von Kelly
Am Sonntag wachte Hermine dadurch auf, dass jemand ihr vorsichtig über die Wange streichelte. „Guten Morgen, Mia“, Connor lachte sie an.
„Morgen, mein Kleiner. Danke, dass Du mich weckst.“
„Severus hat gesagt, ich soll ganz lieb zu Dir sein und Dir beim Frühstücken Gesellschaft leisten – er darf ja leider nicht dabei sein. Ich soll Dir sagen, er freut sich auf später und Du sollst Dich für ihn schön machen. Ein Bad ist für Dich auch schon vorbereitet. Ich hab hier auch einen Brief für Dich.“ Hermine öffnete neugierig den Brief.
„Meine liebe Ms. Granger,
es ist das letzte Mal, dass Dich jemand so anspricht, denn bald bist Du Mrs. Hermine Jane Snape, Countess of Prince, meine Frau. Ich bedaure, dass ich jetzt nicht bei Dir sein kann, aber glaub mir, es ist das letzte Mal, dass wir getrennt sind, von jetzt an gibt es nur noch ein uns, nur noch ein wir.
Genieß Deine letzten Stunden, Minuten, als meine Braut. Ich hoffe, unser Sohn hat Dich liebevoll geweckt, mein Dornröschen, ab morgen werde ich diese Aufgabe wieder übernehmen. Ich freue mich auf unsere Hochzeit.
Liebe Grüße
Dein Raphael.“
Hermine strahlte und las sich ihren Brief wieder und wieder durch. „Was schreibt, Severus?“ Connor riss sie irgendwann aus ihren Gedanken.
„Dass er sich auf unsere Hochzeit freut, dass ich meine letzten Augenblicke als seine Braut genießen soll, dass ich bald Mrs. Hermine Jane Snape, Countess of Prince bin.“
„Dann lass uns schnell frühstücken, damit wir Ronald bald los sind“, bestimmt Connor und begann eifrig, Hermine ein Brötchen zu schmieren.
Danach nahm Hermine ein entspannendes Bad – Connor unterhielt sich mit ihr durch die offene Badezimmertür. Die zwei lachten und erinnerten sich an gemeinsame schöne Erlebnisse. Connor beschrieb den Brautstrauß, den Severus ihm gegeben hatte. „Es sind Deine Lieblingsblumen – Rosen und Sonnenblumen und Heidekraut.“
Anschließend begann Hermine, sich langsam herzurichten, legte sich die langen Haare in Locken, stieg in ihr Kleid, legte den Schmuck an. „So, fertig Connor, magst Du mir den Blumenkranz aufsetzten?“ Sie setzte sich aufs Bett und Connor setzte ihr stolz den Blütenkranz auf.
„Severus wird sprachlos sein, wenn er Dich sieht, Mia.“
„Danke, Connor, Du hast Dich aber auch für mich rausgeputzt, Du siehst zum Anbeißen aus.“
Und wirklich – Connor trug einen anthrazitfarbenen Anzug mit passendem Umhang, dazu auf Hochglanz polierte Schuhe, im Knopfloch eine Miniaturausgabe des Brautstraußes, eine schicke Krawatte mit einem eleganten Knoten. „Severus hat mir die Krawatte gebunden – er meint, ich hab ja auch noch Zeit, zu lernen wie das geht.“
„Du siehst echt heiß aus, mein Brüderchen“, Hermine zwinkerte ihm zu. „Süß darf ich ja nicht sagen.“
„Na ja, wenn wir alleine sind schon.“
Connor reichte Hermine seinen Arm und die Geschwister gingen nach unten, unterhielten sich lachend, sangen ihre Lieblingslieder. Etwas, was in der Kapelle nicht ungehört blieb. Harry grinste, seine Schwester hat echt eine schöne Stimme, was die wenigsten wussten. Severus sah seinen Trauzeugen Lucius verblüfft an. „Deine Kleine ist halt immer für Überraschungen gut. Sie wird Euren Kindern schöne Schlaflieder vorsingen können.“
„Nicht nur unseren Kindern, ich hoffe, mein Dornröschen zieht recht bald in mein Zimmer. Denn ehrlich gesagt, möchte ich sie keine Minute mehr missen.“
Lucius grinste: „Ich glaube, Du schlägst meine 2 Wochen locker, so lange hat es nämlich gedauert, bis meine Cissy zu mir in die Mastersuite zog. Ich bin Sirius Mutter mein Leben lang zum Dank verpflichtet bzw. dem unheimlichen Grimmauldplatz, dass ich so schnell meine kleine Kuschelmaus bekam.“
Die Beiden lachten. Dann war es endlich soweit – Hermine und Connor betraten die Kapelle und gingen auf Severus, Lucius und Harry zu, die niedlichen Blumenkinder liefen vor ihnen her.
