von Kelly
Am nächsten Tag frühstückten die drei wieder gemeinsam. Diesmal schaffte Hermine sogar zwei ganze Brötchen und wurde von ihren Männern dafür ausgiebig gelobt. Lucius Antwort lag, wie Severus vorausgesagt hatte, auch schon vor. Er ließ die besten Genesungswünsche ausrichten und freue sich über sein Patenkind. Danach verabschiedeten sich Severus und Connor um zum Zaubereiminister zu apparieren. Hermine erbat sich ihre Bücher, um etwas zu lernen.
„Das kommt gar nicht in Frage, Mia.“ Severus klang sehr energisch, „Dein Studium setzen wir erst in Hogwarts fort, jetzt hast Du Ferien, die Du mit unseren Sohn und Deinem Mann verbringst. Ich bezeichne mich jetzt einfach mal als Deinen Mann, bin es ja auch schon fast. Ich werde mir später einmal die Studienbücher ansehen, ob sie überhaupt brauchbar sind, wahrscheinlich fliegen sie eh gleich in den Kamin.
Ich gestehe Dir einen Roman, die „Geschichte Hogwarts“ sowie diese Einrichtungskataloge nebst Block und Stift zu. Überrasch Connor und mich und stell schon einmal eine mögliche Einrichtung für Hogwarts zusammen. Wir hören uns später Deine Vorschläge an. Schlaf zwischendurch ein wenig und vergiss Deine Tränke nicht.“
„Versprochen, passt gut auf Euch auf.“ Connor verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Wange, Severus folgte seinem Beispiel, allerdings küsste er Hermine auf dem Mund.
Die Adoptionssache war innerhalb einer halben Stunde erledigt, Kingsley hörte sich alles ruhig an, schüttelte den Kopf als die ganze Geschichte mit den Weasleys zur Sprache kam, versprach im Gegenzug, sich ebenfalls umzuhören und heute Abend zur Lagebesprechung zu kommen. Währenddessen setzte seine Sekretärin, die entsprechenden Papiere auf, die der Minister unterschrieb und beglaubigte, gleichzeitig wurden Lord Harry James Potter, der gleichzeitig Lord Black war, und Lord Lucius Abraxas Malfoy als Paten eingesetzt. Die zwei verabschiedeten sich und verschwanden zur Magischen Universität von London.
Dort trafen sie so rechtzeitig vor der Vorlesung ein, dass sie noch einen guten Platz finden konnten. Sie konnten alles sehen und hören, saßen aber so, dass sie selbst nicht sofort entdeckt wurden. Die Vorlesung begann und schon nach wenigen Minuten gähnte Connor vor Langeweile, lehnte seinen Kopf an Severus Schulter. Nach einer knappen halben Stunde hatte Severus genug gehört. Er stand auf und nahm Connor an die Hand. „He, Sie da, was machen Sie hier mit dem Gör und stören meine Vorlesung“, Prof. Lujabo, der fast als Doppelgänger von Gilderoy Lockhart hätte durchgehen können, erhob seine Stimme.
„Mein Name ist Severus Niclas Raphael Snape, Earl of Prince, und der Zaubertränkemeister und Direktor von Hogwarts.“ Severus eisige Stimme klang durch den ganzen Vorlesungssaal.
Von überall war ein Wispern zu hören. „Der Severus Snape, einer der drittbesten Tränkemeister der Welt, der Mann, der zusammen mit seinem Cousin 20 Jahre lang Voldemort ausspionierte, entscheidend dazu beitrug, dass Harry Potter ihn vernichten konnte?“ Severus und Connor grinsten sich zufrieden an.
