von Kelly
Am nächsten Morgen wachte Tracy erholt und zum ersten Mal seit langen ohne Schmerzen auf. Neben ihrem Bett fand sie einen Zettel:
„Liebe Tracy,
ich hoffe, Du hast gut geschlafen. Auf dem Stuhl liegen Deine Sachen. Wir haben uns erlaubt, Dir neue zu besorgen, da uns die alten nicht gefielen und sie nicht zu Dir passen. Wir erwarten Dich beim Frühstück.
Liebe Grüße
Dein Harry.“
Tracy lächelte und stand auf, besah sich ihre neue Kleidung: Dort lag ein nagelneues Sommerkleid in koboldblau mit einer weißen Schärpe, weiße Sandalen und alles was sie sonst noch brauchte. Tracy beeilte sich mit der Morgentoilette und lief nach unten.
„Guten Morgen Tracy“, Harry stand auf, als er sie sah und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Du siehst toll aus, richtig süß.“
Tracy errötete und sah zu Boden. „Harry hat Recht, Kleines“, Narzissa und Lucius waren ebenfalls aufgestanden und zogen Tracy in ihre Arme. „Lass Dir nie wieder etwas anderes einreden.“
Alle nahmen wieder Platz und begannen mit dem Frühstück. Tracy nahm sich die kleinste Brotscheibe und bestrich sie ganz dünn mit Butter. „Sag mal Tracy, magst Du keine Marmelade?“ fragte Harry vorsichtig.
„Doch, aber Mutter hat gesagt, ich darf sie nicht essen, davon wird man dick und dicke Mädchen werden nicht gemocht.“
Harry, Lucius und Draco knirschten vor Wut mit den Zähnen. „Tracy-Liebes“, mischte sich Narzissa vorsichtig ein. „Den gleichen Unsinn hat mir meine Mutter auch immer eingeredet, ebenso wie sie es bei Bellatrix und Andromeda tat. Bei mir und Andromeda hatte sie Erfolg, bei Bellatrix nie, die plünderte danach immer demonstrativ die Speisekammer.
Lucius erwischte sie auf unserer Hochzeit dabei, wie sie mir noch eintrichterte, in den Flitterwochen ja nicht zu viel zu essen, es würde einen schlechten Eindruck machen, Männer würden keine dicken Ehefrauen mögen, auch nicht, wenn sie schwanger mit ihrem Erben sind. Lucius trat zu mir, legte mir seinen Arm um die Taille. Dann meinte er nur spöttisch, dann wäre er halt anders. Er würde keine mageren Frauen mögen und schon gar nicht, wenn seine eigene Ehefrau mager wäre, er möchte nicht jeden Knochen spüren, wenn er mit mir kuscheln würde und einen Babybauch an mir würde er besonders lieben, der wäre schließlich von ihm.
Dann zog er mich auf die Tanzfläche, sagte, ich solle alles vergessen und apparierte mit mir in die Flitterwochen. Mutter hat nie wieder ein Wort mit ihm gesprochen. Als ich mit Draco schwanger war, streichelte Lucius bei jeder Gelegenheit mein Babybäuchen, macht er im Übrigen bei jeder Schwangerschaft, redete mit unserem Baby. Wenn meine Eltern dann zu Besuch waren oder wir bei ihnen, lag seine Hand während des gesamten Besuches auf meinem Bauch, streichelten ihn, flüsterte mir hörbar zu, wie wunderschön ich sei, wie sehr er mein Bäuchen lieben würde. Meine Mutter kochte vor Wut, vor allem weil Lucius mich schon nach wenigen Tagen Ehe dazu brachte, vernünftig zu essen.“
Tracy sah alle unsicher an. „Tracy, ich schließe mich Lucius Worten an, ich bin der gleichen Meinung“, Harry fackelte nicht lange und schmierte seiner Verlobten einfach ein Brötchen mit Marmelade. „Lass es Dir schmecken.“
Tracy zögerte noch einige Augenblicke und ließ es sich dann schmecken, ließ sich zu einem Kakao mit Sahne überreden und teilte sich schließlich noch mit Harry ein Brötchen. Nach dem Frühstück brachen alle auf nach Prince Castle – Tracy war darüber informiert worden, dass sie jetzt alle ein Interview geben würden.
In Prince Castle wurden sie als erstes von einem aufgeregten Connor begrüßt, der es gar nicht erwarten konnte, bis seine drei kleinen Freundinnen bei ihm waren. „Los, kommt spielen.“
„Connor, als erstes begrüßt Du bitte alle. Außerdem musst Du doch noch Tante Tracy kennenlernen, sie ist mit Onkel Harry verlobt.“
„Cool, darf ich zu Eurer Hochzeit kommen“, alle lachten.
„Ich werde doch nicht ohne meine Patenkinder heiraten, Connor.“
„Hallo Tante Tracy, ich bin Connor Joshua Granger-Snape.“
Tracy lachte und schüttelte die ihr dargebotene Hand. „Guten Tag Connor, schön Dich kennenzulernen. Ich hab schon viel von Dir gehört. Vor allem wie mutig Du bist, Deine Schwester zu beschützen.“
„Wann heiratet Ihr?“
Tracy sah Harry fragend an. „Morgen Nachmittag, Connor, ich will Tracy genauso beschützen wie der Professor Mine und Dich.“
„Sind die Weasleys auch hinter ihr her?“
„Nein, ihre Mutter ist nicht nett zu ihr und sie soll jemanden heiraten, den sie nicht mag.“
„Ist ihre Mom genauso wie die Dursleys zu Dir?“
„Ja, genauso wird Tracy behandelt.“
„Dann musst Du ganz doll auf Tante Tracy aufpassen“, bestimmte der Junge und brachte alle zum Lachen.