Dann kamen die Geschwister am Altar an. Connor übergab die Hand seiner Schwester an Severus, die dieser an seine Lippen zog und anschließend seine Finger mit den ihren verschränkte.
Die Zeremonie hielt der Zaubereiminister höchstpersönlich ab. „Ich bitte nun die Braut, ihr Gelöbnis abzulegen.“ Hermine kniete sich vor Severus hin und sah ihn in die Augen.
„Ich Hermine Jane Granger gelobe und schwöre feierlich, dass ich Euch Severus Niclas Raphael Snape Earl of Prince von jetzt an als meinen Herrn und Gebieter ansehe. Ich werde Euch stets gehorchen und Euer Wort als das meine ansehen. Ich verspreche, Euch Kinder zu schenken und diesen eine liebevolle, fürsorgliche Mutter zu sein. Ich schwöre Euch ewige Treue, werde Euch mein Leben lang dienen und alles tun, damit Euer Wohlwohlen mich nie verlässt.“
Severus zog Hermine zu sich hoch und küsste sie zum Zeichen, dass er diesen Treueeid annahm, auf die Stirn. Dann kniete er sich zur Überraschung aller mit Ausnahme von Lucius vor Hermine nieder.
„Ich Severus Niclas Raphael Snape Earl of Prince gelobe und schwöre feierlich, dass ich Euch Hermine Jane Granger jetzt und bis in alle Zeit mit meinem Leben beschützen werde. Ihr und unsere Kinder stehen unter meinem Schutz für jetzt und für immer, ich danke Euch und Euren Eltern für unseren wundervollen Sohn Connor.
Ich werde nie etwas tun, was Euch verletzten würde noch werde ich zulassen, dass jemand anders es tut. Ihr seid von jetzt bis in alle Ewigkeit die Königin meines Herzens und meine Gebieterin, Ich schwöre Euch ewige Treue, werde Euch mein Leben lang dienen und alles tun, damit Euer Wohlwollen mich nie verlässt.“
Ein Tuscheln ging durch die Kapelle bei diesem Schwur, nur Narzissa lächelte glücklich, hatte ihr Mann ihr doch auch einen solchen Eid bei der Hochzeit geschworen. Hermine beugte sich zu Severus herab und küsste ihn auf die Stirn, dann zog sie ihn zu sich herauf. Sie wandten sich wieder dem Zaubereiminister zu. „Hiermit erkläre ich Euch zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Severus ließ sich das nicht zweimal sagen, sondern zog umgehend seine Frau in die Arme und küsste sie zärtlich und ausgiebig. Dann zog Severus Connor in die Umarmung, so dass sie jetzt zu dritt zusammenstanden.
Doch dieser Moment währte nicht lange, schon stürmten die Anderen auf sie zu und gratulierten, Rita Kimmkorns Feder schrieb unermüdlich und Dennis schoss ein Foto nach dem Anderen. Dann verließen alle die Kapelle und gingen in den Festsaal. Harry zog Connor mit sich, während Hermine und Severus sich einen Moment zurückzogen.
„Du siehst wunderschön aus, mein Dornröschen“, Severus war mit Hermine in den Schlosspark gegangen, den Umhang hatte er ihr um die Schultern gelegt, sein Arm lag besitzergreifend um ihre Taille.
