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Fanfiction

Just to be - Wohltätige Geste

von Xaveria

*~* Wohltätige Geste *~*



Harry konnte nicht schlafen. Nicht in dieser Nacht. Nicht nach alldem, was er gesehen hatte. Und er hatte einige Dinge im Krieg gesehen. Aber das hier… wow.

Er kuschelte sich an Ginnys Rücken, atmete tief den Geruch ihrer Haare ein. Nach alle den Jahren roch es noch immer nach Blumen. Er nahm einen zweiten Atemzug, um auch alles aufzunehmen. Sein Arm umschlang den stets wachsenden Bauch (nur noch sieben Wochen, mein lieber Schwan) und rieb langsam darüber. Sein Sohn schlief und Harry wollte ihn nicht wecken, also ließ er seine Hand einfach nur sanft auf dem Babybauch seiner Frau ruhen. Küsste ihre Schläfe. Seufzte.

Nein, er wollte nicht, dass sein Sohn in einer Welt aufwuchs, in der es erlaubt war, dass solche Dinge unschuldigen Kindern angetan wurden. Das war es nicht, wofür er gekämpft und beinahe im Krieg gestorben war. Das war nicht der Krieg, aus dem er und seine Freunde hervorgetreten waren. Aber aus Schicksal und einigem dummen Glück befand sich Harry auf der richtigen Seite der Geschichte. Den Siegern. Den Unterdrückern. Er war sich durchaus bewusst, wie leicht, so unglaublich leicht, er und seine Familie wie diese Kinder hätten enden können. Wie knapp es am Ende eigentlich gewesen war. Wie nahe sie alle davor gestanden hatten selbst gefangen genommen zu werden. Geschlagen. Vergewaltigt. Benutzt. Vergessen. Es war nicht richtig, dass diese Kinder dem ausgesetzt wurden. Und es würde aufhören, sofern er etwas dabei zu sagen hatte.


*~*~*



Die Freiheitsurkunde der Hauselfen hatte sich wie ein unglaublicher Sieg angefühlt. Sie mussten jetzt nicht länger Dinge tun, wie sich die Hände zu bügeln oder sich selbst mit Hämmern ins Gesicht zu schlagen, sollten sie ihren Herren nicht Folge leisten. Hermine hatte sich selbst dafür gratuliert, hatte das Gefühl die moralische Überlegenheit zu besitzen. Und dann musste sie erfahren, wie sie für eine Gesellschaft gearbeitet hatte, die Kinder unterdrückten und sie ihrer Menschlichkeit beraubten und sie spürte, wie ihr Herz sank.

Sie lag in ihrem Bett im Gästezimmer des Grimmauldplatzes. Nach heute Abend wollte sie nicht nach Hause gehen. Sie dachte nicht, dass sie apparieren könnte, ohne sich zu zersplintern. Harry hatte aus vollem Herzen zugestimmt. Danach hatten sie sich wieder, nun, in sich selbst verwandelt und nur noch einmal ihre Entschlossenheit untermauert.

Anschließend erzählten sie Ginny alles. Sie war schockiert von dem, was sie gesehen hatten, aber nicht, dass sie dorthin gegangen waren. Das war Ginny Weasley-Potter, die einzige Tochter in einem Haushalt mit sechs älteren Brüdern, alle Mitglieder im Orden des Phönix'. Verheiratet mit dem Jungen, der überlebte. Es musste einiges passieren, um sie zu schockieren. Zudem vertraute sie Harry bedingungslos und das auch aus gutem Grund.

Hermine seufzte. Sie wusste nicht, was Snape im Schilde führte. Er hatte sie dazu herausgefordert es sich anzusehen, herausgefordert sich in dem Angesicht von unvorstellbarer Brutalität dem Ganzen zu verschreiben.

Sie schüttelte mit dem Kopf. Wusste er nach all dieser Zeit denn nicht, dass man niemals einen Gryffindor herausforderte?

Sie und Harry waren entschlossener den je zu helfen, jetzt wo sie auch nur den Hauch der Wirklichkeit gesehen hatten. Sie würden für mehr zurückkehren. Sie hatten sich geweigert zu gehen, bis Snape einem Treffen in der nächsten Woche zugestimmt hatte. Sie würden mehr lernen, mehr reden. Er versprach ehrlich zu sein solange sie sich an ihr Versprechen hielten, diskret zu bleiben. Nur wenige Menschen wussten von seiner Arbeit und er wollte es auch dabei belassen. Hermine würde unter dem Vorwand ihr Audit fortzusetzen herkommen. Harry unter seinem Umhang.

Hermine konnte nicht anders als zu lächeln. Von all den Dingen, die sie bisher gemacht hatte, war sie sich bei diesem hier ganz und gar nicht sicher. Ja, sie war sich sogar sicherer gewesen, als sie und ihre beiden besten Freunde, lediglich irgendwelche Jugendliche, Horkruxe gejagt und zerstört, in Gringotts eingebrochen und Voldemort umgebracht hatten. Das kam ihr sicherer vor als das hier. Aber dadurch wollte sie es umso mehr. Und sie konnte nicht anders als zu lächeln.


