von Kelly
Am nächsten Morgen wachte Hermine vom Kaffee- bzw. Teeduft auf. „Guten Morgen, Mia, oder darf ich Dich nicht doch Dornröschen nennen?“ schmunzelte Severus und strich seiner Braut die wirren Haare aus dem Gesicht.
„Aber nur Du, Severus.“
„Oh, und warum ich nicht?“ beschwerte sich Connor gleich.
„Weil ich es mag, wenn Du mich Schwesterchen nennst, mein Großer.“
Mit dieser Antwort gab sich Connor zufrieden und sie frühstückten gemeinsam, Connor musste allerdings ermahnt werden weiter zu essen, nachdem er erfahren hatte, dass die Malfoys ihn mittags abholen würden und er sich bei Onkel George alles aussuchen durfte was er wollte.
„Aber warum gibt Onkel George denn den Laden auf?“
„Onkel George kommt mit uns nach Hogwarts, er wird dort Geschichte der Zauberei unterrichten und ist gleichzeitig für die Feuerwerke verantwortlich.“
„Cool, wer kommt noch alles mit?“
„Tante Luna unterrichtet Alte Runen, Onkel Neville Kräuterkunde und Onkel Harry übernimmt Verteidigung gegen die dunklen Künste“, berichtete ihm Hermine. „Und rate mal, wer Hauslehrer von Slytherin wird?“
„Onkel Harry“, jubelte Connor und hüpfte auf dem Bett herum, Hermine verlor das Gleichgewicht und fiel Severus in die Arme.
„Connor Joshua Granger-Snape wir frühstücken, benimm Dich bitte. Soll Severus von mir denken, dass ich Dich nicht gut erzogen hätte“, Hermine schimpfte nicht ganz ernst gemeint mit ihrem Bruder.
„Mia, mir ist schon vor 2 ½ Wochen aufgefallen, wie gut Du Deinen Bruder erzogen hast, es zeigte mir zudem, dass Du für unsere Kinder eine liebevolle Mutter sein wirst, auch wenn ich der Vater bin. Unser Sohn ist wahrscheinlich der Meinung, dass Dein Platz in meinen Armen ist.“ Severus Worte ließen Hermine erröten.
„Connor, Mia hat recht, bleib bitte ruhig sitzen während wir frühstücken, Du kannst später herum hüpfen.“
„Entschuldige Mia, entschuldige Sev“, Connor klang etwas kleinlaut.
„Ist schon in Ordnung, wenn Du fertig bist, kannst Du gerne noch spielen gehen.“ Connor ließ sich das nicht zweimal sagen und lief in sein Zimmer.
„Ich würde allen meinen Kindern eine liebevolle Mutter sein“, begann Hermine und sah verlegen auf die Bettdecke, „aber ich freue mich, dass Du der Vater meiner Kinder sein wirst. Wie Du mit Connor umgehst zeigt mir, dass Du liebevoll, geduldig und sanft mit ihnen umgehen wirst.“
Severus sah Hermine verblüfft an, dann zog er sie in seine Arme und küsste sie sanft auf dem Mund. „Also werden unsere Kinder alles Wunschkinder, was Schöneres kannst Du mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, danke Mia.“
„Gern geschehen, Severus, es ist die Wahrheit.“
Einige Minuten sahen sie sich tief in die Augen, doch dann fing Hermine an zu kichern. „Ich freu mich genauso wie George auf Ronnys Gesicht, wenn er mich mit Babybauch sieht und Deine Hand liegt darauf.“
„Meine Hand wird nicht nur darauf liegen, sondern Dein kleines, süßes Bäuchen auch besitzergreifend streicheln. Ich habe allerdings eine Bedingung.“
„Welche Severus?“
„Unser ältester Sohn bzw. keiner unserer Söhne bekommt als Zweit- oder sonstigen Namen den Namen Severus, den Namen mag ich überhaupt nicht, den Namen habe ich meinem Vater“, er verzog kurz das Gesicht, „zu verdanken, es ist der Name seines Vaters gewesen.
Meine Mutter gab mir die weiteren Namen Niclas Raphael. Wie Du durch Deine Nachforschungen über den Halbblutprinzen herausbekommen hast, war mein Vater ein Muggel. Was Du aber bestimmt nicht weißt ist, dass er Alkoholiker war, meine Mutter und mich im Suff schlug, meiner Mutter tat er noch ganz andere Sachen, viel Schlimmeres an. Als ich zwölf war, schlug er sie tot während der Sommerferien, mir selbst brach er mehrere Knochen, er starb drei Jahre später in einem Muggel-Gefängnis. Ich wuchs danach bei meinen Großeltern auf.“
Hermine drückte Severus einen scheuen Kuss auf, was diesen verwunderte. „Das tut mir leid, ich weiß aber, dass Du mir niemals Gewalt antun würdest und unseren Kindern schon gar nicht. Die Namen Niclas und Raphael würde ich gerne an unsere Söhne weitergeben, ich mag die Namen besonders Raphael. Da Du den Namen Severus nicht magst und ich ehrlich gesagt auch nicht, dar, darf ich Dich Raphael nennen? Nur wenn Du magst und wenn wir alleine sind?“ ängstlich sah Hermine ihn an.
„Was hältst Du von Jason Raphael Joshua für unseren Ältesten und ich würde mich freuen, wenn Du mich Raphael nennst, auch wenn andere dabei sind.“
„Jason Raphael Joshua Snape hört sich gut an – Georges würde jetzt sagen, unser Kind ist noch nicht einmal unterwegs und schon hat es einen Namen.“ Beide lachten.
Der Vormittag begann mit einer Sichtung der gestern gekauften Sachen – Connor zeigte stolz seine neuen Bücher und Spiele, seine Schulsachen und präsentierte die neu gekauften Eulen. „Ich konnte leider nicht verhindern, dass Deine Eule den Namen „Cinderella“ bekam“, entschuldigte sich Severus.