„Du aber auch, Raphael.“
Bei einer Bank blieben die zwei stehen, Severus setzte sich und zog Hermine auf seinen Schoß. „Mäuschen, das Warten hat sich gelohnt, ich hoffe, unser Sohn weckte Dich liebevoll.“
Hermine lachte, kuschelte ihren Kopf an Severus Schultern. „Ja, hat er. Vielen Dank für den lieben Brief. Ich habe mich sehr über Deine lieben Zeilen gefreut. Aber Dein Treueid – ich dachte, nur ich würde diesen ablegen, Harry hat das gestern doch auch nicht getan?“
Severus grinste und zog Hermine erneut in einen langen, zärtlichen Kuss. „Normalerweise wäre das auch so der Fall – aber die Malfoys und Prince halten sich nicht an die gültigen Normen, bei uns ist es durchaus üblich, seiner Gemahlin ebenfalls die Treue zu schwören, Lucius hat Narzissa auch einen solchen Eid geschworen – seine Schwiegermutter war damals ziemlich geschockt, ihr wurde zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass sie keinen Einfluss mehr auf ihre Tochter haben würde. Außerdem wollte ich Dir diesen Eid schwören, Du sollst wissen, wie wichtig Du mir bist.“ Hermine strahlte und legte ihre Lippen auf Severus.
„Danke, Mia, Du hast mir gar nicht verraten, dass Du so eine schöne Stimme hast. Singst Du mir heute Abend, wenn Connor im Bett ist, etwas vor?“
„Wann immer Du möchtest.“
Severus wollte Hermine erneut in einen Kuss ziehen, doch dann hörten sie Connor rufen. „Mia, Sev, Mr. Creevy will Fotos von uns machen.“
„Unser Sohn ruft“, Severus zog seine Frau noch schnell in einen Kuss, bevor er bedauernd aufstand. „Ich hoffe, ich darf alles nachholen, sobald der Kleine im Bett ist. Was hältst Du von einem schönen Spaziergang am Strand heute Abend?“
„Viel, ich hab von Milli und Pansy noch eine Überraschung für Dich.“
„Dein Strumpfband, ich weiß, so etwas Schönes vergesse ich doch nicht, Mia.“
„Das auch, aber ich hab noch etwas für Dich“, sie zwinkerte ihm zu, während sie Arm in Arm zurückgingen.
„Wo wart Ihr denn, ich hab Euch schon gesucht“, beschwerte sich Connor, als er sie endlich sah. Er kuschelte sich an seine Schwester.
„Entschuldige, mein Kleiner, aber wir wollten einen Moment allein sein“, Hermine gab Connor einen Kuss.
„Tut mir leid, Connor“, Severus entschuldigte sich ebenfalls. „Aber Du verstehst sicher, dass ich den Anblick meiner hübschen Frau einige Minuten alleine genießen wollte. Hört sich doch gut an, meine Frau, meine Countess, Mrs. Hermine Snape.“
Connor strahlte: „Jetzt sind wir wirklich eine Familie, jetzt heißen wir alle drei Snape.“ Sie blieben einen Moment stehen und schlossen sich in die Arme. „Euer Baby hat Glück, es heißt gleich Snape“, kam es auf einmal von Connor.
„Unser Baby, Connor, es wird unser Baby bzw. unsere Babys“, Hermine zog ihn enger an sich. „Du hast Dir doch mehrere Brüder und eine Schwester gewünscht.“
„Unsere Babys,“ lachte Connor, „weiß ich doch, ich hör nur immer wieder gern, wenn Ihr „unser“ sagt, es hört sich immer so lieb an.“
Severus und Hermine lachten: „Unsere Babys, Connor, unsere Babys, Connor. Unsere Familie, unser Urlaub, unser Zuhause, unsere Zukunft.“
Gegen 17.00 Uhr ging es in die Flitterwochen – vorher wurde noch zusammen gegessen und gelacht. Dennis schoss ein Foto nach dem Anderen, Rita Kimmkorn machte einige Vorschläge für Fotos und bestätigte zwinkernd, dass ihr das Artikelschreiben noch nie so viel Spaß gemacht habe, daran könne sie sich gewöhnen.
Draco zog Harry und Tracy mit ihrer Müdigkeit auf. „Mine, Onkel Sev – wisst Ihr, was die beiden Verrückten gestern Abend bzw. die ganze Nacht lang angestellt haben?“
„Wir haben fünf Kinder hier, Draco“, warnte ihn sein Patenonkel grinsend, was ihm einen verärgerten Blick von Harry einbrachte, Tracy errötete und alle lachten.
„Die Zwei waren gestern von 9.30 Uhr abends bis 7.00 Uhr morgens einkaufen in der Muggelwelt“, ließ Draco die Bombe platzen.