„Das werde ich tun, Connor. Deshalb heiraten wir auch so schnell, damit Tracys Mutter nicht mehr über sie bestimmen kann.“
Eine halbe Stunde später meldete Tipps die Ankunft von Rita Kimmkorn. „Bring sie bitte herein, Tipps.“
„Sehr wohl, Mylord.“ Er führte die Reporterin wenig später in den Salon.
„Guten Tag, Ms. Kimmkorn, schön, dass Sie es einrichten können. Ich nehme an, Sie kennen die meisten Anwesenden.“
Rita Kimmkorn nickte, während ihre Augen flink alle Anwesenden betrachteten. „Ja, guten Tag alle miteinander.“
„Nehmen Sie doch bitte Platz, Kaffee, Tee?“
„Kaffee wäre sehr nett, Professor Snape.“
Tipps brachte schnell das Gewünschte.
„Ms. Lovegood schrieb mir, es ginge um ein Exklusivinterview, das im Klitterer erscheinen soll.“
„Genauso ist es. Es gibt allerdings einige Bedingungen, Ms. Kimmkorn.“
„Welche?“
„Wir dürfen es vorab lesen und es wird ein Fortsetzungsinterview: Heute der erste Teil, wenn Sie mögen morgen und Sonntag einige Fotos und Hintergrundinfo sowie Füllmaterial, Montag erfolgt eine besondere Zugabe für Sie. Deshalb darf es frühestens am Montag erscheinen, die Gründe dafür werden wir Ihnen im Laufe des Gespräches nennen. Können Sie sich mit diesen Bedingungen einverstanden erklären?“
Rita Kimmkorn dachte kurz nach. „Ja, das hört sich spannend und interessant an. Ich bin einverstanden.“
„Wir dachten an folgende Überschrift: „Wie ging es nach der Schlacht mit dem Goldenen Trio weiter“ oder ähnlich.“
„Sie machen mich wirklich neugierig.“ Alle sahen sich an und grinsten.
Dann begann Harry zu erzählen, Hermine ergänzte hin und wieder etwas, die anderen hielten sich vorerst zurück bis die Ereignisse der vergangenen Woche zur Sprache kam.
„Sie haben wirklich Beweise dafür, dass die Weasleys Mr. Potter Geld und Wertgegenstände stahlen, ihn mit einem Trank dazu bringen wollten Ginny Weasley zu heiraten, dafür, dass Arthur Weasley verhinderte, dass Ms. Granger eine Anstellung im Ministerium fand und sie nur Aushilfsjobs bekam, Beweise dafür, dass Ginny und Ronald Weasley Ms. Granger und ihren kleinen Bruder bedrohten, der Leiter der Auroren-Abteilung von Molly und Arthur Weasley dafür bezahlt wurde, dass Mr. Potter alleine, obwohl er noch in der Ausbildung ist, in die Karpaten reiste, um ein vermeintliches Todessernest auszuheben?“ Rita Kimmkorn war fassungslos, während ihre Flotte-Schreibe-Feder unermüdlich über das Papier huschte.
„Ja, die haben wir. Sie reichen aus, um dafür zu sorgen, dass Arthur und Percy Weasley ihre Anstellungen im Ministerium verlieren – darüber können Sie am Montag schreiben, wir ermöglichen es Ihnen mit Hilfe des Zaubereiministers, live dabei zu sein. Percy Weasley befindet sich zurzeit auf Malfoy Manor; seine Familie glaubt, er befinde sich noch immer in den Karpaten zusammen mit Harry, der langsam begreifen würde, dass Ginny die Richtige für ihn ist. Er wird unter Veritaserum verhört am Montag.
Wir haben Beweise für die Unterschlagung bei Gringotts im Werte von 2 Millionen Galleonen und dafür, dass sie wertvolle Erbstücke von Mr. Potter aus seinem Haus am Grimmauldplatz entfernten oder diese schon zur Seite stellen“, Rita Kimmkorn schluckte, als sie diesen Betrag hörte.
„Wir haben Beweise dafür, dass die Weasleys versuchten, an die Ringe der Potters zu kommen, angeblich für Harrys Verlobung mit Ginny. George Weasley hat zusammen mit seinem Zwilling Fred als Kind mitbekommen, wie seine Mutter der kleinen Ginny einredete, sie würde später Harry Potter, den Goldjungen heiraten, und dann wären sie alle reich. Harry kann bestätigen, dass Ginny Weasley ihn kurz vor der Schlacht um Hogwarts dazu bringen wollte sich von ihrem Vater nottrauen zu lassen.
Wir haben einen Drohbrief von Ronald Weasley an Ms. Granger; die Familie Malfoy, Mr. Zabini und sein Sohn Blaise sowie ich sind Zeugen dafür, dass die Weasley-Geschwister den kleinen Connor bedrohten.