„Du hast Mia und mich doch auch wie der Prinz aus Cinderella vor den Weasleys gerettet“, rechtfertigte sich der Kleine, „und die Kleine wollte unbedingt mit.“
Hermine lachte: „Du bist gerade befördert worden zu meinem Prinzen, Raphael. Außerdem gefällt mir der Name.“
„Warum nennst Du Severus Raphael? Soll ich ihn auch so nennen?“
„Severus hat noch zwei weitere Vornamen Niclas und Raphael, Namen, die ich wunderschön finde, viel schöner als Severus. So wie Severus mich Dornröschen nennt, nenne ich ihn Raphael. Du nennst ihn bitte weiter Severus oder Sev oder auch Dad/Daddy, wenn Du das irgendwann einmal möchtest“, erklärte ihm seine Schwester.
„Aber nur, wenn ich Dich dann auch Mom oder Mommy nennen darf.“
„Ich fühle mich geehrt, wenn Du mich irgendwann einmal so nennst.“
„Meinst Du Mommy und Daddy hätten irgendetwas dagegen“, Connor sah Hermine ängstlich an.
„Deine Eltern wissen, dass Du und Mia sie nie vergessen werdet. Deine Eltern haben Deine Schwester nicht umsonst zu Deiner Patin ernannt, Paten sind dazu da, einem Kind beizustehen, wenn es die Eltern selbst nicht einmal nicht mehr können, sie sind sozusagen dann die Ersatzeltern.“
„Ihr seid die besten Ersatzeltern die man haben könnte.“ Connor warf sich den beiden in die Arme.
„Was haltet Ihr davon, wenn wir Eure Eltern umbetten lassen und zwar hier in die Familiengruft unter der Schlosskapelle? Dann wären sie immer bei ihrer Familie.“
„Aber, die Familiengruft ist doch nur für Angehörige der Familie Prince gedacht.“
„Und ab Sonntag sind Deine Eltern meine Schwiegereltern, die ich leider niemals kennenlernen durfte“, widersprach Severus. „Also Familie.“
„Du tust schon so viel für uns ...“, begann Hermine.
„Und das tue ich wirklich gerne – ich hab übrigens am 9. Januar Geburtstag und liebe Nougattorten“, zwinkerte Severus ihr zu.
„Danke Raphael, das nehmen wir gerne an. Und Du bekommst Deine heißgeliebten Nougarttorten wann immer Du möchtest.“
Gegen Mittag kam Lucius Malfoy und holte Connor ab. Severus drängte Hermine etwas zu schlafen und versprach später mit ihr Tee zu trinken, Connor würde erst zum Abendessen wieder da sein. Nach zwei Stunden wachte Hermine erholt wieder auf. „Tipps.“
„Ms. Granger haben gerufen.“
„Ja, kannst Du mir sagen, wo der Earl ist?“
„Mylord ist im Grünen Salon mit Besuch, drei Auroren sowie Arthur und Ron Weasley.“
Hermine sprang aus dem Bett. „Warte einen Moment, ich bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten packte Hermine ihre Sachen und rannte ins Bad. Zwei Minuten später war sie wieder da. „Bring mich bitte in den Salon, Tripps.“
Langsam wurde es Severus zu dumm – die Weasleys brüllten ihn an, ohne irgendwelche Fakten zu nennen. Er wollte gerade um Ruhe bitten, doch dann …
„Raphael, mein Schatz, ich bin aufgewacht und Du warst nicht da.“ Hermine klang leicht quängelig.
„Entschuldige, Kleines, ich wurde aufgehalten.“
Hermine nickte gnädig, während sie sich demonstrativ die Nase putzte. Dann setzte sie sich ungeachtet der Besucher auf Severus Schoß und kuschelte den Kopf an seine Schulter, legte ihren einen Arm um seine Schulter, sein Arm legte sich um ihre Taille, seine Hand legte sie sich auf den Bauch.
„Mr. Davis, Mr. Dipps, Mr. Biggs, schön Sie einmal wiederzusehen. Das gilt allerdings nicht für Euch, Arthur und Ronald Weasley.“ Severus versteckte kurz sein Gesicht in Hermines Locken, um sein Grinsen zu verbergen – in seiner Braut steckte wirklich mehr eine Slytherin als eine Gryffindor.
„Mr. Ronald Weasley behauptet, ich hätte Dich und Connor gegen Euren Willen nach Prince Castle gebracht und außerdem wärst Du von ihm schwanger.“
Hermine lachte schallend und steckte damit die Auroren und Severus an, die Weasleys bedachten sie mit finsteren Blicken. „Der ist gut, Liebling. Fürs Protokoll, auch wenn es niemand außer meinem Verlobten etwas angeht: Bislang habe ich noch mit keinem Mann geschlafen – meine Eltern haben mich dazu erzogen, nicht mit dem „Erstbesten“ in die Kiste zu steigen und schon gar nicht mit jemanden, der bis zum UTZ-Abschluss wie ein Bruder für mich war.
Und wenn ich schwanger wäre, Sie können gerne einen Diagnosezauber anwenden, wäre ich es nur von meinem Verlobten. Sag mal Ronny-Spätzchen, wo war ich denn, als wir angeblich miteinander geschlafen haben? Bist Du so grottig, dass man es sofort vergießt oder sich selbst mit dem Amnesia belegt? Und wieso sollte der Earl seinen eigenen Sohn entführen.“
„Seinen Sohn? Sprechen Sie von Ihrem Bruder Connor“, harkte Auror Davis nach.