„Wir brauchten doch noch Reisegarderobe“, verteidigte sich Harry und gähnte erneut.
„Ihr habt dafür 9 1/2 Stunden gebraucht? Mutierst Du zum Shoppingfreak, Brüderchen?“ Hermine schüttelte fassungslos den Kopf.
„Nö, das nicht. Wir haben noch Bücher und Haushaltsgegenstände für unsere Wohnung in Hogwarts gekauft, eine Reitausrüstung, dann haben wir Teesorten probiert und Geschenke gesucht. Dann liefen uns die Dursleys über den Weg und Tracy bestand darauf, ihre neue Familie kennenzulernen.“ Die zwei kicherten vergnügt und lachten schallend los.
„Was habt Ihr zwei angestellt, Harry James Potter, Tracy Madeleine Potter“, Hermine schwante böses.
„Nichts, Tracy hat nur ihren Verlobungsring gezeigt, dann schlug sie vor, unsere Kinder Lily und James zu nennen, meinte, sie hofft, dass unsere Tochter aussieht wie ihre Granny Lily, im Gegenzug meinte ich, dass Severus wohl hofft, dass unser Sohn nicht so schlimm wird wie sein Großvater oder Sirius, wenn wir Zwillinge bekämen könnten wir sie ja James und Sirius nennen, dann haben wir noch den bzw. die Lordtitel erwähnt, Tracy musste natürlich auch sagen, dass sie wie Mom eine Hexe ist und dann habe ich Onkel Vernon noch einen Scheck ausgestellt, um meine Schulden zu bezahlen.“
„Ihr hattet also Euren Spaß“, grinste Severus und schlang Hermine seinen Arm um die Taille.
„Ja, das könnte man so sagen.“
„Draco hat allerdings recht gehabt“, Tracy grinste Harry an. „Harry weiß absolut nicht, was ihm steht – ich konnte ihn gerade noch daran hindern, sich ein lila-grünes Hemd auszusuchen.“
Lucius und Severus schauderte es. „Ich hoffe, Schwesterchen, Du hast es von da an übernommen, Harry die Kleidung auszusuchen?“ Hermine sah ihre Schwägerin fragend an.
„Ja, ich hab danach erst einmal meine Farbwünsche bekannt gegeben und eine erste Vorauswahl getroffen.“ Tracy lachte fröhlich, von dem traurigen Mädchen, das Harry am Donnerstagnachmittag das erste Mal getroffen hatte, war nichts mehr zu sehen.
„Gut gemacht, Tracy, mein Bruder braucht eine Frau, die ihn lenkt.“
„Von Tracy lasse ich mich gerne lenken, das Einkaufen hat riesigen Spaß gemacht, uns fehlt zwar noch etliches, besonders was die Einrichtung unserer Wohnung in Hogwarts und unseres Hauses angeht, aber ich denke, wir werden auch in Florida einkaufen gehen, wozu sind wir Zauberer, wir können unsere Sachen schließlich schrumpfen.“
Dann grinste Harry Hermine äußerst frech an. „Sag mal, Schwesterchen, wie ist es bei Dir und Deinem Mann, verbietest Du ihm auch lila-grüne Hemden?“
„Mein Raphael besitzt einen ausgezeichneten Geschmack, der würde so eine Farbe niemals in die Hand nehmen.“
Severus lachte und zog seine Braut erneut in einen Kuss. „Harry, ich gab meiner Kleinen bereits am Donnerstag einen Katalog, damit sie mir was aussucht, was ihr gefällt und am Freitag hat meine Mia alles aus meinen Schrank aussortiert, was ihr nicht gefiel.“
„Ich gebe Dir einen guten Rat, Harry“, Lucius mische sich jetzt in die Unterhaltung ein. „Lass Deine Frau stets mitentscheiden, was Du trägst, dann erlaubt sie es Dir im Gegenzug auch.“
Hermine, Severus und Connor reisten mit einem Portschlüssel in die Karibik. Vorher zogen sie sich noch um. Hermine brauchte am längsten, hatte sie doch recht viele Knöpfe am Rücken zu öffnen. Nach einigen Minuten gab sie es auf und klopfte an die Tür der Mastersuite.
„Mia, Du brauchst doch an Deine eigene Zimmertür nicht klopfen. Ist was passiert, geht es Dir nicht gut?“ besorgte fühlte Severus ihre Stirn.