Allerdings reichen diese Beweise zurzeit noch nicht aus: Wir gehen davon aus, dass sie ausreichen, Percy zu einer Gefängnisstrafe zu verurteilen, bei Arthur sind wir uns nicht ganz sicher. Molly wird sich damit herauszureden versuchen und es wahrscheinlich auch schaffen, dass sie nur das Beste für ihre Kinder wollte, wozu für sie auch Harry und Hermine zählten, eine Vernehmung durch Veritaserum werden wir nicht durchsetzen können. Außerdem wird sie herumjammern, dass sie sich nichts Böses dabei gedacht habe, sie wäre noch so geschockt durch den Tod drei ihrer Söhne.
Auch nicht mit den Aussagen von Percy – bei dem ist ja bekannt, dass er lange Zeit keinen Kontakt zur Familie hatte, wahrscheinlich wirkt das verschonend für die anderen Weasleys – werden wir eine Aussage unter Veritaserum durchsetzen können. Ron und Ginny Weasley werden wir anzeigen wegen Bedrohung, Ginny wird sich wegen den Kuppelversuchen ihrer Familie damit herausreden, dass sie zu jung war, um die ganze Tragweite zu begreifen. Arthur und Ronald erhalten des Weiteren eine Anzeige wegen Verleumdung und Amtsmissbrauch – sie sind hier am Mittwoch in Begleitung von drei Auroren aufgetaucht und gaben an, ich hätte die Granger-Geschwister entführt, außerdem sei Ms. Granger von Ronald Weasley schwanger.“
„Und, ist das richtig?“ kam sofort die neugierige Nachfrage.
Hermine lachte, kuschelte sich an Severus und gab ihn einen Kuss. „Nein, Connor und ich sind freiwillig hier und bleiben auch. Prof. Snape und ich sind verlobt, wir heiraten am Sonntag. Meinen kleinen Bruder haben wir am Dienstag adoptiert, damit er vor Leuten wie den Weasleys in Sicherheit ist.“
„Herzlichen Glückwunsch“, Rita Kimmkorn klang ehrlich und freute sich sichtbar.
„Danke, Sie sehen also, wenn ich schwanger wäre, dann nur von meinem Verlobten.“
„Das Interview soll also erst erscheinen, wenn Ms. Granger in Sicherheit ist.“
„Und außer Schussbahn“, bestätigte Severus. „Wir fahren nach der Hochzeit in die Flitterwochen – ich möchte nicht, dass meine Frau und mein Sohn noch mehr belästigt werden als zuvor. Wir werden uns selbstverständlich sämtliche Tageszeitungen zuschicken lassen, aber besonders unser Sohn soll endlich zur Ruhe kommen. Mit seinen 7 Jahren hat er schon viel zu viel durchmachen müssen.“ Hermine legte ihn beruhigend eine Hand auf dem Arm.
„Gleichzeitig wollen wir Mr. Potter, besser gesagt Lord Potter bzw. Lord Black, aus der Schussbahn haben“, fuhr Lucius fort. „Harry wird morgen Tracy Montgomery heiraten, dann hat Ginny Weasley keine Chance mehr ihn in die Ehefalle zu locken. Wenn es nach Tracys Mutter geht, soll ihre Tochter Mr. Timpton heiraten, einen Sympathisanten Voldemorts, der bereits mehrfach verheiratet war, seine erste Frau brachte sich nach der Hochzeitsnacht um, die anderen starben mit 19 – 20 Jahren.“
„Und diese Hochzeiten darf ich ebenfalls im Artikel erwähnen?“
„Ja, Sie bekommen sogar Fotos.“
„Sie wissen, wie man eine Reporterin verwöhnt“, Rita lachte. „Sie werden verstehen, dass ich den Artikel erst ausformulieren möchte. Wäre es Ihnen recht, Ms. Granger, Lord Potter, wenn ich diesen Lord Malfoy am Montag zur Durchsicht gebe?“
Beide nickten.
„Damit sind wir einverstanden.“
„Wie geht es jetzt eigentlich weiter? Bei Ms. Granger ist es teilweise klar – sie ist in zwei Tagen mit dem Direktor von Hogwarts verheiratet und zieht mit dem gemeinsamen Sohn dorthin. Und dann?“
„Meine Verlobte wird meine Assistentin und Forschungspartnerin, außerdem studiert sie bei mir Zaubertränke, wird mich im Unterricht vertreten und unterstützen. Zudem ollen wir viel Zeit mit unserem Sohn verbringen, weitere Kinder sind ebenfalls geplant.