„Mein zukünftiger Schwager und ich wollen den Studienplatz meiner Verlobten kündigen und uns gleichzeitig ein Bild von Ihren Vorlesungen machen. Meine Verlobte ist im Übrigen Ms. Hermine Granger.“
„Ah, es trifft sich gut, dass Sie den Studienplatz kündigen wollen – die Leistungen von Ms. Granger reichen bei Weitem nicht aus um eine einigermaßen passable Tränkemeisterin zu werden, sie nimmt den wirklich guten Studenten nur den Platz weg und hält sie auf.“
Severus lachte schallend und drückte Connor beruhigend die Schulter. „Der Witz war gut, ich werde ihn eventuell bei der Eröffnungsfeier zu Beginn des neuen Schuljahres zum Besten gehen, damit werde ich viele Lacher ernten. Ich habe Ms. Granger selbst in Hogwarts unterrichtet – sie braute bereits im 2. Schuljahr fehlerfrei einen Vielsafttrank, gab Nachhilfe sogar an Schüler höherer Klassen.
Jeder Trank, den sie ablieferte war mehr als perfekt, sie vertrat mich nach der Schlacht um Hogwarts sogar gelegentlich im Unterricht. So perfekt, dass ich sie jetzt selber ausbilden werde – denn Ihre Vorlesungen haben gerade mal das Niveau der 5. Klasse in Hogwarts. Keiner Ihrer Studenten wäre bei mir in den UTZ-Kurs gekommen, hätte wahrscheinlich noch nicht einmal einen ZAG in meinem Fach bekommen.
Ich werde beim Dekan den Antrag stellen, Sie Ihres Amtes zu erheben, denn Sie sind eine Schande für die Gilde der Tränkemeister. Guten Tag.“ Severus und Connor rauschten erhobenen Hauptes aus dem Hörsaal und ließen jede Menge sprachloser Studenten zurück. Dass sie anschließend dem Rektor einen Kurzbesuch abstatteten, verstand sich von selbst.
Als nächstes ging es nach Muggellondon: Severus apparierte mit Connor in eine ruhige Gasse neben Harrods, verwandelte seinen Umhang in einen eleganten Anzug und betrat mit dem Jungen das berühmte Kaufhaus.
„Hier wollte ich immer schon einmal hin“, Connor strahlte. „Mia hat mir versprochen, dass wir in den nächsten Sommerferien uns den Laden einmal anschauen und einen ganzen Tag hier verbringen.“
Severus schmunzelte, Connors Begeisterung war echt ansteckend. „Ich verspreche Dir, spätestens in den Weihnachtsferien starten wir drei hier einen Einkaufsbummel, höchstwahrscheinlich aber schon sehr viel früher. Mia möchte bestimmt noch einiges zur Verschönerung unserer Wohnung und unseres Manors erstehen, also werden wir garantiert schon vor Schuljahresbeginn wieder hier sein und dann lassen wir uns den ganzen Tag Zeit.“
Zwischenzeitlich waren sie in der Kinderabteilung angekommen. „Kann ich Ihnen behilflich sein, Sir?“ eine Verkäuferin mittleren Alters eilte sofort auf sie zu.
„Guten Tag, mein Name ist Severus Niclas Raphael Earl of Prince, ich benötige für meinen Sohn Connor eine komplette Ausstattung, einschließlich Schuhen, und zwar für jede Gelegenheit, sowohl festlich als auch für die Freizeit, Schule usw., sowohl für den Sommer, den Herbst aber auch schon für den Winter, wenn Sie die Winterbekleidung schon hier haben. Geld spielt keine Rolle.“
„Sehr wohl, Eure Lordschaft“, die Verkäuferin knickste und eilte davon, zwei Kolleginnen zurufend, sie sollten ihr helfen. „So werden wir hier schneller fertig, Connor, wir wollen schließlich noch in die Winkelgasse und auch unsere Mia nicht zulange alleine lassen.“ Connor kicherte. „Ach, würden Sie bitte eine oder zwei Ihrer Kolleginnen in die Spielwarenabteilung schicken und meinem Sohn die neuesten Spiele bringen, Connor sag der Dame bitte, was Du möchtest.“
Connor sah Severus sprachlos an. „Mein, meinst Du das ernst?“
„Sonst hätte ich es ja nicht gesagt, such am besten auch einige Gesellschaftsspiele für verschiedene Altersgruppen aus, auch für jüngere Kinder“, Severus zwinkerte Connor zu, der sofort verstand, „dann können wir Familienspielabende abhalten und Dein neuer Patenonkel hat drei Töchter im Alter von 6 und 3 Jahren, die spielen auch sehr gerne.
