von Kelly
Gegen 13.00 Uhr begann Hermine sich für die Hochzeit ihres besten Freundes zurecht zu machen. Ihre „Männer“ hatten ihr vor einigen Minuten erst erlaubt aufzustehen, ihr war wieder das Frühstück ans Bett serviert worden, da sie sich gründlich für den anstrengenden Tag ausruhen sollte. Geweckt hatte Severus sie wie am Tag zuvor nach ihrem Mittagsschläfchen in der Mastersuite.
Hermine nahm es mit Humor, sie genoss es vielmehr, so umsorgt zu werden. Anschließend arbeiteten die drei an ihren Listen weiter, ja selbst Connor wollte helfen. Er erstellte eine Liste der erworbenen Bücher um Tracy einen besseren Überblick zu verschaffen, forschte in den Büchern nach, ob dort weitere Buchempfehlungen gegeben waren, diese notierte er ebenfalls auf einer gesonderten Liste, wenn ihm oder den anderen Beiden die Beschreibung gefiel; listete die gekauften Spiele auf, verteilte sie auf vier Stapel. Daneben arbeitete er sich durch diverse Spiele- und Bücherkataloge und erstellte auch hier eine Wunschliste a) für sich selbst und b) für Hogwarts.
Severus stellte die Stundenpläne fertig und die Liste bezüglich der Patrouillen, Hermine arbeitete weiter an den Einrichtungsplänen für ihre Wohnung, fertigte Bestelllisten an. Dabei hockte Connor auf dem Boden, Severus hatte es sich neben Hermine auf dem Bett bequem gemacht, lehnte ebenfalls am Kopfende.
Doch nun war es Zeit sich herauszuputzen. Hermine schlüpfte in das Kleid, was Severus und Connor für sie ausgesucht hatten, bändigte ihre Locken und steckte sie etwas nach hinten. „Du siehst bezaubernd aus, Mia.“ Severus war leise in das Zimmer getreten und sah jetzt hinter Hermine in den Spiegel, die sich schnell umdrehte.
„Du siehst auch atemberaubend gut aus, ich werde in den Flitterwochen aufpassen müssen, dass die Frauen Dich nicht allzu sehr umschwärmen.“
Severus lachte und zog Hermine vor sich, so dass sie beide im Spiegel zu sehen waren. „Wir geben ein hübsches Paar ab, Kleines.“
„Finde ich auch, Raphael.“ Sie lächelten sich einen Moment lang im Spiegel an.
„Ich hab noch etwas für Dich, Mia, eigentlich wollte ich es Dir erst morgen geben, hab mich dann aber überlegt, warum eigentlich warten. Schließe Deine Augen.“ Hermine tat wie ihr geheißen. Sie bemerkte, dass Severus ihr eine Kette umlegte, etwas mit ihren Haaren anstellte, ihr ein Armband umband und Ohrringe befestigte. „Jetzt kannst Du Deine Augen wieder öffnen.“
Hermine öffnete die Augen. „Raphael, Du verwöhnst mich viel zu sehr, das ist viel zu kostbar für mich.“
„Ms. Granger, sehen Sie es als Geschenk an meine Braut, an die Mutter meiner Kinder, meine Ehefrau, meine Countess, an meine wundervolle Assistentin, meine strebsame Studentin, meine zukünftige beste Freundin und zukünftige Zimmergenossin,“
Hermine wurde knallrot, was Severus zum Schmunzeln brachte. „Ich hab nur Zimmergenossin gesagt, Kleines, nicht Geliebte, auch wenn Du es richtig interpretiertest.“ Er neigte den Kopf und küsste sie kurz auf die bloßen Schultern. „Der Schmuck vervollständigt Dein Kleid, Kleines.“ Hermine strahlte, drehte sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte Severus einen Kuss auf die Lippen.
Dann besah sie sich strahlend im Spiegel: Sie trug jetzt eine silberne Kette mit einem wunderschönen Stern, in den Haaren viele kleine Sternenclips, ebenfalls aus Silber, silberne Ohrringe und am Handgelenk ein Armband mit kleinen Sternen. Sie drehte sich wieder um und versank in einen tiefen Knicks. „Ich danke meinem Bräutigam, meinem Herrn und Meister, meinem Gebieter, dem Vater meiner Kinder, meinem Gemahl, meinem Earl, meinem wunderbaren Direktor, meinem brillanten Ausbilder, meinem zukünftigen besten Freund, meinen zukünftigen Zimmergenossen und meinem zukünftigen Geliebten,“ Hermine lächelten ihn feuerrot im Gesicht an.