*~*~*



Ron schlief unruhig. Nachdem, was Harry und Hermine ihm erzählt hatten, wusste er, er konnte ihnen nicht helfen. Noch nicht. Die Kinder der Leute, die Fred… und Remus… und Sirius.. und Tonks… und Lavender… umgebracht hatten… nein.

Er würde sich nicht eingestehen, Gedanken zu hegen, in denen er davon überzeugt war, dass sie es verdient hatten, aber er wollte das Risiko nicht eingehen, dann auch wirklich diese Gedanken teilen zu müssen.

Er wusste, es war die richtige Entscheidung das hier auszusitzen.

Also, warum fühlte er sich dann so mies?


*~*~*



Scheiße.

Severus saß in mit einem Glas Feuerwhisky in seinem Büro, starrte in das Feuer, während die Flasche direkt neben ihm auf dem Schreibtisch stand. Also, jetzt nur noch die halbe Flasche. Vielleicht auch etwas weniger als die Hälfte. Heute Nacht würde er nicht schlafen. Er war sich nicht sicher, ob er es konnte. Er war sich nicht sicher, ob er es wollte.

Typisch für Gryffindors ihm an diesen schrecklichen Ort zu folgen, wo er jeden Samstag hinging, um nach den Mädchen zu sehen. Jedes Mal, wenn er dort war, brach es ihm das Herz. Jedem der Mädchen könnte er Geld geben, damit sie den Abend nicht mehr arbeiten mussten. Für jedes Mädchen, welches bereits beschäftigt war, wenn er eintraf. Er bereute es, sie dort nicht herausholen zu können. Er konnte sie nirgendwo unterbringen. Hatte keine Möglichkeit sie zu unterstützen. Hogwarts würde sie nicht nehmen. Genauso wenig das Ministerium mit ihrem hochgelobten Arbeits-Beschäftigungs-Programm. Das Ministerium würde sie nicht zurück in das Waisenhaus lassen. Und so blieben sie.

Er hatte vor Jahren sein Elternhaus in Spinner's End verkauft, damit er diese Kinder unterstützen konnte. Um ihnen ihre Schulroben zu kaufen. Um die Kautionen zu bezahlen, wenn sie in Askaban gelandet waren. Um einer Teenagerprostituierten eine Nacht Frieden kaufen zu können. Er hatte genug, um so für eine Weile weiterzumachen; er schlief in seinem Büro (was Glastonbury nicht wusste, würde ihr auch nicht schaden) und hatte daher keine wirklichen Ausgaben. Aber selbst, wenn er so weitermachte, würde es nie genug sein.

Dieses gesamte, verdammte Unterfangen ließ ihn machtlos zurück und Severus Snape mochte es nicht, sich machtlos zu fühlen. Er war wie Sisyphus – schob diesen verdammten Stein den Berg hinauf, sah dabei zu, wie er wieder hinunterrollte, und das immer und immer wieder. Jedes Mal, wenn er gedacht hatte, er hätte einen von ihnen gerettet - wirklich gerettet – wiederholte sich dieselbe Geschichte von vorne. Drogen. Prostitution. Eine ungewollte Schwangerschaft, für die er einen Zaubertrank brauen sollte. Kriminalität. Gewalt.

Und jetzt wollten diese beschissenen Gryffindors mitmachen. Hatten seinen Bluff aufliegen lassen. Waren ihm gefolgt. Hatten das, was sie gesehen hatten, vertragen (also, Granger nicht unbedingt). Es hatte sie nicht verängstigt davonlaufen lassen, sondern sie nur noch entschlossener gemacht. Scheiße. Sein verdammter Plan war ihm komplett um die Ohren geflogen.

Ein Teil von ihm, den Teil, auf den er niemals hörte, sagte ihm, es war vielleicht gar nicht so schlecht. Er war nur ein Mann und konnte sie nicht alle alleine retten. Im Grunde hatte er noch keinen von ihnen alleine retten können. Mit den beiden Berühmtheiten (oh, verdammt noch mal) jetzt an seiner Seite wären sie sogar in der Lage etwas zu erreichen. Zumindest konnten sie die Dinge nicht noch weiter verschlimmern.

Oder würden sie?, hinterfragte die andere Stimme in seinem Kopf, auf die er bisher leider immer gehört hatte. Sie könnten negative Presse auf sich ziehen. Sie könnten die Kinder dadurch nur weiter schädigen. Sie bloßstellen, wo hingegen du sie sonst noch zumindest für ein paar kostbare Jahre beschützen könntest.

Guter Punkt,
dachte Severus.

Im Kerker abgeschirmt, betonte die Stimme. Wo sie eingeschlossen im Untergrund leben. Weil es ja auch für dich all die Jahre so gut funktioniert hat, nicht wahr? Es hat dich wirklich zu einem Vorzeigebürger gemacht, was?

Das kann ich nicht abstreiten,
gestand sich Severus ein.