„Ja, mein Verlobter hat gestern im Ministerium einen Adoptionsantrag für uns zwei gestellt – die Weasleys mit Ausnahme von George Weasley machen uns seit vielen Monaten das Leben zur Hölle – so können wir ihn besser beschützen. Mein Bruder bzw. unser Sohn heißt seit gestern Morgen Connor Joshua Granger-Snape, Sie können ihn gerne selbst fragen und Minister Shaklebolt hat die Adoption gestern selbst bestätigt.“
Die Auroren sahen sich an und erhoben sich. „Danke, dass wird nicht nötig sein, wir werden kurz mit dem Minister Rücksprache halten und dann ist die Sache erledigt“, Auror Dipps sah die Verlobten entschuldigend an. „Tut uns leid, dass wir Sie belästigten mit dieser unschönen Anschuldigung, gute Besserung Ms. Granger. Alles Gute für Ihre gemeinsame Zukunft.“
Hermine schenkte den dreien ihr strahlenstes Lächeln. „Das ist so lieb von Ihnen, danke schön.“
Severus erhob sich, und zog gleichzeitig Hermine in seine Arme. „Vielen Dank für die Glückwünsche - würden Sie bitte diesen rothaarigen Abschaum mitnehmen? Meine Braut hat sich leider noch nicht völlig von ihrer schweren Erkrankung erholt, ich hoffe, dieser Vorfall löst keinen Rückfall bei ihr aus.“
Er funkelte die Weasleys in bester Prof.-Snape-Manier an. „Ich werde im Namen der Familie Granger-Snape Anzeige wegen Verleumdung gegen Sie stellen. Mr. Davis, Mr. Dipps, Mr. Biggs dürften wir Sie als Zeugen benennen?“
„Selbstverständlich Eure Lordschaft, die Angelegenheit ist uns äußerst unangenehm. Wir werden selbst Anzeige gegen Ronald und Arthur Weasley stellen wegen falscher Beschuldigung und im Falle von Arthur Weasley wegen Amtsmissbrauch. Schönen Tag noch.“
Die fünf, zwei von ihnen nicht ganz freiwillig, verließen den Salon. Ron dreht sich noch einmal um und wurde blass, musste er doch mit ansehen, wie Hermine sich eng an seinen ehemaligen Professor kuschelte, seinen Kopf zu sich hinab zog und die zwei sich zärtlich küssten, die beiden standen so eng beieinander, dass kein Blatt dazwischen gepasst hätte.
Erst als sie hörten, dass Tipps verkündete, dass der Besuch das Manor verlassen habe, beendeten sie ihren Kuss, „Denen hast Du es aber gegeben, Mia“, Severus lachte schallend und ließ sich mit Hermine auf die Couch fallen. „Danke, dass Du extra aufgestanden bist, um mir beizustehen.“
„Du passt auf mich auf und ich passe auf Dich auf.“ Die zwei sahen sich an und lachten schallend.
„Komm, ich bring Dich wieder in Dein Zimmer“, Severus stand auf und zog Hermine hoch.
„Kannst Du mir auf den Weg zurück noch etwas vom Manor zeigen?“ Hermine sah ihn bettelnd an.
„Was möchtest Du denn gerne sehen?“
„Am liebsten die Schlosskapelle und die Bibliothek, Connors Zimmer.“
„Die Mastersuite auch?“ Hermine nickte mit rotem Kopf. „Dann komm.“ Severus wickelte eine Decke um Hermine und hob sie anschließend auf seine Arme.
Ihr erstes Ziel war die Schlosskapelle, drei Elfen waren gerade beschäftigt, diese herzurichten. „Ist die schön.“ Hermines Stimme war vor Begeisterung kaum zu hören. Die Kapelle war groß und hell mit einer schönen Holzempore, an der hohen Decke befand sich ein wunderschönes Wandgemälde.
„Meine Vorfahren haben sich an den Kapellen von Muggeln inspirieren lassen,“ erklärte Severus während er langsam von einem Ende zum anderen ging, vor dem Altar blieb er stehen. „Wenn Du da hinten links hinschaust, siehst Du eine Treppe, die nach unten führt. Dort geht es zur Familiengruft, ich hab die Umbettung Deiner Eltern schon in die Wege geleitet, morgen werden sie hier beigesetzt. Allerdings ist es dort für Dich zu kalt, ich würde es vorziehen, wenn wir uns diese erst nach den Flitterwochen ansehen.“
Hermine nickte: „Mom und Dad hätte diese Kapelle gefallen, wir haben uns früher öfters Schlösser und Burgen angesehen, haben es bedauert, dass wir nicht alle Räumlichkeiten sehen durften. Aber keine Kapelle war so schön wie diese hier. Ich freu mich, dass wir hier heiraten.“
„Ich mich auch, verrätst Du mir Deine Lieblingsblumen?“
„Rosen und Sonnenblumen.“
„Deine Eltern haben Dir doch immer einen solchen Strauß zum Geburtstag nach Hogwarts geschickt.“
„Ja, woher weißt Du das?“
„Ich hab gesehen, wie Du Dich immer über Deinen Blumenstrauß freutest, wie neidisch Ginny Weasley, Lavender Brown und die Patil-Zwillinge Dich deswegen immer ansahen. Wenn Du magst, legen wir Dir einen schönen Rosengarten an, dann noch schöne Sonnenblumen.“
„Du verwöhnst mich viel zu sehr.“
„Dazu heiratet man doch, oder. Du verwöhnst mich mit Kuchen und Torte und ich Dich mit Blumen.“
Weiter ging es in die weitläufige Bibliothek, die drei ganze Stockwerke einnahm, die Decke zierte wieder ein wunderschönes Gemälde. „Die ist ja riesig – dreimal so groß wie in Hogwarts, tippe ich mal.“
„Nein, fünfmal so groß â€“ sie müsste nur einmal vernünftig durchsortiert und katalogisiert werden, dazu bin ich leider noch nicht gekommen. Und neue Möbel wären auch nicht schlecht. Hast Du einen Vorschlag für unsere Bibliothek, Mia?“
„Was hältst Du davon, wenn wir kleine Sitzecken mit Tischchen aufstellen, gemütliche Sessel vor dem Kamin für uns zwei, helle Möbel, neue Vorhänge, Grünpflanzen. Vielleicht eine Ecke für die Kinder, für uns zwei Schreibtische.“
„Gefällt mir, Kleines, besonders die gemütlichen Sessel vor dem Kamin für uns. Magst Du die Möbel für uns bestellen?“
„Gern, Cinderella freut sich bestimmt über ihren ersten Auftrag.“
„Gigi.“
„Mylord haben gerufen“, eine junge Hauselfe stand aufgeregt vor ihnen.