„Es ging mir nie besser – ich bekomme nur die Knöpfe an meinem Kleid nicht auf, Connor half mir heute Morgen. Aber ich dachte, das wäre jetzt Deine Aufgabe“, Hermines Stimme klang leise und unsicher bei diesen Worten.
„Dann werde ich meine neue Aufgabe sehr gerne erfüllen.“ Severus zog sie allerdings als erstes in seine Arme und stahl sich einen langen, zärtlichen Kuss, den Hermine nur zu gern erwiderte. Als er merkte, dass Hermine sich entspannte, beendete er diesen langsam und sah ihr in die Augen. „Du bist wunderschön, Countess, und ich danke Dir, dass Du zu mir gekommen bist und nicht zu Connor. Es zeigt mir, dass Du mir vertraust und nicht denkst, ich würde die Situation ausnutzen.“
„Das würde ich niemals denken, Raphael, es ist nur … ich hab noch nie, es hat noch niemand“, sie stotterte und errötete.
„Mäuschen, das weiß ich doch und dafür danke ich Dir. Ich freu mich auf unsere Hochzeitsnacht, egal, wann sie ist. Ich werde alles tun, damit Du sie genauso genießt wie ich, Countess.“ Erneut küssten sie sich minutenlang, doch irgendwann beendete Severus den Kuss bedauernd.
„Wir sollten uns fertig machen, ansonsten steht gleich unser Sohn vor unserer Tür und will wissen, was wir solange machen.“ Hermine sah ihn bedauernd an und drehte sich um. Severus öffnete die Knöpfe und konnte es nicht lassen, ab und an einen Kuss auf die freigelegte Stelle zu hauchen. „So, fertig Mäuschen“, Hermine dreht sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und bedanke sich mit einem Kuss.
„Danke, bis gleich.“
10 Minuten später waren sie fertig, Severus und Connor trugen beide Leinenhosen – Connor eine kurze - und ein weißes Hemd oder T-Shirt, Hermine dagegen hatte sich für ein kurzes weißes Kleid entschieden, das stark ihrem Brautkleid ähnelte. Sogar den Blumenkranz hatte sie aufbehalten.
„Ist das meine Überraschung?“ Severus strahlte begeistert und drehte Hermine an der Hand einmal um sich selbst, das Kleidchen wirbelte um sie herum und ließ viel nackte Haut sehen.
„Ja, ich bat Pansy und Milli, mir ein Kleid zu nähen, was dem Brautkleid ähnelt. Ich finde es nämlich schade, dass man ein so schönes Kleid nur einmal tragen kann.“
„Trag es für mich wann immer Du willst. Wenn wir wieder da sind, tanzen wir zwei einen ganzen Abend in unserem Ballsaal, da möchte ich Dich in diesem Kleid sehen oder an unserem Hochzeitstag.“
Dann ging es los, die Reise per Portschlüssel dauerte zum Glück nicht lange, Severus stand in der Mitte und konnte so verhindern, dass seine Familie sich am Ende der Reise lang hinlegte. „Ist das schön hier“, Hermine sah sich begeistert um. Sie standen vor einem großen schneeweißen Haus mit einem runden Turm. Um sie herum hörte man das Meer und den Wind in den Palmen rauschen. „Wem gehört die Insel, ist das ein Hotel?“
„Die Insel gehört der Familie Prince schon seit vielen hundert Jahren und das Haus baute mein Urgroßvater für meine Urgroßmutter zum Hochzeitstag. Sie haben sich sehr geliebt, hatten 7 Kinder – ihre Ehe war im Übrigen arrangiert, sie lernten sich erst eine Stunde vor der Trauung kennen. Wir tragen ihre Eheringe. Meine Urgroßmutter übergab sie mir vor ihrem Tod. Sie meinte, sie hätten ihr nur Glück gebracht, das gleiche Glück würde sie mir und meiner Frau wünschen. Im Turm ist die Mastersuite. Kommt ins Haus, ich zeig Euch alles.“
Sie gingen auf das Haus zu und Severus zeigte ihnen unterwegs einiges, wies auf verschiedenes hin. Vor der Tür hob er Hermine schwungvoll auf seine Arme und trug sie über die Schwelle.
