von Sevchen
20 Kapitel
Es war noch recht früh an diesem Samstagmorgen, doch Harry war bereits wach und wälzte sich unruhig im Bett hin und her. Heute sollte das erste Quidditschspiel stattfinden, Slytherin gegen Gryffindor und zum ersten mal würde er nicht für die Gryffindors spielen. Das Training in den letzten Wochen, war für Harry recht schwierig gewesen, da er mit ihrem Team nicht vertraut war, doch er hatte versucht sich irgendwie einzugliedern und er würde auf jeden Fall sein bestes geben um den Schnatz zu fangen. Schon alleine der Blick seines angeblichen Vaters würde unbezahlbar sein. „Es wird Zeit dass den mal jemand von seinem Egotrip runter holt“, dachte Harry. Trotzdem würde es bestimmt nicht einfach werden, immerhin sollte Gryffindor angeblich das beste Team haben. Doch noch etwas anderes bereitete dem jungen Potter Kopfschmerzen. Wenn Pettigrew jetzt schon zum Verräter wurde, war er möglicherweise gefährlich als sie gedacht hatten. Harry würde seine Eltern nicht noch einmal sterben lassen! Vorher würde er Pettigrew eher erwürgen.
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es immer noch recht früh war, doch er bezweifelte noch mal einschlafen zu können und so kroch er aus dem warmen Bett und stieg erstmal unter die Dusche. Er musste versuchen sich heute vollständig aufs Quidditsch zu konzentrieren und die anderen Sorgen in den Hintergrund stellen. Als erster verlies er den Schlafsaal und war überrascht als er im Gemeinschaftsraum überhaupt jemanden antraf. Er trat auf die Gestalt zu, die sich als Junge mit kurzen, schwarzen Haaren und recht dünnem Gesicht herausstellte. Harry kam er irgendwie bekannt vor, auch wenn er wusste dass er ihn noch nicht bewusst wahrgenommen hatte, seid er hier war. Der Junge hatte sich so in sein Buch vertieft dass er Harry nicht kommen sah, dieser konnte einen Blick auf den Titel werfen und stellte fest, dass es sich um dunkle Magie handelte. „Nicht noch so einer“, dachte Harry genervt und unterdrückte ein stöhnen, als der Junge ihn plötzlich bemerkte und ihm ein lächeln schenkte. „Morgen. Ich habe nicht erwartet, so früh jemanden hier zu treffen“, meinte er und musterte Harry eindringlich. „Ich konnte nicht mehr schlafen, bin etwas nervös wegen dem Spiel“, erwiderte dieser und lies sich auf das noch freie Sofa fallen.
„Übrigens ich bin Regulus, ich glaube wir hatten noch nicht das Vergnügen“, stellte er sich freundlich vor und Harry lies vor Überraschung beinahe seinen Zauberstab fallen. Hinterher bemerkte er dass es blöd von ihm war, zu vergessen dass Sirius Bruder ebenfalls Hogwarts besuchte. Soweit Harry wusste war Regulus ein Jahr jünger und somit im Sechsten Jahrgang. Zu seiner Überraschung musste Harry feststellen dass er Regulus nett fand. Der einzige Nachteil war, dass er ziemlich viel über Harrys Heimat fragte und Harry somit ziemlich ins schwitzen brachte. Sie unterhielten sich immer noch als es schließlich Zeit war zum Frühstück zu gehen. Erst an der großen Halle trennten sie sich, da Regulus Freunde schon auf ihn zu warten schienen. „Bis später Harry“, meinte er noch und Harry freute sich dass er ihn beim Vornamen nannte. Harry seufzte bei dem Gedanken, dass er ein Todesser werden würde, der hinterher von seinem eigenen Meister getötet wurde. Vielleicht würde er ja einen Weg finden ihm zu helfen. Harry hoffte es, Regulus war einer der nettesten Slytherins die der junge Potter je getroffen hatte, außerdem war er überhaupt nicht arrogant, im Gegensatz zu seinem Bruder Sirius.
Durch Regulus hatte er Sorgen wegen dem Quidditschspiel beinahe vergessen, doch nun wurde er zurück in die Wirklichkeit geschleudert, vor allem als ihm vom Gryffindortisch böse blicke zugeworfen wurden. Ohne hinzusehen wusste Harry um wen es sich handelte und versuchte die blöden Rumtreiber einfach nicht zu beachten. Spätestens im Spiel würde sich ja zeigen wer der bessere war und auf solche blöden Spielchen wollte Harry sich gar nicht erst einlassen. Er war beinahe an seinem üblichen Platz am Slytherintisch angekommen und winkte Hermine zu, die bei den Raben saß als er auf irgendetwas ausrutschte. Er fuchtelte wild mit den Händen herum, doch er schaffte es nicht mehr sich abzufangen und landete mit voller Wucht auf seinem Hintern. Im Hintergrund konnte er die Gryffindors hören, von denen sich die meisten vor lachen kaum noch ein bekamen. Wütend rappelte Harry sich hoch und setzte sich auf seinen Platz. Die Pfütze auf der er ausgerutscht war, war längst wieder verschwunden. Er reagierte nicht weiter auf die Demütigung denn er wusste, das war genau das was die Rumtreiber wollten. Er wagte einen erneuten Blick zum Gryffindortisch und sah wie Lily den Rumtreiber böse Blicke zuwarf. Ron, der bei ihnen saß lachte ebenfalls.
