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Fanfiction

Gestohlene Erinnerungen - 29. Kapitel

von fiirvogel

29. Kapitel

Noée sank mit einem Stöhnen in die Knie, sobald sie wieder festen Boden unter den Füssen spürte. Das Apparieren bekam ihr gar nicht. Sie atmete langsam und tief durch, um gegen den akuten Brechreiz anzukämpfen. Der Boden schien auf und ab zu wogen und ein vorsichtiger Blick auf die Bäume des Waldrandes bestätigte ihren Verdacht: Alles drehte sich im Kreis. Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Noée schloss schnell die Augen und presste die Hand vor den Mund.
Sie wusste nicht, wie lange die Übelkeit und der Schwindel anhielten. Severus stand die ganze Zeit wortlos neben ihr, die Hand beruhigend auf ihrer Schulter. Als sie mit einem Seufzer den Kopf schüttelte und leicht schwankend aufstand, hielt er sie am Arm fest.
„Geht es?“, fragte er besorgt.
Noée nickte nur und sah sich um. Sie standen am Waldrand, gleich hinter ihrem Cottage. Wolken jagten über den Himmel und gaben ab und zu den Blick auf die Sonne frei. Ein kalter Wind wehte. Noée machte vorsichtig zwei Schritte. Der Boden zitterte nur noch leicht. Sie sah Severus von der Seite an: Ihn schien das Apparieren nicht im Mindestens zu erschüttern, er wirkte ruhig und gelassen wie immer.
„Macht dir das Apparieren nichts aus?“, fragte Noée leicht neidisch.
„Nein.“ Er sah sie prüfend an. Noée hatte zwar keinen Spiegel, aber sie war sich fast sicher, dass sie kalkweiß im Gesicht war. Ihre Wangen und Stirn fühlten sich eiskalt an, als wäre das ganze Blut daraus gewichen. „Mit der Zeit lassen die Symptome nach“, fügte Severus in einem Versuch, sie zu trösten, an. „Wenigstens bei Zauberern und Hexen. Aber es spricht nichts dagegen, dass das nicht auch auf Muggel zutrifft.“
„Da bin ich ja beruhigt“, antwortete Noée sarkastisch und atmete noch einmal tief durch. Sie verdrängte den Gedanken, dass sie später wieder von hier weg und nach London, und noch später wieder nach Hogwarts „reisen“ mussten.
„Je näher du dich beim Gravitationszentrum – sprich bei mir – befindest, desto weniger stark spürst du die Symptome des Appariervorgangs“, fügte Severus hilfreich an und grinste. Er nahm die Sporttasche, die Noée für ihr Wochenende gepackt hatte, auf und sah sie herausfordernd an.
Noée lachte. „Ich merke es mir!“ Dann begann sie den Weg durch schneebedecktes Heidekraut zu ihrem Cottage hinunterzusteigen.

Noée hatte den Schlüssel bei der Besitzerin der Apotheke gelassen, aber Severus hatte ihr versichert, dass es für ihn kein Problem war, eine verschlossene Türe ohne Schlüssel zu öffnen. Er zückte vor dem Vorgarten den schwarzen Zauberstab und begann leise vor sich hin murmelnd die Grenze des Grundstücks abzuschreiten. Noée folgte ihm erstaunt. „So öffnest du Türen?!“, fragte sie verständnislos.
Severus schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Er hatte die Stirn gerunzelt und wirkte so konzentriert, dass Noée sich nicht traute, ihn noch einmal zu unterbrechen. Erst als er das ganze Grundstück abgeschritten hatte und wieder vor dem Vorgarten stand, senkte er den Zauberstab. Ohne Noée anzusehen beantwortete er ihre Frage: „Ich habe nach dem Überfall einige Schutzzauber auf dein Cottage gelegt, um sicherzustellen, dass kein unbefugter Zauberer sich Zugang zu deinem Haus verschaffen kann.“
Noée sah ihn mit offenem Mund an. Schließlich senkte sie verlegen den Blick. Dann hatte Severus sich damals bereits um sie gesorgt und versucht, sie zu beschützen, und sie hatte nicht die geringste Ahnung davon gehabt. „Danke“, murmelte sie und betrat den Garten.