Ms. Lovegood übernimmt das Fach Alte Runen, Mr. Longbottom Kräuterkunde und wird Hauslehrer von Gryffindor, Ms. Hannah Abbott übernimmt Astronomie, Ms. Susan Bones Verwandlung, Mr. Seamus Finnigan Flugunterricht, Mr. Dean Thomas Pflege magischer Geschöpfe und Muggelkunde, Mr. George Weasley Geschichte der Magie, Mr. Potter Verteidigung gegen die dunklen Künste, zudem wird er Hauslehrer von Slytherin. Wir möchten Sie aber bitten, dies erst Anfang September zu veröffentlichen es soll eine Überraschung werden.“
Alle lachten, einschließlich Rita Kimmkorn. „Oh, ja, das wird eine Überraschung.“
„Ms. Kimmkorn, wie sieht es aus? Hätten Sie Lust, am 30. August nach Hogwarts zu kommen und sich alles anzusehen? Es wird vieles geändert – es würde ein zusätzliches Interview sein nebst Fotos. Wie wäre es, wenn Sie dann bis zur Eröffnungsfeier bleiben oder besser noch das Wochenende bleiben?“
„Die Einladung nehme ich gerne an. Sie hoffen also, im Laufe der Zeit noch mehr Beweise gegen die Weasleys zu finden?“
„Ja, wir hoffen natürlich, dass Harry, Hermine und Connor ab Montag in Sicherheit sind, sie in Ruhe gelassen werden“, zum ersten Mal mischte sich George in das Gespräch ein. „Aber ganz ehrlich gehe ich nicht davon aus. Ron und Ginny werden versuchen Hermine, Tracy und Connor aufzulauern, dabei würde es ja schon reichen, diese zu beschimpfen und zu beleidigen.
Connor wird die Schule in Hogsmeade besuchen. Ein kurzer Schulweg, den Connor eigentlich alleine bewältigen könnte. Seine Eltern können ihn aber nicht alleine gehen lassen, weil halt die Gefahr besteht, dass meine Familie ihm auflauert, ihn beschimpft, bedroht, vielleicht sogar entführt. Hermine und Tracy könnte das gleichen passieren. Wir wollen einfach nur, dass die Geschichte irgendwann ein Ende findet, “ schloss George.
„Haben Sie schon einmal daran gedacht, De, Dekektive, die es bei den Muggeln ja auch gibt, auf die Weasleys anzusetzen?“
„Sie meinen Detektive?“ harkte Hermine nach.
„Ja, die meine ich. Sie sind alle bekannt, sie würden auffallen, wenn Sie weiter Nachforschungen anstellen, besonders wenn das Ganze am Montag publik wird, diese haben eventuell auch ganz andere Kontakte, andere Möglichkeiten, etwas herauszufinden.“
„Die Idee ist gut, Ms. Kimmkorn“, Lucius nickte ihr zu. „Ich werde gleich die entsprechenden Schritte einleiten.
Viel gab es nicht mehr zu besprechen – Rita verabschiedete sich und versprach, am nächsten Tag gegen 15.00 Uhr in Malfoy Manor zu sein. „Tracy, wir hoffen, es war nicht allzu langweilig für Dich“, wandte sich Lucius an das Mädchen.
„Nein, überhaupt nicht, ich weiß jetzt wenigstens die ganzen Zusammenhänge und Hintergründe. Kann man eigentlich die Schutzschilde von Hogwarts so ändern, dass die Weasleys mit Ausnahme von George das Gelände nicht betreten können? Ansonsten dürfte Connor ja noch nicht einmal alleine nach draußen um z.B. Hagrid zu besuchen.“
Severus nickte seiner ehemaligen Schülerin zu. „Die Idee ist super, Tracy. Das werde ich umgehend in die Wege leiten, das gleiche gilt für Deine Mutter und diesen Timpton. Du und Connor sollt zumindest in Hogwarts und hier in Sicherheit sein, alle Anderen und Mia selbstverständlich auch.“
„Allerdings müssen wir trotzdem damit rechnen, dass so etwas passieren könnte“, George atmete tief durch, denn immerhin sprach er von seiner Familie. „Sie könnten immer noch jemanden bezahlen oder beauftragen, Connor zu entführen. Daran sollten wir auch denken. Also sollte immer jemand in seiner Nähe sein, zumindest bis er seinen Zauberstab bekommt.“
Hermine wurde blass, ihre Lippe zitterte. „Süße, wir passen auf unseren Sohn auf, ich werde in seine Kette einen Notfallportschlüssel integrieren. Außerdem wird die Kette so verhext, dass niemand sie abnehmen kann, es sei denn Connor will dies aus freien Stücken.“ Severus zog sie in seine Arme. „Ich lass nicht zu, dass Dir oder Connor etwas passiert, versprochen.“ Hermine nickte und kuschelte sich Trost suchend an.
„Solange wir die Gefahren vorher erkennen, können wir vorbeugen. Tracy, hat Harry Dir erzählt, dass ich Dir einen Vorschlag unterbreiten will?“ Tracy schüttelte den Kopf und sah ihren ehemaligen Lehrer unsicher an. „Ich wollte Dir den Job der Bibliothekarin von Hogwarts anbieten. Du wärst verantwortlich dafür, dass diese zukünftig immer aktualisiert wird, die Bücher in einen guten Zustand sind und auch bleiben und eine Katalogisierung könnte nach 1.000 Jahren auch endlich mal durchgeführt werden. Keiner weiß, was wir überhaupt für Bücher in Hogwarts besitzen.“
Tracy fing an zu strahlen, doch dann sah sie unsicher von Harry zu Severus. „Ich weiß nicht, ob ich darf.“
Harry nahm ihre Hand, drückte sie vorsichtig: „Ich hab Dir doch gestern versprochen, dass Du arbeiten darfst. Du hättest Dein eigenes Gehalt, wärst unabhängig von mir. Du hast selbstverständlich auch volle Kontovollmacht für die Familienverliese. Das wäre alleine Dein Geld. Ich würde mich freuen, wenn Du mich ab und zu zum Essen einlädst, außerdem bin ich Stammkunde im Honigtopf gewesen. Habe ich Dir eigentlich schon erzählt, dass ich am 31. Juli Geburtstag habe?“
Alle lachten. „Dann gerne, ja“, stotterte Tracy glücklich.