Am besten wären noch viele Spiele für die Gemeinschaftsräume, von denen haben wir vier Stück. Und eine weitere Kollegin schicken Sie bitte in die Buchabteilung, wir brauchen viele Kinder- und Jugendbücher, Bücher für junge Erwachsene – Connor wird Ihnen erzählen, was er selbst möchte - das ganze bitte in vierfacher Auflage, da ich unsere Schulbibliothek neu ausstatten möchte – Altersgruppe 11 – 18 Jahre, dann Romane, Krimis, Thriller und Bildbände über die Karibik und Schottland für meine Frau und mich. Dazu noch die neuesten Koch- und Backbücher, Bücher über Gartengestaltung, Kräuter- und Wassergärten.“
Connor staunte nicht schlecht, als vier weitere Verkäuferinnen losliefen, um die Wünsche seines neuen Vaters zu erfüllen. Eine weitere fragte nach ihren Wünschen, fragte, ob sie Kakao bzw. Kaffee wollten. „Danke, das Angebot nehmen wir nur zu gern an. Wir bräuchten dann noch Damenjeans, sowie Blusen, Sweatshirts, Pullover, T-Shirts, Tops, kurze und lange Hosen, Badebekleidung, Röcke und Kleider – sowohl leger als auch festlich und elegant -, Handtaschen, Schuhe und Stiefel, Jacken und Mäntel für jede Jahreszeit, Schals, Handschuhe, Mützen, Bademäntel, Nachtbekleidung und Wäsche für meine Frau, die Größe und Farbwünsche schreibe ich Ihnen auf, hier würden wir auch gerne eine Auswahl sehen. Meine Frau ist leider schwer erkrankt und kann nicht selbst mitkommen, mein Sohn und ich wollen sie überraschen, etwas verwöhnen.“
Die Verkäuferin strahlte und schickte zwei weitere Kolleginnen los, um die neuen Wünsche umgehend zu erfüllen. Anschließend fragte sie Connor nach seinen Wünschen bzw. nach seinen Lieblingsfarben. „Auf keinen Fall rot, gelb, orange, gold. Rosa, lila und pink geht ja überhaupt nicht, das sind Mädchenfarben“, die Verkäuferin grinste. „Das hätte ich Ihnen auch nicht angeboten, Master Connor. Also bleiben grün, blau, weiß, grau, schwarz, silber übrig. Da finden wir viel.“
Vier Stunden später verließen sie schwer beladen das Kaufhaus, sie konnten ihre Sachen ja leider nicht schrumpfen, verpackt in diversen Koffern und Taschen – die Bücher und Spiele für die Gemeinschaftsräume sowie der Großteil der Bücher für ihren privaten Gebrauch würden morgen auf Prince Castle eintreffen, so hatten sie es vereinbart.
Connor hatte eine komplette neue Garderobe erhalten genauso wie seine Schwester. Lesestoff und Spiele nicht zu vergessen. Severus staunte, wie wenig Connor sich an Spielzeug aussuchte, meinte, er bräuchte nicht viel, würde lieber beim Brauen helfen oder zusehen, viel lieber seine neuen Bücher lesen, malen, basteln.
Severus gelang es schließlich doch, Connor zu diversen Spielen, Autos, Puzzles zu überreden, ließ viele Stifte, Farben und Zeichen- und Bastelpapier einpacken. Selbst ein Fahrrad nebst Helm erstanden sie, dazu Roll- und Schlittschuhe, einen Fußball. Dazu kamen noch eine Armbanduhr sowie eine hübsche Kette für Hermine, eine Uhr für Connor – Severus grinsender Kommentar hierzu war, er könnte schließlich nicht zulassen, dass sein Sohn genauso oft zu spät kommen würde wie Onkel Harry.