Severus schüttelte den Kopf. Hier saß er um drei Uhr morgens, betrunken vom Feuerwhiskey und lauschte seinem inneren Krieg, ob er sich nun zustimmte oder nicht. Es war lächerlich. Und aus welchem Grund auch immer – die Zeit, der Feuerwhiskey, das, was heute Abend geschehen war – hatte er sich dazu entschlossen Granger und Potter diesmal gewinnen zu lassen. Er würde die Gryffindors einlassen. Aber sollte auch nur einer ihrer Zehen die Grenze überschreiten, wäre es vorbei. Er würde sie mit dem Vergessenszauber belegen, rausschmeißen und Schutzzauber aufziehen, die noch nicht einmal Kingsley Shacklebolt durchdringen konnte.


*~*~*



„Die größte Hürde", belehrte Severus sie mit seiner besten Lehrerstimme, „ist, dass diese Kinder sehr früh in ihrem Leben lernen, dass sie keine Zukunft haben. In dem Augenblick, in dem sie auch nur einen Fuß in den Hogwarts-Zug setzen, sind sie bereits Ziele. Es ist bis dahin ein überwältigendes Erlebnis für sie, da sie den Großteil ihres Lebens hier verbracht haben und die anderen Kinder sind… erbarmungslos."

Granger und Potter nickten. „Und danach wird es nicht besser für sie, oder?", fragte Potter. „Sie haben erwähnt, die meisten von ihnen schaffen es nicht weiter als ihr drittes Jahr."

Severus nickte. „Korrekt. Es ist grausam. Sie werden geschlagen, verhöhnt, schikaniert… Potter, dagegen verblasst das, was Ihr Vater und seine kleine Gang mir angetan hat zu einer Scharade." Potter spannte sich bei diesen Worten an. Gut. „Ihr Hauslehrer schaut weg, Minerva weiß nicht darüber Bescheid und die anderen Professoren kümmern sich nicht darum, einzugreifen. Die Vorurteile sind noch zu tief verwurzelt."

„Was ist mit Madam Pomfrey?", fragte Potter. Severus verlagerte unbehaglich bei ihren Namen sein Gewicht. „Hilft sie ihnen denn nicht, wenn sie verletzt werden? Sicherlich bemerkt sie es und tut etwas dagegen?"

Severus schüttelte den Kopf. „Sie vertrauen niemandem. Nicht einmal ihr; sie ist eine Autoritätsfigur und sie lernen sehr schnell, solche Personen sind nicht vertrauenswürdig. Welche Verletzungen ihnen auch immer zugefügt werden, sie kümmern sich selbst darum."

„Es ist wirklich tragisch, dass sie keinem Erwachsenen dort vertrauen können. Haben Sie darüber nachgedacht zurückzukehren?", fragte Granger. „Wenn Sie wieder Hauslehrer wären…"

„Granger, benutzen Sie Ihr viel gepriesenes Gehirn doch bitte, okay? Ja, ich könnte sie beschützen. Ich glaube nicht, ich könnte alles verhindern, aber ich weiß, das Schlimmste könnte ich aufhalten oder zumindest sicherstellen, dass die Schuldigen entsprechend bestraft werden. Ich weiß es, weil ich es nach dem ersten Krieg getan habe, damals für die Kinder der damaligen Todesser." Er seufzte. „Leider wird mich diesmal Hogwarts nicht zurücknehmen. Und um die Wahrheit zu sagen, ich will auch nicht wieder zurückkehren. Ich glaube, ich werde hier mehr gebraucht."

„Aber wenn Sie zurück in Hogwarts wären, könnten Sie sie durch die Jahre begleiten. Sie könnten ihnen zu ihrem Abschluss verhelfen. Hier tun Sie, was Sie können und lassen sie dann in der Schule von der Leine und-"

„Und stehe für die Jüngsten von ihnen, die wortwörtlich niemanden mehr haben, bereit. Das Ministerium hat Glastonbury als ihren Notfallkontakt in Hogwarts für sie angegeben. Ich befinde mich in keiner Position zu wissen, was mit ihnen passiert. Mir stehen keine Erklärungen zu. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Ich könnte denen in Hogwarts helfen oder ich könnte denen, die hier sind, helfen. Ich habe zum Besten für alle selektiert und habe die Entscheidung getroffen, die der Richtigen am nächsten kam. Das hier zutun erlaubt es mir, bei diesen Kindern zu bleiben, diesen wehrlosen Kindern und ich werde sie nicht zurücklassen. Ich werde nicht zulassen, dass sich Glastonbury an diesen Kindern auslässt."

Granger starrte ihn an. Severus starrte zurück. „Es ist nicht ideal, Granger, das gebe ich zu. Aber es ist das Beste, was ich machen kann. Schauen Sie mir in die Augen und sagen Sie mir, Sie denken, ich tue zu wenig für sie."

Das brachte sie zum Schweigen.

„Es scheint so", sagte Potter überlegend, „als wären ihre Namen ihr größter Nachteil. Wenn sie einfach nur andere Namen hätten, dann hätten sie vielleicht auch eine Chance."

„Minderjährige können ohne einen Vormund keinen Namenswechsel erbitten und wenn diese Minderjährigen Pflegekinder des Ministeriums sind, kann das Ministerium dieser Bitte nicht nachgehen", antwortete Granger, zweifelsohne ein Zitat aus irgendeinem Gesetzestext des Zaubereiministeriums aus ihrem Büro. Besserwisserin.

