläschchen. Sie erkannte den Geruch sofort wieder: Es war der schmerzstillende Trank, den Severus ihr schon einmal gegeben hatte und den sie am Abend gebraut hatten. Ihr Herz tat einen Sprung. Severus mochte verschroben, brummelig und wortkarg sein, aber er hatte sie aus der Psychiatrischen Anstalt geholt, sie in seiner Wohnung aufgenommen und tat alles, um ihr zu helfen. Er wäre dazu überhaupt nicht verpflichtet gewesen und er schien nicht gerade ein sehr sozialer Mensch zu sein, es war bestimmt nicht einfach für ihn, jemanden in sein Leben zu lassen … Er gab sich große Mühe und sie sollte ihm wirklich dankbar sein! Stattdessen hatte sie ihn angeschrien. Noée spürte, wie ihr schlechtes Gewissen sich meldete.
Sie frühstückte alleine, vergewisserte sich noch einmal, dass Severus nicht da war, dann nahm sie ein scharfes Messer aus der Küche und ging in ihr Zimmer. Sie holte die Pergamentrolle aus dem Schrank, faltete sie in der Mitte und schnitt sie mit dem Messer auseinander. Dasselbe machte sie mit den beiden so erhaltenen Hälften, bis sie vier Stück Pergament von der Größe von A4-Papier in der Hand hielt. Sie legte sie zwischen zwei Tablare, die sie aus dem Schrank nahm, damit sie sich nicht ständig zusammenrollten, und suchte in ihrer Tasche nach einem Kugelschreiber. Sie fand ihn nach einigem Suchen und legte ihn zu ihrer improvisierten Papierpresse im Schrank. So leicht würde sie sich ihre Erinnerungen nicht mehr nehmen lassen!

Als Severus auch gegen Mittag nicht auftauchte, wurde Noée langsam ungeduldig. War er immer noch beleidigt, weil sie ihn am Tag zuvor beim Sprechen unterbrochen hatte? Sie hatte schon in ihrer Schulzeit manchen Lehrer mit ihrer Fragerei zu Weißglut getrieben, aber so empfindlich hatte noch nie einer darauf reagiert. Sie stand ratlos im Wohnzimmer, dann ging sie in die kleine Küche hinüber und durchsuchte die Schränke. Außer einer kleinen Pfanne, die gerade mal groß genug war, um eine Tasse Milch auf einer der beiden Herdplatten zu wärmen, fand sie nichts, was sich zum Kochen eignete. Noée goss Wasser in die Pfanne, stellte sie auf eine der Herdplatten und sah sie ratlos an: Es gab keinen Drehknopf oder etwas in der Art, mit dem man den Herd hätte einschalten können.
Noée klopfte ärgerlich auf den Tisch. "Kann mir jemand diesen verdammten Herd einschalten?!", rief sie. "Bitte, meine ich."
Sie quiekte entsetzt, als plötzlich ein kleines Wesen mit Segelohren, einem schmutzigen, zerrissenen Lendenschurz, riesigen Augen und einer langen Nase vor ihr stand.
"Miss wünscht?", quiekte das Wesen.
"Ich … ich", stotterte Noée, "Wer bist du?"
"Sein ein Hauself. Was wünscht Miss?"
"Der H–herd. Ich möchte ko–kochen."
"Warum?", fragte der kleine Hauself leicht beleidigt. "Miss mögen Essen nicht?"
"Doch, doch", beeilte sich Noée zu antworten. "Ich koche nur sehr gerne. Ich … ich wollte Mr Snape mit einem Essen überraschen."
"Ahhh", antwortete der Winzling, aber es klang nicht so, als ob er das nachvollziehen konnte.
"Ja, und dafür müsste ich wissen, wie ich den Herd bediene. Und ich brauche Schwingbesen, eine Kelle, Schöpflöffel, ein Messbecher. Und Zutaten … Sahne, Fisch, Estragon, Kartoffeln, rohe …"
"Miss schreiben Zettel?", bat der Hauself. "Winky alles bringen, aber sie nicht alles im Kopf behalten."
Noée lachte. "Tut mir leid, du hast recht. Winky? Ich schreibe einen Zettel. Wie kann ich dich rufen?"
"Rufen nach Winky, Winky kommen", erklärte der Hauself, verneigte sich tief und war weg.
Noée eilte zurück ins Schlafzimmer, zog einen der Pergamentbögen unter ihrer improvisierten Presse hervor und griff zum Kugelschreiber. Sie setzte sich an den Tisch im Wohnzimmer und notierte fein säuberlich, was sie dachte, das sie brauchen würde , um zu kochen. Dann rief sie: "Winky!"
Einen Wimpernschlag später stand der kleine Hauself wieder vor ihr. Noée überreichte ihm ihre Wunschliste. Sie brauchte nicht lange zu warten, dann stand alles Gewünschte, inklusive einer neuen Bratpfanne auf dem Küchentisch. Winky stand zufrieden daneben.
Noée lächelte den Hauself an. "Danke, das ging ja schnell. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wie ich den Herd einschalte."
"Miss einfach mit dem Zauberstab berühren, kurz berühren, warm, lange berühren, heiß."
"Ich habe keinen Zauberstab", antwortete Noée ein bisschen verlegen.
"Nicht schlimm sein", tröstete Winky. "Winky einschalten. Mittlere Wärme?"
"Ja, das wäre lieb. Und wenn ich ausschalten oder wenn ich die Temperatur erhöhen möchte …"
"Einfach Winky rufen."


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