Noée staunte, wie einfach es für Zauberer offensichtlich war einzubrechen, als Severus „Alohomora“ murmelte und eine Sekunde später die knarrende Türe zu ihrem Cottage aufstieß.
Sie trat zögernd in den dunklen Raum und tastete nach dem Lichtschalter neben der Tür. Es war zwar erst Mittag, aber die Fenster waren mit Holzläden verschlossen. Als sie das Licht angezündet hatte, blieb Noée in der Mitte des Wohnraumes stehen und blickte sich suchend um, als könnte sie hier die Erinnerungen finden, die sie verloren hatte. Sie blickte zum Bett hinüber und sah Severus’ Erinnerungen in loser Folge vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen. Schaudernd wandte sie sich ab. Auf dem Bücherregal stand vor verstaubten und ausgelesenen Büchern eine Reihe von gerahmten, ebenfalls staubigen Fotos. An der Wand daneben hing, etwas schief und von der Feuchtigkeit gewellt, ein Bild, das sie als kleines Kind mit Blättern, Blumen, Federn und Leim – sehr viel Leim – geklebt hatte. Ihr Blick blieb am Kamin hängen. Wie oft hatte sie als kleines Kind hier gelegen und dem knisternden Feuer zugesehen oder Würste darüber gebraten, wenn es draußen zu kalt oder nass für ein Lagerfeuer war? Sie lächelte wehmütig. Dann fiel ihr der Teppich ein.
„Severus?“
Er stand finster in der Mitte des Raumes und rührte sich nicht. Noée musterte ihn besorgt. „Severus, alles in Ordnung?“
„Alles in Ordnung“, antwortete er endlich ruhig, den Blick unergründlich. Doch Noée sah, wie fest er den Zauberstab hielt: so fest, dass die Sehnen hervortraten.
Noée deutete auf den Boden vor dem Kamin. „Hier lag, so weit meine Erinnerungen zurückreichen, immer ein hässlicher, alter Teppich. An dem Morgen, als ich … als meine Erinnerungen wieder zusammenhängend sind, erwachte ich mit Bauch- und Kopfschmerzen. Ich suchte nach Aspirin und fand keines, obwohl ich mir sicher war, dass ich irgendwo noch eines im Vorrat hatte. Und dann fiel mir plötzlich auf, dass der Teppich weg war.“
Severus runzelte die Stirn und überlegte einen Augenblick. „Da lag kein Teppich“, erwiderte er bestimmt.
„Doch, da lag ein Teppich“, beharrte Noée. „Und weißt du, wo ich ihn gefunden habe?“
Severus hob fragend die Augenbrauen.
„Neben der Hintertür. Zusammengerollt unter der Holzbank … Ich konnte es mir nicht erklären, es war unheimlich. Ich schleifte ihn zurück ins Haus. Ich meine, er ist echt hässlich, und wenn es nach mir ginge, wäre er schon längst weg, aber meinem Vater scheint er zu gefallen. Auf jeden Fall würde er ihn nicht entsorgen, und deshalb wollte ich ihn vor dem Kamin wieder ausrollen.“ Ihr Gesicht verfinsterte sich bei der Erinnerung. „Ich dachte, ich falle vor Schreck in Ohnmacht. Der Teppich war von eingetrocknetem Blut überzogen!“
„Das kann nicht sein“, entgegnete Severus. „Das Zaubererteam, das hier für Ordnung gesorgt und alle verdächtigen Spuren getilgt hat, hätte keinen blutverkrusteten Teppich hinter das Haus gelegt.“
Noée nickte langsam. „Sie nicht, aber ich. Genau dort hätte ich ihn hingelegt, bis ich Gelegenheit gehabt hätte, ihn in einen Sack zu stopfen und zu entsorgen. Ich muss das gewesen sein. Und das Blut war von dir. Soweit ich deine Erinnerungen beurteilen kann, hast du ziemlich viel davon verloren.“
Severus musterte sie nachdenklich. Dann nickte er ebenfalls. „Die Zauberer haben den Teppich gar nicht gefunden. Es fiel ihnen nichts Außergewöhnliches auf: ein alter Teppich, zusammengerollt neben der Hintertür, wo jeder die Dinge stapelt, die er nicht mehr sehen will …“
„Und im Kühlschrank stand ein Kuchen.“
„Unverdächtig, Noée.“
„Und ein Topf voll Brühe, Fleischbrühe.“
„Auch nicht verdächtig.“
„Für mich schon, ich hasse Brühe. Ich esse das nur unter Zwang.“
Severus schüttelte genervt den Kopf. „Die haben schlampig gearbeitet“, knurrte er ärgerlich.
„Nein, du hast recht, das konnten die Zauberer, die hier aufräumten, nicht wissen“, entgegnete Noée. „Woher sollten sie ahnen, dass ich keine klaren Suppen esse? Oder dass da ein Teppich gelegen hatte.“
„DAS hätten sie herausfinden können. Wenn das Spurentilgungsteam mit den Ärzten, die dir die Erinnerungen an diese fünf Tage genommen haben, zusammengearbeitet hätte, wäre ihnen das aufgefallen … Es hätte ihnen auffallen müssen! Und der Arzt hätte das Spurentilgungsteam auf diese Dinge hinweisen müssen!“ Er ballte die Faust. „Ich wusste von Anfang an, dass er unfähig war. Stümper! … Ist er noch da?“
„Wer? Du meinst den Teppich?“
„Ja.“
Noée nickte und verzog das Gesicht. „Er passte in keine Abfalltüte … Und ich traute mich nicht, ihn einfach so zu entsorgen. Wenn jemand das Blut daran entdeckt hätte …“ Sie schüttelte sich. „Da ich mich an nichts erinnern konnte, fragte ich mich immer wieder, ob ich vielleicht im Schlaf jemanden erstochen hatte oder so.“ Sie schüttelte sich.
Severus gab keine Antwort darauf. Stattdessen schlug er vor, den Teppich hereinzuholen. „Ich reinige ihn, dann legen wir ihn wieder hin. Nicht dass deine Eltern einen Herzinfarkt kriegen, wenn sie ihn blutverkrustet hinter dem Haus entdecken.“
„Sie kommen erst im Sommer wieder von ihrer Weltreise zurück, aber ja, danke, das ist eine gute Idee.“