„Wenn Glastonbury ihr legaler Vormund für Hogwarts ist, warum kann Severus nicht ihrer sein, wenn es darum geht, vor Gericht ihre Namensänderung durchzubringen?", fragte Potter.

„Ich bin nicht ihr legaler Vormund, Potter. Ich bin vielleicht eher, was Sie einen Muggel-Sozialarbeiter nennen würden. Ich beobachte ihren Fortschritt, aber betrachten Sie mich, wenn Sie möchten, als ihre Kontaktstelle. Ein legaler Vormund wiederum besitzt die Autorität Entscheidungen für das Kind zu treffen. Ich besitze diese Autorität nicht."

Granger biss sich auf ihre Unterlippe. „Vielleicht können wir Ihnen ja diese Autorität besorgen."

Severus gab ihr als Antwort seinen besten ‚Bitte-sagen-Sie-mir-dass-Sie-nicht-so-dumm-sind'-Blick.

„Ich meine, Sie könnten eine andere Unterkunft bekommen, wir könnten Ihnen diese besorgen und dann könnten Sie all die Dinge, die Sie jetzt bereits tun, dort fortsetzen. Aber in einem richtigen Haus. Mit Fenstern und Licht und alles. Und Sie könnten hiermit fortfahren, aber nicht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums. Zu Ihren eigenen Bedingungen."

„Ah, also, Granger, wollen Sie, dass ich, was, fünfzehn Kinder adoptiere, die momentan hier wohnen, genauso wie ungefähr fünfzehn Teenager, die seither davongelaufen oder verschwunden sind? Sie wollen, dass ich alleine so viele Kinder unterstütze? Sie würden mich dann was nennen? Papa Snape? Und ich könnte dann diese große, glückliche Familie verwalten? Mein Gott, Granger, manchmal frage ich mich wirklich, ob ich mich in Ihnen getäuscht habe."

„Dass ich eine unerträgliche Besserwisserin bin?", fragte sie mit gelangweilter Stimme.

„Dass Sie im Grunde eine intelligente Person sind", erwiderte Severus. Er erkannte nicht, dass sie es als ein Kompliment auffassen würde. Wie sie und Potter einen Blick austauschten. All das verpasste er.

„Also gut, aber ich denke, wir sind uns alle einig, sie alle in eine Anstalt einzuweisen, war ein großes Desaster gewesen", sagte Granger. „Und niemand in der Zauberwelt ist bereit sie zu adoptieren."

„Nicht einmal Sie beide? Für all Ihr Gerede sie zu retten, habe ich bisher noch nicht gehört, dass Sie sie selbst adoptieren möchten."

Granger seufzte übertrieben als ob sie mit Weasley und nicht mit ihm reden würde. „Ich kann niemanden adoptieren, Severus, ich bin eine alleinstehende Frau. Es ist nicht erlaubt. Nur verheiratete Paare."

„Ohne Kinder", fügte Potter hinzu. „Verheiratete Paare mit Kindern sind fürs Erste ausgeschlossen. Außer, die Kinder, die adoptiert werden sollen, sind irgendwie verwandt."

„Da haben Sie's – ich kann sie auch nicht adoptieren, da ich ein alleinstehender Mann bin", entgegnete Severus. „Was für eine fantastische Zeitverschwendung diese Idee doch war."

„Hermine könnte das Gesetz ändern", sagte Potter. „Sie hat direkt nach Hogwarts ein paar Gesetzte für die Hauselfen durchgebracht. Das ist eine Bevölkerung, um die sich außer ihr auch sonst niemand kümmert. Wenn sie das schon durchgekriegt hat, dann schafft sie auch das hier."

Granger schnaubte. „Genau, ich werde einfach zum Zaubergamot spazieren und ihnen sagen, wie dieses Gesetz verändert werden muss und sie werden aufstehen und es gleich tun." Sie verdrehte ihre Augen. „Harry, du weißt, wie lange es gedauert hat, bis ich dieses Gesetz durch hatte. Jahre. Jahre der Lobbyarbeit. Viele der Zauberer im Zaubergamot besitzen Hauselfen und hatten ihnen gegenüber keinerlei Vorurteile, aber auch sie fürchteten sich davor den Status quo zu ändern. In diesem Fall wird es dasselbe Problem sein, nur größer – viele von ihnen haben ihre Familie an die Todesser verloren, sie werden sich davor fürchten ein altes Gesetz zu ändern und zuoberst, ja, sind sie alle gegen sie voreingenommen. Und das auch aus gutem Grund."

„Na schön!", sagte Potter verzweifelt. „Ich schätze, dann ist wohl die einzige Lösung, dass du Severus heiratest und dann könnt ihr sie ja gemeinsam adoptieren!"

Er und Granger begannen bei diesem Vorschlag lauthals an zu lachen. Severus tat es nicht.

„Genau, Problem gelöst!", sagte Granger durch ihren Lachanfall und wischte sich eine Träne weg.