„Warum machst Du das Severus?“ Connor sah die Beiden neugierig an.
„Weißt Du, Connor, das ist ein Brauch aus der Muggelwelt. Da unter der Schwelle böse Geister hausen, soll die Braut beim ersten Betreten der gemeinsamen Wohnung vom Bräutigam getragen werden, dadurch wird sie vor diesen Geistern beschützt. Außerdem symbolisiert es die Gemeinsamkeit des Brautpaares. Ich werde unser Mia auch noch in Hogwarts und in Prince Castle über die Schwelle tragen“, er zwinkerte Connor zu. „Außerdem muss ich zugeben, dass ich meine Frau sehr gerne trage.“
Severus setzte Hermine in der Eingangshalle ab, eine große, doppelseitige Treppe führte nach oben. „Von hier geht es in die Küche, die Speisekammer, das Esszimmer, die Bibliothek, das Wohnzimmer sowie zwei Badezimmer, außerdem gibt es hier noch einige leere Zimmer und es geht von hier in den Keller, der allerdings leer steht.
Im ersten Stock befinden sich 10 Zimmer, jeweils mit separatem Bad – Connor Du kannst Dir eins aussuchen und wir richten es dann nach Deinem Geschmack ein – Mia“, Hermine schüttelte unmerklich den Kopf.
„Egal welches Zimmer?“ Connor war ganz aufgeregt.
„Egal welches Zimmer – Du bist der Älteste, Du bestimmst welches Dein Zimmer wird und legst fest, wo Deine Geschwister später schlafen.“
„Cool“, Connor hopste herum und umarmte die Beiden. „Und ich darf wirklich die Zimmer von meinen Geschwister bestimmen?“
„Ja, solange sie zu klein sind, befindet sich neben der Mastersuite ein sogenanntes Babyzimmer, damit Deine Mia und ich in der Nacht nicht zu weit laufen brauchen. Aber Du bist der Boss. Und jetzt lauf los und such Dir eins aus.“ Kaum hatte Severus ausgesprochen, lief Connor auch schon los.
Severus und Hermine folgten etwas langsamer. „Du wolltest mir etwas sagen?“
„Mmm, ha, hast Du, hast Du was dagegen, wenn, wenn ich gleich zu Dir in die Mastersuite ziehe? Du, Du hast doch gesagt, wenn wir eine Freundschaft bzw. Partnerschaft aufgebaut haben, dann möchtest Du, dass ich zu Dir ziehe. Ich, ich meine, wir sind schon Freunde und, und Du, du hast doch auch gesagt, dass, dass wir uns auch dann noch Zeit lassen.“
„Wir brauchen also kein separates Zimmer in Hogwarts mehr für Dich und Du ziehst auch in Prince Castle sofort zu mir?“
„Wenn Du es mir erlaubst.“ Weiter kam Hermine nicht. Severus zog sie in die Arme und küsste sie minutenlang.
„Das ist das schönste Hochzeitsgeschenk, das Du mir machen konntest, Mia. Als ich Dich heute Morgen singen hörte, meinte ich zu Luc, dass ich hoffe, dass Du so schnell wie möglich zu mir ziehst, weil ich Dich nicht mehr missen möchte. Luc meinte, seine 2 Wochen würde ich locker schlagen, denn nach der Nacht im Grimmauldplatz zog Cissy zu Luc in die Mastersuite.“ Wieder folgte ein minutenlanger Kuss. „Komm lass uns schauen, welches Zimmer sich unser Sohn aussuchte – danach zeige ich Dir unsere Mastersuite.
Connor war selig – er hatte sich ein wunderschönes großes Eckzimmer ausgesucht, wo er von mehreren Seiten einen herrlichen Meerblick hatte. Am Fenster ließ er sich eine Hängematte befestigen, außerdem entschied er sich für ein Hochbett. Die Wände ließ er blau streichen, an der Decke befand sich wieder der Sternenhimmel, der Teppich war dick und flauschig. Mehrere Regale, ein Schreibtisch und eine bequeme Sitzecke vervollständigten die Einrichtung.