Bei der Auswahl der Bücher musste Connor nicht dazu angehalten werden, sich alle Bücher auszusuchen, die er gerne lesen wollte, er sah zwar einige Male fragend zu seinem zukünftigen Schwager und neuem Vater, doch dieser nickte nur lächelnd, so dass Connor fleißig weiter aussuchte. Aber auch für Hermine und die Schulbibliothek fanden sie viele Bücher.
Das leicht verspätete Mittagessen nahmen sie im Tropfenden Kessel ein. In einer Ecke machten sie es sich gemütlich, schrumpften als erstes ihre Einkäufe. Severus lieh sich eine Eule von Tom den Wirt und schrieb Hermine eine kurze Nachricht – sie wären zum Tee zurück und dann gäbe es viel zu erzählen. Connor ließ es sich nicht nehmen und schrieb einen kurzen Gruß dazu.
Severus setzte sich mit dem Rücken zur Wand, so dass er den Eingang im Auge behalten konnte, alte Gewohnheiten legte man halt schlecht ab. Zugleich sprach er einen Nichtbeachtungszauber über Connor und sich, er wollte jedwede Aufmerksamkeit vermeiden. Doch sie hielten sich nicht lange im Tropfenden Kessel auf, sie hatten schließlich noch einiges in der Winkelgasse vor.
Hier war ihr erstes Ziel Flourish & Blotts, wo sie Connors neue Schulbücher und neue Tränkebücher für Hermine und Severus erstanden, die Schulbibliothek kam ebenfalls nicht zu kurz. Severus erzählte Connor, dass er bereits seit Jahren darum kämpfe, dass diese neue Bücher erhielt. Es war ihm aufgefallen, dass viele Schüler sich gern einmal etwas anderes ausleihen würden als nur Bücher für ihre Schularbeiten und die Prüfungsvorbereitungen, aus Gesprächen der Schüler hätte er herausgehört, dass viele ihre Schulkoffer mit Büchern vollstopften, untereinander Bücher tauschten, um nicht ständig das gleiche lesen zu müssen. Leider war er bei Albus und Minerva nur auf taube Ohren gestoßen, jetzt war die Zeit gekommen, dies endlich zu ändern, es fehlte ihm nur noch eine neue Bibliothekarin, die alte war kurz vor den Ferien urplötzlich erkrankt und wenige Tage danach verstorben.
Dann ging es weiter in die Apotheke, wo Connor eine Kinderausstattung mit den wichtigsten Tränkezutaten bekam, daneben gab Severus gleich seine Bestellung für den Tränkeunterricht und sein privates Labor auf.
Als nächstes bekam der Junge einen Kinderkessel, eine Waage und Kristallfläschen für seine Tränke. In Eeylops Eulenkaufhaus suchte Connor sich eine sehr junge Schneeeule aus, die den Namen Schneewittchen bekam, was Severus und den Ladeninhaber Mühe kostete, sich das Lachen zu verkneifen. Für Hermine gab es eine kleine Zwergohreule, die aufgeregte auf ihrer Stange rumgetippelte war und leise schuschute, um auf sich aufmerksam zu machen, bevor Severus ihn daran hindern konnte, gab Connor ihr schon den Namen Cinderella. Auch Severus legte sich einen neuen Postvogel zu, einen jungen Raben, den er Achilles nannte.
Nächstes Ziel war Madame Malkins – schließlich brauchte Connor Schuluniformen, normale Umhänge, Winterumhänge, Arbeitsumhänge, Festumhänge, Arbeitshandschuhe und nicht zu vergessen einen Schal in den Slytherinfarben. Connor strahlte und fiel Severus um den Hals. Dann suchten sie noch geschwind neue Umhänge in verschiedenen Farben und Arbeitshandschuhe sowie schicke Röcke und Kleider für Hermine und den unvermeidlichen Slytherin-Schal aus. Zum Schluss gab es noch Federkiele, Pergamentrollen, Tinte, halt alles, was Connor für die Schule und die Hausarbeiten benötigte.