„Wenn Sie beide dann fertig damit sind, Idioten zu sein", sagte Severus gedehnt, wobei er bei seiner Verärgerung übertrieb, um seine Belustigung zu verbergen. Potter und Granger hörten auf zu lachen und schauten zu ihm auf. Nach all den Jahren konnte er sie immer noch alleine mit seiner Stimme befehligen. „Ich denke, Adoptionen kommen nicht infrage."

„Das mal ausgeschlossen, aber nicht vollkommen, ist es möglich für jemanden einfach nur ein legaler Vormund zu sein?", fragte Potter. Er drehte sich zu Granger um, die mit ihren Schultern zuckte.

„Ich habe noch nie davon gehört, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass es nicht möglich ist. Sie müssen dann vielleicht noch immer hier wohnen; es würde nur einer außenstehenden Person das Recht geben für sie legale Entscheidungen zu treffen als das Ministerium."

„Würde es irgendetwas an ihrer Situation ändern?" Er wandte er sich mit dieser Frage jetzt an Severus.

Severus dachte einen Moment darüber nach, bevor er antwortete: „Wenn ich das legale Recht hätte, gewisse Entscheidungen für sie zu treffen, dann könnte ich sie hier herausholen."

„Würde das irgendwelche Auswirkungen haben?"

„Vielleicht. Ich könnte sie zumindest vom Ministerium fernhalten. Ich könnte ihre Familiennamen legal ändern lassen, es versuchen, ohne dass der Prophet darauf aufmerksam wird. Alles weniger als das würde vollkommen den Zweck verfehlen. Dann sollten sie aus London verschwinden."

„Ähnlich wie ein Zeugenschutzprogramm?", fragte Granger. Beide Männer sahen sie fragend an. „Ich habe darüber gelesen. In Muggel-Amerika, ist es so, sollte da eine Person gegen einen gefährlichen Kriminellen aussagen, dann ändern sie oft ihre Namen, ihr Aussehen und ziehen in einen anderen Stadtteil, um sich zu schützen."

„Also, egal wie du es nennen willst, aber das würde den Kindern doch eine Außenseiterchance geben, oder nicht?", fragte Potter eifrig.

„Ich kann es mal nachlesen. Ich habe in meinem Büro noch ein paar Bücher. Niemand wird mitbekommen, dass ich sie mitgenommen habe." Severus schmunzelte. Typisch Granger.

„Und wo genau", begann Severus, „schlagen Sie vor, sollen wir das machen? Ich besitze nicht unbedingt eine Unterkunft für fünfzehn Minderjährige. Oder die Gelder, um es zu finanzieren."

„Ah, und da komme ich ins Spiel", antwortete Potter fröhlich. „Wenn wir einen Spendensammler haben, würden Sie als Vormund einen Großteil der Spenden erhalten. Familien, die im Moment Gelder aus den Spenden bekommen, erhalten die Gelder proportional zu der Anzahl der Kinder, die sie aufgenommen haben. Die meisten haben nur ein oder zwei Kinder oder Geschwister, wenn es dann drei waren, aufgenommen, zumindest laut dem, was Hermine gesagt hat. Und wir können Ihnen eine Unterkunft dafür besorgen. Andere Leute anstellen, die Ihnen helfen. Ich meine, alleine aus diesen Kerkern hier herauszukommen, wird sie sich wieder menschlicher fühlen lassen, oder nicht?"

Severus kannte die Wahrheit dieser Aussage besser, als Potter es jemals wissen würde. Was auch der Grund war, warum er so schnell wieder in die Kerker geflüchtet war, als er endlich frei von ihnen war. Schon wieder.

„Und obwohl ich noch nicht mit ihnen gesprochen habe, denke ich, werden einige andere Freiwillige, richtige Freiwillige, bereit sein zu helfen. Die wissen, woher wir kommen und die Situation verstehen werden."

„Was – Ihr kleiner Duellierklub?", spottete Severus.

„Das ist Dumbledores Armee und ja, einige von ihnen. Viele von ihnen habe ihre Familie im Krieg verloren. Es ist möglich, dass ein paar von ihnen zustimmen."

„Weißt du, ich denke, das ist verdammt viel, worüber wir nachdenken müssen", ging Granger plötzlich dazwischen. „Severus, warum forsche ich nicht etwas nach, genau wie Harry und wir kommen einfach nächste Woche wieder?"

Severus nickte. „Nächste Woche dann, dieselbe Zeit." Granger und Potter boten ihm ihre Hände an, aber Severus starrte einfach nur zurück. Derartige Vertraulichkeit von diesen beiden. War es für sie unmöglich das Ganze auf einer professionellen Ebene zu halten?


*~*~*



„Wir waren wieder viel zu optimistisch, nicht wahr?", fragte Harry, als sie durch die Eingangstür auf die Straße traten.

Hermine nickte. „Eben. Ich dachte, wir brechen lieber da ab, wo wir noch die Oberhand hatten. Verschwinden, bevor er die Möglichkeit hat, wütend zu werden, wodurch er dazu gezwungen wäre, darüber nachzudenken."

„Gut gespielt, Miss Granger."

„Selbst nicht schlecht, Mr. Potter. Ich denke, wir haben sogar etwas an Fortschritt gewonnen. Er hat die Idee ihr legaler Vormund zu werden, nicht gleich ausgeschlagen. Wenn es um Snape geht, betrachte ich das als eine Zustimmung."