„Danke, Tracy, jetzt hab ich alle Stellen besetzt – von Dennis kam auch schon eine Eule, dass seine Eltern gern die Hausmeisterstelle in Hogwarts antreten würden. Sie lösen gerade ihren Haushalt auf und werden dann nach Hogwarts übersiedeln. Von Prof. Flitwick habe ich heute auch eine Eule bekommen.“
„Raphael, sag jetzt bitte nicht, dass wir noch einen neuen Lehrer für Zauberkunst benötigen, so langsam gehen mir nämlich die Vorschläge aus bzw. sind mir schon ausgegangen“, flehte Hermine.
„Kleine Angst, Mäuschen, er wollte nur darum bitten, dass zukünftig jemand anders die Dekoration des Schlosses übernimmt, also zu Halloween, Weihnachten und so weiter.“
Luna grinste Hermine an, zwinkerte Tracy zu. „Wie wärs, wenn wir drei das zusammen mit Susan und Hannah machen, so ne kleine nette Mädel-Runde ab und an, schnacken, planen, leckere Kekse und Kuchen, Tee, Colins Mutter können wir auch dazu einladen, wir wollen sie schließlich nicht ausgrenzen sondern uns mit ihr anfreunden, dazu Prof. Vektor und Poppy, wenn sie möchten. Und wenn wir das zusammen angehen, ist das auch nicht viel Arbeit und Spaß macht es auch noch.“ Hermine nickte begeistert, Tracy sah ängstlich zu Harry.
„Tracy würde Dir das Spaß machen?“ Tracy nickte unsicher. „Dann sag zu, Du malst und zeichnest doch gerne, dekorieren fällt bestimmt auch darunter. Tracy seit gestern Nachmittag darfst Du selbst entscheiden, was Du möchtest. Du bist zwar noch nicht volljährig und ab morgen bin ich Dein Vormund, aber von mir hast Du die Erlaubnis dazu. Unter der Bedingung, dass ich Dein Date, Deine Begleitung sein darf.“
Alle lachten. „Dann bin ich gern dabei.“
„Danke, Tracy“, Hermine und Luna fielen dem Mädchen um den Hals. „Dann können wir ja jetzt das Kleid für Tracy aussuchen.“
Tracy sah Narzissa fragend an. „Gestern suchte sich Hermine ihr Brautkleid aus – wir haben alle dabehalten, weil wir hofften, dass es mit Dir und Harry klappt.“
„Ja“, Severus seufzte gespielt deprimiert. „Ihr wisst gar nicht, wie frustrierend es ist, all diese schönen Kleider zu sehen und zu wissen, dass das schönste doch nicht dabei ist, weil die eigene Braut es sich ausgesuchte.“
Wieder lachten alle. „Armer Severus“, Lucius grinste ihn an. „Du musst nur noch knapp 48 Stunden warten und dann siehst Du Deine süße Braut. Cissy, Milli und Pansy haben mir schon Fotos gezeigt. Deine Mia sieht klasse aus, richtig niedlich. Nur meine Cissy war bezaubernder.“
„Und das nennt sich mein bester Freund. Na warte Luc, ich werde Deinen Töchtern zu gegebener Zeit von Deinen Schandtaten in Hogwarts erzählen.“
Während Lucius und Severus sich weiter kabbelten und aufzogen, zogen die Frauen Tracy in Hermines Zimmer, wo die Brautkleider noch alle hingen. „Sieh Dich in Ruhe um, Tracy.“
„Die, die sind alle viel zu schön und kostbar für mich“, stammelte Tracy, während sie ehrfürchtig die Kleider ansah.
„Tracy-Kleines, nichts ist zu kostbar für Dich“, Narzissa zog sie in ihre Arme.
„Tracy, Harry ist mein bester Freund, mein Wahlbruder. Ich fände es klasse, wenn ihm morgen die Spucke wegbleibt, wenn er Dich sieht. Lass ihn strahlen, wenn Du morgen an Lucius Arm auf ihn zukommst. Lass ihn denken, das ist meine Braut, sie gehört mir, mir allein. Viele werden mich um diese bezaubernde Schönheit beneiden.“
Hermine zwinkerte ihr zu. „Glaub mir, wenn Ginny am Montag dieses wunderschöne Brautpaar in der Zeitung sieht, bekommt sie einen hysterischen Anfall und Molly erst – schade, dass ich ihre Gesichter nicht sehen kann.“ Hermine seufzte.