Connor war selig – der Tag war einfach wunderschön gewesen, er hatte Severus sogar helfen dürfen, seinen Festumhang für die Hochzeit auszusuchen. „Aber kein Ton zu Mia, Connor, verstanden. Ich darf ihr Kleid schließlich auch nicht vorher sehen.“
„Versprochen, Severus“, Connor lachte, „Du wirst Mia darin gefallen.“
„Danke, das hoffe ich doch. Jetzt lass uns noch kurz zum Juwelier, ich möchte die Ringe meiner Urgroßeltern noch gravieren lassen, ein Hochzeitsgeschenk fehlt mir auch noch und dann geht es nach Hause – gegen 19.00 Uhr kommen die Anderen. Wenn es Mia gut geht, darf sie an der Besprechung teilnehmen.“
„Ich auch?“
„Anfangs, um 20.30 Uhr musst Du dann aber ins Bett.“ Connor zog einen Flunsch. „Die Einzelheiten sind teilweise noch nicht für Dich bestimmt – erinnerst Du Dich, dass Du am Samstag zu weinen anfingst, als Du hörtest, was sie mit Onkel Harry machen wollen?“
Connor nickte. „Aber begrüßen darf ich doch alle, oder?“
„Selbstverständlich – Dein neuer Patenonkel ist schließlich auch dabei. Ihr müsst Euch doch noch etwas kennenlernen. Du kannst danach ja noch etwas im Bett lesen wenn Du magst.“
Mit diesen Worten fasste Severus Connor an der Schulter und apparierte in die Eingangshalle von Prince Castle. „Samstag sind wir aber anders hierhergekommen.“
„Samstag hatten wir einen Portschlüssel – nur die engsten Familienangehörigen der Familie Prince können aus Sicherheitsgründen direkt ins Manor apparieren. Und nun lass uns nachsehen, ob unser Dornröschen wach ist.“
Connor kicherte: „Es wird Mia gar nicht gefallen, wenn Du sie wieder so nennst.“
„Meinst Du, sie finde Schlafmütze oder Schlafmützchen besser?“
„Nicht, wenn Du nicht möchtest, dass Slytherin Punkte abgezogen werden.“
Lachend traten die zwei in Zimmer von Hermine. „Ihr scheint ja viel Spaß gehabt zu haben“, Hermine saß aufrecht im Bett und hatte diverse Zeichnungen und Kataloge auf der Bettdecke liegen.
„Der Tag war schön, Mia“, Connor rannte auf das Bett seiner Schwester zu und knuddelte seine Schwester.
Severus trat ebenfalls ans Bett und gab seiner Verlobten einen Kuss. „Connor und ich haben schon beschlossen, dass wir drei spätestens in den Weihnachtsferien zusammen Harrods besuchen – Du brauchst bestimmt noch etliches für unser Manor und unsere Wohnung in Hogwarts, um diese umzugestalten oder zu dekorieren.“
Hermine strahlte: „Ich freu mich drauf – ich hab schon einiges gefunden, was Dir vielleicht für unsere Wohnung in Hogwarts gefällt.“
„Du meinst wohl, dass uns dreien für unsere Wohnung gefällt, Mia. Darf ich?“ Severus deutete auf die Bettkante, Hermine nickte und schob hastig die Blätter und Kataloge zusammen. „Geht es Dir etwas besser?“ Er legte ihr die Hand auf die Stirn, die sich nur noch etwas warm anfühlte, aber nicht mehr heiß.
„Ja, danke, ich hab auch brav geschlafen und meine Tränke genommen.“
„Mir gefällt Dein Gehorsam, Mia“, Severus grinste sie frech an.