„Da könntest du recht haben, er hat noch nicht einmal eine Möglichkeit gefunden, mich zu beleidigen. Und er findet ansonsten immer einen Weg irgendwo eine Beleidigung einzubauen."

„Davon abgesehen muss ich jetzt wirklich etwas nachforschen. In der Muggel-Welt war es in England seit Jahrzehnten vollkommen normal, dass eine Person (für gewöhnlich ein reicher Mann) nicht blutsverwandte Pflegekinder und Erben hatte. Vielleicht gibt es ja in der Zauberwelt etwas Ähnliches, was wir benutzen könnten."


*~*~*



„Ich hab's!" Hermine ließ fröhlich den schweren Einband auf Snapes Schreibtisch fallen. Er zuckte erschrocken zusammen. Sie und Harry schauten freudestrahlend auf ihn hinunter, während er finster zu ihnen aufblickte. Offenbar war er von ihrem plötzlichen Besuch nicht begeistert. Besonders da inzwischen mehr als zwei Wochen seit ihrem letzten Treffen mit ihm vergangen waren.

„Muss ich schon wieder meine Schutzzauber erneuern?", fragte er scharf. Er hatte nachgegeben und seine Sicherheitsmaßnahmen dahin gehend verändert, dass sie und Harry die Absperrung passieren konnten. Widerwillig, da war sich Hermine sicher. Er schien es zu genießen, sie bei jeder Gelegenheit auf dem Boden liegen zu sehen.

„Ganz und gar nicht. Hier, sehen Sie sich das an." Hermine blätterte bis zur richtigen Seite und drehte es so herum, damit Snape es lesen konnte. „Unverheiratete, alleinstehende Menschen können unter dem Zaubergesetz gesetzlicher Vormund für Waisenkinder werden. Eine Adoption ist nicht nötig, lediglich die Kontrolle über ihre rechtlichen Angelegenheiten. Sie können entweder hier oder bei Ihnen wohnen. Sie können zu ihren Gunsten für so ziemlich alles Anträge einreichen. Und es gibt keine Grenze, Sie könnten von ihnen allen der Vormund werden."

„Brillant, unsere Hermine, was, Severus?", fragte Harry stolz.

Snape starrte sie einfach nur verständnislos an. Ausdruckslos. Hermine wusste aus Erfahrung, dies könnte entweder ein sehr gutes oder sehr schlechtes Zeichen sein.

Nach einer ganzen Weile deutete er ihnen an, sich zu setzen und begann zu reden. „Zu meinem Leidwesen haben Sie beide eine bemerkenswerte Bereitschaft gezeigt einigen, sehr in Not geratenen Kindern zu helfen und ich kann nicht anders, als Ihnen dafür meine Hochachtung zu zollen.

„Sie beide wissen zweifelsohne, dass ich kein Mann bin, der leicht irgendwelche Zusagen macht und ich tue dies auch nur, wenn ich mir sicher bin, dass ich sie auch erfüllen kann. Diese Kinder haben sehr spezielle Bedürfnisse. Sie brauchen das, was Sie hier anbieten. Aber im Moment zögere ich Ihr Angebot zu akzeptieren, da Sie bisher einige Hürden noch nicht angesprochen haben.

„Wenn ich es tue, dann werde ich diesen Posten verlassen. Falls ich versage, werden die Kinder ohne mich wieder hier sein. Das kann ich nicht riskieren.

„Sie haben mir bisher noch keinen Ort angeboten, wo ich diese Kinder unterbringen oder wie ich ihren Lebensunterhalt finanzieren kann. Wie schlagen Sie vor, sollen wir diese Bedürfnisse angehen?"

Danach sah er sie nur an. Also, zumindest hatte er sie nicht angeschrien oder beleidigt. Er hatte es bisher noch nicht ausgeschlagen. Fortschritt.

Hermine lächelte höflich, während Harrys Augen inspiriert aufleuchteten.

„Erinnern Sie sich noch an den Grimmauldplatz?", fragte Harry. Snapes Blick flatterte. „Natürlich tun Sie das. Also, ich wohne dort im Moment mit meiner Frau. In ein paar Wochen erwarten wir unser Baby. Wir sind bisher dort geblieben, weil das Haus unauffindbar und noch immer durch den Fidelius-Zauber beschützt ist. Die meisten der Geheimniswahrer sind… na ja… wie auch immer, es ist ziemlich sicher. Ja, es ist mitten in London, aber trotzdem schwer zu finden. Ginny und ich sind der Meinung, es ist zu groß für uns und aufgrund meiner Erinnerungen, habe ich es nie geliebt dort zu leben. Es gibt nichts, was grundsätzlich nicht damit stimmt. Wir haben es endlich geschafft das Gemälde von Mrs. Black zu entfernen… und wenn Sie in jedes Zimmer zwei Kinder stecken…" Er verstummte, wartete darauf, dass Snape ihm ins Wort fiel und ihm sagte, wie bescheuert sein Plan war. Als das nicht passierte, fuhr er fort. „Jedenfalls würde ich für das hier gerne mein Haus zur Verfügung stellen."