Es war ein gutes Gefühl, etwas machen zu können. Noée nahm den Schlüssel für die Hintertür vom Nagel neben der Tür und schloss auf. Gemeinsam zerrten sie den Teppich unter der Bank hervor und schleppten ihn mühsam zurück ins Cottage. Noée war sich sicher, Severus hätte den Teppich mit links, respektive mit Magie, ins Haus schaffen können, aber es schien auch ihm gut zu tun, etwas anzupacken. „Wie hast du es bloß geschafft, den Teppich alleine rauszuschaffen?“, fragte er, als sie ihn endlich vor dem Kamin ausgerollt hatten.
Noée zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber ich habe ja auch dich irgendwie vom Wald hierher geschafft“, antwortete sie mit einem schiefen Grinsen. Sie sah Severus dabei zu, wie er den Teppich mit einem Fleckenentfernungszauber zu reinigen begann. Er schien mit dem Ergebnis nicht zufrieden zu sein. Er schnaubte wütend. „Die Flecken sind schon ziemlich lange im Material drin. Ich kriege nicht mehr alles weg.“
Noée begutachtete seine Reinigungsarbeit. „Macht nichts“, befand sie. Sie hatte den Teppich nie gemocht. Entschlossen ging sie in die Küche hinüber und stöberte in den Schränken herum, bis sie stolz mit einer Flasche Wein zurückkam. Sie schraubte den Deckel auf und schüttete eine großzügige Menge über den Teppich. Severus sah sie irritiert an und sie erwiderte den Blick mit einem schalkhaften Grinsen. „Ist nur billiger Kochwein, keine Sorge … So, nun putze ich noch in Muggelmanier, dann erzähle ich einfach, ich hätte Wein verschüttet.“
„Was auch stimmt.“
„Genau! Ich brauche nicht einmal zu lügen.“ Sie ging zurück in die Küche und kam mit Lappen, Spülmittel und einer Schüssel Wasser zurück, das sie ebenfalls großzügig verteilte, bevor sie begann, mit dem triefend nassen Lappen auf dem Teppich herumzureiben. „Wasser gibt die schlimmsten Flecken“, zitierte sie ihren Vater, als sie die Flecken halbherzig getrocknet hatte. „Nicht rubbeln, nur tupfen, und anschließend gründlich trocknen.“