„Ganz wie Eure Lordschaft wünschen.“
„Tipps.“
„Mylord.“
„Bringst Du uns bitte Tee, Kakao und Kaffee und einige der leckeren Kekse meiner Verlobten? Dazu hätten wir gern noch einige Sandwiches.“
„Sehr wohl Eure Lordschaft.“
„Und erzählt, wie ist es gelaufen?“ Hermine zog Connor in ihre Arme und sah Severus fragend an.
„Gut, Kingsley hat sich alles angehört und innerhalb einer halben Stunde waren wir Eltern eines kerngesunden siebenjährigen Sohnes namens Connor Joshua Granger-Snape. Ich gratuliere, kleine Mama“, Severus beugte sich vor und küsste Hermine kurz auf die Lippen.
„Ich gratuliere, Daddy“, Hermine strahlte und umarmte Severus zaghaft.
„Kingsley kommt übrigens heute Abend zur Lagebesprechung, er wird uns helfen gegen die Weasleys vorzugehen. Dann waren wir in Deiner Vorlesung, Connor fing vor Langeweile schon nach wenigen Minuten an zu gähnen, nach 30 Minuten hatten wir dann endgültig genug und verließen den Saal. Allerdings kündigten wir vorher noch Dein Studienplatz – dieser Gilderoy-Lockhart-Verschnitte meinte, aus Dir wäre eh nie eine passable Tränkebrauerin geworden. Danach hab ich ihn erst einmal darüber aufgeklärt, dass Du in der 2. Klasse den Vielsafttrank brautest und meine beste Schülerin gewesen bist.“
„Außerdem hat Severus gesagt“, warf Connor ein, „dass keiner der anderen jemals bei ihm in den UTZ-Kurs gekommen wäre. Und danach waren wir noch beim Rektor und Severus hat dafür gesorgt, dass dieser komische Professor nicht mehr unterrichten darf.“
„Ich wäre gerne dabei gewesen“, Hermine seufzte bedauernd.
„Du darfst Dir morgen unsere Erinnerungen ansehen“, tröstete Severus sie.
„Danach waren wir zwei bei Harrods“, Severus zog diverse kleine Gegenstände aus der Tasche und zauberte sie wieder auf ihre normale Größe, „wir hoffen, wir haben Deinen Geschmack getroffen.“
„Das ist doch viel zu viel, Severus, ein Drittel davon hätte doch auch gereicht.“
„Das ist noch viel zu wenig, dass ist erst einmal eine Grundausstattung für Dich. Außerdem hat es Connor und mir Spaß gemacht, Dir viele hübsche Sachen zu kaufen. Connor und ich erwarten im Gegenzug eine Modenschau. Connor zeig unserer Mia doch einmal Deine Sachen.“
Connor ließ sich nicht lange bitten und zeigte Mia stolz, was er bekommen hatte. Ganz besonders angetan hatte es ihm seine Umhänge. „Süß siehst Du aus, Con.“
„Oh, Mia, Jungs sehen nicht süß aus, nur Mädchen.“
Severus und Hermine sahen sich an und fingen gleichzeitig an zu lachen. „Entschuldige Connor, Du siehst wahnsinnig cool aus mit den Umhängen.“
„20 Punkte für Gryffindor“, lautete Connors Antwort.