*~*~*




Snape traute seinen Ohren nicht. Potter bot ihm sein Haus an? Sein riesiges, geräumiges Haus in London? Für die Kinder jener Leute, die versucht hatten, ihn umzubringen.

Potter konnte manchmal so verdammt großzügig sein.

„Sie werden ausziehen und Ihr Haus aufgeben… einfach so?", wiederholte Severus langsam.

Potter nickte mit einem beschissenen Grinsen auf seinen Lippen. „Sie können gerne jederzeit vorbeikommen und es sich ansehen, bevor Sie sich entscheiden. Jederzeit, wirklich. Wir würden uns freuen, wenn Sie vorbeikämen. Und Hermine wird natürlich auch dort sein. Lebt schon praktisch dort." Potter räusperte sich. Severus fragte sich, warum er Granger für ihn als einen Anreiz vorbeizuschauen ausgesucht hatte.

„Wenn Sie sich das Haus ansehen wollen, gibt es da noch ein paar andere Leute, mit denen ich dann reden und rüberbringen würde, damit Sie sie treffen können, aber nur, wenn Sie damit einverstanden sind", sagte Granger. „Das heißt, um Ihnen zu helfen. Da wäre Neville Longbottom. Also, ich weiß", fügte sie hastig hinzu, als sie Severus' Blick sah, „ich weiß, Sie halten nicht sonderlich viel von ihm. Aber vergessen Sie nicht, auch er hat seine Eltern im Krieg davor verloren. Was seinen Eltern passiert ist, unterscheidet sich nicht sonderlich von dem, was mit den Eltern derer Kindern geschehen ist, die den Kuss erhalten haben. Ich kenne ihn, er wird vermutlich helfen wollen. Er hat im Moment einen ziemlich vollen Lehrplan in Hogwarts, aber da er kein Hauslehrer ist, kann er bestimmt ein paar Nachmittage oder Wochenenden freimachen. Er ist wirklich ein sehr guter Lehrer, also könnte er Ihnen da etwas Verantwortung abnehmen, damit Sie Zeit für andere Dinge haben."

„Und Luna Lovegood", sagte Potter. „Ich weiß, sie ist etwas… na ja, Sie wissen schon, aber sie ist auch unglaublich einfühlsam und schafft es immer irgendwie den Nerv des Problems zu treffen. Ich glaube, sie könnte einige der Kinder zum Reden bringen oder sie zumindest dazu bewegen herauszufinden, was sie brauchen. Sie hat ihre Mutter in ziemlich jungen Jahren verloren und ihr Vater hat den Krieg nicht überlebt. Sie weiß außerdem auch, wie es ist, eine Außenseiterin zu sein oder wie es ist, isoliert in Hogwarts zu leben. Falls Sie keinen richtigen Therapeuten ausfindig machen können, wäre sie das Beste, was Sie kriegen könnten. Außerdem ist sie eine Ravenclaw."

Ein Gryffindor weniger, danke Gott!

„Wir haben bisher noch nicht mit ihnen gesprochen", fügte Granger noch schnell hinzu. „Aber wir kennen die beiden gut genug, um zu wissen, dass sie sofort bereit wären, Ihnen zu helfen. Und wir wissen, was Sie benötigen."

Die beiden sahen ihn mit einer solch ehrlichen Hoffnung in ihren Augen an.

„Haben Sie beide in Ihrem kleinen Leben nicht schon genug Weltretter gespielt?", spuckte Severus. „Es reicht wohl nicht, dass die gesamte Zauberwelt Sie anhimmelt, jetzt müssen Sie diese Kinder auch noch in eines Ihrer Lieblingsprojekte umwandeln?"

„Das ist nicht irgendein Lieblingsprojekt", schnappte Granger. „Wir sind uns durchaus im Klaren darüber, was für eine Verpflichtung wir hier eingehen. Und Verpflichtung ist etwas, was wir beide wohl besser als so manch anderer verstehen."

„Durch die Wälder marschieren und in einem Zelt zu schlafen, ohne irgendeinen Kontakt zur Außenwelt, um Horkruxe zu zerstören, obwohl wir nicht wussten, wo sie waren oder wie wir sie zerstören sollten oder, was sie überhaupt waren, bis wir sie dann alle gefunden und zerstört hatten", sagte Potter.

„Zehn Jahre daran zu arbeiten, um die Hauselfen zu befreien, obwohl alle, selbst meine besten Freunde, gesagt haben, dass ich es niemals schaffen würde."

„Das letzte Schuljahr geschwänzt", fügte Severus hinzu.

„Um Voldemort zu besiegen und sicherzustellen, dass die zukünftige Generation ihr siebtes Schuljahr abschließen konnte, egal wie ihr Blutstatus oder Familienname ist", schnappte Potter. „Wir haben sehr viel aufgegeben, um das zu erreichen. Und wir sind beide bereit jede Menge aufzugeben, um das hier zu tun."