„Meine Verlobte und ich hätten eine Bitte an Dich. Wir möchten, dass Du unsere Bibliothek einmal für uns katalogisierst und sortierst. Meine Verlobte wird noch neue Möbel und Vorränge aussuchen. Lass Dir ruhig Zeit – es sind ja nicht gerade wenig Bücher.“ Severus stockte, als Hermine ihn etwas am Umhang zupfte. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr, sah ihn unsicher an.
„Meine Verlobte schlägt vor, wenn Du damit einverstanden bist, dass Du zukünftig für die Bibliothek zuständig bist. Du würdest ja am besten wissen, wo die einzelnen Bücher stehen und welche Bücher uns noch fehlen. Wenn Du einverstanden bist, werden wir mit Flourish & Blotts vereinbaren, dass Du immer über Neuerscheinungen informierst wirst. Es würde in Deinen Verantwortungsbereich fallen, die Bibliothek ständig zu aktualisieren.“
„Gigi fühlt sich geehrt, macht sich gleich an die Arbeit, danke Mylord, danke Ms. Granger.“ Gigi verbeugte sich ständig, strahlte ohne Ende.
„Bist Du böse, weil ich das vorgeschlagen habe“, ängstlich sah Hermine ihren Verlobten an.
„Warum soll ich böse sein, wenn Du gute Vorschläge machst. Du bist, auch wenn wir noch nicht verheiratet sind, seit Samstag die Schlossherrin. Ab Sonntag wirst Du endlich mit Deinem neuen Namen angesprochen, Mrs. Severus Niclas Raphael Snape, Countess of Prince. Dann ist es auch offiziell. Ich freu mich über Deine Vorschläge, sie zeigen mir, dass Du Dich in Deinem neuen Zuhause wohlfühlst, anfängst Deine neue Aufgaben als Herrin über Prince Castle auszufüllen.“
„Als Du mir das Angebot mit der Ehe machtest, konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie diese aussehen würde, es war mir eigentlich auch egal“, erzählte Hermine leise. „Es war mir egal, was Du mit mir machst, wie Du mich behandelst, die Hauptsache war, dass es Connor gut geht, er sich bei Dir wohlfühlt, ich mich weiter um ihn kümmern darf.“
„Mittlerweile weist Du aber doch, dass Du mir vertrauen kannst, dass ich mich an unsere Abmachungen halte, oder?“
„Ja, spätestens zu dem Zeitpunkt, als Du meintest, wir hätten alle Zeit der Welt, wir würden erst eine Freundschaft bzw. Partnerschaft aufbauen. Erst wenn diese besteht, würdest Du Dich freuen, wenn ich zu Dir in die Mastersuite oder in Dein Schlafzimmer in Hogwarts ziehe und selbst dann würden wir uns Zeit lassen, unser erstes Baby würde erst kommen, wenn ich kein Untergewicht mehr habe. Ich fand es wunderschön, als Du mich am Dienstag kleine Mama nanntest, Raphael.“
„Weist Du, im Gegensatz zu Ronald Weasley ist mir mehr daran gelegen, dass meine Frau mir vertraut, sich in meiner Gegenwart wohlfühlt. Hätte ich nur einen Erben gebraucht, hätte ich auch irgendein Gänschen heiraten können und sobald sie schwanger gewesen wäre, wären wir getrennte Wege gegangen, wie Du weißt, gibt es schwangerschaftsfördernde Tränke, ich hätte also nur einmal mit ihr schlafen müssen.
Ich möchte so eine Ehe führen wie Cissy und Luc – es ist vielleicht noch ein weiter Weg bis wir uns ineinander verlieben, vielleicht passiert es ja auch gar nicht, aber wir beide haben zumindest eine tiefe, innige Freundschaft. Wir zwei planen unsere Kinder gemeinsam, genießen zusammen Deine Schwangerschaften, in denen ich Dich von hinten und vorne verwöhnen werde.“
Severus lachte leise während er weiter durch die langen Gänge schritt. „Du kannst mir glauben, dass es so gut laufen würde, vor allem gleich am Anfang gut zwischen uns laufen würde, habe ich mir auch nie träumen lassen. Ich wusste, dass uns niemals der Gesprächsstoff ausgehen würde, dass wir vieles gemeinsam haben, aber ich niemals damit gerechnet, dass Du so meinen Beschützerinstinkt wecken würdest. Also sind wir Beide positiv überrascht worden, Kleines.“
„Sag mal, Raphael, wie groß ist eigentlich Prince Castle?“
„Sagen wir mal so: Malfoy Manor besitzt 700 Zimmer, Prince Castle 850 Zimmer. Dazu kommen noch große Ländereien, ein 3000 Hektar großer Schlosspark, Stallungen – die zur Zeit leider leer stehen -, Felder, Wiesen, riesige Wälder, an der einen Seite grenzt Prince Castle an das Meer, wir haben einen eigenen Strand, der Dir und Connor sicher gefallen wird.“
„Unsere Kinder haben also sehr viel Platz zum Verstecken spielen“, warf Hermine trocken ein.