Sie blieben nicht lange im Cottage. Noée nahm innerlich Abschied von diesem Ort, mit dem sie so viele, schöne Kindheitserinnerungen verband und der jetzt solche Beklommenheit bei ihr auslöste. Sie konnte sich nicht vorstellen, in diesem Raum je wieder glücklich zu sein. An diesem Gefühl waren nicht, oder nur zu einem geringen Teil, Severus’ Erinnerungen schuld. Sie hatte diese Beklemmung schon im Herbst gefühlt, von dem Tag an, als sie gemerkt hatte, dass der Teppich fehlte. Es waren die unheimlichen Lücken in ihrem Gedächtnis … Sie strich mit den Fingern über den Kaminsims, über die verstaubten Fotorahmen, über die Bücherregale. Sie würde nicht mehr hierher kommen.
„Lass uns gehen“, bat sie, als sie einmal eine Runde durch den Raum gemacht hatte. Severus antwortete nicht. Er stand nur da, den Blick an die Wand hinter dem Bett gerichtet. Noée kniff die Augen zusammen, um zu sehen, ob da vielleicht noch ein Blutfleck vergessen gegangen war, aber sie konnte nichts entdecken. Kalte Schauer liefen ihr über den Rücken. Sie wandte schnell den Blick vom Bett ab und betrachtete das gewellte Kinderbild an der Wand. Wenn dieser Raum schon in ihr, die viel Schönes damit verband, solches Unbehagen auslöste, wie musste das erst für Severus sein, der nur schlechte Erinnerungen an seine Zeit hier hatte, und dessen Erinnerungen erst noch wesentlich lebendiger waren als ihre!
„Komm, wir gehen“, wiederholte sie etwas lauter und packte Severus am Arm. Er drehte sich zu ihr um und sah sie an, und Noée versank für einen Augenblick in seinen tiefschwarzen Augen. Dann warf er einen letzten Blick zurück zum Bett und nickte. „Sollen wir noch zur Höhle gehen?“, fragte er.
Noée nickte. Sie wollte sich auch von diesem Ort ihrer Kindheit verabschieden. Außerdem war ihr immer noch leicht mulmig vom Apparieren und ein Spaziergang an der frischen Luft würde ihr gut tun.