Inzwischen war er froh als Thomas Flint ihnen befahl sich auf den Weg in die Umkleide zu begeben. Im vorbeirauschen warf er Ron einen verärgerten Blick zu und murmelte ein, „Vielen dank für die Unterstützung.“ Dann folgte er seinen Teamkamaraden und schlüpfte in seinen grünen Quidditschumhang. Unzufrieden sah er an sich herunter. „Grün passt nicht zu meinen augen, es beißt sich“, dachte er und vermisste seinen roten. Doch dann begann Flint mit der Aufmunterungsrede, die Harry irgendwie nicht aufmunterte. „Dieses Jahr zeigen wir diesen Idioten, was reines Blut wert ist. Potter und sein arroganter Haufen kann uns nicht besiegen, denn wir sind Slytherins, dass einzige Haus in Hogwarts was es verdient den Quidditschpokal zu erhalten. Kämpft, spielt und zeigt keine schwäche sonst reiße ich euch persönlich die eingeweide raus. Und jetzt raus mit euch!“ Harry packte seinen Besen und erinnerte sich sehnsüchtig an seinen Feuerblitz. Nun musste er sich mit der zu der zeit besten Ausgabe des Sauberwischs zufrieden geben. Draußen konnte man schon die Schüler hören, die gekommen waren um ihm zuzusehen. Er folgte seinem Team auf das Spielzeug und eine freudige Erregung packt ihn. Endlich hatte er die Möglichkeit wieder Quidditsch zu spielen. Seine Sorgen von diesem Morgen waren wie fortgewischt.
Er nahm seine Position ein und wartete bis Tessa Bagmann, die Schiedrichterin und derzeitige Flugunterrichtsgeberin das Startsignal gab. Als sie das Spiel anpfiff stieß Harry sich vom Boden ab und musste direkt einem klatscher ausweichen, der es auf ihn abgesehen hatte. Harry hatte schon befürchtet, dass die Treiber Gryffindors eingetrichtert bekommen hatten sich hauptsächlich auf ihn zu fixieren. Er flog höher und hielt nach dem Schnatz ausschau aber noch war nichts von ihm zu sehen. Stattdessen sah er Potter der freihändig und mit super lässigem Gesichtsausdruck auf ihn zu kam. „Na Parker, genießt du dich Aussicht? Du kannst direkt wieder gehen der Schnatz gehört eh mir“, meinte James in seinem üblichen arrogantem tonfall. Er flog näher und zwang Harry ihm auszuweichen bis dieser schließlich genug hatte und seinen Besen herum riss. „Jetzt reichts mir Potter, verpiss dich oder ich hau dich vom Besen.“ James grinste nur und strich sich durch die Harre. „Nö ich muss erst noch den Schnatz fangen. Hoffentlich kann ich dieses mal Lily damit beeindrucken.“ Harry schüttelte nur den Kopf, er wusste es wäre sinnlos weiterhin auf den sturen Gryffindor einzureden.
Der Spielstand lautete 70-30 für Gryffindor als Harry zum ersten mal den Schnatz sichtete. Er flog gerade um die Torringe und sorgte damit für Unachtsamkeit bei dem Hüter der Gryffindor. Der Punktestand stieg auf 70-40. Doch Harry wusste dass er den Schatz bald fangen musste, denn die Jäger der Slytherins konnten mit denen der Gryffindors nicht mithalten. Er raste dem Schnatz hinterher doch dabei musste er so vielen Spielern ausweichen, dass der schnatz bereits wieder verschwunden war. Seufzend machte er sich wieder auf die Suche, wobei er versuchte James nervige Kommentare einfach zu ignorieren. Schließlich sah er ihn aufblitzen und es war ihm sehr bewusst dass auch James ihn gesehen hatte. Er lehnte sich vor und verlangte alles von seinem Besen, was dieser hergeben konnte. Doch James war ihm dicht auf den Fersen, keine Kurve konnte ihn aus der Ruhe bringen. Harry musste feststellen dass James wirklich fliegen konnte, was seine Angeberei allerdings auch nicht besser machte. Inzwischen lieferten sie sich ein Kopf an Kopf rennen und schließlich streckten sie beide ihre Hand aus um den Schnatz zu erwischen. Harry keuchte vor Anstrengung und er wusste dass er verlieren würde. James war ihm wenige Millimeter vorraus und dieser wollte ihm gerade einen hämischen Blick zuwerfen als er stockte und damit zurückfiel. Harry holte auf und fing ohne weitere Probleme den Schnatz.
Harry hörte die Jubelrufe der anderen aber er nahm sie kaum wahr. Der Grund war dass er sich nicht wirklich freuen konnte, dass sie gewonnen hatten. Er hätte James nicht besiegt wenn dieser nicht abgelenkt worden wäre und Harry war sich ziemlich sicher wovon, denn seine Augen schimmerten in dem selben Grün wie es auch die von Lily Evans taten. Zuerst war Harry froh darüber gewesen, dass Dumbledore dieses Detail nicht verändert hatte, doch jetzt wünschte er sich er hätte es doch getan. Welche Schlussfolgerungen würde James wohl daraus ziehen? Sie hatten schon einmal herausbekommen, dass sie aus einer anderen Zeit stammten, würde dies nochmal geschehen? Er hörte den Lärm im Slytheringemeinschaftsraum nur als hintergrundgerräusch, da ihm so viele Gedanken durch den Kopf gingen. Es gelang ihm in seinen Schlafsaal zu kommen und er blickte überrascht auf als eine bekannte Stimme ihn ansprach. „Du siehst aber gar nicht glücklich aus, dabei haben wir gerade ein wichtiges Spiel gewonnen“, stellte Severus fest.
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