„Ja, ich werde jedem Kind eine Kette geben, die uns immer zeigt, wo es ist und ob es in Gefahr ist, Connor bekommt seine heute Abend. Dich werde ich dagegen mit einem Ortungszauber belegen“, er zwinkerte ihr zu, „glaub ja nicht, ich wüsste nicht, wie oft Du und Harry nachts durch Schloss geschlichen seid, getarnt mit James Umhang.“
Hermine kicherte und kuschelte sich enger an Severus. „Die Kette würde ich vorziehen, aber nur, wenn Du auch ein trägst. Außerdem würde Harry jetzt sagen, es waren alles nur Übungen für seine spätere Lehrerlaufbahn.“
„Und wie redest Du Dich raus, Mäuschen?“
„Damit, dass ich meinen Herrn und Gebieter gerne gelegentlich auf seinen abendlichen Patrouillen begleiten würde.“
„Eigentlich ist es Sinn der Sache, dass man auf Patrouille knutschende Pärchen aufspürt und nicht dass man Schwierigkeiten hat sich davon abzuhalten, seine hinreißende Frau in dunkle Nischen zu ziehen um diese zu küssen.“
Knallrot wurde Hermine: „Dazu brauchst du dunkle Nischen, Raphael? Dann werde ich ja reichlich wenig Küsse von Dir bekommen.“
Severus sah sie verblüfft an: „Ganz schön frech, Mäuschen, Du hoffst also auf viele Küsse von mir?“
Hermine bekam es jetzt doch mit der Angst zu tun, so frech hatte sie gar nicht sein wollen. „Tu, tut mir leid, so frech wollte ich gar nicht sein, entschuldige bitte.“
„Mia, ich hab doch angefangen. Es freut mich, dass Du mir so schön konterst. Ich hoffe doch auch auf viele Küsse von Dir und mit Dir. Und Du hast recht, es wäre traurig, wenn ich Dich erst in dunkle Ecken und Nischen ziehen müsste, um Dich zu küssen. Was hältst Du davon, wir fangen mit Umarmungen, Kuscheln und Küssen an und arbeiten uns langsam vor. Und sag bitte alles was Du möchtest. Versöhnungs- bzw. Abmachungskuss?“
Hermine nickte immer noch feuerrot im Gesicht. Severus öffnete die nächste Tür und setzte sich mit Hermine auf eine Couch, die einen wunderschönen Ausblick auf das Meer zeigte. Doch Hermine hatte keine Gelegenheit, diesen zu bewundern, den Severus zog sie in einen Kuss, der seinerseits vorsichtig begann, sich dann aber steigerte, nachdem er merkte, dass Hermine ihn zaghaft erwiderte. „Herzlich Willkommen in der Mastersuite, Mia.“
Hermine sah sich erstaunt um, immer noch ganz verwirrt von dem Kuss. Sie saßen auf einer gemütlichen großen Couch, die einen wunderschönen Ausblick auf das Meer wies. Daneben gab es ein kleines Tischchen, zwei bequeme Sessel, alles aus hellem Holz mit silbernen Bezug, einen hellen, flauschigen grünen Teppich, es gab einen riesigen Kamin und ein großes Himmelbett.
„Gefällt es Dir in unserem Zimmer?“
„Es ist sehr gemütlich“, brachte Hermine verlegen hervor.
„Mäuschen, was hab ich Dir versprochen? Wir fangen langsam an und dann ziehst Du zum Kuscheln und unterhalten zu mir. Wir gehen es ganz langsam an. Ich möchte nur vorab wissen, ob Du Dich hier wohlfühlen kannst?“
„Ich würde mich auch in einem Zelt wohlfühlen, wenn es unser gemeinsames Zimmer wäre.“
„Keine Änderungswünsche? Ist es Dir nicht zu Slytherin?“
Hermine lachte und kuschelte sich etwas an ihren Verlobten. „Ich bin die Verlobte bzw. die Braut des Herrn der Schlangen, ich fühle mich dort wohl, wo sich mein Verlobte, mein Gemahl, Herr und Gebieter befindet. Und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir grün und silber viel besser als rot und gold. Meine Lieblingsfarben sind blau, grün, weiß und silber. Aber was hältst Du von einer schönen Tagesdecke für das Himmelsbett und ein oder zwei Kuscheldecken für die Couch wenn wir zwei gemütlich lesen oder kuscheln, uns unterhalten, für eine traute Teestunde zu zweit, einige Kerzen, Pflanzen.“
„Noch einen so guten Vorschlag und ich bedanke mich persönlich bei Ronald Weasley und den restlichen Weasleys, dass Du so verzweifelt warst und meinen Antrag angenommen hast.“
„Wenn wir uns so getroffen hätten, uns langsam kennengelernt hätten, wir uns gut verstanden hätten, hätte ich auch tausendmal lieber Deinen Antrag angenommen als den von Ronald, Ronald wäre nie für mich in Betracht gekommen.“
Hermine fing an zu gähnen. „Entschuldigung, Raphael.“
„Du musst Dich nicht entschuldigen, Mäuschen, der Nachmittag war bislang ziemlich anstrengend für Dich. Magst Du hier ein Stündchen schlafen? Danach zeige ich Dir noch unser Bad und Connors Zimmer und dann bringen die Malfoys Connor zurück und Du kannst die drei Mäuse kennenlernen.“
„Mmh, gern“, Hermine schlief schon halb. Severus machte es ihr bequem, zauberte seine Bettdecke her und hüllte Hermine ein, ihr Kopf lag auf seinem Oberschenkel, geschützt von einem flauschigen Kissen. Doch davon bekam Hermine schon gar nichts mehr mit, sie schlief schon tief und fest.