„Aber, aber, ich kann so ein Kleid nicht bezahlen.“
„Tracy-Schatz, Du bist für Lucius und mich wie eine Tochter, wir haben immer bedauert, dass wir nicht mehr für Dich tun konnten. Nein, unterbrich mich nicht“, Narzissa bemerkte, dass Tracy ihr widersprechen wollte. „Wir konnten leider nicht mehr tun, als Dich so oft wie möglich einzuladen unter dem Vorwand, dass wir einen Spielkameraden für Draco brauchten oder Babysitter für die Mädchen. Das Kleid ist ein Hochzeitsgeschenk von Luc, Draco, den Mädchen und mir. Wir würden Dir ja auch eine neue Garderobe schenken, aber das will Harry übernehmen.“
„Tracy, ich weiß, was Du jetzt denkst“, Hermine wandte sich an die Anderen: „Wir sind gleich wieder da.“ Sie zog Tracy nach draußen und setzte sich mit ihr in eine Fensternische. „Ich war letzte Woche in der gleichen Situation wie Du. Wollte nicht zulassen, dass Severus mein Kleid bezahlt. Severus bestand aber darauf, dass ich mir auf seine Kosten das schönste und teuerste Kleid aussuchte. Seine Begründung war, dass ich ihm in der Heulenden Hütte das Leben rettete, es wäre sein Geschenk an seine Lebensretterin. Das gleiche ist mit Connors und meiner Garderobe. Mein Verlobter meinte dazu, ich würde ihm ja am Sonntag Gehorsam schwören und ich sollte schon einmal mit dem Üben anfangen.“ Tracy lächelte.
„Wie Du vielleicht heraushörtest, Tracy, schließen der Professor und ich genauso eine Ehe wie Du und Harry.“ Tracy nickte. „Glaub mir, ich freu mich auf Sonntag, ich schwöre meinem Mann sehr gerne die Treue und völligen Gehorsam. Wir sind morgen 1 Woche verlobt, es war die schönste Woche meines Lebens. Severus verwöhnt Connor und mich nach Strich und Faden, ist lieb und geduldig zu dem Kleinen, hört ihm zu, gibt ihm das Gefühl zur Familie zu gehören – für Severus ist Connor sein Sohn. Ich fühle mich bei ihm beschützt und geborgen.
Glaub mich, ich freue mich auf unser erstes Baby bzw. zweites, denn Connor – auch wenn er es gar nicht so gerne hört, dass er mein erstes Baby ist – ist ja unser erstes „Baby“. Auch wenn es noch etwas dauert, denn Devon Zabini stellte bei mir Untergewicht fest, sehr zur Connors Leidwesen, er schimpfte gestern mit mir, als er merkte, dass ich nachmittags schon wach war und an einer Liste arbeitete, anstatt länger zu schlafen, ich soll an meine Gesundheit und an unser Baby denken.“ Beide lachten.
„Bislang habe ich nur einige Küsse mit Viktor Krumm getauscht und einmal Ronald geküsst, es war alles nicht das wahre. Viktor war egoistisch, wurde zudringlich und Ronald küsst ziemlich feucht, aber die Küsse meines Verlobten mag ich sehr gerne, genieße sie mittlerweile, er ist ein phantastischer Küsser.“ Hermine lächelte glücklich und drehte ihren Ring.
„Glaub mir, Tracy, ich werde alles Mögliche machen, um so schnell wie möglich das Untergewicht zu bekämpfen und dann bekommt Connor sein Geschwisterchen und mein Raphael seinen Erben. Ich hab sogar ein Strumpfband für die Hochzeit, Pansy meinte, der Professor soll schließlich auch seinen Spaß haben, Connor posaunte es gestern natürlich aus, kaum das Severus von Malfoy Manor zurückkam, meinte aber, er wüsste nicht, was Tante Pansy meinte“, Tracy lachte schallend, man merkte, sie fühlte sich wohl in Hermines Gegenwart.
„Das musst Du natürlich nicht nehmen, aber such Dir bitte das Kleid aus, das Dir am besten gefällt. Für Harry, für Dich.“
Tracy fiel Hermine um den Hals. „Ich wollte schon immer eine große Schwester haben, darf ich Dich adoptieren?“
„Gern, kleine Schwester. Und lass uns dafür sorgen, dass meinem Bruder die Luft wegbleibt morgen.“
Die Beiden betraten kichernd das Zimmer, ohne zu bemerken, dass sie einen Lauscher gehabt hatten.
Im Zimmer angekommen, besah sich Tracy alle Kleider der Reihe nach. „Sie sind alle wunderschön, aber das hier gefällt mir am Besten.“ Sie nahm ein Kleid herab, schneeweiß bis auf einige Rosenstickereien auf dem weiten Rock, der über einem Reifrock lag, eine enge Corsage mit kurzen Trägern.
Milli und Pansy grinsten sich an, genau wie am Tag zuvor. „Ich glaube, Hermine und Tracy werden unsere ersten Stammkundinnen. Das Kleid ist ebenfalls von uns“, erklärten sie dann lachend.
„Ich werde auf jeden Fall bei Euch Stammkunde“, lachte Hermine und schob Tracy ins Badezimmer. 10 Minuten später konnten sie sich das Ergebnis ansehen.
„Wow, Harry fallen morgen die Augen aus dem Kopf, dazu noch einen Kranz, einen weißen Umhang, Handschuhe und fertig.“ Narzissa nickte ebenfalls begeistert. „Pansy, Milli – mich könnt Ihr auch schon in Eurer Kundenkartei aufnehmen. Und meine Mädels auch – ich hoffe doch, Ihr entwerft auch Kinderbekleidung?“
„Auf jeden Fall – wir haben hier schon einmal Kleidchen“, Pansy zog drei niedliche Kleider in apricot hervor. Hermine verließ das Zimmer und kam mit den Mädchen und Connor zurück.