„Ich freu mich auf morgen, Raphael, ich freu mich auf unseren Urlaub, ich freu mich auf unsere gemeinsame Zukunft.“
Severus zog sie zu sich nach oben und schloss sie in die Arme. „Ich freu mich auf den Moment, wo ich Dich in dem wunderschönen Kleid morgen sehe, auf unsere Flitterwochen und auf unsere wunderschöne gemeinsame Zukunft.“ Sie lächelten sich einigen Minuten an, tauschten einen liebevollen Kuss, dann löste sich Hermine sanft.
„Ich hab auch ein Hochzeitsgeschenk“, sie lief zu ihrem Schrank und kramte einige Momente herum. „Hier“, sie hielt ihm ein kleines und ein sehr großes Paket hin.
Severus zog sie zu ihrem Bett und beide nahmen auf der Bettkante Platz. Erst öffnete Severus das kleine Päckchen. Darin lagen ein silberne Manschettenknöpfe, ineinander geschlungene Buchstaben, ein S und ein H.“ „Mia, sind die wunderschön“, Severus strahlte und hauchte Hermine einen Kuss auf die Stirn. „Legst Du sie mir bitte an?“
Hermine lächelte glücklich, glücklich darüber, dass ihr Hochzeitsgeschenk so gut angekommen war, nur zu gerne befestigte sie die Knöpfe an Severus weißem Hemd. Dass ihr Geschenk so gut angekommen war, musste sie später unbedingt Narzissa berichten, die ihr diese besorgt hatte. Ein Glück, dass sie noch diesen Notgroschen besessen hatte.
Dann legte sie Severus das große Geschenk auf den Schoß. Neugierig öffnete Severus das Paket und zog perplex zwei große Tagesdecken und vier flauschige Decken hervor: Die Tagesdecken waren in smaragdgrün gehalten und wiesen viele kleine silberne Sterne auf, an den vier Enden waren jeweils ein verschnörkeltes S und H zu sehen, dazu gab es zwei flauschige Decken in smaragdgrün und zwei in silber.
Perplex sah er Hermine an: „Die Tagesdecken sind für die Mastersuite bzw. Dein, unser Schlafzimmer in Hogwarts sowie je zwei Kuscheldecken für hier und für Hogwarts für uns zwei.“
Severus zog sie erneut in die Arme. „Ich glaub, ich schicke den Weasleys doch ein Dankschreiben, mit Dir hab ich einen Glücksgriff getan, das große Los gezogen – ich bin nur traurig, dass ich es nicht schon bei Deinem Schulabschluss gemerkte. Dann hätte ich Dir und Connor in der schweren Zeit nach dem Tod Eurer Eltern beistehen können, Ihr wärt bei mir in Sicherheit gewesen.“
„Und ich bin traurig, dass meine Eltern Dich nicht kennenlernen könnten, sie hätten Dich gemocht, Du wärst ihnen als Schwiegersohn willkommen gewesen.“
Wahrscheinlich hätten sie noch viel länger gesessen und hätten Komplimente ausgetauscht, wäre nicht Connor in das Zimmer geplatzt. „Wir müssen los, sonst kann Onkel Harry nicht heiraten.“ Beide lachten, Hermine ließ sich von Severus in den Bolero und den Umhang helfen – und liefen dann mit ihrem Sohn nach unten. Minuten später waren sie Malfoy Manor angekommen.
Hermine zögerte ein wenig, atmete tief durch, was Severus nicht verborgen blieb. „Kleines, ich weiß, was Bellatrix Dir hier antat, Cissy, Luc und Draco haben mir alles erzählt, gleich nach der Schlacht, sie bedauern es noch immer, dass sie Dir nicht helfen konnten. Ich bin bei Dir, wir gehen jetzt zusammen darein – ich bin immer an Deiner Seite.“
„Danke, Raphael.“ Zusammen gingen sie nun hinein.