Eine Stunde später wachte Hermine davon aus, dass jemand sie vorsichtig streichelte. „Dornröschen, aufwachen.“
„Das müssen wir aber noch üben, Raphael, das richtige Dornröschen wird auch anders geweckt.“
Severus lachte herzhaft: „Du bist unbezahlbar, Mia, ich verspreche Dir, beim nächsten Mal wecke ich Dich wie der Prinz das Dornröschen. Wollen wir jetzt weiter schauen?“
„Danke, dass ich bei Dir schlafen durfte und ich würde gern weiter mit Dir das Manor ansehen.“
Severus schulterte seine leichte Last und ging in den angrenzenden Raum. „Hier siehst Du das Bad der Mastersuite.“ Hermine sah sich schweigend um. „Es gefällt Dir nicht, hab ich recht?“
„Nicht so ganz“, gab Hermine zu. „Die Mastersuite ist ein Traum, lädt geradezu ein für Stunden zu zweit, das Bad leider nicht. Darf ich das Bad umgestalten? Ich weiß zwar noch nicht genau wie, aber eine Idee hab ich. Die kann ich Dir aber erst in einigen Tagen erzählen, sie ist noch nicht ganz ausgereift.“
„Ich lass mich überraschen, mir gefällt das Bad im Übrigen auch nicht“, bekannte Severus.
Weiter ging es in Connors Zimmer, einen großen hellen Raum, mit einem Bett in Form einer Ritterburg, einem Schreibtisch, einer Sitzecke, Bücherregalen. Die Wände waren in einem sonnengelb gestrichen, Schnatze und Drachen flogen an den Wänden entlang, die Decke war mit glitzernden Sternen bedeckt, der Boden war mit einem dicken flauschigen Teppich bedeckt. „Das ist ein traumhaftes schönes Kinderzimmer, Raphael, kein Wunder, dass unser Sohn so davon schwärmt.“ Hermine schlang ihre Arme um Severus Hals und gab ihm einen unbeholfenen Kuss. „Danke, tausend Dank.“
„Du und unser Sohn habt es verdient so verwöhnt zu werden. Ich hätte übrigens gern ein süßes kleines Töchterchen mit braunen Augen und Locken, den süßen Grübchen ihrer Mama und genauso zauberhaft.“
„Schmeichler“, Hermine lachte ihn fröhlich an. „Was hältst Du von Raven Angelique Jane Snape für Dein Töchterchen?“
„Wenn Du daraus Raven Angelique Hermine Eileen Jane Snape machst, ist der Name gebongt.“
Gegen 18.00 Uhr polterte es auf einmal im Kamin im Salon. Hermine und Severus saßen entspannt auf der Couch – Hermine wie gewohnt in ihre Decke gekuschelt – und entwarfen die neuen Stundenpläne bzw. Skizzen für die Schwimmhallen.
„Mia, es war klasse, einfach spitze. Und Du musst unbedingt Morgana, Melinda und Melissa kennenlernen. Onkel Luc hat gemeint – ich soll auf sie aufpassen, wenn sie nach Hogwarts komme, weil ich ja der Älteste von uns Vieren bin, krieg ich auch so eine Schwester?“ sprudelte es aus Connor aus, der zusammen mit Harry aus dem Kamin trat, gefolgt von Lucius Malfoy mit einem sechsjährigen Mädchen, Narzissa und Draco, auch jeweils mit einem kleinen blonden Mädchen.
Harry lachte: „Ich hab völlig vergessen, wie viel Connor erzählen kann. Mine, dass erinnert mich an unsere erste Begegnung im Hogwarts-Express, Du hast genauso schnell erzählt, au.“
Hermine hatte Harry ohne zu zögern einen Klaps auf die Schulter gegeben. „Wenn Du so weiter machst Harry James Potter rede ich mit Deinem neuen Boss, damit er Dir Punkte abzieht oder Du zur Strafe seine Patrouillen übernehmen musst, dann kann ich nämlich mehr Zeit mit ihm verbringen.“
Alle lachten – Severus zog sie in seine Arme und drückte ihr blitzschnell einen Kuss auf. „100 Punkte für Gryffindor, meine Süße, Deine Einfälle gefallen mir immer besser.“
„Du gehörst wirklich mehr zu den Schlangen als zu den Löwen, Hermine“, Lucius nickte ihr lobend zu.
„Guten Abend Narzissa, guten Abend Lucius, Hallo Draco, und wer sind diese niedlichen Mäuschen?“ Hermine kniete sich hin, um auf Augenhöhe mit den drei blonden Mädchen zu sein.
„Das ist Morgana Narzissa, sie ist 6 Jahre, und dann unsere Zwillinge Melinda Ashley und Melissa Catherine, sie sind 3 Jahre. Sagt ihr bitte Tante Hermine guten Abend?“
„Guten Abend, Tante Hermine“, echoten die drei im Chor und gaben der neuen Tante brav die Hand.
„Ihr seid ja niedlich, war Connor auch brav?“
„Mia!“
„Ja, mit Connor kann man ganz toll spielen, Tante Hermine“, Melinda schien die mutigere der Zwillinge zu sein.
„Das freut mich, Melinda. Morgana gehst Du schon zur Schule?“
„Ich werde zu Hause unterrichtet, aber Mom und Dad haben heute versprochen, dass ich nach den Ferien zusammen mit Connor in Hogsmeade zur Schule darf, Connor kann ja dann auf mich aufpassen“, die Kleine strahlte vor Freude.