„Wow, Tante Tracy, Du siehst fast so gut aus wie meine Mia.“
„Danke Connor, verrat aber bitte Onkel Harry nichts, der darf mich erst morgen sehen.“
„Ja, weiß ich doch, ich darf Severus ja auch nicht verraten, was Mia trägt.“
Hermine zog Connor in ihre Arme. „Es soll ja auch eine Überraschung für Severus sein. Ich freu mich schon auf unseren Urlaub, mein Süßer.“
Connor lachte und kuschelte sich an seine Schwester. „Ich mich auch.“
„Wie, Ihr seid schon fertig?“ Lucius wunderte sich, als die Frauen nach einer knappen Stunde schon wieder da waren.
„Ja, es war wie bei Hermine: Tracy sah sich die Kleider an und suchte sich das aus, das Milli und Pansy entworfen haben. Und fertig waren wir. Dann noch schnell Kleider für die Mäuse und hier sind wir wieder.“ Narzissa fasste alles kurz zusammen.
„Dann werden meine Kleine und ich in Zukunft Stammkunden bei Euch, Milli, Pansy“, Severus nickte seinen ehemaligen Schülerinnen lächelnd zu.
Er zog Hermine neben sich und nahm ihre Hand, verschränkte seine Finger mit den ihren, zog sie an seine Lippen, etwas, das Hermine ein wenig verwunderte. „Wenn wir aus den Flitterwochen wieder kommen, würden wir gerne bei Euch vorbeischauen.“
„Wir freuen uns schon darauf“, Milli und Pansy strahlten vor Freude.
Harry nickte: „Tracy und ich werden auch vorbeisehen.“
Lucius erhob sich: „Dann lasst uns weiter. Wir sehen uns ja morgen schon wieder. Wir schauen jetzt bei Madame Malkins vorbei und besorgen Tracy vernünftige Sachen – für uns wird extra der Laden geschlossen und der Kamin freigeschaltet, die Minis brauchen auch Garderobe.“
Severus seufzte: „Wir würden mitkommen, wenn ich es nicht vorziehen würde, dass Mia sich ausruht – später kommt Devon wegen der Abschlussuntersuchung. Beim nächsten Mal sind wir auf jeden Fall dabei.“
Nachdem sich alle verabschiedeten, begaben sich Severus, Connor und Hermine zum Essen, Severus hielt immer noch Hermines Hand. Nach dem Essen brachte er sie in die Mastersuite, Connor war schon voraus in sein Zimmer gelaufen um zu spielen.
„Raphael, was ist los, hab ich irgendetwas Falsches getan oder gemacht?“
Immer noch kam keine Reaktion. Severus zog sie auf die Couch und hielt ihre Hand. „Du magst also meine Küsse und hältst mich für einen phantastischen Küsser?“
Hermine wurde knallrot. „Hast Du gehört, was ich zu Tracy sagte? Bist Du böse, dass ich ihr erzählte, dass unsere Ehe genauso beginnt wie die von ihr und Harry?“
„Nein, Tracy gehört zur Familie. Außerdem hat es mich gefreut, wie Du über unsere Beziehung sprichst. Dass Du mir vertraust, die letzte Woche genossen hast. Es magst, wenn ich Dich küsse. Am besten gefiel mir jedoch als Du sagtest, Du würdest alles tun, um Dein Untergewicht so schnell wie möglich zu verlieren und dann würde Connor sein Geschwisterchen bekommen und Dein Raphael seinen Erben. Magst Du wieder hier etwas schlafen?“
Hermine nickte und zog ihre Schuhe aus, Severus rief wieder seine Decke her, ein flauschiges Kissen legte er auf sein Bein, damit Hermines Kopf weich lag. „Du bist mir wirklich nicht böse?“
„Böse, wenn meine Verlobte gesteht, sie genießt meine Nähe?“ Er beugte sich herab und küsste Hermine flüchtig auf die Lippen. „Du sagtest, Krum ist aufdringlich geworden? Wie darf ich das verstehen?“
„Er konnte seine Hände nicht still halten, wollte mir in die Bluse und unter den Rock greifen, ich hatte einige Mühe es zu verhindern. Beim Küssen war er auch ziemlich aggressiv, nicht so wie Du. Du wartest immer erst auf eine Reaktion von mir, bevor Du weitermachst. Krum hat gleich beim ersten Mal versucht, mir seine Zunge in den Hals zu stecken.“
Severus sagte nichts dazu, man merkte aber, wie es in ihm brodelte. „Warum hast Du niemanden darüber informiert, Hermine? Ich versteh ja, dass Du damit nicht zu mir gekommen bist, aber warum hast Du nicht Minerva informiert. Glaub mir, wenn Du mir das erzählt hättest, hätte Krum was erlebt. Egal, ob Du eine Gryffindor gewesen wärst oder nicht. Ich dulde es nicht, dass jemand meinen Schülern zu nahe rückt, wenn der- oder diejenige es nicht will.“
„Ich hielt mich später von Krum fern und bin immer in Harrys Nähe geblieben. Wie hätte das ausgesehen, wenn der Bücherwurm, die Streberin, die Alleswisserin sich darüber beklagte, dass der große Victor Krum ihr an die Wäsche will? Die meisten hätten gesagt, ich sollte froh sein, dass es überhaupt jemand will.“ Hermine merkte, dass Severus aus der Haut fahren wollte.