„Tante Hermine, Onkel Sev“, kaum waren sie drin, hingen schon drei kleine Mädchen an ihnen. „Wir warten schon auf Euch.“
„Hallo, Ihr Süßen“, Hermine schloss alle drei Mädchen gleichzeitig in die Arme. „Ich hab Euch vermisst. Ihr seht hübsch aus, dreht Euch mal um, damit Onkel Sev Euch bewundern kann.“
Lachend und giggelnd kamen die Mädchen diesem Wunsch nach. „Sagt mal, seht Ihr morgen genauso niedlich aus?“
„Ja, dann aber für Tante Hermine“, strahlten die Zwillinge.
„Wir dürfen Dir aber nicht erzählen, was wir morgen tragen, auch nicht, was Tante Hermine anzieht“, grinste Morgana.
„Netter Versuch, Raphael, netter Versuch. Horcht man so seine kleinen Cousinen aus? Ich bin entsetzt und schockiert, Professor Snape, was sollen Ihre Schüler von Ihnen denken?“ Hermine grinste ihren Verlobten frech an.
„Ich kann es einfach nicht erwarten, bis ich Dich morgen sehen darf, Engelchen. Entschuldigt, Ihr Mäuse, dass ich versucht habe, Euch auszufragen“, Severus zog die Mädchen in seine Arme. „Ich freu mich doch so auf morgen, wenn Tante Hermine endlich ihr schönes Kleid für mich anzieht und meine Frau wird.“
Die Mädchen lachten und umarmten Severus. „Nicht schlimm, Tante Hermine sieht morgen wunderschön für Dich aus.“
Zwischenzeitlich war auch Rita Kimmkorn eingetroffen. „Guten Tag, Ms. Kimmkorn“, Lucius begrüßte sie ganz der charmante Adelige und auch Hermine, Harry, Draco und Severus begrüßten sie wie eine gute alte Bekannte.
„Connor, das ist Ms. Kimmkorn – sie schreibt einen Artikel über uns, über die Weasleys und so. Ms. Kimmkorn, das ist unser Sohn, Connor Joshua Granger-Snape“, Severus übernahm die Vorstellung.
„Guten Tag, Ms. Kimmkorn“, der Junge begrüßte sie höflich.
„Hallo, Connor, freut mich, dass ich Dich endlich kennenlerne. Ich hab gehört, Du hast so gut auf Deine Schwester aufgepasst?“
„Musste ich doch, Daddy und Severus sagen, auf Mädchen muss man aufpassen. Severus sagt immer, wir Beide müssen auf unsere Mia aufpassen, Mia achtet nämlich lieber auf andere als auf sich“, ein strafender Blick traf seine Schwester. Rita Kimmkorn sah den Kleinen verblüfft an. „Du bist ein sehr vernünftiger junger Mann, Master Connor. Ich glaub, ich fragt Deine Schwester, ob ich Dich mal ausleihen darf.“
Alle lachten. Dann lief Connor los, um noch etwas mit den Mädchen zu reden. „Ms. Granger, ich beneide Sie wirklich um diesen kleinen Kerl, Für sein Alter ist er sehr vernünftig und verständig.“
Hermine seufzte: „Für mein Verständnis manchmal zu erwachsen für sein Alter – er hat leider zu viel mitbekommen, alles konnte ich bedauerlicher Weise nicht von ihm fernhalten.“
Severus schlang seinen Arm um ihre Taille. „Das ist jetzt vorbei, jetzt übernehme ich und Connor assistiert mir nur noch.“
„Ms. Granger“, Rita Kimmkorn lächelte sie freundlich an. „Sie haben alles richtig gemacht bei Ihrem Bruder bzw. Sohn, ich beneide Sie um ihn. Und glauben Sie mir, nicht nur ich.“
Nun wurde es langsam Zeit, dass jeder seinen Platz einnahm. Lucius ging mit den Mädchen los, um Tracy abzuholen, Narzissa, Pansy, Milli, Severus, Connor und die anderen Gäste, darunter Devon und Blaise Zabini, Luna und Neville sowie George, Theo, Andromeda Tonks mit ihrem Enkel Teddy Remus Lupin, Harrys anderem Patenkind; Rita Kimmkorn und Dennis Creevy, der schon eifrig dabei war, Fotos zu schießen.