„Da bin ich aber froh, dass mein Connor dann nicht alleine ist. Dann können wir Dich ja ab und zu mit abholen und Du verbringst den Nachmittag bei uns in Hogwarts wenn Du magst?“
„Ja, danke“, Morgana fiel Hermine jubelnd um den Hals. „Dürfen wir wirklich am Sonntag Deine Blumenkinder sein, Mel, Lissi und ich?“
„Ich kann mir keine besseren Blumenkinder als Euch drei vorstellen, Morgana.“
Im nächsten Moment lag Hermine auf den Boden, zu Boden gerissen von drei aufgeregten jubelnden Mädchen.“ „Morgana Narzissa, Melinda Ashley, Melissa Catherine – was ist das für ein Benehmen. Eure Tante ist krank, Ihr müsst vorsichtig mit ihr umgehen“, schimpfte der das Familienoberhaupt der Malfoys, während Severus Hermine aufhalf.
„Lucius, lass gut sein, Deine Töchter sind niedliche, liebe Mädchen, die dürfen mich jederzeit umreißen und ich möchte gar keine anderen Blumenkinder haben als Morgana, Melissa und Melinda.“ Sie zog die Mädchen in ihre Arme und knuddelte sie. „Außerdem geht es mir schon viel besser.“
„Bekomm ich jetzt so eine Schwester?“ Connor stellte erneut seine Frage.
Severus zog ihn in seine Arme: „Das gut mir leid, mein Sohn, aber blonde Haare und blaue Augen bekommen Deine Mia und ich nicht hin, Deine Schwester wird höchstwahrscheinlich schwarze oder braune Haare bekommen und dunkle Augen.“
„Das macht nichts, fänd ich schön, wenn meine Schwester genauso aussieht wie meine Mia. Hauptsache, ich bekomme eine Schwester und mehrere Brüder.“
„Nur eine Schwester? Was machen wir, wenn Du mehrere Schwestern und nur einen Bruder bekommst?“ Hermine sah ihn grinsend an.
„Das geht nicht, wir müssen unsere Schwester ja beschützen und die Töchter von Onkel Luc und Tante Cissy auch, eine Schwester reicht.“
„Das hab ich mir auch vor Jahren gedacht, Connor, aber glaub mir, ich möchte keine meiner Schwester wieder hergehen, dafür hab ich sie viel zu lieb.“
„Dray, wir haben Dich auch lieb“, jetzt war es Draco, der unter seinen Schwestern zu Boden ging. Alle lachten, als sie sahen, wie der ehemalige Eisprinz von Slytherin von drei kleinen Mädchen geknuddelt und geknutscht wurde.
„Connor hast Du Lust, mit Deinen kleinen Freundinnen noch etwas in Deinem Zimmer zu spielen?“
„Ja, gern, Sev, kommt mit.“ Connor fasste die Zwillinge an die Hand und verschwand mit den Mädchen aus dem Zimmer.
„Was wolltet Ihr mit uns besprechen?“ fragte Lucius Malfoy, sobald sich die Tür hinter den Kindern geschlossen hatte.
„Wir hatten heute Nachmittag Besuch von drei Auroren sowie Arthur und Ronald Weasley.“
„Was wollten die denn von Euch“, platzten Draco und Harry gleichzeitig los.
„Sie behaupteten, ich hätte Mia und Connor gegen ihren Willen nach Prince Castle entführt, außerdem sei meine Kleine schwanger von Ron.“
„Bitte?“
„Du hast richtig gehört Harry. Meine Mia wollte allerdings wissen, wo sie denn gewesen sei, als sie angeblich mit Ron geschlafen habe, ob er so grottig im Bett wäre, dass man es sofort vergießt. Und wenn sie schwanger wäre, wäre sie es nur von mir“, fuhr Severus triumphierend in seinem Bericht fort.
„Das Gesicht von den Beiden hättet Ihr sehen müssen, als die Auroren sich für den Besuch entschuldigten – sie wollen auch Anzeige gegen Ron und Arthur erstatten wegen falscher Anschuldigung bzw. Amtsmissbrauch“, Hermine klang ziemlich schadenfroh, als sie dies erzählte.
„Dürfen wir Eure Erinnerungen sehen, bitte“, Narzissa sah Hermine und Severus bettelnd an. Severus holte sein Denkarium und setzte seine sowie die Erinnerungen von Hermine hinein. Dann tauchten alle für die nächsten Minuten ab. Lachend tauchten alle nach und nach wieder auf.
„Hermine, Du gehörst wirklich mehr zu den Slytherins als zu den Löwen“, lachte Draco und wischte sich die Lachtränen ab. „Rons Gesicht, als Du es Dir auf Onkel Sevs Schoß bequem gemacht hast.“
„Oder als Du wissen wolltest, ob er so grottig ist“, Lucius bekam einen Schluckauf vor Lachen.
„Am besten fand ich aber sein Gesicht, als er sich noch einmal umdrehte und sehen musste, wie Hermine und Sev sich küssten“, Narzissa legte eine Hand auf ihren Bauch. „Luc, Deine Tochter lacht auch mit, sie ist jedenfalls am Hüpfen.“
„Ach, jetzt ist sie meine Tochter“, Lucius zwinkerte ihr zu und legte seinerseits seine Hand auf den Babybauch. „Hallo, meine Süße, Tante Hermine gehört eindeutig zu den Slytherins, genauso wie Du und Deine süßen Schwestern.“
„Nennt man das Beeinflussung im Babybauch, Lucius?“ Hermine sah ihn grinsend an.