„Egal wie lange es auch dauert", fügte Granger hinzu. „Severus, wir wissen, Sie mögen uns nicht. Wir sind Gryffindors und seit sieben Jahren ein Dorn in Ihren Augen. Wir haben Sie angezündet, von Ihnen gestohlen, geschockt und in eine Wand geschleudert, Sie beleidigt, direkt oder hinter Ihrem Rücken… unter anderen. Das ist schon in Ordnung. Sie müssen uns nicht mögen. Aber überwinden Sie Ihre Feindseligkeit uns gegenüber und denken Sie an sie", sie deutete hinter sich zu dem Flur, der in den Gemeinschaftsraum führte.

Severus knallte seine Faust auf den Schreibtisch und stand auf, um über sie zu ragen. „Unterstellen Sie, dass ihre Bedürfnisse nicht meine oberste Priorität ist, Granger?"

Sie stand ebenfalls angespannt auf in dem Versuch, seinen Blick zu treffen, aber sie musste dennoch ihren Kopf in den Nacken legen. „Ich behaupte, dass Sie vielleicht das beste Angebot, welches die Kinder in nächster Zeit erhalten werden, ausschlagen, weil Sie noch immer einen Groll wegen irgendwelchen Missverständnissen, die alle in der Vergangenheit liegen, hegen."

Das Schweigen verwandelte sich in einen Wettkampf der sturen Blicke. Letztendlich gab Granger nach und sagte: „Komm schon, Harry. Severus, unser Angebot steht. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie sich entschieden haben."

Ohne ein weiteres Wort griff sie nach Potters Arm und zog ihn nach draußen.


*~*~*



„Dieser Mann bringt mich zur Weißglut!", rief Hermine, sobald sie am Grimmauldplatz angekommen waren. „Er kann noch nicht mal aus Liebe zu diesen bedürftigen Kindern von seinem bescheuerten Groll ablassen. Nach all den Jahren kann er noch immer nicht akzeptieren, dass du nicht dein Vater bist." Sie hielt inne und gab ein verzweifeltes Geräusch von sich.

„Vielleicht braucht er ja nur etwas mehr Zeit, um es sich zu überlegen", schlug Harry vor.

„Ich bezweifle nicht, dass er sie braucht und er sollte sowieso darüber nachdenken, aber muss er aus diesen Gründen so kompromisslos sein? Nach allem, was passiert ist, nach all der Zeit, die inzwischen verstrichen ist?"

„Vielleicht war es zu viel, ihm den Grimmauldplatz einfach so anzubieten", erwog Harry.

„Ja, was sollte das eigentlich? Ich hatte keine Ahnung, dass du das tun wolltest."

Harry zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. Er hatte einige ziemlich gute Punkte bezüglich der Unterkünfte und so. Ich wohne hier wirklich nicht sonderlich gerne. Es wäre für seine Bedürfnisse groß genug und…"

„Und?"

„Zunächst einmal, weil ich es ihm schulde. Im Grunde schulde ich ihm weitaus mehr als nur ein Haus. Wegen ihm habe ich überlebt, das Schwert gefunden und konnte die Horkruxe zerstören. Wegen ihm konnte ich leben und eine Familie gründen, etwas, was er selbst niemals wirklich hatte. Ich weiß, es war impulsiv und nicht wirklich durchdacht und ich habe noch nicht einmal mit Ginny darüber gesprochen und es hat ihn vermutlich abgeschreckt. Bestenfalls denkt er wahrscheinlich, ich sei ‚widerlich naiv und idiotisch' oder so was in der Art und schlimmstenfalls denkt er, ich führe irgendwas im Schilde."

„Warum er noch immer so über dich denkt, entzieht sich absolut meinem Verständnis", sagte Hermine verzweifelt.

„Wir haben ihm nie wirklich einen Grund gegeben, uns vertrauen zu können", hob Harry hervor. „Oder uns zu mögen. Obwohl wir alle auf derselben Seite waren, waren wir dennoch irgendwie Feinde."

Hermine nickte. „Ja, ich meine, stell dir mal vor Draco Malfoy taucht einfach so auf und bietet uns freie Herrschaft über Malfoy Manor an. Würdest du sofort darauf anspringen?"

„Danke", antwortete Harry sarkastisch.

„Wofür?"

„Mich mit Malfoy zu vergleichen."

„Stell dich nicht so an, du weißt, was ich meine."

Harry tätschelte ihre Schulter und drückte sie leicht. Plötzlich hörten sie ein Klopfen an dem Fenster hinter ihnen und beide wirbelten mit gezogenem Zauberstab herum. Als sie sahen, dass es eine Eule war, senkten sie beide ihre Waffen und Harry ging hinüber zum Fenster, um die Pergamentrolle von der Eule zu nehmen. Er entrollte das Pergament, lächelte und überreichte es Hermine.

Es war nicht unterschrieben, aber es stammte zweifelsohne von ihm. Sie erkannte diese krakelige Schrift von den Randbemerkungen aus ihren alten Zaubertränkeausarbeitungen. Die Nachricht war kurz und so auf den Punkt gebracht, wie der Mann, der sie verfasst hatte.

Ich akzeptiere.


*~*~*



Im nächsten Kapitel: Severus besucht den Grimmauldplatz, aber vertraut er auch dem, was er dort sieht?


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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
Evanna Lynch