„Severus hat uns auch Badesachen gekauft, dann können wir endlich mal wieder schwimmen gehen.“
„Tut mir leid, Connor, dass wir das die letzten Monate nicht geschafft haben“, Hermine strich traurig über Connors Haar. An Severus gewandt erklärte sie: „Früher ist unsere Familie häufig am Wochenende ins Hallenbad oder ins Spaßbad gefahren, Connor und ich haben versucht, diese Tradition aufrecht zu erhalten, leider mit geringem Erfolg.“
„Du bringst mich da auf eine Idee, Mia“, Severus grinste. „Was haltet Ihr davon, wenn wir hier im Kellergeschoss ein Schwimmbad hätten? Dann können wir jederzeit schwimmen gehen und hätten zudem noch Bewegung, wären auch nicht auf warmes Wetter angewiesen. Außerdem würde sich das Ganze in Hogwarts auch anbieten – dort gibt es viel Fläche im Kerker, die einfach seit Jahrhunderten ungenutzt ist. Lasst uns den Schülern mitteilen, dass sie ihre Schwimmsachen mitbringen sollen, aber noch nicht den Grund dafür verraten. Dann hätten wir zudem noch eine andere Schulsportart, die jeder mitmachen könnte.“
„Ist das Dein Ernst“, Hermine und Connor strahlten um die Wette. „Das wäre grandios, schwimmen hab ich in Hogwarts immer vermisst, ging ja nur im Sommer im See.“
„Ja, das ist mein Ernst, ich werde gleich die entsprechenden Arbeiten in Auftrag geben, könntest Du bitte überlegen, welche Grünpflanzen sich für unsere Schwimmhallen eignen würden?“ Hermine nickte und machte sich eine entsprechende Notiz auf ihren Block.
„Was hältst Du davon, wenn wir noch Wasserbälle und ähnliches Wasserspielzeug für die Schüler organisieren? Eine Wasserrutsche wäre auch nicht schlecht, dann könnten wir Wettbewerbe durchführen, wer rutscht am schnellsten, weitesten oder so ähnlich. Vielleicht noch Stühle und Liegen, so dass es aussieht, als wäre man am Strand oder Meer und nicht im Hallenbad.“
„Schreibst Du das bitte auch auf Deine Liste – könntest Du mir auch Entwürfe zeichnen, wie Du Dir unsere Schwimmhallen vorstellst, damit würdest Du uns sehr helfen. Dann brauchen wir aber auch einen neuen Hausmeister, Filch ist eh schon überfordert, wir sollten ihn endlich in Rente schicken.“
Severus seufzte: „Das wird noch viel Arbeit für uns: Wir brauchen einen neuen Hausmeister, eine neue Bibliothekarin, Binns würde ich eigentlich auch sehr gerne ersetzen, einen neuen Lehrer oder Lehrerin für Kräuterkunde, einen Lehrer/Lehrerin für Alte Runen, einen Lehrer/Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, denn gleichzeitig zwei Lehrerposten und den Direktorenposten ausfüllen kann ich nicht, will ich auch nicht, meine Familie geht vor, zudem fehlt mir der Hauslehrer für Gryffindor und Slytherin.“
„Bei dem Hausmeister und der Bibliothekarin kann ich Dir nicht helfen, aber Luna und Neville sind fast fertig mit ihrem Studium – Neville studiert Kräuterkunde und Luna Alte Runen und Arithmantik, da hättest Du schon einmal zwei mögliche Kandidaten, sie müssen nur noch eine schriftliche Arbeit einreichen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Harry immer noch Auror bleiben will, wenn sich herausstellt, dass sein Vorgesetzter oder jemand von seinen Kollegen gemeinsame Sache mit den Weasleys macht. Er ist auch fast fertig mit seiner Ausbildung, es fehlt nur noch die Abschlussprüfung.“
Severus überlegte kurz: „Die Idee ist nicht schlecht, 100 Punkte für Gryffindor, Mia. Ich werde die drei, glaube ich, mal fragen, ich wusste, es war eine sehr gute Entscheidung, Dich zu meiner Assistentin zu machen. Zeigst Du uns jetzt Deine Zeichnungen?“
Hermine nickte und zeigte den Beiden ihre Ideen. „Das Wohnzimmer gefällt mir, grüner Teppich mit Silberfäden durchzogen, schöne helle Möbel, die Kissen und dazu der große Kamin, die Bücherregale, die Blumen und Pflanzen.“ Severus war merklich angetan von den Ideen. „Deine Vorschläge gefallen mir alle, alle Zimmer sind sehr gut durchdacht, hell, freundlich, gemütlich.“ Hermine strahlte glücklich.