„Glaub mir, Süße, das gleiche werde ich auch machen, wenn es soweit ist“, Severus schlang seine Arme um sie. Dann wurde er ernst:
„Ich schlage vor, wir treffen uns am Freitag mit Rita Kimmkorn und geben ihr ein Exklusivinterview – wenn sie mag und Du, Mia, einverstanden bist, kann sie gerne auch einen Bericht über unsere Hochzeit schreiben, Dennis Creevy hat sich bereit erklärt, Fotos zu schießen. Allerdings sollten wir darauf bestehen, dass der Bericht erst am Montag erscheint. Dann ist die Sache mit Harry und Tracy eventuell geklärt – ihr sollten ebenfalls so schnell wie möglich heiraten und für wenigstens zwei Wochen irgendwo hinfahren, Mia ist dann ebenfalls in Sicherheit.“
Alle nickten. „Lucius und ich waren heute Morgen bei Gringotts. Dabei stellte sich heraus, dass mir die Weasleys 2 Millionen Galleonen geklaut haben. Lucius hat für mich geregelt, dass alles zurückgefordert wird, allerdings erst, wenn wir ihnen Bescheid sagen, also können sie auch am Montag losschlagen“, Harry zerzauste sich seine ohnehin unordentlichen Haare. „Sie haben sogar versucht, an Moms Schmuck zu kommen, meinten, ich hätte sie beauftragt, den Verlobungsring der Potters für meine eigene Verlobung zu holen. Gleichzeitig wollten sie die Ringe der Familie sehen, aber das hat nicht geklappt“, er drehte seinen Ring.
„Der Ring Deines Vaters?“
„Ja, ich wusste gar nicht, dass es einen gibt. Aber Lucius meinte, das Familienoberhaupt trägt immer einen solchen Ring. Ich hab sogar die Verlobungsringe meiner Eltern sowie zwei wunderschöne Trauringe gefunden.“
„Magst Du sie uns zeigen“, fragte Hermine behutsam. Harry zog kurzerhand vier Ringe aus der Tasche. „Sie sind wunderschön, Harry, Deiner Verlobten bzw. Frau werden sie auf jeden Fall gefallen“, Hermine lächelte ihn an.
„Meinst Du?“
„Ja, auf jeden Fall, gut, mein Verlobungsring gefällt mir allerdings besser“, sie zwinkerte ihm frech zu. „Aber so sollte es ja auch sein. Find ich schön, dass Du genauso wie Sev ebenfalls einen Verlobungsring tragen willst. Ich bedaure es nur, dass ich meinen am Sonntag ablegen muss.“
„Musst Du nicht, Kleines“, Severus zog sie tröstend in die Arme. „In den Familien Malfoy und Prince ist es so, dass man seinen Verlobungsring auch nach der Hochzeit weiterträgt, dazu natürlich den Ehering. Du trägst ihn Dein Leben lang.“ Hermine strahlte überglücklich.
„Das gefällt mir auch, ich wüsste gerne, ob es bei den Potters bzw. Blacks genauso ist“, fragend sah Harry Narzissa an.
„Bei den Blacks nicht, bei den Potters kann ich es Dir leider nicht sagen. Aber Du bist jetzt das Familienoberhaupt dieser beiden Familien – Du kannst Deine eigenen Traditionen begründen. Außerdem hast Du doch erzählt, dass im Verlies auch Tagebücher Deiner Mutter waren. Dort müsstest Du etwas darüber finden.“
„Du hast recht Narzissa, ich werde sie lesen, aber vorher diese Tradition einführen.“
„Wie geht es jetzt weiter – am Freitag führen wir das Interview und was passiert noch?“ fragte Draco.
„Morgen früh zeige ich Hermine eine Auswahl an Brautkleidern, Milli und Pansy würden gerne dabei sein, ebenso Luna. Nachmittags kommen Tracy und ihre Mutter. Sollte Harry sich mit ihr einig werden, gibt er uns nach dem Spaziergang ein Zeichen, dann werden wir Tracy als Babysitter verpflichten für die nächsten Tage mit der Begründung, dass ich der armen schwerkranken Braut von Lucius Cousin bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen muss und mich deshalb nicht um die Mädchen kümmern kann. Tracys Mutter wird sofort zustimmen, da ich gehört habe, dass sie gerne verreisen möchte für 2 - 4 Wochen, natürlich ohne die Tochter. Dann können wir auch ungestört Tracys Sachen holen, eher sie neu einkleiden, was dringend nötig ist.“
„Das ist dann aber meine Aufgabe Narzissa“, Harry klang ziemlich energisch.
„Wie Du möchtest, von uns bekommt sie dann das Brautkleid. Samstagnachmittag könntet Ihr in unserer Kapelle heiraten, abends sind wir hier zum Dinner eingeladen bzw. wir sollten das Essen bei uns stattfinden lassen, sonst ist es ja nur ein ewiges Hin- und Herreisen. Sonntags heiraten Hermine und Sev, es gibt einen kleinen Empfang. Danach fahren die Snapes in die Flitterwochen und Du und Tracy verreist vielleicht auch etwas, um aus der Schussbahn zu sein, wenn der Zeitungsbericht erscheint, Tracys Mutter wird dann auf jeden Fall bei uns auf der Matte stehen. Luc – Du solltest nach Doritas Besuch die Schutzzauber vom Manor verändern, vielleicht sogar erhöhen.“ Lucius Malfoy nickte zustimmend.
„Wenn alles klappt und Tracy einverstanden ist, würde ich gerne zwei Wochen mit ihr in einen großen Freizeitpark in den Vereinigten Staaten fahren. Dann können wir etwas unsere verlorene Kindheit nachholen, uns ungezwungen weiter kennenlernen und Tracy findet bestimmt viele Motive zum Malen und zeichnen. Wir können überlegen, wo wir später wohnen wollen oder ein neues Haus planen – ich hab mir die Bauzeichnungen und Fotos meiner Häuser und Wohnungen von den Kobolden in Kopie mitgeben lassen. Wenn wir wieder da sind, können wir unsere Wohnung in Hogwarts ansehen und einrichten.“
„Also bricht Montag die Hölle über die Weasleys los“, grinste Severus hocherfreut.
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