„Ist doch so, Raphael, oder nicht? Glaub mir, er hat es nicht geschafft, denn als er nicht hören wollte, hab ich ihm einige Flüche auf den Hals gehetzt, der hat sich danach von mir fern gehalten.“ Severus grummelte immer noch.
„Raphael, vergieß es bitte. Es ist vorbei.“ Hermine nahm kurzentschlossen seine Hand und legte sie auf ihren Bauch.
„Sollte es noch einmal jemand wagen, Hand an Dich zu legen, den hex ich zurück in die Steinzeit und drei Steine weiter.“
Hermine grinste ausgesprochen frech. „Ich hoffe, das gilt nicht für Dich selbst.“
„Du kleine freche Hexe“, Severus lachte wieder, hüllte Hermine in seine Decke, küsste sie intensiv und legte dann wieder seine Hand auf ihren Bauch. „Schlaf mein Dornröschen, ich werde meine Hände auf keinen Fall von Dir fernhalten, versprochen.“
Zwei Stunden später glaubte Hermine zu träumen. Sie wurde nicht nur durch ein Streicheln geweckt, sondern dadurch, dass Lippen vorsichtig über ihre strichen, ihr federleichte Küsse aufdrückten, eine Hand strich zärtlich über ihren Bauch. „Hallo, Dornröschen, ich hoffe, ich habe diesmal alles richtig gemacht.“
„Hm, bin noch nie so schön geweckt worden, daran könnte ich mich gewöhnen.“
Severus lachte. „Wollen wir zuerst Deine Sachen packen, die von Connor oder meine?“
„Deine, wir sind ja schon in Deinem Zimmer.“ Hermine richtete sich auf, stopfte sich das Kissen in den Rücken und zog die Decke um sich. Severus trat an seinen Schrank und zeigte nach und nach die Kleidungsstücke, die er mitnehmen wollte.
Bei einigen war Hermine sofort einverstanden, bei mehreren rümpfte sie die Nase. „Die gefallen mir gar nicht, die stehen Dir nicht“, war ihr Kommentar, Severus nahm dies hin und legte sie auf die Seite. Nach einer halben Stunde war es geschafft und Severus Reisegarderobe war fertig. „Gehen wir jetzt zu Connor?“
Beide verließen das Zimmer und klopften an Connors Tür. „Rein. „Mia, warum bist Du nicht im Bett?“
Hermine und Severus prusteten los. „Was ist das denn für eine Begrüßung, Connor?“ Hermine lachte fröhlich.
„Severus hat doch gesagt, dass Samstag und Sonntag anstrengend für Dich werden und Du Dich deshalb hinlegen sollst.“
„Ich hab gerade 2 Stunden in der Mastersuite geschlafen, anschließend saß ich auf der Couch, in Raphaels Decke gekuschelt und wir haben seinen Koffer gepackt. Jetzt sind Deine Sachen dran, dann meine und anschließend brauche ich Eure Hilfe. Ich weiß nämlich nicht, was ich morgen zur Hochzeit anziehen soll.“
Connor ließ sich dass nicht zweimal sagen – mit Hilfe von Severus suchte er raus, was er mitnehmen wollte, zeigte sie seiner Schwester, die diese nickend absegnete. „Jetzt brauchst Du nur noch ein paar Spielsachen und Bücher, Connor.“
„Hab ich schon gepackt“, Connor hob seinen Rucksack hoch.
Danach ging es in Hermines Zimmer – wo sie gezwungen wurde, sich auf ihr Bett zu setzen. Sie bekam auch kein großes Mitspracherechte bei den mitzunehmenden Sachen. Ihre Männer zeigten ihr die Sachen, in denen sie sie gerne sehen würden und packten sie ein. Doch Hermine nahm es mit Humor. Connor war anscheinend für die Shorts und T-Shirts zuständig, Severus für die Strandkleider, Badebekleidung und Abendgarderobe.
„Jetzt müsst Ihr mir nur noch sagen, was ich morgen tragen soll.“
Severus und Connor grinsten sich wissend an. Dann zog Severus ein zweiteiliges Kleid aus dem Schrank – es hatte ein corsagenförmiges Oberteil mit Spagettiträgern, einen weit schwingenden Rock, dazu gab es einen kleinen Bolero und einen passenden Umhang und alles in einem wunderschönen Blauton. „Ist das schön“, Hermine strich beinah ehrfürchtig über den Stoff. Dann schlang sie ihre Arme um ihre Modeberater. „Vielen Dank, Ihr habt einen ausgezeichneten Geschmack.“
„Ziehst Du es einmal für uns an, Mia?“
Hermine ließ sich nicht lange bitten und eilte ins Badezimmer. Einige Minuten später war sie wieder da. „Sag mal Connor, sieht Mia in ihrem Brautkleid genauso atemberaubend aus?“
„Noch besser, wie eine Märchenprinzessin oder Märchenfee. Mia wird die schönste Braut sein, die es jemals gab“, behauptete der Jüngste im Raum.
Hermine lachte und zog ihre „Männer“ an sich, küsste Connor auf die Wange und Severus zärtlich auf die Lippen:„Ihr seid mir zwei Schmeichler, Euch behalte ich.“
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