„Mir auch“, krähte Connor.
„Ich würde sagen 200 Punkte für Gryffindor für diese gemütliche Wohnung – Mia, auf Dich wartet viel Arbeit. Sobald wir aus den Flitterwochen zurück sind, zeige ich Dir und Connor das Manor und dann möchte ich, dass Du es nach Deinen Vorstellungen und Wünschen umgestaltest. Ich erweitere Dein Aufgabengebiet also.“ Anhand Hermines Strahlen merke Severus, dass Hermine von ihrer neuen Aufgabe begeistert war.
Einige Minuten später kam Devon Zabini. „Danke, Devon, das Du bei uns Hausbesuche machst“, Severus begrüßte ihn in der Eingangshalle.
„Bei Freunden und Bekannten mach ich schon einmal eine Ausnahme.“ Sich über Belanglosigkeiten unterhaltend gingen sie zu Devons Patientin.
„Guten Abend, Hermine, guten Abend Connor, ich sehe, meiner Patientin geht es besser?“
„Guten Abend, Devon, bei dieser tollen Pflege ist das ja auch kein Wunder“, Hermine drückte Severus Hand und streichelte Connor über die Wange.
„Ich bin mit Dir zufrieden, Hermine, und mit Deinen Pflegern selbstverständlich auch. Der eitrige Infekt ist deutlich zurückgegangen, die Bronchitis hat sich auch merklich gebessert. Auch hast Du nur noch erhöhte Temperatur. Wenn es Dir soweit gut geht, Du nicht zu müde bist und Connor und Severus es Dir erlauben, habe ich nichts dagegen, wenn Du an der Lagebesprechung teilnimmst. Sag aber bitte sofort Bescheid, wenn es Dir zu viel wird.“
Severus bat eine Elfe, Devon Zabini in den Salon zu führen. Dann suchte er eine Jeans und einen flauschigen Pullover und Socken heraus. „Sag uns Bescheid, wenn Du fertig bist, wir bringen Dich dann nach unten.“
Hermine schmunzelte, als sie sich den Pullover überstreifte: grün-silber. Severus und Connor hatten es nicht lassen können, und ihr einen Slytherin-Pullover gekauft, selbst die kuscheligen, warmen Socken waren in diesen Farben gehalten.“ Hermine verließ ihr Zimmer und stieß im Flur auf den kleinen und den großen Slytherin.
„Ihr zwei wollt wirklich, dass ich das Haus wechsle, hab ich recht.“
„Wenn Du das möchtest, werden wir Dich bestimmt nicht daran hindern.“ Severus machte ein unschuldiges Gesicht. „Unser Sohn und ich sind uns darüber einig, dass grün-silber Dir viel besser steht als rot-gold.“ Severus trat an ihre Seite und hob sie auf seine Arme.
„Severus, ich kann doch selbst laufen“, Hermine schlang schnell ihre Arme um seinen Hals.
„Ich weiß und ich kann Dich Fliegengewicht auch tragen. Connor und ich wollen schließlich nicht, dass Du Dich überanstrengst.“ Severus erklärte den Geschwistern einiges auf den Weg in den Salon.
Hermine sah sich begeistert um. „Es ist wunderschön hier, Severus.“
„Danke, freut mich, dass Dir Dein neues Zuhause gefällt. Aber wie gesagt, Du hast hier freie Hand, gestalte alles um, was Dir nicht so gut gefällt bzw. überhaupt nicht.
Im Salon angekommen stellten sie fest, dass nicht nur Devon Zabini bereits da war, sondern auch Lord und Lady Malfoy, Pansy Parkinson und Millicent Bulstrode, George Weasley, Luna Lovegood, Neville Longbottom, der Zaubereiminister Kingsley Shaklebolt, Theodore Nott, Blaise Zabini, Draco Malfoy und ….
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