„Es ist wunderschön hier“, schwärmte der Knirps und räumte bereits seine Sachen aus bzw. ein. „Können wir öfters herkommen?“
Severus grinste: „Wenn Ihr mögt, gerne. Was haltet Ihr davon, wenn wir die Sommerferien immer hier verbringen – wir könnten uns im Keller ein Tränkelabor einrichten -, die Weihnachtsferien und Wochenenden verbringen wir auf Prince Castle und die Osterferien könnten wir auch hier verbringen oder auch einmal ein verlängertes Wochenende. Das Klima wird unserer Mia gut tun.“ Anhand dem Strahlen von Hermine und Connor merkte Severus, dass sein Vorschlag gut aufgenommen wurde.
„Dann lasst uns in den nächsten Tagen überlegen, was wir hier noch verändern müssen, was wir für Möbel brauchen. Und unsere Pferde können wir auch mitnehmen, Ausritte an Strand haben mir schon immer gefallen. Also brauchen wir hier Stallungen. Mia-Schatz, auf Dich kommt also wieder Arbeit zu.“
Hermine lachte glücklich. „Das ist keine Arbeit, Raphael, das ist Spaß, Euch ein schönes Zuhause zu schaffen. Obwohl, wir haben schon sehr schöne Zuhause. Prince Castle ist wie ein Märchenschloss und das hier ist ein Traum. Wer kann schon sagen, dass der Familie eine eigene Insel gehört und dann noch in der Karibik.“
„Ich glaub aber trotzdem, dass da noch einiges auf uns zu kommt – die Küche müsste erneuert werden, wenn wir hier ständig Urlaub machen wollen und auch länger als 2 Wochen, Gästezimmer solltest Du auch einplanen. Einen Spielplatz für die Kinder und vielleicht auch hier im Haus ein Spielzimmer, wenn wir doch einmal schlechtes Wetter bekommen. Unsere Lieblingsbücher sollten hier in der Bibliothek stehen, dann brauchen wir nicht immer alle ein- und auspacken.
Connor – Du erstellst bitte eine Liste der Bücher und Spiele, die Du ständig hier haben möchtest. Spiele bitte für alle Altersklassen, auch für Deine jüngeren Geschwister. Vielleicht kannst Du auch schon für die Spielzeug einplanen. Ja, ich weiß, es dauert noch, bis die damit spielen, aber ich denke, wir können auch Cissy, Luc und die Mäuse einladen, dann hast Du gleich Spielkameraden. Das wäre für die Malfoys auch kein weiter Weg, denn ihnen gehört die Nachbarinsel. Plan vielleicht auch einen Gästeflügel ein, Platz genug ist vorhanden.“
„Du liebst es Pläne zu schmieden, Raphael“, Hermine schmunzelte.
„Ja, mit Euch Beiden macht es mir sehr viel Spaß“, gab Severus grinsend zu. „Connor - können wir Dich einen Moment alleine lassen, ich möchte Mia die Mastersuite zeigen.“
„Lasst Euch Zeit, ich pack in Ruhe aus und fang dann mit der Liste an. Können wir danach noch etwas an den Strand?“
„Wir holen Dich in 30 Minuten ab“, Severus zog Hermine zur Tür. Arm in Arm gingen sie die nächste Treppe hinauf. „Ich hoffe, Dir gefällt unser Zimmer.“ Severus öffnete weit die Tür und ließ Hermine eintreten.
„Ist das schön.“ Hermine stand in einem riesigen Zimmer in der Mitte führte eine Treppe nach oben, sie sah eine gemütliche Sitzecke vor einem riesigen Kamin sowie eine Sitzecke vor den großen Fenstern, die Schränke befanden sich in einem separaten Ankleidezimmer, davon ging des Weiteren ein riesiges Badezimmer ab, außerdem gab es noch das sogenannte Babyzimmer.
„Oben befindet sich der Schlafbereich“, Severus lotste sie nach oben. Dort stand ein übergroßes Bett das einen wunderschönen Rundblick auf das Meer zeigte. „Noch kannst Du es Dir überlegen – oder wenn Du möchtest, überlasse ich Dir die Mastersuite und ziehe erst einmal in ein anderes Zimmer.“
„Raphael“, Hermines Stimme hatte einen ängstlichen Klang. „Raphael, Du möchtest doch nicht, dass ich alleine Angst habe und heute Nacht bei Dir vor dem Zimmer stehe, weil ich nicht schlafen kann vor diesen unheimlichen Geräuschen und alles.“ Sie schniefte.