Als alle saßen, folgten Hermine, Draco und Harry, Draco war Tracys Trauzeuge, Hermine Harrys, die zwei geleiteten den Bräutigam nach vorn, der reichlich blass um die Nase aussah. Draco versuchte ihn aufzuheitern, indem er meinte, er, Harry, hätte doch großes Glück, er solle sich einfach vorstellen, er würde auf Ginny Weasley warten, Mollys Weinen würde jetzt schon die Kapelle durchdringen. Hermine fing an zu kichern, steckte damit Harry an. Draco setzte noch eins drauf, indem er meinte, dann würde nicht Hermine neben ihn stehen, sondern Ronny-Spätzchen. Jetzt war es um Hermine und Harry geschehen, sie lachten schallend, was ihnen fragende Blicke der anderen Anwesenden einbrachte.
Connor schlüpfte aus der Bank und lief zu den Dreien. „Warum lacht Ihr?“
„Onkel Draco hat Onkel Harry aufgeheitert, er meinte, Onkel Harry hätte großes Glück gehabt, er sollte sich einfach vorstellen, er würde jetzt auf Ginny warten und Ronald würde neben ihn stehen und nicht ich.“
Connor kicherte, umarmte seine Schwester und lief wieder zu Severus. Dann konnte die drei sehen, dass Connor den Umstehenden erzählte, worüber die drei lachten. Ritas Feder tänzelte unabdingbar über das Papier, Dennis knipste unablässig.
Und dann war es endlich soweit – die drei Blumenkinder erschienen, hinter ihnen Lucius mit Tracy am Arm. Man sah, wie stolz er war, Tracy zum Altar zu führen.
Nach dem Essen fand ein gemütliches Essen im Freien statt, die fünf Kinder liefen durch den Garten und ließen sich von den Erwachsenen mit den besten Leckerbissen verwöhnen. Hermine lehnte sich an Severus, als sie zwischendurch ermüdete. „Alles in Ordnung, Mia, geht es Dir nicht gut?“ besorgt fühlte dieser ihre Stirn.
„Mir geht es gut, bin nur etwas müde. Mir fehlt halt ein bisschen das Mittagsschläfchen in unserer Mastersuite“, sie lächelte ihn beruhigend an.
„Wollen wir gehen – morgen wird der Tag sehr viel anstrengender für Dich?“
„Nein, ich kuschel mich ein wenig bei Dir an, schlaf vielleicht einige Minuten und dann geht es mir wieder gut. Ich freu mich auf morgen, ich hoffe, ich hab ein Kleid ausgesucht, dass Dir gefällt.“
„Mmh, da mir Tracys Kleid gefällt, dieses genauso wie Deins von Milli und Pansy entworfen wurde, gefällt es mir mit Sicherheit“, Severus lächelte zurück und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Dann lehnte er sich zurück, damit Hermine es bequemer hatte, zog seinen Umhang um sie.
„Danke, Raphael“, murmelte diese nur und war schon eingeschlafen.
„Geht es Ihrer Verlobten nicht gut, Professor“, Rita Kimmkorn war leise herangetreten.
„Doch, alles in Ordnung. Es fehlt ihr nur der Mittagsschlaf, so ganz hat meine Kleine ihre Erkrankung noch nicht überwunden und sie muss erst einmal wieder zu Kräften kommen.“
Rita stoppte ihre Flotte-Schreibe-Feder: „Ging es Ms. Granger sehr schlecht?“
„Ja, sie hat erhebliches Untergewicht, da sie in letzter Zeit für Connor auf Essen verzichtete. Dazu kommen ein eitriger Infekt, eine verschleppte Bronchitis, die sich bereits in chronisches Asthma wandelte. Deshalb werden wir auch vorerst ihr Studium zurückstellen, damit sie sich erst einmal richtig erholen kann.“
„Und alles nur wegen den Weasleys“, Rita Kimmkorn klang ziemlich sauer. „Haben Sie oder Ms. Granger etwas dagegen, wenn ich diese Erkrankungen in meinen Artikel verwende?“
„Nein, überhaupt nicht. Mir sind ehrlich gesagt alle Mittel recht, um diese Weasleys zur Strecke zu bringen. Die Hauptsache ist, alle Beteiligten finden endlich Ruhe.“
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