Sie liefen schweigend nebeneinander her zum Waldrand hinauf. Severus war froh, das Cottage hinter sich zu lassen. Er war erstaunt gewesen, wie ruhig Noée geblieben war. Wahrscheinlich waren ihre Erinnerungen an diesen Ort so zahlreich, dass seine Erinnerungen sie nicht in dem Masse bedrängten wie ihn. Dennoch hatte sie so ausgesehen, als würde sie nicht mehr zurückkommen wollen. Jetzt ging sie zielstrebig vor ihm den Weg hinauf.
Ein Paar mit Hund kam ihnen vom Wald her entgegen. Severus bemerkte sie vor Noée, die den Blick auf den Boden gerichtet hatte. Sein Magen zog sich für den Bruchteil einer Sekunde zusammen, als er den Mann erkannte. Das war dieser Nachbar, mit dem Noée so vertraut umgegangen war. Severus schloss eilig zu Noée auf und legte ihr entschlossen den Arm um die Schulter. Sie sah überrascht auf und lächelte. Dann bemerkte auch sie die beiden Spaziergänger. Severus registrierte verärgert, dass ihr Lächeln noch breiter wurde. Er zog sie etwas enger an sich. Noée schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.
„Hallo Arno“, begrüßte sie ihren Nachbar warmherzig, als die beiden lächelnd auf sie zukamen. Severus ließ sie widerstrebend los, als sie auf Arno zuging und ihn herzlich umarmte. Der Frau hauchte sie einen Kuss auf die Wange. „Pia. Schön euch zu sehen.“ Dann trat sie einen Schritt zurück und ergriff Severus’ Hand. Sie warf ihm einen besänftigenden Blick zu. „Darf ich euch Severus vorstellen? Severus, das sind Arno und Pia. Sie haben ihr Ferienhaus dort drüben … Wie geht es euch?“
„Gut, danke“, antwortete Pia. „Wir heiraten im Frühling.“
„Oh, gratuliere“, rief Noée aus.
„Und du?“, fragte Arno und musterte Severus unverhohlen. „Was machst du so?“
„Wir sind noch nicht soweit“, erwiderte Noée. Sie sah zu Severus hoch und er sah den Schalk in ihren Augen glitzern. „Wir genießen die Ungezwungenheit, die Freiheit, das Vertrauen, weißt du?“ Ihre Stimme hatte einen neckischen Ton angenommen.
Arno grinste schief. „Ja, das habe ich auch immer gesagt. Aber die Zeiten ändern sich. Wir haben jetzt einen Hund. Und wir möchten Kinder.“
Severus fand, Arno sah nicht so aus, als ob er Kinder wollte, aber er verkniff sich einen Kommentar.
„Habt ihr Weihnachten hier verbracht?“, fragte Noée weiter.
„Ja. Ich habe ein paar Mal geschaut, ob du da bist, aber es war alles verriegelt. Ihr seid wohl gerade erst gekommen?“
„Ja, wir haben Weihnachten bei Severus verbracht.“
„Habt ihr morgen Abend schon etwas …“, begann Arno und brach ab, als Pia seinen Arm ergriff. „Vielleicht könnten wir zusammen auf das neue Jahr anstoßen.“ Severus spürte, wie neugierig Arno war, Noées Freund näher kennenzulernen, und grinste in sich hinein, als er sah, wie wenig die Idee seiner Zukünftigen zu gefallen schien.
„Tut mir leid, wir sind bereits wieder am Aufbrechen“, antwortete Noée. „Ein anderes Mal gerne. Obschon … wir werden wohl nicht mehr oft hier sein. Es ist ziemlich weit weg von da, wo wir jetzt leben.“
„Wo lebst du jetzt?“
Noée überhörte Arnos Frage. „War schön, euch zu sehen“, meinte sie noch einmal und umarmte Arno. „Ich wünsche euch alles, alles Gute für die Zukunft.“ Sie sah zum Hund hinüber, der ungeduldig wedelnd wartete, und nickte Pia zu. Sie hielt Severus’ Hand mit aller Kraft fest, während sie ihren Weg fortsetzten. Nach ein paar Schritten, drehte sie sich noch einmal um. „Tschüss“, rief sie fröhlich und winkte. Als die beiden außer Sichtweite waren, blieb sie erneut stehen, drehte sich um und blickte zurück. Sie seufzte tief. „Und noch ein Stück Kindheit weg“, meinte sie. Severus war erleichtert, dass dieses Treffen nur so kurz gedauert hatte und Noée ganz offensichtlich kein Interesse an Arno zu haben schien; er konnte Noées Schwermut nicht ganz verstehen. Nichts desto trotz zog er sie tröstend an sich und sie schmiegte sich an seine Brust.


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