„Mein armes, kleines Mäuschen, das kann ich selbstverständlich nicht zulassen, dass Du alleine Angst hast“, Severus grinste und ließ sich mit seiner Frau aufs Bett fallen.
„Ja, dass kannst Du mir nicht antun, Du hast, Du hast vor ein paar Stunden versprochen, dass Du mich beschützt und auf mich aufpasst, dass Du mich niemals mehr alleine lässt“, Hermine kuschelte sich an Severus.
„Und mein Versprechen werde ich halten.“ Severus wurde wieder Ernst. „Ich möchte nur nicht, dass Du Dich bedrängt fühlst.“
„Raphael, ich hab doch schon zweimal bei Dir in der Mastersuite geschlafen. Ich kann nur sagen, ich hab schon lange nicht so gut geschlafen, wie in Deiner Nähe. Ich habe es genossen, als ich am Donnerstag aufwachte, Deine Hand meinen Bauch streichelte und Du mich küsstest. Ich fand es wunderschön, als Du mich am Freitag und Samstag am Morgen mit einem Kuss wecktest und hab es heute umso mehr vermisst. Ich hatte schon vorab überlegt, wie lange ich mir Zeit lassen könnte, um zu Dir zu ziehen. Ja, Du hast gesagt, wir haben alle Zeit der Welt, aber ich mag Dich, sehr sogar; ich wollte Dich auch nicht allzu lange warten lassen. Das hattest Du nicht verdient – Du hast so viel für Connor und mich getan, da wollte ich auch etwas für Dich tun.“
„Und wie sah Dein Zeitplan aus“, Severus war gespannt, was jetzt kam.
„Ich, ich wollte zu Halloween zu Dir in die Mastersuite ziehen und hatte gehofft, dass ich spätestens zu Weihnachten den Mut finde, mit, mit ….“. „
Unsere Hochzeitsnacht?“
„Ja, ich dachte, am Tag vor Weihnachten.“
„Und wie sieht Dein Zeitplan jetzt aus?“
„Ich zieh gleich zu Dir und an Halloween geht’s dann weiter“, Hermine umschrieb das weitere Vorgehen, etwas, was Severus zum Schmunzeln brachte. „Außerdem wollte ich zusehen, dass ich bis dahin mein Untergewicht verloren habe. Dann käme in den nächsten Sommerferien unser Baby und wir hätten Zeit für uns vier. Im Januar/Februar müsste ich dann aufhören zu brauen und würde mein Studium, besser gesagt den praktischen Teil davon, im Oktober/November wieder aufnehmen.“
„Du hast also schon alles geplant, Engelchen?“
„Stört es Dich?“
„Mir gefällt Dein Plan besonders, was die Halloween-Nacht angeht“, Severus lachte leise. Hermine wurde feuerrot. „Plan dann bitte den Halloween-Ball so, dass er spätestens um 23.00 Uhr inklusive Feuerwerk zu Ende ist. Dann bringen wir unseren Kleinen ins Bett, falls er noch nicht schlafen sollte, und anschließend kümmern wir uns um sein Geschwisterchen.“
„Halloween ist dieses Jahr auf einen Freitag – könn, können wir bitte danach noch nach Hause nach Prince Castle?“
„Was hältst Du davon, wenn wir den Ball gegen 22.00 Uhr verlassen – Connor darf bis dahin aufbleiben. Wir reisen dann nach Prince Castle, ich bringe Connor ins Bett und Du ziehst währenddessen Dein Brautkleid für mich an, inklusive Strumpfband?“
„Das hört sich gut an“, flüsterte Hermine verlegen.
„Mia, Du bestimmst unser Tempo, wenn Du der Meinung bist, dass es Dir zu schnell geht, dass Du lieber noch warten möchtest, dann sag es mir bitte und wir ändern Deinen Zeitplan. Ich bin Dir deshalb bestimmt nicht böse.“
„Den möchte ich aber nicht ändern, ich habe Angst, das steht außer Frage, aber nicht vor Dir. Außerdem kuscheln wir doch bis dahin auch noch, oder?“
„Jeden Tag ein bisschen mehr, wenn Du magst. Wir beginnen damit, dass ich Dir heute vorsichtig das Strumpfband ausziehe und Dir in den nächsten Tagen den Rücken eincremen.“
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